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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1986
- Erscheinungsdatum
- 1986
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198600007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19860000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19860000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise vorlagebedingter Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 1986
-
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Band
Band 1986
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6 KULTUR 17, Oktober 1986 UZ / 37 Zum Mitglied des Musikrates berufen Auf der jüngsten Vollversamm lung des Musikfates im Septem ber in Berlin wurde Universitäts musikdirektor Prof. Dr. Max Pommer in den Musikrat der DDR berufen. Namhafte Solisten im Anrecht des „Akademischen" Nach dem erfolgreichen Auf takt der neuen Konzertsaison des Akademischen Orchesters un serer Universität mit dem Soli sten Dieter Zechlin, Klavier, stellt sich im zweiten Anrechts konzert am 29. Oktober das Blä ser-Kollegium der Hochschule für Verkehrswesen „Friedrich List“ Dresden als Gast vor. Zu den Mitgestaltern des fol genden Konzertes gehört noch mals der Chor des Fachbereiches Musikwissensch af t/Musikerzie- hung der Sektion Kultur- und Kunstwissenschaften der Uni versität, während der 4. An rechtsabend im Januar 1987 der Schweriner Philharmonie Vor behalten ist. Als Solist ist der Pianist Siegfried Stöckigt zu erle ben. Solisten des April-Konzer tes sind Rainer Hucke, Kontra baß, und Studenten der Meister klasse von Prof. Bosse an der Hochschule für Musik Leipzig „Felix Mendelssohn Bartholdy“. Im sechsten und letzten An rechtskonzert der Saison am 10. Mai wird die japanische Sopra nistin Tomoko Sakurai zu hören sein. hasta Carlfriedrich Claus spricht über seine Arbeit Am 4. November wird auf Ein ladung der AG Kunst des FDJ- Jugend- und Studentenzentrums Moritzbastei der international be kannte Künstler Carlfriedrich Claus in der mb über seine Ar beit berichten. Claus’ künstlerische Tätigkeit begann 1951 mit experimentell poetischen Texten und Klang- Gebilden; er beschäftigte sich mit Phasenmodellen, Letternfel dern und Sprechprozessen auf Tonband. Bekannt wurde er vor allem durch seine seit 1958 ent stehenden „Sprachblätter“. Diese „... merkwürdigen Gebilde fein ster linearer Spuren, organisiert aus verfremdetem Schriftmate rial verschiedener Sprachen und aus freien Linienzügen und ar- chetypischen Zeichen, sind we der das Ergebnis eines der Reali tät hingegebenen Anschauens norh das Produkt dichterischer P . atasie. Sie sind die Umset- ze ig eines Forschens, das sich der Erkenntnisse von Philoso phie, Psychologie, Literatur, Poli tik und Geschichte bedient und das in diesen Disziplinen selbst Beiträge leisten möchte.“ Claus versteht sich als ein dia lektischer Denker, der in Grenz zonen menschlichen Bewußtseins einzudringen versucht, um Unbe wußtes, Noch-nicht-Bewußtes er hellen zu helfen. Der Sonderfall besteht darin, daß Carlfriedrich Claus die Ergebnisse seiner Stu dien nicht oder nur gelegentlich in ein verbal konstruiertes (und damit verstandesmäßig nach vollziehbares) System einbringt: Er läßt sie in Schreibzeichnun gen, meist beidseitig auf trans parentem Papier ausgeführt, op tisch sichtbar werden.“ (LOTHAR LANG) Das Repro zeigt eine Zeichnung von C. Claus auf einem Plakat der Galerie „Clara Mosch“. Eine musikalische Attraktion am 24. Oktober im Hörsaal 19 Die Musikfreunde unserer Universität, speziell alle an lateinamerikanischer Folklore und an engagierter zeitgenössischer Musik Interessierten, erwartet am Freitag, dem 24. Oktober, um 19.30 Uhr im Hörsaal 19, ein besonderes musikalisches Erlebnis: In der Auftakt-Veranstal tung des diesjährigen Anrechtszyklus' „Künstlerische Ensembles der KMU" musizieren zum ersten Mal gemeinsam die Gruppen „Bolivia Masis" (Foto oben) und „Nicarauac" des En sembles „Solidarität" und als prominenter Gast der bekannte Leipziger Pianist, Bachpreisträ ger Gerhard Erber. Sie singen über das Leben und die Kämpfe des Volkes „Bolivia Masis", „Nicarauac" und Gerhard Erber gemeinsam in einem Konzert Charakteristische Volksinstru mente des bolivianischen Anden hochlandes wie Charängos (aus dem Panzer des Gürteltieres gefertigte zehnsaitige Klein-Gitarren) und Zamponas (doppelreihige Panflöten) gehören zum Instrumentarium der Gruppe „Bolivia Masis“, zu der sieh fünf junge Bolivianer in dem Bestre ben zusammengeschlossen haben, das kulturelle Erbe und den folklori- stischen Reichtum ihres Volkes zu pflegen und zu verbreiten. „Masis“ bedeutet in der indianischen Ketschuasprache, die von etwa 35 Prozent der bolivianischen Hoch landindianer gesprochen wird, „Landmann“; und die Lage der Landleute, der armen Landarbeiter in diesem durch die allseitige Aus beutung durch das Auslandskapital zu den ärmsten Ländern Latein amerikas zählenden Land findet in dem reichen und differenzierten Re pertoire der bolivianischen Volks musikanten bewegenden Ausdruck. „In unseren Liedern singen wir über das Elend, das alltägliche schwere Leben, die Kämpfe des werktätigen Volkes, aber auch über unsere Traditionen, die Hoffnungen und Träume, die uns bewegen, und natürlich über die Liebe.“ So faßt Jose Ivan, der Leiter der Gruppe, die Ziele und Gründe ihrer künstle rischen Tätigkeit zusammen., An Ausdruckskraft sehr gewonnen Während „Bolivia Masis“ seit knapp einem Jahr in-vielen Hoch- Gruppe „Nicarauac“ den Angehöri gen unserer Universität spätestens seit dem Programm „Nicaragua — un volcan en revolucion" (Ni karagua — ein Vulkan im Aus bruch) im Mai 1983 und durch viele weitere künstlerische Beiträge aus den Veranstaltungen des Ensembles in den folgenden Jahren bekannt. Die Gruppe hat inzwischen durch eine veränderte und verbesserte in strumenteile. Besetzung (zu Me lodiegitarren, Baßgitarren, Bongos und: Malinche sind Akkordeon, Kla vier, Trompete und Saxophon hin zugekommen) und durch eine ziel strebige und kontinuierliche Pro benarbeit an musikalischer Vitalität und LAusdruckskraft sehr gewonnen. Was Julio Cortazar in seinem schö nen und wichtigen Buch „Ni karagua — so gewaltsam sanft“ über die revolutionäre Kultur in Ni karagua als „Kampfplatz der Ideen und Gefühle in ihren vielfältigen Möglichkeiten und Manifestatio nen“ im allgemeinen sagt, läßt sich sinngemäß auch auf die Entwick lung der Gruppe unter unseren Be dingungen in unserem Lande sagen: „Die revolutionäre Kultur läßt mich an einen, in den weiten Himmel hin einfliegenden Schwarm Vögel den ken; der Schwarm bleibt immer der selbe, aber seine Gestalt, die An ordnung seiner einzelnen Teile, der Rhythmus des Fluges ändert sich ständig; der Schwarm steigt auf und senkt sich herab, malt seine ge schwungenen Linien in den Raum, erfindet in einem fort wundersame Zeichnungen, löscht sie aus und be ginnt neue, und doch ist es immer derselbe Schwarm,- und in diesem schulen, Jugendklubs und Betrieben Schwarm sind immer dieselben Vö-! temperamentvoll ihre Botschaft: gel vereint, und 'das ist. ihre Art der vom Leben ihres Volkes und seinem Kultur, ihre Freude über die Frei- Wunsch nach Völkerfreundschaft-heit im Schöpfertum, ihr fortwäh- und Frieden überbringt, ist die rendes Fest..Lassen Sie sich überraschen von der Gruppe „Ni carauac“ ! Bei den Hörern .' Parteinahme wecken Ein besonderer Höhepunkt im Konzert wird . zweifellos die Inter pretation des brandaktuellen Wer kes „Achuapa/Nicaragua für spre chenden Pianisten“ (August 1986) des Schweizer Komponisten Max.E. Keller, Winterthur durch Gerhard Erber sein, der das ihm gewidmete Stück im September in Leipzig zur Uraufführung brachte und es da nach mehrfach, u, a. auf einer Kon zertreise durch die Schweiz, mit gro ßem Erfolg spielte. Als Gerhard Er ber von der Veranstaltung am 24. Oktober erfuhr, erklärte er sich so fort zur Mitwirkung bereit, weil er wie der Komponist mit dem Werk „beim Hörer’ Parteinahme . für das kämpfende Volk Nikaraguas wek- ken, aber auch Optimismus stimu lieren“ will. Die Texte sind Worte Daniel Orte gas, Zeitungsmeldungen und Telle des Gedichts „Engenraremos ninos" von Gioconda Belli (aus der Samm lung „Linea de fuego“). Sie werden vom Pianisten eingesprochen und von Klaviermusik kommentiert. Dazu kommen die von einer Kas sette eingespielten authentischen Ta gebücher des Schweizer Entwick lungshelfers Christoph Schüreh, des sen Freund Maurice Demierreim Februar 1986 von den Contras aus dem Hinterhalt erschossen wurde. Karten für das Konzert sind am Dienstag.. dem 21. Oktober, von 10 bis 12 und 14 bis 16 Uhr in der Hauptabteilung Kultur der KMU. „Ernst-Beyer-Haus“, , Ernst-Schnel- ler-Str. 6 und am Veranstaltungstag an der Abendkasse erhältlich. H. T. Die Gruppe „Nicarauac" stellt sich in dem Konzert in verbesserter instrumen teller Besetzung vor. Fotos: Görne Doppelreihige Panflöten gehören zu den traditionellen Volksinstrumenten der Bolivianer. Gedanken zur ersten Veranstaltung im Filmzyklus 1986/87, der mit Tetzlaffs „Erinnerungen an eine Landschaft — Für Manuela" eröffnet wurde Resultat dreijähriger Materialsammlung Auf die rissige Wand eines Hauses hat irgendjemand mit Kreide geschrieben: Hier war es schön ... Das Perfekt macht eine Situation fest, die melancholisch stimmt, Abschied ist ihr Grund akkord. Abschied von einem Dorf, durch das die Kamera fährt und nur noch Verlassen heit registrieren kann. Bilder aus einer Vergangen heit: Es standen einmal in Leip zigs Süden Anwesen, die mußten einer ökonomischen Notwendig keit, die Braunkohlenabbau heißt, weichen. Leicht gesagt, wenn man Nichtbetroffener ist. Was die Betroffenen denken, wie sich für sie das Lostrennen von dem. das sie nach wie vor Heimat nennen, vollzieht, das hat Kurt Tetzlaff in einem Film mit dem poetischen Titel „Erin nerung an eine Landschaft — Für Manuela“ in subtiler Weise Neobachtet. 1983 war er fertig, Resultat einer dreijährigen Ma terialsammlung vor Ort. Eine so ziokulturelle Chronik von der Veränderung eines Landstrichs mit länge gewachsener Tradition und der Veränderung von Men schen. Kein Dokumentarismus, dem es genügt, rasch Fakten von der Oberfläche des Ereignisses aufzulesen, bestimmt Tetzlaffs Erinnerung, vielmehr ein sinnli ches, emotionales Erzählen, ein behutsames Fragen und Abwä gen, ein Notieren von Impressio nen. Tetzlaff beweist ein feines Gespür für menschliche Reak- tionsnuancen, gesellschaftliches Erfordernis schlägt nicht hop plahopp in spontane individuelle Bereitschaft um. Da bleibt im mer ein Rest. Alte reagieren weh mütiger als Junge auf den Um zug, Akklimatisierung zusam men mit denen aus der ehemali gen Dorfgemeinschaft erfolgt an ders als in der Vereinzelung. „Er innerung an eine Landschaft“ ist ein menschlich überaus schöner Film. Wenn er fragt, dann fragt er zart, beinahe schüchtern, wenn er Probleme benennt, dann mit Zwischentönen. Auf stille, zt- rückhaltende Art kommen Men schenleben und -Schicksale zu sammen, die in ihrer Geschlos senheit beinahe ein Panorama der Generationen werden. Die Leute von nebenan, aus Magde- born, Eythra, Bösdorf. Kurt Tetzlaff, Jahrgang 1933, hat in seinen gut 30 Jahren Do kumentaristenleben mehr als 30 Filme realisiert, stilistisch ein breites Spektrum, von der Re portage übers Porträt bis zum Kurzfeuilletion. vom Interview — bis zum Spielfilm. Der Ver such mit „Looping“ (1974), dem authentisch-dokumentaren Be richt vom Alltag eines jungen Ar beiters, stieß allerdings auf we nig Gegenliebe, er blieb der Ein zelfall einer Annäherung an das fiktive Kino. Der Dokumentarist Tetzlaff stellte den Inszenator Tetzlaff in den Schatten. Erste Aufmerksamkeit erregte Kurt Tetzlaff 1963 mit „Im Januar 1963“, der 15-Minuten-Reportage über Braunkohlenarbeiter in einem schweren Winter. Eine Goldene Taube erhielt er beim Leipziger Dokumentarfilm- Festival 1971 für „Wer — wenn nicht wir“, einem gegen man ches Lehrbuch geführte Inter view mit Adolf Hennecke, eine Silberne Taube gab es 1977 für „Alltag eines Abenteuers“; einem Bericht von der Erdöl trasse, andere Filme errangen in ternationale Preise — „Die Erde wird blühn“ (1968). „Auf bald in Berlin“ (1973), „Ich werde Ar tist“ (1977). „Die Kinder Palästi nas“ (1980). In diesem Jahr über raschte Kurt Tetzlaff mit einer hintersinnigen Vier-Minuten- Miniatur übers Flüggewerden von Enten, die in einer Regen rinne nisten („Ein DEFA-Film“), in diesen Wochen wird die Kom pilation „Das Jahr 1932: Der rote Kandidat“, eine Station aus dem Leben Thälmanns, Premiere ha ben. „Erinnerung an eine Land schaft — Für Manuela“ summiert viele der Tugenden der' Do- kumenarfilme Kurt Tetzlaffs. Da ist die genaue Beobachtung von alltäglichen Vorgängen und psy chologischer Reaktionen. das emotionale Einfangen von Atmo sphäre, das assoziationsreiche Komponieren von Bildern und Sequenzen. Neben dem Blick auf eine Trümmerlandschaft steht die Geburt eines Kindes, neben dem Porträt eines Gastwirts, der auf den Bagger umsteigt, das Le ben einer Frau, über den Gar tenzaun hinweg erzählt, die lange Diskussion im engen Raum der Wohnungszentrale mit ihrer Sympathieambivalence neben den letzten Fahrten einer 70jäh- rigen Postfrau. Tetzlaffs Film ist nie mit lau ten Posaunen zur Hand, postu liert nirgends. Er vertraut auf die Wirkung seines Materials, auf den Reiz des konkret erfaß ten Wirklichkeitsausschnitts, auch auf die immer sichtbare Haltung des Dokumentaristen. Offen bleiben für Entdeckungen und fürs Fragenstellen, nannte Kurt Tetzlaff einmal seine künst lerische Methode. N. WEHRSTEDT Reizvolle Töpferkunst in der Handelshochschule Waldenburger Kunsthandwerk wird präsentiert Zeugnisse des Kunsthand werks aus Waldenburg zeigt seit dem 1. Oktober die „Kleine Hoch- Schulgalerie“ der Handelsschule Leipzig. In einem Gestaltungsen- semble werden formschöne Kera miken. wie Krüge, Bodenvasen, Dosen, Schalen. .Wandteller u. a. in den typischen bemalten blauen Dekors gezeigt. Nicht nur Erzeugnisse aus der Keramik werkstatt sind vertreten, son dern auch beachtenswerte Uni kate des Künstlers Peter Tau scher, der zugleich der Leiter der Einrichtung des Staatlichen Kunsthandels ist. Als 1618 gegründeter Betrieb setzt heute die Werkstatt für Ke- ramik die Tradition der Töpfer kunst fort. Dazu gehört das Stein zeug ebenso wie das Verfahren, nach. dem es in dieser unter Denkmalschutz stehenden künst lerischen Produktionsstätte her- gestellt wird. Der kleine- sächsische Ort Waldenburg bei Glauchau kann auf die erste Innungsurkunde für das Töpferhandwerk von 1388 verweisen. Dieser Innungs brief ist wahrscheinlich die älte ste deutsche Töpferordnung. Viel fältige Formen und Motive, ob als Zier- oder Gebrauchskera mik, geben heute als das be kannte ..Waldenburger Stein zeug“ dieser Ausstellung einen gebührenden Schauwert. Die seit 1975 bestehende Hoch schulgalerie setzt ihre Bemühun gen fort, die Schönheiten und Werte der bildenden und an gewandten Kunst den Hochschul angehörigen und dem Territo rium zu erschließen. Bis zum 22. Oktober dieses Jah res haben die Kunstinteressier ten die Gelegenheit, in der Gale rie der Hochschule, Markgra fenstr. 2 im Stadtzentrum, Mon tag bis Freitag in der Zeit von 9 bis 16 Uhr diese Keramikausstel lung zu bewundern.
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