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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1986
- Erscheinungsdatum
- 1986
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198600007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19860000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19860000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise vorlagebedingter Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 1986
-
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- Ausgabe Nr. 2, 10. Januar 1
- Ausgabe Nr. 3, 17. Januar 1
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- Ausgabe Nr. 5, 31. Januar 1
- Ausgabe Nr. 6, 7. Februar 1
- Ausgabe Nr. 7, 14. Februar 1
- Ausgabe Nr. 8, 21. Februar 1
- Ausgabe Nr. 9, 28. Februar 1
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- Ausgabe Nr. 15, 11. April 1
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- Ausgabe Nr. 28, 11. Juli 1
- Ausgabe Nr. 29, 18. Juli 1
- Ausgabe Nr. 30, 25. Juli 1
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- Ausgabe Nr. 36, 10. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 37, 17. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 38, 24. Oktober 1
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- Ausgabe Nr. 41, 14. November 1
- Ausgabe Nr. 42, 21. November 1
- Ausgabe Nr. 43, 28. November 1
- Ausgabe Nr. 44, 5. Dezember 1
- Ausgabe Nr. 45, 12. Dezember 1
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Band 1986
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8 KULTUR UZ732 September 1988 Veranstaltungen der Moritzbastei im Monat September 15. September 1986, 19.30 Uhr, Veranstaltungstonne „Mit dem Zwinger-Trio rund um die Welt“, eine heiter-musikali sche Weltreise mit dem „Zwin ger-Trio“ (Dresden) 16. September 1986, 19.30 Uhr, Veranstaltungstonne Liedbühne „Doppelkopf“ mit Norbert. Bischoff „Verrückt da nach zu leben" und „Duo Shep perpipe“ 18. September 1986, 19.30 Uhr, Veranstaltungstonne „Erotik in der Antike“ Dr. V. Ebersbach (Berlin) mit Bildbei trägen zu Pompeji und Tonbei spielen zu antiker Musik 19.30 Uhr, Schwalbennest „30 Jahre Herder-Institut“ Fo rum mit Prof. Hexeischneider — gemeinsame Veranstaltung mit dem Kulturbund — 20. September 1986, 20 Uhr, a. R. Und wieder ruft die Bastei! Tanz mit „Sinti-Swing“ (Berlin) Dis kothek, Film u. a. 22. September 1986, 19.30 Uhr, Veranstaltungstonne „Kreisleriana". Die Aufsätze des Kapellmeisters Johannes Kreis ler von E. T. A. Hoffmann, vorge tragen von Friedhelm Eberle und Peter Meyer (Leipzig) 23. September 1986, 19.30 Uhr, Veranstaltungstonne Liedbühne mit Angelika Neut- schel und Trio „Versuch zu le ben“ 24. September 1986, 19 Uhr, a. R. Rampe VII, mit „Chicoree“ (Ber lin), „Weltenweit“ (Leipzig), Manne Köng (Halle) u. a. 25. September 1986, 19.30 Uhr, Veranstaltungstonne „Aktuelle Tendenzen der TVr Entwicklung in der BRD“. Forum mit Dr. Preisigke (KMU) 19.30 Uhr, Schwalbennest Stammtisch mit Prof. Werner (Sektion Chemie) zu seiner Stu dienreise in die USA und zum neuen Technikum Analytikum 29. September 1986, 19.30 Uhr, Veranstaltungstonne „Ich sehe was, was Du nicht ■ siehst“, ein Zweipersonenstück von und mit Peter Dehler Unichor beginnt neue Saison mit Gastspiel in Ungarn Mit' einem Gastspiel in Buda pest beginnt Ende September die neue Konzertsaison des Leipzi ger Universitätschores, der im Juni sein 60jähriges Jubiläum feierte. Zum Bela-Bartok-Chor der Eötvös-Lorand-Universität bestehen seit vielen Jahren enge freundschaftliche Kontakte, die sich unter anderem in Austausch konzerten widerspiegeln. Mit dem bevorstehenden Auftritt. in der ungarischen Hauptstadt er widern die Sängerinnen und Sän ger des Unichores das jüngste Gastspiel des ungarischen Klang körpers vom April in Leipzig. Im November gibt der Univer sitätschor unter der Leitung von UMD Prof. Dr. Max Pommer im Kleinen Saal des Gewandhauses ein A-cappella-Konzert, und im Dezember wird traditionsgemäß Bachs Weihnachtsoratorium in der Nikolaikirche aufgeführt. Beide Teile werden an einem Tag zu hören sein, und zwar am 21. Dezember 1986 um 16 Uhr und um 20 Uhr. Als Gastdirigent konnte Prof. Dr. Floreen aus den USA verpflichtet werden, mit dem Prof. Dr. Max Pommer An fang des Jahres in New Jersey er neut zusammengetroffen war. Das Konzertjahr 1987 hält für . die Anhänger des Leipziger Uni versitätschores weitere musikali- . sehe Kostbarkeiten bereit. Dazu zählen die Aufführung von Bachs Matthäus-Passion, in der Thomaskirche und von Händels „Cecilienode" im Gewandhaus zu Leipzig und im Schauspiel haus in Berlin. In beiden Kon zertsälen bringt der Chor außer dem erneut „Carmina burana“ von Carl Orff zu Gehör, ein Werk, das immer wieder mit star kem Beifall aufgenommen wird. Darüber hinaus gibt der Chor wie in jedem Jahr Konzerte für das Veteranen-Kolleg der Karl- Marx-Universität sowie für Werktätige des VEB Kombinat Chemieanlagenbau Leipzig- Grimma. M,-H.-Stars Die Anrechtsreihen im neuen Studienjahr Auftritt von Kurt Demmler im Arbeiterjugendanrecht / Verkauf der Anrechte in der Hauptabteilung Kultur am 24. September sowie am 8. und 9. Oktober 1986 (UZ) Seit vielen Jahren erfreuen sich die Anrechtsreihen, die von der Hauptabteilung Kultur geboten wer den, großer Resonanz — und das nicht nur an der KMU, sondern auch an anderen Leipziger Hoch- und Fachschulen, in Großbetrieben und weiteren Institutionen. Mit der Vielfalt ■ der Veranstal tungen wird den Anrechtsinhabern die. Möglichkeit geboten, hervorra gende künstlerische Leistungen Un terschiedlicher Genres kennenzuler nen, die sowohl von Berufskünst lern als auch von volkskünstle rischen Ensembles geboten werden. So werden beispielsweise in der Anrechtsreihe „Künstlerische En sembles“ am 24. Oktober die Grup pen aus Nikaragua und Bolivien des Ensembles „Solidarität“, den Auf takt geben und zu einem Län derabend einladen. Frank Wede kinds „Die Kaiserin von Neufund land“ in einer Aufführung durch die Pantomimegruppe des Poe tischen Theaters „Louis Fürnberg" steht im November auf dem Pro gramm. Das Ensemble „Pawel Kortschagin“ — bekannt durch be ¬ merkenswerte Chorkonzerte — stellt im April sein neues Programm vor, und ebenfalls im April gestaltet in nerhalb dieser Anrechtsreihe die Kammermusikgruppe des Carl- Ludwig-Instituts unter Leitung von Dr.. Dietrich Ebert ein Konzert. In diesem Ensemble musizieren Mit arbeiter des Instituts wie auch Me dizinstudenten. Das Repertoire um faßt bevorzugt Werke von Kompo nisten des 18. bis 20. Jahrhunderts. Im Arbeiterjugendanrecht dürfte vor allem der Auftritt von Kurt Demmler mit den „Liedern des klei nen Prinzen“ ein besonderer Knül ler sein. Mit einem reizvollen Angebot prä sentiert sich der Filmzyklus. Doku mentar- und Kurzfilme wie „Erinne rung an eine Landschaft“ von Tetz laff oder die Filmessays „Ein Lied geht um die Welt — Joseph Schmidt“ und „Ein Mann besonde rer Art — Hans Otto“ (Regie Ullrich Kasten) stehen genauso auf dem Programm wie der 1985 von Fe derico Fellini gedrehte Streifen „Ginger und Fred“. Auch und besonders die Anrechts ¬ reihe „Dienstag in der 19“ (sie ist allerdings bereits ausverkauft) war tet mit vielen kulturellen „Lek- kerbissen" auf. von denen hier u. a. die beiden Musikalischen Akade mien mit Prof. Dr. Max Pommer, Universitätsmusikdirektor, genannt sein sollen. Am 14. Oktober stellt Prof. Pommer die Sopranistin To moko Sakurai-Masur vor, und im April nächsten Jahres ist die Gruppe „Alte Musik“ aus Berlin zu Gast. Ein „Georg-Kreisler-Abend“ mit Maria Malle, Berlin, und ein Abend unter dem Motto „Mann liest Mann“ mit Dieter Mann sind weitere Höhepunkte. Hingewiesen sei Such auf den Theaterzug, der am 15. November vom Hauptbahnhof aus nach Berlin abfährt. Besucht wird eine Auffüh rung von Shakespeares „Der Kauf mann von Venedig“ im Deutschen Theater. Die Anrechte werden am 24. Sep tember 10 bis 12 Uhr und 15 bis 18 Uhr, am 8. Oktober von 15 bis 18 Uhr und am 9. Oktober von 10 bis 14 Uhr in der HA Kultur, Ernst- Schneller-Str. 6, Gaststätte, ver kauft. Zum 20. Mal Ausstellung „Schönste Bücher der Welt" in Leipzig Trotz großen Andrangs: vom Blättern Besonderes Interesse gilt den mit Preisen bedachten Büchern — wie hier am läßt sich keiner abhalten. Stand der mit „Gold" ausgezeichneten. Foto: Müller Großartige Zeugnisse heutiger Buchkunst Ein Bildband über moderne finnische Architektur erhielt die „Goldene Letter“ zugesprochen Der erste Eindruck: Alles , voller Menschen. Gedränge vor den Rega len. Kaum ein freier Platz auf den Bänken. Neugieriges Herantreten, um heimlich das Buch des Nach barn zu studieren. Zu hören ist nur ein bedächtiges Blättern. Dazwi schen gedämpfte Bemerkungen über die Bücher. Auch ich werde so fort von dieser Atmosphäre ange steckt. Ein Griff ins Regal und schon beginnt für mich das Blät tern, Lesen, Betrachten.. So kann es wohl jedem ergehen, der die Ausstellung „Schönste Bü cher der Weit“ im Leipziger Infor mationszentrum besucht. In diesem Jahr findet sie zum 20. Mal statt. 1300 Bücher aus 45 Län dern und aus Berlin (West) kann man auf ihr anschauen und bestau nen. Allein an über 25 Länder ver gab eine Jury unter Leitung . von Prof. Gert Wunderlich Preise, Me daillen und Ehrendiplome. Die höch ste Auszeichnung, die „Goldene Let ter“, wurde einem finnischen Ver lag zugesprochen, der mit einem Buch über finnische Architektur vertreten ist. Dieser Bildband voller Fotos von beeindruckender Brillanz stellt ausgezeichnete Zeugnisse der finnischen Baukunst vor. Den Ehrenpreis der UNESCO-K ommis- sion erhielt ein Buch aus Mexiko un ter dem Titel „Siqueiros", das Werke des berühmten mexika nischen Wandmalers David Alfaro Siqueiros zeigt. Unter den Büchern unseres Landes, von denen einige Silber- und Bronzemedaillen erhiel ten, gefielen mir besonders „Sher lock Holmes“ und „Heilpflanzen ge stern und heute“. Was die Jubiläumsausstellung wie auch schon die vorausgegangenen .auszeichnet, ist. ihre Vielfalt: ange fangen von Lehrbüchern, Büchern über Sport, Kunst bis hin zu farben frohen Bildbänden oder liebevoll ausgestalteten Kinderbüchern. Ne ben der großen Anzahl der Teil nehmerländer, in denen die Buch kunst zur Tradition gehört, sind auch solche Länder wie Simbabwe, diei Jemenitische Arabische Repu blik, Nikaragua u. a. zu finden. Ein . Band, der wohl nicht nur mir auf gefallen sein wird, ist das Buch: „Was glauben Sie denn ist Pi casso?“ Mit dem dreieckig gestalte ten Buch würdigt die Hochschule, für Kunst und Musik Bremen auf originelle Weise das Schaffen des be rühmten Künstlers. Nach dem er sten Staunen machte ich mich mit dem Inhalt bekannt: Interviews mit Picasso, Thesen zu seinen Werken und Einblick in sein Leben. Die traditionelle Sonderschau, die zur Ausstellung gehört, steht dies mal unter dem Thema „Bücher für Hobby und Freizeit“,? Der große An drang in der Sonderausstellung macht mich neugierig: Ein Mann blättert in einem Gartenbuch, bleibt plötzlich mitten im Gang stehen, bis er sich setzt, ohne dabei seine Um gebung eines Blickes zu würdigen, andere blättern interessiert oder noch zögernd in Büchern oder no tieren sich gar einiges, z, B. aus dem ständig gefragten Buch über Popgymnastik. So beginne auch ich in einem ungarischen Kochbuch zu blättern. Dieses dreiteilige Buch fiel mir deshalb auf, da es sehr an sprechend mit Farbfotos ausgestat tet wurde und somit die kulina rischen Empfehlungen gut präsen tiert. Großer Andrang herrscht auch an den Ständen der ausgezeichneten Bücher, wo sicherlich jeder etwas länger verweilt. Hier entdeckte ich das schönste Buch meiner Wahl. Es ist ein Buch über das Leben der Wildkatzen in Amerika, das eine Sil bermedaille erhielt. Mit den wun derschönen Aufnahmen erlebt man die Welt dieser Tiere ' in beein druckender Weise. Das Buch gefiel mir schon durch sein Titelbild, das eine Kostprobe der vielen Fotos von überzeugender Qualität gibt, die. das Leben, die Bewegung dieser Tiere veranschaulichen. ANNETT SCHWARZ Mal- und Zeichenzirkel am Bereich Medizin Seit 20 Jahren arbeitet am Bereich Medizin ein Mal- und Zeichenzirkel, in dem nicht nur Mediziner ihrem künstlerischen Hobby nachgehen. Acht Mitglieder, davon vier KMU-Angehörige, arbeiten gegenwärtig unter der Leitung von Bernd Hertel in diesem Zirkel. Foto: Dr. Marlies Okun erhält fachgerechte Anleitung von Zirkelleiter Bernd Hertel. Foto: RAHMAN SAYED Geschichten über Damen von einer „gefälligen Profession H Lukian: Hetärengespräche; Eulenspiegelverlag Berlin 1983; in der Übersetzung von C. M, Wieland; 79 Seiten; 14,80 Marli Der griechisch schreibende Sy rer Lukian (2. Jh. u. Z.) ist einer der progressivsten antiken Schriftsteller und einer der be deutendsten Satiriker der Weltli- teratur. Seine etwa 80 Werke er- schienen bei uns komplett erst mals 1974 in der „Bibliothek der Antike“, in der noch immer le senswerten kongenialen Über setzung des Aufklärers Chri stoph Martin Wieland (1788/89). Mehr heiter-ironisch als sati risch sind die relativ frühen „He tärengespräche“. In ihnen gibt der nicht unmoralische, doch auch nicht moralisierende Mora list Lukian Einblick in das Da sein jener Weiblichkeiten, die mit der Kunst des Flötenspiels, des Gesangs und des Tanzes eine „andere gefällige Profession ver banden“, wie Wieland es formu lierte. Da erhält etwa — in koische Gewänder gehüllt (von der Insel Kos), nicht zu verwechseln mit keuschen Gewändern, die sich als Berufskleidung weniger ge eignet hätten — eine Novizin der kommerzialisierten Erotik eine Anleitung durch ihre profitsüch tige, kupplerische Mutter. Viel fach herrscht das Gesetz ' der Ware-Geld-Relation. Besonders grotesk spiegelt, sich dieser Zu stand in einem Dialog wider, in dem ein Mädchen seinem ehema ligen Liebhaber wegen seiner Ge schenke Vorwürfe macht; der fi nanzschwache Dorion wird aus- rangiert,. weil er sich seines Na mens („doron" heißt „Geschenk“) so gar nicht würdig erweist. Wo nichts ist, haben allerdings auch die attraktivsten Gefährtinnen der Nacht ihr Recht verloren. Wenn dagegen die Kundschaft zahlungsfähig, aber nicht zah lungswillig ist, müssen die Da men vom Gunstgewerbe die Si tuation etwas anheizen. Jedoch ist, was als Profitgier erscheint, weithin sozial bedingt: Die Hetä ren (und oft auch ihre Mütter) sind zum Teil auf jene Einnah men angewiesen, um die Miete, das Essen, die Schuhe bezahlen zu können! Und trotzdem gibt es Mäd chen, die auch gegenüber reichen Kunden ihre Menschenwürde be währen („man kann sich doch nicht alles von ihnen gefallen las sen, bloß weil sie Geld haben“), ebenso wie gegenüber rauflusti gen, mit blutigen Kriegstaten re nommierenden Soldaten. Und da sind Gefühlsregungen, die nicht durch Intentionen des Gewerbes bestimmt sind, vielmehr in ent schiedenem Gegensatz zu ihnen stehen. Es gibt Mädchen, die einer der „Sieben Todsünden der Kleinbürger“ verfallen sind: So manche Hetäre weist finanz starke Kunden ab und läßt dafür einen jungen Mann ein, der sie liebt, aber kein Geld hat; der junge Mann wiederum verzichtet darauf, ein reiches Mädchen zu heiraten, obwohl seine Eltern ihn drängen, sich die gute Partie nicht entgehen zu lassen. Diese Dialoge von Lukian hat der Eulenspiegelverlag 1983 her ausgebracht, in Wielands Klassi scher Übersetzung — ein Beitrag zum Wieland-Jahr 1983: ausge- stattet mit Illustrationen von Inge Jastram. Es fehlt das von Wieland nicht übertragene 5. Gespräch, in dem das Thema der lesbischen Liebe gestreift wird: Zwar ist der Dia log, als es interessant zu werden beginnt, auch schon wieder zu Ende, aber für das 18. Jahrhun dert, das sich oft sehr dezent gab, war er doch bereits zu star ker Tobak. Inzwischen existieren natürlich Übersetzungen dieses Gesprächs, siehe die erwähnte Lukian-Ausgabe der „Bibliothek der Antike“ (Band 2/S. 491 ff.). Eine erfreuliche Beigabe: Wie lands Einleitung und seine An merkungen, beides noch immer lesenswert. Das Buch ist schön gedruckt und überhaupt typogra fisch hervorragend gestaltet. Inge Jastram, Klemke-Schülerin, hat exzellente Illustrationen ge schaffen, die gut in den Text ein gefügt sind. „Listigerweise hat der Verlag eine Dame gebeten, ihren künstlerischen Vorstellun gen von Lukians Heldinnen freien Raum zu lassen. Damit sind potentielle Zwischenrufe wie .Echt männliche Phantasie! von vornherein ad absurdum ge führt“, heißt es in dem knappen flott geschriebenen Nachwort Karl Kultzschers. Wer das Buch — eines der schönsten von 1983 — noch nicht gelesen hat, sollte es einmal tun. Prot. Dr. sc. JÜRGEN WERNER 116. FOLGE Sicherlich liegt es daran, daß die irleichterung, ein schweres Amt los zu werden, gar manchem scheiden den Rektor der Leipziger Universi tät veranlaßt hat, in der die Rek toratszeit abschließenden Rede sich Themen zuzuwenden, die mit der Als die Semmelfrau in den Seitengang auswich... Einblicke in die Geschichte der Mensa aus der Abschiedsrede eines Rektors vor 110 Jahren Würde des „ersten Bürgers der Ge lehrtenrepublik“ (Georg Mayer) auf .den ersten Blick unvereinbar er scheinen. Dem Archäologen Prof. Jo hannes Overbeck (1826 bis 1895) ver danken wir interessante Informa tionen aus der Geschichte ßer Mensa. Diese Rede, aus der der fol gende Auszug stammt, wurde am 31. Oktober 1876, also vor 110 Jah ren gehalten. Im Zusammenhang mit Ausführungen zu geplanten Bau vorhaben, z. B. eines neuen Zoolo gischen und Landwirtschaftlichen Instituts, einer Veterinärklinik, so wie dem abgeschlossenen Umbau der Treppe im Bornerianum führte Prof. Dr. Overbeck aus: „Aber noch an einer anderen Stelle staute und drängte. sich . die Menge unserer Commilitonen je län ger in um so bedenklicherer Weise, um die Frühstücksbude im Sei tengange des Pauliner Kreuzganges. Diese Frühstücksbude hat ihre gar nicht uninteressante, mit derjenigen unserer Universität zusammen hängende Geschichte. Es ist noch gar nicht viele Jahre her, daß sich die Hungernden auf einen Korb mit Semmeln angewiesen sahen, wel cher im Kreuzgange aufgestellt war. Als dieser mit seinen alten Wand malereien im Jahre 1868 renoviert wurde, da mußte die Semmelfrau in den Seitengang weichen, wo ihr ein Bildchen angewiesen wurde, aus dem sie nicht mehr nur belegte und unbelegfe Semmeln,, sondern man cherlei andere gute Dinge, Kuchen und Obst, Bouillon und Eier, ver abreichte, deren Überbleibsel dem Platze nicht eben zur Zierde gereich ten. Wenn nun aber jetzt, wo die we sentlich vergrößerte Bude auf den Hof versetzt ist, freilich noch kein Frühstückssalon besteht, wie er dem und jenem als Ideal vorschweben mag, so wird man doch gegenüber dem früher Bestandenen nicht leug nen können, daß wir uns auf dem Wege des Fortschrittes befinden und die Überzeugung gewinnen, daß die akademischen Behörden bereit sind, im kleinen wie im großen die bessernde Hand anzulegen, wo Über bestände hervortreten. Und so soll auch nicht unerwähnt bleiben, daß, wenn nicht allein wir hier in der Aula uns heute leichter verstehen, als dies in früheren Jahren möglich war, sondern auch eine Reihe von Auditorien in diesem unserem Augu steum von dem früheren störenden Lärm der Straße, besonders der vor beifahrenden Wagen befreit ist, wir dies dem schönen Asphaltpflaster verdanken, welches in der Erstrek- kung des Augusteums und unserer Kirche die Stadt und die Universi tät mit vereinten Kräften herge stellt haben.“ G. K./G. S. Aus einem alten Leipziger Kalender der Kreuzgang der Pauliner Kirche.. Foto: Archiv
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