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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1986
- Erscheinungsdatum
- 1986
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198600007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19860000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19860000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise vorlagebedingter Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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-
Zeitschrift
Universitätszeitung
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Band
Band 1986
-
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■R«^**«*«*!"*«»**^**^* 1 ** 1 I' I ........ . ... .... .. ; • . .s ,..'"'"" 1 F 40 Jahre Ausbildung von Lehrern an den Universitäten der DDR Die Pädagogische Fakultät - Meilenstein in der Entwicklung unserer Lehrerbildung Ein Beitrag zur Geschichte der Erziehung in der DDR. Von Doz. Dr. sc. Roland Schmidt, Sektion Pädagogik „Die entscheidende Vorausset zung und die wichtigste Garantie für eine wirkliche Demokratisie rung der Schule ist ein demokrati scher Lehrkörper, ist ein neuer Typ des demokratischen, verantwor tungsbewußten und fähigen Leh rers.“ Von dieser Erkenntnis aus dem gemeinsamen Aufruf von KPD Und SPD vom 18. Oktober 1945 zur antifaschistisch-demokratischen Schul- und Hochschulreform war auch das Ziel bestimmt, mit dem Vor 40 Jahren in der damaligen so- wjetischen Besatzungszone grund legende Schritte zur Lehrerbildung Veranlaßt wurden. Am 12. Juni 1946 ordnete die Sowjetische Militärad- ministration in ihrem Befehl Nr. 205 an, an allen Universitäten der so- wjetischen Besatzungszone Pädago- Sische Fakultäten zu gründen, deren Aufgabe es wurde, Lehrer „für die Mittelklasse der allgemeinbildenden deutschen Einheitsschule“, also Fachlehrer für die Klassen 5 bis 8 der Grundschule, auszubilden. Mag 68 zufällig gewesen sein, daß das am Seichen Tag geschah, an dem auf dem gesamten Gebiet unserer heu tigen Republik — außer in Berlin — das „Gesetz zur Demokratisierung der deutschen Schule“ in Kraft trat L der inhaltliche Zusammenhang beider Dokumente war es keines- Wegs. Vielmehr waren die mit dem Befehl Nr. 205 eingeleiteten Maß- Dahmen zur Lehrerbildung für die Verwirklichung dieses ersten de mokratischen deutschen Schulgeset- tes von grundsätzlicher Bedeutung. Dabei handelt es sich bereits um die zweite revolutionäre Maßnahme bezüglich des Lehrkörpers an den allgemeinbildenden Schulen seit der Befreiung vom Faschismus. Die er- Ste bestand in der Einstellung von etwa 40 000 Neulehrern, die in den Schuljahren 1945/46 und 1946/47 Schritt für Schritt, aber zielstrebig an die Stelle der entlassenen faschi- stisch belasteten Lehrkräfte traten. Mit dem Befehl Nr. 205 wurde nun das nur langfristig zu realisierende Ziel in Angriff genommen, der neu- Keschaffenen Einheitsschule, vor al- lem dem in den Klassen 5 bis 8 für alle Kinder des Volkes konzipierten Wissenschaftlichen Fachunterricht, Mehrer mit einer Hochschulbildung Zur Verfügung zu stellen. Lehrerstudenten nahmen Studium auf Im Herbst 1946 entstanden Päd- a Sogische Fakultäten an den Uni- Versitäten Berlin, Leipzig, Greifs- Wald, Halle, Rostock und Jena so- Wie an der damaligen Technischen 5ochschule Dresden. Zur gleichen Zeit nahmen die ersten Studenten Sas dreijährige Studium auf, um Lehrer für die Klassen 5 bis 8 der Grundschule zu werden. 1949 betrug Sie Gesamtzahl der Studenten an 8n Pädagogischen Fakultäten 3037. Etwa ein Drittel der Studienzeit ent- el auf die pädagogische und psy- Shologische Ausbildung, die in vol- er Verantwortung der Pädago- ßiSchen Fakultäten lag, die anderen Wei Drittel beanspruchte das Stu- Gium von zwei Wahldisziplinen an “en jeweiligen Fachfakultäten. Bei aller äußerlichen Gleichheit interschieden sich doch die Päd- Vogischen Fakultäten wesentlich on den althergebrachten Fakultä ten der Universitäten. Das bezog sich zum einen auf die Studenten schaft. Von Anfang an zeichnete sie sich durch einen höheren Anteil Ar- beiter-und-Bauern-Studenten aus, und zunehmend zählten zu ihr auch junge Menschen, die bereits als Neu lehrer tätig waren. Zum zweiten be traf das den Lehrkörper, der sich hauptsächlich aus erfahrenen Päd agogen zusammensetzte, die bereits in der Weimarer Republik für eine wirkliche Volksbildung gekämpft hatten und von den Faschisten ver folgt worden waren. Zu ihnen ge hörten unter anderem als erste Hochschullehrer der neuen Lehrer generation Robert Alt, der nach 1945 die marxistisch-leninistische Geschichte der Erziehung begrün dete, und Walter Wolf, der nach sei ner Befreiung aus dem KZ Buchen wald gleich als Minister für Volks bildung im Land Thüringen einge setzt wurde. Marxismus für die Pädagogen Neu war auch der Studieninhalt der Pädagogischen Fakultäten, der in konsequenter Auseinanderset zung Schritt um Schritt gegen Ver treter der spätbürgerlichen Pädago gik wie Peter Petersch, Theodor Litt und andere durchgesetzt wer den konnte und zunehmend besser an den Anforderungen der deut schen demokratischen Schule orien tiert war. Wenn dieser Prozeß auch keines wegs widerspruchsfrei ablief und nicht überall mit der nötigen Ziel strebigkeit geführt wurde, so wurde an den Pädagogischen Fakultäten doch sehr schnell der Grundstein da für gelegt, daß sich die Pädagogik in unserem Land als Wissenschaft entwickeln konnte. Das entschei dend Neue dabei wurden die zeitig eingeführten obligatorischen Lehr veranstaltungen zu sozialen und po litischen Problemen der Gegenwart. Vielfach von führenden Marxisten geleitet, machten sie die angehen den Lehrer mit Fragen des antifa schistisch-demokratischen Aufbaus und der weltweiten Auseinanderset zung zwischen Sozialismus und Ka pitalismus vertraut und führten sie zur Erkenntnis der Einheit von Poli tik und Pädagogik. Im Studienjahr 1948/49 begannen an den Pädago gischen Fakultäten erste systemati sche Kurse zur Einführung der Stu denten in die Weltanschauung der Arbeiterklasse, bevor diese 1951 an allen Fakultäten verbindlich wur den. Alle diese Faktoren trugen dazu bei, daß die Pädagogischen Fa kultäten im Prozeß der antifaschi ¬ stisch-demokratischen und soziali stischen Umgestaltung der Univer sitäten eine höchst progressive Rolle spielten. In einem besonderen Maß traf das auf die Pädagogische Fakultät der Universität Leipzig zu, die ihr Domi zil in der Gustav-Freytag-Straße 42, dem heutigen Teilobjekt der Tech nischen Hochschule, gefunden hatte. Unter der Leitung des Kommuni sten und Albanologen Maximilian Lambertz nahmen im Winterse mester 1946/47 163 Studenten das Studium auf. 1949 wurde Prof. Hugo Müller zum Dekan der Fakultät be rufen, an der erfahrene Lehrkräfte wie Ernst Eichler, Werner Renne berg, Walter Reißmann, Herbert Schaller und Paul Wagner wirkten. So war es auch nur folgerichtig, daß sich Ende der vierziger, Anfang der fünfziger Jahre insbesondere die Pädagogische Fakultät der Uni versität Leipzig zu einem Zentrum des Studiums der sowjetischen Päd agogik entwickelte, wobei vor allem die Tätigkeit von Walter Wolf und Katharina Harig zu würdigen ist. Als in der Praxis bewährte soziali stische Pädagogik wurde die Sowjet pädagogik von den Lehrkräften in tensiv ausgewertet, den Studenten vermittelt und so für die begin nende sozialistische Schulentwick lung in unserer Republik nutzbar ge Professor Walter Reißmann gehörte zu den erfahrenen Lehrkräften der Pädagogi schen Fakultät in Leipzig. Professor Katharina Harig beförderte Professor Hugo Müller wurde 1949 zum das Studium der sowjetischen Pädago- Dekan der Fakultät berufen. gik. Fotos: UZ (Archiv) macht. Neue Anforderungen an die Ausbildung Der Anfang der fünfziger Jahre begonnene Aufbau der sozialisti schen Schule führte 1953 zu einem neuen System der Lehrerbildung. Während für die Ausbildung der Grundschullehrer Pädagogische In stitute gegründet wurden, aus de nen unsere Pädagogischen Hoch schulen hervorgingen, erhielten die Pädagogischen Fakultäten der Uni versitäten den Auftrag, Lehrer für die Oberschule auszubilden. Der sich abzeichnende Übergang zur zehnjährigen Oberschule als obliga torische Schule für alle Kinder ver langte jedoch sehr bald eine bedeu tende Erweiterung der Ausbildungs kapazität von Lehrern für die Klas sen 5 bis 10, zugleich eine stärkere Akzentuierung der fachwissenschaft lichen Disziplinen. Beide Aspekte stellten auch die Universitäten vor neue Aufgaben. Die Lehrerstudenten wurden fortan an den fachwissenschaftli chen Fakultäten immatrikuliert, und die Pädagogischen Fakultäten wurden 1955 — außer an der Hum boldt-Universität — in Institute für Pädagogik innerhalb der Philoso phischen Fakultäten der Universitä tei umgewandelt, bevor die Hoch schulreform 1969 das heutige gültige System der Lehrerausbildung schuf. Wenn auch die Pädagogischen Fa kultäten an den Universitäten nur neun Jahre bestanden, ihr Wirken ist heute noch in vielen Bereichen unseres Bildungswesens zu spüren. Es zeigt sich sowohl in den Leistun gen unserer pädagogischen Wissen schaft, die die Pädagogischen Fa kultäten vor 40 Jahren wesentlich mitbegründen halfen, es zeigt sich aber vor allem in der erfolgreichen Tätigkeit vieler Lehrer, Schulfunk tionäre und Wissenschaftler, die einstmals ihre Studenten waren. Doz. Dr. G. Moschke von der Medizinischen Akademie Magdeburg sprach über die Hochschulpolitik der SED von 1945 bis 1951. Foto: Rahman Sayed Im Rahmen der Kolloquien- reihe „Forschung und Praxis“ des Bereiches Medizin fand am 27. Mai eine Veranstaltung zum Thema „Die Gesundheits- und Hochschulpolitik der SED in den Jahren der antifaschistisch demokratischen Umgestaltung und beim Wiederaufbau der me dizinischen Fakultät der Univer sität Leipzig“ statt. Sie war dem 40. Jahrestag der Neueröffnung des Lehrbetriebes an unserer Universität gewidmet und von der Arbeitsgruppe „Traditions pflege“ der SED-Grundorgani sationsleitung und dem Karl- Sudhoff-Institut vorbereitet wor (Zum Aufbau der Parteiorgani sation der SED an der Medizi nischen Fakultät in den Jahren 1945 bis 1951) und F. Lemmens (Zum Beitrag Karl Gelbkes beim Aufbau der Sozialhygiene) wur den einzelne Seiten des Ringens um die Gewinnung neuer politi scher und geistiger Positionen be sprochen. Den abschließenden Vortrag des Kolloquiums hielt D. Sauer, Sekretär der SED-Grundorgani sation des Bereiches Medizin, der den bisher erreichten Stand der Untersuchung und der Pflege progressiver Traditionen am Bereich analysierte und die Orientierung auf Pflege progressiver Traditionen Kolloquium zur Gesundheits- und Hochschulpolitik der SED beim Neuaufbau der Medizinischen Fakultät in Leipzig den. Ziel der Veranstaltung war, die historisch bewährten Zielset zungen der Arbeiterbewegung für die damals zu lösenden Pro bleme in Erinnerung zu rufen und die Leistungen zu würdigen, die von deren Vertretern an der Universität und von progressi ven Wissenschaftlern in jener Zeit erbracht worden sind. In einführenden Vorträgen von B. Meyer (Berlin) und G. Moschke (Magdeburg) wurden die grundlegenden Aufgaben der antifaschistisch-demokratischen Umgestaltung im Bereich der Me dizin und des Hochschulwesens charakterisiert, die nach der Zer schlagung der faschistischen Dik tatur zu lösen waren und ein en ges Bündnis der revolutionären Arbeiterbewegung mit demokra tisch orientierten und progressi ven Entwicklungen aufgeschlos sen gegenüberstehenden Wissen schaftlern erforderten. Die Refe renten gingen auf spezifische Be dingungen an den medizinischen Hochschuleinrichtungen im Ge biet der damaligen sowjetischen Besatzungszone und die enge Zu sammenarbeit der neu geschaf fenen demokratischen Verwal tungsorgane mit den Einrichtun gen der SMAD ausführlich ein, insbesondere auf deren Leistun gen bei der Sicherung von Grundvoraussetzungen für die medizinische Betreuung der in gesundheitlicher Hinsicht exi stentiell gefährdeten Bevölke rung. In weiteren Vorträgen von A. Thom (Zur Auseinandersetzung mit dem Faschismus bei Hoch schullehrern der Medizinischen Fakultät Leipzig), R. Lewin in den nächsten Jahren in Vor bereitung auf das 575jährige Ju biläum der Begründung der Me dizinischen Fakultät im Jahre 1990 zu lösenden Aufgaben um- riß. Betont wurde die Breite der in der Traditionspflege zu beachten den Entwicklungen, die alle For men eines wissenschaftlich be deutsamen Wirkens und humani stischen Engagements umfaßt und des ständigen Bezugs auf die spezifischen gesellschaftlichen Bedingungen und Erfordernisse bedarf, unter denen sie wirksam geworden sind. Die besondere Verpflichtung der Parteiorganisation zur Pflege ihrer eigenen Geschichte wird auch in der Schaffung eines Tra ditionskabinetts ihren Ausdruck finden, in dem wichtige Mo mente aus der Entwicklung des gesellschaftlichen Lebens am Be reich seit dem Jahre 1945 ange messen dargestellt und für die jetzt heranwachsenden jungen Mitarbeiter und Studenten in le bendiger Form präsent gemacht werden sollen. Deshalb fordern wir alle Mitarbeiter auf, die noch über interessante Materia lien zu dieser jüngsten Entwick lungsgeschichte verfügen, insbe sondere über Dokumente, Bilder, Erinnerungsstücke von bedeut samen gesellschaftlichen Veran staltungen oder eigene wichtige Erlebnisse niedergeschrieben ha ben, diese der Grundorgani- sationsleitung als für das Tradi tionskabinett potentiell verwend bare Exponate zur Verfügung zu stellen. Dr. S. FAHRENBACH, Karl-Sudhoff-Institut Der Wert des Praktikums liegt im Zuwachs An neuer Erfahrung G estaltung und Auswertung der sroten praktischen Bewährungs- obe für angehende Diplom- hrer während ihres Studiums „In unserer gesamten Ausbildung, in der wissenschaftlichen und gesell schaftlichen Arbeit bestätigt sich im mer wieder aufs neue, wie wichtig für uns das Studium und die An eignung des Marxismus/Leninismus und der Politik der Partei sind. Das gibt uns einen tieferen Einblick in die gesellschaftlichen Zusammen hänge und Gesetzmäßigkeiten, prägt unseren Klassenstandpunkt und klare politische Haltung.“ Mit diesen Worten unterstrich die KMU-Studentin Sabine Simon auf dem XI. Parteitag der SED die Be deutung des marxistisch-leninisti schen Grundlagenstudiums, womit sie zugleich im Namen vieler Stu dierender die hohen Leistungen der Mehrzahl der „ML-Lehrer" wür digte und die große Verantwortung aller Lehrkräfte dieses Bereiches hervorhob. In ihrem Beitrag hob Ge nossin Simon die Tatsache hoher Praxis- und Einsatzorientierung ih res Studiums an der Sektion Wirt schaftswissenschaften hervor, ein Kriterium, an dem mit Sicherheit die Qualität der Ausbildung an al len Sektionen gemessen werden muß. Nicht zu Unrecht wird des halb auch an unserer Sektion „Mar xistisch-leninistische Philosophie“ den Ergebnissen des „berufspäd agogischen Praktikums“, das von den künftigen Diplomlehrern als die größte praktische Bewährungsprobe während ihres Studiums angesehen wird, hohe Aufmerksamkeit zuteil, und es kann, ersichtlich u. a. am er reichten Forderungsniveau sowie am Niveau der Zusammenarbeit zwischen Fachbereich Methodik und bewährten ML-Lehrern als Mentoren, ein relativ hoher Ent wicklungsstand dieses Praktikums bestätigt werden. Gute Noten allein reichen nicht Wir können, wie in allen Jahren zuvor, auch in diesem Jahr mit Stolz registrieren, daß sich unsere jungen Genossen allgemein mit gro ßem Einsatz um beste Ergebnisse bemühen, und der erreichte Lei stungsdurchschnitt kann als Bestä tigung für eine insgesamt gute Aus bildung und zugleich Bewährung auch des neuen Studienplanes gel ten. Dieses ist unbestritten, aber kön nen, dürfen wir uns mit solcherart positivem Gesamtergebnis zufrieden geben? Um nicht mißverstanden zu wer den: Es ist m. E. einseitig und somit falsch, das Interesse auf den (um x Zehntel oder Hundertstel im Ver gleich zum Vorjahr, im Vergleich zweier Seminargruppen etc. höhe ren oder niederen) Zensurendurch schnitt zu konzentrieren. Vielmehr geht es darum — als Anforderung an die eigene Analysetätigkeit ver standen — den Prozeß des Zu standekommens der Resultate so auszuweisen, daß daraus neue in haltliche Schlußfolgerungen, Fragen und Denkanstöße für die Ausbil dung (wie auch für die Partei- und FDJ-Arbeit) gewonnen werden kön nen. Oder anders ausgedrückt: Das Maß an neuen Erkenntnissen und Impulsen ist entscheidendes Krite rium für den Wert dieses relativ auf wendigen Praktikums, wobei er reichten Noten ein begrenzter (mit unter überschätzter) Aussagewert zukommt. Letzteres ist nicht als Alibi für nur mäßige Praktikumsleistungen zu mißdeuten. Daß gerade die Lehr probennote auf dem Zeugnis des künftigen ML-Lehrers einen hohen Stellenwert besitzt, ist wohl un bestritten, und das heiße Bemühen, das Bestmögliche erreichen zu wol len, unbedingt zu unterstützen. Aber sich mit hohem Einsatz hohe Ziele zu stellen oder aber „Zielno ten“ zum Dreh- und Angelpunkt sei nes Verhaltens zu machen, ist durch aus nicht ein- und dasselbe. Auch für jeden einzelnen Praktikanten gilt, daß der Wert (oder Zweck) des Praktikums in jenem Maß an neuen Erkenntnissen und Erfahrungen bzw. an Persönlichkeitszuwachs liegt, das in dieser Phase der Aus bildung unter allgemein günstigen Bedingungen gewonnen werden konnte. Mancher sieht den Wald vor lauter Bäumen nur deshalb nicht, weil er nicht begreift, daß die Note nur Mittel zum Zweck, nicht aber (Selbst)-Zweck ist. Bewährungsfeld auch für Betreuer Nicht das Verfehlen der „Best note“ (Lehranfänger stehen schließ lich am Anfang ihrer Entwicklung) ist kritikwürdig, sondern man gelnde Aktivität und die unzurei chende Nutzung der Möglichkeiten ist als Fehlverhalten kritisch unter die Lupe zu nehmen, und in diesem Sinne sollten in den Partei- und FDJ-Gruppen der Studenten die Er fahrungen der aktivsten Praktikan ten Maßstäbe für die Auswertung setzen. Dabei stehen die Ursachen für z. T. größere qualitative Unter schiede in den „Aktivitätslisten“ im Mittelpunkt des Interesses. Darüber hinaus stellen die mit Sorgfalt und Gründlichkeit angefertigten Lei stungseinschätzungen ‘im Praktikum eine wichtige Orientierungsgrund lage auch für die künftigen Wir kungsstätten unserer Absolventen dar und sind diesen daher nach ent sprechender Auswertung zuzuleiten. Ist vom Praktikum als Bewäh rungsfeld die Rede, gilt das sicher nicht nur für die künftig Lehren den. Außer für die Mentoren ist der Mehraufwand für die Methodiker als beauftragte Sektionsbetreuer be trächtlich. Daß sie sich dieser Auf gabe dennoch Jahr für Jahr gern un terziehen und zunehmend Wissen schaftler der Sektion Bereitschaft zeigen, sich vom faktischen Lei stungsvermögen ihrer Diplomanden, Oberseminaristen etc. „vor Ort“ zu überzeugen, unterstreicht die er kenntnisfördernde Rolle des Prakti kums und verweist auf Erkenntnis fortschritt: Unsere ideologischen Ka der zu befähigen, die praktischen Probleme im MLG zu meistern, setzt nun mal die hinreichende Kenntnis dieser Probleme an Ort und Stelle voraus. Den Wert von Praktikumshospitationen, nicht zu letzt für die eigene Arbeit, haben insbesondere die Wissenschaftler des WB „Historischer Materialis mus“ unter Leitung von Prof. Uhlig beispielhaft begriffen, was auch die interdisziplinäre Zusammenarbeit befördert. Auffassungen, wonach Gespräche, Konsultationen, gute Ratschläge auch ohne Hospitieren ein gleiches bewirken, sind sicher bequemer, aber sie zeugen von Pra xisferne (und Entferntsein von den Erfordernissen des Geistes der Zeit). Dr. H. SÄNGER, Sektion M.-l. Philosophie
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