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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1987
- Erscheinungsdatum
- 1987
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198700009
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19870000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19870000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise vorlagebedingter Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 1987
-
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- Ausgabe Nr. 2, 16. Januar 1
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- Ausgabe Nr. 6, 13. Februar 1
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- Ausgabe Nr. 8, 27. Februar 1
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- Ausgabe Nr. 10, 13. März 1
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- Ausgabe Nr. 30, 31. Juli 1
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- Ausgabe Nr. 37, 16. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 38, 23. Oktober 1
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- Ausgabe Nr. 41, 13. November 1
- Ausgabe Nr. 42, 20. November 1
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- Ausgabe Nr. 45, 11. Dezember 1
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Band 1987
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^5$ November 1987 ‘43 WISSENSCHAFT 5 irtt 8 Ver Stell« ektof. AHläßlich des 40. Jahrestages Erringung der Unab- Henengigkeit von Ländern Süd- U Tan d Anfang Oktober ein nehuium statt, zu dem der Be- 66" süd-.und Ostasien der Sek- Au8..ANW eingeladen hatte. Gtszdem beteiligten sich mit Wissenschaftler des na Grundfragen der nationalen 6nsungsbewegung, der Sek- f Geschichte der KMU und L wMartin-Luther-Universität Bt Wittenberg. Thematischer R"erpunkt des Kolloquiums $7 -ndien, das am 15. August 4g seine Unabhängigkeit er- shrakteristisch für das Kol- War eine sehr große The- eMtelfalt, die von Fragen der w ichte, der Politik, .des Bil- upesens bis hin zu Sprache hrk teratur reichte. Einleitend Gc Dr. sc. Arnd Krause über baTrundzüge und Etappen der Gbaschaftlichen und poli- Entwicklung im unab- Indien. Es wurden die ssbiszur Kultur rtvol k ~h yf‘ ,OQIIiiii 3 eiiz: A AIN sh ul 0 Quium der Sektion ANW: ,v5 Qhre Unabhängigkeit J "nLAn. e« j : ändern Südasiens lend sve fernen von Geschichte nz Sffed intra" nder® An wur® 38 Zent" uu9 xtiotf rnsel s ve Mi« 1 !' ischu’ fühl* /Eß 1 ' 328 ür i nsb) kacb es utt. 633 ibled su5Siven Schriftstellern In- MBadie mit ihrer Feder für die 6" Indiens kämpften und i ►, maßgeblichen Anteil an hEringung der Unabhängig- , "Fes Landes haben. feßprachenfrage und Sprach- 4 in Indien sprach Dr. sc. 860 Gatzlaff. Es wurden die Schwierigkeiten aufge- • Vor denen ein Land mit I 800 Sorachen und Dialekten A‘6m Weg der Unabhängig- Bezteht. Prof. Klaus Mylius 6" am Beispiel der Sanskri- • Zur gemeinsamen Tradi- t er Sächsischen Akademie e, Ssenschaft und der KMU 668 Er unterbreitete den w"lag. eine Geschichte der ngtistik und Altertumsfor- 8 an der SAW abzufassen. V - Ba nicht nur Indien war Ge- % 0d der thematisch sehr 8efächerten Vorträge, auch Mtanma. dessen Unabhängig- *, 4 Januar 1948 prokla- he "urde gab es wissenschaft- Behdeiträge. Dr. Maria Simon 4 zur Rolle der bewaff- äfte im Kampf um die 5ang der Unabhängigkeit Bhäh Im Beitrag von Prof. Behr Richter wurde ’ die Behsttuation und Fragen der R npolitik in Burma darge- Sp inig® surd) vo nBe u Areg2 eige" kad". its e . j ve" n reundschaftliche Annähe- 6 des sowjetischen und in- 1"8n Volkes sehr verdient. 4chaffen von Saratchandra padhyay, einer der bedeu- ; Een Schriftsteller der neue- ePEngalischen Literatur, war • "Stand des Vortrages von 2:Maaß. Er gehörte zu den Autg %e rund der gehaltenen Bei- Be itfaltete sich eine ange- ? in > interessante Diskus- NPang der auch auf Fragen Pa- WSbhänGas am 15. August 1947 1 wurde, und Sri Lan- B’upngegangen, das am 4. ^ist.. i aus dem britischen VStem entlassen wurde. Inte" e r in. S er d 3sN iarat endt®e innigsten Entwicklungsetap- x “Wiens seit 1947 einer Un- BGhung unterzogen und er- 6,50 eine grundsätzliche Wer- B Her Beitrag von Dr. Kop- ann befaßte sich mit der Po- irfrGroßbritanniens nach dem ! Ten Weltkrieg in bezug auf l“ a abhängigkeitsbewegung in ' Und Südostasien. In diesem mmenhang ist auch der Vor- XVon Michael Viebig zu nen- t “et Aspekte der Kritik an k 0n bürgerlichen Historikern | Stenen Dekolonisationsthese kEeispiel ns behandelte auv I nachwies, daß der Rück- n d, eh der britischen Kolonial- uitra 1 * । Insinzig und allein Ergebnis ich e f Sischen Befreiungskampfes wnd dem nicht etwa ihr gu- , Me zugrunde lag. Auch an- Ungesellschaftliche Probleme id Dabhängigen Indien wurden ir0 oProchen. So befaßte sich — H Wolfgang Mehnert in sei- qortrag dem indischen e00gswesen, das sich vor a Probleme — eine hohe k^betenrate. eine sich ab- sende Segmentierung unter serschiedenen Bildungsein- en sowie der Einfluß des "lalismus — gestellt sieht. 'll D N Beitrag von Dr. Erika 66 fand das Wirken des rus- 850 Malers Reerich Wür- 6 Nikolai Konstantino- #" Reerich machte sich um INES MAASS Auf vielen Wegen erfolgt die Zusammenarbeit mit Leningrad Ein UZ-Interview mit dem Leiter des Lehrstuhls für Afrikanistik der Leningrader Staatlichen Universität, Prof. Dr. Andrej Alexejewitsch Zhukov UZ: Genosse Zhukov, Sie weilten schon mehrfach zu Besuch an unse rer Universität. Aus welchem Anlaß waren Sie dieses Mal Gast der Sek tion Afrika- und Nahostwissenschaf ten? Und welche Eindrücke nehmen Sie von dort mit nach Hause? Prof. Zhukov: Ja, ich war schon einige Male in Leipzig. Hier arbei ten meine Freunde Prof. Siegmund Brauner, , Dr. Karsten Legere, un sere Absolventen. Der Grund meines diesjährigen Aufenthaltes in Leipzig war vor al lem die Wissenschaft, das heißt der Erfahrungsaustausch mit den Kol legen der Sektion ANW. Zweitens bin ich gekommen, um das 30. Jubi läum der Zusammenarbeit zwischen der Leipziger und der Leningrader Universität vorzubereiten. Im Jahre 1959 wurde der Vertrag über Zu sammenarbeit zwischen beiden Uni versitäten unterzeichnet. Soviel ich weiß, war dies der erste derartige Vertrag zwischen Universitäten so zialistischer Länder, der gemein same Forschung und Lehre vorsah In Vorbereitung auf den 30. Jahres tag dieser Verbindung werden wir gemeinsam einen Sammelband wis senschaftlicher Beiträge zusammen stellen. Daneben wurde ich von mei nen Leipziger Kollegen zu einer Festversammlung der Gewerk schaftsgruppe eingeladen, die auch dem 70. Jahrestag gewidmet war. Dort konnte ich über die Entwick lung unseres Lehrstuhls und der Universität unter den Bedingungen der Umgestaltung berichten. Dafür bin ich sehr dankbar. Angenehm war auch die Anwesenheit von Stu denten auf der Versammlung, die sich rege an der offenen und inter essanten Diskussion beteiligten. Leipzig ist die Nummer Eins Prof. Dr. Andrej A. Zhukov bei einem Aufenthalt an der KMU. Fotos: Archiv Afrikanisten aus Leningrad und Leipzig zusammen? Prof. Zhukov: Die Hauptform un serer Zusammenarbeit besteht in der Ausbildung hochqualifizierter Kader für Leipzig an unserer Uni versität. Das heißt, bei uns werden DDR-Studenten ausgebildet, in nerhalb der Jahre 1960 bis 1987 wa ren es etwa 10. Wir arbeiten zwei tens auf wissenschaftlichem Gebiet eng zusammen. So veröffentlichten wir schon eine gemeinsame Mono graphie zu Fragen des Sprachwan dels in Afrika (Olderogge, D. A.; Brauner, S.: Sozialer Wandel in Afrika und die Entwicklung von Formen und Funktionen afrikani scher Sprachen. Linguistische Stu dien. Reihe A, Bd. 64. Berlin. 1980). In etwa zwei Jahren soll ein weite rer Band zur Erweiterung der gesell schaftlichen Funktionssphären afri kanischer Sprachen herauskommen. UZ: In diesen Tagen, in denen auch in unserer Republik feierlich der 70. Jahrestag der Großen Soziali stischen Oktoberrevolution began gen wurde, spielen Fragen der Freundschaft zwischen unseren Völ kern eine besonders große Rolle. Wie sehen Sie die Beziehungen zwi schen unseren Universitäten, an de ren Entwicklung Sie, wie wir wis sen, selbst aktiv mitwirken? Prof. Zhukov: Wir sind mit etwa 38 Partneruniversitäten verbunden, wobei die Leipziger die Nummer Eins für uns ist. Deswegen war es sehr erfreulich, von Prof. Rathmann zu hören, daß wir ebenfalls an er ster Stelle der Partneruniversitäten der KMU stehen. Das er füllt uns mit Stolz und verpflichtet uns, so weiterzuarbeiten. Sehr enge Kontakte zu Leipzig haben unsere Chemiker, Physiker, Philosophen, Historiker und Orientalisten. UZ: Sie sind Afrikanist und als solcher selbst ein Partner für un sere Fachvertreter. Wie arbeiten die Die in die Monographien eingehen den Beiträge werden natürlich auf gemeinsamen. Arbeitstagungen ab wechselnd in Leningrad und Leip zig diskutiert. Freundschaftliche Beziehungen Eine weitere Form der Zusam menarbeit ist das Ausführen von Gutachten für Qualifizierungsarbei ten von DDR-Wissenschaftlern (schon drei Gutachten kamen aus Leningrad). Zwischen den Wissen schaftlern unserer Lehrstühle be stehen echte freundschaftliche und kameradschaftliche Beziehungen, die besonders gefördert werden durch Prof. Siegmund Brauner, In haber des Lehrstuhls für Afrikani sche Sprachwissenschaft ud Prof. Rainer Arnold, Sektionsdirektor ANW. Prof. Brauner kenne ich noch aus der Zeit, da wir bei Prof. Ol- derogge in Leningrad gemeinsam in der Vorlesung saßen. UZ: Nun sind sicher auch schon perspektivische Vorhaben ins Auge gefaßt... Prof, Zhukov: Ja, beispielsweise sind Prof. Arnold und ich der Mei nung, die Zusammenarbeit nicht nur auf bestimmte Sprachen Afri kas zu beschränken, sondern in Zu kunft auch die Literatur und Kultur Afrikas einzubeziehen. So wollen wir im nächsten Jahr in' Leningrad ein gemeinsames Symposium durch führen, welches dem Schaffen des Nestors der sowjetischen Afrikani stik, Prof. D. A. Olderogge gewid met sein wird. Außerdem werden im Jahre 1989 aus Anlaß des 30. Ju biläums unserer Zusammenarbeit zehn Wissenschaftler unserer Uni versität an den Feierlichkeiten in Leipzig teilnehmen, wobei das Ge nossen sein werden, die viel zum Ge deihen der Zusammenarbeit beige tragen haben. Gemeinsames Buch wird erarbeitet Für den Sammelband anläßlich unseres 30. habe ich schon die Ent würfe der Beiträge unsererseits mit gebracht. Prof. Rathmann schätzte ein, daß sie eine gute Grundlage für den Band bilden. Nun werden un sere Beiträge von den Kollegen in Leipzig weiter vervollständigt und bearbeitet, so daß am Schluß eine gemeinsam verfaßte Variante veröf fentlicht wird. Wir stehen in unse rer Zusammenarbeit im dritten Fünfjahrplan (seit 1976 auf Fünf jahrplan-Grundlage). Obwohl un sere Wissenschaft nicht eine solch entscheidende für den gesellschaft lichen Fortschritt ist, wie es zum Beispiel Physik und Chemie sind, werden unsere Beziehungen doch von beiden Universitätsleitungen tatkräftig unterstützt und auch geachtet. Und dieses Verständnis ist meines Erachtens sehr wichtig. Die konkreten Fragen der weiteren Zu sammenarbeit wurden auf einer ge meinsamen Lehrstuhlsitzung wäh rend meines Aufenthaltes hier bera ten. UZ: Gibt es auch Verbindungen zwischen den Studenten beider Uni versitäten? Prof. Zhukov: Es gibt Verbindun gen, aber wir , würden uns diese noch intensiver wünschen. Gut ist, daß seit Jahren Studenten der KMU für kurze Zeit nach Leningrad zum Praktikum kommen, Ihre Anzahl übersteigt die aller anderen Part neruniversitäten. Da ich Afrikanist bin, möchte ich sagen, daß wir auf einer Lehrstuhlsitzung hier in Leip zig zum Schluß gekommen sind, in Zukunft auch längere Studienaufent halte von ein bis zwei Jahren zu er möglichen. Aber besonders wichtig wäre es, daß nicht nur DDR- Studenten bei uns ausgebildet wer den, sondern auch sowjetische Stu denten hier in Leipzig. Rezension zu dem Buch von Dietmar Stübler: Italien 1789 bis zur Gegenwart. Mit einem Prolog von Walter Markov. Akade- mie Verlag, Berlin 1987, 352 Seiten, 65 Abbildungen Sicher haben nicht nur Ge schichtsfreunde mit Freude den als Taschenbuch verstandenen Band zur Geschichte Italiens von der Französischen Revolution bis zur Mitte der 80er Jahre unseres Jahrhunderts, das vom derzeiti gen Prorektor für Gesellschafts wissenschaften unserer Universi tät, Prof. Dr. sc. Dietmar Stübler, geschrieben wurde, auf dem Bü chermarkt begrüßt. D. Stübler wendet sich mit dieser Publika tion an einen breiten Leserkreis und weiß ihn auch durch Anlage und Stil der Darstellung anzu sprechen. In zehn Kapiteln werden auf knapp 250 Textseiten Informa tionen en mässe, Einordnungen, Wertungen und nicht zuletzt auch zeitgenössische Ansichten geboten, die nicht nur die politi sche Szenerie widerspiegeln, son dern sich auch mit Ausflügen in die Kunst, die Kultur und die Li- (Fortschritt und Reaktion nach dem ersten Weltkrieg), V (Der Faschismus an der Macht) und VI (Krieg und Zusammenbruch) besticht vor allem die Darstel lung der Herausbildung und Ent wicklung des italienischen Fa schismus. Theoretische Durch dringung, Darbietung der Fakten und mit persönlichem Engage ment vorgetragene Wertungen lassen für den Leser schwierig zu verstehende Zusammenhänge transparent sowie die Vielschich tigkeit historischer Prozesse deut lich werden. Der siebente Abschnitt (Die Re- sistenza) setzt mit dem Sturz Mussolinis ein (Juli 1943) und be handelt die Zeit bis zur Befrei ung. Hervorzuheben ist in die sem Teil besonders die Einschät zung bezüglich der Widerstands bewegung (S. 194 f.). Viele interessierende Probleme der Nachkriegsentwicklung bis Zehn Kapitel voller interessanter Fakten teratur versuchen. Ein von Wal ter Markov in bewährt brillanter Darstellung bewerkstelligter Ab riß über mehr als 2000 Jahre rö mischer Geschichte, als Prolog vorangestellt, läßt den Leser den etwas unvermittelten Einstieg in die eigentliche Problematik kaum als Mangel empfinden. Kapitel I (Das Risorgimento) behandelt die acht Jahrzehnte * von 1789 bis zur Herausbildung des bürgerlichen Nationalstaates — ein Zeitraum, dem eigene hi storische Forschungen des Autors innerhalb der Forschungs- gruppe „Vergleichende Revolu tionsgeschichte der Neuzeit“ das Gepräge geben. Daß dieser Ab schnitt vergleichsweise knapp wegkommt (etwa 35 Seiten), wird ein Neuzeithistoriker viel leicht bedauern. Es kommt aber dem aktuellen Informations bedürfnis eines breiten Leser publikums durchaus entgegen, wenn das 20. Jahrhundert stär ker belichtet wird. Jedoch un geachtet der praktizierten Kon zentration werden im ersten Ka pitel alle relevanten Probleme angepackt und mit internationa len Einbettungen sowie Verglei chen (siehe z. B. Revolution von oben, S. 44 f.) vorgestellt. Der Herausbildung des Impe rialismus, der Entwicklung der . Arbeiterbewegung, Italiens Stel lung im internationalen Mäch tekonzert im letzten Dyittel des 19. Jahrhundertes sowie am Vor abend und während des ersten Weltkrieges sind die folgenden ' beiden Kapitel gewidmet (Kap. II: Terroristische Innenpolitik und „Große Außenpolitik“; Kap. III: Die „goldenen Jahre des Re formismus“). In den Kapiteln IV zur Gegenwart werden in den Kapiteln VIII bis X (Kap. VIII: Demokratischer Neuaufbau oder staatsmonopolistische Restaura tion?; Kap. IX: Der Zentrismus der Christlichen Demokratie in der Krise; Kap. X: Öffnung oder Wende nach links?) behandelt, die vom Kampf um ein demokra tisches Italien nach. 1945, den Weg in die NATO, den Platz der Mafia, die Entwicklung des Neo faschismus und des Terrorismus, die Stellung der Kirche, bis hin zur süditalienischen Frage, dem Kampf um die Einheit der Ar beiter- und Volksbewegung so wie dem Platz von Literatur, Kunst und Film reichen — um nur einige zu nennen. In der gro ßen Raum einnehmenden Be handlung der Parteienpolitik se- lingt es dem Verfasser, ein dif- ferenziertes Bild der Christdemo kraten und der italienischen So zialisten zu zeichnen. Diesem An spruch wird allerdings die Dar stellung der Entwicklung der Italienischen Kommunistischen Partei nicht gerecht. Zu schnell wird über die Probleme hinweg gegangen, die viele Leser be wegende Diskussion innerhalb der IKP kaum zum Gegenstand der Darstellung gemacht. Eine ausführliche Chronologie, wenn auch fast ausschließlich die politische Geschichte betref fend, sowie eine Auswahlbi bliographie, einige Karten (wobei die Schwarzweiß ge haltenen wenig übersichtlich sind) und ein Personen- und geo grafisches Register vervollstän digen den Band, der seine Ab rundung in einer Anzahl von Ab- bildungen findet. Dr. EDITHA KROSS Das Interdisziplinäre Zentrum für Wirtschaftsbezie- Internationale Beratung des Interdisziplinären Zentrums für Internationale Wirtschaftsbeziehungen N Die komplizierten Probleme des Welthandels treffen die Entwicklungsländer und ihre Bevölkerung am härtesten. besserte Agrartechnik, anhaltende intensive Eingriffe in die Produk tionsstrukturen, um vor allem in den Entwicklungsländern mehr De viseneinnahmen aus Agrarexporten zu erzielen, sorgen hier für stei gende Überschüsse, die letztlich den Preisdruck nach unten verstärken.. Der spezifische Stahlverbrauch ist in den vergangenen 20 Jahren in den USA und Japan um 40 Prozent zurückgegangen, der Verbrauch von Erdöl in den kapitalistischen Indu strieländern verringerte sich von 1979 bis 1982 um 20 Prozent. Substi tutionsprodukte und der den Roh stoffeinsatz bremsende technische Fortschritt verringert die Bedeu tung mancher - klassischer Rohwa ren. Heute kann konstatiert werden, daß eine Rohstofferschöpfung nicht in Aussicht steht. Wenn man berück sichtigt, daß über ein Drittel bzw. die Hälfte der Förderkapazität in den OPEC-Staaten nicht genutzt werden, läßt sich begreifen, daß die Quellen schätzungsweise noch 150 Jahre sprudeln werden. Neue För dergebiete wie Alaska und Nord europa sind hinzugekommen, wo die Erdölgewinnung im Ergebnis des sprunghaften Steigens der Erdöl preise Anfang der 70er Jahre vor angetrieben wurde. Immerhin ver ringerte sich der Anteil der OPEC- Staaten am Welterdölexport von 47 Prozent im Jahre 1980 auf 28 Prozent im Jahre 1985, und die Erlöse aus dem Ölexport wurden demzufolge schmaler, von 279 Mrd. US-Dollar 1980 auf 75 Mrd. US-Dollar 1986. Ähnlich die Situation bei agra rischen Rohstoffen. Nicht einmal mehr das Wetter, jener andere tra ditionelle Haupteinflußfaktor für die Preise bei den Agrarrohwaren, scheint noch die Bedeutung zu ha ben, wie sie aus den siebziger Jah ren bei Zucker und Kaffee und Ende der siebziger Jahre bei Ge treide in Erinnerung sind. Eine ver- Die Situation für die Entwick lungsländer, die im Durchschnitt die Hälfte ihrer Exporterlöse aus dem Rohstoffexport erwirtschaften, gestaltet sich vor diesem Hinter grund nach wie vor kritisch, und das zu einer Zeit, da jene Staaten Afrikas, Asiens und Lateinamerikas den kapitalistischen Industrielän dern gleich in doppelter Weise „Ent wicklungshilfe“ leisten. Bei den Ka pitalströmen fließt inzwischen we sentlich mehr vom Süden nach dem Norden, als umgekehrt von dort in Form von Krediten. Zuschüssen und Investitionen kommt. In den Jahren 1984 bis 1986 betrug der Nettokapi talexport in die kapitalistischen In dustrieländer 66 Mrd. US-Dollar. Rund 30 Mrd. DM profitierte allein die BRD im vergangenen Jahr vom Preissturz am Rohstoffmarkt. fangreicher. Der wissenschaftlich- technische Fortschritt bestimmt die Preisentwicklung; die Schere zwi schen Preisen echter Erneuerung und technisch überholten Erzeug nissen wird sich weiter öffnen. Ver gingen im Jahre 1900 noch 32 Jahre zwischen Erfindung und Herstel lung, im Jahre 1950 neun Jahre, so verringerte sich dieser Zeitraum auf ein bis drei Jahre. Der Produkt lebenszyklus von Computern z. B. verringerte sich von 5 auf maximal 2 Jahre. Während der Rohstoffhandel an Bedeutung verlor, der Anteil am Weltexport verringerte sich von 30 auf 17 Prozent, vollzogen sich be deutsame Veränderungen im Han del mit Fertigwaren und Dienstlei stungen. Die technologische Ent wicklung vollzieht sich heute mit einer rasanten Geschwindigkeit, die Innovationszyklen werden immer kürzer, der Forschungs- und Ent wicklungsaufwand wird immer um ¬ immer mehr rücken kundenorien tierte Problemlösungen in den Vor dergrund, ein „Kranz von Service- Leistungen“ rund um das angebo tene Produkt ist zunehmend ge fragt. In den kapitalistischen Indu strieländern führende Konzerne wie IBM realisieren heute bereits 27 Pro zent ihres Umsatzes über Software und Service — immaterielle Leistun gen, in Zukunft werden es voraus sichtlich 50 Prozent sein. Bei elek tronischen Schreibmaschinen z. B. betragen die Forschungs- und Ent wicklungskosten 10 Prozent des Ver kaufspreises, bei mechanischen Schreibmaschinen 1 bis 2 Prozent. Deutlich wurde so, daß die aufge zeigte Problematik als Herausforde rung an eine an den globalen Di mensionen orientierte Volkswirt schaft zu verstehen ist. Dr. DAGMAR BAKKOUR hungen (ZIW) „Georg Mayer“ hatte im Oktober seine Mitglieder und Gä ste zu einer Beratung eingeladen. Das Thema „Probleme der Entwick lung • kapitalistischer Weltmarkt preise“, hatte solche Anziehungs kraft, daß die vorhandenen Plätze kaum ausreichten. Mit der immer stärkeren Einbin dung der Volkswirtschaften in die Weltwirtschaft erlangt das Wissen um die weltwirtschaftlichen Ent wicklungen und Zusammenhänge gleichsam strategische Bedeutung. Wirtschaftswachstum wird immer stärker abhängig von der Fähigkeit, sich den ständigen Strukturverän derungen in der Weltwirtschaft an zupassen und wie es gelingt, der sich damit verändernden Nachfrage durch die Exportstruktur bzw. Lei stungsstruktur der Volkswirtschaft gerecht zu werden. Betrug der Anteil des Außenhandels am Natio naleinkommen der DDR im Jahre 1970 16,3 Prozent, so erhöhte er sich auf gegenwärtig etwa 37,2 Prozent. Die Volkswirtschaft wird' immer stärker in die Weltwirtschaft ver woben. Als profunder Kenner der Mate rie erwies sich der Referent, Dr. Vol ker Lange, Abteilungsleiter im For schungsinstitut des Ministeriums für Außenhandel der DDR. Anhand umfangreichen statistischen Mate rials erläuterte Dr. Lange den sich seit mehr als zwei Jahrzehnten voll ziehenden Strukturwandel in der Weltwirtschaft und im Welthandel. Kennzeichnend für die Rohstoff märkte ist ein die Nachfrage über steigendes Angebot. Mit Ausnahme von Rohöl erfuh ren alle Rohstoffe von 1960 bis 1986 eine reale Verbilligung. Das sind die Wirkungen erfolgreicher Fort schritte bei der Einsparung und Sub stitution sowie in Recycling. Der Strukturwandel in der Weltwirtschaft und die Entwicklung der Weltmarktpreise
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