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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1987
- Erscheinungsdatum
- 1987
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198700009
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19870000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19870000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise vorlagebedingter Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 1987
-
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- Ausgabe Nr. 2, 16. Januar 1
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- Ausgabe Nr. 6, 13. Februar 1
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- Ausgabe Nr. 8, 27. Februar 1
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- Ausgabe Nr. 41, 13. November 1
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- Ausgabe Nr. 44, 4. Dezember 1
- Ausgabe Nr. 45, 11. Dezember 1
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Band 1987
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^jjg/35 2. Oktober 1987 WISSENSCHAFT 5 n ve" ngli® e Auf dem Kongreß gab es, das e deutlich, einen breiten Aus- rof. Thiele: Das ist gar nicht so t ‘M Pd8‘d.: ;,"5 1 1 Kongresses deckte ja das g Feld sprachwissenschaftli- mng ab. Und so wie nie- r, tb die. wachsenden Konsequenzen. Um das an . Ul’ 1 d 9 n 1 .1d meoa-voci nanl man mit vielen i henschaftlern, die man sonst viel- EFtnur dem Namen nach kennt. war zweifelsohne eines der wissenschaftlichen Ereig- 26 dieses Jahres in unserem j ’• Welche Eindrücke nahmen Von ihm mit nach Hause? yof. Thiele: Es war sicherlich für t. Auf welchen Geleten stell- sich die aufregendsten, inter ■ Vengzuineuen ihrer konkreten An- Hinter solchen neuen Ent- über neue Erkenntnisse und lenzen in der Sprachwissen- Dup m ie J meisten Teilnehmer beein- MEkend, viele der führenden Vom 10. bis zum 15. August tagte V i Berlin der XIV. Internationale Kongreß der Sprachwissenschaft- 511600 Wissenschaftler aus 64 Län- m beteiligten sich an ihm. Auch ’ der Karl-Marx-Universität be- #Kte sich eine Reihe von Teil- Hinern. So waren unter anderem nsenschaftler der Sektionen Ger- j 6stik und Literaturwissenschaf- ' Theoretische und Angewandte Esachwissenschaft, Fremdspra- ”, Afrika- und Nahostwissen- arten, Journalistik sowie des Her- elnstituts auf ihm vertreten. Zu Teilnehmern gehörte auch Prof. ■Wolfgang Thiele, Direktor der ’nen TAS. UZ unterhielt sich mit ? über die Bedeutung und Er- Hisse dieses XIV. Internationa- Linguistenkongresses.' 02: Der XIV. Internationale Kon- 65 der Sprachwissenschaftler in Fih yon großer Bedeutung für ; enn. Wurden doch im ungezwun- 0esn, aufgeschlossenen Gespräch • "ubtslle Fragen weiter diskutiert. ^•‘Kationen ausgetauscht, erhielt interessante Anregungen und FaPte selbst welche geben. Dabei d die Atmosphäre, der Geist, der U dem Kongreß herrschte, ich mal sagen: sehr wohltuend. 62 Und gerade in politischer Hin- Es ist schon bemerkenswert, l Wissenschaftler der verschie- önsten Länder so inteniv ins Ge- kamen. Ich denke, das lag C daran, daß man sich in den es5ligsten politischen Fragen unse- IZeit einer Meinung wußte. Wissenschaftler der Welt auf en solchen Kongreß zu sehen, zu IIJ®. In den Sektionssitzungen, En“en Rundtischgesprächen und in 6 ich bin Leiter eines Auto- "ollektivs für die Erarbeitung Tsäb cn aur cem nomgre me-t h tte Entwicklungen zum Beispiel taper Textlinguistik und bei den U’® der Grammatikbeschrei- So sind, was den letztgenann- Aspekt betrifft, zum einen die Z tusch ritte der Theoretischen Lin- 4 “ “Stik äußerst beachtenswert, aber it a In ilinje 460 ande en auch T b8chkeiten ihre 5s Ehungen stehen allemal prakli ■ ge59 Ine Konsequenzen. Um das an 15..0 h. Beispiel genauer darzustel- lell . • inh 1. T ninAc Aiifn ed p iba 2: itok% c a b Ö Beh ü in V Suen_. .-5Bhatt. ‘ aS ? sich die aufregendsten, inter ■ cb / pntesten Entwicklungen dar? o d ...M Thiele: Das ist gar nicht so ben 0 E’dch zu sagen. Das Programm fs8 BtK ongresses deckte ja das 8- . k te Feld sprachwissenschaftli- 5 En Forschung ab. Und so wie nie- igec 666 das ganze Programm wahr- rindsnden, an allen Sektionssitzungen idePne Rundtischgesprächen teilneh- enVBSBkonnte, kann kaum jemand die tet PAe Linguistik überblicken. Aus spner, eben eingeschränkten, Sicht ucbBBSten sich auf dem Kongreß inter- steiS "n - - . . . JW en“en Rundtisch tbe Pausen kam 1 J M ^nschaft1ern. r + 3 « Lohs uur dem Namen nacn Kennt, oro MöHespräch, konnte man mit ihnen ,hdfieldakte knüpfen. Neben den offi- ’(6682 Veranstaltungen war gerade orhAtanStart lebendiger Gedankenaus- 11VurCh ~ • 1 n uPEUEker • PP ndch ■ .i;cJ NEm c Die Sprache bleibt primärer Gegen stand der Linguisten Interview mit Prof. W. Thiele, Direktor der Sektion TAS zum XIV. Internationalen Linguistenkongreß eines Hochschullehrbuches der eng lischen Grammatik. Zu deren Dar stellung stehen uns nun verschie dene Arten der Grammatikbeschrei- bung zur Verfügung. Wir aber muß ten erkennen, daß wir uns nicht nur auf eine Art ausschließlich stützen können, sondern, daß wir eine ver nünftige Synthese verschiedener Ar ten der Grammatikbeschreibung an streben müssen. Offensichtlich wird, so meine ich, wie wichtig es ist, neue Tendenzen, neue Entwicklungen zu verfolgen, ohne dabei aber auf eine kritische Sichtung und Annahme zu verzich ten. So fiel mir auf dem Kongreß ganz obenan. Welches Bild wider spiegelte da der Kongreß für die Sprachwissenschaft? Prof. Thiele: Ich denke, daß wir bei diesen Fragen noch am Anfang stehen. Ausgenommen vielleicht die Erfassung sprachlicher Daten und deren Auswertung nach bestimmten Prinzipien. Weltweit ist man zwar dabei, die Möglichkeiten der Com puter für unsere Wissenschaft zu er schließen, aber trotzdem steckt die Computerlinguistik noch in den Kin derschuhen. Die Entwicklung frei lich wird schnell voranschreiten und wir, die DDR-Linguisten, betei ligen uns natürlich daran. Auch in der Sprachwissenschaft werden zunehmend die großen Möglichkeiten der modernen Verfahren der Informationsverarbeitung entdeckt. Foto: UZ/Archiv einschränken, sondern, im Gegen teil, eher hoch betonen soll: Eine in terdisziplinäre Arbeit ist nur dann sinnvoll und für den jeweiligen Partner interessant, wenn die ei gene Disziplin sich auf einem hohen Niveau befindet, wenn der eigene Forschungsgegenstand umfassend er kundet wird. Dies bedeutet, daß bei aller weiteren Sichtweise die Spra che selbst der primäre Forschungs gegenstand des Linguisten bleiben muß; andere Faktoren — etwa die Berücksichtigung der Kommunika tionspartner — sind wichtig, aber der Zugang zu solchen Faktoren muß über die Sprache erfolgen. UZ: Wer an einem solchen inter nationalen Kongreß teilnimmt, der will sicherlich auch etwas vorwei sen können. Auf welche Leistungen und Ergebnisse konnten die Lingui sten der Sektion TAS in Berlin ver weisen? Prof. Thiele: Am wichtigsten sind bestimmt die wissenschaftlichen Lei stungen, die im Vorfeld des XIV. In ternationalen Liguistenkongresses an unserer Sektion entstanden. Hier muß ich mich allerdings auf eine Auswahl beschränken. Zu nennen wäre zunächst die Studie „Zur Theo rie und Methodologie der Lingui stik“, die unter der Herausgeber schaft von A. Neubert und R. Ru- zicka entstand und im Frühjahr ver teidigt wurde, weiterhin die Bücher „Properties of English texts" von G. Graunstein und mir, das „Städ tenamenbuch“, an dein von unserer Sektion J. Schultheis und W. Wen zel beteiligt sind. Nicht verschwiegen werden soll auch, daß an dem Kongreß rund 40 Wissenschaftler unserer Sektion teil nahmen. Dabei wurden 30 Beiträge von Angehörigen der Sektion TAS in den Sektionssitzungen sowie bei den Rundtischgesprächen bestritten. Beteiligt haben sich daran, und dar auf sind wir durchaus etwas stolz, eine Reihe von Nachwuchswissen schaftlern. UZ: Welche Ergebnisse und Anre gungen brachte nun der Kongreß für die weitere wissenschaftliche Ar beit? Prof. Thiele: Vier Überlegungen sind es vor allem, die durch diesen Kongreß angeregt oder verstärkt wurden. Erstens bestärkten uns die Diskussionen und Gespräche auf den Tagungen darin, daß an der auf, daß in der Textlinguistik eine ganze Reihe von Wissenschaftlern sich auf ganz spezielle Aspekte kon zentriert. Jedoch kann von einer stark eingeschränkten Problemstel lung kaum der gesamte Forschungs gegenstand überschaut werden. Und der ist in der Textlinguistik nunmal der Text in seiner Gesamtheit. Beachtet man das nicht, kann es schnell passieren, daß auf Randfra gen ausgewichen wird und die eigentlich zentralen Fragen zu we nig Berücksichtigung finden. Das aber darf nicht geschehen. Denn in der Textlinguistik wird es meines Erachtens nur dann ein Weiter kommen geben, wenn die Untersu chung des Textes die entscheidende Rolle spielt, wenn also textexterne Faktoren immer mit Blick auf sprachliche Mittel und Bedeutungs struktur behandelt werden, wenn beides im Zusammenhang betrach tet wird. UZ: In allen Wissenschaften steht die Anwendung moderner informa tionsverarbeitender Verfahren mit UZ: Wie war das auf dem .Kon greß, waren die Sprachwissenschaft ler unter sich oder spielte auch dort interdisziplinäres Denken eine Rolle? Prof. Thiele: Keine geringe, möchte ich sagen, denn schließlich muß auch die Linguistik den Blick über den Zaun wagen, und der Kon greß hat hierfür mannigfache An regung gegeben. Das betrifft unter anderem die Zusammenarbeit von Semantik und kognitiver Psycholo gie, von Textlinguistik und Rezep tionsforschung, von Textlinguistik und Semiotik. Zusammenarbeit su chen wir aber auch zum Beispiel mit der Fremdsprachenmethodik, hier gibt es gerade in Leipzig eine gute Entwicklung, wie man eigent lich überhaupt sagen kann, hier wird der Notwendigkeit interdiszi plinärer Arbeit Rechnung getragen, was aber nicht heißt, daß wir in nächster Zeit bei diesen Fragen nicht an Tempo zulegen müssen. Hinzugefügt sei noch eine Bemer kung, die das eben Gesagte nicht KMU auch in Zukunft die Breite der linguistischen Forschung bei behalten werden muß, um im Ge spräch zu bleiben. Zweitens kam die Anregung, daß an unserer Sek tion den Fragen der historisch ver gleichenden Sprachforschung noch größere Beachtung zu schenken ist. Drittens hat der Kongreß auch ver deutlicht, daß die geforderte Kon- zentration in der Forschung nicht dadurch zu erreichen ist, daß von bestimmten Forschungsthemen wie der Abstand genommen wird. Unse res Erachtens verlangt Konzentra tion in der Forschung ein neues Her angehen. Wir verstehen darunter zum Beispiel die durchgängige Be zugnahme aller Forschungsgruppen zu zentralen Fragen. Und viertens schließlich hat der Kongreß uns zu der Überlegung geführt, daß wir die Entwicklungskonzeption der Sek tion mit den Hauptforschungsrich tungen noch klarer hinsichtlich des Anteils der einzelnen Philologien, der einzelnen Wissenschaftsbereiche an den zu erbringenden Leistungen aufschlüsseln müssen. Z um Thema „Neue Formen und Wege in den Wirtschafts beziehungen zwischen Staa ten unterschiedlicher Gesell schaftssysteme“ wurde das 4. Leipziger Weltwirtschaftssemi nar durchgeführt. Mehr als 60 Wissenschaftler und Wirtschafts praktiker aus 14 Ländern nah men daran teil. Wie „UZ“ be reits berichtete (Vgl. UZ/23), er folgte unmittelbar vor Beginn des Seminars die Gründung des Interdisziplinären Zentrums für Internationale Wirtschaftsbezie hungen „Georg Mayer“ an unse rer Universität. Die nüchterne Betrachtung des Standes und der Probleme der Ost-West-Wirtschaftsbeziehun- gen der ersten Hälfte der achtzi ger Jahre bot ausreichend Mate rial zum Austausch von Stand punkten und Bewertungen. War einem ungünstigen politischen Klima zwischen den unterschied lichen Systemen ausgehenden Ge fahren für die intersystemaren Wirtschaftsbeziehungen. Was die Grundeinstellung zu intensive ren gegenseitigen Wirtschaftsbe ziehungen betrifft, ging Prof. Knirsch von zunehmenden Ge meinsamkeiten aus, betrachtete vollzogene institutioneile Ände rungen als förderlich und wer tete neue Formen in Gestalt von Kooperationen, Drittlandkoope ration und Gemeinschaftsunter nehmen als wichtige „ergän zende Möglichkeit“ und Faktor der Stabilität. Wichtige Erfahrungen außen wirtschaftlicher Beziehungen sei nes Unternehmens mit sozialisti schen Staaten legte Direktor H. W. Büscher (Siemens AG, Mün chen) dar. Immerhin schloß sich Wirtschaftsexperten im Dialog Neue Wege in den Wirtschaftsbeziehungen zwischen Staaten unterschiedlicher Gesellschaftssysteme gesucht doch zu konstatieren: verringer tes Wachstum im Vergleich zum Welthandel, durch den Preisver fall für wichtige Welthandelswa ren verursachte rückläufige Ten denzen im wertmäßigen Aus druck des Außenhandels, bessere Bilanzierung von Ex- und Im port zugunsten der sozialisti schen Staaten, mangelnde Stabi lität und warenstrukturell be dingte Schwierigkeiten, einsei tige Maßnahmen des Verbots, der Diskriminierung, des Han dels- und Technologieembargos und anderes. Ungeachtet nicht zu überse hender Unterschiede in zahlrei chen prinzipiellen Positionen do minierte das gemeinsame Suchen nach Alternativen, um künftigen Anforderungen Rechnung tragen zu können. In seinem Referat widmete sich Prof. Dr. sc. G. Nötzold, Vor sitzender des Zentrums und Lei ter des Wissenschaftsbereiches Weltwirtschaft an der Sektion Wirtschaftswissenschaften, ins besondere dem wissenschaftlich- technischen Fortschritt, durch den sich konkrete Anforderun gen, Notwendigkeiten und Mög lichkeiten für beiderseits vorteil hafte Beziehungen in differen zierten Formen und Methoden er geben. Entscheidend sei, daß beide Partner ihre ökonomischen Interessen realisieren können, die technisch-technologischen Sy steme und Lösungen wechselsei tig adaptionsfähig sind und sich eine konstruktive Atmosphäre des Vertrauens herausbildet. Mit den Entwicklungsperspek- tiven der intersystemaren Wirt schaftsbeziehungen beschäftigte sich Prof. Dr. P. Knirsch (Freie Universität, Berlin/West). Er un tersuchte Ursachen der veränder ten weltwirtschaftlichen Lage, Wirtschafts- und handelspoliti sche Einflüsse und die von die AG über 100 Kooperations verträge mit Partnern aus den RGW-Ländern ab. Dr. sc. S. Geopel, stellvertreten der Generaldirektor des VEB Kombinat Polygraph „Werner Lamberz“, stellte seinerseits im Referat das Kombinat sein Profil und seine Außenwirtschaftsbe ziehungen vor, über die 90 Pro zent der Produktion realisiert werden. Hohe Erneuerungsraten in der Fertigung, wissenschaft lich-technische Attraktivität und solide Geschäftstätigkeit sind wichtige Ansatzpunkte und zugleich Resultate der Einschal tung in die internationale Ar beitsteilung. Mit dem Ausbau von Direktbeziehungen zu sowje tischen Partnerbetrieben sowie differenzierten Formen indu strieller und wissenschaftlich- technischer Zusammenarbeit zu Partnern aus nichtsozialistischen Staaten trägt das Kombinat Poly graph diesen Erfordernissen Rechnung und bemüht sich um die rasche Umsetzung modern ster wissenschaftlich-technischer Ergebnisse. Immer wieder stellten sich die Gesprächspartner die Frage: Was kann und muß verändert werden, um substantielle Ver besserungen der gegenseitigen Beziehungen zu erreichen? Not wendig sei die Weiterentwick lung des Systems multilateraler Beziehungen, um einen wirksa meren Beitrag zur Lösung globa ler Probleme leisten zu können (zum Beispiel Gesamteuropä isches Wirtschaftsforum, Um weltschutzstrategie, Reaktorsi cherheitsprogramm für Kern kraftwerke). Mit der Einladung zum 5. Welt- wfrtschaftsseminar 1988 in Leip zig zum Problem des Austauschs von Technologien und Systemlö sungen und zu Problemen des nichtmateriellen Exports endete das Seminar. Völker Rußlands sich am Horizont an- im 2” m pw- d 4 Dationalen B 2 n ^knechteten Ä *ndshs der sich —- ■ I ’Mtj enden Revolution eine ge- B i 8e Kraftreserve. Die Bolsche- 1 x er" ub vetl r- " * Pp, 61 itsministers Gutsbesitzerland Behignen. An der gesamten Front heallte der Ruf nach der Sowjet- ug hrenL, Die Soldaten machten auf $ eh Weise Frieden. Sie fuhren fort, । • e Verhaßter Offiziere gewaltsam । e ttledigen. Ganz offen sprachen °P’ Lei Anbruch der kalten e Rszeit nach Hause zu gehen. In nationalen Befreiungsbewegung E .--sede- VC. —-e D--eet ehrung der Massen setzte sich I " ’n den nationalen Randgebie- »r wureh. Innerhalb der Parteien ' Siir nschewiki und Sozialrevolu- , Ehere zeichnete sich ein politi- < n L Differenzierungsprozeß ab. B’qianren Masseneinfluß nicht zu 9 den, arbeiteten linke Fraktio- Slscheser Parteien häufig mit den Bsehgeyiki zusammen. Die Proviso- e Regierung war nicht mehr htjeder Lage. Am 12. Oktober Kisel -enin seinen Artikel: „Die St herangereift“. A He Erfahrungen des Sommers er v 1917 lehrten, daß die Geduld der EI ‛v(borevolutionierten Massen mit der r5 1 snZisorischen Regierung zu Ende Tn.Thren Versprechungen glaub- TBeitaSie, nicht mehr. Streikende Ar- Bgter besetzten die Fabriken, ver- lij® die Direktoren und nahmen ^Leitung der Betriebe in die eige- ehaHände. Das entsprach der bol- melsWistischen Forderung: „Den Ar- in’ 2, väg,Veitou>cnen Foraerung: „Len Ar- , tr W n die Kontrolle über die Pro- pojbehton!". „Die Bauern begannen, « 0 ehSZegen den Willen des Landwirt- % $ts. am 28. September lagen NSehenntral komitee der bolschewi- *eF6 Partei zwei Briefe vor, die - ' der Revolution vom finn- xe®u dsehen Helsingfors, wo er sich ' J Ben hssem Zeitpunkt noch verbor- a[0 "“tte: n- nach Petrograd geschickt ” le Bolschewiki müssen die Lenin: „Angreifen und wir werden siegen!“ Rußland steht vor dem Sturm: Lenin fordert den bewaffneten Aufstand. Die Rote Garde wird mobilisiert. Die Kerenski-Regierung schwimmt gleichsam auf einer Eisscholle, die unter den Füßen wegtaut. Macht ergreifen“ und „Marxismus und Aufstand“. Nunmehr seien alle Voraussetzungen für den Sturz der Provisorischen Regierung gegeben, schrieb Lenin. Diesen günstigen Augenblick zu versäumen, betrach tete er als nie wieder gutzumachen den Fehler. Schiebe man den be waffneten Aufstand hinaus, so werde sich der kampfbereiten Mas sen, die alle ihre Hoffnungen auf die Bolschewiki setzten, tiefe Ent täuschung bemächtigen. Die Folge sei der Sieg der Konterrevolution. Die Durchführung des Aufstandes bezeichnete er als strategische Kunst. Lenin skizzierte, wie an den entscheidenden Punkten der Haupt stadt überlegene bewaffnete re volutionäre Kräfte konzentriert wer den müßten, um die Konterrevolu tion sofort in die Defensive zu drän gen. Am 20. Oktober kehrte Lenin auf Beschluß des Zentralkomitees auf der Lokomotive Nr. 293, die der Ma schinist Hugo Jalawa fuhr, illegal aus seinem finnländischen Exil nach Petrograd zurück, um direkt in den Gang der Ereignisse ein zugreifen. Im Arbeiterviertel Wybor ger Seite tauchte er in der Ser- dobolskaja-Straße, Haus 1/92, in der Wohnung der bolschewistischen De ¬ putierten des Petrograder Sowjets, Margarita Fofanowa, unter. Sie ge hörte zu den Verbindungsleuten zwi schen ihm und dem Zentralkomitee. Dort schrieb er auch eine Reihe wei terer Briefe und Artikel über die Vorbereitung des bewaffneten Auf stands. Am 23. Oktober gelangte Le nin unerkannt in den Smolny und nahm dort an einer Sitzung des Zen tralkomitees teil. Seine These, den bewaffneten Aufstand unverzüglich auszulösen und die Regierung zu Fall zu bringen, begründete er in einem eingehenden Referat. Si nowjew und Kamenjew, deren Posi ¬ tion sich auch Trotzki anschloß, op ponierten. Sie behaupteten, daß ein sofortiges Losschlagen mit einem zu großen Risiko verbunden sei, und verlangten, bis zur Einberufung des II. Gesamtrussischen Sowjetkongres ses abzuwarten. Das erschien Lenin als Verrat an der Revolution. Er warf ihnen „hysterischen Pessimis mus“ vor. Das Zentralkomitee er teilte allen Parteiorganisationen die Weisung, sich für die bewaffnete Er hebung bereit zu halten. Die Bolschewiki arbeiteten fieber haft an der direkten Vorbereitung des Aufstandes. Beim Petrograder Sowjet wurde als legäles Organ ein Revolutionäres Militärkomitee ge bildet, das ebenfalls seinen Sitz im Smolny hatte. Es fungierte als Stab des Aufstands. Von ihm gingen alle Befehle an die bewaffneten re volutionären Kräfte aus. Die Rote Garde wurde mobilisiert, neue Ein heiten wurden aufgestellt. Sie wa ren die Stoßkraft der Revolution. In 62 Städten standen 200 000 Rotgar disten bereit, davon in der Haupt stadt 23 000 Mann. Von den Arbei tern der Rüstungsbetriebe wurden sie mit Waffen ausgerüstet. 150 000 Soldaten der Petrograder Garnison traten auf ihre Seite. Weitere Ver stärkung kam von den 60 000 Ma trosen der Baltischen Flotte, die in Kronstadt und Helsingfors statio niert waren und hinter den Bolsche wiki standen. Kommissare des Ko mitees begaben sich zu allen Einhei ten des Frontheeres und orientier ten die Soldaten auf die Rolle, die sie während des Aufstandes spielen sollten, z. B. eventuelle Bewegun gen noch regierungstreuer Truppen zu verhindern. Im Hinblick auf die Bedrohung Petrograds durch die Deutschen konnten viele Verfügun gen des Komitees als Verteidigungs maßnahmen getarnt werden. In einem Anfang November an Swerd low gerichteten Brief, der Mitglied des Revolutionären Militärkomitees war, drängte Lenin auf Aktion: „An greifen mit allen Kräften und wir werden in wenigen Tagen siegen!“ Natürlich entging es der Proviso ¬ rischen Regierung nicht, daß der entscheidende Kampf um die Macht immer näher rückte. In Nachah mung der Taktik Kornilows begann sie, rings um Petrograd und Moskau Truppen zu konzentrieren, in die sie noch Vertrauen zu haben glaubte. Sonderbataillone aus Kulakensöh nen wurden zusammengestellt, die der Konterrevolution als Stoßbriga den dienen sollten. Auf der Ka binettsitzung vom 30. Oktober, die sich speziell mit dem Thema „Kampf gegen die Bolschewiki“ be schäftigte, erklärte Kerenski prah lerisch: „Ich verfüge über mehr Kräfte als nötig sind. Sie werden endgültig zerdrückt werden.“ Tat sächlich aber schwamm seine Re gierung gleichsam auf einer Eis scholle, die ihr unter den Füße« wegtaute. Prof. Dr. JOACHIM KUHLES Am Vorabend der Oktoberrevolution: Militärische Ausbildung neuer Einheiten der Roten Garden. Die Bolschewiki auf dem Weg zum Roten Oktober Eine UZ-Serie über interessante Episoden, Begegnungen und Ereignisse aus der Geschichte der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution
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