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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1986
- Erscheinungsdatum
- 1986
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198600007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19860000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19860000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise vorlagebedingter Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 1986
-
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- Ausgabe Nr. 2, 10. Januar 1
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- Ausgabe Nr. 37, 17. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 38, 24. Oktober 1
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Band 1986
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Vor der SED-Kreisdelegiertenkonferenz am 18. Januar: Kommunisten der KMU im Erfahrungsaustausch Lehr- und Forschungsarbeit ist politischer Auftrag UZ-Interview mit Dr. Gerhard Hoffmann, Parteigruppenorganisator, GO ANW Genosse Dr. Gerhard Hoffmann ist Oberassistent an der Sektion Afrika-Nahostwissenschaften. Als Historiker beschäftigt er sich mit der arabisch-islamischen Ge schichte des Mittelalters und dem Einfluß von Traditionen, die sich in dieser Zeit herausgebildet haben, auf die Kämpfe in der Gegenwart. In einer Parteigruppe im Ausland, am Orientalischen Institut und im Rektorat hat Genosse Hoffmann be reits vielfältige Erfahrungen als poli tischer Funktionär gesammelt. Die Genossen des Lehr- und For schungsbereiches Nordafrika/ Nahost seiner GO wählten ihn zu ih rem PO. UZ: Genosse Hoffmann, arabisch islamische Geschichte des Mittelal ters und politisch-ideologische Ar beit als Parteifunktionär, wie paßt (las eigentlich zusammen? G. Hoffmann: Ich glaube, das kann man nicht trennen. Die ge genwärtigen Probleme im Nahen Osten sind ziemlich kompliziert. Es bedarf genauer Kenntnisse der hi storischen Wurzeln dieser Pro bleme, um dazu den richtigen poli tischen Standpunkt zu finden. Hi storisches Erbe und progressive Tra- ditionen, die sich seit dem Mittelal ter herausgebildet haben, sind in den arabischen Ländern heute Ge genstand des ideologischen Klas senkampfes. Wenn wir uns damit be schäftigen, dient das dem Verständ nis der politisch-ideologischen Ent wicklung der Prozesse, mit denen wir es gegenwärtig zu tun haben. Diese Aufgabe haben alle Wissen schaftler unseres Lehr- und For schungsbereiches zu lösen. Deshalb ist es unerläßlich, diesen Bezug im mer wieder herzustellen. ÜZ: Wie gelingt euch das ‘ in der Praxis? G. Hoffmann: Einerseits, indem wir in den Vorlesungen und Semi naren den Studenten diesen Zu sammenhang wiederholt am kon kreten Beispiel sichtbar machen Und sie dazu erziehen, für sich selbst solche Zusammenhänge im mer wieder herauszuarbeiten. An dererseits wenden wir uns in der Forschung jenen Schwerpunktthe men zu, die es gestatten, zu den Wur ¬ zeln aktueller und unsere Politik un mittelbar betreffende Probleme vorzu dringen. Wir können es uns nicht lei sten, uns' in Nebensächlichkeiten zu verzetteln. UZ: Wo siehst du diese Schwer punkte? G. Hoffmann: Wir beschäftigen uns z. B. mit dem revolutionären Weltprozeß und seinem Einwirken auf die Bemühungen, in den Län dern dieser Region den Frieden zu erreichen und die Unterentwicklung zu überwinden. Ebenso gehört die Beschäftigung mit den historischen Wurzeln und aktuellen Erschei nungsformen des Nahostkonfliktes, der Palästinafrage und den welt weiten Bestrebungen, diesen Kon flikt im Sinne der vorliegenden UNO-Resolutionen zu lösen, dazu. Diese Schwerpunkte und entspre chende Forschungsergebnisse sind für unsere' Außenpolitik außeror dentlich wichtig. Sie müssen also im Mittelpunkt unserer Arbeit stehen. UZ: Wie wirkt die Parteigruppe, damit das nun auch nicht aus dem Auge verloren wird? G. Hoffmann: Wir beraten ge meinsam mit den Wissenschaftlern, die für die Themenvergabe Verant wortung tragen. Probleme, die von der staatlichen Leitung aufgeworfen werden, diskutieren auch die Ge nossen unserer Parteigruppe, su chen mit nach Lösungen. Anderer seits stimuliert die Parteigruppe die fachliche Diskussion. UZ: Wie geschieht das? G. Hoffmann: Unsere Partei gruppe vereint Wissenschaftler der verschiedensten Fachrichtungen — Ökonomen. Kulturwissenschaftier, Islamwissenschaftler, Historiker, Bil dungswissenschaftler, Soziologen, Sprachwissenschaftler, Philosophen sowie Staats- und Rechtswissen- schattier. Sie arbeiten gemeinsam an der Lösung unserer Forschungsauf gaben. Die Parteigruppe sorgt für den Zusammenhalt unter den Genossen, die hier ein gemeinsames Ziel ver folgen. In der Parteigruppe können alle Genossen Probleme, die es in der Zusammenarbeit gibt, offen und ehr lich aussprechen, immer mit dem Blick darauf, daß unser Auftrag ein politischer ist. Erfahrungen werden weitergegeben oder aus der Diskus sion mitgenommen. Parteikontrolle über die Forschungsarbeit heißt für uns aber auch und vor allem, auf die Einhaltung der Termine und den Abschluß der Arbeit in mög lichst hoher Qualität zu blicken. Eine vertrauensvolle Atmosphäre in der Parteigruppe und ein gesundes Verhältnis von Kritik und Selbst kritik sind dafür Voraussetzung. So können wir sowohl den Genossen helfen, die Schwierigkeiten aus objektiven Gründen haben, als auch mit „Sündern“ in Sachen Plandiszi plin eine parteigemäße Auseinan dersetzung führen. UZ: An welche Ergebnisse aus den vertrauensvollen individuellen Gesprächen kannst du in deiner Ar beit als Parteigruppenorganisator anknüpfen? G. Hoffmann: Zwei Punkte halte ich für besonders wichtig. Einerseits haben besonders die jungen Genos sen vielfach erklärt, daß sie die Par teigruppe als ihre politische Heimat betrachten, wo sie alle Probleme of fen diskutieren können. Anderer seits erklärten alle Genossen ihre Bereitschaft, ihren persönlichen Bei trag in Lehre und Forschung mit den Grundorientierungen der Ar beit der gesamten Sektion in Ein klang zu bringen. Wie ich meine, ein gutes Fundament für unsere wei tere Arbeit. (Das Gespräch führte LOREN GENSEL.) Andreas Kampa, PO der Parteigruppe 25, GO Journalistik: Gute Gründe, Parteiarbeit zu leisten Du fragst, warum ich gern wieder Parteigruppenorganisator geworden bin, trotz zusätzlicher Arbeit? Ja, stimmt. Viel Zeit schluckt diese Funk tion schon, einiges an Pflichten, Mühen muß ich auf mich nehmen und eben auch Vorbild sein. Trotzdem hast du dich gefreut, als dich deine Genossen wiederwählten, fragst du? Ja! Denn Parteiarbeit kann ungeheuren Spaß machen. Dann näm lich, wenn man sich nicht allein ab- müht, wenn man spürt, daß das, was mün sagt und tut, auf fruchtbaren Bo den fällt, kurz: wenn man seine ganze Parteigruppe hinter sich weiß. Mir fal len da gleich die Versammlungen unse- ter Parteigruppe ein. Nicht nur, daß die Genossen dort auf den Tisch pak- ken, was sie ärgerlich machte, was sie bewegte; in solch einer Atmosphäre lie ßen sich auch gute Ideen entwickeln. Oder wären wir darauf gekommen, zwei Monate vor der Zwischenprüfung im Fach Dialektischer und historischer Materialismus einen Lernzirkel ins Le ben zu rufen, wenn wir nicht unsere bis herigen Leistungen kritisch unter die Lupe genommen hätten?! Wenn es uns nicht mächtig gestört hätte, daß es in den Seminaren kaum sofort zu richti- 9en Streitgesprächen kam, weil da erst Tragen einzelner aus dem Literaturstu dium geklärt werden mußten und weil sich noch zu wenige bemühten, in die Diskussionen einzusteigen? Ich denke: nein. Und schließlich haben dann die Prüfungsergebnisse bei fast jedem auch gezeigt, daß wir so das Problem gut angepackt hatten. Weißt du, wenn Parteiarbeit leben dig wird, wenn ich mit jedem rechnen kann, dann muß mir auch nicht bange sein vor dem, was die Funktion des Par- teigruppenorganisators mit sich bringt. Ganz im Gegenteil. Verstehst du meine Entscheidung nun? Dr. Karl Seiler, Parteigruppe Zellbiologie und Regulation, GO Biowissenschaften Meine Aufgaben vor dem XI. Parteitag Parteigruppenversammlungen sind Foren, um einheitliche Standpunkte zu erarbeiten Worin sehe ich meine Aufgaben als PO in Vorbereitung des XI. Par teitages? • Die vergangenen Monate haben gezeigt, daß es mehr als bisher dar auf ankommt, alle vor der Partei gruppe stehenden Aufgaben in dem Gesamtzusammenhang Erhöhung der Arbeitsproduktivität, Stärkung der sozialistischen Staatengemein schaft, Erhaltung und Sicherung des Friedens zu begreifen. Ich sehe es deshalb als meine Hauptaufgabe, die Parteigruppenversammlungen zu einem Forum zu entwickeln, auf dem jeder Genosse seine Probleme aus der politisch-ideologischen Ar beit, der Erziehungsarbeit, der Lehr tätigkeit oder aus der Forschung vortragen kann, auf dem gemein sam nach Lösungswegen gesucht und ein klarer Standpunkt zu Pro blemen unserer Zeit erarbeitet wird. So wurden z. B. mit den als ein Ergebnis der' vertrauensvollen indi viduellen Gespräche in Vorberei tung des XI. Parteitages formulier ten Parteiaufträgen wichtige Teil gebiete unserer Gesamtaufgabenstel lung an der Sektion erfaßt. Wir se hen diese als Bestandteil unseres Ar beitsplanes und werden sie in den Parteigruppenversammlungen re gelmäßig auf ihren Erfüllungsstand überprüfen. Im Zusammenhang mit der Lö sung der formulierten Aufgaben auf tretende Probleme sollen diskutiert und eventuell notwendige Maß nahmen zur Sicherung der Erfül lung der Verpflichtung eingeleitet werden. Diese erste Etappe wird zum XI. Parteitag abgeschlossen. Unsere Parteigruppe sieht in einem guten Arbeitsklima, in einer hohen Kooperationsbereitschaft und in einer strengen Arbeitsdisziplin i entscheidende Voraussetzungen für die in den kommenden Jahren un bedingt notwendige weitere Lei stungssteigerung. Die Genossen der Parteigruppe werden durch ver stärkte politisch-ideologische Arbeit in den Arbeitsgruppen, durch Er höhung des Niveaus der aktuell politischen Gespräche und durch Einbeziehung aller Mitarbeiter in die regelmäßig stattfindenden Dis kussionen anläßlich der Arbeitsbe sprechungen eine wesentliche Grundlage für den erforderlichen Leistungsanstieg schaffen. Als einen weiteren Schwerpunkt sehe ich die Verbesserung der kommunisti schen Erziehung der Studenten. Wir haben aus diesem Grunde regelmä ßige Besprechungen mit den Prakti kumsleitern vorgesehen. Die PG wird weiterhin aktiv die in regelmä ßigen Zeitabständen in den Dienst besprechungen vorgesehenen Aus sprachen über Aufgaben in der Erziehung und Ausbildung unter stützen. Eine besondere Bedeutung erhält in diesem Zusammenhang die Verstärkung der Motivation der Stu denten für die im Wissenschaftsbe reich bearbeitete Forschungsrich tung Neurologie. Die Beschlüsse des Politbüros zur langfristigen Ent wicklung der Grundlagenforschung auf naturwissenschaftlichem, ma thematischem und technischem Ge biet zur noch engeren Verbindung von Wissenschaft und Produktion haben einen unmittelbaren aktuel len Bezug zur Arbeit unserer Par teigruppe. Ich sehe darin die Verpflichtung, die mit jedem einzelnen Mitarbeiter zu führenden Gespräche in den Par teigruppenversammlungen gründ lich vorzubereiten. Ganz entschei dend für die Lösung künftiger Auf gaben ist die Aufnahme neuer Kan didaten aus den Reihen der Studen ten. Im Hörsaal, in der Klinik, am Arbeitsplatz führen wir ständig das politische Gespräch WORTMELDUNG von Prof. Dr. sc. Joachim Schulz, Leiter des WB Fortpflanzung landwirtschaftlicher Nutztiere, Sektion TV Ein frisches Glas Milch am Morgen, die Butter auf dem Brot, ein saftiger Sonntags braten — wer schätzt das nicht? Wenn wir uns mit der Fortpflanzung von Rindern. Schweinen und Schafen aus tierärztlicher Sicht beschäftigen, denken wir natür lich nicht an solche selbstver ständlichen Dinge. Aber an die sen messen viele Menschen letzt endlich auch die Arbeit unseres 30köpfigen Kollektivs. Sie be steht aus Lehre und Forschung. Da stehen solche Fragen wie: keine Mutter- und Jungtierver luste, Fortpflanzungsprozesse op timieren und andere. Fachliche Aufgabenstellungen werden politisch motiviert Da bin ich mir mit den Ge nossen und Kollegen meines Kol lektivs völlig einig: Das ist auch ein politischer Auftrag. Natür lich ist es nicht immer leicht, das Fachliche politisch zu motivie ren. Gerade um diesen Zusam- manhang herzustellen, nutzen wir Genossen das tägliche politi sche Gespräch — ob im Hörsaal, in der Klinik, im Stall, in der Dienst- oder Gewerkschaftsver sammlung. Diskutiert werden z. B. solche Probleme wie die Orientierung unserer Partei, noch mehr Fleisch und Milch mit gleichzeitig weniger Kraft futter zu produzieren — und die Tiere sollen trotzdem gesund bleiben. APO-Versammlungen für Gedankenaustausch nutzen Besonders wichtig ist für uns Wissenschaftler dabei der Ge dankenaustausch mit den Stu denten. Eine Gelegenheit dazu sind die Mitgliederversammlun gen der APO. in der Wissen schaftler und Studenten gemein sam organisiert sind. Dies finde ich sehr nützlich, auch wenn der Rahmen von 162 Genossen recht groß ist. Die Lehrenden erfahren so die Probleme der Lernenden, und die Studenten werden mit den Aufgabenstellungen der Par tei bei Lehre und Forschung ver traut gemacht. Hochschullehrer sollten da nicht zu sehr mit dem erobenen Zeigefinger auftreten. Genauso müssen es aber manche Studenten lernen, an Aufga- benstelluneen, die über ihr der zeitiges Verständnis hinausge hen, überlegter heranzugehen. Andere wiederum könnten in der Diskussion ihre Zurückhaltung ablegen. Zusammenarbeit mit Studenten ist unabdingbar Wo denn sonst soll man Un klarheiten beseitigen. wenn nicht in der Parteiversammlung? Also ist es auch eine Frage gegen seitigen Vertrauens. Die Zusam menarbeit von Wissenschaftlern und Studenten muß ein gegensei tiges Nehmen und Geben sein. Die Studenten schöpfen aus unse rem Erfahrungsschatz. Den Wis senschaftlern muß es gelingen, die Neugier der Studenten in For scherdrang umzuwandeln. Des halb ist es bei uns so Brauch, sie schon im 1. Studienjahr schritt weise in die Forschung einzube ziehen. Der Nutzen zeigt sich in den Forschungsergebnissen, die undenkbar wären ohne die Stu denten. Im Parteilehrjahr gewonnene Erkenntnisse nutzen wir in der massenpolitischen Arbeit Von Dr. Heidemarie Paul, Propagandist, GO Kultur- und Kunstwissenschaften In meinem Beitrag möchte ich auf einige Erfahrungen, einge hen, die ich in meiner langjähri gen Tätigkeit als Propagandist im Parteilehrjahr gewonnen habe und diese mit Beispielen aus dem Zirkel „Revolutionärer Weltprozeß", 1. Studienjahr 1984/85, belegen. Wir stützten uns dabei auf die in den zentra len Dokumenten unserer Partei und der Bruderparteien vorge nommenen Analysen zum re volutionären Weltprozeß, um fun dierte Kenntnisse über den Cha rakter unserer Epoche und die tiefgreifenden Veränderungen des internationalen Kräftever hältnisses zu gewinenn. In der Diskussion ging es uns vor allem darum, die Genossen zu Grund fragen unserer gesellschaftlichen Entwicklung sachkundig zu ma chen, spezifische Probleme der Kunstiezeption in diesen Gesamt zusammenhang einzuordnen und damit unsere Genossen auch da durch zu befähigen, den Erzie- hungs- und Bildungsprozeß unse rer Studenten weiter zu för dern. In den Veranstaltungen (nutzten wir unterschiedliche Me thoden, von denen ich hier ei nige nennen möchte. 1. Fachspezifische Konkretisierung der zentral vorgegebenen Themen So stellten wir z. B. im Zirkel zum 35. Jahrestag der DDR Fra gen der Neubestimmung des Bil- dungsinkalts und der Gestaltung des pädagogischen Prozesses in den Jahren nach Beendigung des zweiten Weltkrieges in den Mit- Telpunkt der Diskussion. Genos sen unseres Fachbereiches, die selbst die Anfänge dieser päd agogischen Arbeit mitgestaltet hatten, kennten gerade uns jün geren Genossen viele Probleme durchschaubarer machen. Auch Fragen des oft harten Klas senkampfes im Lehrerkolle gium wurden aus eigenem Erle ben heraus anschaulich darge legt, so daß allen die gesell schaftspolitische Brisanz dieser Entwicklungsetappe nachvoll ziehbar wurde. Lebhafte Diskussionen zum so- zialistischen Menschenbild führ ten wir im Zusammenhang mit der Rezeption von Werken unse res Kollegen Joachim Kratsch, die in der sehr interessanten Aus stellung in der Galerie im Hör saalgebäude gezeigt wurden. 2. Nutzung spezieller Kenntnisse und Erfah rungen der Genossen unserer Parteigruppe Bei der Vergabe von Kurzrefe raten, die Impulse für die Dis kussion geben sollten, "kam es uns darauf an, besonders solche Genossen einzusetzen, die sich spezielle Kenntnisse angeeignet hatten und diese somit allen Ge nossen zugänglich machen konn ten. So sprach Dr. Schulz u. a. über das wissenschaftliche Leben an der Leningrader Universität, über die Arbeit der sowjetischen Genossen an ausgewählten Pro jekten, wobei die Ergebnisse dr Forschung sofort in die Lehre einfließen. In der Diskussion berieten wir davon ausgehend z. B. über die Übertragbarkeit dieser For- schungsmethoden und wissen schaftlichen Arbeitsweisen auf unsere eigene Tätigkeit. 3. Einbeziehung von Experten in die Gestaltung des Parteilehrjahres Unseren Genossen des Fachbe reiches Kunsterziehung stellen sich vor allem in der Ökonomie oft Fragen, die nur von Experten umfassend erläutert und geklärt werden können. So sprach Dr. Gruhle von der Sektion Wirt schaftswissenschaften bei uns zu wesentlichen Hauptprozessen der ökonomischen Integration der sozialistischen Staaten. Die Diskussion bereiteten wir in der Parteigruppe gründlich vor, er- örterten mögliche Fragestellun gen, um uns diese Thematik so effektiv wie möglich aneignen zu können. Uns ist natürlich klar, daß diese Kooperation mit ande ren Wissenschaftsbereichen nur in Ausnahmefällen genutzt wer den sollte; auch wir sind aber gern bereit, über Fragen unserer Kunstentwicklung mit Genossen anderer Bereiche zu diskutieren. In der Vorbereitung des Partei- lehrjahres und in der Auswer tung der Zirkel ergaben sich für uns Erkenntnisse, die auch im Führungsbeispiel unserer Sek tion Kultur- und Kunstwissen schaften zum Parteilehrjahr dar gelegt wurden. Die Anleitungen durch die Bil dungsstätte der SED-Kreislei tung erfolgten u. E. in sehr guter Qualität, vor allem hinsichtlich der Aktualisierung und Schwer punktsetzung der Themen. Auf tretende Fragen der Propagandi sten wurden konkret beantwor tet, wobei es uns günstig er scheint, daß dafür im letzten Jahr ein größeres Zeitvolumen eingeplant wurde. Die Literatur, die in der Bildungsstätte der Kreisleitung zu den einzelnen Themenkreisen bereitgestellt wurde, bietet viele Ansatzpunkte für die Aufbereitung, wird aber u. E. noch zuwenig von den Propagandisten herangezogen. Als ein Problem erweist sich nach wie vor das intensive Klas sikerstudium. Es muß uns stär ker gelingen, die Erkenntnisse der Klassiker zur Auffindung und Begründung bestimmter Ur sachen gesellschaftlicher Erschei nungen und Prdzesse zu nutzen. Die Auswertung des Parteilehr- jahres in der Parteigruppenver- Sammlung und in der Leitung der CO haben sich bewährt. Grundlage dafür sind konkrete Berichte zu den Zirkeln, wobei alle Probleme, deren Lösung noch aussteht, direkt benannt werden (auch wenn dies oftmals unbequem erscheint!). Auf sol che Fragen müßte aber in der GO-Versammlung stärker einge gangen werden, um einen weite ren Klärungsprozeß zu gewähr leisten. In den vertrauensvollen indi viduellen Gesprächen in Vorbe reitung der Parteiwahlen brach ten die Genossen zum Ausdruck, daß sie die im Parteilehrjahr ge wonnenen Erkenntnisse vor al- lem in vielfältigen Formen der massenpolitischen Arbeit und bei der Erziehung der Studenten anwenden können. Die Themen des 2. Studienjah res „Revolutionärer Weltprozeß“ im Parteilehrjahr 1985/86 bieten wiederum viele Möglichkeiten, die allgemeinen Belange des Lehrjahres mit der Spezifik unse res Faches zu verbinden. So wol- len wir z. B. in Behandlung des Themas „40 Jahre SED“ Fragen unserer Kunstentwicklung in die ser Zeit untersuchen. Eine gute Vorbereitung ist unabdingbar für eine fördernde Diskussion im Parteilehrjahr. Foto: UZ-Archiy
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