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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1987
- Erscheinungsdatum
- 1987
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198700009
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19870000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19870000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise vorlagebedingter Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 1987
-
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- Ausgabe Nr. 3, 23. Januar 1
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- Ausgabe Nr. 6, 13. Februar 1
- Ausgabe Nr. 7, 20. Februar 1
- Ausgabe Nr. 8, 27. Februar 1
- Ausgabe Nr. 9, 6. März 1
- Ausgabe Nr. 10, 13. März 1
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- Ausgabe Nr. 23, 12. Juni 1
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- Ausgabe Nr. 30, 31. Juli 1
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- Ausgabe Nr. 37, 16. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 38, 23. Oktober 1
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Band 1987
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B ereits im Politbürobeschluß vom März 1980 wurde darauf verwie sen, daß sich die Weiterbildungs funktion der Hochschulen an der Schwelle zu einer neuen Phase be findet, nämlich an der Schwelle von der quantitativen Expansion zu einer qualitativen Neuorientierung, zu einer qualitativen Wachstumspo tenz zur Schaffung von Bildungs vorlauf in bisher nicht gekannter Di- mension. Dieser exponierte Stellenwert der Weiterbildung, gewissermaßen als gleichrangige Säule neben der Hoch schulausbildung, ergibt sich primär aus dem revolutionären Charakter des wissenschaftlich-technischen Fortschritts in unserer Zeit. Für diese neue große Herausfor derung haben wir an der KMU gute Ausgangsbedingungen. Allein im letzten Fünfjahrplanzeitraum haben etwa 50 000 wissenschaftliche Kader an einer der vielfältigen Weiterbil dungsformen, die von der KMÜ an geboten wurden, teilgenommen. Höhere Ansprüche an inhaltliches Niveau gestellt Die quantitative Entwicklung der Weiterbildung wurde in den letzten Jahren an der KMU unmittelbar mit der Durchsetzung höherer An sprüche an ihr inhaltliches Niveau verbunden. Das zeigt sich’ vor allem in folgendem: • Das Weiterbildungsangebot Wurde thematisch stärker auf Schwerpunkte der ökonomischen Strategie, vor allem des wissen schaftlich-technischen Fortschritts konzentriert. • Durch die konsequente Verwirk lichung des Prinzips der Einheit Von Lehre und Forschung werden die neuesten wissenschaftlichen Er kenntnisse und Entwicklungstenden zen systematischer und kontinuier licher den in Forschung und Praxis tätigen Fachkräften vermittelt. • Die Universität nutzt stärker ihre Potenzen zur interdisziplinären Ar beit, um Ergebnisse auf wichtigen Und zukunftsträchtigen 'Grenzgebie ten der Wissenschaft und Technik zu vermitteln. • Bei der Wissensvermittlung wird der Einheit von naturwissenschaft lichen, technischen und gesell schaftswissenschaftlichen Erkennt nissen besser Rechnung getragen, und auch in der Weiterbildung ha ben sich • die Kooperationsbeziehungen mit den Praxispartnern stabiler gestal tet. , So haben wir in der Tat eine gute Ausgangsbasis geschaffen, um den neuen gesellschaftlichen Ansprü chen und Maßstäben an die Weiter bildung entsprechen zu können. Wo aber liegen die entscheidenden Re serven. um die Position der KMU als ein führendes Leistungszentrum der Republik in der Weiterbildung Weiter auszubauen? Ein erster Aspekt: Weiterbildung nach außen auf höchstmöglichem Niveau erfordert die ständige Weiterbildung der Wei terbildenden, d. h. aller wissen schaftlichen Kader der Universität. Dialektische Methode in noch stärkerem Maße anwenden Verlangt schon die studentische Ausbildung von ihnen ein hohes Maß wissenschaftlicher Kompetenz, so die Weiterbildung lebens- und wissenschaftserfahrener Kader der Praxis erst recht. Sie kommen an die Universität, um nicht, nur mit den neuesten theoretischen und methodischen Kenntnissen ihres Praxisfeldes vertraut gemacht zu werden, sie möchten auch einer Lehrkraft begegnen, die in der Lage ist, dieses neue Erkenntnis- und Me thodenspektrum weiterbildungsge recht zu vermitteln. Das erfordert - sich das geistige Rüstzeug aneig- nen — auch fremdsprachlich —, um die komplexer werdende Wissen schaft wenigstens in ihren grundle genden Zusammenhängen auf einem größeren Gebiet des Wissen schaftszweiges und in angrenzenden Disziplinen zu verstehen, ~ sich mit den gegenwärtigen und Perspektivischen gesamtgesellschaft lichen wie wissenschaftsspezi- fischen Anforderungen der Praxis auseinanderzusetzen und - immer von neuem die Aktualität ihres methodischen Akzents über prüfen. Ich denke nur an das ge radezu revolutionäre Vordringen neuer Analyse- und Synthesemetho den oder an die Anwendung der mo dernen Informationstechnik als For schungsinstrument. Darüber hinaus wird zu Recht von unserer . marxistisch-leninisti schen Partei immer wieder ver langt, daß sich unsere wissenschaft lichen Kader stärker als bislang der dialektischen Methode als ideelles Handlungsinstrument bedienen. Auch wir und gerade wir an der Universität sind hier — und darauf weist beispielsweise die Fakultät iur Philosophie und Geschichts wissenschaften hin - mit dem Blick KONZIL’87 auf die Erfordernisse lebenslanger Qualifizierung auf neue Weise ge fordert. Die Handhabung der dia lektischen Methode durch unsere Lehrkräfte ist aber an Menschen ge bunden, die sich dem Fortschritt, dem Neuen in ihren Lebensberei chen verpflichtet wissen, die dem ge schichtlichen Fortschritt nicht nur sympathisch gegenüberstehen, son dern die ihn durch ihre eigene Tat zum Sieg zu verhelfen suchen. Die Handhabung der dialektischen Me thode setzt Persönlichkeiten voraus, die soziale Widersprüche nicht nur registrieren, sondern an deren Lö sung aktiv mitwirken. Das alles ver langt Standhaftigkeit, Charakter, Aufrichtigkeit, Ausdauer. Die dialektische Methode in der akademischen Aus- und Weiterbil dung zielstrebig zu formen, ist dem nach eine höchst vielseitige Auf gabe. Sie schließt die Fundierung marxistisch-leninistischer Kennt nisse ebenso ein wie die Erziehung von aufrichtigen und aktiven Gestal tern unserer sozialistischen Gesell schaft. Diese Aufgabe betrifft jeden, der an unserer Universität aus- und weiterbildet, ebenso aber auch je den. der an unserer Universität poli tische Verantwortung wahrnimmt. Kurzum: Auch die wissenschaft lichen Kader der Universität stehen unter zunehmendem Weiterbildungs druck, Ihm müssen die Sektionen und Bereiche, aber auch die Fakul täten durch spezielle Weiterbil dungsstrategien gewissermaßen nach „innen“ noch überzeugender und auch verbindlicher entspre chen, Das schließt ein, mit dem Zeit fonds der Kader noch sorgfältiger umzugehen. Wenn die intellektuelle Leistungsfähigkeit über Gebühr für flankierende Aufgaben, für Routi nearbeit der verschiedensten Art verbraucht ist, geht Überforderung mit Unterforderung einher, werden Zeit und Kraft für Tätigkeiten, die der gegebenen Qualifikation und Leistungsfähigkeit nicht entspre chen, vergeudet, geht Zeit für die Auseinandersetzung mit den eigent lichen Problemen wissenschaftli cher Arbeit verloren. Das ist eines der Kernprobleme an der Universi tät, das verantwortungsbewußtes Handeln aller verlangt, die Leitungs verantwortung tragen. Ein zweiter Aspekt: Es gibt in unserem sozialistischen Staat Weiterbildungsinstitutionen verschiedenster Art und in unter schiedlichen Verantwortungsberei chen. Bedingung ist Forschung unter höchsten Ansprüchen Weiterbildung an der Universität aber kann nur heißen: Weiterbil dung auf höchstmöglichem For schungsniveau. Wir haben dazu die wissenschaftliche Kompetenz. Un sere Kollektive — sind maßgeblich an der Grundla gen- und angewandten Forschung unseres Landes beteiligt, ■— sie sind eng mit dem Forschungs potential anderer nationaler Wis senschaftszentren und von Kombina ten verbunden. — sie nutzen zunehmend die Mög lichkeit, den international vor sich gehenden Erkenntnisfortschritt zu verfolgen, zu systematisieren und in das Lehrgebäude einzuordnen, — sie können von der Existenz eines breitgefächerten Spektrums wis senschaftlicher' Disziplinen an der Universität und den sich daraus er gebenden interdisziplinären Mög lichkeiten profitieren, — und sie verfügen durch ihren Ein satz in der Ausbildung über päd agogische Erfahrungen. Universitätstypische Weiterbil dung muß also — und darunter darf sie nicht zu haben sein — den ra schen Transfer neuester Erkennt ¬ nisse garantieren, die Lücke schlie ßen zwischen den neuesten Erkennt nissen der Wissenschaft und der täg lichen Arbeit der Praxiskader, um auch auf diesem Weg langfristig wis senschaftlichen Vorlauf für bedeut same Entwicklungsrichtungen in den verschiedenen Bereichen unse rer sozialistischen Gesellschaft zu befördern. Das aber bedingt, unter höchsten Ansprüchen zu forschen. Um der hochschulspezifischen Qualität der Weiterbildung zu ent sprechen, benötigen wir in jedem Kollektiv eine engere Verzahnung der Forschungs- und Weiterbil dungsstrategie, d. h. eine Strategie, die permanent die Prioritäten der Forschung überprüft und bewertet, ob' tatsächlich noch an. der vorder sten Front der Erkenntnisse ge forscht wird, und die sichert, daß die neuesten Ergebnisse dann auch rasch und systematisch über die Weiterbildung in die Praxis fließen. Ein dritter Aspekt: Die neue Qualität der Weiterbil dung erfordert, sie fest in das wis senschaftsstrategische Gesamtkon zept der Universität zu integrieren. Wir gehen auch die Weiterbildung in der Breite der Disziplinen, in den verschiedensten bewährten und neuen Formen, unter Beachtung der Spezifik der unterschiedlichen Stu fen und des Entwicklungsstandes der Teilnehmer an. Aber bei aller Bewahrung von Breite und Vielfalt steht die Universität in der Pflicht, besonders bei folgenden Wissen schaftskomplexen von grundlegen der strategischer Bedeutung in der Weiterbildung Spitzenqualität zu offerieren: — Marxismus-Leninismus in der Einheit seiner Bestandteile Die KMU hat durch die komplexe Repräsentanz der Bestandteile des Marxismus-Leninismus ein im Hoch schulwesen einmaliges Potential, das ihr gesellschaftswissenschaftli ches Profil entscheidend prägt und verstärkt in der Weiterbildung wirk sam werden muß. — Vergleichende Revolutionsfor- schung mit der gezielten Koopera tion der Wissenschaftsbereiche, Ge schichte, Regionalwissenschaften, Wissenschaftlicher Kommunismus, Wirtschaftsgeschichte und Philoso phie. — Sprach-, Literatur- und Journa listikwissenschaften unter besonde rer Berücksichtigung der Germani stik, von Deutsch als Fremdsprache und der Weiterbildung der Fremd sprachenlehrkräfte und Sprachmitt ler. — Verstärktes Zusammenwirken al ler Disziplinen in der Weiterbil dung. die einen bedeutenden Bei trag zur Intensivierung der Volks wirtschaft und der Durchsetzung des wissenschaftlich-technischen Fortschrittes in der Einheit von Theorieanreicherung und hohem Praxisnutzen erbringen. Der ent scheidende Beitrag dazu ist von den Sektionen Wirtschaftswissenschaf ten, Marxismus-Leninismus, Rechts wissenschaft sowie dem Franz- Mehring-Institut zu erbringen. Die Universitätsleitung hält es für not wendig, die Wissenschaftskollektive dieser Einrichtungen in der Weiter bildung stärker zusammenzuführen und das Potential durch Soziologen und wissenschaftliche Kommuni sten anzureichern. Die KMU hat Republikverantwor tung für die Bearbeitung theoreti scher Probleme der Naturwissen schaften als entscheidende Bedin gung für die ständige Sicherung der Innovationsfähigkeit dieses großen Wissenschaftsbereiches. Eine Leit funktion kommt hierbei dem Na turwissenschaftlich-Theoretischen Zentrum zu. Das durch das NTZ ver körperte wissenschaftliche Potential wird auch in der Weiterbildung einen wesentlichen Faktor bilden in der auf lange Sicht zu konzipieren den Zusammenarbeit der theore tischen Disziplinen der KMU mit den Forschungs- und Produktions abteilungen volkswirtschaftlich be deutender Kombinate. Die KMU trägt neben den als klas sisch zu bezeichnenden Entwick lungslinien der Biotechnologie, wie sie sich in der Mikrobiologie und den Ernährungswissenschaften wi derspiegeln, ■ große Verantwortung bei der Entwicklung von für die DDR z. T. unikalen Richtungen der Zelltechnik. Das neue methodische Instrumentarium der biotechnolo gischen Forschung ist ganz gezielt durch die Weiterbildung in die Pra xis zu tragen. Die von der Analytik, der Spek troskopie und der Prozeßanalytik ge tragene Profillinie „Technikum Analytikum“ hat sich längst in en ger Verbindung mit den Kombina ten der Chemischen Industrie, be sonders mit dem Kombinat Che mieanlagenbau, zu einem führenden Weiterbildungszentrum der Repu blik entwickelt. Konzentration auf die angewandte Informatik Anliegen des Zentrums für Tier zuchtforschung ist es, den theore tischen Erkenntnisprozeß und die praktischen Umsetzungsmöglich keiten in der Haustier- und land wirtschaftlichen Nutztierzucht auch durch die Weiterbildung so voran zutreiben, daß die nationale und in ternationale Ausstrahlung des Zen trums bedeutend erhöht wird. Auf dem Gebiet der Informatik weiterbildung konzentriert sich die KMU besonders auf fortgeschrittene Probleme der angewandten In formatik. Das sind besonders The men wie Systemsoftware, einschließ lich Programmiersprachen, sowie Fragen de r formalen Modellierung und der Grundlagen der Informatik. In der Medizin erwarten wir Fort bildungsleistungen mit Spitzenni veau vor allem von den — biomedizinischen und klinischen Profillinien. Ein vierter Aspekt: Der neue Stellenwert der Weiter bildung im Funktionsspektrum der Universität verlangt die weitere Qualifizierung der Leitung und Pla nung dieses Prozesses. Von den hier aus der Universitätsleitung wie den Struktureinheiten der Universität er wachsenden Aufgaben sollen nur hervorgehoben werden: Konzeptionelle Arbeit muß weiter ausgebaut werden 1. Es. muß größere Beachtung der konzeptionellen Arbeit zur Entwick lung der beruflichen Weiterbildung geschenkt werden. Die Weiterbil dungskonzeption der Universität und ihrer Struktureinheiten sollten in die Entwicklungskonzeptionen in tegriert sein und die Qualität von langfristigen, mit den wichtigsten Praxispartnern abgestimmten stra tegischen Führungsdokumenten an nehmen. 2. Wir betrachten es als eine Hauptaufgabe, daß in allen Studien richtungen die Bildungsinhalte dif ferenzierter als bisher für die Aus- und Weiterbildung herausgearbeitet werden. 3. Im Rahmen der weiteren Pro filierung der Leistungsarten in der Weiterbildung halten wir es für er forderlich. in Zusammenarbeit mit den Praxispartnern durch spezifisch gestaltete Lehrgänge für ausge wählte Zielgruppen eine noch wir kungsvollere Ausrichtung auf Schwerpunkte zur Verwirklichung der ökonomischen Strategie, ins besondere den wirkungsvollen Ein satz von Schlüsseltechnologien, zu erreichen und damit einen größeren Bildungseffekt zu erzielen Das wird zwangsläufig auch dazu führen müs sen. sich für bestimmte Weiterbil dungsaufgaben von der traditionell herausgebildeten Form des postgra dualen Studiums zu lösen und wei- terbildende Formen zu entwickeln, die hinsichtlich ihrer Zielsetzung. Dauer und Studienform eine grö ßere Differenziertheit aufweisen. 4. Weiterbildungsleistungen der Lehrkräfte müssen genau wie Lehre und Forschung zeitlich und stel lenmäßig voll bilanziert werden, und die Tätigkeit in der Weiterbil dung ist in die Leistungsbewertung gleichrangig zu den Ausbildungs- leistungen einzubeziehen. 5. Um die Inhalte der Weiterbil dung auf den neuesten Stand zu bringen, müssen die materiellen bzw. informatorischen Voraussetzun gen gewährleistet sein. Ein fünfter und letzter Aspekt: Die Grundlage für die Fähigkeit und die Bereitschaft zu lebenslan ger Qualifizierung ist im Studium auszuprägen. Wir müssen in jeder Studienrich tung Kernfragen stellen, die bisher im Meinungsstreit um die weitere Qualifizierung des Stud’ums ver nachlässigt wurden, nämlich: — Wie lassen sich Aus- und Weiter bildung als zwei Teilabschnitte einer lebenslangen Qualifizierung möglichst optimal nutzen 9 — Welche Funktion besitzt die Aus bildung im Rahmen einer lebenslan gen Qualifizierung? — Welche Kenntnisse und Fälligkei ten sind in der Zeit der Ausbildung einzig oder doch am besten erreich bar? Gewiß, 4 bis 5 Jahre, für die For schungsstudenten 8 bis 9 Jahre, an der Universität sind ein relativ kur zer Lebensabschnitt. Aber wenn wir diese Universitätsjahre bildhaft mit einem Gebäude vergleichen, läßt sich mit Fug und Recht sagen, mit dem Studium werden die entschei denden Fundamente und die Grund mauern für das spätere mit der Wis senschaft verbundene Leben gelegt. Hier Versäumtes oder gar Ver pfuschtes kann nur mit großen Mü hen oder gar nicht repariert wer den. Aber welche Konsequenzen sind aus dieser grundsätzlichen Fest stellung zu ziehen? Ich kann nur einige andeuten, um die Diskussion in den Räten der Sektionen und Fa kultäten in Gang zu setzen Der Bildungsauftrag der Universi tät wird wesentlich von der Ver pflichtung bestimmt. Wissen zu ver mitteln — und das vom Beginn bis zum Ende des Studiums. Das ist auf • bauen auf die Kenntnisse der so zialistischen Schule die Grundlage für die Heranbildung hochqualifi zierter Fachleute. Aber angesichts des unausweichlichen Erfordernis ses zu lebenslanger Qualifikation muß die Bildungsfunktion der Uni ■ versität m. E. unter folgenden Ge sichtspunkten durchdacht und ak tualisiert werden: 1. Stärkere Konzentration auf die Vermittlung solcher Wissensgegen stände in der Ausbildung die zu sammenhängende Zeit, Konzentra tionsfähigkeit und hohe Betreuung*- Intensität erfordern und Langzeit wirkung haben. Das betrifft neben dem Fremdsprachenerwerb Vor al lem die Vermittlung der theore tischen Grundlagen der Disziplinen. Der zentrale Ansatz sind nicht die unverzichtbaren zusätzlichen An gebote, sondern das Fachstudium, der obligatorische Teil des Stu diums. Aus ihm heraus müssen die in die Weiterbildung hineinwirken den Qualifikationen entwickelt wer den. 2. Neben der vorzüglichen Grund ausstattung mit dem wesentlichen Wissen, muß vor allem durch aktive Beteiligung an der Forschung Kön nen ausgeprägt werden. Können, das in der Fähigkeit besteht, mit Wissen, selbständig umzugehen, das Gelernte mit dem Ungelernten, das gelöste Problem mit dem ungelö sten zu verbinden, Vielfalt auf den Begriff zu bringen: Können, das das Wesentliche vom Unwesentlichen unterscheidet, das Wissen anzuwen den vermag, das Wege weist, orien tiert. das zu geistiger Kompetenz und Urteilsfähigkeit führt. Ich will ein Beispiel geben: Wie insgesamt in der Republik gehen wir auch an der Universität den Weg. konsequent die Informatik zu integrieren. Wir sind dabei noch am Beginn, aber in ein bis zwei Jahren wird das schon anders ausschauen. Durch die Anwendung der Infor matik werden viele Operationen der menschlichen Intelligenz an die schnelleren und präziseren Geräte ‘delegiert. Folgerichtig muß die spe zifische Leistung des menschlichen Gehirns dort interessanter werden, wo sie nicht nachzuahmen ist: im Ideenreichtum, in der originellen Verknüpfung von Wissen und Er fahrung. Das heißt: Da das mensch liche Gehirn beginnt, sich durch die Kompensationsleistung der Compu ter von mechanischen Tätigkeiten zu entlasten, werden geistige Zu kunftsressourcen in ganz neuer Di mension freigelegt, freigelegt für un • verwechselbare Gehirnleistungen. Strategien zum Umgang mit dem Wissen entwickeln Eine Herausforderung; der wir uns bereits jetzt im Studium zu stel len haben. Dazu müssen in jeder Fachrichtung Strategien entwickelt werden, auch Strategien zum Um gang mit rasch veraltendem Wissen, um das Mengenproblem zu mei stern. Denn wenn prinzipiell das Wissen nicht mehr mühsam in Bü chern zusammengesucht, sondern in Sekundenschnelle versammelt wer den kann, tritt neben die notwen dige Anreicherung eines Grundwis sens in den Köpfen mindesten* gleichgewichtig die Forderung, den Umgang mit dem Wissen zu lernen. 3. Wer Wissenschaften studiert, deren rascher Fortschritt unablässi ges Weiterlernen erfordert der muß die Methoden beherrschen, die dia lektische Methode, von der ich schon gesprochen habe, und 'die ein zelwissenschaftlichen Methoden, um neues Wissen zuzuordnen, um Altes mit Neuem zu kombinieren, auch um rechtzeitig beiseite zu tun. was unbrauchbar geworden ist Die Uni versität muß viel überzeugender za einer Höhen Schule des Trainings von Methoden werden, denn nicht nur das Wissen selbst, auch die Me thoden seiner Aneignung wandeln sich gegenwärtig sehr rasch. I 4. Zur universitätstypischen Bil dung gehört oder sollte gehören, die Studenten zum Hinüberdenken vom eigenen Fach in die Nachbardiszi plin, zur Dialogfähigkeit zu erzie hen. Das ist einer der besten Wege, um Zusammenhänge zu begreifen, damit sie die Universität nicht als Konglomerat von Fächern, sondern als Universitas litterarum empfin den. Sehr sinnfällig wird das in der Medizin. Medizin ist die Wissen schaft am Menschen. Daraus er wächst die hohe persönliche Verant wortung der Arzte. Der Studierende muß schon sein Fach Medizin als einheitlich orientierte Wissenschaft vom Menschen und nicht nur als eine Sammlung höchst spezieller Kenntnisse menschlicher Teilfunk - tionen erleben. Viele Teile zu einem vernetzten Ganzen machen Ich meine, die Lehre muß in allen Studienrichtungen viel wirksamer dazu beitragen, Verständnis von Zu sammenhängen zu vermitteln, die Fähigkeit auszuprägen, über solche Zusammenhänge nachzudenken und den Zusammenhang und damit die soziale Bedeutung unseres Wissens greifbar zu machen. Dazu brauchen wir aber stärker interdisziplinäre Bildungseffekte. Mir erscheinen, um wiederum ein Bild zu gebrauchen, die vielen Fach disziplinen an der Universität im mer noch wie die vielen getrennt nebeneinanderlaufenden Kettfäden eines Teppichs, dem die querver bindenden Schlußfäden fehlen, die ihn erst zu einem Gewebe die vie len Teile erst zu einem vernetzten Ganzen machen. Mit einem Wort: Unsere Arbeit muß darin münden, Absolventen heranzubilden, die bereit und fähig sind, lebenslang mit ihrem prak tischen wie intellektuellen, ihrem beruflichen, politischen und mora lischen Handeln für den geschicht lichen Fortschritt zu kämpfen. Dabei kommt den Hochschullen- rern eine besondere Verantwortung zu: Sie müssen ihre ganze Persön lichkeit in die konkrete Ausfor mung der politischen und wissen schaftlichen Partnerschaft mit den Studenten einbringen, sie nicht nur zum Nachdenken, sondern auch zum Vorausdenken stimulieren, ih ren intellektuellen Appetit auf Wis senschaft durch anspruchsvolles Mit einander in der Forschung so anre gen, daß ihr Weiterbildungsdrang ein Leben lang erhalten bleibt. Die Entwicklung der KMU zu einem Leistungszentrum akademischer Weiterbildung Aus dem Referat des Rektors
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