Suche löschen...
Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1986
- Erscheinungsdatum
- 1986
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198600007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19860000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19860000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise vorlagebedingter Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 1986
-
- Ausgabe Nr. 1, 3. Januar 1
- Ausgabe Nr. 2, 10. Januar 1
- Ausgabe Nr. 3, 17. Januar 1
- Ausgabe Nr. 4, 24. Januar 1
- Ausgabe Nr. 5, 31. Januar 1
- Ausgabe Nr. 6, 7. Februar 1
- Ausgabe Nr. 7, 14. Februar 1
- Ausgabe Nr. 8, 21. Februar 1
- Ausgabe Nr. 9, 28. Februar 1
- Ausgabe Nr. 10, 7. März 1
- Ausgabe Nr. 11, 14. März 1
- Ausgabe Nr. 12, 21. März 1
- Ausgabe Nr. 13, 31. März 1
- Ausgabe Nr. 14, 4. April 1
- Ausgabe Nr. 15, 11. April 1
- Ausgabe Nr. 16, 18. April 1
- Ausgabe Nr. 17, 25. April 1
- Ausgabe Nr. 18, 2. Mai 1
- Ausgabe Nr. 19, 9. Mai 1
- Ausgabe Nr. 20, 16. Mai 1
- Ausgabe Nr. 21, 23 Mai 1
- Ausgabe Nr. 22, 30. Mai 1
- Ausgabe Nr. 23, 6. Juni 1
- Ausgabe Nr. 24, 13. Juni 1
- Ausgabe Nr. 25, 20. Juni 1
- Ausgabe Nr. 26, 27. Juni 1
- Ausgabe Nr. 27, 4. Juli 1
- Ausgabe Nr. 28, 11. Juli 1
- Ausgabe Nr. 29, 18. Juli 1
- Ausgabe Nr. 30, 25. Juli 1
- Ausgabe Nr. 31, 5. September 1
- Ausgabe Nr. 32, 12. September 1
- Ausgabe Nr. 33, 19. September 1
- Ausgabe Nr. 34, 26. September 1
- Ausgabe Nr. 35, 3. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 36, 10. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 37, 17. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 38, 24. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 39, 31. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 40, 7. November 1
- Ausgabe Nr. 41, 14. November 1
- Ausgabe Nr. 42, 21. November 1
- Ausgabe Nr. 43, 28. November 1
- Ausgabe Nr. 44, 5. Dezember 1
- Ausgabe Nr. 45, 12. Dezember 1
- Ausgabe Nr. 46, 19. Dezember 1
-
Band
Band 1986
-
- Titel
- Universitätszeitung
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
UZ/24 13. Juni 1986 R"' 1 ■— ’ —: 5 — — : , Herder-Institut begeht 30. Jahrestag seines Bestehens ■■■ — Als am 1. September 1956 das In stitut für Ausländerstudium an der Karl-Marx-Universität gegründet Wurde, von 1951—1956 nahm die da- malige Arbeiter-und-Bauern- Rakultät die Belange der Studien- Vorbereitung von Ausländern wahr, setzte eine beachtenswerte Entwick- lung im Ausländerstudium der DDR ein. Der Platz und der Auftrag der 30jährigen Studienvorbereitung wurde im wesentlichen von der bil- dungspolitischen Strategie der SED bestimmt, die in einer Reihe weit reichender Beschlüsse und Doku- ■Bente ihren Ausdruck fand. Die Grundpositionen für die Stu- dienvorbereitung entsprechen dem Charakter des Ausländerstudiums in einem sozialistischen Land, sind Eeprägt von uneigennütziger Hilfe, antiimperialistischer Solidarität und Proletarischem Internationalismus. Mit dem Ausländerstudium wird Zugleich ein Beitrag zur engeren wissenschaftlichen und kulturellen Zusammenarbeit zwischen den ein zelnen Staaten geleistet. In der nun- ■Behr 30jährigen Entwicklung der Studienvorbereitung am Herder- Institut, die mehr als 20 000 aus ländische Studienbewerber aus bis- her 132 Ländern erfolgreich absol- Vierten, lassen sich mehrere Etap pen erkennen. Die 1. Etappe, die 1951 mit der Aufnahme der ersten Ausländer be sinnt und etwa 1961 endet, ist vor al lem dadurch charakterisiert, daß starke Bewerberkontingente aus äen ostasiatischen sozialistischen Ländern vorbereitet wurden, daß eine wissenschaftlich abgesicherte didaktisch-methodische Grundkon zeption des Deutschunterrichts an Ausländern noch nicht vorlag und sich erst langsam der Fachgegen stand „Deutsch als Fremdsprache“ herausbildete. Das 1954 im Haus druck erschienene „Lehrbuch der deutschen Sprache für Ausländer“ wird Ende der fünfziger Jahre durch die beiden Teile von »Deutsch — Ein Lehrbuch für Aus länder“ ersetzt. Da der Anteil aus ländischer Studienbewerber ohne Hochschulreife, vor allem aus den jungen Nationalstaaten und den Boch unterdrückten Gebieten an- Wächst, wird eine Vorstudienabtei lung innerhalb des Instituts gebil det. die junge Ausländer in mehr jähriger Vorbereitung zur Hoch schulreife führt. 1958 übernimmt Prof. Katarina Harig die Leitung des Instituts. Die 2. Etappe von 1961—1971 brachte eine sprunghafte Erweite- r ung der Ausbildungsverpflichtun gen und stand im Zeichen der Na- mensgebung des Herder-Instituts Und der damit verbundenen erstma ligen Erweiterung seines Aufgaben gebietes als Stätte zur Förderung deutscher Sprachkenntnisse im Aus land. Außerdem übernahm Prof. Dr. Joh. Rößler die Leitung des Insti- tuts. So waren z. B. 1963 etwa 1000 Ein Beitrag zur Völkerfreundschaft Die Etappen einer eindrucksvollen Entwicklung der Studienvorbereitung unserer ausländischen Studenten ausländische Bewerber in der Vor bereitung. Das führte dazu, daß auch Ausbildungskapazitäten außer halb des Instituts genutzt werden mußten. Erste Ansätze der Entwick lung des mathematisch-naturwis senschaftlichen Unterrichts zum fachsprachlichen Unterricht waren erkennbar. In jener Zeit kam es auch zur Herausgabe des fach tung neu fest. Nach der Vorlage eines Absolventenbildes wurde die Gesamtzielstellung für die Studien vorbereitung 1970 neu bestimmt und darauf aufbauend präzisierte Lehrpläne für die einzelnen Fächer ausgearbeitet. Allerdings bewirkten diese Maßnahmen nur partielle Ver besserung der Studienvorbereitung. Sie waren aber notwendige und Am Herder-Institut bemüht man sich in Fundierung des Unterrichts. sprachlich orientierten Lehrbuches „Deutsch — Ein Lehrbuch für Aus länder“ Teil II A (Texte, Übungen und Aufgaben aus der Mathematik. Physik. Chemie und Biologie). Die Ende der 60er Jahre eingeleitete 3. Hochschulreform brachte umfang reiche Veränderungen im Stu diengang,, im Inhalt und in. der Orga nisation des Fachstudiums, was nicht ohne Folgen auf die Studien vorbereitung blieb. In jener Zeit wurden wichtige Dokumente ver abschiedet, die die Entwicklung der Studienvorbereitung in den Fol gejahren wesentlich mitbestimmten. In Verbindung mit einem neuen Strukturmodell von 1968 legte die Rationalisierungskonzeption von 1969 den unterrichtsorganisato rischen Ablauf der Studienvorberei allen Fächern um eine wissenschaftliche Foto: HFBS/Engel wichtige Schritte zu einer eigenstän digen Bewältigung der höheren An forderungen der 3. Hochschulre form. In der 3. Etappe von 1971 bis zur Gegenwart wurden die vorher ein geleiteten partiellen Veränderungen in der Studienvorbereitung erwei tert und fortgeführt. Mit der Ausar beitung solcher tragenden Lehr bücher wie Deutsch intensiv“ für den Grundstufenunterricht und „Deutsch komplex“ für den Ober stufenunterricht wurde Anfang bzw. Mitte der 70er Jahre begonnen. In den Beschlüssen des IX. und X, Parteitages der SED zur Außenpoli tik der DDR wird auch auf die ver stärkten Bemühungen zur Unterstüt zung der jungen Nationalstaaten verwiesen, die sich für einen soziali stisch orientierten Entwicklungsweg entschieden haben. Das hatte u. a. auch zur Folge, daß die Zulassungs quote von Ausländern für das Vor bereitungsstudium die Zahl 1000 überschritt und seit 1979 die Stu dienvorbereitung an verschiedenen Sonderkursen in der DDR nach dem Modell und mit den Materialien des Herder-Instituts durchgeführt wird. In dieser letzten Entwicklungs etappe trat eine zunehmende ' Dif ferenzierung hinsichtlich Vorbil dung der ausländischen Studienbe werber und ihrer Studienziele auf. Das führte zu steigenden Anforde rungen an das Lehr- und Lernmate rial sowie an die Unterrichtsmetho den. Während bisher die internatio nale Solidarität das hauptsächlich tragende Element im Ausländerstu dium der DDR war und weiterhin bleiben wird, trat mit dem Export immaterieller Leistungen und dem damit verbundenen Verkauf von Studienplätzen ein neues Element hinzu. Das heißt, daß am Herder- Institut seit 1981 eine bestimmte Vorbereitungskapazität zur Reali sierung kommerzieller Ausbildungs verträge zur Verfügung steht. Seit der Direktoratsübernahme durch Prof. Dr. sc. E. Hexelschnei- der 1980 sind verstärkte Anstren gungen im Gange, bestimmte Seiten des studienvorbereitenden Prozesses wissenschaftlich zu fundieren. Mit dem Inkrafttreten des „Studienpla nes zur sprachlichen Vorbereitung ausländischer Bürger auf ein Stu dium an Universitäten und Hoch schulen der DDR“ am 1. September 1984 und mit der Erarbeitung von Lehrprogrammen für fünf Vorberei tungsrichtungen wird eine neue Etappe in der Studienvorbereitung eingeleitet, die sich vor allem da durch auszeichnen wird, daß das In stitut seinen umfangreichen und anspruchsvollen Aufgaben als Leitin stitut für die sprachliche Studien- Vorbereitung im In- und Ausland voll nachkommen muß. Das bedeu tet u. a., die vorhandenen pädago gischen Grunddokumente auf ho hem wissenschaftlichem Niveau zu halten, ein einheitliches fachliches Niveau des Unterrichts an den ver schiedenen Zentren zu sichern, For schungsleistungen auf dem Gebiet des Vorbereitungsstudiums zu ko ordinieren, in Zusammenarbeit mit anderen Institutionen notwendiges Lehr-, Lern- und Prüfungsmaterial unter Beachtung neuester Erkennt nisse aus der Lehrbuchtheorie und -Praxis zu entwickeln und die Wei terbildung durchzuführen. Im Rahmen des Jubiläums zum 30. Jahrestag der Gründung des Her der-Instituts und zum Auftakt einer neuen Entwicklungsetappe führt das Institut am 18. und 19 Juni 1986 eine wissenschaftliche Konferenz durch, die unter dem Motto steht: 30 Jahre Studienvorbereitung am Herder-Institut — Erfahrungen, Pro bleme und Aufgaben. Doz. Dr. L. KAISER WISSENSCHAFT 5 Ein Blick hinter eine schillernde Kulisse Ingrid Deich, Zwischen Dallas und New York: Wie ich die USA erlebte. Notizen eines Aufenthaltes. Urania Verlag Leipzig-Jena-Berlin, 1986, 144 S., 3,60 M. Ausgangspunkt für das Ent stehen des vorliegenden Bandes war eigentlich die Lehrtätigkeit der Autorin als „Assistant Pro fessor“ an der Universität von Missouri (USA) während der 70er Jahre. Vor die Aufgabe ge stellt, dort eine Einführungsvor- lesung über soziologische Pro bleme in den USA zu halten, be schäftigte sich Ingrid Deich, heute Professor für Soziologie an unserer Universität, intensiv mit dem amerikanischen Alltag auf unterschiedlichster Ebene und tat manchen Blick hinter die schillernde Kulisse. Große Sach kenntnis und Kompetenz, aber auch Einfühlungsvermögen und Liebe zu den Menschen offen bart uns die Autorin mit den hier vorgelegten elf Essays, mit denen sie uns, unaufdringlich an die Hand nehmend, durch den Arbeitsalltag von Arbeitern und Angestellten, in Schulen und Uni versitäten, in das amerikanische Familienleben und in die macht politische Sphäre führt, wobei sie stets versucht, anzuknüpfen an die beim Leser vorhandenen oder vermuteten Kenntnisse und Interessen, um ihm das Verständ nis für die aufgeworfene Pro blematik zu erleichtern. Und trotzdem werden viele Passagen erst bei gründlicherem Nach denken klarer — was nicht unbe dingt ein Nachteil des Buches sein muß. Manipulation und Ausbeutung kommen, ohne daß Klischees ge boten werden (oder gerade weil Klischees vermieden werden), überzeugend zum Ausdruck. So zum Beispiel im Essay über Eli nor, die in einer USA-Telefonge sellschaft als Kundendienstver treterin arbeitet, nachdem sie den Eignungstest bestanden und den „einzig richtigen Weg“ er lernt hatte, mit dem man jeden Kundenwunsch behandelt, dabei ständig der Kontrolle durch eine spezielle „Abhörerin“ ausgesetzt. Aber nicht nur der Mechanismus der Eingliederung Elinors in die Telefongesellschaft wird deut lich. sondern auch die Manager strategie der ,„Human-Relation- School“ (zur Herstellung so genannter menschlicher Bezie hungen der Klassenharmonie) um den Angestellten das Gefühl ihrer Bedeutung zu geben und sie auf die Firma zu fixieren Wie groß der Widersnruch zwi schen Ansoruch und Wirklich keit im Bildungswesen der USA ist. wird von I. Deich in der Story über Billv. Jessica und Ma bel, den drei Enkeln ihrer Nach ¬ barin Margaret, exemplifiziert, geballt aufgelistet, in sechs „Pa radoxa“ über die formale Erzie hung (s. 36 ff.), die zwar unter schiedlich auf die Kinder wir ken, letztlich aber dem Gesell schaftssystem in den USA die nen. Ebenso die Hochschulbil dung, der ein Essay über die Uni versität von Missouri in Rolla ge widmet ist. An dieser Stelle ver sucht die Autorin auch, Ursa chen für den Wahlsieg Ronald Reagans aufzuzeigen, was seine Ergänzung vor allem in der er sten Geschichte des letzten Kom plexes des Bandes „Die Medien- Horror-Show: Amerikaner als Geiseln“ findet. Welchen Platz die Massenme dien (nicht nur in den USA) ein nehmen, erörtert die Story über die „Familie Ewing aus Dallas“ im dritten Themenkreis des Bu ches, der, wie es zunächst anmu- tet, nur häuslichen Problemen ge widmet ist,' jedoch weit über diese Grenze hinausreicht. Die gewinnträchtige internationale Vermarktung der Serie ließ die Autorin nach den ökonomischen und kulturellen Ursachen des Er folges bei etlichen hundert Mil lionen Zuschauern auf allen fünf Kontinenten suchen. I. Deich bie tet . sie uns mit diesem Essay in der ihr eigenen unaufdringli chen, anspruchsvollen und scho nungslosen Darstellungsart zur Diskussion an. Schade nur, daß Bilder (inclu sive Bildunterschriften) ins gesamt so wenig mit Inhalt und Aussagekraft des Textes kor respondieren. Wer sich aller dings der Mühe unterzieht, den tabellarischen Anhang intensiver zu durchforsten, wird interes sante Entdeckungen machen, auch wenn die ausgewählten Ka tegorien manchmal nicht den gängigen Standards entsprechen. Dr. EDITHA KROSS, Sekt. Geschichte M itte April 1986 fand das 7. Kol loquium des interdisziplinären Arbeitskreises „Sozialistisches Weltsystem" statt, mit dem die Ver- anstaltungsreihe des Arbeitskreises zu aktuellen Fragen der gesellschaft lichen Entwicklung in Ländern der 8ozialistischen Gemeinschaft fortge setzt wurde. Das 7. Kolloquium war der Aus- Wertung des XXVII. Parteitages der KPdSU gewidmet. Wissenschaftler Verschiedener gesellschaftswissen schaftlicher Disziplinen von Partei- Instituten, Akademieeinrichtungen, Universitäten und Hochschulen aus Leipzig, Berlin, Dresden, Halle, Jena und Cottbus diskutierten ver schiedene Aspekte der aktuellen Ge sellschaftsstrategie der KPdSU. Nachfolgend veröffentlichen wir Auszüge aus dem Referat von Dr. Herbert Emmrich, Institut für Öko nomie und Politik sozialistischer Länder, Akademie für Gesellschafts- wissenschaften beim ZK der SED, Herlin, das im Mittelpunkt der Dis- kussion stand. In die Betrachtungen zum Ideen- Sehalt, zu den Schlußfolgerungen Und Aufgabenstellungen des XXVII. Parteitages der KPdSU soll ten Ereignisse einbezogen werden, die zeitlich vor diesen Beratungsta- Sen liegen. Die Empfehlung betrifft: - die ideologisch-praktische Kon- Lerenz des ZK der KPdSU (Dezem- Ler 1984). auf der von bevorstehen den tiefgreifenden qualitativen Ver änderungen in allen gesellschaftli ehen Bereichen der UdSSR die Rede War; - die Tagung des ZK der KPdSU (April 1985). auf der die Konzeption der Beschleunigung der sozial- ökonomischen Entwicklung begrün- det und damit die Vorbereitung des Parteitages eingeleitet wurde: - die Beratung zum wissenschaft- lich-technischen Fortschritt im ZK der KPdSU (Juni 1985). die die Not wendigkeit der Verbindung von Wis senschaft und Technik mit der Pro duktion und die Dringlichkeit höhe rer ökonomischer Ergiebigkeit deut Hch machte: - die Tagung des ZK der KPdSU (Oktober 1985), die die Entwürfe der Neufassung des dritten Programms Parteitag widerspiegelte schöpferische Anwendung des Marxismus-Leninismus Kolloquium des interdisziplinären Arbeitskreises „Sozialistisches Weltsystem" zum XXVII. Parteitag der KPdSU der KPdSU, der Änderungen zum Parteistatut und der Hauptrichtun gen der wirtschaftlichen und sozia len Entwicklung der UdSSR bis zum Jahre 2000 billigte. In der qualitativ neuen Situation in der Sowjetunion und in der Welt manifestiert sich ein weiteres Mal die Treue der KPdSU zum Marxis mus-Leninismus. Sie wies ihre Fähigkeit nach, die Lage in einer verantwortungsvollen Situation zu analysieren und realistisch einzu schätzen, aus den Erfahrungen die richtigen Lehren zu ziehen, Wege zur Lösung herangereifter Probleme zu finden und alles Überholte und Überlebte zu überwinden. Programm zur Friedenssicherung In dieser komplizierten Situation stellte die KPdSU ihre führende Rolle bei der politischen Leitung der Gesellschaft in der UdSSR un ter Beweis, indem sie eine Korrek tur des Inhalts sowie der Formen und Methoden der Tätigkeit der Par tei auf allen Ebenen, in allen Berei chen und Territorien einleitete. Die damit begonnene Umorientierung des gesellschaftlichen Bewußtseins aller Klassen und Schichten der Völ ker der UdSSR wird begleitet von einem Umdenken und von einer Um stellung in der Psychologie, und zwar an jedem Arbeitsplatz, in je dem Arbeitskollektiv, in den Partei- und Staatsorganen, einschließlich Hes Pol'thüros und der Regierung. In ihrer Gesellschaftsstrategie hält die UdSSR daran fest, daß zwei strategische. Aufgaben gleichzeitig zu lösen sind: die Erhaltung und Si cherung des Friedens sowie die plan mäßige und allseitige Vervollkomm nung des Sozialismus. Geht man bei der ersten strategischen Aufgabe da von aus, daß die Geburtsstunde des realen Sozialismus in Form der Gro ßen Sozialistischen Oktoberrevolu tion 1917 der erste Sieg bei der Ver nichtung von Kriegen war, der So zialismus in geschichtlich gesehen außerordentlich kurzer Zeit neben dem aggressiven Imperialismus zum friedenssichernden Weltsystem wurde und die militär-strategische Parität zwischen beiden Systemen dank des hohen Standes von Wis senschaft und Technik und der ho hen ökonomischen Leistungen der Werktätigen der UdSSR Wirklich keit wurde, versteht man die' prin zipiellen Erwägungen der KPdSU zur internationalen Politik: — Kein Staat kann sich allein durch militärisch-technische Mittel schüt zen. Die Sicherheit nimmt immer mehr den Charakter einer poli tischen Aufgabe an, so daß Sicher- heit nur mit politischen Mitteln lös bar ist und nur eine gegenseitige Si cherheit beider Systeme sein kann; — der Faktor Zeit hat eine kritische Bedeutung erlangt, denn die Mas senvernichtungsmittel lassen die Zeit unablässig schrumpfen, um in Krisen politische Entscheidungen über Krieg und Frieden zu fällen; — die Lokomotive des Militarismus sind noch immer die USA, ist ihre rüstungsindustrielle Maschinerie, die vorläufig keine Anstalten macht, auf niedrigere Tourenzahlen zu gehen; — die Welt ist stürmischen Verände rungen unterworfen und nieman dem ist es gegeben, den Status quo ewig zu bewahren. Ausnahmslos alle Staaten müssen sich die Wis senschaft und die Kunst aneignen, die darin besteht, auf internationa ler Szene ein zurückhaltendes und umsichtiges Verhalten an den Tag zu legen und zivilisiert zu leben. Diese prinzipiellen Erwägungen besagen, daß mit den jahrtausende alten Traditionen gebrochen werden muß, internationale Probleme mit militärischer Gewalt zu lösen. Da von ausgehend wird die UdSSR ih ren Dreistufenplan vom 15. Januar 1986 beharrlich ihrer Außenpolitik zugrunde legen, nämlich die nuklearen Massenvernichtungsmit tel bis zum Jahre 2000 zu beseitigen. Dieses Programm ist „im Grunde eine organische Verbindung der Phi losophie der Herbeiführung einer si cheren Welt im nuklearkosmischen Zeitalter mit einer Plattform kon kreter Aktionen“. So der XXVII Parteitag der KPdSU zur ersten stra tegischen Aufgabe. Im Zentrum der Vervollkomm nung des Sozialismus in der UdSSR, der zweiten strategischen Aufgabe, steht die ökonomische Strategie. Sie ist geprägt durch die Einheit von Wirtschafts- und Sozialpolitik, weil — wie der XXVII. Parteitag hervor hob — ohne aktive Sozialpolitik die sozialökonomische. Entwicklung der UdSSR nicht beschleunigt werden kann. Kurs auf Intensivierung Die vom Aprilplenum des ZK (1985) bestätigte Konzeption der Be schleunigung der sozialökono mischen Entwicklung ist durch wichtige Kriterien charakterisiert: — eine neue Qualität des ökono mischen Wachstums, nämlich durch größtmögliche Intensivierung auf der Grundlage des wissenschaftlich- technischen Fortschritts, der Um gestaltung der Wirtschaftsstruktur sowie effektiver Formen der Lei tung, Organisation und Stimulie rung der Arbeit, — die Verknüpfung der Erhöhung des Lebensstandards mit der Effek tivität der Arbeit. Das heißt konse quentere Anwendung der sozialisti schen Verteilungsprinzipien „Jeder nach seinen Fähigkeiten — jedem nach seiner Leistung“, — die weitere Entfaltung der soziali stischen Demokratie in der Selbst verwaltung des Volkes, - engere Verbindung der ideolo gischen und organisatorischen Ar beit mit den realen Problemen des Lebens. Diese Konzeption der Beschleuni gung sollte nicht als neue ökonomi sche Kategorie, sondern als ein poli tischer Kurs verstanden werden, den die KPdSU ihrer praktischen Tätigkeit im bevorstehenden Zeit abschnitt der Verwirklichung der langfristig angelegten Gesellschafts strategie zugrunde legt, nämlich der planmäßigen und allseitigen Vervoll- kommung des Sozialismus. Dieser politische Kurs besagt, daß — jede Maßnahme der politischen Führung der Gesellschaft durch die KPdSU und jede Veränderung in den gesellschaftlichen Verhältnissen der Beschleunigung der wirtschaft lichen Entwicklung dienen muß, — die Beschleunigung der sozial ökonomischen Entwicklung vor al lem auf die Mobilisierung der Men schen, also auf die Hauptproduktiv kraft gerichtet sein muß. Die KPdSU stellte auf ihrem Par teitag zur Verwirklichung der ökonomischen Strategie folgende Aufgaben für die Perspektive bis zum Jahre 2000: - Verdopplung des Umfanges des Nationaleinkommens und der Indu strieproduktion; — Anhebung des Lebensstandards auf eine qualitativ neue Stufe; — ' Sicherung ' eines hohen Wirt schaftswachstums durch allseitige und konsequente Intensivierung; — Steigerung der Arbeitsproduktivi tät auf 230 bis 250 Prozent; — Senkung der Material- und Energieintensität des Nationalein kommens, Einsparung und ratio nelle Verwendung von Rohstoffen, Brennstoffen und Material; — Verbesserung der Fondseffektivi tät; — technische Rekonstruktion der Volkswirtschaft auf der Grundlage der wissenschaftlich-technischen Re volution, eine Aufgabe von wirklich historischer Tragweite als ein festes Fundament für die Intensivierung. Übereinstimmung in allen Grundfragen In allen Grundfragen der beiden gleichzeitig zu lösenden strate gischen Aufgaben, nämlich der Er haltung und Sicherung des Friedens und der Vervollkommnung des So zialismus besteht zwischen der SED und der KPdSU volle Übereinstim mung. Die DDR setzt ihre Kräfte an der Seite der Sowjetunion dafür ein, daß der Frieden im Kosmos und auf der Erde bewahrt wird. Die volle Übereinstimmung in den wesentlichen strategischen Fragen der inneren Entwicklung der soziali stischen Gesellschaft betrifft die Einschätzung des Charakters der ge genwärtigen sozialistischen Entwick lungsphase, die Einheit von Wirt schafts- und Sozialpolitik sowie die Notwendigkeit, den Übergang Zur vorwiegend intensiv erweiterten Re produktion zu vollziehen und sich dabei auf die wissenschaftlich- technische Revolution zu stützen. Das betrifft weiterhin das politische System, die wachsende Rolle der Führungstätigkeit der Parteien und die weitere Entfaltung der soziali stischen Demokratie. Beide Parteien lassen sich in ihrer Gesellschafts- Strategie von der Konzeption des entwickelten Sozialismus leiten, wobei klar ist, daß diese Strategie unter den spezifischen Bedingungen jedes Landes angewendet wird.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)