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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1987
- Erscheinungsdatum
- 1987
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198700009
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19870000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19870000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise vorlagebedingter Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 1987
-
- Ausgabe Nr. 1, 9. Januar 1
- Ausgabe Nr. 2, 16. Januar 1
- Ausgabe Nr. 3, 23. Januar 1
- Ausgabe Nr. 4, 30. Januar 1
- Ausgabe Nr. 5, 6. Februar 1
- Ausgabe Nr. 6, 13. Februar 1
- Ausgabe Nr. 7, 20. Februar 1
- Ausgabe Nr. 8, 27. Februar 1
- Ausgabe Nr. 9, 6. März 1
- Ausgabe Nr. 10, 13. März 1
- Ausgabe Nr. 11, 20. März 1
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- Ausgabe Nr. 14, 10. April 1
- Ausgabe Nr. 15, 20. April 1
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- Ausgabe Nr. 23, 12. Juni 1
- Ausgabe Nr. 24, 19. Juni 1
- Ausgabe Nr. 25, 26. Juni 1
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- Ausgabe Nr. 28, 17. Juli 1
- Ausgabe Nr. 29, 24. Juli 1
- Ausgabe Nr. 30, 31. Juli 1
- Ausgabe Nr. 31, 4. September 1
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- Ausgabe Nr. 35, 2. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 36, 9. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 37, 16. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 38, 23. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 39, 30. Oktober 1
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- Ausgabe Nr. 41, 13. November 1
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- Ausgabe Nr. 45, 11. Dezember 1
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Band
Band 1987
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sten chiv IZU ser us- die ck- im ind end ch- der ren {b- hr- ten ing ern M. ier on- der ing an len de- ten rer- der ch- von ixis Ju- ’AS Dr. der us- en- EN ung ern ige- gen vie- wi- 'ten lieh gen Eine höhere Wirksamkeit v on Lehre und Forschung Beisere Abstimmung von hoch- hulmedizinischer und terri- Or| oler zahnärztlicher Grund- ersorgung angestrebt en- zige ög- gen üh- ins tich zu ätzt ms- end ch- Be- an- us- inft ein sti- Tni- ‘ra- rde. die. der etzt ken ch- in bil- Tni- M it der Optimierung der zahnärztlichen Betreuungs- i relation und der wissen- Shaftlichen Klärung populations- Birksamer Vorbeugungs- und si- Eherer Behandlungsverfahren Ge Zahnhaupterkrankungen in den zurückliegenden Jahren, be- ehen günstige Voraussetzungen P Einführung einer präventiv- Hühtherapeutischen Betreuungs- Eonzeption für Kinder, Jugendli- und Erwachsene. Zu diesem Sesümee führte Prof. Dr. sc. "ed. W. Künzel, Präsident der Hesellschaft für Stomatologie e DDR, Beauftragter der HFR tKaries und Periodontalerkran- Eungen", Leiter des WHO- Sollaborationszentrums für Prä- Uention, oraler Erkrankungen And Direktor der Sektion Sto- Matologie an der Medizinischen Akademie Erfurt das Thema •Quo vadis Zahnmedizin“ im Rahmen der Auftaktveranstal- ,1 ,T une : Einrichtungen des Bereiches Medizin stellen sich vor. Heute: Sektion Stomatologie tng „Podiumsgespräch mit Be- Eufenen" an der Stätte seines frü- Aen Wirkens, der Poliklinik ur Konservierende Stomatologie Serer Universität. ■ Im Gegensatz zur traditionel- En Defektversorgung, die dem rankheitsgeschehen nach- nkte, orientiert sich die neue Streuungsstrategie an nationa- E0 Indikatoren für den oralen hSsundheitsschutz. In Abstim- Eung mit dem Ministerium für öesundheitswesen der DDR wur- H8n bis zum Jahr 2000 folgende । ele formuliert: .60prozentige Kariesfreiheit bei 2 bis 6jährigen; k Dicht mehr als drei Zähne mit 2iies bzw. Füllungstherapie bei Jährigen; für Territorien mit J'hkwasserfluoridierung liegt j r anzustrebende Wert unter 2, »Sicherung der natürlichen Bhnreihe bei 90 Prozent der । lährigen; j24 funktionstüchtige Zähne in j r Altersgruppe 35 bis 44 Jahre; 2 Zwanzig funktionstüchtige üisne bei 50 Prozent der über Blährigen, wobei in dieser Al- F’gruppe der Anteil zahnloser Tatienten unter 25 Prozent lie- Kn soll. hUm diese Zielvorgabe zu errei- nen, sind Lehre und Forschung t noch höherem Maße an den fischen Gegebenheiten und atordernissen auszurichten. Im sttungskollektiv der Sektion enmatologie werden deshalb ge- SrWärtig die konzeptionellen unndlagen zur Weiterentwick- 13 der disziplinären und inter- BeZiplinären Ausbildung gelegt, labondere Aufmerksamkeit gilt den interdisziplinären Bfnplexen „Einführung in die ünnatologie" im 1. Studienjahr Sed „Allgemeine stomatologi- me Diagnostik und Therapie“ sinc5. Studienjahr. Für letzteren leJ 'm laufenden Semester Vor- Ebengen auf der Ordinarien- kesne konzipiert, die die Möglich- Ih zur Zahnerhaltungstherapie Rebßemeinsamer Sicht der Fach- *®te darstellen werden. dizur Vervollkommnung der me- Gbepischen Versorgung trägt ti, auch eine wirksamere Ab- focmung und Verknüpfung von itonschulmedizinischer und ter- Yerrialer zahnärztlicher Grund- biesorgung bei. Auf diesem Ge- gilt es, neue Wege zu be- legeiten. Ein Lösungsansatz be, in der gemeinsamen Erar- ntsung von Betreuungssystemen (^rechend der regionalen epi- Einiologischen Situation. ioh zweiter in Feld- und Popula- Pbasstudien zur Prüfung der Sengrführungsmöglichkeiten wis- binsShaftlicher Erkenntnisse und WeGritter in neuen Formen der Bemter- und Fortbildung. Zu die- die Integrationsprozeß gehört S Einführung turnusmäßiger TraPPenhospitationen und Bensningskurse, die moderne wis- DraLchaftliche Erkenntnisse Binestizierend lehren und zu Fursm festen Bestandteil der be- Nerdegleitenden Fortbildung Prof. Dr. sc. med. K. MERTE, Direktor der Poliklinik für Konservierende Stomatologie Aufgaben in den Hauptprozessen werden erfolgreich bewältigt Sektion Stomatologie: In Erziehung und Ausbildung werden Lehrkonzeptionen auf neuesten Stand gebracht / Forschungsthemen sind in den Hauptforschungsrichtungen eingebunden Die Geschichte der Stomatologie an der Karl-Marx-Universität be gann mit der Schaffung eines Lehr stuhls für Zahnheilkunde im Jahre 1884. Die Wirkungsstätte war ein kleines Institut in der Goethestraße, danach folgte der Neubau in der Nürnberger Straße 57 im Jahre 1910, der jetzigen „Zahnklinik“. Auf Grund der gewachsenen Aufgaben bildeten sich sehr bald einige Abtei ¬ lungen heraus, die chirurgische, die prothetisch-orthodontische und die konservierende Abteilung. Dieses Profil blieb im wesentlichen bis nach dem zweiten Weltkrieg so er halten. Vom stürmischen Aufbau eines so zialistischen Gesundheitswesens in unserem Land hat auch die Stomato logie profitiert. Aus den „Abteilun gen“ wurden im Jahre 1965 drei eigenständige Polikliniken. Um die Gemeinsamkeit dieser Strukturein heiten innerhalb des Bereiches Me dizin leitungsmäßig besser steuern zu können, wurde — wie an fast al len Universitäten und Medizi nischen Akademien der DDR — auch in Leipzig am 1. September 1984 eine „Sektion Stomatologie“ ge gründet und eine vierte Strukturein heit gebildet, so daß diese Sektion heute unter einer einheitlichen Sek tionsleitung aus folgenden Struk tureinheiten besteht: 1. die Klinik und Poliklinik für Chir urgische Stomatologie und Kiefer- Gesichts-Chirurgie 2, die Poliklinik für Konservierende Stomatologie einschließlich Peri odontologie 3. die Poliklinik für Prothetische Stomatologie einschließlich Werk stoffkunde 4. die Poliklinik für Kinderstomato logie und Orthopädische Stomatolo gie Nachwuchs einstellen auf Anforderungen Um den gewachsenen Aufgaben im Erziehungs- und Ausbildungs prozeß des zahnärztlicheh Nach wuchses und in der Forschung ge recht werden zu können, wurde im Jahre 1976 ein. neuer Studienplan für die eigenständige Grundstudien richtung Stomatologie eingeführt und mit der Bildung der Hauptfor schungsrichtung „Karies und Peri- odontalerkrankungen" die For schung der stomatologischen Hoch schuleinrichtungen in der DDR ko ordiniert. > Die vor uns liegenden wissen schaftsstrategischen Aufgaben unse res Fachgebietes bis über die Jahr hundertwende hinaus wurden in einer „Wissenschaftskonzeption der Stomatologie im Hochschulwesen der DDR“ festgelegt und 1986 vom Minister für das Hoch- und Fach schulwesen bestätigt. Darauf auf bauend hat die Sektion Stomatolo gie an der Karl-Marx-Universität ihre Aufgaben in einer Entwick lungskonzeption erarbeitet. Die Stomatologie unterliegt welt weit einem wissenschaftskonzeptio nellen Wandel, der von unmittelba rer Relevanz für die perspekti vischen Inhalte der zahnärztlichen Betreuung in unserem Lande ist. Dies hat unmittelbare Auswirkun gen auf die Aus- und Weiterbildung der Hoch- und Fachschulkader so wie die Strategie der Forschung im bevorstehenden Perspektivzeitraum. Hierzu werden konkrete Festlegun gen zur weiterführenden hochschul- politischen und inhaltlichen Profi lierung der Grundstudienrichtung Stomatologie notwendig, um ei nerseits den für die Erhöhung der stomatologischen Betreuungsquali- tat erforderlichen wissenschaftli chen Verlauf zu sichern, anderer seits die Absolventen der Grund studienrichtung sowie den wissen schaftlichen Nachwuchs in der Sek tion rechtzeitig auf die wachsenden Anforderungen der sozialistischen Gesellschaft und Befriedigung der Menschen nach sozialer und medizi nischer Betreuung vorzubereiten. Die Leitungskader der Sektion sind sich ihrer politischen Verpflich tung bewußt, durch einen ausgewo genen wissenschaftskonzeptionellen Beitrag zur hochschulstrategischen Weiterentwicklung der Stomatolo gie an der Karl-Marx-Universität und damit zur weiteren Anhebung des internationalen Ansehens der DDR beizutragen. Durch gezielte In tegration des natur- und biowissen schaftlichen Wissensgutes sowie der stärkeren interdisziplinären Ver flechtung mit den medizinisch klinischen Disziplinen wurde die Stomatologie an der Hochschule auf eine Ebene gehoben, die sie heute mit ihren Subgebieten als eine Wis senschaftsdisziplin der Medizin aus weist. Richtungsweisend für die wei terführende hochschulstrategische Entwicklung ist, daß sich die An forderungen an die zahnärztliche Be treuung im Prognosezeitraum nicht quantitativ verringern, sondern in ihrem Inhalt qualitativ verändern werden. Die bisherige Entwicklung der Sto matologie wurde im wesentlichen durch den quantitativen Anstieg der zwei epidemiologischen Determi nanten Karies und Periodontaler- krankungen, ihren destrukturieren- den Auswirkungen auf den Gebiß- zustand sowie das angestiegene Be handlungsbegehren der Bevölke rung bestimmt. Leistungsverträge mit der Industrie Die Ursachen dieser Erkrankun gen sind heute soweit geklärt und damit Möglichkeiten zur Vermei dung der Gebißdestruktion bekannt, um in absehbarer Zeit einen meß baren Zuwachs an oraler Gesund heit erreichen zu können. Insofern bedarf es der differenzierten Be trachtung und Relevanzprüfung epi demiologischer Veränderungen und ihrer Konsequenzen für die Betreu ungssituation in der DDR, zumal die Zahl der Zahnärzte in Relation zu den Einwohnern mit 1:1350 heute schon in vielen Bezirken der DDR erreicht ist und damit international einen der vordersten Plätze ein nimmt. Im Erziehungs- und Ausbildungs prozeß zukünftiger Zahnärzte kon zentrieren wir uns darauf, die Lehr konzeptionen auf den neuesten Stand zu bringen und sehr gute Stu denten mit individuellen Studien plänen — betreut von einem Hoch schullehrer — zu fördern. In der Forschung konnten wir für die Jahre 1986 bis 1990 fast alle The men in einer HFR einbinden, wobei es darauf ankommt, bestimmte Ma terialien für die stomatologische Be treuung der Bevölkerung der DDR selbst zu entwickeln, um NSW- Importe abzulösen. Drei Leistungs verträge mit der Industrie helfen uns dabei, schnellstens voranzu kommen. Da der Bedarf an zukünftigen Hochschullehrern in unserem Fach gebiet in fast allen Hochschulein richtungen der DDR sehr groß ist. liegt der Schwerpunkt in der Ka derarbeit darin, diesem Bedarf ge recht zu werden. Der Abschluß von Promotionen A läuft planmäßig, sieben verteidigte Dissertationen zur Promotion B in der Sektion im Jahre 1986 haben uns einen großen Schritt voran ge bracht. Die APO-Leitung hat die Schwer punkte in Öen Hauptprozessen unter Parteikontrolle genommen. So sind die Mitarbeiter der Sek tion erfolgreich bemüht, die tägli chen Aufgaben in den Hauptprozes sen trotz noch laufender Rekon struktion des Gebäudes in der Nürn berger Straße zu bewältigen und den wissenschaftsstrategischen Auf gaben der nächsten Jahrzehnte ge recht zu werden. OMR Prof. Dr. BIRNBAUM, Sektionsdirektor Ausbildung von künftigen Zahnärzten an der Sektion Stomatologie unserer Uni versität. Foto: UZ/Archiv Vorstellung verdienstvoller Mitarbeiter Schwester Dora Hagenkötter, Stationsschwester in der Klinik für Kiefer-Ge sichts-Chirurgie (2. von rechts), wird von allen Mitarbeitern wegen ihrer hohen Einsatzbereitschaft und fachlich guten Tätigkeit geschätzt. Sie schont sich nicht, wenn es darum geht, den Patienten zu helfen Ein Vorbild für Jüngere — Stationsschwester Dora Hagenkötter von der Klinik für Kiefer-Gesichts-Chirurgie Als die vitale, aufgeschlossene 54jährige Stationsschwester der Station A der Klinik für Kiefer- Gesichts-Chirurgie von mir er fuhr, daß in der UZ über sie be richtet werden soll, hatte ich als Verfasser des geplanten Artikels zunächst ein Trommelfeuer, von Abwehrreaktionen zu überste hen, bevor sie mir ein Interview gewährte- Denn, so fragte mich Schwester Dora Hagenkötter in der ihr eigenen Bescheidenheit, „weshalb soll gerade über mich geschrieben werden“? Wer die seit 1960 an unserer Klinik tätige Schwester kennt, findet unschwer Gründe dafür! Allein ihr Werdegang ist Grund genug, als Beispiel hoher Einsatz bereitschaft und Willens zur stän digen persönlichen fachlichen Qualifizierung genannt zu wer den, ihre sechs Kinder hat sie in einer Zeit groß gezogen, als un ser aus den Trümmern des zwei ten Weltkrieges hervorgegange ner Staat. noch nicht in der Lage war, jungen Müttern in der heute üblichen Art großzügige Unterstützung zu gewähren. Un ter sozialen Bedingungen, wie sie heute für die junge Generation nicht mehr vorstellbar sein dürf ten, hat sie in vorbildlicher Weise aufopferungsvoll ohne Schonung ihrer eigenen Gesund heit die Pflichten im Haushalt mit denen einer Krankenschwe ster im Schichtdienst verbunden und erfüllt. Darauf angespro chen, gibt sie zu, mit Stolz an diese Leistung zurückzudenken. Neben der fachlich qualifizier ten Arbeit hat sie sich auch ge sellschaftspolitischen Fragen ge stellt. In der Überzeugung, daß in unserem Staat der Mensch Dreh- und Angelpunkt aller Dinge ist, bat sie 1971 um Aufnahme in die Partei der Arbeiterklasse, um aktiv an der Entwicklung un serer Gesellschaft mitzuwirken. Als die Kinder erwachsen wa ren, hat sie sich nicht zur Ruhe gesetzt, sondern 1974 die Funk tion der leitenden Stationsschwe ster übernommen und 1978 die Qualifikation als Fachkranken schwester abgeschlossen. Oft treffe ich Schwester Dora an dienstfreien Wochenenden und Feiertagen in unserer Klinik an, wenn sie jüngere Kollegin nen bei der Pflege schwerstkran ker Patienten unterstützt oder spezielle Therapien einleitet und kontrolliert. Eine Frau ohne Fehl und Ta del also? Nun, es.fällt schwer, negative Seiten an ihrem Tun zu finden. Nur was ihre Leitungstätigkeit angeht, wünschten wir uns mitun ter mehr Durchsetzungsvermögen. Bevor sie jemanden zurecht weist, erledigt sie die Arbeit des Betreffenden lieber selbst. Sie schont sich nicht, wenn es darum geht, kranken Menschen zu helfen und ein Kollektiv zu formen, das fähig ist, große Auf gaben auf hohem Niveau zu er füllen. Die zweifache Auszeichnung als Aktivist der sozialistischen Arbeit ist dafür nur ein äußeres Zeichen. Zufrieden erscheint sie nur, wenn sie die ihr anvertrau ten Patienten in guter Obhut weiß. Wünschen wir ihr für die Zu kunft Gesundheit und Wohler gehen, damit sie ihre Erfahrun gen und ihr Wissen noch weite ren Generationen junger Schwe stern auf dem Weg ins Berufsle ben vermitteln kann. Dr. R. DAMMER GROSSE MEDIZINER DER LEIPZIGER UNIVERSITÄT Friedrich Philipp Ritterich, der Gründer der Augenklinik unserer Universität, war ein hochgebildeter und scharfsinniger Arzt, bekannt für seine Geschicklichkeit bei Operationen, der sich auch für die Ärmsten seiner Patienten einsetzte. D ie Gründung von stationären Einrichtungen, in denen speziell Augenkrankheiten behandelt wurden, erfolgte im deutschspra chigen Raum gegen Ende des 18. Jahrhunderts. So leitete August Gottlieb Richter (1742—1812) seit 1781 in Göttingen neben seinem Lehramt als Chirurg eine klinische Augenabteilung von 4 Betten. Als erste Augenklinik wird meist die durch Georg Joseph Beer 1786 in Wien ins Leben gerufene private Heilanstalt für arme Augenkranke und als erste Universitäts-Augen klinik die von Beer 1812 im Allge meinen Krankenhaus in Wien ge gründete Spezialklinik bezeichnet. Bereits in den vorangegangenen Jahrzehnten sind Augenkranke auf chirurgischen Stationen behandelt und auch operiert worden. An der Leipziger Universität sind Vorlesungen über die Augenheil kunde durch August Friedrich Wal ther (1688—1747) ab 1713 nachweis bar Es folgten Johann Zacharias Flatner (1694—1747), Samuel Theo dor Quelmaltz (1696—1758) und Frnst Platner (1744—1812), Sohn des älteren Platner. Alle diese Hoch schullehrer trugen die Augenheil kunde theoretisch vor, veröffent lichten wissenschaftliche Abhand lungen über dieses Spezialgebiet, bil deten aber unmittelbar keine Au genärzte aus. Der entscheidende Aufschwung der Augenheilkunde in Leipzig trat 1510 durch Friedrich Philipp Rit- terich ein. Er wurde am 4. 5. 1787 in I.eipzig geboren, studierte in seiner Heimatstadt, promovierte 1808 und erhielt seine augenärztliche Aus ¬ bildung bei Georg Joseph Beer n Wien; der damals führenden oph thalmologischen Schule. 1810 ließ er sich in Leipzig nieder und schuf in seiner eigenen Wohnung eine sta- t.onäre Behandlungsmöglichkeit für Augenkranke mit vier Betten. Rit- terich mußte ständig Privatmittel Geschicklichkeit bekannt. Anfäng lich wurde der graue Star mittels dem seit Jahrhunderten bekannten Siarstich operiert, später durch den modernen Hornhautschnitt. Er war ein hochgebildeter und scharfsinni ger Arzt, der es in seinen wissen schaftlichen Schriften weitgehend Vier Betten in einer Wohnung waren der Beginn der „Augen klinik" an unserer Universität Zum 200. Geburtstag des Gründers der Leipziger Augenklinik, Friedrich Philipp Ritterich, 4. 5. 1787—12. 2. 1866 zur Verpflegung der Patienten und zum Unterhalt der Einrichtung bei steuern. Nach Umzug in eine Miet wohnung konnte 1820 die Anstalt für arme Augenkranke gegründet werden. Seine Frau Friederike setzte sich unermüdlich als Wirt schafterin für das Wohl der Patien ten ein, so daß im Volksmund bald von der „Friederiken-Stiftung“ ge sprochen wurde. 1829 erfolgte Ritterichs Ernen nung zum außerordentlichen Pro fessor für Ophthalmologie. Die schwierige finanzielle Lage änderte sich kaum, denn erst 1844 erhielt er ein jährliches Gehalt von 1000 Mark, blieb aber Extraordinarius ohne Sitz und Stimme in der Fakul tät. Fachlich wurde Ritterich in we nigen Jahren durch seine operative vermied, Fremdworte zu benutzen Bestätigt wird ihm seine mutige Wahrheitsliebe. Von den 19 operier ten Patienten mit grauem Star der Jahre 1824/25 teilte er nur die drai unglücklich verlaufenden Fälle mit. Es werden die künstliche Pupillenet- Weiterung für Diagnostik und The rapie sowie die Benutzung der Lupe von ihm empfohlen. Ritterich setzte die Anfertigung von Augenprothe sen in Deutschland durch — sie muß ten bislang aus Frankreich einge führt werden — und gab sie an Un bemittelte kostenlos ab; damals eine vorbildliche Sozialmaßnahme. Ritterichs bedeutendste wissen- s°haftliche Mitteilung ist „Die L.ehre von den blutigen Augenopera- tionen", eine bildliche Darstellung von Operationsinstrumenten und Augenoperationen, es handelt sich dabei um Lid-, Schiel- und Star operationen. Auf Grund einer berufsbedingten infektiösen Augenerkrankung traf ihn das harte Schicksal einer fort schreitenden Seh verseh lech terung Er starb, völlig erblindet, am 12. 2. 1866 in Leipzig, allseitig betrauert. Die wissenschaftliche Tätigkeit Ritterichs basierte auf seinen um fangreichen praktischen Erfahrun gen, die enge Verbindung zwischen medizinischer Betreuung und der Ausbildung von Studenten sowie sein unermüdliches Eintreten für die volle Anerkennung der Augen heilkunde als ein den übrigen Hauptfächern der Medizin gleichge- stelltes Lehrfach. Dessen ungeachtet wurde nicht er sondern der aus Göttingen beru fene Christian Theodor Ruete (1810—1867), 1852 zum Ordinarius für Ophthalmologie mit allen Rech ten in der Fakultät ernannt. Nach Hirschbergs: „Geschichte der Augenheilkunde in der Neuzeit“, er folgte die Berufung Ruetes 1853. Die Ernennung von E. A. Coccius 1867. einem der angesehensten Schü ler Ritterichs. nach dem unerwarte ten Tode Ruetes zum ordentlichen Professor für Ophthalmologie, er lebte Ritterich nicht mehr. In Leip zig ist somit seit der privaten Initia- tve Ritterichs im Jahre 1810 bis zur heutigen Universitäts-Augenklinik eine Kontinuität in der stationären Behandlung Augenkranker nach weisbar. MR Doz. Dr. sc. med. H. GORNIG, Augenklinik der KMU
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