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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1984
- Erscheinungsdatum
- 1984
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198400003
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19840000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19840000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise vorlagebedingter Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 1984
-
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Band 1984
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ÜZ/12 23. März 1984 FRAGEN UNSERER ZEIT 3 Das Leistungsvermögen noch stärker zur erfolgreichen Bewältigung der höheren Anforderungen entwickeln und ausschöpfen Erfahrungen einer Parteigruppe in der Arbeit mit dem Kampfprogramm Nach den Parteiwahlen wurde das Kampf Programm der GO als Grundlage für die Ausarbeitung und Präzisierung der Arbeitspläne der Parteigruppen für alle PO ein Wichtiges Dokument. War schon das Kampfprogramm der GO vor seiner endgültigen Be stätigung in der Parteigruppe ein gehend diskutiert worden, so waren die Diskussionen zum Arbeitsplan der Gruppe noch konkreter und auch kritischer. Alle Genossen der Parteigruppe beteiligten sich aktiv daran, bis der Plan endlich so vor lag, daß ihm alle zustimmen konn ten. Dennoch blieb die Frage, ob wir die Schwerpunkte unserer Ar beit, der Arbeit der Parteigruppe eines Arbeitsbereiches, einseitig sa hen, ob die Akzente richtig gesetzt Waren. Einige Genossen sahen das Problem darin, daß ein zu geringer Unterschied zwischen dem staatli chen Jahresarbeitsplan und unse rem Parteiarbeitsplan sichtbar wurde. Der erste Punkt unseres Arbeits planes beinhaltet die politisch- ideologische Einflußnahme zur Ver besserung der Arbeit aller Mit arbeiter auch bei der Erfüllung der Jahresplanaufgaben. Das korrespon diert mit dem Kampfprogramm der GO, ist also Teil seiner Umsetzung auf die konkreten Bedingungen in unserer Parteigruppe und unsere wichtigste Aufgabe. Ziel unserer politischen Arbeit ist die Aktivierung und noch bessere Motivierung aller Mitarbeiter unse res Bereiches, um eine echte Lei stungssteigerung zu erreichen. Unsere eingangs gestellte Frage ist aber nicht nur auf die Modalität gerichtet, sondern auch darauf, ob wir überhaupt genügend mit unse rem Kampfprogramm arbeiten, oder ob sich die Arbeit darin er schöpft, daß wir die genannten Ter mine durch die genannten Verant wortlichen kontrollieren lassen und dann das Programm Punkt für Punkt als erledigt betrachten. Und wie das in der praktisch-politi schen Arbeit gar nicht anders sein kann, wurde das an einem konkre ten Beispiel, deutlich. Es geht um die vieldiskutierte ..Erhöhung der Kampfkraft und Geschlossenheit der Parteigruppe“. Sie soll unter an derem dazu dienen, den Leistungs willen der Genossen noch gezielter politisch zu motivieren und ihre Vorbildwirkung und Ausstrahlungs kraft unter den Mitarbeitern zu ver stärken. Der konkrete Anlaß war eine grundsätzliche Orientierung der staatlichen Leitung des Instituts auf eine notwendige Leistungsstei gerung — die von jedem Mitarbeiter prinzipiell akzeptiert wurde — und die damit verbundene möglicher weise vorzunehmende Umvertei lung bzw. stärkere Differenzierung der materiellen Stimuli. Und das ging natürlich jeden persönlich an! Zur Klärung der offenen Fragen fand sich die Parteigruppe zusam men, in offener Diskussion, ohne Be schönigung der vor uns stehenden Schwierigkeiten, die vor allem in der besseren Erfassung und objekti veren Beurteilung der tatsächlichen Leistungen liegen und in der weite ren Entwicklung von Leistungsbe reitschaft und -vermögen jedes Ge nossen, wie es in unserem Kampf programm formuliert ist. Als neue Möglichkeit sehen wir die regelmäßigen Hospitationen und deren konkretere Auswertung durch die zuständigen Leiter und die Genossen in den verschiedenen Lehrveranstaltungen und die bes sere Weitergabe guter Erfahrungen. Wir glauben, daß wir damit den Anfang gemacht haben, unser Kampfprogramm wirklich „mit Le ben zu erfüllen“. Aber gerade darin liegt ja die Schwierigkeit. Das setzt voraus, daß jeder einzelne Genosse für sich selbst und in der aktiven Auseinandersetzung mit den Ge nossen seiner Parteigruppe den Weg findet, sein Leistungsvermögen den objektiven Bedingungen entspre chend noch stärker zur Bewältigung der vor uns stehenden gestiegenen Anforderungen zu entwickeln und auszuschöpfen. Aufgabe der Parteigruppe muß es sein, die ideologischen Auseinander setzungen mit allen zu führen, die den gewachsenen Anforderungen nicht gerecht werden, aber auch mit jenen, die glauben, alle Reserven schon restlos ausgeschöpft zu ha ben. Das bedeutet vor allem, eine solche vertraute Arbeitsatmosphäre zu schaffen, in der sowohl Anerken nung hervorragender Leistungen als auch Kritik ungenügender Arbeits ergebnisse wichtige Stimuli für die Leistungssteigerung sind. Das soll nicht so verstanden werden, daß die Parteigruppe die Aufgaben der staatlichen Leitung übernimmt. Verantwortlich aber ist die Partei gruppe dafür, die notwendigen Aus einandersetzungen ideologisch vor zubereiten und zu führen. PARTEIGRUPPE III, GO Herder-Institut Wie im Wissenschaftsbereich Experimentalphysik das sozialistische Leistungsprinzip verwirklicht wird Unser Wissenschaftsbereich, der seit 1970 jährlich erfolgreich den Eh rentitel „Kollektiv der sozialisti schen Arbeit“ verteidigen konnte, umfaßt gleichzeitig Gewerkschafts-, Partei- und FDJ-Gruppe, wodurch gute Voraussetzungen zur Zusam menarbeit zwischen den gesell schaftlichen Organisationen und dem Leiter gegeben sind. Regelmä ßig zweimal im Jahr werden vom Leiter, Vertrauensmann, Parteigrup penorganisator und FDJ-Sekretär die wichtigsten Aktivitäten koordi niert, und es wird Bilanz gezogen. Entscheidend für die effektive Ar beit unserer Kollektivmitglieder, für die Stimulierung von wissen schaftlichen Höchstleistungen und ebenso für eine wirksame Tätigkeit der Gewerkschaftsorganisation sind die straffe Führung durch den Wis senschaftsbereichsleiter. Prof. Pfei fer und dessen persönliches Vorbild. Ein wertvolles Hilfsmittel, um ma teriell und ideell zu stimulieren, sind weiterhin die persönlichen Pläne, nach denen seit nunmehr zehn Jahren die Wissenschaftler, technischen Angestellten und Di plomanden arbeiten. Sie ermögli chen die Identifizierung jedes Kol legen mit unserem Wettbewerbspro gramm, sie sichern eine hohe Effek tivität bei der öffentlichen Führung des Wettbewerbs, beim Leistungs vergleich sowie bei der Kontrolle und Verteidigung der Ergebnisse unserer Arbeit. Arbeit mit persönlichen Plänen hat sich bewährt kann. Es liegt nun an den Leitern, diese Möglichkeit verantwortungs voll zu nutzen. Dazu gehört auch der Mut, sich manchmal unbeliebt zu machen. men, deren Erfüllung ihm Aner kennung im Kollektiv sichern wird (und diese ideelle Stimulierung ist mindestens von der gleichen Bedeu tung wie der zu erwartende ma Mitarbeiter des Wissenschaftsbereiches Experimentalphysik bei der Arbeit am selbstentwickelten unikalen Doppelresonanz-NMR-Impulsspektrometer. Foto: UZ-Archiv Eine Aufwertung insgesamt er fuhren die persönlichen Pläne durch die halbjährlich aufzustellen den Arbeitspläne und Leistungs einschätzungen für die technischen Angestellten im Zusammenhang mit der Vergabe def leistungsabhängi gen Zuschläge. Durch sie ist dem staatlichen Leiter ein wirksames Mittel in die Hand gegeben, mit dem er hohe Leistungen unmittel bar stimulieren und anerkennen Wenn nun aber z. B. ein Kollege, dessen Zuschlag im letzten Jahr we gen einer Fehlleistung herabgesetzt wurde, ohne aufgefordert zu sein, darauf drängt, in seinem neuen’per- sönlichen Plan Leistungen aufzuneh terielle Anreiz!), dann heißt es doch, daß diese Maßnahme als Ver bindung von ideeller und materiel ler Stimulierung funktioniert! Lei der gibt es eine vergleichbare Mög lichkeit, Leistungen relativ kurzfri stig zu stimulieren und anzuerken nen für Wissenschaftler nicht. Als z. B. in unserem Wissenschaftsbe reich die Aufnahme eines Staats planthemas einige, sich im Rahmen der Forschungskonzeption be wegende Umprofilierungen nach sich zog, hätten wir eine solche gut nutzen können. Im Bereich der Nachwuchswis senschaftler sind die Etappen zur Er reichung der Promotion A zugleich die Schwerpunkte der persönlichen Pläne. Seit langer Zeit hat es keine Terminüberschreitungen, in den letz ten Jahren dagegen zahlreiche vor fristige Einreichungen der Disserta tion A gegeben. Dabei sind die min destens aller zwei Wochen statt findenden Konsultationen des Wis senschaftsbereichsleiters mit jedem Doktoranden und eben der Anreiz, daß derjenige, der sich Mühe gibt, ohne Abstriche an der Qualität auch vorzeitig zur Qualifizierung ge führt wird, hervorzuheben. Die persönlichen Pläne stellen also in der Tat ein Instrument dar, mit dem es sich arbeiten läßt. In diesem Zusammenhang einige Bemerkungen zum wissenschaft lichen Gerätebau, der seit vielen Jahren einen Hauptpunkt unserer Arbeit darstellt, und der sich ganz konkret in vielen persönlichen Plä nen wiederfindet. Ohne die Leistungen im wissen schaftlichen Gerätebau, im Rahmen dessen in der letzten Zeit drei Groß geräte entstanden, wäre es uns nicht möglich gewesen, bei einem minimalen Importvolumen aus dem NSW mit der internationalen Ent wicklung Schritt zu halten und An erkennung zu finden. Dr. ERNST, Vertrauensmann, Sektion Physik Prof. Dr. sc. med. Klaus Weise, Direktor der Psychiatrischen Klinik: Die Zuspitzung der internatio nalen Situation in den letzten Jahren erlebte ich wie die über wiegende Mehrzahl der Men schen mit Betroffenheit und Sorge. Besonders beunruhigend waren die unbeirrbaren Bemü hungen der Vereinigten Staaten, militärische Übermacht zu errei chen, das Scheitern der Verhand lungen in Genf und vor allem die Stationierung neuer Raketen waffen in Westeuropa. Als ich vor zwei Jahren am Weltkongreß für Sozialpsychia trie teilnahm, wurden in dem Einführungsreferat des Vorsitzen den des Weltverbandes die Teil nehmer in sehr eindringlichen und emotionalen Worten aufge rufen, in ihren Ländern alle Kräfte einzusetzen, um der ato maren Aufrüstung entgegenzu treten. Unter Berufung auf Ex Mehrzahl aller Menschen in der Welt, von den Bemühungen der sozialistischen Länder, vor allem der Sowjetunion, für Frieden und Abrüstung. Wenn ich trotzdem optimi stisch bin und meine, daß diese „letzte Epidemie“ der Mensch heit verhütet werden kann, so stütze ich diese Hoffnung auf die konsequente Friedenspolitik der Sowjetunion und des sozialisti schen Lagers und die hinter ihr stehenden gewaltigen mora lischen, militärischen und wirt schaftlichen Kräfte auf die wachsende Friedensbewegung in der ganzen Welt. Das Gefühl der eigenen Ohnmacht ist auch da durch zu überwinden, daß ich mir bewußt mache, diese Kraft der sozialistischen Länder ist die Summe der Leistungen, der An- Alle Kräfte einsetzen, um der atomaren Aufrüstung wirksam entgegenzutreten perten aus den Kreisen von Poli tikern und Militärs wurde ge sagt, daß, wenn der gegenwärti gen Entwicklung nicht Einhalt geboten wird, die Gefahr einer atomaren Auseinandersetzung auf mehr als 50 Prozent anwach sen werde. Ich habe mir damals überlegt, mit welchen Gefühlen man eine Flugreise antreten • würde, von der man wüßte, daß die Wahrscheinlichkeit einer si cheren Landung 50 Prozent be trägt. Natürlich sind solche Zah len fragwürdig, aber die War nung vieler 7 verantwortungsbe wußter Staatsmänner und Wis senschaftler, vor allem auch der Sowjetunion und unseres Lan des, daß die Gefahr eines Krie ges noch nie so groß gewesen ist wie jetzt, sind ebenso alar mierend. Das Ausmaß der Ka tastrophe entzieht 'ich, so glaube ich, menschlichem Vorstellungs vermögen, ähnlich wie astrono mische Größenordnungen. Die be wußte Reflexion dieses Problems bedeutet eine Herausforderung, alles zu tun, um sich zu wehren und eine solche Entwicklung, die das Ende der menschlichen Kul tur und Zivilisation bedeuten würde, zu verhindern. Diese Verpflichtung ist für mich als Arzt, gebunden an den Auftrag der Bewahrung mensch lichen Lebens, besonders vor dringlich. Aus eigenen Erfah rungen kenne ich zwei Bedin gungen, die das Bewußtsein der Notwendigkeit zur eigenen Ak tivität behindern. Einmal ist es die Gefahr der Gewöhnung an eine solche Situation, zum ande ren das Gefühl der Ohnmacht und Hilflosigkeit, wenn man an die ungeheuren Machtmittel der aggressiven Kräfte in den Ver einigten Staaten und ihre un beirrbar auf einen atomaren Kon flikt hinzielende Politik denkt, die scheinbar unbeeinflußbar bleibt von den Wünschen der strengung jedes einzelnen von uns um politische, wirtschaftli che und militärische Stärkung unserer Länder. Die gesellschaft liche Verantwortung jedes ein zelnen drückt Exupery mit den Worten aus: „Wir können nur dann im Frieden leben und ster ben, wenn wir uns unserer Rolle ganz bewußt werden und sei sie noch so unbedeutend ..." Dieser Gedanke steht in Ge fahr, in der Routine des Alltags verlorenzugehen. Seine Umset zung in das tägliche Handeln bei der Erfüllung unserer Aufgaben erfordert, die Vermittlungsglie der zwischen der eigenen Arbeit und der gesellschaftlichen Ent wicklung bewußt zu machen. Für mich heißt das, die Auf gaben bei der Gestaltung von Ausbildung, medizinischer Be treuung und Forschung zu sehen in ihrer Bedeutung für die Ent wicklung unseres Gesundheits wesens und damit für die Stär kung unseres Staates. Wir, d. h. das Kollektiv der von mir geleiteten Klinik, haben uns die Aufgabe gestellt, die Möglichkeiten des neuen Betten hauses des Bereiches Medizin in vollem Umfang für die Verbes serung von Lehrveranstaltungen, wissenschaftlicher Arbeit und der Versorgung der psychisch Kranken zu nutzen, zu zeigen, daß sie als Bürger und als Patien ten gleichberechtigt am gesell schaftlichen Leben teilnehmen können und Lebenschancen ha ben, wie sie unter kapitalisti schen Bedingungen undenkbar sind. Gleichzeitig wollen wir ver suchen, Erfahrungen der Psychia trie in der psychischen und so zialen Betreuung des Kranken in anderen Fachgebieten anzuwen den und zur Verbesserung des Arzt-Patienten-Verhältnisses, der vertrauensvollen Beziehung zwischen Bürger und Gesund heitswesen, beizutrngen. D ie Arbeitszeit ist in der DDR ge setzlich geregelt. Sie entwickelt sich in Abhängigkeit von der Leistungskraft unserer Volkswirt schaft, wobei wir eine generelle 40- Stunden-Arbeitswoche anstreben (Paragraph 160 Abs. 1 AGB). Die Verteilung der Arbeitszeit wird, un ter Beachtung der Paragraphen 161 bis 164 AGB und 80 bis 87 RKV in den betrieblichen Arbeitszeitplänen mit der zuständigen Gewerkschafts leitung vereinbart (Paragraph 167 Abs. 2 AGB). Diese bestimmen ver bindlich, zu welchen Zeiten für die Mitarbeiter die Pflicht zur Anwesen heit am Arbeitsplatz und Erfüllung von betrieblichen Aufgaben besteht. Ausnahmen davon sind lediglich für Hochschullehrer zulässig, für wel che der Leiter die eigenverantwort liche Einteilung der Arbeitszeit vor- Inwieweit kann die Freizeit für Arbeitsaufgaben in Anspruch genommen werden? Wie erfolgt die Regelung von Überstunden? erfordert (Paragraph 177 Abs. 1 AGB). Dieser Anspruch besteht auf der Grundlage von Paragraph 178 Abs. 3 AGB i. V. mit Paragraph 91 Abs. 4 RKV auch für — Leiter von Meisterbereichen, wel- sehen kann (Paragraph 81 Abs. 1 RKV). In bestimmten Situationen kann es jedoch erforderlich sein, daß Mit arbeiter auch über die im Arbeits zeitplan festgelegte Zeit hinaus dem Betrieb zur Verfügung stehen (Para graph 176 Abs. 1 AGB). Um auch dann die Erfüllung der Aufgabe zu sichern, steht dem Leiter das Recht zu, bei a) Notfällen (z. B. Katastrophen, Verkehrs- und Betriebsstörungen, unmittelbaren Gefahren). b) saisonbedingter Bergung und Verarbeitung von Nahrungsgütern, c) besonders wichtigen betriebli chen Aufgaben zur Versorgung und Betreuung der Bevölkerung, d) unaufschiebbaren Arbeiten zur Aufrechterhaltung der Produktion und zur termingerechten Erfüllung besonders wichtiger betrieblicher Planaufgaben auch Überstunden anzuordnen (Paragraph 172 Abs. 2 AGB). Bei teilbeschäftigten Werktätigen liegt erst Überstundenarbeit vor, wenn die gesetzliche wöchentliche Arbeits zeit überschritten wird. Berechtigt zur Anordnung von Überstunden sind an der KMU der Rektor sowie auf der Grundlage von Paragraph 173 Abs. 1 AGB i. V. mit Paragraph 33 Abs. 3 der Arbeitsordnung der KMU die in derselben unter Para graph 1 Abs. 2 P. I—IV genannten Mitarbeiter. Nicht berechtigt zur An ordnung von Überstunden sind dem nach an der KMU Abteilungsleiter und Meister in den Einrichtungen. Natürlich kann die Freizeit der Mitarbeiter nicht unbegrenzt in An spruch genommen werden. Zum Schutz der persönlichen Belange der Werktätigen regelt deshalb das AGB, daß die Anordnung von Über stunden begrenzt ist (Paragraph 174 AGB). Die Überstundenhöchst grenze beträgt generell 120 Stunden pro Jahr. Entsprechend den besonde ren Arbeitsbedingungen des Hoch schulwesens regelt Paragraph 92 des RKV auf der Grundlage von Pa ragraph 174 Abs. 1 AGB, daß für — Werkstattpersonal in Lehre und Forschung, Fachkräfte der Daten verarbeitung, Facharbeiter und Hilfskräfte im Bereich der Betriebs technik und baulichen Werterhal tung, Mensen-, Küchen-, gastrono mischen, Internats- und Heimper sonal sowie Reinigungspersonal 240 Stunden im Kalenderjahr, — landwirtschaftlich-gärtnerisches Personal, Tierpfleger, Beschäftigte, die Servicearbeiten an speziellen hochproduktiven Anlagen ausfüh ren, 300 Stunden im Kalenderjahr, — Heizer- und Heizpersonal, Haus meister, LKW- und KOM-Fahrer 400 Stunden im Kalenderjahr angeordnet werden können. Voraussetzung für die verbindli che Anordnung von Überstunden ist, daß vorher die Zustimmmung der AGL/BGL eingeholt wurde. Aus genommen davon sind lediglich Überstunden in Notfällen oder auf Arbeitsstellen außerhalb Leipzigs (Paragraph 173 Abs. 2 AGB). Mit der im Rahmen der Rechts vorschriften erfolgten Anordnung von Überstunden entstehen fi die Mitarbeiter Arbeitspflichten und zwar unabhängig davon, ob An spruch auf Vergütung der Überstun den besteht oder nicht. Die Vergütung von Überstunden bestimmt sich an der KMU nach den Paragraphen 177 und 178 AGB i. V. mit Paragraph 91 RKV. Da nach gelten für unsere Mitarbeiter unterschiedliche Bedingungen, wel che in Abhängigkeit von der Spezi fik der jeweiligen Arbeitsaufgabe bzw. der Stellung des Werktätigen im Arbeitsprozeß festgelegt wur den: a) Keinen Anspruch auf Lohn und Zuschläge für geleistete Über stunden haben Hochschullehrer, wis senschaftliche bzw. künstlerische Mitarbeiter sowie Beschäftigte, de ren Arbeitsaufgabe in die Gehalts gruppen EDV 9 bis 14, HF 3 bis 5 und V 8 bis 14 eingruppiert wurde (Paragraph 178 Abs. 1 AGB, Para graph 91 Abs. 1 RKV). Werden die Arbeiten am Sonntag bzw. einem Feiertag geleistet, ist entsprechende Freizeit zu gewähren. Das gilt ge mäß Paragraph 83 auch bei langfri stigen Einsätzen von Hochschulleh rern und wissenschaftlichen Mitar beitern, z. B. bei der Betreuung von Studentenpraktika. b) Anspruch auf Lohn und Zu schläge für Überstundenarbeit ha ben alle Mitarbeiter, deren Arbeits aufgabe Facharbeiterqualifikation bzw. gar keinen Qualifikationsgrad Fragen zum Rahmenkollektivvertrag ehe nach Tariftabelle M entlohnt werden. — Hoch- und Fachschulkader im Rahmen der Erfüllung von Ser vicearbeiten bzw. zur Sicherung der Betriebsfähigkeit von Geräten, Ag gregaten, Maschinen u. ä., in Inten sivstationen oder Dialysestationen in medizinischen Bereichen, — Leiter in Mensen, Küchen und ga stronomischen Einrichtungen, wenn ihre Entlohnung nach Tariftabelle Kür erfolgt. Bei Einverständnis der Mit arbeiter ist es in diesen Fällen mög lich, für die Überstunden ent sprechende Freizeit zu gewähren. Der Überstundenzuschlag ist in je dem Fall zu zahlen (Paragraph 177 Abs. 2 AGB). c) Alle anderen Mitarbeiter haben Anspruch auf entsprechende Frei zeit für geleistete Überstunden. Eine Abgeltung der Überstunden anstatt der Gewährung von Freizeit ist in diesen Fällen nicht zulässig. Sofern Anspruch auf Freizeit be steht oder statt der Entlohnung ent sprechende Freizeit gewährt wird, ist diese innerhalb von drei Mona ten nach Leistung der Überstunden zu realisieren (Paragraph 91 Abs. 3 RKV).
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