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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1986
- Erscheinungsdatum
- 1986
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198600007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19860000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19860000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise vorlagebedingter Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 1986
-
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Band
Band 1986
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Uni-Chorsang in Großpösna Ein sommerliches Konzert als eine zusätzliche Aktivität in Vor bereitung der Volkswahlen gab der Leipziger Universitätschor am 23. Mai in Großpösna. Das Lied programm wurde von den Ein wohner des kleinen Ortes bei Leipzig mit großer Begeisterung auf genommen. Nachwuchs gesucht für„Papperlapop" Jeden Mittwoch Diskothek, das bedeutet wöchentlich „Pap- perlapop" im FDJ-Jugend- und -Studentenzentrum „Moritz- bastei". Das heißt vor allem aber eine intensive und zeitaufwen dige Arbeit der ehrenamtlichen Diskotheker. Vor den Mitgliedern der Inter essengemeinschaft Diskothek ste hen weiterhin steigende Anforde rungen. Dafür werden interes sierte Mitstreiter gesucht. Stu dentinnen oder Studenten, die Mut, Kenntnisse und Lust an der ehrenamtlichen Mitarbeit bei der Gestaltung der „Papper- lapop “-Veranstaltungen mitbrin gen, können sich bis zum 30., Juni schriftlich in der Moritz- bastei oder unter der Telefon-Nr. 29 1116 melden! Veranstaltungen der KB-Kreisorganisation 17. Juni, 19 Uhr, Uni-Hochhaus, I. Etage, Reihe „Bücher im Ge spräch", Rundtischgespräch zum Thema „Wie schreibt man Ge schichte fremder Literaturen'" mit Autoren und Herausgebern neuer Versuche, den Professoren W. Beitz, G. Dudek, W. Düwel, E.' Hexel- Schneider, G. Seehase; Gesprächs leitung: Prof. Dr. sc. I. Seehase 17. Juni, 17 Uhr, Studiokino Capitol, Burgstr. 7, Vorführung des Hölder lin-Films „Hälfte des Lebens” mit einer Einführung von Prof. Dr. G. Mieth und anschließender Diskus sion unter Leitung von Drehbuch autorin Christa Kozik 19. Juni, FDJ-Jugend- und Stu dentenzentrum Moritzbastei, 19.30 Uhr, Reihe „KMU — international geschätzter Partner", Gespräch mit Prof. Frank Fiedler, Sektion M.-I. Philosophie, und Prof. Harri Pfeifer, Sektion Physik, zum Thema „Wissen schafts- und Hochschulpolitik in Ja pan — Leipziger Wissenschaftler be richten aus persönlichem Erleben" 24. Juni, 19 Uhr, Uni-Hochhaus, I. Etage, Raum 5/6, IG Antike Kultur, Zur Überlieferung der altägyp tischen Literatur, es spricht Dr. Elke Blumenthal, anschließend Gespräch 25. Juni, 19.30 Uhr, HdW, Diskus sionsrunde mit Prof. Dr. sc. Horst Hennig, Prorektor für Naturwissen schaften, zur Auswertung der Be schlüsse des XI. Parteitages, Ver anstaltung der GE Physik Polnische Grafik aus Krakow in der Galerie im Hörsaalbau (UZ) Grafik aus Krakow zeigt seit Sonnabend vergangener Woche eine Ausstellung in der Galerie im Hörsaal bau anläßlich der „Tage der Kultur der Volksrepublik Polen in der DDR". An der Eröffnung der Exposition, die von Mitarbeitern der KMU-Kunstsammlun- gen und der Kunstakademie der pol nischen Partnerstadt vorbereitet wor den war, nahmen Dr. Kurt Meyer, Sekre tär der Bezirksleiturng, Leipzig der SED, und Jan Czepiel, Sekretär des Kra- kower Komitees der PVAP und Leiter der Delegation des Komitees der PVAP zu den Kulturtagen, sowie wei tere Repräsentanten der Stadt Leipzig und der Karl-Marx-Universität teil. Zahlreiche Besucher informierten sich schon am Eröffnungstag über die Schau. Die Ausstellung lädt bis zum 28. 6. mon tags bis freitags von 9 bis 17 Uhr und samstags von 9 bis 12 Uhr ein. Foto: Müller Der Leipziger Universitätschor begeht den 60. Jahrestag seiner Gründung • / Legte Zeugnis ab vom Stand der Musikpflege in der DDR Dr. Christoph Schneider über seine Mitarbeit im Universitätschor Wenn man als Mitglied des Dresdner Kreuzchores acht Jahre lang intensiv mit der Chormusik be schäftigt war und nach Leipzig kam, um sich für ein Chemiestu dium immatrikulieren zu lassen, so wollte man auch weiterhin gern sin gen. Natürlich sollte es ein „guter“ Chor sein. Nach einem Jahr, das zu nächst ausschließlich dem Fachstu dium gewidmet war, gleichzeitig Ansprüche so deutlich zu machen, daß sie vom Chor aufgenömmen und dem Hörer eindrucksvoll vermittelt 'werden konnten. Auf dieser Basis entstand auch eine enge menschli che Gemeinschaft zwischen den Sän gern und ihrem Leiter. Viele Chor mitglieder, die nach dem Studium Leipzig verließen, blieben dem Chor weiterhin verbunden und nahmen Anteil am dortigen Geschehen. Im Wenn der Leipziger Uni-Chor singt, dann findet man im Saal kaum einen freien Platz. Foto: UZ/Archiv (Müller) sowohl beispielhafte a-cappella- Darstellungen als auch große Orato- rienaufführungen. Darüber hinaus wurde der Unversitätschor schon ab 1954 zu Konzertreisen in die BRD, später in die CSSR und VR Polen eingeladen und konnte dort Zeugnis vom hohen Stand der Musikpflege in der DDR ablegen. Für mich ge hörte das Singen im Leipziger Uni- versitätschor zu den wichtigsten Er lebnissen während meiner Studien zeit. Anfang 1959 vertraute mir Prof. Rabenschlag zum. ersten Mal den Chor in einer Probe an. Bald mußte ich mehr als „Chorleiter“ auf treten als mir lieb war, da eine ernsthafte Erkrankung Prof. Rabenschlag zwang, zeitweise zu pausieren. Nach einem nochmaligen Aufschwung er krankte Prof. Rabenschlag im No vember 1962 so schwer, daß er mit nur 60 Jahren nicht nur sein Amt, sondern sein eigentliches Lebens- werk, den Chor, für immer aufge ben mußte. Es kam eine schwere Zeit. Ich war schon als Chemiker im VEB. Filmfabrik Wolfen tätig, mußte aber die Chorarbeit auf rechterhalten und auch einige a- cappella-Konzerte dirigieren, wäh rend' für die Oratorienaufführungen Gastdirigenten verpflichtet wurden. Schließlich wurde die Leitung des Universitätschores in die Hände des jetzigen Thomaskantors, Prof. Hans-Joachim Rötzsch, gelegt. Da mit waren Bestand und Qualität des Chores gesichert. Nur dann, wenn sich der Leiter mit seiner ganzen aber auch der „Umschau“ nach einem geeigneten Chor diente, wurde ich im November 1955 Mit glied des Leipziger Universitäts chores. Hatte mich schon als Zuhö rer die Qualität der Aufführungen fasziniert, so lernte ich nun eine Chorgemeinschaft kennen, die in ganz besonderem Maße durch sei nen Gründer und damaligen .Leiter, Prof. Friedrich Rabenschlag, ge prägt war. Prof. Rabenschlag ver stand es, seine hohen künstlerischen Universitätschor wurde zwar vor wiegend hart gearbeitet, aber nach mancher Probe und nach fast jedem Konzert sammelten sich kleinere oder größere Gruppen zum geselli gen Beisammensein. Seine Leistungsfähigkeit und sein großes Repertoire, das Chorliteratur vom 15. bis zum 20. Jahrhundert um faßte, machte den Universitätschor zu einer Ausnahmeerscheinung un ter den sogenannten Laienchören. Die Universitätskonzerte brachten Kraft, mit seiner ganzen Person für den Chor engagiert und auf andere ehrgeizige Interessen verzichtet, kann eine künstlrisch leistungsfä hige und menschlich intakte Ge meinschaft entstehen. Wie so viele vor mir Und nach mir. habe auch ich eine „Chorehe“ geschlossen. Meine Frau, die Toch ter von Prof. Rabenschlag, und mich verbinden noch heute musika lische Interessen und Engagement für die Chormusik. plom-Formgestalterin, Jahrgang räumt die Autorin. Verfasser zahl- tet wurde. Siebdruckerin schauer gedacht. Unkonventionelle, Hanna Siebenborn aus Karl-Marx- Stadt. Ines Brun beispielsweise, Di- und Philipp reicher Porträts über bildende Künstler, dem großen Spanier ein. „Aber er ist ein echter Nachfolger Picassos; er ist der einzige, der sei nen Schatten überspringen konnte Viel? andere haben in Picassos Schatten gelebt, weil er so stark war. “ Ebenfalls in Melodie und Wort, allerdings auf gänzlich anderer Ebene, beschäftigten sich Robert Linke und Christian Hecker in ih rem Stück „Zeugung und Geburt“ mit dem Surrealisten. Robert Linke, Meisterschüler für Komposition an der, Akademie der Künste, und Chri stian Heckel, ein junger Vertreter der Leipziger Dichtergilde, widme ten Dali Lieder und Texte, die von ihnen ausschließlich für diesen Abend, für die „Moritzbastei“ zu sammengestellt worden waren. Im Juli letzten Jahres hatten beide dem mb-Publikum erstmals eine solche Ur- und Einmalaufführung vorge stellt. Anlaß war seinerzeit die Er öffnung einer Thomas-Merkel- Ausstellung im Cafe gewesen, die von den beiden Leipzigern mitgestal- 1959, hat auf der letzten Bezirks kunstausstellung in ihrer Heimat stadt u. a. mit einer Kollektion Wohnraumleuchten auf sich auf merksam gemacht. Bereits mehr fach traten sie und ihr Mann ge meinsam mit Hanna Siebenborn und deren Modellen in Form einer Modenschau auf. Schwungvoll, frisch und einfallsreich trugen die drei Karl-Marx-Städter ihre Ideen in Stoff und Farbe vor. Im Gegen satz zu anderen derartigen Vorfüh rungen handelte es sich hier jedoch bei jedem Stück um Unikate, um Einzelanfertigungen im wahrsten Sinne des Wortes. Auf reges Inter esse stieß angesichts des nahenden Sommers auch der anschließende Verkauf eines Teils der vorgestell ten Modelle. Als weiterer Gast an diesem Abend legte Klaus Hähner- Springmühl Kunst-Zeugnisse ab. „Immer geradeaus und die Ecken“ nannte er sein Programm, eine Per formance, eine Vorstellung also, als streitbares Angebot an seine Zu- Formgestalter Ines Brun sowie die „Spanischer Maler und Illustra tor, geb. 11. 5. 1904 Figueras; 1921/23 Studium an der Kunstaka demie in Madrid, ab 1929 in Paris ansässig, wo er dank seiner .para noisch-kritischen Methode' zu einem Hauptvertreter des Surrealis mus wurde.“ Der, über den man sol ches bei Meyer im Lexikon sagt, heißt Salvador Dali. Um ihn, den großen spanischen Surrealisten, ging es gleich zweimal. Und zwar am 5. Mai, als die AG Kunst des FDJ-Jugend- und Studentenzen trums „Moritzbastei“ dem Gesche hen in den alten Gemäuern ihren ganz eigenen Stempel aufdrückte. „Art und Unart“ überschrieb sie die sen Montagabend, der ganz im Zei chen der bildenden Künste stand. Ob Eingeweihter oder nicht so sehr — Wissenswertes und Sehenswertes war für jeden Geschmack dabei. So z. B. — schon erwähnt — von und über Salvador Dali. In Bild und Mu sik ging es bei einem Vortrag von Dr. Charlotte Wasser (Berlin) über jenen Mann, der von sich sagte: „Je den Morgen beim Erwachen erfreue ich mich an dem Vergnügen. Dali zu sein.“ „Ich weiß, daß Dali bela stet ist durch viele Vorurteile“; Nicht minder exklusiv, weil ein zig für die „Moritzbastei“ zusam mengestellt. war die Kreation Brun/ Siebenborn. Neue und neuste Mode offerierten mit dieser Schau die „Art und Unart", ein Abend ganz von den Musen geküßt Kunst zum Ansehen und Anfassen gab es in der mb bastel report neue und experimentelle Kunstfor men suchte der Karl-Marx-Städter seinem Publikum darzubieten. Be kannt in der . Öffentlichkeit wurde Klaus Hähner-Springmühl vor al lem .mit Ausstellungen 1982 in der Produzentengalerie Clara Mosch und 1984 in der „Galerie oben“, beide in seiner Heimatstadt. „Art und Unart“, so , wie gesagt, der Titel des Programms, mit dem die Arbeitsgruppe Kunst Denkan stöße und sicher auch die Möglich keit, zur Diskussion geben wollte. „Jazzpass“, zwei Musiker aus Halle, und ein interessantes Angebot an Animationfilmen rundeten den ungewöhnlichen Abend ab und ga ben Einblicke auch in andere Berei che künstlerischen Wirkens. CARSTEN BÖTTCHER Angebot, das nicht nur die Historiker anspricht Manuskript zur „Sächsischen Geschichte" vorgestellt Am 14. Mai stellte ein Teil der insgesamt zehn Autoren ihr un längst beim Böhlau Verlag Wei mar eingereichtes Manuskript zur „Sächsischen Geschichte“ vor. Zu dieser ersten öffentli chen Dikussion lud die Kreislei tung - des Kulturbundes der KMU alle Interessenten ins Haus der Wissenschaftler ein. Nachdem der Leiter des Autorenkollektivs, Prof. Karl Czok das Gesamtpro jekt, welches mit der ur- und Frühgeschichte des sächsischen Raumes beginnt und bis zum An fang der 50er Jahre unseres Jahr hunderts reicht, vorgestellt betimmten. Bei aller Unter schiedlichkeit der behandelten Themen, stellten die Verfasser das sie einigende Band der poli tischen Geschichte Sachsens im mer wieder in den Mittelpunkt der lebhaft geführten Diskus sion. , Auf einige Schwerpunkte sei hier nur kurz verwiesen. Im Ge gensatz zu anderen deutschen Territorien dominierten in Sach sen recht frühzeitig die kleinen und großen Städte. Diese hatten wesentlichen Einfluß auf die Be völkerungsstruktur. auf Ansied lung und Abwanderung; als Bei Autoren stellten im Haus der Wissenschaftler ihr Manuskript zur „Säch sischen Geschichte" vor, Foto: Müller hatte, äußerten sich die anwe senden Autoren zu den von ih nen bearbeiteten Kapiteln. Prof. Siegfried Hoyer, der sich mit der Zeit vom Anfang des 14. Jahrhunderts bis 1547 beschäf tigte, verwies besonders auf die einschneidende Bedeutung der Leipziger Teilung im Jahre 1485 für die Geschichte des Kurfüsten- tums Sachsen sowie den Einfluß der Reformation und der begin nenden frühkapitalistischen Ent. 1 Wicklung in Sachsen. Daran schlossen sich die Ausführungen von Prof. Karl Czok (gemeinsam mit Reiner Groß, 1547 — 1789) zum „Augusteischen Zeitalter“ an. In großen Sprüngen begaben sich die zahlreich erschienenen Zuhörer ins 20. Jahrhundert. Prof. Werner Bramke (1933 — 1945 — wie alle o. g. Sektion Ge schichte). der gleichzeitig die Dis kussion leitete, und Prof. Man fred. Unger (1945 — 1952 — Staats archiv Leipzig) betonten beson ders die Traditionen des antifa schistischen Widerstandskamp fes; ein Gebiet, auf das. sich die bisherigen Forschungen zu Sach sen unter der faschistischen Dik tatur fast ausschließlich bezie hen, die jedoch nach 1945 die weitere Entwicklung des dama ligen Landes Sachsen wesentlich spiel sei hier nur auf Leipzig als Zentrum der deutschen und euro päischen Intelligenz oder Sach sen als Zentrum der organisier ten revolutionären Arbeiterbe wegung verwiesen. Die geführte Diskussion machte deutlich, daß die nun vor liegende erste Landesgeschichte aus marxistischer Sicht ein Ange bot darstellt, das nicht nur für Historiker neue Fragestellungen aufwerfen wird, sondern alle In teressenten anspricht, die den Autoren während der Arbeit stär ker bewußt gewordenen For schungslücken mit zu schließen. Auch die aufgeworfene Frage nach der „Fortexistenz“ Sach sens nach der Gründung der Be zirke Leipzig, Dresden und Karl- Marx-Stadt wird nicht nur die Vertreter der Wissenschaft in teressieren ... Sicher ist in jedem Falle, daß ähnliche Vorhaben für Thürin gen. Mecklenburg und Sachsen- Anhalt die „Sächsiche Ge schichte“ nicht umgehen können. Der anwesende Lektor des Böh lau Verlages widersprach den Autoren nicht, als sie angaben, daß das etwa 900 Seiten, ein schließlich zahlreichen histo rischen Karten und Abbildun gen. umfassende Buch voraus sichtlich 1987 erscheinen wird... Szenografie auf der 11. Bezirkskunstausstellung Kulissen und Kostüme gehören zur Faszination des Theaters 1f.Kimnstausstellung 1 des Bezirkes Leipzig Seit dem 9. Mai präsentiert sich im Grassimu seum und am Sachsenplatz der zweite Teil der 11. Kunstausstel lung des Bezir kes Leipzig. Ge zeigt werden Leistungen auf den Gebieten der architektur bezogenen Kunst, der Gebrauchsgra fik, der Fotografie, des Kunsthand werks. der Formgestaltung sowie der Karikatur und der Szenografie. UZ stellt in dieser und den nächsten Ausgaben diese Bereiche vor und möchte somit auch zum Besuch der Ausstellung anregen. Es ist heute nichts Außergewöhn liches mehr, szenografische Arbei ten auf Kunstausstellungen zu se hen. Gleichberechtigt stehen sie ne ben den anderen Bereichen der bildenden Kunst und geben dem Be sucher enthüllende Einblicke hinter die Kulissen des Theaters. Der lange Weg von den ersten Skizzen bis zum fertigen Bühnenbild wird hier nachvollziehbar; die hohen An forderungen an den Szenografen werden deutlich, sich der jeweiligen Spezifik des Stückes zu stellen, sich grafisch, malerisch, mit allen mög lichen Mitteln bildnerisch auszu drücken und das mit dem dazugehö rigen feinen Form- und Farbemp finden sowie großer künstlerischer Phantasie. Zehn Leipziger Szenografen stel len sich, wenn auch auf kleinem Raum, mit dieser Vielfalt auf der 11. Kunstausstellung des Bezirkes Leipzig vor. Die Zeichnungen für die Bühnenbildner, als Ideenproto kolle, die während der ersten Pro benarbeiten für ein Stück entste hen,. bilden eine ideelle und funk tionelle Einheit, die trotzdem noch für Assoziationen bei den nachfol genden Arbeiten offen sein soll. Auch die Kostümentwürfe sind nicht nur Kleiderschnitte, sondern model lieren den Charaker der spielen den Gestalt mit Linie und Farbe. Bei den Bühnenbildnern als auch bei den Kostümentwürfen beein druckten mich besonders die Arbei ten Bernhard Schröters zu „Parsi- fal" und „Der Freischütz". Sicher gibt es insgesamt noch viele unge nutzte Möglichkeiten, wie z. B. die Collage oder auch bei der Zu sammenarbeit mit der Schneiderei, selbst wenn die ausgestellten Ko stüme Harry Kleinhempels zu „II Pa- storfido" viel Phantasie bei der Ver arbeitung zeigen. Durch ihre Ge nauigkeit faszinieren die Modelle für das Bühnenbild, und das bei einem Maßstab von 1:20. Filigran und spielerisch der Entwurf zu „Hoffmanns Erzählungen", eben falls von Bernhard Schröter. Bei die sen optischen Lösungen geht es allerdings nicht vorrangig um „Schönheit", vielmehr um die Un terstützung des Inhaltes des Stückes und um die Transparenz der be absichtigten Aussage. Viele der ausgestellten Arbeiten haben einen hohen künstlerischen Eigenwert, trotzdem darf man dabei nicht vergessen, daß sie Arbeits grundlage für die Aufführung ins gesamt sind und dort erst ihren vol len Sinn erhalten. MANDY EHNERT
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