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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1987
- Erscheinungsdatum
- 1987
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198700009
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19870000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19870000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise vorlagebedingter Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 1987
-
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- Ausgabe Nr. 8, 27. Februar 1
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- Ausgabe Nr. 10, 13. März 1
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Band
Band 1987
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in laß de« s Stu en * itzj) War* ford9 zud ang, n,0 an 85 iläv) 4. e "w G el W stuo ifalt ' Am Sonnabend, 12. September von 9 bis 17 Uhr auf der Grimmaischen Straße: Große Solidaritätsaktion der Journalisten des Bezirkes Leipzig • Überall angeboten werden von den Journalisten die Lose der internationalen Solidaritätslotterie • Mitglieder des Ensembles „Solidarität" unserer Universität bieten einige der beliebten Ensemble-T-Shirts an • Leipziger Tages-und Betriebszeitungen bieten für jeden Geschmack etwas: Vom „Sächsischen Backkalender" über Grünpflanzen bis zu kunstgewerblichen Erzeugnissen ist alles dabei • Der Sender Leipzig bereitet die beliebte Wunsch-Diskothek vor, wo man „seine" Melodie bestellen kann • Sinnvolle Beschäftigung finden alle Kinder an der Spiel-und Bastelstraße der Pionierhäuser hr * ‘ st 1 1- ( it a" gu" Eine große Aufgabe, die unseren ganzen Einsatz fordert nd Enge Zusammenarbeit des Instituts für Allgemeine und Kommunale Hygiene mit dem 10 Department of Community Health des Gondar College of Medical Sciences in Äthiopien e V 115" sge In den letzten Jahren hat sich zwi schen d em Institut für Allgemeine und Kommunale Hygiene des Be- ' "siches Medizin der Karl-Marx- Viversität und dem Department of Eommunity Health des Gondar- Sollege of Medical Sciences in Athiopien eine enge Zusammenar- heit entwickelt. Seit 1980 wurden Wei Mitarbeiter des Gondar Col- 38e zur Promotion A geführt, ein Weiterer ist zur Zeit in Leipzig, um Seine Promition A abzuschließen. In her Studienjahren — 1980/81, 81/32, 52/83 und 86/87 — wurden die Vor- jungen über Epidemiologie am "Ondar College von unserem Insti- at bestritten, und auch im Stu- ’^njahr 1987/88 wird einer unserer itarbeiter wieder Lehraufgaben in Gondar übernehmen. weitere Besonderheit unserer Aus bildung ist die Einheit von Hoch schulstudium und postgradualer Weiterbildung zum Facharzt. Die ausländischen Studenten kehren aber in der Regel, nach Abschiuß des Hochschulstudiums in ihre Hei matländer. zurück. Das bedeutet für uns, daß vor allem der praktischen Ausbildung der Studenten beson dere Aufmerksamkeit gewidmet werden muß. Die sich aus unseren Studienplä nen notwendigerweise ergebenden Lücken auf tropenmedizinischem Gebiet werden durch einen tropen medizinischen Kurs ausgeglichen. Dieser Kurs, der den Charakter eines sechswöchigen Intensivlehr ganges hat und mit einer Abschluß prüfung endet,'ist für alle in der DDR studierenden Medizinstuden- in auch Kurs und tropischen Klimagürtels unse rer Erde obligatorisch. Tropenmedi zin ist ein interdisziplinäres Gebiet, und es ist hervorzuheben, daß sich alle Institute und Kliniken des Be reiches' Medizin mit relevanten Fra gestellungen sehr engagiert beteili gen. Nicht’ zuletzt in der interdiszi plinären Gestaltung ist die Ursache 0 Leipzig weilenden Mitarbeiter les Department of Community Health in unser Kollektiv brachten süs die Probleme des Landes näher. 80 entstand fast unbemerkt, aber 2wangsläufig die Basis, auf der sich Ser Gedanke der Solidarität nicht nur mit Äthiopien, sondern .mit allen "ntwicklungsländern entwickelte. Große Herausforderung für unsere Hochschullehrer Selbstverständlich müssen . einem interdisziplinären Lie enge Zusammenarbeit mit ten aus Ländern des subtropischen Gem Gondar College blieb natürlich Dicht ohne Rückwirkung auf das Wissenschaftliche und geistig- kulturelle Leben in unserem Insti- ut. Die zahlreichen Lichtbildervor- räge über das tägliche Leben in Athiopien, verbunden mit Informa- Sonen über Geschichte, Kultur und Politik, sowie die Einbeziehung der für den Erfolg des Kurses in den letzten Jahren zu suchen. 19 30 • 1® s4 sbh w o? r9 8 a’ Besondere Aufmerksamkeit 9ilt der praktischen Ausbildung abstrakter Be- konkret, wenn klaren Auga- Solidarität ist ein Stift. Er wird erst Dan ihn mit einer ^Stellung und entsprechenden Handlungsweisen verbindet. In unse- ’em Falle heißt das, die Studenten ts den Entwicklungsländern so aus- ^bilden, daß sie in ihren Heimat- ‘‘Odern einen eigenständigen Bei- Srag zur Lösung der dringendsten ge- sundheitspolitischen Probleme lei- Sten können. Bei der Ausbildung Mon Studenten aus den Entwick- ungsländern sollte man immer Caran denken, daß das Spektrum Ier Krankheiten und die Häufigkeit Ires. Auftretens stark von dem Mor- Diditätsgeschehen in der Bevölke- ung europäischer Länder abweicht, nesundheit und Krankheit werden Djcht nur von der natürlichen Um- e lt, sondern vor allem von so- ^ökonomischen und kulturellen Sinflußgrößen beeinflußt. Die Lehr- Programme der Grundstudienrich- vong Medizin berücksichtigen aber bordergründig die spezifische Mor- ditätsstruktur in der Bevölkerung gun DDR und sind auf die Bedin- sungen unseres sozialistischen Ge- “heitswesens ausgerichtet. Eine Kontrolle des Ernährungszustandes von Kindern im Medical College in Gondar- Schwerpunkte gesetzt werden, und es ist nicht möglich, alle Probleme des Gesundheitswesens in den Ent wicklungsländern mit dem eigent lich dafür notwendigen Zeitauf wand zu diskutieren. Für unser Fachgebiet, die Allgemeine und Kommunale Hygiene, trifft dieses in besonderem Maße zu. Eine der wich tigsten Erfahrungen bei der Lehre „vor Ort“ war, daß unsere Lehr inhalte nicht mit den Bedingungen in den Entwicklungsländern in Übereinstimmung stehen, eine an dere — ebenso wichtige Erfahrung —, daß unser Hygienewesen nicht in diese Länder exportierbar ist. Dafür fehlen die notwendigen Vorausset zungen, d. h„ die dafür- erforderli che Infrastruktur des Gesundheits wesens. Als logische Schlußfolge rung aus diesen Erfahrungen drängt sich der Gedanke auf, für Studenten aus den Entwicklungsländern zusätz liche Seminare einzuführen, bzw. einen Teil der Vorlesungen durch solche Seminare zu ersetzen. Die Ge danken zu diesem Problem sind noch nicht ausgereift, und im Falle einer Realisierung bedarf es auch zentraler Abstimmungen. Das charakteristische Merkmal des Gesundheitswesens in den Ent wicklungsländern ist der krasse Ge gensatz zwischen Stadt und Land. Hochmodernen Instituten und Klini ken in den Hauptstädten stehen ländliche Gesundheitseinrichtungen gegenüber, denen die einfachsten Voraussetzungen für eine adäquate medizinische Betreuung der Be völkerung fehlen. Die Beherrschung der Diagnostik, Therapie und Prophylaxe mit einfachsten Mitteln wird hier zur Überlebensfrage für die Patienten. Die Herausforderung für unsere Hochschullehrer ist. die ses breite Spektrum bei der Ausbil dung der Studenten abzudecken. Wertschätzung für unsere Hochschulausbildung Die steigende Zahl der Studenten aus Entwicklungsländern an den Universitäten und Medizinischen Akademien der DDR ist ein bered ter Ausdruck der Wertschätzung, die unserer Hochschulausbildung im internationalen Maßstab zuteil wird. Es ist unsere Aufgabe, diesen Ruf nicht nur zu erhalten, sondern weiter auszubauen. Bei der Lösung dieser Aufgabe müssen wir uns aber stets darüber im klaren sein, daß das Ergebnis unserer Anstrengun gen bei der Ausbildung von Studen ten aus den Entwicklungsländern nicht am Diplom oder an der Staats examenszensur gemessen w erden wird, sondern an der Fähigkeit der jungen Ärzte, die in der DDR er worbenen Kenntnisse in ihren Hei matländern in die Praxis umzuset zen. Prof. Dr. sc. med. W. WILDFÜHR S olidarität ist uns Herzenssa che. Wäre sie nur eine Sache des Herzens und nicht auch des Verstandes, des Bewußtseins, könnte sie ein kurz aufloderndes Strohfeuer sein. Herz und Ver stand gleichzeitig anzusprechen — darum muß es gehen, wenn wir dem Solidaritätsgedanken Kontinuität, ein festes Funda ment und einen breiten Inhalt ge ben wollen. Im Wissenschaftsbereich Spa nische Sprach- und Überset zungswissenschaft der Sektion TAS ist der Solidaritätsgedanke fest verankert, sind wir doch, von Berufs wegen mit einem Sub kontinent besonders eng ver bunden, der Ziel unzähliger So lidaritätsaktionen unseres Lan- ... weil unsere Hilfe gerade jetzt gebraucht wird Im Wissenschaftsbereich Spanische Sprach- und Übersetzungswissenschaft der Sektion TAS ist der Solidaritätsgedanke fest verankert des war, ist und bleibt: Latein amerika. Ebenso können wir — auch von Berufs wegen — ganz spezifische Beiträge leisten. Das reicht von der Übernahme zusätz licher Übersetzungsarbeiten und Dolmetscheraufgaben als Solida ritätsleistungen, über die Mitge staltung von Solidaritätsveran staltungen für Lateinamerika, bis hin zur besonderen Motiva tion unserer Lehrkräfte für Lehre und Erziehung auf Grund des Wissens um den. späteren Einsatz unserer Studenten als Spanisch-Sprachmittler auch im Rahmen solidarischer Hilfe und Unterstützung unseres Landes für die Völker Lateinamerikas. Ständiger Bestandteil unserer Ar beit sind Veranstaltungen zur Fe stigung des Bewußtseins um die Notwendigkeit der Solidarität am konkreten Beispiel — sowohl in der Gewerkschaits- und Partei gruppe, in den Seminargruppen als auch im Wohngebiet, in de Schule usw\ — das heißt, Vermitt lung von Wissen über Probleme Lateinamerikas, insbesondere Kubas. Chiles, Nikaraguas. Über die übliche monatliche Solidaritätsspende im Rahmen der Gewerkschaftsgruppe hinaus, fand unsere Solidarität konkre ten Ausdruck auch in Sonder spenden für Nikaragua, die Erd bebenopfer Mexikos und die Op fer der Naturkatastrophe in Ko lumbien. Auch unsere Spanisch- Studenten leisteten Beträchtli - ches. Von den vielen Dolmetsch- einsätzen sei nur hervor gehoben, daß bereits ab 1981 eine Studentin für ein Jahr und eine Forschungsstudentin für zwei Jahre in Nikaragua als Sprach mittler tätig waren und drei Stu dentinnen mehrmonatige Dol metscheinsätze im Kranken ¬ haus „Carlos Marx“ in Managua übernahmen, dort unter gewiß nicht leichten Bedingungen ar beiteten bzw. arbeiten und per sönliche Interessen (wie auch den planmäßigen Abschluß ihres Studiums) zurückstellten — aus dem Bewußtsein heraus, daß ihre solidarische Hilfe gerade jetzt gebraucht wird. Bei aller Spezifik der Motiva tion für Solidarität in unserem Wissenschaftsbereich verschlie ßen wir keineswegs die Augen vor dem globalen Anliegen der Solidarität, die den Völkern Asiens. Afrikas und Lateiname rikas gilt. Wir nutzen lediglich unser Arbeitsgebiet, um den So lidaritätsgedanken immer neue Impulse zu verleihen — und das mit Erfolg. ELKE RICHTER, wiss. Assistentin im WB Spanische SÜVZ Eine Freundschaft der Tat verbindet uns fest mit chilenischen Genossen Wissenschaftler aus dem Andenland widmeten sich in Leipzig der Forschung im Dienste des antifaschistischen Kampfes Die internationale Solidarität hat ihren festen Platz in der Ar beit des WB Allgemeine Ge schichte der Neuzeit 1500—1917 (Leiter: Prof. Dr. Dr. M. Kossok). wovon nicht nur die regelmäßig geklebte Soli-Marke Auskunft gibt. Für die Wissenschaftler des WB hat Solidarität einen um fassenderen Inhalt, der eng mit dem Gegenstand und der Wis senschaftsgeschichte der Diszi plin Allgemeine Geschichte ver bunden ist. Allgemeine oder Weltgeschichte seit der Entdek- kung Amerikas erschöpfte sich niemals in der Erforschung von Haupt- und Staatsaktionen in einzelnen Regionen der Welt, son dern sie vermittelt zuvörderst die Einsicht in die Unteilbarkeit der Geschichte der Welt. Wenn für Goethe noch galt, daß Völker „hinten in der Türkei“ aufein- anderschlugen, so enthüllt der weltgeschichtliche Blick über die Grenzen der eigenen Nation hin aus heute die Wirklichkeit der großen Vision von Marx über die wachsende Interdependenz der Völker, Regionen und Konti nente und einen der Gründe für das neue Herangehen im Kamnf um die Erhaltung des Weltfrie dens. Heute gibt es keine fernen Völker mehr. Unser Weltge- Schichtsverständnis hat dieser Tatsache stets Rechnung getra gen, indem sie die kolonialen Er oberungen und die Geschichte des antikolonialen Kampfes der Völker Lateinamerikas, Asiens und Afrikas erforschte. Das Ver ständnis für die Subjektrolle gan zer Völker im historischen Pro zeß vertiefte das Verständnis für die Probleme ihrer gegenwärti gen Kämpfe und mündet in akti ves Engagement für die interna tionale Solidarität. Bereits kurze Zeit nach dem Ende des zweiten Weltkrieges wurde am Institut für Allge meine Geschichte, das unter der Leitung von Prof. Dr. Dr. Mar kov die progressiven Traditionen des Lamprecht-Institutes fort führte, eine ganze Generation von Wissenschaftlern in einem solchen Wissenschaftsverständ nis ausgebildet. Kaum zehn Jahre später warfen die re volutionären Ereignisse die tra ditionelle’ politische Weltkarte völlig über den Haufen. Das „Jahr Afrikas“ begann, und die bärtigen Revolutionäre stürzten in Kuba die Batista-Diktatur. Zu diesem Zeitpunkt standen in Leipzig bereits hochspezialisierte und im Geist der internationalen Solidartät erzogene Wissen schaftler bereit, die in Afrika oder in Lateinamerika „vor Ort“ Solidarität übten oder in Leipzig die Kader der nächsten Genera tion ausbildeten. Prof. Markov z. B. lehrte zu Beginn der 60er Jahre Weltgeschichte in Nigeria, und Prof. Kossok war der erste Gastprofessor der DDR in Chile. Am Lehrstuhl für Allgemeine Ge schichte wurden Doktoranden aus vielen Ländern ausgebildet. Vor der Welle der faschistischen Putsche in Südamerika bestan den enge Beziehungen zu Part nern in Chile, Uruguay und Ko lumbien. In Kuba wurde eine neue Generation marxistischer Historiker herangebildet. Ein neues Kapitel in der Ge schichte der internationalen Soli darität wurde 1974 begonnen. Ein Jahr nach dem faschisti schen Pinochet-Putsch wurde an der Sektion Geschichte das La teinamerikaseminar gegründet (Leiter: Prof. Kossok). Die inter nationale Solidarität mußte sich auf neue Weise bewähren. Aus den Folterhöllen entkommene chilenische Wissenschaftler wid meten sich in Leipzig der For schung im Dienste des antifaschi stischen Kampfes. Im Laufe der Jahre entstanden Doktorarbeiten zur Rolle der Armee, zum Sy stem der politischen Parteien in Chile, zu Funktion und Rolle der Katholischen Kirche sowie zur Verschuldungskrise in Latein amerika, die wichtiges Material für die Strategie des demokra tischen Kampfes in Chile liefer ten. In Leipzig fanden Kollo quien zu den komplizierten Pro blemen der gegenwärtigen Etappe des Kampfes in Chile statt, an denen führende Vertre ter des Widerstandes teilnah men. Mit den chilenischen Ge nossen. die mittlerweile über ein Jahrzehnt in Leipzig wohnen und arbeiten, wuchs eine Freund schaft der Tat, Das manifestierte sich u. a. in großen Solidaritäts veranstaltungen und Protest kundgebungen für die Freilas- sung, verhafteter Freunde und Genossen (siehe das Schreiben von Clodomiro Almeyda, dem Vorsitzenden der Sozialistischen Partei Chiles aus seinem Ver bannungsort Chile Chico). Dr. MICHAEL ZEUSKE Brief des Vorsitzenden der Sozialistischen Partei Chiles, Clodomiro Almeyda Medina an Prof. Dr. Manfred Kossok Geschätzter Professor Kossok! Mit einiger Verspätung bestä tige ich den Empfang und be danke mich für den Brief, in dem Sie und Ihre Arbeitskolle gen in Ihrer Universität mir Ihre Solidarität angesichts der unge rechten Verbannung, deren Ob jekt ich bin, ausdrücken. Ich danke Ihnen sehr aufrichtig füi Ihre Aufmerksamkeit und bin si eher, daß ich mit der Unterstüt zung der internationalen Solida rität meine Freiheit zurückerlan gen und gemeinsam mit meinem Volk und meiner Partei für die Rückkehr der Demokratie nacn Chile arbeiten kann. Wenn es sich ergeben sollte, er warte ich möglicherweise, zu Ende dieses Jahres in die DDR zurückzukehren, um die vielen Freunde, die ich in diesem so zialistischen Land zurückließ, zu grüßen und mich von ihnen zu verabschieden, um ihnen meine Anerkennung und Dankbarkeit auszudrücken für die generöse Gastlichkeit, mit der sie wäh- irend so vieler Jahre meine Fami lie und viele andere chilenische Sozialisten und Demokraten auf genommen haben. Cxte csodh N se f a 87. •-rmex y. Ke- 2ttmas srogo*ot Xocos ma aes reteesa l» -o0 oroto $ -ma,, s cuna •* xi4 • omzubre •• te tas »X « mavesos. « ss * setidanen aote $* -iegsesea 4 wy aaea a eumdess «0 *ee~ «sarst. o arotes > *imsm eos • ammtb *e 1» *114-6. tmmom roxsese* *3 Aertesz ke* 6x> saots * e yeg« $ * a3 ensex sas * erteso &• ;e :m6c-is s 6*. A ' oet saeneeu ewre e de • n- • • 2 *3 ww, » : sex no o«Gose • wtosss- go 4x 2818 K» c poia 826 es > rozenme as uo ,xe ♦<{«>:»»$♦ «1 exoocoosx sxow 3 crrrtt por * evor- *» wxiuasse xoxm o.m semst 4««» one oxogte * o teatt > « tomnxo oteze wcosa3*aue g neemts «Ui* - *oa, aoxccxa sn*1eta, seoos, tn- < verexaxc: Repro: Müller Mit sozialistischem Gruß ver abschiedet sich brüderlich Clodomiro Almeyda Medina Venceremos!
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