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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1987
- Erscheinungsdatum
- 1987
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198700009
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19870000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19870000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise vorlagebedingter Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 1987
-
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- Ausgabe Nr. 8, 27. Februar 1
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Band
Band 1987
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Veranstaltungen im Februar Dienstags in der 19 10. Februar, 19.30 Uhr, HS 19, ... und sage gar, was mein Be gehren ist. Programm mit Su- rnne Grütz und Hubertus t khmidt 17. Februar, 19.30 Uhr, HS 19, Georg-Kreisler-Abend mit Maria Malle, Berlin Filmzyklus 12. Februar, 17 Uhr, Filmkunst theater CASINO, „Auch Zwerge haben klein angefangen“, BRD 1970, Regie: Werner Herzog Schriftstellerlesung 12. Februar. 19.30 Uhr, HS 12, Hartmut Zenker Poetisches Theater 10. Februar, 19.30 Uhr, Ernst- Beyer-Haus, PREMIERE, „Aikona Boss“ von Paul Slabo- lepszy, Regie: Carsten Ludwig 13., 20. und 21. Februar, 19.30 Uhr, Emst-Beyer-Haus, „Aikona Boss“ 16. und 17. Februar, 19.30 Uhr, Emst-Beyer-Haus, „Der Auf trag“ von Heiner Müller 22. und 23. Februar, 19.30 Uhr, Ernst-Beyer-Haus, „Wir sind noch einmal davongekommen“ von Thornton Wilder Arbeiterjugendanrecht 12. und 27. Februar, 19 Uhr, academixer-Keller, Programm der „academixer" „Wir stehen uns noch bevor“ Ensemble „Solidarität" 28. Februar, 19 Uhr, Ernst- Beyer-Haus, Slawische Tänze, Tanzabend mit Gruppen aus der CSSR, VR Polen und der UdSSR A&A-Klub 6. Februar, 21 Uhr, P 20, Klub mit „Indigo“ und Diskothek 13. Februar. 19.30 Uhr, Musik vortrag „Life — Aid“, anschl. Dis kothek 7. Februar, 19.30 Uhr, „Denken und Träumen“ — Lieder mit Wolfgang Mahel, anschließend Diskothek samstags 19.30 Uhr Diskothek 12. Kulturell künstlerischer Wett bewerb „Der 70. Jahrestag der Großen Sozialistischen Oktoberrevolu tion im Spiegel des volkskünstle rischen Schaffens an der KMU“ ist das Motto des 12. Kulturell künstlerischen Wettbewerbes an der- Alma mater lipsiensis. Ziel dieses nun schon traditionellen Wettstreits im Jahre 1987 ist es. der Verbundenheit und Freund schaft zum Lande Lenins Aus druck zu verleihen, die erfolgrei che Entwicklung der sozialisti schen Gesellschaft in Beiträgen aufzuzeigen, Haltungen zur anti imperialistischen Solidarität und zum proletarischen Interna tionalismus zu dokumentieren, Rückschau zu halten auf die Ent wicklung der KMU. Der Wettbewerb wird in den Genres Musik, gesprochenes Wort. Tanz und Artistik, Litera tur, Malerei, Grafik, Plastik und Plakatgestaltung, Angewandte Kunst, Fotografie, thematische Dia-Serien und Dia-Ton-Serien sowie Film ausgetragen. In je dem Genre wird der Preis der KMU, 1. bis 3. Stufe, vergeben Die FD J-KL vergibt zusätzlich den „Talente-Preis“ für drei her ausragende Leistungen. Alle Exponate und Meldungen sind an die HA Kultur zu rich ten. Einsendeschluß für Ausstel lung und Interpretenausscheid ist der 16. April. Auf der Suche nach Märchen Dr. Erika Taube, Oberassistent an der Sektion Afrika- und Nahostwissenschaften 'jPs klingt wie ein Märchen und ist Edoch wahr, daß sich fern von “uns. einem alten Brauch gemäß, Männer und Frauen nach getaner Arbeit zusammensetzen und Mär chen erzählen, die sie selbst einst ih ren Vätern und Großvätern abge lauscht haben. Märchen also, die nirgendwo nachzulesen sind. Diese Tradition wird in einer abgeschie denen Landschaften der Westmon-/ golei von den Tuwinern gepflegt, die in einem kleinen,, von. Bergen umschlossenen Gebiet, dem Zengel- Sum. geographisch und ethnisch iso liert leben. : r Erzählt wird abends in der Jurte, wenn im Herd das Feuer brennt und der Kessel mit Milchtee oder mit Fleisch kocht. Erst wenn getrun ken und gegessen worden ist. wenn man schon beginnt, Branntwein za reichen, räuspert sich der Erzähler und sagt: „Na. jetzt will ich ein Mär chen erzählen.“ Er sitzt mit unter geschlagenen Beinen (auf einem Platz) im Dör. dem Ehrenplatz ge genüber der Tür. Die Zuhörer sind im Kreis um den Herd verteilt, eben falls auf dem Boden oder auf klei nen Holzschemeln. Die größeren Kinder liegen oder sitzen auf den Betten, die kleineren hocken bei ih ren Müttern und Großmüttern. Die Männer, die meist ebenfalls im Dör sitzen, lehnen sich an die Holztru hen. die dort an der Rückwand der Jurte stehen... Die Trinkschalen haben sie vor sich auf dem Böden abgesetzt... Diese spezielle, fast kultartige Handlung wäre uns bis heute ebenso unbekannt geblieben wie die Kulturtradition und Dichtung dieser turksprachigen Völkerschaft, hätte sich vor 20 Jahren eine Wissen schaftlerin aus Leipzig nicht in dieses Gebiet des Altai begeben, in das man letztendlich nur über wenige. Zum Teil gefahr volle Pässe.gelangt. Dr. Erika Taube hat diese Reise zwischen 1966 und 1982 viermal unternommen und lebte insgesamt über ein halbes Jahr in den Ails der Tuwiner, um ihre Lebensweise und Kultur, ihre Spräche und Folklore zu studieren. I m Ergebnis ihrer intensiven For schungen hat sie eine Sammlung von etwa 100 Märchen und My then sowie von nahezu 1000 Lie dern, Sprichwörtern und Rätseln zu sammengetragen. Vieles kann nach gelesen werden; bislang in 25 wis senschaftlichen Abhandlungen und in drei Büchern. Das sind: „Das leopardenscheckige Pferd“ von 1977 (Kinderbuchverlag). „ Tuwinische Volksmärchen“ in der Reihe „Volks- Dr. Erika Taube in der Alltagstracht der Tuwiner... märchen" des Akademie-Verlages (1978) und „Tuwinische Lieder“ von 1980 (Kiepenheuer Verlag). Wie wurde Erika Taube „Mär chensammlerin“? Im erzgebirgischen Elternhaus wurde viel gesungen, erzählt und vorgelesen. „Ein Märchen vor dem Schlafen durfte nicht fehlen“, erin nert sich meine Gesprächspartnerin, die nach dem Studium der Sinologie mit Nebenfach Japanisch und Tebe- tisch begann, sich mit modernem Mongolisch zu beschäftigen. Das ging so weit, daß sie ihre Disserta tion (1964) dem mongolischen Mär chen widmete. Zusätzlichen Antrieb hatte ihr der erste Sammelband mongolischer Volksmärchen gege ben. in dessen Nachwort der Autor die Hoffnung zum Ausdruck brachte, es möge sich, jemand fin den, der diese Arbeit fortsetzt. Ob wohl in dieser anstrengenden Phase ihr zweites Kind geboren wurde, beendete Erika Taube in vier Jah ren ihre Doktorarbeit. „Ohne das Entgegenkommen und Verständnis meines Mannes Wäre das nicht mög lich gewesen“, betont sie. Die An strengungen haben sich gelohnt. Wäre sie sonst auf die Tuwiner ge kommen? Aber der Reihe nach. L assen wir die Wissenschaftlerin selbst berichten. „Auf die Tu winer in-der MVR hin ich durch Zufall gestoßen.. Da ich einen mon golischen Studenten für meine Sprechübungen suchte, wurde ich an Tschinagijn Galsan verwiesen, der bald ein Freund unserer Familie wurde. Nach einem Jahr bemerkte Galsan während eines Gesprächs, das sei bei ihnen zu Hause ganz an ders als bei den Mongolen. Wie sich herausstellte, wurde er als Tuwiner geboren. Also lebten auch in der MVR Tuwiner, nicht nur in der So wjetunion. Ich suchte nach Informa tionen über sie und fand so gut wie nichts.“ Daraufhin faßte Erika Taube den folgenreichen Entschluß, bei den Zengel-Tuwinern Feldfor schungen zu treiben. So fand sie ne ben ihrer Arbeit an mongolischer Volksdichtung und Kulturgeschich- te ein neues, großes Aufgabenge biet, das ihre mongolistische Arbeit jedoch nicht verdrängt hat. Zwei Monographien sollen in dem Zu sammenhang erwähnt . werden: „Chrestomathie der mongolischen Literatur des 20. Jahrhunderts“ (Verlag Enzyklopädie' 1972) und „Schamanen und Rhapsoden“, ein Werk über die geistige Kultur der alten Mongolei, das sie zusammen mit ihrem Mann Dr. Manfred Taube erarbeitet hat und das 1983 im Ver lag Koehler & Amelang erschienen ist. Aber zurück zu den Zengel- Tuwinern, bei denen sich Erika Taube viermal aufgehalten hat, ob wohl die Bedingungen für einen Mit teleuropäer höchst ungewohnt und abenteuerlich und, wegen des ganz anderen Zeitbegriffs, anstrengend sind. Geduld und Einfühlung sind nötig, um als Fremder in den Jurten zu leben und zu arbeiten, mit den Menschen zu sprechen, solche zu fin den. die erzählen können und wol- len; einem Fremden gegenüber, dem ersten Gast aus Europa, und gar auf Tonband. Vieles ist unvoll endet geblieben. Erika Taube er zählt ein Beispiel: „Zu so manchem Erzähler gelangte man nur mit dem Pferd, also mußte ich reiten. Als ich 1967 ein Märchen, das zwei Win terabende lang war, erst zur Hälfte aufgezeichnet hatte, mußte der Erzähler zu seiner Kamelherde. Ais ich ihn 1969 aufsuchen wollte, hätte ich durch einen Hochwasser füh renden Fluß reiten müssen. Das war zu gefährlich. Und das nächste Mal, 1982, lebte er nicht mehr. Was wir also nicht heute noch aufzeichnen, wird sich bald verlieren, denn die besten Erzähler, die Alten, werden immer weniger, und in der letzten Zeit sind viele Tuwiner in andere Landesteile abgewandert, wo sie sich zerstreuen. Außerdem: Je mehr Radios in den Jurten, je weniger wird erzählt. Ende der 60er Jahre war die Kultur im wesentlichen noch frei von Modernem. Es wurde noch die traditionelle Kleidung ge tragen, z. B. das Kleid der verheira teten Frau. Heute gibt es das nicht mehr, und das Mädchenkleid war schon eher verschwunden.“ und mit „Mutter“ in Züün charaa. Fotos: privat F ast überflüssig zu sagen, daß Erika Taube glücklich ist, mit ih ren Aufzeichnungen etwas be wahren zu können, das ohne sie un wiederbringlich dahin wäre. Denn sie ist hierzulande sicher die einzige unter den Orientalisten, die münd lich überlieferte Märchen eines an deren Volkes sammelt und so zur Vermehrung des Weltmärchenschat zes beiträgt. Gegenwärtig ist die Wissenschaftlerin dabei, ihre Auf zeichnungen (das übersetzte und ge sichtete Tonbandmaterial) für eine Ausgabe der Reihe „Märchen und Mythen der Völker des Ostens“ im Moskauer Verlag „Nauka“ aufzube reiten. Aber auch bei uns werden weitere tuwinische Dichtungen von Erika Taube erscheinen. Das Ma nuskript zweier Heldensagen be findet sich bereits im Verlag Neues Leben. MARIANNE H.-STARS Irgendwo auf einer Insel Aus dem Russischen. Etwa 224 Seiten, Illustrationen von Manfred Hahn, Lei nen. Begebenheiten aus dem täglichen Dienst der Soldaten an der über 60 000 Kilometer langen sowjetischen Grenze liefern den Stoff für die Berichte der 14 Autoren. Außergewöhnliche Vorkomm nisse sind keine Seltenheit, erfordern die Anspannung aller Kräfte. In sol chen . Stunden knistert es vor Span nung, überraschende Momente bleiben nicht aus - und doch geschieht alles im Rahmen des alltäglichen Dienstes zum Schutze der Heimat. Auch die be sonderen Aufgaben bewältigen die Grenzsoldaten mit Sachlichkeit, Nüch ternheit und einem hohen Maß an Er fahrung und Verantwortung. Politisches Engagement und gute • Milieukenntnis zeichnen diese, kurzen, literarischen Werke aus. Belletristik aus dem Militärverlag Peter Hajduk Morgendämmerung über der Insel Aus dem Tschechischen, 368 Seiten, Lei nen. Der Roman knüpft unmittelbar an das Geschehen von Hajduks Buch „Insel im Sturm" an. Während der ersten drei Nachkriegsjahre kommt es zu kri tischen Auseinandersetzungen um den Charakter der Republik, der Armee Und der Sicherheitsorgane. Fesselnd schildert der Autor die Atmosphäre im Bratislava der Nachkriegszeit. Unter dem Deckmantel der Demokratie grup pieren sich reaktionäre Kräfte. Diese Zeit, in der sich die politischen Fronten scharf abgrenzen, wird zum Prüfstein. Erst jetzt erhalten die ehemaligen Kämpfer aus dem Nationalaufstand ihr wahres Gesicht. Peter Kaiser, Norbert Moc, Heinz-Peter Zierholz Schüsse auf den deutschen Kaiser Etwa 368 Seiten, Abbildungen, Leinen. Ein Akt des Terrorismus, die Schüsse auf Kaiser Wilhelm I., abgefeuert von einem Mann, der mit der Sozialdemo kratie nichts gemein hatte, wurde vom Kanzler Bismarck 1878 zum Vorwand genommen, um für das berüchtigte „Ge setz gegen die gemeingefährlichen Be strebungen der Sozialdemokratie" im Reichstag die Zustimmung zu erlangen. Das ist ein Fall aus der Sammlung spannender Tatsachenberichte zu auf sehenerregenden Ereignissen in Ge schichte und Gegenwart. Auch diesmal viel Beifall und schließlich noch eine Zugabe Lully, Saint-Saens und Bizet im „Akademischen“ Mit einiger Spannung und Neu gier durfte man schon ob der in teressanten Programmgestaltung dem 4. Akademischen Konzert von zwei Cellokonzerten fordert nicht nur hohes technisches Kön nen, sondern mit seiner musika lischen Dichte der in einem Satz entgegen sehen. Drei Werke des 17. und 19. Jahrhunderts, von de nen selbst jedes für sich nicht allzu häufig im Konzertsaal zu hören ist, wurden nun hier an einem Abend vorgestellt. Um es im voraus zu sagen — die damit sich verknüpfenden Erwartun gen wurden in großem Maße er füllt. Einen gelöst, beschwingten Auf takt gab es mit der - hier aus sieben Sätzen gebildeten — Suite aus dem Ballett „Le triomphe de l’amour“ von Jean-Baptiste Lully. Große Sicherheit im Um gang mit dieser Musik war deut lich zu spüren. Das Bemühen um Präzision im Detail, um ausge prägte Differenzierung des Aus drucks zwischen den Sätzen wirkten sich neben anderem auf den positiven Gesamteindruck aus. Auch wenn die so baldige er neute Erwähnung eines offenbar symptomatischen Problems als hartnäckig oder gar pedantisch anmuten mag, so kann ich sie mir allerdings auch hier nicht versagen, da es unnötigerweise die Ausstrahlungskraft und die Interpretationsqualitäten schmä lert — gemeint ist die fehlende Sensibilität bzw. Flexibilität bei der Besetzung der Streicher. Ge wiß hätte auch diese Suite bei einer spürbar reduzierten Strei chergruppe um einiges filigraner und duftiger und noch abgerun deter im Ton klingen können. verknüpften drei Abschnitte zu- um dem ein großes Maß an Gestal- tungskraft. Erstaunlich, in welch! intensiver Weise sich der sehr junge Solist Norbert Hilger, aber Kr auch das Orchester damit aus- ,, einandersetzten und „zurecht ka- Gl men“ (von einigen Unsauberkei- ten abgesehen, möglicherweise! ■ durch nachlassende Konzentra- D tion gegen Ende mit bedingt), ja F gerade sehr expressive Züge " energisch zupackend zu gestalten suchten. Nach der Pause erklang diel e Sinfonie C-Dur von Georges Bi'! V zet, die dieser als siebzehnjähri- ger Konservatoriumsschüler ge- I schrieben hatte, die jedoch erst L rund achtzig Jahre später, 1935, n uraufgeführt wurde. Heute ver-| ■ ■ binden sich die Vorstellungen’ von seiner Musik zumeist mit e der von „Carmen“ oder weni- • gern aus den „Perlenfischern“. O Einigem von jenem „Stil" konnte man allerdings schon ( hier, von Satz zu Satz etwas ben mehr, auf die Spur kommen,! stal wenngleich nicht nur die vier- Jan sätzige Anlage, sondern vor al- fer lern der erste Satz die Rolle zahl'] Jug reicher Vorbilder andeutet. Auch, saa hier gelang Dr. Horst Förster mit FD. dem Akademischen Orchester! geh eine sehr ansprechende Interpre- die tation, in der offensichtlich gro- Au: ßer Wert auf präzise, saubere 1 son Umsetzung (im letzten Satz aller- we dings ein wenig auf Kosten eines | sch etwas breiten Tempos) gelegt F Mit dem folgenden Konzert wurde. Für diesen lohnens- wie ter Nr. 1 a-Moll op. 33 für Violon cello und Orchester von Camille bemerkenswerten Abend gab es auch diesmal wieder viel Beifall Sei KN Saint-Saens hatte man sich keiner leichten Aufgabe gestellt. Dieses 1872 entstandene erste und schließlich noch ein« Ra Zugabe. Sy] ALLMUTH BEHRENDT Be: Würdiger Auftakt, dem noch viele Vorträge folgen werden Neue Veranstaltungsreihe des Kulturbundes an der KMU Der Beginn der Französischen desweite Umfrage zur Sprachsi- bürgerlichen Revolution von 1789 jährt sich im --Jahre- -1989 zum 200. Male. Aus diesem An laß hat die Kulturbund-Kreislei tung der Karl-Marx-Universität längfristig mit einer diesem Thema gewidmeten Veranstal tungsreihe begonnen. Bis zum Ju biläum sind jeweils vier Vor träge im Jahr geplant, die den Zuhörer mit kulturellen und poli tischen Bereichen des gesell schaftlichen Lebens während der Revolution in Frankreich be kannt machen wollen. Im Februar folgt ein Vortrag von Prof. Schnelle (Sektion Germa- nistik/Literaturwissenschaften) zur Entwicklung des Schauspiels im revolutionären Frankreich, während sich Dr. Topfstädt (Sek tion Kultur- und Kunstwissen schaften) mit der französischen Architektur befassen wird. Wei tere Experten werden sich zur bildenden Kunst, zur Musik usw. äußern. In jedem Falle wollen die Referenten nach dem Vor trag mit dem Publikum ins Ge spräch kommen. Zu Beginn dieser Reihe Ende Januar im Haus der Wissen schaftler hat Dr. Bärbel Plöthner von der Sektion TAS die Spra chen Frankreichs aus der Sicht des Abbe Greggoire (1750—1831) untersucht. Ausgehend von der Existenz der verschieenen Re gionalsprachen, wie z. B. bas kisch, bretonisch, flämisch, kor sisch, katalanisch, deutsch im vorrevolutionären Frankreich, er läutern sie die Notwendigkeit einer einheitlichen Nationalspra che, die sich jedoch erst Jahr zehnte nach der Revolution durchsetzen konnte. Die Persön lichkeit des Abbe Greggoire wurde vor allem in bezug auf seine 1790 vorgenommene lan- tuation in Frankreich und sei' nem 1794 folgenden Bericht übet die Zerstörung der Regionalspra chen untersucht. Dr. Plöthner hat es verstanden, dem Zuhörer das Problem der Sprachen recht deutlich zu machen. Das Schick-, sal der Regionalsprachen sei schon zu Beginn der Revolution negativ belastet gewesen, der Adel hatte sich zum Königshaus und seiner Sprache bekannt und seinen Schutz für die Regional-' sprachen aufgegeben. Da jedoch viele Menschen in den Provinzen des Französischen nicht mächtig waren, mußte ein allgemeiner Kommunikationsraum geschaf fen werden, denn mit den Ideen der Revolution sollte ja das ganze Volk vertraut gemacht werden. Deshalb hatte man sich 1790 entschlossen, Dekrete In di® einzelnen Sprachen des Landes’ zu übersetzen. Aber auch dieses Vorhaben barg Probleme in sich, 1 denn waren die, die zu überset- zen verstanden, auch keine Feinde der Revolution? SO konnte denn auch das löbliche bildungspolitische Vorhaben einer allgemeinen, auf Franzö sisch aufgebauten Grundschule, die alle erreichen sollte, vorerst nicht verwirklicht werden, den es fehlte am Notwendigsten, al Lehrern, Schulbüchern ... Damit wurde auf einige Aspekte des aufschlußreichen und interessanten Vortrages hin' gewiesen, der ein würdiger Auf' takt war und Außenstehende auf ein ‘ nicht allgemein bekanntes Revolutionsproblem hingewiesel hat. Den folgenden Vorträgen ist zu wünschen, daß sich mehr In' teressenten der verschiedensten Bereiche einfinden, nicht nur ein Kreis aus dem Umfeld des Refe' renten. hast? Mit einem Vortrag von Dr. Bärbel Plöthner wurde die neue Kulturbund’ Veranstaltungsreihe eröffnet. Foto: Mülle Soc len tär tur. um get Wc Kr Ion ( FD cht lei Ar rei dir me pla me de: be: sch ] FC sal sio ne zu: pri gei Fo da: Sti un un ■ II B, un tei ge toi mi re M Ft lac 1. Fu fü: OT Be de re Ai he di: Ei ge Fe kt
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