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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1986
- Erscheinungsdatum
- 1986
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198600007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19860000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19860000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise vorlagebedingter Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
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-
Zeitschrift
Universitätszeitung
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Band
Band 1986
-
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Band 1986
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Mit Elan und anspruchsvollen Zielstellungen Dieter Zechlin, Klavier, war Solist im 1. Akademischen Konzert Auftakt zu den diesjährigen Akademischen Konzerten: Mit welch großem Elan und mit welch anspruchsvollen Zielen sie für diese Saison angegangen wur den, vermittelte sich bereits mit den ersten Takten, ja der Pro- gfammkonstellation des ganzen Abends. Die Feuerwerksmusik, gerade mit ihrer einleitenden Ouvertüre, breitete Freude, strah lenden Glanz aus. Mit angeneh mer Stimmigkeit, frischem Mu- siziergeist wurden alle Sätze und Nuancen dieser vielschichtigen Musik lebendig zum Klingen ge bracht. Dies war sicher nicht zu letzt der Sicherheit und klangli chen Homogenität innerhalb der einzelnen Instrumentengruppen — gerade bei den Bläsern — so wie der Ausgewogenheit des Ge samtklanges zu danken. Mit Ar min Männel, Karl-Heinz Georgi, Harry Haertel und Hartmnit Thieme standen zudem erfah rene Instrumentalisten für den Trompetenpart zur Verfügung. Bei solcherart „Festmusik“ war es wohl nicht allzu schwer, den berühmten „Funken“ übersprin gen zu lassen. Zwei weitere, keineswegs weni ger „große“ Werke waren noch zu erwarten. Als Konzert für den Programmittelpunkt war hier Beethovens erstes Klavierkon zert C-Dur op. 15 ausgewählt worden. Das interpretatorische Bestreben, die diesem frühen Konzert eigene große Spielfreu digkeit herauszuheben, teilweise auch die an Mozartsche Cha rakteristika erinnernden und ihm nicht zu fern stehenden Züge durch Klarheit vernehm bar werden zu lassen, spürte man deutlich. Solist des Konzer tes war Dieter Zechlin. Erfah rung, musikalische Impulse wie ausgewogenes, ansprechendes Spiel einbringend, musizierte er mit dem — die Ansprüche dieses Werkes doch erstaunlich erfül lenden — Akademischen Or chester und Dr. Horst Förster so, daß die große Zustimmung des Publikums sich in starkem Bei fall ganz direkt niederschlug. Noch ein weiteres Mal durfte sich solche Partnerschaft an die sem Abend an einem Beethoven- Werk bewähren, dabei noch wei tere „Mitstreiter“ einbeziehend. Die Fantasie c-Moll op. 80 für Chor, Klavier und Orchester ist ebenso farbig weitgefächert wie durch ihre strukturellen Eigen heiten interessant und damit auch für mancherlei gedankliche Bezüge und Assoziationen offen. Gerade im Anschluß an das Kon zert lag hier die Frage nach dem „ Klavierkonzert mit Schluß chor“ nicht allzu fern. Der Reiz ausladender klavieristischer Pas sagen, des Einfließens kammer- musikalisch geprägter Episoden durch Soli der Holzbläser und des Streichquartetts, gehört mit zu den Elementen, die den gro ßen Spannungsbogen bis zum weit hinausgezögerten Einbezie hen des Chorklagens aufzubauen helfen. Zu diesem Schlußchor fanden sich rund einhundert Sän ger der Chöre des Ensembles „Pawel Kortschagin“ und des Fachbereiches Musikerziehung (Einstudierung Dieter Graubner und Dr. Michael Reuter) zusam men. Sie unterstrichen solides in terpretatorisches Fundament und großen musikalischen An spruch; nicht zu überhören war allerdings die Schwierigkeit, mit einem solch vielköpfigen En sembles weitreichende dynami sche Differenzierung zu errei chen und großen stimmlichen Be anspruchungen, gerade in den ho hen Lagen des Schlusses, stand zuhalten. Das Engagement für das Werk war allen Beteiligten zu danken — ihm wie der ins-' gesamt stimmigen Interpretation war der Dank mittels Applaus ge- wib.- ALLMUTH BEHRENDT Dem Erfolg geht stets eine harte Probenarbeit voraus Chor des FB Musikerziehung / Wissenschaft steht vor neuen schönen Aufgaben Spätestens am 28. September dieses Jahres hat sich der Chor des Fachbe reiches Musikwissenschaft/Musikerzie- hung von der Sektion Kultur- und Kunstwissenschaft auch an unserer Alma moter stärker ins Gespräch ge bracht: Gemeinsam mit dem Chor des Ensembles „Pawel Kortschagin" gestal tete er im 1. Akademischen Konzert die ses Studienjahres eine begeisternde Aufführung der Beethovenschen Fanta sie c-Moll für Klavier, Chor und Or chester, nachdem dieses Werk von bei den Chören bereits zur Immatrikula tionsfeier gesungen worden war, somit die Zusammenarbeit mit dem Akade mischen Orchester begründend. Chorlager trägt zur Kollektivbildung bei Mag dieser Chor, in dem 95 Sän gerinnen und Sänger, die im 1. bis 3 Jahr Musikerziehung bzw. 1. und 2. Jahr Musikwissenschaft studieren, mit wirken, vielen Universitätsangehörigen unbekannt gewesen sein, so läßt ein Blick in die Chronik dieses Ensembles sehr schnell deutlich werden, daß er beileibe kein unbeschriebenes Blatt, sondern ein Leistungsträger unter unse ren künstlerischen Ensembles ist. Min destens fünf Höhepunkte allein in den letzten beiden Jahren sollen das bele gen: Orffs „Catulli carmina", aufge führt im Mai 1984 mit dem Gewand der Grundvoraussetzungen für den Er folg ist. Diese Chorlager sind eine Ge legenheit genaueren Kennenlernens der verschiedenen Studienjahre unter einander. Wichtig ist aber auch, daß in nerhalb der Chorlager jeweils ein Kon zert der Studierenden des jeweiligen 3. Studienjahres stattfindet, denen ein entsprechendes künstlerisches Prakti kum voranging. Diese in einer gelösten Atmosphäre vorgetragenen sänge- rischen oder instrumentalen Beiträge erfahren durch die Kommilitonen ent sprechende subjektiv-kritische Bewer tung. Hier verbinden sich Anforderun gen künstlerischer Ausbildungsdiszipli nen mit denen der Chorarbeit." Auf einen weiteren Faktor verweist Dr. Reuter: das Zusammenwirken mit den Kollegen des Fachbereiches, die sich jederzeit bereitwillig in den Dienst der vom Chor zu lösenden Aufgaben stellen. Stellvertretend für viele nennt er die Kollegen Wallborn und Doz. Dr. Köhler (Klavier) und die Stimmbildner Kollegin Petzoldt und Kollege Som merfeld. Studenten mit hoher Verantwortung „Im Studienjahr 1986/87 wird erst mals nach einem neuen Verfahren .ge arbeitet”, erzählt Dr. Reuter, „durch das möglichst viele Kollegen im Einzel- und Gruppenunterricht mittelbar in die Am 13. Mai diesen Jahres sang der Chor des Fachbereiches im Rahmen der Ver anstaltungsreihe „Leipziger Chöre stellen sich vor“ im Kleinen Saal des Ge wandhauses, Fotos: Müller hauschor und -Orchester; die Markus- Passion von Reinhard Keiser, dargebo ten in Leipzig und Teuchern (dem Ge burtsort des Komponisten) im März 1985; Händels Oratorium „Belsazar", aufgeführt gemeinsam mit dem Ge wandhauschor und dem Händel- Festspiel-Orchester im Juni 1985 in Halle; sowie die Dramatische Sinfonie „Romeo et Juliette" von Berlioz gemein sam mit dem Gewandhauschor- und -Orchester im April dieses Jahres und das A-Capella-Konzert im Mai anläß lich der Weiterbildungstagung von Ab solventen des FB Musikerziehung/ Musikwissenschaft. Fraglos wohl, daß harte Arbeit not wendig ist, bis solch anspruchsvolle Werke aufführungsreif sind. Dr. Mi chael Reuter, Leiter des Chores seit September 1986 — nachdem er bereits gemeinsam mit StR Wolfgang Prehn mehrere Jahre mit dem Chor arbeitete- deckt ein „Geheimnis" erfolgreicher Arbeit auf: „Jährlich findet in der Mes sepause im Mörz ein einwöchiges Chor lager außerhalb Leipzigs statt, in dem durch intensive Probenarbeit einerseits die künstlerische Arbeit vorangetrieben wird, andererseits aber auch die gesel ligen Veranstaltungen wesentlich zur Kollektivbildung beitragen, die eine Chorarbeit einbezogen werden: Die Mit arbeiter der Fachgruppe Künstlerische Praxis erhielten zu Studienjahresbe ginn eine Mappe mit dem Notenmate rial des gesamten Jahresrepertoires. Da jeder Studierende ebenfalls eine Chormappe besitzt, können in sol chen Fächern wie Gehörbildung, Schul- praktisches Musizieren, Partiturspiel, Chorleitung, Gesang oder Musiktheorie fachspezifische Übungsaufgaben mit diesen Partituren gelöst werden. So sollen die Chorpartituren in den verschiedenen künstlerischen Fä chern durchgearbeitet und dadurch für die Chorarbeit aufbereitet werden.” Und Dr. Reuter betont: „Chorarbeit ohne die Hilfe der Fachbereichsleitung wäre in diesem Umfang nicht durch führbar. Dofür sei auch einmal Dank gesagt!" Aber auch die Studenten selbst tra gen ein hohes Maß an Verantwortung. So werden Teilproben durch Stu dierende geleitet, und auch in der Cho- rischen Stimmbildung, als Klavierbeglei ter oder Chorsolisten konnten Studen ten bereits entsprechende Erfahrungen sammeln. Dem Chorbeirat als gewähl tem Gremium sind solche Aufgaben übertragen wie die Zusammenstellung der Chorchronik, die Führung der Stimmhefte und die Anwesenheitskon trolle sowie eine Mitspra che bei der Erarbeitung des Jahres repertoires und die Lösung organisato rischer und konzeptioneller Aufgaben bei Chorkonzerten, Auftritten oder im Chorlager. , Anspruchsvolle Programme werden erarbeitet Nach dem im September so stark beachteten und vom Publikum mit gro ßem Beifall aufgenommenen „Start" werfen bereits die nächsten Auftritte ihre Schatten voraus. Schon im 3. Akademischen Konzert wird der Chor erneut zu hören sein. Dann wird er die „Böhmische Hirtenmesse" von Jakub Jan Ryba gemeinsam mit dem Akade mischen Orchester zu Gehör bringen. Das Besondere daran ist, daß die Einstudierung dieses Werkes in einer FDJ-Initiative durch Raik Fischer, Stu dent im 4. Stj., Musikwissenschaft, er folgt. Die Arbeit an diesem Chorwerk begann bereits im Probenlager Anfang September in Leisnig und man darf ge spannt sein, wie die Studenten, diese chorsinfonische Aufgabe meistern. Gearbeitet wird aber auch noch an anderen Projekten. Entsprechend den Anforderungen des „Lehrprogramms für die Ausbildung von Diplomlehrern" er arbeitet der Große Chor ein anspruchs volles Programm mit Werken unter schiedlicher Epochen und Stilarten. So sollen Madrigale und tänzerische Chor lieder von Gastoldi, Morley und Haß ler, Volksliederbearbeitungen von Kom ponisten wie Bartok, Erdmann, Voigt länder oder Schönberg, Spirituals und zeitgenössisches Liedgut - u. a. ein fünfteiliger Zyklus des Weimarer Kom ponisten Antonius Streichardt — die Stu dierenden auf ihre künftigen Aufgaben als Chorerzieher im Bereich des künst lerischen Volksschaffens vorbereiten. Im April und Mai 1987 soll Premiere sein. Kammerchor singt Werke von Schütz, Schein und Scheidt War bisher stets vom Großen Chor die Rede, so darf nicht verschwiegen werden, daß sich eine weitere Chor gemeinschaft herausgebildet hat. 20 Mitglieder des Chores und Studierende hörer Studienjahre beider Ausbil dungsrichtungen fanden sich zu einem Kammerchor zusammen und erstellen ein Programm, das in chro nologischer Folge mit Werken von Schütz, Schein und Scheidt, die alle im sächsischen Raum gewirkt haben und z.T. miteinander befreundet waren, be kannt machen soll. Dieses Programm, an dem auch wesentlich Kollegen der Künstlerischen Praxis beteiligt sind, soll u. a. in Torgau zu den Musiktagen zu Ehren von Schütz im April 1987 aufge führt werden. All das zeigt, wie engagiert gearbeitet wird. Und das soll auch künftig so bleiben. „Wir sehen stets unsere Aufgaben darin, Chorer fahrungen an die künftigen Musiker zieher und Musikwissenschaftler im A- cappella-Singen sowie bei der Lösung größerer chorsinfonischer Aufgaben zu vermitteln, unsere volkskünstlerische Ar beit im Territorium und in der Universi tätsöffentlichkeit zu demonstrieren und Impulse zu vermitteln zur selbstschöp ferischen chorischen Betätigung. Das ist unser Bildungsauftrag, an dem wir ständig arbeiten", betont Dr. Michael Reuter. GUDRUN SCHAUFUSS P.S.: Der Chor steht wie alle Ensembles unserer Universität natürlich auch In teressenten anderer Sektionen offen. Voraussetzungen: Kenntnisse im Blatt singen, entsprechende sängerische Fer tigkeiten und die Bereitschaft, für diese Gemeinschaft auch persönliche Dinge hintenan zu stellen. Besonders gefragt sind männliche Bewerber. Probenter min: Freitag von 9.45 und 11.30 Uhr, Hörsaal 17 oder 19. Gedenkausstellung für Eberhard Strüning Eine Gedenkausstellung für den im März dieses Jahres verstorbenen Heinz Eberhard Strüning zeigt seit 26. September die „Galerie im Hörsaalbau" der KMU. Mit der Exposition von rund 70 Werken wird das Schaffen eines Künstlers gewürdigt, der fast 50 Jahre in und um Leipzig wirkte. Der 1896 geborene Strüning, der seine künstlerische Ausbildung in Dresden und Kassel erhielt, zählte zu den Initiatoren des Kunstlebens in Leipzig nach 1945. (UZ berichtet noch ausführlich.) versuch, einen gewaltigen Schatz etwas zu heben Märchen-Buchbörse mit Dr. Erika Taube Mit einer schier gewaltigen Größe, dem Märchenschatz, be schäftigte sich die jüngste, nun mehr 32. Leipziger Buchbörse am Donnerstag vergangener Woche in der Alten Börse. Gesprächsleiter Bernd Weinkauf versuchte mit Hilfe etlicher Assistenten diesen Schatz etwas zu heben. In besonderem Maße unterstützte ihn Dr. Erika Taube, Oberassistent an der Sek tion Afrika- und Nahostwissenschaf- ten unserer Universität Ihren For schungen bei den Tuwinern in der Westmongolei haben wir es zu ver danken, daß uns ein Teil der Kultur traditionen dieser Volksgruppe be kannt geworden ist. Erika Taube sammelte seit 1966 während ihrer mehrmaligen Aufenthalte bei den Tuwinern ■ Märchen und Geschich ten, Lieder und Gedichte, um sie ethnographisch auszuwerten und zu veröffentlichen. Bislang sind drei Bücher erschienen: 1977 „Das leopardenscheckige Pferd" (Kin derbuchverlag), 1978 „Tuwinische Volksmärchen" (Akademieverlag), 1980 „Tuwinische Lieder“ (Kiepen heuer). Die Wissenschaftlerin verschwieg jedoch auch Klippen und Hürden nicht, die damals „vor Ort" zu überwinden waren. „Es ist dort eben alles ganz anders", sagte sie. „Das Erzählen hat eine gewisse kultische Funktion.” Und gute Erzähler sind nicht so häufig anzutreffen. Wie gut, daß es da professionelle Märchenerzähler gibt. Eine von ihnen, Christa Ehr hardt-Boy, erzählte dem Börsen- Publikum im Kostüm einer Märchen fee von Prinzessin Schneeflöckchen, die sich verliebt hat. Die Liebe zum Märchen nutzte der Illustrator Thomas Schleusihg (Berlin) für seine erotischen Mär chenillustrationen aus, die auch noch als Buch erschienen sind. Ver leger gehen manchmal seltsame Wege. Im „Magazin" war es ja noch angebracht, aber. . . Schließlich sorgten die Hallenser Puppenspieler Friedhart Faltin und Ina Meyer für ein deftiges Kas pertheater nach einer bearbeiteten Märchenvorlage. Ein gar angeneh mes Härfespiel boten Margarethe Kügler-Kluvetasch und ihre Schü lerinnen Antje Graupner und Su sanne Schulze von der Musikhoch schule Leipzig. M. H.-STARS Aufruf an die ausländischen Studenten und Aspiranten der KMU zum Sprachwettbewerb 1986/87 Ob Erörterung, Erlebnisbericht oder Lied - alles ist gefragt „Jung sein - heißt nicht, gehen ohne Richtung, heißt nicht, leben in den blauen Tag“ MAJAKOWSKI Unter diesem Motto findet in der Zeit von September 1986 bis 20. Januar 1987 ein Wettbewerb statt, zu dem wir alle auslän dischen Studenten und Aspiran ten aufrufen. Schreiben Sie auf, was Sie be stimmt hat, in unserem Land zu studieren, warum Sie sich für Ihre Fachrichtung entschieden haben und wie es Ihnen gelingt, höchste Studienleistungen zu er ringen! Stellen Sie dar, welche Erfahrungen Sie an der Univer sität bei der Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern und Stu denten sowie beim täglichen Um gang mit anderen Bürgern der DDR gesammelt haben! Bringen Sie zum Ausdruck, wodurch sich Ihr Weltbild formt und wie Sie sich im weltweiten Kampf um den Frieden engagieren! Jede Art der Textgestaltung ist willkommen, ob Erörterung oder Erlebnisbericht, ob Kurzge- schichte, Gedicht oder Lied. Be sonderer Wert wird auf inhalt liche' Klarheit und anschauliche Darstellung gelegt. Für die in' teressantesten Beiträge sind Preise ausgesetzt. Bei der Be wertung werden Fachrichtung und Studienjahr berücksichtigt so daß jeder die gleiche Chance hat. Die Gewinner werden auf einer Veranstaltung im Mai be kanntgegeben. Liebe ausländische Freunde Wir wünschen Ihnen schöpferi sche Ideen, Freude beim Schrei' ben und Erfolg! Wenden Sie sich mit Ihren Fra gen an Ihre Deutschlektoren, die Ihnen gern’weitere Auskunft er" teilen. INTERNATIONALES STUDENTENKOMITEE, HERDER-INSTITUT ARBEITSGRUPPE DEUTSCH Eine Bühnenbildnerin, bei der Malerei und Grafik dominieren Gabriele Koerbl stellt im FDJ-Jugend- und Studentenzentrum Moritzbastei ihre Arbeiten der Malerei und Grafik vor Vom 10. Oktober bis 12. Novem- Gast arbeitete sie in den letzten Jah- ber präsentiert die AG Kunst des ren z. B. an der Berliner Volks- FDJ-Jugend- und Studentenzen- bühne, am Theater in Altenburg trums Moritzbastei in Galerie und und zuletzt am Deutschen Theater. Cafe Barbakane die Ausstellung Die Verbindung zum Theater mag „Gabriele Koerbl — Grafik und Ma- ein Grund dafür sein, daß die Künst- lerei". Die in Altlangsow und Berlin lerin sich durch literarische und freischaffend lebende Künstlerin neuerdings auch musikalische studierte 1966—71 an der Berliner Werke zu grafischen Zyklen, Szenen Kunsthochschule Bühnenbild. und oder „Versuchen“ anregen ließ, war darauf sechs Jahre in diesem Eine Auswahl aus diesen Arbeiten Fach tätig. 1977 begann sie in Berlin bildet das. Grundgerüst der Leipzi- nochmals ein vierjähriges Studium: ger Ausstellung. Da finden sich in Malerei bei Prof. Brendel. Wenn den frühen 80er Jahren entstandene nen in dem 1985 erschienen Kleist- Band ein breites Publikum. Den Eindruck von Unmittelbarkeit, der das Flair der meisten dieser Bildfindungen bestimmt, sehe ich heute für Gabriele Koerbl Grafik Blätter . zu. Heiner Müllers „Mac- mit den farbigen Zeichnungen zu und Malerei im Vordergrund ste- beth“-Bearbeitung und zu Heinrich der Erzählung „Der Tote“ von Geor hen, ist sie dem Bühnenbild doch v. Kleists „Penthesilea“. Letztere er- ges Bataille, einem französischen nicht gänzlich untreu geworden. Als reichten übrigens als Reproduktio- Surrealisten, — die in der mb Pu- blikumspremiere haben und das jüngste Schaffen der Koerbl. be legen — aufs höchste gesteigert. Die ser Eindruck mag darüber hinweg täuschen. daß die Kompositionen vielfach durchgespielt wurden, be vor sie der Selbstkritik ihrer Auto rin genügten. Die. Bataille-Zeich nungen sind m.’E. ein Höhepunkt der Ausstellung: ein Furioso zwi schen Sinnlichkeit, Lebenshunger, Wahnsinn und Tod. Ebenfalls aus der jüngeren „Pro duktion“ stammen Collagen von „Carmen“, die die musikalischen Strukturen der Bizet-Oper in Farbe auflösen. Natürlich ist nicht nur die Litera tur für Gabriele Koerbl inspirie rend. Unter den Arbeiten, , die sie in ihrem Atelier aufbewahrt, befindet sich z; B. eine Mappe mit Skizzen und Zeichnungen,’ die ihre Ein drücke einer Kuba-Reise reflektie ren. In anderen Mappen häufen sich Modellstudien. Ein Mädchen aus Alt langsow porträtiert sie öfter; vor al ¬ lem aber sind es Zeichnungen und Aquarelle nach einem jungen Mann, die mir in lebhafter Erinner rung bleiben. Auf diesen Blättern ist alles Zaghafte und Sachlich' Kühle beiseite geschoben zugunsten jenes heftig-unbedingten AUS' drucks, der auch ihre szenischen Kompositionen auszeichnet. Schließlich sind die Tafelbilder zu nennen. Der Maltechnik ist es woh geschuldet, daß sie im Vergleich mil den Zeichnungen etwas gehaltenet und gedämpfter wirken. Auch scheint mir die Malerin — mehr ali die Grafikerin - eine Neigung für rätselhafte Verschlüsselungen zu he gen. Max Beckmann wird dabei an' regend gewirkt haben. Gemeinsam ist Malerei und Grafik Gabriele Koerbls. indes, daß in der Regel die menschliche Figur den Bildraum be stimmt, Wie auch ihr „großes“ über greifendes Thema: das Verhältnis von Mann und Frau. s OLAF THORMANN
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