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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1987
- Erscheinungsdatum
- 1987
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198700009
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19870000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19870000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise vorlagebedingter Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 1987
-
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- Ausgabe Nr. 2, 16. Januar 1
- Ausgabe Nr. 3, 23. Januar 1
- Ausgabe Nr. 4, 30. Januar 1
- Ausgabe Nr. 5, 6. Februar 1
- Ausgabe Nr. 6, 13. Februar 1
- Ausgabe Nr. 7, 20. Februar 1
- Ausgabe Nr. 8, 27. Februar 1
- Ausgabe Nr. 9, 6. März 1
- Ausgabe Nr. 10, 13. März 1
- Ausgabe Nr. 11, 20. März 1
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- Ausgabe Nr. 15, 20. April 1
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- Ausgabe Nr. 21, 29. Mai 1
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- Ausgabe Nr. 23, 12. Juni 1
- Ausgabe Nr. 24, 19. Juni 1
- Ausgabe Nr. 25, 26. Juni 1
- Ausgabe Nr. 26. 3. Juli 1
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- Ausgabe Nr. 28, 17. Juli 1
- Ausgabe Nr. 29, 24. Juli 1
- Ausgabe Nr. 30, 31. Juli 1
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- Ausgabe Nr. 33, 18. September 1
- Ausgabe Nr. 34, 25. September 1
- Ausgabe Nr. 35, 2. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 36, 9. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 37, 16. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 38, 23. Oktober 1
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- Ausgabe Nr. 41, 13. November 1
- Ausgabe Nr. 42, 20. November 1
- Ausgabe Nr. 43, 27. November 1
- Ausgabe Nr. 44, 4. Dezember 1
- Ausgabe Nr. 45, 11. Dezember 1
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Band 1987
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Kul onferenz. n Me n nde tete .eitel torie. Aus , , olipinaren Kooperation auf Sem Gebiet der Sozialismusfor- SShung geben. Und natürlich er- । arten wir von der Konferenz wei- sre, Impulse in dieser Richtung. ?• hließlich sehen wir in der Kon- sarenz einen wichtigen Schritt in un- oTen Bemühungen zur weiteren szalifizierung der Lehre im gesell- Ichaftswissenschaftlichen Bereich, eistet doch die interdisziplinäre So- alismusforschung u. a. einen ent- Scheidenden Beitrag zur Vertiefung ProEssellschaftswissenschaften 1986 dingBs 1990 verankert ist. Entsprechend dishoch sind auch die Erwartungen, egrGie sich mit dieser Konferenz ver- esellibinden. muß Leistungen i ermil Prof. Stübler: Nachdem bereits 8ISK-Konferenz und der diesjäh- 8 Karl-Marx-Vortrag dem 70. shrestag des Roten Oktober ge- ldmet waren, verkörpert die be- Stehende ASW-Konferenz einen Uferen Höhepunkt an unserer Uni- snsität wissenschaftlichen Wür- “gung dieses herausragenden poli- hBchen Ereignisses. Zugleich reicht Ane wissenschaftliche und hoch- _ Lv politische Relevanz über den 3ihmen unserer Alma mater hin- da es sich hierbei um die zen- Tale wissenschaftliche Konferenz rt jSrS Hoch- und Fachschulwesens der l d EPR zum Oktoberjubiläum handelt, hung6ie zudem im Zentralen Forschungs- KuPah der marxistisch-leninistischen U2: Genosse Prorektor, die be- Grztehende ASW-Konferenz ist Cht die einzige Aktivität, mit der 6 KMU ihren Beitrag zur Würdi- tun? Mg des 70. Jahrestages der Ok- herrevolution leistet. Es erhebt ® somit die Frage nach dem kon- heten wissenschaftlichen und hoch- Shulpolitischen Stellenwert dieser ;■ tischen Weltsystems der Forderung 10 [»serer Parteiführung nach neuen Horschungen zu relevanten Fragen ISr historischen und aktuellen Ent- u icklung des realen Sozialismus St Nechnung trägt. Damit meinen wir, ktikoHeht nur qualitativ hohe For- 1 sorNhungsleistungen in den einzelnen dSisziplinen. Bekanntlich hat der XI. I wer fnrteitag der SED zur verstärkten ''^disziplinären Gemeinschafts- Qrj eit auch auf diesem Gebiet auf- 6 degsrufen. Die Wissenschaftsstrategie "pispnserer Universität stellt sich dieser heKorderung, wovon auch die nun- scomehr dreijährige erfolgreiche Tätig- Ww"sit des ASW zeugt. Die Konferenz Ed t ■ somit Aufschluß über den er- »is „Feichten Entwicklungsstand der in- y N Terdisziplinären K, * ' ) ^^ter Beweis stellen Inte - jde"' 2; Welche Erwartungen? sensErof. Stübler: Was die KMU be- ieseaktiff t. so haben wir unter Beweis zu do 1 ! Wen, wie unsere Universität mit heute hrem komplexen gesellschaftswis- ne i 6schaftlichen Profil und ihrem an ' “tätlichen Forschungspotential zu {exel ^‘wicklungsproblemen des soziali- Der Interdisziplinäre Arbeitskreis # /»Sozialistisches Weltsystem“ % (ASW) an der KMU veranstal- . anläßlih des 70. Jahrestages der I tßen Sozialistischen Oktoberrevo- v" ton vom 20. bis 22. Oktober 1987 he. internationale und interdiszi- । näre wissenschaftliche Konferenz ' m Thema „Die Machtfrage in der • Dergangsperiode und bei der Ge- ■ Eiling des entwickelten Sozialis- 8" Zum Anliegen der Konferenz hrte die „UZ“ mit dem Prorektor I Gesellschaftswissenschaften, । Dr. sc. D. Stübler, und dem J des ASW, Prof. Dr. sc. E. • Abe, das folgende Gespräch. Erwartet werden neue Impulse und Anregungen Zur Vorbereitung der internationalen Konferenz anläßlich des 70. Jahrestages der Oktoberrevolution des Verständnisses von Allgemei nem. Besonderem und Einzelnem in der Entwicklung des sozialistischen Weltsystems als Schlüssel zur Er kenntnis von Gesetzmäßigkeiten der Entwicklung des Sozialismus und ih ren konkreten Erscheinungsformen. Sie übt damit auf ihrem Gebiet eine Integrationsfunktion aller Bestand teile des ML aus und besitzt somit eine wachsende Verantwortung für die weitere Qualifizierung der Aus bildung, insbesondere im ML- Bereich — eine Forderung, die auch auf der letzten Wissenschaftlich methodischen Konferenz des marxi stisch-leninistischen Grundlagenstu diums erhoben wurde. UZ: Damit stellt sich die Frage an den Leiter des ASW, wie diese ho hen Anforderungen durch die Kon ferenz realisiert werden sollen. Prof. Kalbe: Zunächst einige Be merkungen zum Gegenstand der Konferenz, in deren Mittelpunkt die Machtfrage in der Übergangspe riode vom Kapitalismus zum So zialismus und bei der Gestaltung des entwickelten Sozialismus steht. Wir wenden uns damit einer wis senschaftlich wie politisch bedeut samen Problematik zu. Bekanntlich bezeichnete Lenin die Machtfrage als Grundfrage der Revolution, weil anders die Frage „wer — wen“ nicht im Interesse der Arbeiter klasse gelöst, die Klassenbeziehun gen nicht auf sozialistischer Grund lage umgestaltet, die Aufgaben der Übergangsperiode nicht bewältigt werden können. Auch nach dem Ab- schuß der Übergangsperiode erwei sen sich die Weiterentwicklung und Stärkung der sozialistischen Macht und dabei insbesondere die ständig weitere Entfaltung der sozialisti schen Demokratie als Erfordernis und Bestandteil der tiefgreifenden Wandlungen, die die Gestaltung des entwickelten Sozialismus in allen Bereichen des gesellschaftlichen Le bens bewirken. Ferner ist zu berück sichtigen, daß zwischen allen Berei chen der gesellschaftlichen Entwick lung — Politik und Ökonomie, Basis und Überbau, Ideologie und Kultur — in allen Etappen des sozialisti- liegt die Relevanz der Problematik „Machtfrage" auch darin begründet, daß nicht zufällig politische Angriffe auf die Diktatur des Proletariats und das politische System des So zialismus stets einen zentralen Platz in der antikommunistischen „So zialismuskritik“ eingenommen ha ben, deren verschiedene konzeptio nelle Varianten kritischer Analyse bedürfen. Die Fragenkomplexe der Arbeitskreise UZ: Inwieweit wird diese kurz charakterisierte Gesamtproblematik das Profil der ASW-Konferenz prä gen? Prof. Kalbe: Im Mittelpunkt ste hen folgende fünf Fragenkomplexe, die in fünf Arbeitskreisen interdis ziplinär diskutiert werden sollen: 1. die Lösung der Machtfrage im so zialistischen Revolutionszyklus; 2. Machtfrage, Bündnispolitik und poli tische Organisation im Sozialismus; 3. die Einheit von politischer und ökonomischer Macht im Sozialismus sowie Planung und wirtschaftliche Rechnungsführung im internationa len Vergleich; 4. sozialistische Demo kratie, öffentliche Meinung und Be wußtseinsbildung im Sozialismus; 5. politische Macht, Kulturpolitik und künstlerische Kultur im Sozialis mus. Darüber hinaus werden zwei übergreifende Fragestellungen — die Problematik einerseits von Macht und Friedenssicherung sowie andererseits von Macht und Gesell schaftskonzeption im Sozialismus — nicht nur in gesonderten Plenarrefe raten behandelt, sondern zugleich unter den jeweiligen Aspekten die Diskussion in allen Arbeitskreisen durchdringen. Auch möchten wir hervorheben, daß die Diskussion der genannten Fragen sowohl unter dem Aspekt konkreter Fallstudien als auch unter vergleichendem Ge sichtspunkt erfolgen soll. UZ: Welchen Platz nimmt in die sem Zusammenhang das vom ASW erarbeitete WZ-Heft 3/1987 (Gesell sehen Aufbaus enge Wechselwirkun gen bestehen, die durch die regieren den kommunistischen Parteien auf der Grundlage der objektiven Ge setze des Sozialismus und einer darauf fußenden wissenschaftlichen Gesellschaftskonzeption bewußt ver mittelt, gelenkt und entwickelt wer den müssen. Schließlich ist auch die Friedenssicherung untrennbar da mit verbunden, wie durch die Aus übung der sozialistischen Macht durch die Arbeiterklasse und ihre führende Partei politische Stabilität und ökonomische Dynamik des So zialismus als Grundlage sozialisti scher Außen- und Sicherheitspolitik gewährleistet werden. Nicht zuletzt schaftswissenschaftliche Reihe) ein? Prof. Kalbe: Die dort veröffent lichten Studien zur Machtfrage in der Übergangsperiode und bei der Gestaltung des entwickelten So zialismus verstehen sich als Arbeits schritt zur Konferenzvorbereitung. Hier unterbreiten Wissenschaftler aus den Sektionen Geschichte, Wis senschaftlicher Kommunismus, Wirtschaftswissenschaften, Marxi stisch-leninistische Philosophie, Ger- manistik/Literaturwissenschaften, Kultur- und Kunstwissenschaften sowie des FMI Positionen für die Diskussion in den jeweiligen Ar beitskreisen. Die Beiträge tragen deshalb vor allem methodologisch theoretischen Charakter. Natürlich wünschen wir uns, daß von diesem Heft Diskussionsimpulse für unsere Konferenz ausgehen, wobei sich ne ben den genannten Wissenschafts disziplinen auch Vertreter aus den Sektionen Marxismus-Leninismus, Journalistik, Pädagogik und Rechts wissenschaften an der Arbeit der Konferenz beteiligen werden. Dar über hinaus wird die Konferenz Vertreter verschiedener gesell schaftswissenschaftlicher Ein rich- tungen der DDR sowie von anderen Universitäten und Hochschulen aus unserer Republik zusammenführen. Zugleich möchte ich an dieser Stelle unterstreichen, daß die Erarbeitung der o. g. Publikation wie auch die Vorbereitung der Konferenz den erreichten Stand interdisziplinärer Kooperation auf unserem For schungsgebiet an der KMU reflek tieren. Und es liegt mir auch sehr am Herzen, darauf hinzuweisen, daß unsere erreichten Ergebnisse bei der interdisziplinären Gemein schaftsarbeit Resultat des Engage ments und des inhaltlichen Konsen ses der beteiligten Sektionen und Wissenschaftler sind und daß alle Beteiligten einer gemeinsam erar beiteten methodologisch-theore tischen Konzeption folgen. UZ: Wird die ASW-Konferenz auch die seit langem bestehende internationale Zusammenarbeit auf dem Gebiet von Forschungen zur Ent wicklung des sozialistischen Weltsy stems zum Ausdruck bringen und weiterführen? Prof. Kalbe: Selbstverständlich. Neben sowjetischen Wissenschaft lern aus Moskau, Leningrad, Kiew und Kasan erwarten wir zur Kon ferenz auch Vertreter gesellschafts wissenschaftlicher Disziplinen aus Bulgarien, der CSSR, Polen und Un garn. Ich möchte dabei unterstrei chen, daß auch unsere internatio nale Zusammenarbeit interdiszipli nären Charakter trägt. Studenten sind auch einbezogen UZ: Abschließend noch eine Frage: Wird es eine Konferenz „ge standener Wissenschaftler“ oder er folgt auch eine breite Einbeziehung des wissenschaftlichen Nachwuch ses und vielleicht sogar studenti scher Forschungskollektive? Prof. Stübler: Wir haben im Pro zeß der Vorbereitung ebenfalls dar auf orientiert, daß die Konferenz zur beschleunigten Entwicklung wis senschaftlicher Nachwuchskader ge bührend beiträgt, die an dieser The matik arbeiten. So werden selbst verständlich Vertreter des wissen schaftlichen Nachwuchses ihre For schungsergebnisse der Diskussion stellen. Auch haben wir an eine Ein beziehung studentischer Forschun gen gedacht, was sich in studen tischen Diskussionsbeiträgen in den Arbeitskreisen widerspiegeln wird. Darüber hinaus wird eine beträcht liche Anzahl von Studenten, ins besondere aus den ML-Lehrer aus bildenden Sektionen, an der Plenar sitzung am ersten Konferenztag teil nehmen Das eröffnet zusätzliche Möglichkeiten, um die dort behan delten Forschungsfragen unmittel bar in der Lehre wirksam werden zu lassen. UZ: Wir danken für das Ge spräch. Die „UZ“ wird in einer ih rer Ausgaben im September 1987 die Programmatik der einzelnen Ar beitskreise vorstellen und auf diese Weise zur umfassenden Vorberei tung dieser Konferenz an unserer Universität beitragen. Vom 10. bis 12. Juni fand an der KMU das Wilhelm-Pfeffer-Symposium statt. Foto: HFSB/Engel D ie Karl-Marx-Universität speziell mit wachstumsregulato- war Gastgeber eines interna- rischen Effekten bei Pflanzen, tionalen Symposiums, in des- Ich kann sagen, daß eine enge sen Mittelpunkt das Wirken des Botanikers Wilhelm Pfeffer so wie neueste Erkenntnisse und Trends der Pflanzenphysiologie standen. UZ sprach dazu mit Prof. Dr. sc. Gottfried Schuster, Leiter des Wissenschaftsbereiches Pflanzen physiologie und Mikrobiologie an der Sektion Biowissenschaf ten, und Prof. Yoshio Masuda, Universität Osaka (Japan), der Teilnehmer dieser Tagung war. UZ: Prof. Schuster, würden Sie uns bitte einiges zum Wirken Wilhelm Pfeffers sagen. Tradition die japanische Pflan zenphysiologie mit dem Wirken Pfeffers verbindet. In den Jah ren 1893 bis 1896 studierte der ja panische Professor Mijoshi hier in- Leipzig bei Pfeffer, und seit dieser Zeit wurden die wissen schaftlichen Lehren Pfeffers in unserem Land von einer Wissen- schaftlergeneration zur anderen weitervermittelt. Der Einfluß der Pfefferschen Lehren war bei spielsweise so stark, daß die er sten Artikel in der Anfang des Jahrhunderts begründeten japa nischen Zeitschrift für Pflanzen- Bedeutender Gelehrter und sein rastloses Wirken geehrt Internationales Symposium zum Werk des Botanikers Wilhelm Pfeffer an der Sektion Biowissenschaften Prof. Schuster: Wilhelm Pfef fer gilt als einer der Begründer der experimentellen Botanik und hat bahnbrechend zur Entwick lung der Pflanzenphysiologie bei getragen. 1887 folgte Wilhelm Pfeffer von Tübingen aus dem Ruf nach Leipzig und lehrte und forschte hier an der Universität mehr als drei Jahrzehnte. Kenn zeichnend für Pfeffer war die Breite seiner Forschungen. So be faßte er sich nicht nur mit den Lebensvorgängen der Pflanzen aus botanischer Sicht, sondern suchte sie auch mit chemischen oder physikalischen Methoden zu erklären. Bleibenden wissenschaftlichen Ruhm erwarb sich Pfeffer durch sein erstes Lehrbuch der Pflan zenphysiologie, das 1881 in Leip zig erschien, seine experimentel len Untersuchungen, die zur Kon struktion seines noch heute als Pfeffersche Zelle bekannten Osmometers führten oder seine theoretischen Studien, unter an derem zur Energetik der Pflanze. UZ: Prof. Masuda, Sie sind aus Japan zu diesem Symposium an- gereist. Was verbindet die japa nische Wissenschaft mit dem Wirken Wilhelm Pfeffers? Prof. Masuda: Ich komme vom Institut für Pflanzenphysiologie der Universität Osaka und be schäftige mich unter anderem Physiologie in deutscher Sprache erscheinen mußten. Nach seinem Tod wurde die Privatbibliothek Pfeffers nach Japan verkauft und bildete den Grundstock für eine umfangreiche Sammlung von naturwissenschaftlichen Schriften, die heute insgesamt 12 000 Bücher und Druckerzeug nisse umfaßt. UZ: Welche Bedeutung wür den Sie dem Leipziger Sympo sium beimessen? Prof. Masuda: Ich habe mich über die Einladung zu dieser Ta gung sehr gefreut. Es war ein sehr gut organisiertes Sympo sium mit einem sehr umfangrei chen und vielfältigen wissen schaftlichen Programm. Für wichtig halte ich auch, daß nicht nur historische Probleme zum Wirken Pfeffers behandelt w.ur- den, sondern auch moderne Er kenntnisse der Pflanzenphysio logie. Prof. Schuster: Ja, Pfeffer war ein rastloser Gelehrter, der stän dig nach neuen Erkenntnissen suchte. Deshalb glaube ich, ehr ten wir ihn am besten, indem wir uns während der Tagung auch aktuellen Problemen der Pflanzenphysiologie und ihrer praktischen Anwendung zuwand ten, so unter anderem Fragen der Wachstumsregulierung und Qualitätserhöhung. erat” 7 wei Zuckerrohrsorten, die über K. 5 Leinen längeren Zeitraum als bis- la9 eich®! r E en i el"’ I in so > PF' chw leru02 wud 1 ie L mes2 ei g) Erfo" , die Jah. Ko’, ktio®, eitu® dPa äußert sich auch darin, daß de Blüte vermieden wird. Nach pm Blühen altert die Pflanze ra- nMe und ist nicht mehr gut maschi- "6 erntefähig. AIn einem Gespräch mit Prof. Dr. Lmin Fuchs, Institut für tropische umndwirtschaft der Karl-Marx- wiversität, der seitens der DDR- -ssenschaftler an dieser Gemein- chwe, tarbe □ f n w% ertrd Shmid enjo" 5 dies«. /'her den Vorteil einer guten ma- Vhinellen Erntefähigkeit mit dem Xorteil eines gleichbleibend hohen wuekergehalts verbinden, züchteten .a Wissenschaftler der Zentraluniver- ieitu"äät in Santa Clara in Zusammen- sheit mit ihren Kollegen vom In- situt für tropische Landwirtschaft per Karl-Marx-Universität. Beide gartner arbeiten seit 1980 auf der äsis eines Vertrages der Hochschul- wucy Pinisterien beider Länder erfoig- t u® ich zusammen. .Wesentlicher Vor- ahte" / & der neuen Sorten ist, daß sie im i 5 ^gensatz zu ihrer Ausgangsform en i. instatt zwei bis vier über sechs Mo- . in Dte lang geerntet werden können taltu" vadurch wird die Effektivität des Bit • XAschineneinsatzes erhöht. Bei der udiu ausgangsform handelt es sich um isp^ bne ertragreiche, gut mechanisier- anwe" Ih und krankheitsresistente Sorte, ibare, ah Eignung für den Anbau war dent,, pper dadurch eingeschränkt, daß die Sbend nanzen schon wenige Wochen and’ ,h Beginn der Erntekampagne ■ Lahl ü reproduktiven Entwicklung ./ergingen und dabei der eingela- gerte Zucker abgebaut wurde. Bei e n neuen Sorten ist der Übergang ir reproduktiven Phase genelisch tanckiert. So daß die Pflanzen wäh- end der gesamten Erntezeit in der , Relativen Entwicklungsphase blei- pnuund zu einem beliebigen Zeit- punkt innerhalb der Ernteperiode Erntet werden können. chu9 regu" Zuckerrohr mit neuen Eigenschaften durch moderne Verfahren in der Züchtung Wissenschaftler des ItL verlängerten Zeitdauer der maschinellen Erntefähigkeit Schaftsarbeit verantwortlich betei ligt war, erkundigten wir uns, wie es zur Neuzüchtung kam und wel che Wege dabei gegangen werden mußten. Der Auftrag bestand darin, die Anbaueignung einer Reihe wichti ger Zuckerrohrsorten züchterisch wesentlich zu verbessern. Dazu ge hörte es, Krankheitsresistenz und Toleranz gegen ungüngstige Um welteinflüsse'zu verstärken und den Übergang zur reproduktiven Phase zu verhindern. Da die Züchtung mit den traditionellen Methoden beim Zuckerrohr sehr langwierig ist, ver suchten die Wissenschaftler, die an gestrebten Zuchtziele durch An wendung von Biotechniken zu er reichen. Es wurde eines der effektiv sten Verfahren der Biotechnologie, die Invitro-Kultur von Pflanzen, an gewandt. Zu den Vorteilen dieser keimfreien Züchtung im Glas ge hört. daß nur wenig Ausgangsmate rial verwandt wird, gesunde Pflänz chen heranwachsen und eine hohe Vermehrungsrate in kürzester Zeit erzielt wird. Dabei läßt sich die Züchtung miniaturisieren. Das heißt, wie uns Prof. Fuchs erklärte; „Wir überführten die Züchtung aus der Bearbeitung ganzer Pflanzen auf die züchterische Bearbeitung von Pflanzenteilen oder Gewebetei- len zurück. Das ist mit Mikroelektro nik vergleichbar. So wie die Elektro nenröhre durch immer kleinere mi kroelektronische Bauelemente ab gelöst wurde, tritt an die Stelle der züchterischen Bearbeitung von Pflanzenpopulationen die Bearbei tung kleiner Gewebeteile oder Po pulationen von Einzelzellen.“ Zu nutze gemacht wird dabei die na türliche Tatsache, daß in jeder der Millionen Zellen einer Pflanze die genetische Struktur für deren Ge samtorganismus enthalten ist. In einem Kubikzentimeter einer Zell suspension (feine Verteilung von Zel len in einer Flüssigkeit) sind rund eine Million Zellen vorhanden. Mit modernen biotechnischen Methoden ist es möglich, gewissermaßen aus einer Pflanze einen Einzeller zu ma chen und damit Züchtung zu betrei ben. „Das geht natürlich nur bei der Auslese auf Merkmale, die sich be reits in der Einzelzelle manifestie ren“, betont Prof. Fuchs. „Gegen wärtig arbeitet unser Leipziger Ge webekulturlabor gemeinsam mit dem unserer Partner in Santa Clara an der Beherrschung der Auslese in Zellsuspensionen verschiedener tro pischer Pflanzenarten. Durch diese Technik läßt sich bei der Auslese auf geeignete Merkmale im Ver gleich zur Auslese in Pflanzen populationen Zeit, Versuchsfläche und die zu deren Bewirtschaftung erforderliche Arbeit einsparen. Bei der Züchtung der erwähnten Zuckerrohrsorten sind allerdings noch nicht Zell-, sondern Gewe bekulturen genutzt worden.“ Und so etwa geht es — stark vereinfacht ausgedrückt — bei dieser minia turisierten Zuckerrohr-Züchtung vor sich: von einem wachsenden Teil der Pflanze, wie Sproßspitzen, Stengel oder Keimlinge, werden ste ril kleine Gewebeteile entnommen. Sie kommen in keimfreie Gläser mit einem Nährmedium, das aus den er forderlichen mineralischen und organischen Nährstoffen. Vitaminen und Wirkstoffen besteht und mit einem Geliermittel — meist nimmt man Agar-Agar — in ein Gel über führt wird. In dem so verfestigten Medium wächst das isolierte Pflan zenteil — das Explantat — heran. Nach einigen Tagen entsteht ein Kallus, wie dieses erste Stadium ge nannt wird. Die ersten Pflänzchen bilden sich aus dem Kallus nach drei bis vier Wochen. Zehntausende dieser so auf kleinstem Raum ent stehenden Regenerate werden nun aufs Feld ausgepflanzt. Das Problem hatte nun darin be standen, ob und wie die gewünsch ten genetischen Veränderungen er zielt werden könnten. „Die Erfah rungen der Gewebekulturtechnik be sagten“, erläutert Prof. Fuchs, „daß in Kalluskulturen eine beträchtliche Anzahl von Variationen auftritt, von denen ein Teil erblich ist und Grundlage für züchterische Auslese sein kann.“ In umfangreichen Un tersuchungen der kubanischen Kol legen hatte sich aber gezeigt, daß un ter der Vielzahl in der Gewe bekultur beobachteten Variationen — auch Mutationen genannt — beim Zuckerrohr kaum züchterisch nütz liche Formen auftreten. Deshalb Zuckerrohranbau in den Gewächshäu sern der Gärtnerei Oberholz der LVS Liebertwolkwitz, Foto: UZ/Archiv suchten die Leipziger mit ihren ku banischen Kollegen nach Methoden, landwirtschaftlich wichtige Muta tionen mit Hilfe chemischer und physikalischer Mutagene in der Ge webekultur auszulösen. Mutagene sind Stoffe, die Struktur und damit den Informationsgehalt der Gene verändern, was zur Ausbildung ver änderter Merkmale führt. Nachdem durch bestimmte biotechnologische Verfahren die Anwendbarkeit der Mutagene für die Gewebekultur bei Zuckerrohr möglich wurde, zeigten sich bald deutlich Effekte, schildert Prof. Fuchs auf unsere Fragen wei ter. Bei den neuen Zuckerrohrsorten sind offenbar Gene unwirksam ge mach! worden die den Übergang der Pflanzen zur reproduktiven Ent wicklung steuern. „Wir hätten nicht erwartet, daß bei den Regeneraten gleich im ersten Jahr eine sehr große Zahl von Mutationen ent steht. Nach verschiedenen Ausle- severfahren wurden 20 ausgewählt und aus diesen wieder zwei Formen weitergezüchtet. Das sind diese jet zigen neuen Sorten, deren Em- tefähigkeit auf sechs Monate ver längert worden ist.“ Seit Februar 1986 werden die bei den neuen Sorten in Kuba mit Er folg angebaut. Die Prüfung in La bor- und Feldversuch hatte vorher nur ein Jahr gedauert. Damit waren die Wissenschaftler ein Risiko ein gegangen, aber ein ökonomisch ver tretbares. Die erste Ernte ist bereits eingebracht worden, nachdem das Zuckerrohr bis Mai ohne Qualitäts verlust auf den Plantagen stehen bleiben konnte. Bei der alten Sorte wäre dies nur etwa bis Januar mög lich gewesen. „Beide Sorten ver halten sich außerordentlich gut“, wertet Prof. Fuchs. Deshalb arbei ten die kubanischen Kollegen ge genwärtig intensiv daran, die Ver mehrung der neuen Sorten zu be schleunigen, damit Pflanzgut in ge nügender Menge zur Verfügung steht. „Daß wir in gemeinsamer Arbeit in der kurzen Zeit so viel schaffen konnten, ist zu einem großen Teil dem hohen Einsatzwillen, dem Fleiß und dem Forscherdrang der kuba nischen Kollegen zu verdanken.“ Die Neuzüchtungen bringen der ku banischen Wirtschaft beträchtlichen Gewinn, zumal die Zuckerindustrie zunehmend zur Veredlung in der Produktion anderer Waren über geht. wozu neben Rum auch andere Sorten von Alkohol gehören, die der Energie- und Rohstoffversorgung dienen Dr. KARLA SCHRÖDER, Mitglied des Red.-Kollegiums
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