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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1987
- Erscheinungsdatum
- 1987
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198700009
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- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19870000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19870000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise vorlagebedingter Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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-
Zeitschrift
Universitätszeitung
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Band
Band 1987
-
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- Ausgabe Nr. 2, 16. Januar 1
- Ausgabe Nr. 3, 23. Januar 1
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- Ausgabe Nr. 5, 6. Februar 1
- Ausgabe Nr. 6, 13. Februar 1
- Ausgabe Nr. 7, 20. Februar 1
- Ausgabe Nr. 8, 27. Februar 1
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- Ausgabe Nr. 37, 16. Oktober 1
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- Ausgabe Nr. 45, 11. Dezember 1
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Band 1987
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[AKTEN, ARGUMENTE, DATEN UND HINTERGRÜNDE ZUM THEMA 7 IM PARTEILEHRJAHR Der Eigenwert der Kulturen - mit ihren Mitteln die Gefahren des Wettrüstens bekämpfen -um Thema 7 im Parteilehrjahr: Der XI. Parteitag über die Aufgaben zur "eiteren Entwicklung der sozialistischen Nationalkultur der DDR l Der vorliegende Artikel ist als Dis- Hösionsbeitrag eines Kulturtheore- Wers zu den bereits publizierten Blaterialien, die der Vorbereitung EBse Themas dienen, 1) zu verste- p In ihm soll auf einige grundle- Fde Zusammenhänge unserer kul- fallen Entwicklung aufmerksam Eemacht werden, um dadurch den Crategischen Charakter der kultur- elitischen Aufgabenstellung des Parteitages zu verdeutlichen. Der vom XI. Parteitag der SED geleitete qualitativ neue Ab- Shnitt bei der Gestaltung der ent- 'gelten sozialistischen Gesell- Ehaft ist untrennbar mit der weite- !n Ausbildung der sozialistischen ationalkultur der DDR verbunden. 16 kulturpolitischen Aufgaben, die ir XI Parteitag festlegte, orientie- n auf die Erreichung dieses Ziels, damit ist bereits gesagt, daß zwi- Mhen der Kulturpolitik der marxi- isch-leninistischen Partei und der ntwicklung der sozialistischen Na- onalkultur zwar ein enger, un- ennbarer Zusammenhang besteht, keine Identität. Kulturpoliti- Che Aufgaben reflektieren kultu- ele Verhältnisse und Bereiche un- fandem spezifischen Blickwinkel ih- e weiteren erforderlichen, mögli- nen und beabsichtigten Entwick- Dg. Die Ausbildung der sozialisti- । hen Nationalkultur ist ein objek- Ner Prozeß, der Millionen Men- Ehen erfaßt, und an dem sie auf SDer bestimmten Etappe der ent- Peelten sozialistischen Gesell- chaft teilhaben. bitrag für die tiedenssicherung Gerade der Aufbau der entwik- elten sozialistischen Gesellschaft SGDhzeichnet eine vielfältige, an In- Rnsität zunehmende Wechselwir- Eung zwischen ökonomischen und , Ssenschaftlich-technischen Pro- ReSSen einerseits und dem sozialen 4nd kulturellen Leben der Werktäti- en andererseits. Unstreitig beein- u ßt die intensiv erweiterte Re- Pnoduktion der Volkswirtschaft tief- thend die sozialistische Kultur- dtwicklung, nicht nur in dem Sinn, aß sie ein bestimmtes Bedingungs- rfüge schafft, sondern auch Anfor- KSTungen an die Funktionsweise der ultur selbst stellt. Das kann gar eßt anders sein. Denn die Arbei- Eklasse ist, zur Macht gekommen. 16 erste herrschende Klasse in der kGschichte der Menschheit, die ihre Eultur entwickelt und gleichzeitig Pre Tätigkeit in der materiellen "oduktion weiter ausübt. Dieser Usammenhang zeigt, daß die stra- gische Bedeutung der kulturpoli- Schen Aufgabenstellung des XI. arteitages eigentlich nur erfaßt erden kann, wenn sie auf die „undprozesse, durch die sich die ialistische Nationalkultur for- ■ lert, bezogen wird. Im folgenden soll dieser Sach- bsshalt an drei ausgewählten Pro- ^komplexen dargestellt werden. . Die Partei sieht in der soziali- einschen Nationalkultur der DDR Gide Wichtige, spezifische Kraft für e Lösung der Hauptfrage unserer heit:, „den Untergang der Mensch- 2 1 in einer nuklearen Katastrophe d Verhindern und ihr eine Zukunft werhaften Friedens zu sichern“. Beir müssen uns darüber im klaren tj ”• daß sich die sozialistische Na- In Ölkultur der DDR gegenwärtig tersinem qualitativ veränderten in- EinHationalen Bedingungsgefüge be- kdet und weiter ausbildet. Zur Hu- dnisierung der internationalen Be- ehungen beizutragen, aktiv an der Susenseitigen Bereicherung der Kul-, hansn teilzunehmen, moralische Ga- | entien für die Erhaltung des Frie- Ens zu schaffen und so die Bildung Nüer Weltweiten Koalition der Ver- stintt und des Realismus zu unter- AHtzen, sind zu unverzichtbaren küh buten sozialistischer National- Setur geworden. Es darf nicht über- Seden werden, daß die zwei ver- bumenden Weltkriege unseres Jahr- Wnderts zwar immense kulturelle fgTte vernichteten, aber gleichzei- 8 auch durch die extrem reaktio- k Ten Kräfte in der bourgeoisen Gttur vorbereitet wurden. Die Ent- Sieing bourgeoiser Kultur äußerte A 67 als Entfesselung ideologischer Waressivität. Wurden die beiden telkriege auch mit kulturellen Mit- kon, vorbereitet, dann müssen und stenen die Gefahren des Wettrü- den8 auch mit diesen bekämpft wer- Kujtur er liegt ein Eigenwert der teGerade angesichts des hohen In- Benvtonalisierungsgrades, der ge- het artige Kulturprozesse auszeich- st deshalb die Stärkung der so ¬ zialistischen Nationalkultur ein ent scheidender Faktor, um die Kräfte des Militarismus zurückzudrängen. Daraus ergibt sich aber auch die Konsequenz, alle friedliebenden und humanistischen Kräfte in die Gestaltung der sozialistischen Na tionalkultur einzubeziehen, d. h. ein weites, unterschiedliche weltan schauliche Positionen, künstlerische Sichtweisen, Handschriften usw. um fassendes Bündnis zu realisieren. Dabei gilt in künstlerischer Hinsicht das vom XI. Parteitag formulierte Prinzip: „Entscheidender noch soll ten alle künstlerischen Bemühun gen zur weiteren Ausprägung des so zialistischen Realismus in der Weite und Vielfalt seiner Inhalte und Ge staltungsweisen unterstützt werden. Darin eingeschlossen ist die Ermuti gung für künstlerische Entdeckun gen im Alltag unserer sozialisti schen Gesellschaft.“ 2) 2. Die Partei setzt sich für eine sol che Mehrung des Reichtums an ma- Kulturelle Komponente der Hauptaufgabe Solange Klassen existieren, macht der Klassencharakter einer Kultur das Wesen ihrer sozialen Typik aus. Das ergibt sich aus den sozialökono mischen Verhältnissen, die über die gesellschaftlich existierenden Mög lichkeiten und Erfordernisse der Persönlichkeitsentfaltung auch den Klassencharakter einer Kultur prä- gen. Dadurch erhält Kultur objektiv ein Maß ihrer Gestaltung zudiktiert. Denn Kultur bestimmt nicht das We sen der Persönlichkeitsentwicklung, sondern sie dient ihm in erster Li nie. Hierin müssen auch die Gründe für die „Assimilationskraft" einer lebendigen Kultur gegenüber den Produkten einer anderen gesucht werden. Solche kulturellen Leistun gen haben nicht die Kraft, jene so zialökonomischen Verhältnisse her zustellen, aus denen sie selbst ent Konzert einer Kammermusikgruppe unserer Universität - wie ihre Mitglieder be tätigen sich viele Uniangehörige in Volkskunstensembles, Foto: UZ/Archiv teriellen und geistigen Werten der sozialistischen Kultur ein, durch die gleichzeitig deren sozialtypische Merkmale weiter ausgebildet wer den. Stärkung des Klassencharak ters sozialistischer Kultur und Er höhung ihrer Rolle im Friedens kampf sind keine voneinander ab koppelbare Größen. Im Gegenteil! Die sozialistische Kultur wird um so wirksamer die Friedenskräfte stär ken, je umfassender sie ihre eigenen sozialtypischen Merkmale ausbildet. Wie aber ist die Frage nach den so zialtypischen Merkmalen richtig zu stellen und zutreffend zu beantwor ten? Gerichtet auf soziales Schöpfertum Massenkommunikation und Mas sentourismus haben den Austausch zwischen den Nationalkulturen enorm beschleunigt. Die ideologi sche Auseinandersetzung zwischen sozialistischer und bourgeoiser Kul tur dringt bis zur Bequemlichkeit des Fernsehsessels vor. Nicht selten werden dieselben kulturellen Lei stungen (Filme, Bücher, Fernseh filme) von Massenmedien verbrei tet, die Kulturtypen gegensätzlicher Gesellschaftsformationen angehö ren. Überhaupt ist eine solche Frei- Haus-Lieferung- an der Tagesord nung. Nun darf darüber nicht ver gessen werden, daß lebendige Kul turen immer über eine bestimmte „Assimilationskraft“ verfügen. Of fensichtlich ist, daß die Frage nach den sozialtypischen Merkma len sozialistischer Kultur zu ober- flächlich taxiert wäre, wollte man sie allein als Aschenputtelprinzip oder kulturelles Sortierreglement verstehen. Vielmehr handelt es sich hier um die Funktionsweise soziali stischer Kultur. Diese ist auf die Entfaltung des sozialen Schöpfer tums eines jeden einzelnen gerich tet. Soziales Schöpfertum beweist sich aber in erster Linie in der per sönlichen Verantwortung für die ei gene Arbeitsleistung. Das heißt auf die sozialtypischen Merkmale so zialistischer Kultur muß in erster Li nie aus ihrer veränderten persön lichkeitsbildenden Funktion ge schlossen werden. Diese Problema tik kann nicht in ihrem ganzen Um fang erörtert werden. Aber auf ein Problem sei wenigstens hingewie sen. stammen. Sie werden bewußt oder unbewußt verarbeitet. Sie geraten in einen veränderten funktionalen Zusammenhang. Natürlich heißt das gleichzeitig, daß für sozialistische Kulturentwick lung allein die Ausbildung einer Funktionsweise dominant sein kann, die den einzelnen orien tierend und motivierend in die Lage versetzt, persönliche und gesamt gesellschaftliche Interessen in Über einstimmung zu realisieren. Das ist auch das maßgebliche Kriterium für die Mehrung des materiellen und geistigen Reichtums der sozialisti schen Nationalkultur. Es geht um die immer bessere Befriedigung der materiellen und kulturellen Bedürf nisse aller Werktätigen als Antrieb für die Entfaltung des sozialen Schöpfertums. Zweifellos besteht vor allem hierin die kulturelle Kom ponente der Hauptaufgabe, der Ein heit von Wirtschafts- und Sozialpo litik. 3. Die Partei unterstützt die Ent wicklung eines regen geistig kulturellen Lebens in allen Städten, Gemeinden und Naherholungsgebie ten. Bildlich gesprochen, können wir davon ausgehen, daß geistige Kultur als ein System der Produk tion, Verbreitung und Aneignung geistiger Leistungen für kulturelle Zwecke auf zwei Füßen steht. Der eine Fuß wird durch die Massen medien, insbesondere die elektro nischen Medien, gebildet, der an dere durch die örtlichen Kulturein richtungen (Kulturhäuser, Klubs, Theater, Bibliotheken, Konzerthäu ser, Bars usw.). Fünf Bereiche der geistigen Kultur In dieser Weise existiert geistige Kultur in unserem Leben, und wir bedienen uns auswählend ihrer Lei stungen. So gesehen, lassen sich fünf Bereiche der geistigen Kultur unterscheiden: Erstens, der Bereich der geistigen Kultur, in dem Erkenntnisgewinn, Wissensvermittlung und -aneignung zur Formierung des Welt-, Gesell- chafts- und Selbstverständnisses der sozialistischen Persönlichkeit beitragen und in dessen Zentrum die Festigung und Entwicklung der marxistisch-leninistischen Weltan schauung steht. Zweitens, der Bereich der geisti gen Kultur, der dominant über die Künste durch die Ausbildung soziali stischer moralischer Werte und Wert orientierungen sowie eine dif ferenzierte Gefühlswelt bestimmt ist und generell den Gebrauch der Künste zum Inhalt hat. Drittens, der Bereich der geistigen Kultur, der auch die Ausübung un terschiedlichster, der Entspannung dienender handwerklicher, künstle rischer, gärtnerischer, technischer und anderer nichtprofessioneller Tätigkeiten umfaßt und in der Aus übung durch frei wählbares Verhal ten der sozialistischen Persönlich keit charakterisiert wird. Viertens, der Bereich der Pflege von Gesellungsformen und Tätig-, keiten, die der heiteren Entspan nung, dem Spielerischen, der Kurz weil, der Ausbildung von Kontakt fähigkeiten usw. dienen. Fünftens, der Bereich, der durch die Pflege von Sitten und Bräuchen, die Gestaltung traditioneller Feste und Feiern, die Nutzung von Denk malen usw. ein bestimmtes Tradi- tions- und Geschichtsbewußtsein ausbildet und speziell die Ver bundenheit mit dem geschichtlichen Werden der DDR als sozialistischer Nation festigt. Der Sinn einer solchen Einteilung besteht nicht in der Befriedigung eines übertriebenen Zuordnungsei fers, sondern kulturpolitisch konzeptionell darin, daß geistige Kultur in der Gesamtheit dieser Be reiche zu fördern ist und keiner ge genüber einem anderen abgewertet werden kann. Die Verantwortung der Parteimitglieder Wie ordnet sich aber dann gei stig-kulturelles Leben in diese Zu sammenhänge ein? Geistig-kulturel les Leben umfaßt jene zwischen menschlichen Beziehungen in der Lebensweise, die durch den Ge brauch oder die Erzeugung geistig kultureller Leistungen entstehen bzw. reproduziert werden. Danach können drei Gestaltungsarten des geistig-kulturellen Lebens unter schieden werden. Die erste zeichnet sich dadurch aus, daß der Gebrauch geistig kultureller Leistungen zu losen zwi- schenmenschenlichen Beziehungen führt. Sie entspringen hauptsächlich einem frei wählbaren Umgang. Durch den Genuß derselben geistig kulturellen Leistung (Kinofilm, Kon zert, Vortrag usw.) werden vorher nicht miteinander bekannte Men schen zusammengeführt. Die zweite Gestaltungsart des gei stig-kulturellen Lebens ergibt sich daraus, daß bereits bestehende Ge meinschaften (Familien, Arbeitskol lektive, Gruppen politischer Par teien, Organisationen usw.) Ange- bote der geistigen Kultur für ihre Zwecke nutzen. Sie dienen in die sem Fall der Reproduktion bereits bestehender stabiler zwischen menschlicher Beziehungen. Die dritte Gestaltungsart des gei stig-kulturellen Lebens bezieht sich auf eine Nutzung geistig-kultureller Leistungen, durch die Gemeinschaf ten hervorgebracht werden. So sind die verschiedenen Klubs, die volks künstlerischen Gruppen, die Arbeits gemeinschaften dadurch charakteri siert, daß sie selbst stabile zwischen menschliche Beziehungen erzeugen. Die politisch-ideologische Tätig keit der marxistisch-leninistischen Partei, ihrer Leitungen, Grundorga nisationen und jedes ihrer Mitglie der ist für alle Gestaltungsarten des geistig-kulturellen Lebens ent scheidende Bedingung, um deren produktive Funktion bei der Aus bildung sozialistischer Lebensweise zu garantieren. Das gilt für das gei- stig-kulturelle Leben in den Grund organisationen und Parteigruppen selbst, vor allem aber auch für die Tätigkeit ihrer Mitglieder in den Massenorganisationen und Ver bänden, die jeweils wesentliche Sei ten des geistig-kulturellen Lebens verantworten und gestalten. Wie hoch die Partei den Wert, den ein reges geistig-kulturelles Le ben für die Entwicklung der soziali stischen Nationalkultur besitzt, ver anschlagt, unterstrich Erich Eon ecker, als er auf der jüngsten Bera tung des Sekretariats des ZK der SED mit den 1. Kreissekretären er klärte: „Von einem interessanten, vielgestaltigen und anregenden gei stig-kulturellen Leben, das von den Werten und Idealen des Sozialismus geprägt ist, gehen wichtige Impulse aus für die Entwicklung sozialisti scher Persönlichkeiten, ihrer Bedürf nisse und schöpferischen Fähigkei ten, ihrer gesellschaftlichen Bezie hungen und ihrer kulturvollen Le bensweise.“ 3) Prof. Dr. sc. LOTHAR PARADE Anmerkungen 1) Erich Honecker, Die Aufgaben der Parteiorganisationen bei der weiteren Verwirklichung der Be schlüsse des XI. Parteitages der SED, ND v. 7./8. 2. 1987, S. 3 Hinweise für den Propagandisten Nr. 2, zum Studium der Beschlüsse des XI. Parteitages der SED, hrg. von der Abteilung Propaganda des ZK der SED 1987, Thema 7, S. 22f. 2) Erich Honecker, Bericht des Zen tralkomitees der Sozialistischen Ein heitspartei Deutschlands an den XI. Parteitag der SED. Dietz 1986, S. 70. 3) Erich Honecker, a. a. ©., S. 8 Ausgewählte Fakten zur Entwicklung des geistig kulturellen Lebens Kultur- und Klubhäuser 1951 gab es 565 Kultur- und Klubhäuser, darunter 352 betrieb liche Kultureinrichtungen. 1961 gab es 1155 Kultur- und Klubhäuser mit 427 442 Veran staltungen, und 33 009 290 Be suchern. An den Häusern arbei ten 9403 Interessengemeinschaf ten, Zirkel und Volkskunstgrup pen mit zusammen 184 255 Mit- ' gliedern. 1972 gab es 924 Kultur- und Klubhäuser mit 368 215 Veran staltungen und insgesamt 40 525 008 Besuchern. An den Häusern arbeiten 9355 Interes sengemeinschaften mit zusam men 180 500 Mitgliedern. 1985 gab es 1046 Kultur- und Klubhäuser mit 661 228 Veran staltungen und insgesamt 65 900 000 Besuchern. An den Häusern arbeiten 9633 Interes sengemeinschaften mit zusam men 186 900 Mitgliedern. Staatliche All gemeinbibliotheken 1951 arbeiten insgesamt 7346 All gemeinbibliotheken. 1960 arbeiten 11 977 Allgemein bibliotheken mit einem Bestand von 12 534 900 Bänden, 39 614 400 Ausleihen und 2 284 800 Benut zern. 1970 arbeiten 11694 Allgemein bibliotheken mit einem Bestand von 20 562 500 Bänden, 55 609 900 Ausleihen und 32 479 Benutzern. 1985 arbeiten 14 645 Allgemein bibliotheken mit einem Bestand von 44 794 500 Bänden, 88 281 000 Ausleihen und 3 910 500 Benut zern. Museen 1953 gibt es 367 Museen; dazu kommen 279 Kunstausstellungen. 1965 gibt es 519 Museen mit 15 664 900 Besuchern. 1972 gibt es 591 Museen mit 24 968 200 Besuchern. 1976 gibt es 636 Museen mit 32 451 200 Besuchern. । 1981 gibt es 634 Museen mit 30 778 000 Besuchern. Sie glie dern sich auf in 341 Heimat-, 102 Geschichts-, 70 Kunst-, 45 na turwissenschaftliche, 43 Litera tur-, Theater-, Musik- und 33 technische Museen. 1985 gibt es 692 Museen mit 34 428 900 Besuchern. Theater 1950/51 gibt es 77 Theater mit 59 415 Plätzen. 25 851 Vorstellun gen und 13 957 800 Besuchern. 1962 gibt es 86 Theater mit 56 314 Plätzen, 27 384 Vorstellungen und 13 869 300 Besuchern. 1972 gibt es 107 Theater und Spielstätten, darunter 10 Pup pentheater, mit 50 358 Plätzen, 25 819 Vorstellungen und 12 181 400 Besuchern. 1981 gibt es 175 Theater und Spielstätten, darunter 18 Pup pentheater sowie 5 Kinder- und Jugendtheater, mit 54 767 Plät zen, 26 293 Vorstellungen und 10 208 300 Besuchern. 1985 gibt es 183 Theater und Spielstätten, darunter 17 Pup pentheater, mit 55 447 Plätzen, 27 760 Vorstellungen und 10 014 800 Besuchern. Filmtheater 1951 gibt es 1494 Kinos mit 545 161 Plätzen, 1 126 098 Vorstel lungen und 188 546 800 Besu chern. 1962 gibt es 1277 Kinos mit 489 545 Plätzen, 2 047 099 Vorstel lungen und 191 155 100 Besu chern. 1972 gibt es 838 Kinos mit 300 617 Plätzen, 962 221 Vorstellungen und 81 547 500 Besuchern. 1981 gibt es 832 Kinos mit 261 786 Plätzen, 839 691 Vorstellungen und 76 489 000 Besuchern. 1985 gibt es 819 Kinos mit 248 332 Plätzen, - 787 095 Vorstellungen und 70 719 200 Besuchern. Massenmedien Neuerscheinungen von Büchern: 1951 - 73 Millionen 1960 - 101,6 Millionen 1970 -125 Millionen 1980 — 152,4 Millionen 1984 - 145,1 Millionen Jahresauflage der Zeitschriften: 1960 - 272 Millionen 1970 - 197 Millionen 1980 - 255 Millionen 1984 - 266 Millionen Jahresauflage der Tageszeitun gen: 1960 - 1923 Millionen 1970 - 2166 Millionen 1980 - 2664 Millionen 1984 - 2749 Millionen Ausstattungsgrad je 100 Haus halte mit Rundfunkgeräten: 1955 - 77,1 1965 - 86,5 1975 - 96,3 1985 - 99,0 Ausstattungsgrad je 100 Haus halte mit Fernsehempfängern, Zahlen für Farbfernsehgeräte in Klammern:, 1955 - 1,2 1965 - 48,5 1975 - 81,6 (2,5) 1985 - 93,4 (38,4) Rundfunksendestunden pro Jahr (darunter in Stereo): 1965 - 63 716 1975 - 62 185 (6525) 1985 - 72 025 (34 974) Fernsehsendestunden pro Jahr (darunter in Farbe): 1955 - 786 1965 - 3774 1970 - 6028 (392) 1975 - 6851 (3821) 1980 - 7704 (6572) 1985 - 8265 (7524) Ehrenamtlich geleitete Klubs Dorfklubs: 1981 etwa 5400 Klubs mit rund 47 000 Mitarbeitern 1984/85 etwa 6000 Klubs mit rund 70 000 Mitarbeitern FDJ-Jugendklubs: 1975 etwa 4000 Klubs mit rund 30 000 aktiven Jugendlichen 1980 etwa 6000 Klubs 1985/86 etwa 10 000 Klubs mit rund 150 000 Jugendlichen in Klubfunktionen. (Dazu kommen noch 320 hauptberuflich geleitete Jugendklubs) Betriebsfestspiele Seit 1970 finden in gewerkschaft licher Verantwortung Betriebs festspiele statt, die das geistig kulturelle Leben im Betrieb so wie umliegenden Territorium entscheidend mit beeinflussen: 1970 fanden 341 Betriebsfest spiele mit 1 029 270 Teilnehmern statt. 1975 fanden 2941 Betriebsfest spiele mit 7 654 861 Telnehmern statt. 1980 fanden 3757 Betriebsfest spiele mit 9 323 150 Teilnehmern statt. 1984 fanden 3789 Betriebsfest spiele mit 10 505 700 Teilneh mern statt. Arbeiterfestspiele Seit 1959 werden Arbeiterfest spiele in der DDR durchgeführt; zunächst alljährlich und jeweils in einem anderen Bezirk und seit 1972 im Zweijahresrhythmus. Die ersten Arbeiterfestspiele im Bezirk Halle 1959 mit 287 Veran staltungen, 11100 mitwirkenden Volks- und Berufskünstlern und 625 000 Besuchern. Die 6. Arbeiterfestspiele im Be zirk Gera 1964 mit 400 Veranstal tungen, 9000 mitwirkenden Volks- und Berufskünstlern und 850 000 Besuchern. Die 12. Arbeiterfestspiele im Be zirk Rostock 1970 mit 447 Veran staltungen, 11 500 mitwirkenden Volks- und Berufskünstlern und 867 000 Besuchern. Die 16. Arbeiterfestspiele im Be zirk Dresden 1976 mit 900 Veran- staltungen, 18 000 mitwirkenden Volks- und Berufskünstlern und 2 800 000 Besuchern. Die 21. Arbeiterfestspiele im Be zirk Magdeburg 1986 mit 700 Veranstaltungen, 25 000 mitwir kenden Volks- und Berufskünst lern und 3 000 000 Besuchern. Entwicklung von Massen organisationen Die Mitgliederzahlen des FDGB stiegen von 1961 bis 1982 um 34,8 Prozent, von 6,3 auf 9,1 Millio nen. Die Mitgliederzahlen der DSF stiegen von 1960 bis 1982 um 70,2 Prozent, von 3,5 auf 6 Millionen. Die Mitgliederzahlen des DTSB stiegen von 1961 bis 1982 um 158.7 Prozent, von 1,2 auf 3,3 Mil lionen. Die Mitgliederzahlen des DFD stiegen von 1961 bis 1982 um 5,3 Prozent, von 1,3 auf 1,4 Millio nen. Die Mitgliederzahlen des VKSK stiegen von 1961 bis 1982 um 40,5 Prozent, von 0,8 auf 1,2 Millio nen. Die Mitgliederzahlen des Kul turbundes stiegen von 1961 bis 1982 um 33,6 Prozent, von 183 000 auf 244 000. Das Zahlenmaterial wurde zu sammengestellt von Dr. DIETER WALZ, FB Kulturtheorie der Sektion Kultur- und Kunstwis senschaften.
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