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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1987
- Erscheinungsdatum
- 1987
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198700009
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19870000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19870000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise vorlagebedingter Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 1987
-
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Band 1987
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derkonfe • u0s unse s Ir somo Ifahtt asse f ' sicht B ar renz bericht Regungen ür künftige 0 n V indef as nTe hol® zum en Existenz- und Entwick- s " ingungen der Monopol- tun internationalen er- zunehmendem len. d E I T. SPITTA ngs‘ reit' zuP rirt len; i 2’ tut ani Richtigkeit der Problema- 7or allem die sich seit Mitte Jahre einschneidend ver- Bqignipulierung und der not- äm”. Erzeugung von Mas- 38 Slität besteht. Manipulie arcb sba ond int>' ritäl a-uquui elulluet. Die daran anschließende inter- fed, e ‘o t " iie ve scb” e. 2 aßk’ 1 ; de 3 lt yc uf i P°" 11 gV •3 isc se orschungen ^oquium zur „Manipulie- .9 im staatsmonopolisti- ’n Kapitalismus der 80er Phre" f G rad nicht allein mit- Balt Einsatzes der staatlichen BonDstrumentarien, durch Ah dsche Zwänge sowie 1dl Verbreitung bürgerli- Weh ol ogie n herkömmlichen. " herbeigeführt werden ort& cba ge5 2 . bisher gewonnene Er- „isse neu zu hinterfragen W Problematisieren. Unter ** ktnahme auf maßgebliche 2een, aus denen sich neue 8. für die Manipulierung kSVölkerung in den Ländern qeAPitals ergeben, wurde her- kerbeitet, daß sich die Mög- Rstten (Erweiterung infolge gef ns 'J 1 i w‘ kam IS ab r al r eol‘ ngb n o0 , «4 • 4 indiesem Zusammenhang bishzukünftigen Forschungen Wenig untersuchte Pro- BBbg".d er Rolle, der Manipu- R’tseem Gesamtsystem impe- • BSShtuner . Herrschaft größere BBPBtenng finden. Über diese ge- BNten .Bestellungen hinaus ¥ Vesich Diskussionsredner 88 yndhältnis von Manipulie- 6 dem ideologischer Diversion BBg D.Themenkreis Manipu- 'deologische Ausein- g zwischen den Sy- H r und politischer Zwänge 3 nter Nutzung neuer Infor- 3hhos und Kommunikations- Bnenlogien) und die Grenzen or allem durch das ’khr und Wirken der de- Bühjschen und Friedensbe- Q und hre Zusammenar- H "it der Arbeiterbewegung Mn'- rfolgreichen Frie- Btensive der sozialistischen 369) der Manipulierung im %hwärtigen staatsmonopoli- %5n Kapitalismus verändert V' Um- iese Problemstel- sruppierten sich — im Blick- P der verschiedensten in- Teilaspekte — die Dis- Mannsbeiträge. I Eend des Kolloquiums wur- l fkenntnisse und Anregung hbiur künftige Forschungen N“elt, die mit den o. g. zen- Boun Bezugspunkten engstens Benslen sind. Es wurde die 25Ddigkeit hervorgehoben, 8“nipulierung als Gesamtsy- Bau betrachten, um ihren Bk und ihre reale Wirk- } M Kenauer erfassen zu kön- ' wanipulierung wirkt in ih- 'besetzenden und werte- lvenden Funktion und mit CeFrmittlung von Verhaltens- "hnauf alle Sphären des ge- Goggtlichen Lebens. Nvas Aufmerksamkeit fand Rmsteren die Behandlung des I Bimenhangs, der zwischen rlebe e6d er (Herder-Institut) zum ortud EDa: „Manipulierung im gei- al 9 I Hturellen Bereich“ wurde Sf e k Kolloquium eröffnet. tw Rdam- -husees t a und rege Diskussion ver- Ition «ehte die Komplexität und wjc, qhichtiolni+ den Prohlemo- vort 3 diesem Thema fand ein Kol- aum des Arbeitskreises Impe- seined ausforschung an der KMU 1 W ie Teilnahme von Wissen- epern der verschiedensten avpo, erssbiete und wissenschaftli- indlid 1w nst itutionen (u. a. von der wes Berlin, vom IPW Berlin, nacb‘ sder ASR Potsdam-Babels- Ggn dokumentieren den inter- # inären Charakter dieser ni t 4 shaft im internation n v Mem staatlichen Rahmen de? 06m es in zunehmen 9staltung und den hohen au ’ ider Thematik. h B„den Einführungsreferaten ir P benrof. W. Menzel (IIS) zum • "3: „Manipulierung im Dien- ade 9 ker Systemsicherung des ^Monopolistischen Kapitalis- 0r k. und von Prof. E. Hexel- ne 38 al besteht. Manipulie- 1sCco Na e s zwingendes Erfordernis iz °j y scher Herrschaftsaus- r 8 062, der Monopolbourgeoisie :h‘ Ä ? zwingend aus der Tat- eE.zdaß Massenloyalität in aP (o PV Systemsicherung erfor- 1, o EdesnGrad nicht allein mit- Die „Politökonomische Theoriengeschichte" wurde weiter profiliert Bedeutsame Leistung sowohl für die Lehre als auch Forschung Bemerkungen zu dem Lehr- und Studienmaterial von Siegfried Liebing „Geschichte der politischen Ökonomie des Sozialismus“, KMU, Leipzig 1987 Titel und Untertitel einer Publi kation sollen deren Gegenstand und Anspruch möglichsty exakt wieder geben. S. Liebing bleibt in diesem Punkt eigentlich ungenau. Seine Darstellung ist wesentlich mehr als ein Lehr- und Studienmaterial, sie ist zugleich auch ein verdienstvolles Forschungsmaterial. Im Ergebnis langjähriger Arbeit eines For schungskollektivs unternimmt er erstmalig in der DDR den Versuch einer Gesamtdarstellung der Ge schichte der politischen Ökonomie des Sozialismus und bemüht sich um ihre lehrmethodische Aufarbei tung. Im ersten Abschnitt, der den Zeit raum von 1843 bis 1917 erfaßt, wer den die Grundzüge der Herausarbei tung des weltanschaulich-me thodologischen Fundamentes und wichtiger theoretischer Grundlagen der politischen Ökonomie des So zialismus bei Marx, Engels und Le nin behandelt, wie sie, ohne daß man hier bereits von einer eigen ständigen Disziplin sprechen kann, im Ergebnis der Revolutionierung der Gesellschaftswissenschaften und bei der Begründung und Aus arbeitung der proletarischen poli tischen Ökonomie entstanden sind. Die klare Formulierung des Gegen standes der Disziplin auf der Basis der Prinzipien des Historischen Ma terialismus und grundlegende Er kenntnisse ihrer Methode sind ebenso bedeutsame Resultate dieses Erkenntnisprozesses wie der wis senschaftliche Nachweis des objek tiven Charakters der gesetzmäßigen Ablösung der kapitalistischen Pro duktionsweise durch den Sozialis- mus/Kommunismus und Einsichten in grundlegende Wesenszüge jener Gesellschaftsformation, die im Rin gen um die Begründung der histo- rischen Mission des Proletariats und in ständiger Polemik mit bürgerli chen und pseudosozialistischen Auf fassungen entstanden sind. Darstellung von wichtigen Diskussionen Der zweite Abschnitt behandelt den Zeitraum von 1917 bis 1945 und stellt die auf dem Hintergrund des erfolgreichen Aufbaus des Sozialis mus in der UdSSR geführte und auch aus heutiger Sicht äußerst in teressanten Diskussionen zu Grund problemen des Formierungsprozes ses der politischen Ökonomie des So ¬ zialismus und deren Ergebnisse dar. Nach dem praktischen Beweis der Wissenschaftlichkeit der Hypothe sen der Klassiker mit dem Sieg der Großen Sozialistischen Oktoberrevo lution bildeten W. I. Lenins Bei träge zur Theorie der sozialistischen Vergesellschaftung von Produktion und Arbeit, zur Übergangsperiode sowie seine Erkenntnisse zur Plan mäßigkeit, zur Rolle der Ware- Geld-Beziehungen im Sozialismus u. a. den Ausgangspunkt für die weitere Profilierung der Disziplin, die sich nach heftigen Diskussionen zu methodologischen Grundfragen in den zwanziger Jahren zu einem relativ selbständigen Bestandteil der proletarischen politischen Öko nomie zu entwickeln begann. Der Prozeß der Herausarbeitung des Grundgefüges des Theoriensy stems der politischen Ökonomie des Sozialismus bis 1954 und die Haupt inhalte ihrer schöpferischen Wei terentwicklung, Konkretisierung und praktischen Anwendung in der UdSSR und der DDR bis 1961 wird im dritten Abschnitt dargestellt. Die qualitativ neuen Wirkungsbedin gungen . der ökonomischen Gesetze des Sozialismus mit der Entstehung des sozialistischen Weltsystems er möglicht .es, sowohl den Allgemein heitsgrad der Erkenntnisse zu erhö hen als auch den reichen Erfah rungsschatz jener Länder in die Ent wicklung der Disziplin einfließen zu lassen. Ein wichtiger Höhepunkt die ses Erkenntnisprozesses war die Ausarbeitung des sowjetischen Lehr buches „Politische Ökonomie“, das 1954 erschien (deutsch 1955). Hier wurde das Resümee einer zwei Jahr zehnte währenden Diskussion zu me ¬ thodologischen und inhaltlichen Grundfragen der politischen Öko nomie des Sozialismus gezogen, und mit dem Versuch einer erstmaligen systematischen Darstellung der For mierungsprozeß der Disziplin rela tiv abgeschlossen. Frage nach den utopischen Sozialisten Den einzelnen Abschnitten des Materials läßt Liebing Kontrollfra gen und Studienhinweise folgen, die als Orientierungshilfen ein vertie fendes Eindringen in Grundfragen der behandelten Probleme ermögli chen. Hier sollte die Komplexität einiger Fragestellungen im Inter esse einer besseren Erfassung der theoretisch-historischen Problem stellungen durch den Leser über prüft werden. Anknüpfend an die bewährten Traditionen der Leipzi ger Universität auf dem Gebiet der Geschichte der politischen Ökono mie leistet die vorliegende Publika tion insgesamt einen kaum zu un terschätzenden Beitrag zur weiteren Profilierung der politökonomischen Theoriengeschichte als Lehr- und Forschungsdisziplin, der zugleich auch wichtige Anregungen für die Lösung gegenwärtiger theoretischer Probleme zu geben vermag. Neben den streitbaren theorien-geschicht- lichen Wertungen, die es mit dem Fortschritt in der politökono mischen Theorie zu präzisieren gilt, bleibt jedoch ein Problem gänzlich offen: die Stellung des utopischen Sozialismus innerhalb der 1 Ge schichte der politischen Ökonomie des Sozialismus. Liebing klammert ihn aus der Betrachtung aus, indem er den Erkenntnisprozeß des ökono mischen Wesens des Sozialismus/ Kommunismus ausdrücklich mit der Entstehung des Marxismus ver bindet (vgl. S. 3). Ohne diese Revolu- tionierung des gesellschaftswissen schaftlichen Denkens zu unterschät zen, wird diese Fixierung des Be ginns der Geschichte der politischen Ökonomie des Sozialismus den hi storischen Leistungen von Saint- Simon, Ch. Fourier, R. Owen u. a. kaum gerecht. Gerade um die Lei stungen von K. Marx und F. Engels bei ihrer genialen Gesellschafts prognose in ihrer ganzen Tiefe zu er fassen, scheint es zudem unumgäng lich, deren theoretische Leistungen in jene Betrachtung einzubeziehen. Dr. DIETER JANKE Neuer INTSEM-Kurs befaßte sich mit den Erfordernissen der Wirtschaftsstrategie EIN INTSEM-Kurs zum Thema „Theoretische und praktische Er fordernisse der ökonomischen Strategie und Konsequenzen für die wissenschaftliche Arbeit“ fand in der Zeit vom 16. bis 20. November an unserer Universi tät statt. Es war bereits der fünfte Kurs in diesem Stu dienjahr. An seiner Eröffnung nahmen Prof. Michael Düster wald, Sekretär der SED-Kreislei tung der KMU (r.), und Dr. Ger hard Vogel, Sekretär des Wis senschaftlichen Rates für wirt schaftswissenschaftliche For schung bei der Akademie der Wissenschaften (siehe Foto) teil. Besonders interessant für die 31 Teilnehmer des INTSEM- Kurses war eine Exkursion in das Kombinat Chemieanlagen bau Leipzig-Grimma. Auch die Diskussionen zu den Schlüs seltechnologien mit Prof. Dr. E. Garbe (TH Leuna-Merseburg), zur Anwendung neuester Er kenntnisse der Naturwissenschaf ten mit Prof. Dr. H, Pfeifer und Prof. Dr. R. Herzschuh (beide KMU) sowie zu Entwicklungs tendenzen der Biotechnologien mit Prof. Dr. H. Ambrosius (KMU) vermittelten zahlreiche neue Fakten und Erkenntnisse. Außerdem standen Ausspra chen zu verschiedenen Themen wie zum Beispiel zu theore tischen Erfordernissen und prak tischen Konsequenzen der ökono mischen Strategie, zu Entwick lungstendenzen und Problemen der rechnergestützten Plandurch führung und zu internationalen Tendenzen der flexiblen Auto matisierung auf dem Programm. Foto: HFBS (SCHULZ) TEUBNER-TEXTE . . . TEUBNER-TEXTE . . . TEUBNER-TEXTE 100. Band aktueller Forschungsliteratur Aus dem Angebot wissenschaft licher Buchhandlungen und Bi bliotheken sind sie nicht mehr wegzudenken — die am blauen Einband erkennbaren „TEUB NER-TEXTE zur Mathematik“! Seit 1976 gibt der Teubner- Verlag, Leipzig, diese Reihe her aus, in der Monographien, Spe- zialyorlesungen, Tagungs- und Sammelbände — vorwiegend in englischer Sprache — erscheinen. Sie entstand aus der Notwendig keit heraus, aktuelle mathemati sche Texte schnell und möglichst preisgünstig zu publizieren. Füh rende Mathematiker der DDR und des Auslandes stehen dem Verlag als Herausgeber bzw. be ratende Herausgeber bei der Ti telauswahl zur Seite; das Ma ¬ nuskriptangebot ist groß. Inter nationale Autorenschaft, Export in mehr als 30 Länder sowie Li zenzvergaben an namhafte aus ländische Verlage zeugen vom Ansehen der Reihe. In diesem Jahre kann der Ver lag den einhundertsten Teubner- Text vorlegen: „Some Applica tions of Weighted Sobolev Spaces“ von A. Küfner. Prag, und A.-M. Sandig, Rostock. Außerdem ange- boten... ... werden im Teubner-Verlag die Reihe „TEUBNER-TEXTE zur Physik“, eine Reihe zur Ge schichte der Wissenschaft sowie „Biographien hervorragender Na turwissenschaftler, Techniker und Mediziner“. Im Rahmen der Kolloquien- reihe des interdisziplinären Ar beitskreises „Sozialistisches Weltsystem“ zu aktuellen Fra gen der gesellschaftlichen Ent wicklung in sozialistischen Län dern beschäftigte sich das 11. ASW-Kolloquium mit aktuellen gesellschaftlichen Prozessen in der SFRJ. Nachfolgend veröffent lichen wir Auszüge aus dem Re ferat von Dr. Christine Haupt, In stitut für Ökonomie und Politik sozialistischer Länder, Akademie der Gesellschaftswissenschaften beim ZK der SED, Berlin, das im Mittelpunkt der Diskussion die ser wissenschaftlichen Veranstal tung stand. Die SFRJ entwickelte sich in den über vier Jahrzehnten ihres Be stehens von einem der rückständig sten Länder Europas zu einem mo dernen Industrie-Agrar-Staat. Den sozialistischen Aufbau mußten die jugoslawischen Kommunisten von einem äußerst niedrigen sozialökono mischen Entwicklungsniveau des Landes aus in Angriff nehmen. Ei nige der wichtigsten Industrie zweige wie die Metallurgie, der Ma schinenbau oder die Energiewirt schaft waren überhaupt nicht vor handen oder nur schwach entwik- kelt. 75 Prozent der Bevölkerung lebten auf dem Lande. Das Pro- Kopf-Nationaleinkommen betrug im Jahre 1938 in Jugoslawien 60 Dol lar gegenüber 521 Dollar in den USA und 337 in Deutschland. Durch die aufopferungsvolle Ar beit der jugoslawischen Werktäti gen konnten bedeutsame Erfolge beim wirtschaftlichen Aufbau des Landes erreicht werden. Die Indu strieproduktion erhöhte sich von 1946 bis 1985 auf das Dreißigfache, das gesellschaftliche Gesamtpro dukt im gleichen Zeitraum auf das Zehnfache. Von besonderer Bedeutung für die jugoslawischen Völker und Völ kerschaften war die Errichtung eines demokratischen, föderativen Staates. Gegenwärtig sind etwa 36 Prozent der jugoslawischen Bevöl kerung Serben, 20 Prozent Kroaten, Integrierende Komponenten sind zu stärken Das 11. ASW-Kolloquium beschäftigte sich mit den aktuellen gesellschaftlichen Prozessen in der SFRJ 8 Prozent Slowenen, 8 Prozent Alba ner, 6 Prozent Mazedonier und 3 Prozent Montenegriner. Weiterhin leben in Jugoslawien Ungarn, Tür ken, Slowaken, Rumänen, Bulgaren, Tschechen, Italiener und Vertreter anderer nationaler Minderheiten. Die jugoslawischen Völker und die in Jugoslawien lebenden nationalen Minderheiten waren jahrhunderte lang unterdrückt, so daß in Jugosla wien der Kampf um die soziale Be freiung immer aufs engste mit dem Kampf um die Lösung der nationa len Frage verknüpft war. Sozialistische Selbstverwaltung Die, gesellschaftliche Entwicklung in Jugoslawien bestätigt anschau lich, daß der Aufbau der sozialisti schen Gesellschaftsordnung mit un terschiedlichen, vielfältigen Formen und Methoden in Angriff genom men werden kann. Bekanntlich be steht die Gesellschaftsstrategie des BdKJ in der Konzeption des Auf baus des Sozialismus auf der Grund lage der sozialistischen Selbstver waltung. Diese Konzeption wurde von ihm um die Wende zu den fünf ziger Jahren entwickelt. Sie bein haltete — im Vergleich zum poli tischen Kurs der Partei in der un mittelbaren Nachkriegszeit — vor al lem eine veränderte Strategie in be zug auf die Rolle der kommunisti schen Partei, des sozialistischen Staates und des staatlich sozialisti schen Eigentums beim weiteren Auf bau des Sozialismus in Jugoslawien. Von der Grundtendenz lief diese veränderte Strategie in erster Linie auf eine Stärkung der Formen der unmittelbaren Demokratie in allen Gesellschaftsbereichen hinaus. Hinsichtlich der Rolle der Partei wurde darauf orientiert, daß sie ih ren Einfluß vor allem durch die poli tisch-ideologische • Überzeugungs arbeit der einzelnen Kommunisten in den verschiedenen Gremien der Entscheidungsfindung geltend ma chen und ihre Aufgabe in der Erzie hung der Werktätigen zur Selbst verwaltung sehen sollte. Im Zu sammenhang mit der Entwicklung des sozialistischen Staates wurde die Engels’sche These vom Abster ben des Staates nach der Machtüber nahme durch das Proletariat in den Vordergrund gerückt und dement sprechend auf die schrittweise Über tragung von staatlichen Funktionen auf Selbstverwaltungsorgane der Werktätigen orientiert. Was die wei tere Vervollkommnung des gesamt gesellschaftlichen Eigentums an Pro duktionsmitteln betraf, so wurde vom BdKJ nunmehr prononciert hervorgehoben, daß die Verstaatli chung der Produktionsmittel noch nicht identisch ist mit der tatsächli chen Vergesellschaftung von Pro duktion und Arbeit und daß sich mit ihr vor allem noch nicht automa tisch die Einstellung der gesell schaftlichen Eigentümer zu den Pro duktionsmitteln verändert. Deshalb wurde die Aufgabe gestellt, durch die Einführung einer Arbeiterselbst verwaltung das staatlich-sozialisti sche Eigentum weiterzuentwickeln und bei den Werktätigen das Gefühl zu festigen, auch tatsächlich Eigen tümer der Produktionsmittel zu sein. Reaktion und Gegenreaktion Fehlende Erfahrungen beim fried lichen sozialistischen Aufbau, die Übertragung von Formen und Me thoden der Führung des militä rischen Kampfes gegen die faschi stischen Okkupanten bzw. der Ver waltung der befreiten Gebiete unter den Bedingungen des Krieges auf die Leitung des wirtschaftlichen Aufbaus und anderes hatten teil weise zu Erscheinungen einer über mäßigen Zentralisation und Admini stration sowie zur Vernachlässigung der politisch-ideologischen Überzeu gungsarbeit geführt. Die Orientie ¬ rung auf die sozialistische Selbst verwaltung stellte in gewisser Weise eine Gegenreaktion auf sol che Erscheinungen dar. Die Erfolge, die in Jugoslawien auf der Grundlage der Selbstver waltungskonzeption beim sozialisti schen Aufbau erzielt wurden, zeu gen einerseits von den ihr innewoh nenden mobilisierenden Elementen. Andererseits ist in diesem Zusam menhang festzustellen, daß die zu Beginn der fünfziger Jahre entwik- kelte Konzeption aufgrund der prak tischen Erfordernisse des sozialisti schen Aufbaus in der Folgezeit auch vielfältigen Modifizierungen unter lag. So wirkte die Partei keineswegs nur durch die ideologische Überzeu gungsarbeit der einzelnen Kommu nisten in den jeweiligen Entschei dungsgremien. Der sozialistische Staat griff nicht nur im Falle der Gefährdung sozialistischer Errun genschaften konsequent in das ge sellschaftliche Leben ein, sondern spielte stets auch in der Wirtschaft keinesfalls eine untergeordnete Rolle, und die Orientierung auf die Höherentwicklug des sozialisti schen Eigentums durch die Verwirk lichung einer Arbeiterselbstverwal tung beinhaltete zu keinem Zeit punkt eine völlige Autonomie der einzelnen Produzentenkollektive. Dennoch begünstigte die Art und Weise, wie die Verwirklichung der Selbstverwaltungskonzeption in An griff genommen wurde, vor allem die weitreichende Dezentralisierung aller Entscheidungsbefugnisse, das Auftreten einer Reihe von kom plizierten ökonomischen und poli tischen Problemen. Vom BdKJ wird heute einge schätzt, daß die Selbstverwaltungs konzeption sowie der ihr entspre chende Mechanismus der gesell schaftlichen Entscheidungsfindung zwei Grundelemente beinhalten müssen — einerseits die weitrei chende Entscheidungsfreiheit der Republiken, Gebiete, Gemeinden so wie der Arbeitskollektive, anderer seits aber auch die Möglichkeit der Konzentration und Vereinigung der Kräfte und Mittel im Interesse der erfolgreichen Lösung der gemein samen Aufgaben. Zu starke Betonung nur einer Seite Es wird festgestellt, daß in der Vergangenheit der erste Aspekt überbetont wurde und dies als eine Ursache für bestimmte Desintegra tionstendenzen in der jugosla wischen Föderation sowie für die ökonomischen Probleme des Landes (Inflationserscheinungen, hohe Zah lungsverpflichtungen gegenüber dem kapitalistischen Ausland, eine große Zahl von Beschäftigungs suchenden u. a.) zu betrachten ist. Deshalb orientierte der XIII. Par teitag des BdKJ im Juni 1986 mit Nachdruck darauf, die integrieren den Komponenten der Selbstver waltung zu stärken. In diesem Zu sammenhang erklärte der derzeitige Vorsitzende des Präsidiums des ZK des BdKJ, V. Zarkovic: „In unserer konkreten Situation heißt das vor al lem, daß die Produktionsverhält nisse und das politische System der sozialistischen ■ Selbstverwaltung durch ihre weitere Entwicklung und Festigung schneller zur Integration der Gesellschaft... beitragen, daß sie die effektivere Entscheidungs findung, die rationellere und intensi vere Nutzung der gesellschaftlichen Mittel sowie die raschere Anwen dung der wissenschaftlich-tech nischen Errungenschaften gewähr leisten muß.“ Auf dem Parteitag wurde die Auf gabe gestellt, vor allem die Einheit der Partei auf der Grundlage des de mokratischen Zentralismus zu stär ken, die Rolle der Föderation gegen über den Republiken auf 'bestimm ten Gebieten zu erhöhen sowie die Integrationsprozesse in der ökono mischen Basis des Landes auf der Grundlage gesamtjugoslawischer Entwicklungsprogramme zu I för dern.
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