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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1987
- Erscheinungsdatum
- 1987
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198700009
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19870000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19870000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise vorlagebedingter Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 1987
-
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- Ausgabe Nr. 6, 13. Februar 1
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- Ausgabe Nr. 8, 27. Februar 1
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- Ausgabe Nr. 37, 16. Oktober 1
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Band 1987
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Prof. Dr. h. c. Gerhart Eisler zum 90. Geburtstag am 20. Februar Wissen, verbunden mit permanenter revolutionärer Leidenschaft Von Prof. Dr. Wolfgang Rödel O ft sind Aufzählungen lang weilend. Es gibt jedoch solche, i die tatsächliche Dimensionen 'Vielschichtig erhellen oder Persön lichkeiten in ihrer Größe und Be- I deutung erkennen lassen. Das gilt, scheint mir, bei dem Versuch, den Kommunisten, den Patrioten und In- ! ternationalisten Gerhart Eisler zu charakterisieren. Dabei muß schon die Aufzählung, den begrenzten Mög lichkeiten eines Zeitungsartikels ge schuldet, lückenhaft bleiben: Mit 18 Jahren wird er von der Offiziersschule entfernt und sofort an die Front versetzt, weil die Wie ner Geheimpolizei entdeckt hat, daß schon der Gymnasiast Eisler in der Schülerzeitung Texte mit erarbeitet hatte, die sich gegen den heraufzie henden ersten Weltkrieg wandten; Kit 21 Jahren Mitglied der' Kom munistischen Partei Österreichs, ge hört er bald zum zentralen Arbei ter- und Soldatenrat; Sekretär der Zeitschrift „Internationale“ und seit 1920 zur KPD gehörig, ist er meh rere Jahre Mitglied deren Berliner I Bezirksleitung, Chefredakteur der Abendausgabe der „Roten Fahne“, 1929 Kandidat des ZK; 1929 Beginn Von Eislers internationaler Tätig- keit, die ihn drei Jahre lang in das China Tschiang Kai-schecks führt; nach illegalem Kampf im faschisti schen Deutschland ist er Mitglied des illegalen Politischen Büros der KPD in Prag und Paris; wie Frei willige aus 53 Ländern, so eilt auch Gerhart Eisler an die republikani sche Front in Spanien, zwei Jahre lang leitet er den berühmten deut GERHART EISLER - Kommunist, Patriot und Internationalist. Heute jährt sich sein Foto: ZB (Strauss) Geburtstag zum 90. Male. ten wir den leidenschaftlichen Re volutionär. den Meister schlagender Argumente und der agitatorischen mitreißenden Sprache! Stationen sind abgehört. Zeitungen, die der ihn abholende Fahrer mit gebracht hat, sind unterwegs durch gesehen. Wenn sich wenig später die lei tenden Mitarbeiter des Rundfunks zur täglichen Programmberatung um Eisler versammeln, dann brennt ein immer wieder in Erstaunen, und Bewunderung versetzendes Feuer werk von Ideen ab, an Argumenten, an Konzeptionen für Sendebeiträge bis in die brillante Formulierung hinein. Immer geht es ihm darum, im Vorkommnis des Tages das Ge Rigoros, offen und geradlinig Mit Leipzig auf das engste verbunden Die erste Rede also war an die Ju- ßend gerichtet, sein erster Artikel er schien in der „Jungen Welt“. Eisler und Jugend, so blieb es bis zu sei nem Tode. Ich erinnere an eine be sonders eindrucksvolle und liebens werte Fotografie: Um den im Freien Sitzenden versammeln sich im Ge spräch zahlreiche Jugendliche. Ihre Unvergeßlich dies, und das an je dem Tag: Wenn Eisler morgens ge gen 8 Uhr in den Rundfunk kommt, dann quellen zusammengefaltete Zeitungen aus Jackett- oder Man teltaschen, andere hat er unter den Arm geklemmt. In diesen Zeitungen finden sich dort Unterstreichungen, da Ausrufe- oder Fragezeichen, auf den Rändern hingeworfene Stich punkte, knapre Ideenskizzen, die nur er zu entziffern in der Lage ist. Wenn Eisler seine Diensträume be tritt, dann hat er bereits mehrere Stunden gearbeitet: Nachrichten dienste und politische Morgensen- Gegenargumente müssen hieb- und stichfest sein Eisler ist der Schöpfer dessen, was später „Jugendforum“ genannt wurde. Wie oft er dazu bis in die entferntesten Winkel unserer Repu blik fuhr, keiner hat das je gezählt. Allen Einladungen zu folgen, das war selbst diesem energiegeladenen Ge nossen nicht annähernd möglich. Wie oft kam er tief in der Nacht erst nach Berlin zurück und war am nächsten Morgen so vorbereitet und pünktlich zur Stelle wie an jedem anderen Tag. Provokateure, die es auf solchen Foren auch gab, schlug er mit Wissen, Erfahrung, glaskla rer Gedankenführung, mit Ironie und Sarkasmus rasch aus dem Felde. Sonst aber war er von feinfühliger Aufmerksamkeit. „Es gibt keine dummen Fragen, es gibt nur dumme Antworten“ pflegte er zu sagen. Und er hielt sich daran und fühlte sich in der Pflicht. So wie Eisler war, wurde man gern sein Schüler. Um Schüler warb er nicht, wir drängten uns. Er nahm uns immer so, wie er sich selbst gab: als ganzen Menschen. Wie wir uns noch heute dankbar, stolz, ver pflichtet dieser „Lehrjahre“ erin nern, das kann besser kaum formu liert werden als mit den Worten der beiden längst journalistische Mei ster gewordenen außenpolitischen Berichterstatter und Kommentato ren Klaus-Dieter Kröber und Otto Marquardt. in seine Nähe drängenden Haltun gen zeigen, wie sehr sie sich von die sem Manne angezogen fühlen, wie sie nichts von dem, was er sagt, ver passen möchten. Und Eisler? Er ist konzentrierte Zufriedenheit, hier fühlt er sich wohl. Nichts da von be lehrendem Gehabe. Eine seiner außerordentlichen Fähigkeiten ist sichtbar: zuhören zu können, neu gierig zu sein auf jede Lebensäuße rung, immer hörend lernen wollen. Kröber: „Er war mir eigentlich mehr noch als mein eigener Vater. Ich habe Gerhart Eisler geliebt. Ich hatte meine Einschränkungen, aber das gehört,ja zu einer großen Per sönlichkeit. Ich habe ihn manchmal gehaßt, weil er gnadenlos war in sei ner liebevollen Anleitung uns ge genüber, aber ich habe ihn tief in meinem Herzen. Wir machten uns oft mit ihm über ihn lustig. Er konnte sich sehr über sich selbst lu stig machen.“ Marquardt: „Er konnte, was herr lich an ihm war, schlecht Skat spie len. Das durfte man ihm nicht sa Im Leben Gerhart Eislers, des Re volutionärs, der auf drei Kontinen ten kämpfte und arbeitete und der einmal sagte, daß er „eine ver- gleichende Studie über sechs, sieben Gefängnisse verschiedener Länder“ schreiben könnte, spielte die Stadt Leipzig eine Rolle. Hier wurde er 1897 geboren, 1949 holte Wilhelm Pieck den auf abenteuerlichen We sen Heimgekehrten von der Grenze ab und brachte ihn sofort zum III. Parlament der FDJ nach Leipzig. In dieser Stadt sprach er wiederholt auf Studentenvollversammlungen und vor den Studenten der Fakultät für Journalistik. An dieser Fakultät wurde ihm am 6. Mai 1963 die Eh rendoktorwürde verliehen. Auch die Begegnungen mit Leipzig sind vor nehmlich Begegnungen mit der Ju gend gewesen. Mir, Anfänger- Journalist damals, sind bis heute der tosende Beifall und die herzlichen Sprechchöre gegenwärtig, mit denen schehen der Epoche sichtbar zu ma chen. Dabei ist Eisler alles andere als ein „Alleinunterhalter“. Er sucht in der Diskussion das genaue Ausloten der Situation; wo er sich selbst noch nicht ganz klar ist, da provoziert er die Debatte; wenn die Leidenschaft mit ihm durchzugehen droht, läßt er sich korrigieren — frei lich, die Gegenargumente müssen hieb- und stichfest sein. Woher nimmt dieser Mann bei seinen un gezählten Belastungen und Pflich ten nur Zeit und Kraft, die Einfälle, die Konzentration, denn Ähnliches wie im Leitungsgremium am Mor gen vollzieht sich nicht selten mehr mals am Tag: in Gruppen oder mit einzelnen Redakteuren? Gegen G" dankenlosigkeit ist er unerbittlich, wo er Bemühen spürt, ist er geduldig ster Helfer; nie belehrt er, immer fordert er zur gemeinsamen Suche nach der besten Beweisführung auf. Und: Immer ist er taktvoll am Be finden des Gesprächspartners inter essiert, behutsam und einfühlend rät er auch in persönlichen Dingen, wenn er annehmen kann, daß dies gewünscht wird. Ich schreib’s aus Dankbarkeit auf, vielleicht auch als Anregung für uns von einem, der hie Zeit haben konnte und sich den noch Zeit nahm. Wenn es um kom plizierte Dinge ging, dann sagte er: „Komm’ am Sonntägvormittag zu mir nach Hause, da haben wir Ruhe und Zeit.“ Gerhart Eisler auf dem III. Par- düngen der erreichbaren Rundfunk- lament empfangen wurde. Wie feier- sehen Freiheitssender auf Welle 29,8; Mitarbeiter beim Sekretariat des ZK der KPD in Paris, ist er im mer wieder zugleich Journalist von rastloser Produktivität; 1939 von der französischen Reaktion verhaf tet, wird er in das berüchtigte Lager Le Vernet verschleppt, 1941 gelingt die Flucht; trotz Einreiseerlaubnis ' in dieses Land, verhindern die USA die Weiterfahrt nach Mexiko und halten ihn über Wochen als „un erwünschten Ausländer“ auf Ellis Is land fest; 1941 bis 1945 leistet er in tensivste Aufklärungsarbeit über den Hitlerfaschismus, ist tatsächli cher Leiter der Wochenschrift „The German American“; nach dem Ende des zweiten Weltkrieges wird Eisler, zum „Roten Spion“ und zum ..Staatsfeind Nr. 1“ erklärt, an der Rückkehr in die Heimat gehindert, mehrfach auf Ellis Island festgehal ten und vor das von antikommuni stischer Hysterie beherrschte Ran- kin-Komitee gezerrt; 1949 endlich gelingt die abenteuerliche Flucht; in der DDR ist Eisler Leiter des Am tes für Information, dann stellver tretender und schließlich Vorsitzen der des Staatlichen Rundfunkko mitees. gen. Aber er war dafür auch ein sehr schlechter Verlierer. Ich habe den Gerhart Eisler nie so wütend ge sehen, als wenn er Karo einfach ver loren hatte. Das war für ihn ein Zu sammenbruch, als wenn er fünf Mil lionen Mark oder das Kapital, und zwar das von Marx meine ich, ver spielt hätte. Also, er konnte sich auch so wunderbar erregen um Nichtigkeiten. Das war das Schöne: rigoros, geradlinig, offen, nicht nachtragend, was ganz wichtig ist, und auf der anderen Seite so nahe an den ganz einfachen Dingen des Lebens. Er war ein großer Wit- zeerzähler, und zwar einer von die sen Witzeerzählern. die nicht über die eigenen Witze lachen.“ . es hat also keinen Sinn, sie zu überprüfen" Witz, helfende und entlarvende Ironie, Selbstironie, Sarkasmus — man kann nicht an Eisler erinnern, ohne das an knappen Beispielen we nigstens belegt zu haben. Friedrich Wolf beschreibt einen 1. Mai im Lager Le Vernet. Die Inter nierten begehen diesen Tag mit einem „gemeinsamen Dauerlauf. So fühlbar .einheitlich 1 waren wir bis her nicht ,aufgetreten’. Der nervöse Korporal ließ die Gewehre chargie ren und auf uns richten. Er fuhr uns an: ,Helas, ich kenne euch Hunde! Das ist keine Morgengym nastik. das ist der 1. Mai! Haltet ihr mich etwa für einen Idioten?’ Von einigen unserer Kameraden kam eine böse bejahende Antwort. Aber Gerhart Eisler war vorgetreten, ganz dicht an den Stacheldraht, und sagte mit liebenswürdigstem Lä cheln: ,Mein Korporal, wo werden wir es wagen, Sie für einen Idioten zu halten, da Sie die Verantwortung für so viele bekannte politische Ge fangene haben!’ Der Sergeant fühlte sich und ließ das Detachement ab rücken.“ Aus einer Streitschrift ge gen den „unamerikanischen Aus schuß“, die noch heute als Mu sterbeispiel kämpferischer, entlar vender Agitation gelten kann: „Da mals (zu Heines Zeiten — W. R.) kannte die preußische Polizei aller dings noch keine Formulierungen wie .sowjetischer Agent’. Schließ lich waren ja auch die Begründer des wissenschaftlichen Kommunis mus und Sozialismus selbst Deut sche: Karl Marx und Friedrich En gels. Übrigens, ich möchte das Ran kin-Komitee davon informieren, daß beide tot sind — es hat also kei nen Sinn, sie zu überprüfen!“ Auch das Rauchen betrieb Eisler mit Leidenschaft. Als man ihm spä ter rät, es zu unterlassen, quittiert er mit den Worten: „Was tut man nicht alles den Ärzten zuliebe!“ Gerhart Eislers Vermächtnis erfüllen Als Gerhart Eisler im Mai 1963 Dr. rer. pol. h. c. wird, dankt er mit einer hinreißenden Rede. Aus ihr seien — aus Platzgründen leider nur — wenige Sätze zitiert: „Wenn wir schreiben, wenn wir reden, dann muß es immer so sein, als hinge von jedem unserer Worte, von jedem unserer Artikel die ganze Zukunft ab... Ein Journalist muß tapfer im Herzen und tapfer im Kopf sein. Das kann nur dann er füllt werden, wenn das Wissen wie bei Marx sich mit permanenter re volutionärer Leidenschaft verbun den hat, die niemals getrennt wer den können. Revolutionäre Leiden schaft ohne Wissen kann leicht zu Phrasen entarten, Wissen ohne re volutionäre Leidenschaft kann wis senschaftliches Philistertum erzeu gen.“ Der das sagte, er hat es vorgelebt. Als bleibende Verpflichtung ist sol che Haltung an uns alle überkom men. Erfüllen die Mitglieder der FDJ-GO der Sektion Journalistik, die den Namen Gerhart Eisler trägt, dieses Vermächtnis? Jeder einzelne ist auch im ureigensten Interesse dazu aufgerufen, denn nur so wird er in dem künftigen, dem schönen und schweren Beruf bestehen kön nen. Erfahrungen bei der Führung der „Schulen der sozialistischen Arbeit" Gesprächsleiter tragen eine hohe Verantwortung Gemeinsames Agitatorenkollektiv an Sektion Stomatologie unserer Universität Es ist eine Tatsache, daß sich die „Schulen der sozialistischen Arbeit" seit vielen Jahren als massenwirk same elementare Form der Vermitt lung weltanschaulicher Zusammen hänge und bei der Erläuterung un serer Parteipolitik bewährt haben. Wenngleich das wachsende Bedürf nis unserer Mitarbeiter nach welt anschaulicher Bildung dadurch zum Ausdruck kommt, daß in unserem SGL-Bereich seit 1979 alle Kollegin nen und Kollegen an der „Schule der sozialistischen Arbeit" teilneh men, so gilt es immer wieder, diese Bereitschaft durch Zielstrebigkeit in der Bewußtseinsentwicklung zu nut zen. Es gilt, die Wechselbeziehun gen zwischen politisch-ideologi scher Weiterbildung und bewußtem Handeln weiter zu vertiefen, um die notwendigen Initiativen und die per sönliche Bereitschaft aller Mit arbeiter an der Sektion zu wecken und zu erhalten. Wir mußten von der Tatsache aus gehen, daß durch die Gliederung der Sektion in vier selbständige Struktureinheiten, in denen über 300 Mitarbeiter beschäftigt sind, un terschiedliche innerstrukturelle so wie unterschiedliche politisch- ideologische Voraussetzungen für die gewerkschaftliche Arbeit bestan den. Somit gab es nur eine Alterna tive: Es galt, durch enge Zusam menarbeit mit der Leitung der Ab teilungsparteiorganisation und der staatlichen Leitung die Entwicklung und Qualifizierung unserer Ge sprächsleiter zu verbessern. Mit der Bildung eines gemeinsamen Agita torenkollektivs an der Sektion konn ten wir unter Leitung der APO- Leitung eine höhere Effektivität der massenpolitischen Arbeit erreichen. Die Integration der Zirkelleiter der „Schulen der sozialistischen Ar beit" und des Parteilehrjahres so wie die Einbeziehung des Agitators der APO-Leitung und des Schu lungsfunktionärs . der Sektionsge werkschaftsleitung bildeten die Vor aussetzung für unseren Erfolg. Das Ziel unserer Arbeit besteht darin, je den Zirkelleiter und jeden Funktio när an der Sektion zu einem Agita tor zu entwickeln, der in der Lage ist, überall und immer das persönli che Gespräch mit den Mitarbeitern zu führen. In welcher Weise die vielfältigen Anforderungen, die an die Schulen gestellt werden, gelöst werden und vor allem, wie gut, hängt in erster Linie von den Gesprächsleitern selbst ab. Deshalb arbeiten wir auch ständig an der Entwicklung und Qualifizierung geeigneter Ge- initiativen einfor matonen meinungen sprächsleiter und haben, so meinen wir, mit der Bildung eines gemein samen Agitatorenkollektivs auf die sem Wege einen wesentlichen Schritt nach vorn getan. Die Zugehörigkeit des Gesprächs leiters zum jeweiligen Kollektiv ist eine Grundforderung der SGL, da sie den Vorteil echter Integration bringt. Unter Ausnutzung der Kol lektivkenntnis, des Kennens der Kol legen und ihrer Sorgen, aber auch die eigene Persönlichkeit, die der Gesprächsleiter täglich unter Be weis stellen muß, erhöhen die Ver trauensbasis zwischen Kollektivmit glied und Zirkelleiter. In den Schu len einerseits wie in den Anleitun gen durch die AGL andererseits ver suchen wir stets,' die- Probleme der täglichen Arbeit und die Fragen der Mitarbeiter dazu zu nutzen, Zu sammenhänge zwischen kollektiver Tätigkeit und Kollektiverfolg zu ver deutlichen. Die Theorie, stets an der Praxis als Kriterium der Wahr heit zu messen, stimuliert den leb haften Gedankenaustausch, der bei vielen Mitarbeitern zu politischen und ökonomischen Einsichten führt und im weiteren Ergebnis Impulse für die eigene Arbeit auslöst. Dabei begnügen wir uns nicht mit dem Tat bestand der regelmäßigen Zirkelar beit, sondern messen das Ergebnis erfolgreicher Schulungsarbeit am Arbeitserfolg des Kollektivs in nerhalb der Sektion Stomatologie. Nicht zuletzt ist die kontinuierli che Teilnahme aller Kollektive unse rer Sektion omKamptum den Eh- rentitel „Kollektiv der sozialisti schen Arbeit" ein Ausdruck des ge- 2 wachsenen Bewußtseins und eine solide Basis für die Bewältigung der vor uns stehenden Aufgaben. Dies gilt es zu erhalten und weiter voranzubringen. Dazu bedarf es allerdings' des konsequenten Ein satzes aller Genossen in ihren Kol lektiven und Arbeitsbereichen. Dr. RALF BOCHER, SGL Stomatologie Titelverteidigung — Höhepunkt im Gewerkschaftsleben In Erfahrungsaustausch Bilanz gezogen, neue Ziele gesteckt Lösung der vielfältigen Aufgaben formte die Kollektive Die Benutzungsabteilung und die Abteilung der mathematisch- naturwissenschaftlichen Außenstel len der UB verteidigten den Ehren titel „Kollektiv der sozialistischen Ar beit". Am 30. Januar zogen die bei den Kollektive des Nutzungsberei ches der UB im Rahmen eines öffentlichen Erfahrungsaustausches Bilanz über die erbrachten Leistun gen im vergangenen Jahr und setz ten anspruchsvolle Ziele für das neue Planjahr 1987. Wie aus den Berichten der Kol lektivleiter - Koll. Dr. Rothmann und Koll. Böhme - ersichtlich war, haben es die beiden Kollektive ver standen, die Beschlüsse des XI. Par teitages für ihre Aufgaben umzu setzen und für die Arbeit im eige nen Bereich Schlußfolgerungen zu ziehen. Die Gespräche in Vorberei tung des XI. Parteitages trugen dazu bei, ein hohes sozialistisches Pflicht- und Verantwortungsbewußt sein bei allen Mitarbeitern zu ent wickeln. Persönliche Verpflichtun gen erhöhten den Anteil eines je den Mitarbeiters an der Erfüllung der Pläne und stärkten die Verant wortung für das gesamte Kollektiv. Das war auch in der lebhaften Diskussion deutlich spürbar. Die Mitarbeiter der Außenstellen berich teten darüber, wie die Öffnungs zeiten und die Literaturversorgung in den Außenbibliotheken trotz er heblicher Unterbesetzung gesichert werden konnten. Einige Kollegen haben neben ihrer Arbeit in der ei genen Dienststelle eine zweite bzw. dritte Außenstelle mit betreut. Auch in der Benutzungsabteilung konnte durch die hohe Bereitschaft der Mit arbeiter der Betrieb gesichert wer den. Die technischen Probleme, die Bauarbeiten in der Hauptbiblio thek, die Auswirkungen auf die Nutzung haben, wurden ohne größere Störungen im Bibliotheks betrieb gemeinsam bewältigt. Meh rere Kollegen arbeiteten sich in die Aufgabengebiete anderer Dienst stellen ein und sorgten damit für eine hohe Disponibilität und für einen gut funktionierenden Vertre tungsplan, eine Voraussetzung zur Absicherung der Spätdienste und zum reibungslosen Ablauf des Routinebetriebs. Die zunehmende Verantwortung der Kollektivmitglieder füreinander, das gestärkte Zusammengehörig keitsgefühl formten nicht nur das Kollektiv, sondern auch jedes ein zelne Mitglied und ermöglichten die Erfüllung der anspruchsvollen Aufgaben. So konnten z. B. die Kol legen der naturwissenschaftlichen Außenstellen eine neue erweiterte Auflage ihrer Zeitschriftenliste als Manuskript vorlegen und die Li teraturinformation in den Sektionen verbessern. Der Benutzungsabtei lung gelang es, die Aufgaben einer Leitbibliothek im Fernleihverkehr besser wahrzunehmen. Im Interesse einer effektiven Nutzung der Be stände konnte die Einhaltung der Leihfristen besser durchgesetzt wer den: gute Ergebnisse wurden bei der Bearbeitung von Mahn- und Verlustfällen erreicht. Die Umset zung von etwa 450 000 Bänden aus den Beständen der Hauptbibliothek in die Büchertürme der Deutschen Bücherei konnte planmäßig abge schlossen werden. Der gute Kollektivgeist zeigte sich auch in der Erfüllung der Kul tur- und Bildungspläne. Die Kultur funktionäre berichteten über die ausgezeichnete Unterstützung durch fast alle Mitglieder bei der Planung und Durchführung von Ver anstaltungen. G. CONRADI, P. BÖHME
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