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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1987
- Erscheinungsdatum
- 1987
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198700009
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19870000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19870000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise vorlagebedingter Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 1987
-
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Band
Band 1987
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ie Spuren unseres Alltags Welche Spuren 'der Alltag hin terläßt, wie sich in inm Wünsche erfüllen und mit ihm Ansprüche wachsen, waren Fragen einer Le sung mit Wolfgang Eckert (im Foto links) am 7. Mai im Hörsaal 12 unserer Universität. In seinem 1982 erschienenen Roman „Fami lienfoto” zeichnet der Autor sol che Spuren in der Persönlichkeits entwicklung. in der Arbeit, Spu ren von Familien- und Kleinstadt atmosphäre nach. Mosaikartig fallen die Figuren eines vergilb ten Familienfotos aus dessen Rahmen, als sie nach 14 Jahren noch einma’ genauso fotografiert werden sollen. Gewohnheit und Unerwartetes hat die Menschen verändert. Ihre in Generationen gesam melten Erfahrungen möchte der 1935 in Meerane geborene (und bis heute dort ansässige) Schrift steller vor dem Verlust bewah ren Eckerts Roman sowie kurze Prosa, Geschichten fast skurriler Art. erzeugten sowohl Lachen als auch Nachdenklichkeit. Seine Lesung dehnte sich zum Ge spräch über Literatur end Leben aus. Daß solche Zusammen künfte von Künstlern und ihrem Publikum unterhaltend und an regend zugleich sein können so wie die Tatsache, daß noch viele Stühle leer waren sollte ein Grund sein am 28. Mai einmal im Hörsaal 12 dabeizusein, wenn die Cottbuserin Christtane Grosz mit einer Lesung Einblick in ihr literarisches Schaffen gibt. N. K. 724. Folge Wer sich an einer mittelalterli chen Universität immatrikulieren lassen wollte, mußte zunächst aus dem Zustand eines „beanus“, eines Wilden, ja eines wilden Tieres be freit werden. Diese Zeremonie, die die Studenten vornahmen, nannte man Deposition (abgeleitet von dem lateinischen Verb „deponere“, d. h. ablegen, abschlagen). Dazu dienten e;ntsprechende Instrumente. Die KMU darf sich glücklich, schätzen, als einzige Universität in beiden deutschen Staaten eine vollständige Sammlung der Depositionsinstru- mente zu besitzen. Sie wurden in Vorbereitung auf die 575-Jahr-Feier gründlich restauriert. Im Januar dieses Jahres gelangte das Reclam-Bändchen „Über die hochberühmte und herrliche Stadt Wittenberg“ — die Erstausgabe er schien in Lateinisch 1508 in Leipzig — in die Buchhandlungen. Von sei nem Verfasser, dem Magister An dreas Meinhardi, wissen wir laut Einleitung lediglich, daß er im Som mer 1493 an der Artistenfakultät der Universität Leipzig immatriku liert wurde. 1495 erwarb er den Grad eines Baccalaureus, im Jahre Grafiken und Ölbilder des Cottbuser Künstlers im FDJ-Jugend- und Studentenzentrum „Moritzbastei* Noch bis zum 15. Juni stellt der Künstler Dieter Claußnitzer (VBK Cottbus) in den Ausstel lungsräumen des FDJ-Jugend- und Studentenzentrums „Moritz- bastei“ einen Querschnitt seiner Arbeiten der letzten Jahre vor. Damit werden nach den relativ großformatigen Ölbildern des Ehepaares Deparade aus Halle nun verstärkt Grafiken der un ¬ standen,. wie z, B. Aktzeichnu gen, zu sehen. Neben den Handzeichnung sind es auch bestimmte Druc verfahren, die im Zusamme. hang mit diesem Studium Ve wirklichung finden konnten u0 in der Ausstellung erstma öffentlich gezeigt werden. A merksamen Beobachtern d8 „Einer zieht ihn am Bart, ein anderer schwärzt sein Gesicht mit Ruß, ein dritter bewirft ihn mit Dreck..." Leipziger Student vor 250 Jahren. genau. G. K./G uf ef niemand wird etwas erfahren, wir werden allen Verhöhnungen gehen. Dena Univi R: Dein Rat ist hervorragend- L werde mich bei der Ausfüh^ genau daran halten. M: Ich bemerke, daß die Tür of! 1 , steht. Ich sehe niemanden, der b ein- oder hinausgeht. Ich denke, 1 werden den Rektor allein finden,' Bahn bare treuen Beschützer. nd R: Ich denke daran. Aber beh^j, meine Angelegenheit so gut. wie kannst. of M: Das werde ich, und zwar 9 nter lische mindest ist er da. J bietel R: Was tue ich, nachdem'wir ei logiej treten sind? o" M: Bitte um die Gebühr von Viertel Gulden. Wenn der Eid 20 gelegt wird, lies ihn aufmerkh ohne alle Furcht. Aber sei jetzt 5 ,; Nur ein Freund der Universität da. Wir kommen gelegen. Beh im Sinn, was ich dir erklärt hdr Im übrigen vertraue mir, deif (PI Ht Vf Sines Dhje ; Siden Pemie Leipz Der Außer demic DDR nstit len i lolgte lärs Wötz Und Schaf Befreiung aus dem Zustand eines „Wilden“ oder ein authentischer Bericht über die mittelalterliche Deposition zu- das Rufe, sondern durch Zeichen sammen. R: Was für ein Zeichen? M: Er bläst auf einer Pfeife. R: Versammeln sie sich, wenn Signal gegeben wurde? R: Mit welchen Belästigungen um ringt man ihn? M: Mit vielen verschiedenen. Man nennt den Beanus „Hans“. Mit die sem Namen empfangen sie ihn. Sie ziehen ihn am Bart und verspotten ihn mit vielen Worten und Be schimpfungen, und sie demütigen ihn immer wieder und wieder mit Worten und Taten. R: Ich heiße nicht Hans. M: Alle Beani werden so genannt. R: Einen Bart habe ich auch nicht. M: Ist jemand glatt, so macht man ihm einen künstlichen. R: Wie? M: Aus Dreck und Ruß. R: Nicht einer sollte sich trauen, mich so zu quälen. M: Einer allein freilich nicht. Auch wenn er sehr gewalttätig wäre, würde er dich ganz allein nicht an greifen. aber er ruft die anderen zu sammen, und dann quälen sie dich auf die beschriebene Weise. R: Ich würde unterdessen weglau fen. M: Wenn du die Möglichkeit hät test! R: Sobald einer die anderen her beiruft, renne ich fort. M: Aber er bringt sie nicht durch M: Wie ein marschierender Heer haufen laufen sie auf den Beanus zu und umzingeln ihn vollständig, dann zieht ihn einer am Bart, ein an derer schwärzt sein Gesicht mit Ruß, ein dritihr bewirft hin, mit Dreck, wieder einer salbt ihm das 1501 den eines Magisters. 1504/5 ver ließ er aus finanziellen Gründen die Leipziger und begab sich an die 1502 gegründete Wittenberger Uni versität. Nach dem Erscheinen sei ner Schrift erhielt er die Stelle des Stadtschreibers. Wir verdanken Meinhardi Auskünfte über die Depo sition, wobei einschränkend zu be merken ist, daß es in Wittenberg offenbar rauher und wilder als in anderen Universitätsstädten zuging. So wurde 1511 der Rektor von einem Studenten, der sich ungerecht behandelt fühlte, auf offener Straße ermordet. Die Beschreibung der De position hat die Form eines Dialogs zwischen den Studenten Meinhar- dus und Reinhardus: M: Komm, mein lieber Reinhard. Laß uns das ausführen, was du dir gewünscht hast. R: Deine Worte erfüllen mich wirk lich mit Furcht. Was ist der Grund? M: Sei guten Mutes und vertreibe alle Sorgen aus deinem Herzen. Du brauchst hier nichts zu befürchten. Du hast einen sehr menschlichen und frommen Rektor, der sich weit entfernt befindet von den Studenten und ihren Bursen. R: Was aber, wenn er unter den Stu denten in der Burse wäre? M: Danh hättest du einige Belästi gungen zu fürchten. R: Von wem? r M: Von den Studenten. R: Ich habe nie jemand geärgert. M: Hier warten die Studenten nicht auf einen Anlaß. Wie nämlich der Adler auf die furchtsame Tauben schar herabstößt und der Wolf in seiner Wut sich auf die Lämmer wirft, so stoßen und stürzen die Stu denten auf den Beanus. Gesicht mit Schweinsborsten, noch einer bespritzt seinen Bart mit Prophetenwasser. Manchmal wird er mit einer Salbe eingeschmiert, die aus dem hergestellt wird, was viele Leute — natürlich nur weltli che — hinter den Hecken liegenlas sen, vermischt mit Jungfernwasser. Andere ivenden auch Ketten und Leitern an. R: Ketten und Leitern, wie denn? M: Knaben, die den Bart nicht er reichen, an dem sie ziehen wollen, klettern auf Leitern hoch, Größere tun nur so, als ob sie den Bart nicht ohne Leiter erreichen könnten. Und falls der Beanus einen von ihnen verletzt oder sich nicht geduldig zeigt, binden sie ihn mit Ketten und stecken ihn in die „Apotheke“ ne ben der Stadtmauer zur Nachtwa che. R: Welcher von den Evangelisten be schreibt eine solche Leidensge schichte? Herodes, oder vielleicht Pi latus! Ich danke für einen solchen Empfang und solch eine ehrenvolle Vorstellung. Kann man dieser Ehre nicht entgehen? M: Das kann man durchaus, wenn man einen guten Beschützer hat. R: Woran erkennen die Studenten den Beanus? M: Am Geruch. R: Ist der anders als bei anderen Menschen? M: Tatsächlich anders, allerdings so, daß man ihn nicht gleich ent decken kann. R: Woran erkennt man den Beanus noch? M: An den Sitten und weil er, oft je denfalls, ängstlich ist. R: Warum stehen die Studenten ihm so feindlich gegenüber? MM: Es gibt mehrere Gründe. R: Nenne ein paar. M: In ihren obskuren Schulen wa ren sie zu ihren Lehrern ungehor sam, aufgeblasen und eitel, bildeten sich viel ein, obwohl sie in Wirklich keit nichts oder wenig wußten. Da für wollten sie über andere, vor al lem die gelehrten Vorgesetzten, be stimmen. R: Aber solche Studenten hat es nur früher gegeben. M: Einige waren so, nicht alle; aber auf die die Beschreibung zutrifft, die neigen viel mehr als die anderen dazu, die Beani zu quälen. Du weißt ja: Je gemeiner eine Sache ist, desto mehr wird sie nach ihrer Abschaf fung verabscheut. R: Allerliebster Meinhard, auf Knien flehe ich dich an, mich dei nes Schutzes zu würdigen, so daß ich ohne solche Quälereien imma trikuliert werden kann. M: Hab keine Angst und folge mir immer, wohin ich auch gehe. Wem ich Ehrfurcht erweise, den grüße auch du. Geh mit ruhigen Händen und erhobenem Kopf. Richte deine Augen auf die Leute, fürchte dich vor niemand, habe vor keinem Scheu. Wenn du Leute siehst vor der Wohnung des Herren Rektor, be trachte sie scharf und rede gleich zeitig mit mir über scheinbar wich tige Angelegenheiten. Im Falle, daß noch jemand in dem. Saal des Her ren Rektor sein sollte, werde ich so tun, als ob wir eine sehr bedeutende Sache besprechen müßten, und Vor schlägen, daß wir uns ein wenig bei seite stellen. So werden wir ohne Zeugen unsere Absicht ausführen, Interessante Programme mit einem hohen geistigen Anspruch Bilder von Dieter Claußnitzer - Lust und Freude am Experiment für seine ist Maler vermag. CLAUDIA TIMP$ schnitte Einblick Schaffen. »r der £ Schlie imme 'n de dara beit (1 den len des Krei der i niscl scha: Tag Mai anst und dem Polit arbe. das Wurc die 1 ganis Die Ausv terschiedlichsten Techniken zu sehen sein. am Experiment, mit unterschie. liehen Materialien und Überdru vervollständigen d in sein graphisch Die Lust und Fred ihm viele Sujets Werke. Claußnitzer Dieter Claußnitzer, Jahrgang 45, ist gebürtiger Dresdner. Hier schloß er 1972, nachdem er be reits einige Jahre als Schrift- und Plakatmaler tätig war, ein Studium an der neugegründeten Klasse für Wandmalerei der Hochschule für Bildende Künste, unter der Leitung Prof. Bondzins ab. Seit 1975 . lebt und arbeitet der. Künstler in Zauche — einem kleinen Dorf im Bezirk Cottbus. Diese ländliche Umwelt bietet und Grafiker, hat aber auch schon des öfteren architekturbe zogene Arbeiten übernommen. Hiervon zeugt eine im vergange nen Jahr fertiggestellte Keramik wand im rekonstruierten „Wen dischen Viertel“ der Cottbuser Altstadt. Noch in diesem Jahr beendet der Künstler ein Meister schülerstudium an der Dresdner Kunsthochschule im Bereich de: baugebundenen Kunst. Unmittel bar wird dieses Gebiet seiner künstlerischen Tätigkeit in der Exposition nicht berührt. Viel mehr sind Werke, die im ver gangenen Jahr in Dresden ent- „Selbstbildnis" von Dieter Clauß nitzer. „100 ausgewählten Grafiken“ l! Claußnitzer schon lange kein U0 bekannter mehr. Mit der Rada rung „Garten“ War er 1986 i dem jährlich stattfindend Wettbewerb des Staatlicha Kunsthandels beteiligt Beispig haft steht das Blatt für den si in den letzten Jahren vollzog nen Formen wandel von einer E ren, gegenständlichen zu eip expressiven, abstrahierenden V nienführung. Sieb- und Materialdrucke. Ba servagen, Holz- und Farbhol 5 , Mischfarben gemalten Bild sind vorrangig Landschaftsi? Pressionen, einzelne Naturmoti. und Naturerscheinungen Zu leV, teren gehören eine Reihe von G witterbildern. Der Künstler N sich des öfteren mit diesem N turvorgang bildkünstlerisch, al. einandergesetzt. In der Kunsts schichte finden sich viele Par® Zulei leien zu diesem Thema. Erind“ zu Fi sei nur an das bekannte Bild d0 das El Greco „Gewitter von Toledo kl Claußnitzer sieht in diesen M und turereignissen die Faszinati m des Lichts und dessen Wirkd t gen auf die Umwelt ohne sy" sen bolbelasteten Hintergrund. ken zu arbeiten, wird in d . jüngsten Arbeiten besonde tung deutlich. I KL I SED- Gegenstand der in Öl- u tung sterw Seine Bilder leben von d‘ tu Farbe. Dieses Malprinzip ed Enr lehnte Claußnitzer dem fran2 Mum sischen Künstler Cezanne. " B welchem er sich seit sein®’ I Schaffensbeginn geists verbt I den fühlt. Jedoch ist die bere I bei den graphischen Arbeiten i beobachtende Neigung zu Exp‘ 28 sivität und Abstraktion all I hier zum Merkmal seiner Ku I der vergangenen Jahre gew° I den. von deren Breite und VI 1 I falt, in technischer wie them I scher Hinsicht die Ausstellu I einen guten Einblick zu gebl I Bei der Zentralen Werkstatt der politisch-kulturellen Programme gewann die Seminargruppe 86-01 der Sektion M.-l. Philosophie den ersten Preis „Es gibt so viele Dinge, die gese hen werden müssen, sie warten nur darauf, daß man sie erkennt.“ — so hieß es im Kulturprogramm der Se minargruppe 86-06 der Sektion Journalistik. Und genau diesen Satz schienen sich alle Teilnehmer an der Zentralen Werkstatt der poli tisch-kulturellen Programme auf ihre Fahnen geschrieben zu haben. Mit gelungenen Aufführungen tra ten Studenten unserer Universität den Beweis , an, daß ein Kulturpro gramm keinesfalls • nur „Pflicht übung“ sein muß — im Gegenteil: da spürte man Begeisterung und gei stigen Gewinn .bei Akteuren und Zu schauern gleichermaßen. Denn der größte Teil der engagiert vorgetrage nen . Programme ließ schnell den. „berühmten“ Funken zum Publi kum überspringen. Daran hat auch die Atmosphäre des Ernst-Beyer- Hauses, in dem man sich diesmal zum kulturellen Wettstreit getroffen hatte, keinen unerheblichen Anteil. Auffällig war bei der diesjährigen Zentralen Werkstatt das hohe Niveau der Programme. Denn bei al len konnte man erleben, daß sich die Studenten originell .mit dem Thema „70. Jahrestag der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution “ aüseinandersetzten. kritisch zu Pro blemen unserer Zeit Stellung bezo gen, neue Gedanken einbrachten. Vor allem aber wurde der Anspruch der Jugend an sich selbst deutlich. Immer wieder stellten sie, aus gehend vom Leitmotiv, Fragen nach dem eigenen Anteil bei der Lösung von Widersprüchen, zeigten ihre Vorstellung von menschlichen Wer ten auf. Allerdings traten nur 11 der 14 ge meldeten Gruppen mit ihren Pro grammen an. An fünf von ihnen Die Seminargruppe res Programms im Ernst-Beyer-Haus, konnte die Jury einen ersten Preis, zwei zweite Preise und zwei Aner kennungen vergeben. Der erste Preis ging an die Semi nargruppe 86-01 der Sektion Philoso phie. In ihrem Programm „Sowjet macht 1920“ zeigten sie einige Sze nen aus dem Theaterstück „Blaue Pferde auf rotem Gras“ von Scha trow und kamen damit gut beim Pu blikum an, doch sicherlich nicht nur für mich war auffällig, daß diese Aufführungen in vielem der. Insze nierung des Stücks vom Berliner En semble glich. Eigene Ideen schienen mir etwas zu kurz gekommen zu sein. Aus diesen Gründen halte ich eigentlich auch die Programme je ner Gruppen, die zweite Preise er hielten,' für noch bemerkenswerter. Die Seminargruppe 86-05 von der Sektion Journalistik gestaltete ein originelles „ Majakowski-Programm mit Zwischen tönen”. Hier spürte man, wie sich diese Seminargruppe Gedanken um eine interessante Kon zeption gemacht und intensiv mit Leben und Schaffen Majakowskis beschäftigt hat, so daß sie ihn dem Publikum als einen Autor nä herbringen konnte, der uns heute viel zu sagen hat. Ähnlich bemer kenswert fand ich das Programm der Journalisten aus der Semi nargruppe 86-06. Sie gingen der ka sachischen Legende vom Mankurt (aus Aitmatows „Der Tag zieht den Jahrhundertweg“) nach, und zeig ten das Schicksal eines Menschen, dem auf grausame Art und Weise seine Vergangenheit, seine Erinne rung genommen wurde. Das kulmi nierte in dem Satz: „Schlimm ge nug. einem Menschen den Kopf ab zuschlagen ..., doch ungleich schlim mer noch, ihm sein Gedächtnis zu rauben.“ Alle drei Programme überzeugten durch Originalität, Ideenreichtum und Konsequenz bei der Programm gestaltung. Wichtig war wohl dabei auch das allen gemeinsame Bemü hen, ein Programm zu gestälten, das sich nach einer einheitlichen und durchgehenden Konzeption aufbaut. Eine Anerkennung erhielten die Aufführungen der SG 82-02 von der Sektion Marxistisch-leninistische Philosophie und der SG 85-03 von der Sektion Rechtswissenschaft. Diese Programme fanden starken Anklang, nicht zuletzt auch durch ihren satirischen Charakter, den sie mit kabarettistischen Sketchen er reichten. Doch die Satire ist eine hohe Kunst, und es kann nicht nur ihr Anliegen sein, bestimmte Er scheinungen, Geschehnisse über höht und zugespitzt nachzuspielen, sondern so darzustellen, daß deren Ursachen erkannt oder gar Wege zur Veränderung dieser Zustände aufgezeigt werden. Das gelang in den genannten Programmen noch nicht zufriedenstellend. Interessant war eigentlich auch der Beitrag der Seminargruppe 85-01 von der Sektion Philosophie über Kurt Schwitters. Dennoch gab es hier einen gewichtigen Einwand, denn dieser Beitrag wurde von einem einzelnen Studenten vorgetra gen und wahrscheinlich ebenfalls er arbeitet. Mit Recht erhielt das vir tuos vorgeführte Programm viel Applaus. Trotzdem konnte die Jury diese hervorragende Leistung nicht bewerten, da nach einem kollekti ven Beitrag gefragt war. Wenn man sich nun die Teilneh mer unter dem Blickwinkel betrach tet, daß zwei Singeklubs von den Sektionen TV und Philosophie als Gäste an der Veranstaltung teil nahmen, muß man feststellen, daß die Beteiligung nicht allzu groß war. Dabei kommt noch hinzu, daß die Kulturprogramme vorwiegend von Seminargruppen des ersten und zweiten Studienjahres aus gesell schaftswissenschaftlichen Fachrich tungen, herausragend Journalistik und Philosophie, kamen, deshalb ist kritisch das Fehlen von Studenten solcher Sektionen wie Kultur- und Kunstwissenschaften oder Germa nistik anzumerken, von denen zwei felsohne niveauvolle Kulturpro gramm erwartet werden könnten. Ebenso berechtigt steht eine, weitere kritische Frage: Wo blieben 'die Ideen von den. Studenten aus den na turwissenschaftlichen oder medizi nischen Bereichen? Und warum ha ben sich so wenig Seminargruppen höherer Studienjahre zu Wort ge- meldet? Mit Sicherheit sollte im nächsten Jahr die Beteiligung größer sein. Gut wäre es aber schon jetzt, wenn die , niveauvollen Programme der diesjährigen Zentralen Werkstatt weitere Aufführungen erführen. ANNETT SCHWARZ 85-03 der Sektion Rechtswissenschalt bei der Aufführung ih- Foto: Müller
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