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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1987
- Erscheinungsdatum
- 1987
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198700009
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19870000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19870000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise vorlagebedingter Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
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-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 1987
-
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Band 1987
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Veranstaltungen des FDJ-Jugend- und Studentenzentrums „Moritzbastei" Donnerstag, 19. März, und Frei tag, 20. März, jeweils 19 Uhr im Unterkeller: Papperlapop Sonnabend, 21. März, und Mitt woch, 25. März, 20 bzw. 19 Uhr, in allen Räumen: 2-Kanal- Papperlapop Freitag, 27. März, 19 Uhr, alle Räume : Länderabend Chile Sonnabend, 28. März, 20 Uhr, alle Räume: Tanz mit Radiosta tion Diskoeiland SOS Montag, 30. März, 19.30 Uhr, Schwalbennest: Joseph Beuys - Die letzte Reise — Acht Tage Ja pan; Film mit Einführung von Dr. K. Werner. 19.30 Uhr, Veran staltungstonne: Der König, der Esel und ich; Ein J. Prevert- Abend mit Tobias Morgenstern, Steffen Mensching und Hans Eckardt Wenzel Dienstag, 31. März, 19.30 Uhr, Veranstaltungstonne: Liedbühne mit Sälawih (Eisleben); 19.30 Uhr, Cafe Barbakane: Deutsche Dichter — neu gelesen, Norbert Marohn liest: Rosa Luxemburg — eine Collage Spielplan des Poetischen Theaters „Louis Fürnberg" Im Spielplan des Poetischen Theaters „Louis Fürnberg“ unse rer Universität stehen Ende März die folgenden Stücke: „Aikona Boss“ von Paul Slabo- lepszy am 14. März, 19.30 Uhr; „Der Kuß der Spinnenfrau“ von Manuel Puig am 15. und 16. März, jeweils 20 Uhr; Die Kaiserin von Neufundland“, eine Pantomime nach Frank We dekind, am 17. und 18. März, je weils 20 Uhr; „Ich sehe was, was du nicht siehst“, ein Stück von Peter Deh ler, am 19. März, 20 Uhr; „Wir sind noch einmal davonge kommen“ von Thornton Wilder, am 20., 21. und 22. März, jeweils 20 Uhr. Eine Ausstellung der Verlagsgruppe Kiepenheuer In diesem Jahr begeht die Leip ziger Verlagsgruppe Kiepen heuer, die aus den traditionsrei chen Verlagen Gustav Kiepen heuer Verlag Leipzig und Wei mar, Insel Verlag Anton Kip penberg und Dieterich’sche Ver lagsbuchhandlung besteht, drei Jubiläen, die alle Bücherfreunde interessieren werden: 75 Jahre Insel-Bücherei, 50 Jahre Samm lung Dietrich — zwei beliebte und gefragte Buchreihen des Ver lages — und das zehnjährige Be stehen der Verlagsgruppe. Aus diesem Anlaß findet vom 1. März bis zum 30. April eine Ausstel lung der Verlagsgruppe Kiepen heuer in der Leipzig-Information statt. Diese Verlagsgruppe hat es sich zur Aufgabe gemacht, hu manistische Traditionen der deut schen und internationalen Kul tur zu pflegen, dabei die progres siven Strömungen kenntlich zu machen und gleichermaßen das fortschrittliche Erbe der Buch kunst fortzusetzen mit etwa 100 Titeln jährlich. Das wird, neben den genannten, in weiteren Buch reihen realisiert, so in der „Bi bliothek des 18. Jahrhunderts“, in der „orientalischen Biblio thek“, der Märchen- und Folk lorereihe, der „Bücherkiepe“, illustrierte Romane der Weltlite ratur in festen Einbänden, und der auflagenstarken Taschen buchreihe, die z. B. Balzac, J. Conrad und die Sherlock- Holmes-Geschichten von Conan Doyle bringt. Besonders begehrt ist die 1912 begonnene Insel-Bücherei, deren Bände seitdem nach gleichen Grundsätzen ausgestattet wer den, mit den dekorativen Über zugspapieren und dem Segel schiff-Signet auf dem Titelblatt — und das schon bei über 1500 Ti teln in mehr als 50 Millionen Ex emplaren. Inhaltliche Vielfalt und sorgfältige Ausstattung kennzeichnet diese wie auch die weiteren Reihen der Verlags gruppe. Auftritt im Hörsaal 19 - ein Gast vom Metropoltheater in Berlin vom Berliner Metropoltheater Schwarzer Humor mit weiblichem Charme dargeboten Die Schauspielerin, Kaba rettistin und Sängerin Maria Malle stellte Lieder von Georg Kreisler vor Maria Malle mit bissigen Liedern des Österreichers Georg Kreisler Fotos: Müller „Heute Abend: Ein Gast vom Me tropol!“ — So könnte ein Slogan lau ten, der das Publikum der Anrechts reihe „Dienstags in der 19“ zu einer Veranstaltung in das Hörsaalge bäude einlud, um die am Berliner Metropoltheater beheimatete Künst lerin Maria Malle zu erleben. Angekündigt war ein Georg- Kreisler-Abend. Den entsprechen den Erwartungen wurde die auch als Kabarettistin und Schauspiele rin bekannte Sängerin insofern ge recht, als sie ausschließlich Lieder des österreichischen Meisters des schwarzen Humors Georg Kreisler vorteilte. Sehr schnell erschloß sich dem Publikum die unter der lok- kerleicht wirkenden Oberfläche ver borgene inhaltliche, die Aufnah mefähigkeit des Zuhörers fordernde Dichte Kreislersscher Texte und Me lodien. Mit weiblichem Charme prä sentierte Maria Mall den Sarkas mus des Georg Kreisler, wobei sie nicht immer der Gefahr entging, scharfe Pointen allzu witzig, fast ge glättet zu servieren. Sparsam aber treffsicher setzte sie ihre Mittel ein und stellte sich hinter die Texte, die sie nicht nur sang, sondern mit viel Verve auch spielte. So erreichte sie, daß ei nerseits Kreislers Gedankenwelt transportiert wurde und anderer seits ein gerüttelt Maß von dem zu erkennen war, was die Malle an schauspielerischem und gesangli chem Können zu bieten hat. In loser Reihenfolge, die einen dramaturgischen Programmablauf nicht erkennen ließ, boten Maria Mall und ihr exzellenter Begleiter am Piano (Werner Schieke) Lieder aus Kreislers Ein-Personen-Stück „Heute Abend: Lola Blau“ und aus den „Nichtarischen Arien“. War der Grundgedanke des Programmauf baus die Absicht, künstlerische Vielseitigkeit zu demonstrieren, möglichst viele Register der Darstel lungskunst zu ziehen, dann freilich ist das Konzept aufgegangen. Ob bei heiteren oder nachdenklichen Lie dern oder bei witzigen Parodien in allen möglichen Dialekten, immer bewies die Mall sich als überzeu gende, stilsichere Könnerin. Dennoch blieben Wünsche offen, bei Fans der Interpretin und bei Fans des Interpretierten, schon des halb, weil das Programm überra schend kurz war. Ihren Abend lei tete Maria Malle mit einer Textpas sage über Georg Kreisler ein. Mehr davon hätte dem Programm gewiß recht gut getan und den Kontakt zwischen Bühne und Zuschauer raum sensibler werden lassen. So blieb es bei einer zwar sehr freund lichen, aber doch distanzierten Auf nahme eines gut dargebotenen Pro gramms guter Lieder» das mit den erklatschten Zugaben nur wenig mehr als eine Stunde dauerte. K. W. Nußknacker, Ritter Blaubart und Mephisto im Leipziger Theater Premieren zu Werken von Jacques Offenbach, Ariane Mnouchkine und Peter Tschaikowski an den Leipziger Theatern angesagt „Ritter Blaubart“ von Jacques Offenbach wird am Leipziger Opern haus die nächste Premiere sein. Offenbach kam es darauf an, in hei ter-ironischer Verzerrung das Trieb leben des Ritters Blaubart unge schminkt zu zeigen. Der reiche und mächtige Blaubart entledigt sich lä stig gewordener Ehefrauen per Gift, doch in dem Landmädchen Boulotte findet er seine Meisterin. Außerdem stellt sich heraus, daß Blaubarts Al chimist Popolani die Frauen nicht auftraggemäß vergiftet, sondern sich ihrer zärtlich und gefällig an nahm. Die musikalische Leitung über nahm Jörg Krüger, für die Inszenie rung ist Günter Lohse verantwort lich. Premiere wird am 22. März sein. ★ Als nächste Premiere steht im Schauspielhaus „Mephisto“ von Ariane Mnouchkine nach Klaus Manns weltbekannten Roman an. Fast gleichzeitig mit der preisge ¬ krönten Adaption des Romans für den Film durch den ungarischen Re gisseur Istvan Szabo erschloß Ariane Mnouchkine, französische Theaterregisseurin, den Stoff um die legendäre Gestalt des Mephisto- Darstellers für die Bühne. Dabei in teressierten sie weniger die deutli chen Bezüge des Buches zu konkre ten Personen und zur deutschen Ge schichte, sondern vielmehr die Fähigkeit Klaus Manns, den Typus des Mitläufers zu zeichnen, der Hit lers Aufstieg erst möglich machte — eines Mitläufers „aus der Million von kleinsten Mitschuldigen, die nicht die großen Verbrechen be gehen, aber vom Brot der Mörder es sen; nicht schuldig sind, aber schul dig werden: nicht töten, aber zum Totschlag schweigen“. Gastregisseur Klaus Stephan, der „Mephisto“ bereits erfolgreich in Er furt auf die Bühne brachte, möchte mit seiner Inszenierung erreichen, daß sich die Zuschauer zu der Gruppe von Intellektuellen dieses Stückes ins Verhältnis setzen und sich fragen (lassen), wie sie sich un ter solch komplizierten Bedingun gen verhalten hätten. In den Figu ren Hendrik Höfgen, Otto Ulrich und Hans Miklas bietet die Autorin verschiedene Alternativen an. Das geschieht in der besonderen Form einer Politrevue, die zu einem nicht geringen Grad den Unterhaltungs wert der Aufführung befördern soll. In der Inszenierung wirken u. a. mit: Ellen Hellwig, Frauke Pool- man, Claudia Wenzel, Götz Argus, Matthias Hummitzsch, Dirk Von- dran und in der Titelrolle Hilmar Eichhorn. In den Ballettsälen des Opern hauses laufen die Proben zu Tschai kowskis weltberühmten Ballett „Der Nußknacker“, das in der Insze nierung und Choreographie von Dietmar Seyffert am 23. April im Opernhaus Premiere haben wird. Dem internationalen Standard ent sprechend, werden eine Reihe der bekanntesten Nummern (wie der Walzer der Schneeflocke, der Chi nesische und der Tanz der Rohrpfei fer sowie der Grand Pas de deux) in der Originalchoreographie über nommen. In den Hauptrollen tanzen Sibylle Schmidt/Christina Brückner (Klara), Jörg Simon/Olaf Gerbig (Nußknacker/Prinz), Marina Otto (Zuckerfee), Norbert Thiel/Werner Stiefel (Drosselmeyer). Neue Ausstellung mit Grafiken und Malerei von Holger Koch im FDJ-Jugend- und Studentenzentrum „Moritzbastei" Mit vorgestrecktem Mikrofon und einer Frage auf den Lippen durchbricht ein Journalist die Badezimmertür. Völlig ver schreckt springt der, dem die Frage gilt, aus der Wanne. „Es ist schön, bekannt zu. sein“ hat der junge Freiberger Künstler Holger Koch diese Szene betitelt, die auf dem originalgraphischen Plakat zu seiner Ausstellung in Cafe und Galerie „Barbakane“ der „Moritzbastei“ zu finden ist. Dieses Plakat, das — mit Sei tenblick auf die Exposition — die eigene Publizität ironisiert, macht bereits einen Wesenszug der Kunst Kochs deutlich: seine Bildinhalte vermittelt der Künst ler häufig mit Hilfe von Satire, Ironie und Groteske an den Be trachter. Eine gewisse Nähe zur Karikatur scheut er gelegentlich dabei nicht Holger Koch, 1955 ge boren. lernte Schriftenmaler und ist noch heute als solcher tätig. 1980 bis 1985 absolvierte er ein Fernstudium (Gebrauchsgrafik) malisch geformte Kopf ins Auge Derartig seltsame Schädel besit* zen die meisten Figuren Kochs. Nicht von ungefähr erinnern sie meines Erachtens an das in der I bildenden Kunst seit Jahrhun derten bekannte Sujet der „ver kehrten Welt“. Obschon Kochi keine Hasen auf Jäger schießen läßt, trifft sich der Grundge danke seiner Bildfindungen doch oft mit dem Anliegen der „ver- kehrte-Welt“-Darstellungen. Es geht darum, die Gültigkeit herrschender Anschauungen, ja den Sinn der Welt und ihrer Teile zu hinterfragen. Ein vor dergründiges, verbissenes Morali sieren liegt Koch dabei freilich fern! Koch ist vornehmlich Grafi ker. Neben der Zeichnung be dient er sich jener grafischen Technik, die ein schnelles Arbei ten auf dem Druckträger erlau ben (Lithographie, Siebdruck Kaltnadel in Plast). Sein Strich ist nervös-gespannt, flattrig bis Holger Koch: „Es ist schön, bekannt zu sein"!? an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig. Seit 1985 ist er Kandidat im VBK/ Karl-Marx-Stadt, Sektion Male rei und Grafik. Seine Themen resultieren aus Alltagserfahrungen, aus dem Wissen um Wünsche, Vorstel lungen und Erwartungen. Über triebenes Konsumverhalten („Das Wichtigste sind die richti gen Schuhe“, Kaltnadel, 1985) ist ihm ebenso „Bild wert“ wie das Künstler-,, Image“ („Herr Koch als Saubermann“, Lithographie, 1986) oder zwischenmenschliche Beziehungen („Was ist?“, Li thographie, 1985). Auf Kochs Bildern dominieren expressiv gezeichnete Figuren. Deren Proportionen sind in der Regel stark verändert, verzerrt. Doch die Übertreibungen und Verkürzungen fügen sich stets zu einem stimmigen Ganzen. Bilder funktionieren bekanntlich nach eigenen Gesetzen. Nehmen wir beispielsweise die Lithographie „Gelernt ist gelernt“ (1985). Ein Maler steht prüfend und ab wägend vor seinem (nicht darge stellten) — wohl auf einer Staffe lei befindlich zu denkenden — Werk. Seine linke, dem Betrach ter zugewandte Körperseite ist unverhältnismäßig größer wie dergegeben als die rechte. Woll ten wir nun unsere normale Seh erfahrung zum alleinigen Maß stab machen, müßten wir uns mit der Feststellung begnügen, der Dargestellte habe eine das Übliche mehrfach übertreffende Körperbreite. Tatsächlich aber suggeriert gerade der expressioni stische Kunstgriff der Dehnung der Perspektive eine Bewegung, die die Bildaussage mitträgt: nämlich das Vor und Zurück, das Hin und Her des Malers vor seinem Bild, um zu sehen, ob je nes noch der Ergänzung bedürfe. Bleiben wir bei dem genann ten Druck, so fällt uns der ani „Gelernt ist gelernt“ (1985) Litho graphie von Holger Koch. dynamisch, aber stets sicher und mit Blick auf das Bild-Ganze ge setzt. Den Zeichnungen und ded (meist nur in kleiner Auflag« vorliegenden) Grafiken schließe« sich Entwürfe für Kalender und Bücher an. Realisiert wurde bei spielsweise ein Kalender zu Ge dichten Christian Morgenstern« Die Neigung zur Einbeziehung der Typographie in die Gestal tung resultiert nicht zuletzt au der Leipziger Studienerfahrung, i Farben spielen bisher fast nu in der erst seit 1985 wichtig wer denden Malerei eine Rölle. Zu meist handelt es sich um Hinter glasmalerei. Der Bildträger ge stattet also — analog zur Druck grafik — ein schnelles Auftrage« der Farbe. Die Ausstellung — am 6. Mär': mit Musik von Robert Linke er öffnet — ist bis zum 6. April z sehen. OLAF THORMAN) 121. Folge Sicherlich war es ein glücklicher Zufall, daß gerade im 30. Jahr des Erscheinens der „Universitätszei^ tung“, wenige Wochen vor dem Ju biläum, im Universitätsarchiv ei nige ungedruckte und gedruckte Blätter gefunden wurden, die man als Vorläufer der „Vniversitdtszei- tung“ bezeichnen könnte. Es han delt sich um drei mittels der Wachs matrizentechnik abgezogene Seiten mit der Überschrift „Leipziger Uni versitätsmeldungen“ und um zwei gedruckte Exemplare des „Mittei lungsblattes der Universität Leip zig“ (jeweils vier Seiten) vom 15. November 1949 und vom 5. Mai 1950. Als Herausgeber wird das Pres sereferat des Studentenrates der Universität Leipzig genannt. Aus einem beiliegenden Schrei ben, das die Unterschriften von Her bert Meißner, dem Vorsitzenden des Studentenrates, und des Presserefe renten Glöckner — heute als profi lierter internationaler Schiedsrich- Als es die UZ noch nicht gab ... Im Universitätsarchiv gefunden: Vorläufer der „Universitätszeitung“ von 1949/1950 ter der gesamten Fußbaliwelt be stens bekannt — trägt, aber keinen Adressaten aufweist, jedoch offen bar an den Dekan der Philoso phischen Fakultät gerichtet ist, ist eine Art Konzeption ersichtlich. Es heißt darin, daß es darauf an komme, „die politische, soziale und wissenschaftliche Arbeit an unseren Fakultäten“ zu publizieren, „um ein möglichst vollständiges Bild über das studentische Leben an unserer Universität zu geben“. Die Berichte sollen „sich nicht nur auf die bauli chen Fortschritte beschränken, son dern das gesamte Universiiätsleben einbeziehen“. Offenbar hatte der Pressereferent damals die gleichen Sorgen wie die Redaktion der „Universitätszei tung“ gegenivärtig in ihrer Arbeit mit manchen UZ-Korrespondenten. So heißt es in dem Schreiben: „Bis her war die Berichterstattung der Fakultäten äußerst mangelhaft. Be sonders die Wiso- und Gewi- Fakultäten haben nicht das gering ste Interesse an der Pressearbeit ge zeigt“. Alle diese „Vorläufer“ der „Uni versitätszeitung“ sind wie ihre große Nachfolgerin eine wesentliche Quelle für die Universitätsge schichte. Sie widerspiegeln den erre genden Prozeß der antifaschistisch demokratischen Umgestaltung, der auch an der Leipziger Universität durch die konsequente Entnazifizie rung, das Wirken humanistisch ge sinnter bürgerlicher Wissenschaft ler und das allmähliche Vordringen marxistischer Ideen bestimmt wurde. Auch zeugen sie von der ma teriellen Hilfe der Staatsorgane für die Universität. Ferner berichten sie von den viel fältigen Initiativen der Studenten. Hinzu kommt für den heutigen Le ser der Reiz des Abstandes von fast vier Jahrzehnten, weiß er doch, was inzwischen aus wem geworden ist. Einige Beispiele zur Illustration aus den „Leipziger Universitäts- Meldungen“ vom 1. Juli 1949: . „Am Donnerstag, dem 2. Juni, wurde Gerhart Eisler ein wahrhaft triumphaler Empfang in einer ein zigartigen Kundgebung bereitet. Der bekannte antifaschistische Schriftsteller, der als Ordentlicher Professor für politische und soziale Probleme der Gegenwart an unsere Universität berufen worden war, wurde auf Geheiß amerikanischer Behörden bei der Überfahrt von Amerika nach Europa im Hafen von Southampton verhaftet. Unter dem Druck des Protestes der Weltöffent lichkeit sprach jedoch der Polizei richter von London den Verhafteten von allen Punkten der amerika nischen Anklagp frei und entließ ihn aus dem Gefängnis. Der stürmi sche Jubel, mit dem Gerhart Eisler nun in Leipzig begrüßt wurde, war dieses tapferen politischen Kämp fers würdig.“ „Der Studentenrat be schloß..., den Dichter Gerhard Hauptmann durch ein Grabmal zu ehren, das aus Mitteln der Studen tenschaft in Hiddensee errichtet werden soll.“ „Die Studentenbühne der Uni versität wird im Verlauf des Goe the-Jahres auf Tournee gehen, um in kleineren Orten zu Goethefeiern Dramen des Dichters aufzuführen.“ „In einer zweistündigen Feier ehrte die Universität Leipzig den russischen Dichter Puschkin. Im Mittelpunkt stand ein Vortrag von Oberstleutnant Hoffmann von der SMA Dresden, einem ausgezeich neten Puschkin-Kenner ... Darbie tungen des Rundfunk-Orchesters und Rezitationen durch Christian Gottschalk und Karl Kaiser gaben der Feier den würdigen Rahmen.“ „Am 24. Juni wurde vom Dezer nat für Bauwesen der Universität ein neuer Hörsaal im ehemaligen Textil-Messehaus, der jetzigen Poli klinik in der Härtelstraße überge ben.“ In der Rubrik „Aus den Fakultä ten“ wird u. a. gemeldet, daß 620 von 680 Angehörigen der Philoso phischen Fakultät an freiwilligen Arbeitseinsätzen teilnahmen. 300 Studenten hätten ihre Mindestlei stung von 20 Stunden übererfüllt. Die Pädagogische Fakultät ver anstaltete Gasthörervorlesungen für die Neulehrer des Stadt- und Land kreises Leipzig und des Kreises Borna. Germanistik-, Anglistik-, Slawi stik- und Romanistik-Stundenten dis kutieren mit ihren Dozenten ihre Lehrpläne. Eine Reihe von guten Vorschlägen wurde nach Prüfung durch eine Kommission Prof. Frings übermittelt. Blick in den Innenhof der alten Leip" ger Universität. Damit die heitere Note, die ja fi diese Serie insgesamt charakt er , stisch ist, nicht völlig fehlt, z1 Schluß eine Meldung aus dem. „MI teilungsblatt...“ vom 15. Novemb 1949: „Juristische Fakultät... Dun Gewinnung eines genauen Überbl 1 kes über die an der Fakultät trikulierte Studentenschaft. Vod düng aller Überalterten und ihr S dium nicht mit dem nötigen betreibenden oder sonstwie VE bummelten Studenten vor den 5 kultätsrat und das Dekanat soll d Scheinstudium weitgehend kämpft werden.“ s
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