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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1986
- Erscheinungsdatum
- 1986
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198600007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19860000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19860000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise vorlagebedingter Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 1986
-
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- Ausgabe Nr. 41, 14. November 1
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Band
Band 1986
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Veranstaltungen der Kreisorganisation des Kulturbundes im Mai Die Kleine Galerie des Kultur bundes zeigt im neuen Domizil im Carl-Ludwig-Institut, 7010, Liebigstr. 27, Aquarelle von Vol ker Wenzel. Im Hochhaus der Universität, 10. Etage, ist eine Ausstellung stu dentischer Belegarbeiten im Fach Designgeschichte zu sehen, Ausstellung der Grundeinheit an der Sektion Kultur- und Kunst wissenschaften. 6. Mai, 17 Uhr, Hörsaal 16, IG Natur und Umwelt, UNESCO- Aktivitäten in der DDR, Ge spräch mit Prof. Dr. Richard Mahrwald 6. Mai, 19.30 Uhr, FDJ-Jugend- und Studentenzentrum Moritz- bastei, Psychologie im Faschis mus, Gespräch mit Prof. Dr. Wer ner Bramke, Sektion Geschichte 6. Mai, 10 bis 17 Uhr, Seminar gebäude, Phonothek, Murko- Kolloquium aus Anlaß seines 125. Geburtstages und des 70. Jahrestages der Leipziger Amtseinführung, als Ordinarius für Slawische Philologie, Haupt referent: Prof. Dr. Ilse Seehase, mit Gästen aus der CSSR und der SFRJ 7. Mai, 19.30 Uhr, Studentenklub „Kommode“, 7010, Tarostraße 18, Reihe „Hochschullehrer im Ge spräch“, Prof. Dr. Karl Max Ko ber, Vizepräsident des Verban des Bildender Künstler, spricht zum Thema „Budapest und kein Ende?“ — Erlebnisse eines Teil nehmers am KSZE-Kulturforum, Veranstaltung der Grundeinheit an der Sektion Kultur- und Kunstwissenschaften 7. Mai, 18 Uhr, Haus der Wissen schaftler, Erweiterte Kreislei tungssitzung, Dr. Werner Fuchs, 1. Sekretär der SED-KL, spricht zu den Ergebnissen und Beschlüs sen des XI. Parteitages der SED 8. Mai, 17 Uhr, HS 20, „Shake speare und Chancer“, ein Vor trag von Prof. em. Dr. Martin Lehnert, ord. Mitglied der ADW der DDR, eine Veranstaltung der Grundeinheit an der Sektion TAS 10.Mai, IG Natur und Umwelt, Landeskulturelle Exkursion 14. Mai, 19.30 Uhr, Haus der Wis senschaftler, Zur ersten umfas senden sächsischen Geschichte aus marxistischer Sicht, ein Ge spräch mit Prof. Dr. Karl Czok, Leiter des Autorenkollektivs des Buches „Sächsische Geschichte“, Gesprächsleitung: Prof. Dr. Wer ner Bramke 21. Mai, 19.30 Uhr, Haus der Wis senschaftler, IG Antike Kultur, Lukian schrieb nicht nur He tärengedichte, Veranstaltung mit Prof. Dr. Jürgen Werner 26. Mai, 20 Uhr, Studentenklub „Kommode“, 7010, Tarostraße 18, Dr. Michael Hofmann, FB Ästhe tik, spricht zu „Funktionalismus und Postmodernismus als Gestal tungskonzeption“, gemeinsame Veranstaltung der Grundeinheit an der Sektion Kultur- und Kunstwissenschaften und dem Studentenklub „Kommode“ 28. Mai, 15 Uhr, Haus der Wissenschaftler, Wählerforum mit Prof. Dr. Peter Schwartze, Carl-Ludwig-Institut (Volkskammerkandidat), Dr. Christel Hartinger, Sektion Ger- manistik/Literaturwissenschaft (Volkskammerkandidat) und Prof. Dr. Werner Müller, Sektion M.-I. Philosophie (Bezirkstags kandidat). 31. Mai, 15.30 Uhr, Stadtkirche St. Marien, Borna, Freundeskreis Orgel, Vorführung und Erläute rung der Kreuzbachorgel Interessengemein schaft Fotografie wird gegründet An der Kulturbundkreisorga nisation Karl-Marx-Universität soll eine Interessengemeinschaft Fotografie ins Leben gerufen werden. Interessenten an der Ar beit in dieser IG werden gebe ten, sich im Sekretariat des Kul- turbund-Kreisvorstandes, 7010, Ritterstraße 26, zu melden. Genaue Angaben über Termin und Ort des ersten Treffens wer den in der Universitätszeitung veröffentlicht. Solange es Herren und Sklaven gibt, sind wir aus dem Auftrag nicht entlassen Zur Inszenierung „Der Auftrag" im Poetischen Theater „Louis Fürnberg" Als erstes Amateurensemble hat sich das Poetische Theater „Louis Fürnberg“ unserer Universität des Stückes „Der Auftrag. Erinnerung an eine Revolution“ von Heiner Mül ler angenommen. Die Inszenierung hatte Mitte April Premiere. DAS STÜCK Es beginnt mit dem Ende. Wir sol let? Bescheid wissen, Illusionen sol len gar nicht erst auf kommen: Der Auftrag wurde nicht erfüllt. So reißt uns die Spannung nicht weg vom genauen Hinhören, verführt nicht zum Drängen nach Fortgang des Geschehens. Wir können höreti: Der Auftrag konnte nicht erfüllt werden. Die Zeit, sie war nicht so weit. Und wir können nachdenken: Wie heißt unser Auftrag? Ausgeschickt von dar Revolutio nären Französischen Republik lan den Sasportas, ein ehemaliger wir aus unserem Auftrag nicht ent lassen.“ DIEINSZENIERUNG Das Stück kennt viele Ebenen, es scheint aus verschiedenen Sichtwei sen heraus geschrieben zu sein. Aus ihrer Verschränkung erwächst eine Aussage, die in ihrer Vieldimensio- nalität den geistigen Reiz dieses Werkes ausmacht. Ihn zur Geltung zu bringen heißt, die vom Stück auf geworfenen Fragen nicht allein als aktuelle zu kennzeichnen, sondern sie auch als ganz persönliche, als je den Zuschauer betreffende erkenn bar zu machen. Das sind hohe An forderungen an Regie und Spieler. Überzeugend, so meine ich, hat das Poetische Theater sie mit seiner In szenierung erfüllt. Unter der Regie von Konrad Zschiedrich hält sich das Ensemble gesprochen — nüchtern, aber voller Spannung. Langeweile kommt nicht auf. Interessant auch die Gestaltung der Rolle von Debuisson in der er sten Begegnung mit seiner Familie, denn hier wird von der Stückvor lage des Autors abgewichen. Neben Debuisson, der die ganze Zeit Ab stand zum Geschehen hält, er scheint ein zweiter Debuisson. Er ist es, der in den Schoß der Familie zu rückkehrt, ihm geschieht die Be gegnung mit seiner- Ersten Liebe, mit Vater und Mutter, mit Ro- bespierre und Danton. Regisseur Konrad Zschiedrich verweist damit sowohl auf das Irreale, Traumhafte der Szenerie als auch darauf, daß die sich ankündigende Rückkehr De- buissons zur Klasse seiner Herkunft sich keineswegs zwangsläufig voll zieht, möglich hätte auch eine neuerliche Abkehr sein können. FIGUREN UND SPIELER Sie erhielten den „Auftrag": Als Debuisson spielt Michael Hametner, als Saspor tas Peter Dehler und als Galloudec Frank Liebscher. Foto: Müller Debuisson — Ist er ein Verräter? Es wäre das einfachste, ihn nur einer schonungslosen Kritik zu un terziehen. Aber das geschieht in der Inszenierung nicht. Zwar wird De buisson aus einer sehr kritischen Sicht heraus dargestellt, wie eigent lich alle Figuren, jedoch erfährt er keine Diffamierung. Der Blick auf ihn zeigt von einem klaren histo rischen Verständnis, vom Wissen um die Gesetze der Geschichte, nicht vielen „Sklavenhaltern“ ist es vergönnt, ein zweites Mal über den Schatten ihrer Klasse zu springen. Debuisson ist zweifelsohne der schwerste Part, seine Darstellung verlangt viel — den kühlen, pragma tischen Revolutionär und den zer rissenen Menschen, dem man eigent lich nicht glaubt, daß er das „Glück seines Verrates“ genießen kann. In der Rolle des Debuisson Mi chael Hametner, seine Leistung ist mit Abstand die beste der ganzen Aufführung, sie hatte für- mein Emp finden durchaus professionelles Niveau. Er gab der Figur- den Ge Neue Initiativen im kulturellen und künstlerischen Bereich nach dem Parteitag Beitragen zur Erhöhung des Kulturniveaus Uneingeschränkte Zustim- Verpflichtungen, um beizutragen mung zu den Ergebnissen und zur ständigen Erhöhung des Kul- Beschlüssen des XI. Parteitages turniveaus der Arbeiterklasse bringen auch die Kulturwissen- und ihrer Einflußnahme auf die schattier und Kulturschaffenden Entwicklung sozialistischer Kul- der KMU in Stellungnahmen tur und Kunst, wie es im Bericht zum Ausdruck. Verbunden sind des ZK der SED an den Partei- diese mit neuen Initiativen und tag gefordert wurde. Kulturelles Leben an der KMU bereichern Die Kreisorganisation des Kul- — Diskussion zum Thema „Psy- turbundes — auf dem Parteitag chologie im Faschismus“ mit wurde festgestellt, daß der KB Prof. Dr. Werner Bramke seine gesellschaftliche Wirksam- (6. Mai); keit erhöhen konnte — wird auch — Klubgespräch mit Gisela May künftig mit einer Vielzahl von zu kulturpolitischen Fragen, Veranstaltungen dazu beitragen, auch im Zusammenhang mit ih- das kulturelle Leben an der rer Teilnahme an der KSZE- KMU zu bereichern. In Fortfüh- Kulturkonferenz in Budapest; rung des Aktionsprogramms soll — Klubgespräch mit Kollegen die inhaltliche Arbeit weiter qua- der Handelshochschule zu Fra- lifiziert, die Mitgliederbasis ge- gen der ökonomischen Strategie stärkt und die Organisations- der DDR; Struktur durch die Neubildung — Veranstaltung in der Reihe von Grundeinheiten und Inter- „Wissen um die Gefahr — Verant- essengemeinschaften erweitert wortung für das Leben — Wis- werden. Als konkrete Beiträge senschaftler im Kampf für die seien folgende Vorhaben ge- Erhaltung des Friedens“ mit nannt: Prof. Dr. Weiler zum Thema — Podiumsdiskussion zum „Krieg und Frieden im Bewußt- 25. Jahrestag des ersten bemann- sein der Menschen und der Frie- ten Raumfluges mit Kollegen densgedanke als erste Forderung vom Zentralinstitut für Kosmos- menschlicher Moral“. forschung (4. Juni); Geplant ist auch die Zusam- — Diskussion zur ersten umfas- menstellung einer Kassette mit senden Darstellung der säch- Reden bedeutender Universitäts- sischen Geschichte aus marxisti- angehöriger, die dann inner- und scher Sicht mit Prof. Dr. Karl außerhalb der Universität ge- Czok (14. Mai); nutzt werden kann. Mit emotional wirksamen Kompositionen dem Sozialismus gemäße ideale ausprägen Prof. Karl Ottomar Treib- dem Ziel, dem Frieden zu dienen mann, GO Kultur- und Kunst- als dem höchsten Gut, das die Wissenschaften, schreibt in sei- Menschheit besitzt. Ich sehe als ner Stellungnahme: Der XI. Par- Künstler meine Aufgabe darin, teitag der SED ist Ausdruck des auch künftig mit emotional wirk- Kontinuums unserer Arbeit und samen Kompositionen die dem zugleich Impuls für die weitere Sozialismus gemäßen Ideale aus- Aktivierung unserer Kräfte mit prägen zu helfen. Sklave, Galloudec, ein Bauer aus der Bretagne, und Debuisson, Sohn jamaikanischer Sklavenhalter, auf Jamaika. Ihr Auftrag: Die Fackel der Revolution zu bringen. Um ihn auszuführen, dürfen sie als Re volutionäre nicht kenntlich sein, der sichere Tod wäre ihnen beschieden. Und so setzen sie sich die Masken des „Sklaven“, des „Bauern“ und des „Sklavenhalters“ auf. Debuis son wird in traumhafter Szenerie empfangen von seiner Ersten Liebe. Sie will ihn mit aller Macht zurück gewinnen in den toten Schoß der bourgeoisen Familie. Dann ein Zwi schenspiel, eine Parabel von einem Mann im Fahrstuhl, der seinen Auf trag abholen will, ihn aber an einem unverhofften Ort erfährt. Die Parabel ist spröde, vielschich tig. Dennoch bleibt ihre Deutung wichtig, sagt sie doch, etwas zum Auftrag, einem Auftrag, der nicht erteilt wird und also nicht ab zugeben ist, der vielleicht für jeden besteht, egal in welcher Etage der Geschichte er steckt. Ein letztes Mal treffen Debuisson, Galloudec und Sasportas aufeinan der. Debuisson bringt die Nachricht von der Ernennung Napoleons zum Ersten Konsul. Für ihn ist damit die Revolution gestorben. Und wo keine Revolution ist, was sollen da Re volutionäre. Er entläßt sich und die anderen aus ihrem Auftrag, entläßt sich und die anderen zurück auf ihre „angestammten“ Plätze in der sozialen Ordnung. Die Masken er weisen sich ihm als die wahren Ge sichter. Sasportas und Galloudec wehren sich dagegen. „Und solange es Herren und Sklaven gibt, sind bis auf wenige Ausnahmen sehr genau an die Müllerschen Vorga ben. Das gilt auch und vor allem für das inhaltliche Konzept des Stückes. Bewußt wird der Akzent bei dieser Inszenierung auf alle Dimensionen der Aussage gelegt, bewußt wird nichts vereinfacht, kein Wort weg- gelassen. Im Mittelpunkt steht dabei — immer wieder neu gestellt (das vorweggenommene Ende zu Be- ginn ermöglicht das) — die Frage nach dem Auftrag. Ein wichtiges Moment der Insze nierung ist die ständige Trans parenz der Figuren. Es gelingt, die hinter ihnen stehenden Klassen kräfte, sozialen Strömungen und die von diesen hervorgebrachten Ver hältnissen stets sichtbar zu halten. Überraschend einfach, aber um so überzeugendere Ideen sind es, durch die das Geschehen vorgeführt wird. Da wächst aus den wilden Leibern des Bürgers Antoine und seiner Frau der Engel der Verzweiflung, so das Elend ihrer seelischen Lage ver deutlichend. Da erscheinen „Frei heit“, „Gleichheit“ und „Brüderlich keit“, von denen in der letzten Szene des Stückes die Rede ist, als stumme, gespensterhafte Wesen, die sich Galloudec und Sasportas in den Nacken setzen und ihnen hinter ih ren glatten Gesichtern ihre wahren zeigen — das des Todes und der Hure. Freiheit, Gleichheit, Brüder lichkeit erweisen sich so immer als sozial genau bestimmt: Was des einen Freiheit ist, kann des anderen Tod sein. Da werden die langen erzählenden Passagen des Stückes von sich abwechselnden Mitspielern auf einem kleinen Podest am Rande stus des klarsichtigen, überlegenen Denkers, der stets um seine Lage weiß, der sich auch der Folgen sei nes Verrates bewußt ist. Michael Ha- metners souveränes Spiel wird un terstützt durch Sprachbeherrschung und gekonnten Umgang mit den Mit teln der Mimik und Gestik. Gerade hier sind bei allen anderen Akteu ren mehr oder minder Abstriche zu machen. Es wäre aber nicht gut, das im ein zelnen aufzurechnen, denn der In szenierung konnten diese Mängel keinen Abbruch tun, sie wirkte trotzdem geschlossen, ein überzeu gendes Konzept und ein leiden schaftliches Spiel einte alle Darstel ler. Aus dem Grunde seien nur noch einige gute Leistungen hervorgeho ben. Petra Stuber spielte die Erste Liebe. Ihre Darstellung blieb nicht stehen beim Sinnlich-Erotischen, bei der weiblichen Lockung, sie machte deutlich: was da lockt und spricht, das sind die Verhältnisse der alten bourgeoisen Gesellschaft. Peter Dehler als Sasportas und Frank Liebscher als Galloudec. Sie vermochten es, auf differenzierte Art und Weise ihre Figuren proleta risch-plebejische Züge zu verleihen, sie geben ihnen viel Kräftiges, Unge stümes. Unbedingt hervorzuheben ist die Leistung von Thomas Haudel als der Mann im Fahrstuhl. Mit seinem der Pantomime entlehnten Spiel füllte er die große leere Fläche der Bühne. Seine Bewegungen illustrier ten nicht den von den Sprechern ge lesenen Text, sondern eröffneten erst dessen Sinn. U. HEUBLEIN Anspruchsvolles Thema gut gelöst Beste Arbeiten des Grafikwettbewerbs „SELBST 1986" ausgestellt „Setzt euch mit euren Selbstpor träts in Beziehung zu dieser Welt, mit all ihrer Schönheit, mit all ihrer Kompliziertheit und Widersprüch lichkeit...“ — so lautete der An spruch des Grafikwettbewerbes „Selbst 86“ des Fachbereiches Kunsterziehung an die Studenten. 53 Arbeiten wurden der Jury unter diesem Motto zur Bewertung einge reicht. Die besten wurden am 22. April mit Preisen und Anerkennun gen geehrt, und gleichzeitig wurde eine Ausstellung mit 37 ausgewähl ten Werken eröffnet. Bei der Be urteilung der Arbeiten wurde glei chermaßen sowohl auf das Vorhan densein einer anspruchsvollen Grundidee als auch auf die künstle rische Bewältigung des Anliegens Wert gelegt. Die technische Vielfalt der Arbeiten’ reicht von Holz- und Linolschnitten bis hin zur typogra phischen Umsetzung des Themas. Für ihre Radierung, in der sie Be zug auf Picassos Gemälde „Guer- nica“ (siehe UZ/16, Seite 6) nimmt, erhielt Annett Schmidt (1. Stu dienjahr) den 1. Preis. Ebenfalls mit einer Radierung erzielte Tilmann Rehse (1. Stj.) den 2. Preis. Mit einem 3. Preis wurde der Holz schnitt von Frank Liebscher (4. Stj.) ausgezeichnet, und ein weiterer 3. Preis ging an Anja Schenk (2. Stj.) für ihr typographisches Blatt. Ha rald Kunde (3. Stj.), Kerstin Schatt- ling (3. Stj.), Sidonis Bergt (1. Stj.), Ulrike Greiner (3. Stj.) und Larissa Conrad (1. Stj.) wurden für ihre Ar beiten mit Anerkennungen geehrt. Ein interessantes Gegenstück zur Ausstellung, bei deren Betrachtung die Mühe und Sorgfalt der Veran stalter deutlich spürbar ist, bilden Arbeiten von Kindern, die unter dem selben Motto entstanden sind und ebenfalls der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Die Ausstellung, zu derem Be stand natürlich alle ausgezeichneten Werke zählen, ist im Fachbereich Annett Schmidt erhielt den 1. Preis im Wettbewerb. Foto: Müller Kunsterziehung Kurt-Eisner-Str, 1 bis Ende Mai täglich von 8 bis 15 Uhr auch für Studenten und An gehörige anderer Sektionen zugäng lich. Gruppe „Hellas“ im Studentenanrecht Die Gruppe „Hellas" des Ensembles „Solidarität" während eines Auftritts zur Ensemblefestwoche im vergangenen Jahr. Fünf Amateurmusiker laden ein zu griechischen Rhythmen Politische Lieder und Folklore erklingen im Hörsaal 19 (UZ) Im Anrecht der Lehrerstu denten des 1. Studienjahres am 13. Mai, 19.30 Uhr im Hörsaal 19. ist die Gruppe „Hellas“ des Ensembles „So lidarität“ zu Gast. Die Gruppe „Hellas“, das sind Georgos Chatzis, Nikos Fidanidis, Michaelis Kaludis, Leonidis Ada- midis und Kostas Christodulu als Leiter und Gesangssolist. Die fünf Amateurmusiker leben bereits mehr als zehn Jahre in der DDR, sie haben hier studiert oder einen Beruf erlernt. Georgos, der Äl teste unter ihnen, hatte eine musika lische Ausbildung und arbeitet als Chemigraph bei Polygraph Leipzig, Nikos und Michaelis sind Inge nieure, Leonidis ist Kfz-Schlosser in Dresden und Kostas Facharzt für Gynäkologie an der Städtischen Frauenklinik Leipzig. „Als wir 1972 angefangen haben, im Ensemble mitzuarbeiten, herrschte in unserer Heimat noch die Militärdiktatur“, erläuterte Ko stas. „Deshalb hatten wir bis 1978/79 vor allem politische Lieder im Programm, danach ist das Re' pertoire erweitert worden. Wir sin gen heute Lieder von Theodorakis und Loisos ebenso wie griechische Folklore, Fest- und Trinklieder. Un ser Instrumentarium reicht von dem Buzuki bis zur Klarinette. Alle Freunde unserer Gruppe gehören übrigens dem Verband griechischer Bürger in der DDR an. In den Räu men unseres Verbandes haben wir auch unsere wöchentlichen Pro ben.“ Von ihren Arbeitsstellen erhalten alle große Unterstützung, wenn es um Proben und Auftritte geht. „Hel las“ war schon in fast allen Bezir ken der DDR sowie in der CSSR, in Polen, Westberlin und Österreich zu Gast. 25 Musiktitel hat die Gruppe beim Rundfunk produziert. Auf der Schallplatte des Ensembles sind die Griechen ebenfalls vertreten. Und sie nehmen an allen wichtigen ge meinsamen Aktivitäten des interna tionalen Ensembles teil, wie zum Beispiel an den Arbeiterfestspielen und an den in Leipzig stattfinden den Großen Konzerten. Ausstellung in der Galerie der Leipziger Hf GB Unter dem Titel „Die Leipziger Schule heute“ veranstaltet die Hoch schule für Grafik und Buchkunst an läßlich des XI. Parteitages der SED eine Ausstellung, die Arbeiten der Lehrkräfte dieser Bildungsstätte ver eint. Gezeigt werden in der Galerie der Hochschule in der Dimitroff- straße 11 Malerei, Grafik, Buchge staltung, Gebrauchsgrafik und Fo ¬ tografie — ausnahmslos Arbeiten, die in der Zeit zwischen dem X. und XI. Parteitag der SED entstanden sind. Die Exposition, die am 11. April eröffnet wurde und bis 24. Mai zum Besuch einlädt, kann dienstags bis freitags von 10 bis 18 Uhr, sonn abends von 10 bis 16 Uhr besichtig) werden. I I ! 1 ( ( 1 1 t I t i 1 r 1 ( 8 t 1 i t ( $ t I t ( t 6 5 t t v » t t s e t • t l b » v 4 s k » t $ h I 1 g k k 5 1, t U t $ § k N 1 k 8 t D l t t t t t
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