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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1986
- Erscheinungsdatum
- 1986
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198600007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19860000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19860000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise vorlagebedingter Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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Zeitschrift
Universitätszeitung
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Band
Band 1986
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Band 1986
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Kolloquium zum Thema Schlüsseltechnologien im Imperialismus An einem sektionsoffenen Kollo- Quium der Forschungsgruppe Impe- tialismustheorie (Themengruppe II) beteiligten sich Wissenschaftler der Sektionen Marxismus-Leninismus und Wirtschaftswissenschaften der KMU sowie Vertreter der Handelshoch- ichule, der Pädagogischen Hoch- schule „Clara Zetkin" und der DHfK. Inhaltlich wurde die Ver- ünstaltung durch studentische Bei- tröge, die im Rahmen einer öffent lichen Verteidigung der von den Studenten angefertigten Jahresar- Seiten gehalten wurden, bereichert. Die Arbeiten wurden von Studenten des 2. Studienjahres Bereich Medi- Zin angefertigt. Das Einführungsreferat hielt Dr. *c. P. Petschick. Er machte deutlich, doß die Analyse der Schlüsseltech- hologien im internationalen mono polistischen Konkurrenzkampf eine Unabdingbare Voraussetzung für die weitere Imperialismusanalyse Und eine Erhöhung der.Qualität in Ser Lehre der Politischen Ökonomie des Kapitalismus ist. Auf dem XI. Parteitag der SED wurde festge- stellt: „Zwischen den großen Mono polen und den kapitalistischen Län- Sern, den drei Hauptzentren des Modernen Imperialismus, USA, Westeuropa und Japan, tobt eine, Wie es bürgerliche Politiker nennen, •gigantische technologische Schlacht’. Dabei erweitern sich die Wissenschaftlich-technischen Poten- tiole teilweise beträchtlich. Zugleich türmen sich neue Widersprüche Puf, die zu massiven Störungen in Ser kapitalistischen Wirtschaft füh- «- Aufgetürmte Widersprüche führen zu massiven Störungen Perspektiviosigkeit des kapitalistischen Systems wird immer offensichtlicher len," Die Dialektik zwischen den hochgradig vergesellschafteten Pro- duktivkräften und den beschränkten Produktionsverhältnissen muß des- halb al? ein Hauptschwerpunkt der Imperialismusforschung angesehen Werden. Di e im Einführungsreferat ge- Machten Ausführungen wurden durch die interessant und breit ge- führte Diskussion bestätigt und ver- fieft. In allen Beiträgen wurde deut- lich, daß die Anwendung von Schlüsseitechnologien unter kapitali- Aschen Verhältnissen zwangsläufig Zur Verstärkung des historisch über- ebten Charakters der bestehenden Produktionsverhältnisse führt. Mit ih- ’ s r Anwendung wird die historische Perspektivlosigkeit des Imperialis- mus immer offensichtlicher. Es gibt keinen Weg, Schlüsseitechnologien Und Imperialismus auf die Dauer zu Verbinden. Besonders deutlich wurde dies in den Beiträgen der Studentinnen Pet- el/Löster, die über die Anwendung on Informations- und Kommunika- “onstechnologien in sogenannten, Personalinformationssystemen" auf Setrieblicher und gesellschaftlicher Ebene sprachen) und Keller/ Fteadicow, die die Verwandlung ‘9n Produktivkräften in Destruktiv- 'ofte, am Beispiel des Einsatzes der Informations- und Kommunika- onstechnologien im militärischen ^ktor, aufzeigten. Aber auch der Vergleich der Ein- S9tzmöglichkeiten der Biotechnolo- 9ie im Sozialismus und Kapitalis- us, durch die Studentinnen Stech/ prna/Constabel, untermauerte die hese von der Unvereinbarkeit mo- derner Produktivkräfte und kapitali- bischer Produktionsverhältnisse. Im Diskussionsbeitrag des stell- Vertretenden Direktors für EAW der ektion ML, Dr. sc. H. Hartig, Wurde nochmals unterstrichen, wie Wichtig es ist, die Forschung auf sol- Che Durchbruchstellen zu konzen- ieren und gleichzeitig die Lehr- hreite nicht außer acht zu lassen.' Dabei kommt es in der Lehre ver- Etärkt darauf an, sich auf das Aus- Qildungsprofil der immatrikulieren- ? en Einrichtungen zu konzentrieren. )°n großer Bedeutung ist in dem Ausammenhang ebenfalls die inter- disziplinäre Zusammenarbeit. Als Positiv hob Dr. Hartig die Einbezie- Pung der Studenten hervor. In einem Ril der von ihnen eingebrachten deiträge kam die Orientierung auf ' Gos Ausbildungsprofil zum Aus- Gruck, wie z. B. bei Volkmann/ sründler und Kunze/Wiedera, die Sch mit der Anwendung von mo- dernen Informationstechnologien °m Bereich Medizin beschäftigten. Dr. B. HENNIG, H.-P. SCHMIDT UZ Seminar zum XI. PARTEITAG Möglichkeiten der Kombinate zu umfassender Intensivierung noch wirksamer erschließen Herausbildung einer effektiven wirtschaftsorganisatorischen Struktur ist die Voraussetzung dafür, daß die neuen und höheren Aufgaben erfüllt werden können Der XI. Parteitag konnte einschät zen, daß sich die Kombinate als mo derne Form der Leitung der soziali stischen Großproduktion unter den Bedingungen der Intensivierung sehr gut bewährt haben. Es kommt darauf an, die den Kombinaten inne wohnenden Möglichkeiten zur. um fassenden Intensivierung auf lange Sicht durch hohes Tempo in der Steigerung der Arbeitsproduktivität, eine größere Materialökonomie und die durchgängige Qualitätsproduk tion noch wirkamer zu erschließen. Die ökonomisch effektive Entwick lung und Anwendung der Schlüs seltechnologien und die sozialisti sche Rationalisierung sind dafür Be dingung. Das ist mit tiefgreifenden Veränderungen in den Kombinaten verbunden, weil eine Vielzahl von Voraussetzungen geschaffen werden muß, die neuen Aufgaben tatsäch lich und mit hoher Ökonomie zu realisieren. Dazu gehört die Her ausbildung einer effektiven wirt schaftsorganisatorischen Struktur in den Kombinaten. Das betrifft besonders: 1. Sicherung einer planmäßigen proportionalen Erzeugnis- und Pro duktionsstruktur, die die Eigenpro duktion von Rationalisierungsmit teln, die Eigenproduktion von quali tätsbestimmenden Zulieferungen und die Produktion von Konsumgü tern in den Produktionsmittelkom binaten beinhalten muß. 2. Gestaltung einer Betriebsstruktur im Kombinat, die von einem zweck mäßigen Verhältnis von Klein-, Mit tel- und Großbetrieben geprägt ist. Ratiomittel selbst herstellen Die Eigenproduktion von Ra tionalisierungsmitteln hat beispiels weise in der metallverarbeitenden Industrie als Vorrichtungsbau eine lange Tradition. Jeder Betrieb die ses Bereiches verfügte über eine Ab teilung für die Entwicklung und Herstellung von Werkzeugen, Vor richtungen und Meßmitteln. Die Ausnutzung der Möglichkeiten, die die stürmische Entwicklung der Mikroelektronik für die Automati sierung der Produktionsprozesse bie tet, zwingt die Kombinate und ihre Betriebe, die Produktionskapazitä ten für Rationalisierungsmittel zu erweitern. So produzieren einige Kombinate bereits seit längerer Zeit Industrieroboter in spezialisierten Kombinatsbetrieben. Das Mansfeld- Kombinat stellt für die Rationali sierung der Leitungs- und Verwal tungsarbeiten spezielle Bürocompu ter her. In der Direktive zum Fünf jahrplan 1986 bis 1990 wird für je des Kombinat die Aufgabe gestellt, durch Beschleunigung des Tempos und der Qualität des eigenen Ra tionalisierungsmittelbaus materielle Voraussetzungen für die Schaffung flexibler Fertigungsabschnitte zu si chern. Eigenproduktion von Zulieferungen Die Eigenproduktion qualitätsbe stimmender Zulieferungen hat sich in den letzten Jahren immer umfas sender entwickelt. Es handelt sich dabei nicht um den Ausgleich von Kapazitätsengpässen bei Zuliefe rern, sondern ist wesentliches Er fordernis, um flexibel und schnell auf sich verändernde Bedarfsanfor derungen zu reagieren. Diese Eigen produktion ist besonders mit der Entwicklung der Mikroelektronik verbunden. Wie andere Kombinate auch, so hat der VEB Kombinat Po lygraph „Werner Lamberz“ be gonnen, einen bisher selbständigen Kombinatsbetrieb und Produzenten von polygraphischen Maschinen schrittweise auf die Produktion mik roelektronischer Baugruppen für das Kombinat umzustellen. Mehr Konsumgüter für die Bevölkerung Ein weiterer Schwerpunkt der ökonomischen Strategie ist die noch stärkere Entwicklung der Konsum güterproduktion. Das betrifft auch die Produktionsmittelkombinate, die etwa fünf Prozent ihrer Waren produktion als Konsumgüter reali sieren. Wenn es vor - mehr als 20 Jäh ren darum ging, daß die Betriebe vor allem aus Rest- und Abfallmate rial Konsumgüter herstellten, so geht es heute um hochwertige Kon sumgüter. die mit modernsten Tech nologien und durch leistungsstarke Kapazitäten bedarfsgerecht produ ziert werden. So haben mehrere Kombinate die Produktion von Ein zelteilen für Personenkraftwagen in großen Stückzahlen übernommen und sichern so die geplante Pro duktionssteigerung dieses Finaler zeugnisses. Vom Kombinat Mikro elektronik wurde die Serienproduk tion von Heißwasserspeichern 30 Li ter aufgenommen. Diese drei Aufgaben können in den Kombinaten nicht „nebenbei“ gelöst werden, sondern sie erfor dern eine Vielzahl von Vorausset zungen und . Vorleistungen. Das be trifft die Schaffung leistungsfähiger Kapazitäten für Forschung/ Entwicklung und für die Produk tionstechnologien, die Qualifizie rung der Werktätigen und auch die Gestaltung einer rationellen Be Rechnergestützte Produktionsvorbereitung und -durchführung verlangt auch die Bereitstellung entsprechender Hardware. Im VEB Robotronelektronik und Zeichen geräte Hoyerswerda werden Farbmonitore produziert, die vor allem für den Ein satz in der Produktionssteuerung und Überwachung vorgesehen sind. Foto: ADN-ZB (Weisflog) triebsstruktur, verbunden mit einem zweckmäßigen Verhältnis von Groß-, Mittel- und Kleinbetrie ben im Kombinat. Betriebsgrößen rationell gestalten Das Kombinat besteht aus öko nomisch und juristisch selbständi gen Kombinatsbetrieben, denen nichtselbständige Betriebsteile (häu fig ursprünglich selbständige Be triebe) zugeordnet sein können. Der Vergesellschaftungsprozeß in der In dustrie der DDR ist durch eine stän dige Verringerung der Anzahl der Betriebe (Kombinatsbetriebe) ge kennzeichnet. Ihre Anzahl redu zierte sich von 23 582 Betrieben (1950) auf 3653 (1984). Wenn man dabei berücksichtigt, daß die Zahl der Produktionsstätten (territorial geschlossene Standorte, auf denen produziert wird) sich kaum verrin gert hat, so werden die Potenzen und Probleme der Kombinate bei der Entwicklung einer zweckmäßi gen wirtschaftsorganisatorischen Struktur deutlich. Es geht künftig vor allem um — die Entwicklung einer ausgewo genen, nach Produktionsstufen oder Erzeugnissen gegliederten Betriebs- größenstruktur im Kombinat, — die Integration von kleinen Kom binatsbetrieben, Betriebsteilen oder Produktionsstätten in eine nach grö ßeren Maßstäben organisierte Pro duktion, — die Umstellung der Produktion in kleinen Kombinatsbetrieben oder Betriebsteilen auf Erzeugnisse, die für die Rationalisierung und die Durchsetzung des wissenschaftlich- technischen Fortschritts im Kom binat bedeutsam sind, — die Profilierung von kleinen oder mittleren Kombinatsbetrieben bzw. Betriebsteilen für die Produktion qualitätsbestimmender Zulieferun gen im Kombinat, — die Bildung spezialisierter Klein betriebe, Mittelbetriebe’ oder Be triebsteile in den Kombinaten für Konsumgüterproduktion. CAD/CAM-Technik als Katalysator nutzen Die Beherrschung der durch wirt schaftsorganisatorische Verände rungen entstehenden Kooperations- und Koordinierungsbeziehungen im Kombinat stellt hohe Anforderun gen an die Leitung. Auf der Grund lage einer rationellen Leitungs- und Informationsorganisation erlangt die rechnergestützte Arbeit in den produktionsvorbereitenden sowie Leitungs- und Verwaltungsberei chen zunehmend Bedeutung für die Beherrschung dieser Prozesse. Be sonders die Schaffung von CAD/ CAM-Arbeitsstationen ermöglicht — die Verkürzung der Zeiten für Entwicklung und Überleitung neuer Erzeugnisse in die Produktion um 50 bis 75 Prozent, — die Steigerung der Arbeitspro duktivität der Projektanten, Kon strukteure und Technologen auf das Fünffache und — die Halbierung der Entwicklungs kosten. Diese CAD/CAM-Technik darf nicht einfach auf vorhandene Struk turen und ' Arbeitsweisen in den Kombinaten und ihren Betrieben „aufgepfropft“ werden. Sie ist als ein Katalysator zu benutzen, um eine grundlegende Veränderung in der gesamten Arbeitsweise der Kom binate und ihrer Betriebe, um eine grundlegende Beschleunigung des Prozesses der intensiv erweiterten Reproduktion in seinen entscheiden den Phasen zu,erzielen. Prof. Dr. sc. KLAUS TRAGSDORF, Sektion Wirtschaftswissenschaften Am 13. August 1961 sicherte die DDR ihre Grenzen zu Westberlin Angehörige der Kampfgruppen aus den VEB und Staatlichen Insti tutionen schützten zuverlässig am Brandenburger Tor unsere Grenzen. Foto: Archiv Nein, ‘es wurde nichts aus der vom Düsseldorfer „Industriekurier'' am 2. September 1961 eingestan denen Absicht, die Annexion der DDR mit „Girlanden und wehenden Fahnen und siegreichem Einzug der Bundeswehr durchs Brandenburger Tor unter klingendem Spiel" zu feiern. Am 13. August 1961 ergriff die Re gierung der DDR Maßnahmen, um entsprechend einem Vorschlag der Teilnehmerstaaten des War schauer Vertrages „an der West berliner Grenze eine solche Ord nung einzuführen, durch die der Wühltätigkeit gegen die Länder des sozialistischen Lagers zuverlässig der Weg verlegt und rings um das ganze Gebiet Westberlins... eine verläßliche Bewachung und eine wirksame Kontrolle gewährleistet wird." 1 ) Was war geschehen? Auf die Erfolge der DDR und der anderen sozialistischen Staaten beim Aufbau des Sozialismus reagierte der Imperialismus an der Schwelle der 60er Jahre mit sich sprunghaft steigender Aggressivität. Westberlin entwickelte sich immer mehr zu einem Stör- und Provoka tionszentrum des Imperialismus ge gen die DDR, von wo aus unter Aus nutzung der rund 45 km langen einen neuen „Blitzkrieg" für mach bar anzusehen und einen perma nenten Kriegszustand gegen die so zialistischen Staaten Europas auf recht zu erhalten. Dieser langge hegten Absicht gemäß und auch in Übereinstimmung mit dem vom re- gierungsamtlichen „Forschungsbei rat“ der BRD vorgelegten „Sofort programm", in dem in allen Einzel heiten fixiert war, wie der Kapitalis mus nach einer Annexion der DDR auf ihrem Territorium restauriert werden sollte, wurden Anfang Au gust 1961 die NATO-Verbände in Europa in Alarmbereitschaft ver setzt In großen Luftbrückenmanö- vern wurde begonnen, Truppen aus den USA in die BRD zu verlegen. Vor der gesamten Küste der DDR fanden NATO-Manöver statt. Für den Frühherbst wurden großräu mige NATO-Manöver in Europa ge plant, die zu einer ernsten Bedro- hunq des Friedens in Europa und in der Welt führten/') Die Größe der Kriegsgefahr ver deutlichte Erich Honecker in seiner Autobiographie: „Konnten wir ta tenlos bleiben, da im Herzen Euro pas eine Situation entstanden war, die mit kaum noch verheimlichten Mobilmachungen und gesteigerter Kriegshysterie auf westlicher Seite dem Vorabend des zweiten Weltkrie ges glich?... Hätte das Volk der Deutschen Demokratischen Repu Unvergängliche Tat im Dienste des Friedens Grenze Westberlins zur Hauptstadt der DDR mehr als 80 Geheimdienst organisationen und Abwerbebüros von BRD-Konzernen vielfältige Ak tivitäten zur Schädigung des Sozia lismus entfalteten. Nicht von un gefähr bezeichnete, der erste Bür germeister Westberlins, Ernst Reu ter, die Stadt als „Türklinke“, mit der „das Tor zum Osten aufgesto ßen werden kann' 1 , als „Pfahl im Fleisch der Sowjetzone" und als „die billigste Atombombe". 2 ) Es sollte die vorrangige Aufgabe West berlins sein, „eine Stabilisierung der Sowjetzone soweit wie möglich zu erschweren und so sehr wie mög lich zu verlangsamen". 3 ) Durch die nach dem zweiten Weltkrieg ent standene Lage bestand zwischen Westberlin und der Hauptstadt der DDR die im wahrsten Sinne des Wortes einzig „offene“ Stelle in der Grenze zwischen der sozialistischen Staatengemeinschaft und dem ag gressiven NATO-Block in Europa. Optisch oft nur durch eine Markie rung in den Straßen, quer durch Häuserblöcke und Parkanlagen ge hend, standen sich hier Sozialismus und Imperialismus in einer ehema ligen Großstadt direkt und unmittel bar gegenüber. Monopolkapital wurde nachhaltig die Grenzen seiner Macht gezeigt Provokationen, Hetze, organisier ter Menschenhandel, Sabotage- und Diversionsakte gegen die DDR nahmen zu. Die Skala der ange wandten Mittel reichte vom wirt schaftlichen Boykott über vorsätzli che Schädigung der DDR, Spio nage und Abwerbung, Desorgani sation der Geldzirkulation der DDR mit Hilfe eines künstlichen Kurs gefälles, internationale Verleum dungskampagnen gegen die DDR bis hin zur unmittelbaren Vorberei tung einer militärischen Interven tion. Mit diesen Aktionen gingen zu nehmende Aktivitäten unmittelbarer Kriegsvorbereitung einher. „Der zweite Weltkrieg ist noch nicht zu Ende", verkündete lauthals der do- malige Verteidigungsminister der BRD während seiner Amerikareise Ende Juli 1961 in völliger Über einstimmung mit Bundeskanzler Konrad Adenauers politischem Ziel, blik, hätten die friedliebenden Völ ker Europas und der Welt es uns verziehen, wenn wir die Aggres soren nachgerade durch Tatenlo sigkeit ermuntert hätten?" 5 ) Am 13. August 1961, 0,00 Uhr, be gannen mit Unterstützung der UdSSR und der anderen Bündnis partner der DDR völlig überra schend für die herrschenden Kreise der BRD und ihre Agentenzentralen jene hervorragend geplanten militä rischen Maßnahmen zum Schutze des Friedens und des Sozialismus, die für die Nationale Volksarmee, die Kampfgruppen der Arbeiter klasse und die Angehörigen der Mi nisterien des Inneren und für Staats sicherheit, um binnen weniger Stun den unsere Staatsgrenze zu West berlin - und danach auch gegen über der BRD - zuverlässig zu schützen, zur bisher größten Be währungsprobe in ihrer jungen Ge schichte wurden. Dem deutschen und internationalen Monopolkapital wurde nachhaltig die Grenze sei ner Macht gezeigt. Seine bis dato geführte Politik der Stärke wurde zum Scheitern gebracht. Der 13. August trug dazu bei, die Voraussetzungen für eine spätere Abkehr vom kalten Krieg, von der Konfrontation hin zu Verhandlun gen und zu Entspannungsschritten zu schaffen. Dieser Weg führte zur Schlußakte von Helsinki, die die An erkennung und Unverletzlichkeit der bestehenden Grenzen in Europa bekräftigte. Der 13. August verdeutlichte, daß es eines der vorrangigsten Ziele der Politik der DDR war, ist und bleibt, nicht zuzulassen, daß von deut schem Boden jemals wieder ein Krieg ausgeht. Doz. Dr. R.KOSCHULLA Anmerkungen: 1) Die Organisation des Warschauer Vertrages. Dokumente und Materia lien. Berlin 1985, S. 68/69. 2) Krofilcowski, W„ im Dienste des Friedens. In: Miitärwesen, 8/1981, S. 4. 3) Die Welt, Hamburg, 10. 2, 1958. 4) vgl. Zeittafel zur Militärgeschichte der DDR 1949-1984, Berlin. 1286, S. 141, 5) Honecker, E., Aus meinem Leben Berlin 1980. S. 203.
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