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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1986
- Erscheinungsdatum
- 1986
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198600007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19860000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19860000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise vorlagebedingter Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 1986
-
- Ausgabe Nr. 1, 3. Januar 1
- Ausgabe Nr. 2, 10. Januar 1
- Ausgabe Nr. 3, 17. Januar 1
- Ausgabe Nr. 4, 24. Januar 1
- Ausgabe Nr. 5, 31. Januar 1
- Ausgabe Nr. 6, 7. Februar 1
- Ausgabe Nr. 7, 14. Februar 1
- Ausgabe Nr. 8, 21. Februar 1
- Ausgabe Nr. 9, 28. Februar 1
- Ausgabe Nr. 10, 7. März 1
- Ausgabe Nr. 11, 14. März 1
- Ausgabe Nr. 12, 21. März 1
- Ausgabe Nr. 13, 31. März 1
- Ausgabe Nr. 14, 4. April 1
- Ausgabe Nr. 15, 11. April 1
- Ausgabe Nr. 16, 18. April 1
- Ausgabe Nr. 17, 25. April 1
- Ausgabe Nr. 18, 2. Mai 1
- Ausgabe Nr. 19, 9. Mai 1
- Ausgabe Nr. 20, 16. Mai 1
- Ausgabe Nr. 21, 23 Mai 1
- Ausgabe Nr. 22, 30. Mai 1
- Ausgabe Nr. 23, 6. Juni 1
- Ausgabe Nr. 24, 13. Juni 1
- Ausgabe Nr. 25, 20. Juni 1
- Ausgabe Nr. 26, 27. Juni 1
- Ausgabe Nr. 27, 4. Juli 1
- Ausgabe Nr. 28, 11. Juli 1
- Ausgabe Nr. 29, 18. Juli 1
- Ausgabe Nr. 30, 25. Juli 1
- Ausgabe Nr. 31, 5. September 1
- Ausgabe Nr. 32, 12. September 1
- Ausgabe Nr. 33, 19. September 1
- Ausgabe Nr. 34, 26. September 1
- Ausgabe Nr. 35, 3. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 36, 10. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 37, 17. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 38, 24. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 39, 31. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 40, 7. November 1
- Ausgabe Nr. 41, 14. November 1
- Ausgabe Nr. 42, 21. November 1
- Ausgabe Nr. 43, 28. November 1
- Ausgabe Nr. 44, 5. Dezember 1
- Ausgabe Nr. 45, 12. Dezember 1
- Ausgabe Nr. 46, 19. Dezember 1
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Band
Band 1986
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Glückwunsch den Angehörigen des Bereiches Medizin der KMU zum Tag des Gesundheitswesens r Tag des Gesundheitswe- ens im Jahr des XI. Partei tages steht ganz im Zeichen der 3. Tagung des Zentralko mitees unserer Partei, die eine beeindruckende Bilanz in allen gesellschaftlichen Bereichen zie hen konnte. Das spiegelt sich auch an unserem Bereich Medi zin wider. „Immer gehen wir da von aus, daß das, was wir uns vorgenommen haben, überall eine angestrengte und gut or ganisierte Arbeit verlangt. Dabei gilt es, die Leistungen der Besten zu verallgemeinern und konkret zu helfen, auf das richtige Schrittmaß zu kommen, wo es noch nicht der Fall ist.“ (E. Hon ecker auf der 3. Tagung des ZK der SED) Mit diesem Anspruch werden wir einmal monatlich in der Universitätszeitung über un seren Bereich Medizin informie ren, Kollektive vorstellen, ver diente Mitarbeiter würdigen, Tra ditionen vermitteln und auf Pro bleme hinweisen. Der Bereich Medizin der KMU mit guter Bilanz Von Dozent Dr. Dieter Sauer, Mitglied des Sekretariats der SED-KL und Sekretär der SED-GO Die Wahlveranstaltungen des FDGB und der FD.T in den 250 Arbeits- und 150 Studentenkol lektiven, die Initiativen der ande ren Massenorganisationen und nicht zuletzt auch die Schwe- sternkonferenz am 12.11.1986 ha ben die große Bereitschaft unse rer mehr als 5000 Schwestern, MTA, Physiotherapeuten, Wis senschaftler, Arbeiter und Ange stellten sowie der 4500 Hoch- und Fachschulstudenten unter strichen, ihren spezifischen Bei trag zur sozialistischen Intensi vierung zu erbringen. Dazu ge hört insbesondere die noch effektivere Nutzung der Univer salität theoretischer und klini scher Einrichtungen des Berei ches Medizin und darüber hin aus der gesamten Universität für die zielgerichtete Entwicklung der einzelnen Wissenschaftsdiszi plinen, für den wissenschaftli chen Vorlauf spezialisierter und hochspezialisierter medizinischer Diagnostik und Therapie, für neue originäre Lösungswege. Diese höhere interdisziplinäre Kooperation über Instituts- und Klinikgrenzen hinweg ist ein ho her Anspruch an die Arbeit mit den Menschen und damit an die Atmosphäre in den Kollektiven. Die Gründung des Herzzen trums vor einem Jahr ist so ein Beispiel integrativer Arbeit. Mit einer wesentlichen Leistungsstei gerung der präoperativen Dia gnostik in den kardiologischen Abteilungen der Kliniken für In nere Medizin und Kindermedizin und bisher 630 Operationen mit der Herz-Lungen-Maschine (1979 — 99 Operationen) haben wir eine neue Qualität erreicht, die Maßstäbe für die strategische Ar beit an Entwicklungskonzeptio nen weiterer wichtiger Schwer punktaufgaben setzt. In der Klinik für Neurochirur gie wurden ebenfalls die Opera tionszahlen allein im 1. Halbjahr auf 141 Prozent und die der ex tra- und intrakraniellen Gefäß anastomosen auf 170 Prozent ge steigert. Damit verkürzen sich die Wartezeiten der stationären Behandlung bei Hirntumoren auf 1 bis 8 Tage und bei nicht le bensbedrohlichen neurochirur- gisehen Eingriffen auf 4 bis 6 Wo chen. Die Einführung der Laser chirurgie in der Klinik für Augenkrankheiten hat ebenfalls zu einer wesentlichen Verkür zung der Behandlungs- und Ar beitsunfähigkeitsdauer geführt. Die nichtinvasive Diagnostik mit bildgebenden Verfahren in der Klinik für Radiologie bewirkt einen spürbaren Qualitäts- und Zeitgewinn in Diagnostik und Therapie für unsere Patienten. Über solche Initiativen werden wir in den nächsten Monaten weiter berichten. Zum Tag des Gesundheits wesens 1986 ist also unser Be reich Medizin nicht nur äußer lich durch Investitionen, Re konstruktionen und Werterhal tungsmaßnahmen attraktiver ge worden, seine gewachsene Lei stungsfähigkeit ist das Ergebnis sehr intensiver und zuverlässiger Arbeit. Dafür möchten wir uns heute bei allen Mitarbeitern und Studenten herzlich bedanken. Eine hohe Praxiswirksamkeit der Lehre beruht auf noch umfassenderem Fachwissen Präventiv-frühtherapeutische Betreuung gewinnt an Bedeutung in der Ausbildung Der „Tag des Gesundheitswesens“ ist ein angemessener Anlaß, Erreich tes und Künftiges in der Zahnmedi zin, ihrer Wissenschaftsentwicklung und Lehrkonzeption zu skizzieren. Die Beschlüsse des VIII. Parteitages der SED zur weiteren Entwicklung des sozialistischen Gesundheitswe sens leiteten vor nunmehr 15 Jah ren einen grundsätzlichen Wandel in der zahnmedizinischen Ausbil dung ein. Er spiegelt sich in der von 1:3500 bis 1:1450 veränderten Betreu ungsrelation Zahnarzt zu Bevölke rung eindrucksvoll wider. Dazu ent scheidend beigetragen haben: 1. Die Ausweitung der nationalen Studienplätze und die Ausbildungs unterstützung sozialistischer Län der, allen voran die der Sowjet union; 2. die Einführung der Grundstudien richtung Stomatologie 1975 und 3. die wissenschaftliche Schwer punktorientierung in der Haupt forschungsrichtung Karies und Peri- odontalerkrankungen seit 1981. Da mit sind grundlegende Vorausset zungen für eine Qualitätssteigerung der zahnmedizinischen Betreuung gegeben. Sie findet ihren aktuellen Niederschlag in nationalen Indika toren zum zahnmedizinischen Ge sundheitsschutz in der Population für das Jahr 2000. Diese für uns ver pflichtenden Zielstellungen sind je doch mit einer traditionell am De fekt orientierten zahnmedizinischen Lehr- und Betreuungskonzeption nicht zu erreichen, da sie weder den Krankheitsbefall noch den Karies- und Periodontitiszuwachs zu beein flussen vermag. Über eine präven tiv-frühtherapeutische Betreuung hingegen werden, wie erste Ergeb nisse bei Kindern und Jugendlichen zeigen, der Verbreitungs- und Schweregrad dentaler Erkrankun gen auch im epidemiologischen Niveau gesenkt. Deshalb sahen wir uns im Lehrkollektiv der Konser vierenden Stomatologie veranlaßt, die vordergründig restaurative Aus bildung in ein System von Vorsorge, Behandlung und Nadisorge ein zuordnen. Unter fachzahnärztlicher Anleitung wurde den Studenten des 3, Studienjahres die Betreuungsver antwortung für junge Erwachsene (Studenten der Sektion Chemie und Biowissenschaften des 1. Studienjah res) für die klinische Ausbildungs zeit übergeben. Ihr Inhalt weitet sich mit der Erweiterung der prak tischen Fähigkeiten und Fertigkei ten, so daß die Absolventen künftig über 3jährige praktische Erfahrun gen bei der Prävention, Therapie und Therapiesicherung von Zahn erkrankungen verfügen. Eine höhere Praxiswirksamkeit in der Lehre fußt aber auch auf um fassenderen und tieferen fachwis senschaftlichen Kenntnissen. Un sere Forschungsschwerpunkte im Zeitraum 1986 bis 1990 sind deshalb mit Untersuchungen in den The menkomplexen „Zahnkaries und Füllungstherapie“ sowie „Periodon- tale Inflammation und Interven tion“ in Hauptaufgaben der Haupt forschungsrichtung „Karies und Pe- riodontalerkrankungen" mit hohem studentischen Forschungsanteil erst mals umfassend integriert. Dabei steht die Aufgabe, die eigene wis senschaftliche Profilierung mit einer interdisziplinären Forschungs kooperation mit medizinischen Fach gebieten, den Natur- und Gesell schaftswissenschaften zu verbinden. Wenn wir zu unserem Ehrentag das gemeinsame Ziel, Gesundheit für alle, betonen, so sehen wir, daß diese berufsethische und fachwis senschaftliche Aufgabe in erster Li nie den Kampf für Frieden und Frie denssicherung beinhalten muß. Prof. Dr. sc. med. K. MERTE, Poliklinik für Konservierende Stomatologie der Sektion Stomatologie Wesentliche Leistungssteigerungen bei der Behandlung von herzkranken Patienten Maßstäbe setzte das Kollektiv der Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie, das in diesem Jahr auf bisher 630 Operationen mit der Herz-Lungen-Maschine verwei sen kann. Eine ähnliche Leistungssteigerung erbrachten auch die kardiologischen Abteilungen der Kliniken für Innere Medizin und Kindermedizin in der präope rativen Diagnostik. Foto: UZ/Archiv Patenschaftsvertrag mit FDJ-Gruppe Im Rahmen ihres Kampfes um den Titel „Sozialistisches Stu dentenkollektiv“ hat die FDG- Gruppe 6 (2. Studienjahr Hu manmedizin), mit der Station 13 der Klinik für Kinderchirurgie, die ihrerseits im Titelkampf „Kollektiv der sozialistischen Ar beit“ steht, einen Partnerschafts vertrag abgeschlossen. Gerade an einem Bereich Medizin, wo es neben studentischer Erziehung und Ausbildung medizinische Be treuung und Forschung gibt, bie tet sich eine solch enge Zusam menarbeit von Theorie und Pra xis geradezu an. Die FDJ- Studenten verpflichten sich, Kin der zu Untersuchungen — Com putertomographie, Sonographie u. a. — zu begleiten. Durch das Stationskollektiv, insbesondere durch die Ärzte, werden den Stu denten Grundlagen, Indikationen und Ergebnisse der jeweiligen Untersuchungen erläutert. Die Schwestern übernehmen die Ein führung in die Grundbegriffe der Säuglings- ind Kinderkran kenpflege. Bedeutende Persönlichkeiten in der Geschichte der Medizin: Rudolf Virchow - ein herausragender Arzt und Begründer einer wissenschaftlichen Medizin Als ein bürgerlicher Politiker setzte er sich für die Verbesserung der Rechte und Lebens bedingungen der Arbeiter ein und wandte sich gegen den Krieg als ein Mittel der Politik Der „Tag des Gesundheitswesens“ unseres Landes, der am 11. De zember, dem Geburtstag des großen Bakteriologen Robert Koch, be gangen wird, sollte nicht nur den ak tuellen Aspekten unseres sozialisti schen Gesundheitswesens gewidmet sein, sondern auch einen Tag der Be sinnung auf seine Traditionen und der Erinnerung an die führenden Re präsentanten der medizinischen Wis senschaft in unserer Geschichte dar stellen. Eine hervorragende Persön lichkeit, deren Geburtstag sich in diesem Jahr zum 165. Male jährte und die durchaus auch uns ein Vor bild sein kann, ist Rudolf Virchow. Er ist als der herausragendste Arzt und Medizinwissenschaftler des vo rigen Jahrhunderts anzusehen. Dies vor allem auch deshalb, weil er in seinem Leben und Wirken eine wichtige Forderung unserer Zeit ver wirklichte. nämlich die Einheit von hohem wissenschaftlichen Können und politischem Engagement. Ru dolf Virchow ist als einer der ent scheidenden Begründer einer wis senschaftlichen Medizin zu betrach ten. der sich entschieden gegen je den Aberglauben und Mystizismus wandte. Er war ein unermüdlicher Verfechter der Einheit von Theorie und medizinischer Praxis und hat wichtige einzelwissenschaftliche Bei träge zur Thrombose und Embolie, der Entzündung sowie der Ge schwulstlehre geliefert. Doch sein bleibender Ruhm gründet sich auf seine Fähigkeit zum dialektischen Denken. Er kannte z. B. die Schrif ten Hegels und berief sich in ver schiedenen seiner Arbeiten auf die sen. Darauf aufbauend stammen von Rudolf Virchow wesentliche Beiträge zu den erkenntnistheore tischen Grundlagen der Medizin, wie sie sich in seiner berühmten ,. Zellularpathologie“ widerspiegeln, die heutzutage ihre Renaissance in der Molekularbiologie erlebt, sowie grundsätzliche Gedanken zum We sen des Krankhaften und zu den An forderungen an wissenschaftliches Denken und Handeln. Doch dies ist nur die eine Seite der beeindruckenden Persönlichkeit Rudolf Virchows. Die andere wird durch seine Fähigkeiten und Lei stungen als Hygieniker und Politi ker geprägt. Berühmt sind seine Schlußfolgerungen aus den Unter- suchungen zur Typhusepidemie' in Oberschlesien, für die er nicht nur die katastrophalen hygienischen Verhältnisse dieser Gegend verant wortlich machte, sondern sie in ent scheidendem Maße auch auf die ge sellschaftlichen Verhältnisse zurück führte. Wenn später das revolutio näre Feuer in ihm auch verlosch, so darf doch nicht vergessen werden, daß er in der bürgerlichen Revolu tion von 1848 im wahrsten Sinne des Wortes auf den Barrikaden Ber lins stand. Virchow erkannte auch die erschreckende Situation der Ar beiter, für die er sich einsetzte, z. B. mit der Forderung nach einer Sozial versicherung, ohne jedoch ihre hi storische Rolle zu begreifen. In die sem Sinne war er kein Revolutio när, aber doch ein progressiver bür gerlicher Politiker, der im Berliner Abgeordnetenhaus, im Landtag von Preußen und im Reichstag wirkte und zu den Mitbegründern der Fort schrittspartei gehörte , die als Re präsentant des liberalen Bürger tums anzuselten ist In seinen Reden vor dem Reichs tag setzte er sich für die Verbesse rung der Rechte und Lebensbedin gungen der Arbeiter ein, und im Zu sammenhang mit dem Krieg gegen Frankreich im Jahre 1870/71 legte er ein eindeutiges Friedensbekennt nis ab und wandte sich gegen den Krieg als Mittel der Politik. Wenn auch Friedrich Engels in seinem grundlegenden Werk „Dialektik der Natur“ auf Virchow Bezug nahm, so waren diesem die Klassiker des Mar xismus-Leninismus jedoch nicht be kannt. Seine positiven Ansichten gründeten sich deshalb auch nicht auf eine klassenmäßige Auseinan dersetzung mit dem Ziel der Besei tigung des herrschenden Systems, sondern richteten sich auf eine de mokratische Umgestaltung der exi stierenden Institutionen. Hier liegen die historischen Grenzen im poli tischen Denken Rudolf Virchows. Eine solche Feststellung kann je doch nicht als Vorwurf gedacht sein, denn man muß diesen großar tigen Arzt an den Medizinerpersön lichkeiten seiner Zeit messen. In die sem Sinne war er ein Riese unter Zwergen, und es besteht kein Zwei fel, daß er in jeder Hinsicht eine Ausnahmeerscheinung darstellte. Diese Erkenntnis und die Anerken nung der Tatsache, daß Rudolf Vir chow auch uns noch manches zu sa gen hat, drückt sich in der vor mehr als zwei Jahrzehnten erfolgten Stif tung des staatlichen Rudolf- Virchow-Preises aus. ARNO HECHT Enge Verbindung vonTheorie und Praxis im Parteilehrjahr Intensive Zusammenarbeit mit Propagandisten - wichtiger Schlüssel für konkrete, praxiswirksame Führungstätigkeit Für über 1200 Genossen und Kandidaten des Bereiches Medi zin hat nunmehr das umfassende Studium der Dokumente des XI. Parteitages in den ersten Veran staltungen des Parteilehrjahres in 45 Zirkeln begonnen. Worauf orientiert die Grund organisationsleitung, was ist das Neue im Parteilehrjahr nach dem XI. Parteitag? Als Grund organisationsleitung fordern wir vom Parteilehrjahr vor allem zwei Dinge: — höchsten theoretischen Gehalt bei der Durchdringung der Doku mente des Parteitages, — Umsetzung der theoretischen Kenntnisse in die konkrete gesell- schaftiche Praxis. Damit haben wir uns zum Ziel gesetzt, die von allen Wissen schaftszweigen geforderte schnel lere und effektivere Umsetzung des erreichten theoretischen Vor laufes in konkreten Leistungs zuwachs zuallererst bei der An eignung des Marxismus- Leninismus durchzusetzen. Tat sächlich zählen kann dabei al lein der von den Kommunisten erreichte, konkret meßbare Zu wachs an Kampfkraft der Par teiorganisation. Solide Kennt nisse des Marxismus-Leninismus, gepaart mit fachlichem Können, fleißiger Arbeit und schöpferi schem Elan sind die Vorausset zungen, um die im Plan des Be reiches Medizin vorgesehenen an spruchsvollen Aufgaben in me dizinischer Betreuung. Lehre und Forschung zu erfüllen. Aus diesem Grunde gehören die Plan dokumente des Bereiches und konzeptionellen Führungsdoku mente zur Entwicklung des Be- reiches Medizin genauso zu den Arbeitsmaterialien der Zirkellei ¬ ter und der Teilnehmer wie die Klassiker des Marxismus- Leninismus und die Dokumente unserer Partei. Einen wichtigen Schlüssel für eine konkrete und praxiswirk same Führungstätigkeit sieht die Grundorganisationsleitung des halb in der intensiven Zusam menarbeit mit den Propagandi sten des Parteilehrjahres. Beson ders bewährt haben sich die dif ferenzierte Anleitung der Pro pagandisten. Von besonderer Be deutung ist dabei die Tatsache, daß über 75 Prozent der Zirkellei ter aus dem eigenen Arbeitsbe reich stammen. Im Bereich der sechs studentischen APO mit über 20 Zirkeln für 408 Genossen sind besondere Fortschritte er reicht worden. Alle Zirkel wer den durch Genossen Propagandi sten des Bereiches Medizin durchgeführt. In der Mehrzan wirken hier erfahrene Hochschul lehrer, aber auch junge Kom munisten, zukünftige Hochschul lehrer, haben hier schon ihre Feuertaufe erhalten. Was zeich net sich bereits jetzt nach den er sten Veranstaltungen an Neuem ab? 1. Die Vorbereitungen zum Par teilehrjahr am Bereich Medizin waren umfangreicher, differen zierter und intensiver denn je zu vor. 2. Die Konkretheit der inhaltli chen Aufgabenstellungen ist spürbar für alle gewachsen. 3. Die enge Verbindung von Theorie und Praxis ist bereits sichtbar geworden. So nutzen z. B. die Propagandisten des FDJ- Studienjahres das Parteilehrjahr für die Vorbereitung ihrer eige nen propagandistischen Tätig keit. WERNER MÜHLE Ein Verwaltungsleiter, der an alle und an alles dachte Wolfgang Habekuß — sein Rat ist auch künftig gefragt So mancher Augenzeuge wird sich daran erinnern: Als anläß lich der Feier zum 50jährigen Ju biläum der Universitätsfrauen klinik in der Philipp-Rosenthal- Straße im Jahre 1978 unter ande rem Genosse Wolfgang Habekuß Aktivist der sozialistischen Ar beit wurde, wollte der Applaus nicht enden. Doch ein derartiger Beifall von Medizinern für einen Verwaltungsleiter ist wohl nicht die Norm. Wie kommt es, daß ge rade der Verwaltungsleiter so viel Sympathie bei allen Kolle gen’ erzielte — und sie bis heute behalten konnte? Er selbst meint dazu, weder seine Biographie noch seine Tätigkeit wären irgendwie etwas Besonderes. Sein Leben in Stich punkten: Jahrgang 1920, Leipzi ger, aus einfachen Verhältnissen, Lehre als Handlungsgehilfe, sechs Jahre Krieg, Ende in Bad Kreuznach, Diskussionen, was nun? Nach der Heimkehr 1945 Gleisarbeiter in Espenhain. Bald warb ihn der alte KPD-Funktio när Pabsch für die damalige Lan despolizei. Vielleicht dachte er: Der Mann hat nachgedacht, ist in der SPD, scheint korrekt und unbestechlich. Der junge Ha bekuß wurde nach einiger Zeit Straßendienst Spezialist für Re zeptfälschungen. Auch nach dem Wechsel ins Gesundheitsamt be schäftigte ihn das gleiche Thema. Da war er schon lange (mit dem Gründungspar teitag) in die SED aufgenommen. Auch bei einem erneuten Wech sel blieb er dem Dienst an der Gesundheit — als Nichtmediziner — treu. Ab 1. April 1951 wurde er Verwaltungsleiter der Orthopä dischen Klinik und der Frauen klinik der Universität. Zwei große Kliniken, zwei bedeutende Direktoren: Prof. Mommsen und Prof. Schröder, und dazu er, für beide gemeinsam als ein junger Verwaltungsleiter. Gab es da nicht Probleme? Es gab immer Probleme. Im Grunde waren vom ersten Tag an Rekonstruktionsmaßnahmen nötig.. Dennoch wurde immer al les gemeistert. Denn das Enga gement der Mitarbeiter in Hei zung, Küche, Wäscherei und Ver waltung sei riesig gewesen, meint "Wolfgang Habekuß. Die engsten Mitarbeiter waren ein eingeschworenes Kollektiv (Fräu lein Schmalz, Frau Gaulke, um nur einige zu nennen). Nie wurde Arbeit wegdelegiert oder wegdiskutiert, immer alles gleich angepackt. So sei es seit Prof. Schröder bis heute Tradi tion, daß der Klinikdirektor ge meinsam mit der Verwaltung „vor Ort“ und im Gespräch mit Wolfgang Habekuß (links) bei sei ner Verabschiedung durch Prof. Dr. K. Güldner. Handwerkern und Technikern bespricht, was anliegt und was gemacht werden muß. Ge macht werden muß, betont Wolf gang Habekuß. Immerhin geht es ja in der alltäglichen Arbeit um nicht mehr oder weniger als die Absicherung von jährlich 35 000 bis 38 000 stationären Aufnah men (das sind etwa 25 Prozent des gesamten Bereiches Medi zin). Dazu kamen noch die Er weiterung, Rekonstruktion bzw. Verbesserung der Ambulanz (in zwei Etappen), der Radiolo gischen Abteilung (ist gerade wieder in Rekonstruktion), des Wachsaals, der Sauerstoffanlage, der Bäderabteilung, der post operativen Station, des Kreißsaa les und der Neonatologie. Manches bleibt freilich noch zu lösen (der Hörsaal, die Radio logische Abteilung) ; mit Sicher heit wird Neues hinzukommen. Andere Probleme waren und sind permanent aktuell: Reini gungskräfte, Besetzung der Pforte/Telefonzentrale. Ein Ver waltungsleiter kommt nie zur Ruhe: Termine beachten, Organi sieren, Telefonate, Gespräche mit Mitarbeitern, eine Feier stunde ausgestalten (nie ohne kleines Kulturprogramm!), Kon trollieren. Alles nichts Besonde res, sagt Wolfgang Habekuß. So sind die 35 Jahre vergan gen. Im April war die würdige Verabschiedung. Wohl jeder wußte, unser Genosse Wolfgang Habekuß war ein Verwaltungs leiter, der die Menschen und die Sache ernst nahm, sich mit den Problemen identifizierte, an alle und alles dachte. Es ist sicher, daß sein Rat auch in Zukunft ge fragt ist.
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