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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1984
- Erscheinungsdatum
- 1984
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198400003
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19840000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19840000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise vorlagebedingter Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 1984
-
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- Ausgabe Nr. 10, 9. März 1
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Band
Band 1984
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6 KULTUR 24. Februar 1984 UZ708 Veranstaltungen im März Poetisches Theater 11. und 12. März, jeweils 19.30 Uhr, Ernst-Beyer-Haus, „Lebe, lache gut“, ein Ringelnatz- Programm 13. März. 19.30 Uhr, Ernst-Beyer- Haus, „Über Freundlichkeit“, ein Brecht-Programm 14. und 18. März, jeweils 19.30 Uhr, Ernst-Beyer-Haus, „Galgen lieder“ von Christian Morgen stern 16., 30. und 31. März, jeweils 19.30 Uhr, Ernst-Beyer-Haus, „Training des aufrechten Gan ges“, eine pantomimische Werk statt 17. März, 19.30 Uhr, Ernst-Beyer- Haus, „Karl und Kasimir/ Waldesruh“ von Heinz Drewin- niok A & A-Klub 5., 6. und 7. März, Fasching im Klub unter dem Motto „In der Nacht ist der Mensch nicht gern alleine“; Karten zu 3,84 Mark vom 28. Februar bis 2. März in der HA Kultur, Verkauf von 10 bis 12 und 14 bis 17 Uhr 9. März, 21 Uhr, Nachtklub P 20 — Nachfaschingsfeier „Kappen fest“ mit Clemens Wachen schwanz 14. März, Veranstaltung mit der Gruppe „Frohe Zukunft“ 21. März, URANIA-Podium, „Sitten und Unsitten im alten Rom“ 27. März, Arbeiterjugendanrecht, „Der Bockerer“, ein österreichi scher Film, Regie: Franz Antel 3., 10., 17., 24. und 31. März, Wo chenenddiskothek „Roter Liederkreis" wird aufgeführt Der „Rote Liederkreis“ von Karl-Heinz Pick wird am 25. Februar, 17.00 Uhr, in der Alten Handelsbörse am Naschmarkt aufgeführt. Den Liederzyklus nach Texten zeitgenössischer Ly rik bringen Rudi Ploß, Bariton, Karl-Heinz Pick, Klavier, und Manuela Felix, Rezitation, zu Ge hör. Die Gesänge (Klagelied; Die Heimat ist fern; Geschlossene Flügel; Aus „Deutsche Kriegsfi bel“; Das traurige Mädchen; Das Lied von der roten Fahne; Go home; Kinderschuhe; Wiegen lied; Die Kinder; Der Friede auf Erden; Ich sah Lenin; Vorwärts) werden durch zeitgenössische Ly rik verbunden. Die Veranstaltung wird vom Kulturbund der DDR, Klub der Intelligenz, getragen, und ist ein Beitrag zum 35. Jahr des Be stehens der DDR. Morgenstern-Lieder - dargeboten von der KMU-Studiobühne Morgensterns „Gaigenlieder“ stehen noch bis März im Spiel plan des Poetischen Theaters. Nach der Morgenstern-Inszenie rung „Im Zwielicht der Phanta sie“ handelt es sich nun um einen schaurig-schönen Ulk mit duftendem Gesang, begleitet von Grugelklavier und Wimmer geige. Die Mitglieder der Stu diobühne, Hubertus Schmidt und Dietmar Voigt, haben ihn erdacht und spielen ihn auch selbst. Die nächsten Vorstellungstermine sind der 14. und 18. März. Konzert der Kam- mermusikgruppe des Bereiches Medizin Die Kammermusikgruppe des Bereiches Medizin COLLEGIUM MUSICIS DELECANTS lädt zu einem Konzert am 28. Februar, 19.30 Uhr, in die Alte Handels börse am Naschmarkt ein. Es er klingen unter der Leitung von Doz. Dr. sc. nat. R. K. Müller Werke der Barockzeit und der Vorklassik. Beckmann-Ausstel lung bis 14. April Eine Sonderausstellung mit Malerei und Grafik von Max Beckmann ist noch bis 14. April im Museum der bildenden Kün ste zu sehen. Die Ausstellung ist, wie auch eine weitere zum Thema „Max-Beckmann- Rezeption in der DDR-Kunst“ ein Beitrag zur ' Beckmann- Ehrung in Leipzig. Die Arbeit im Fotolclub ist mehr als nur ein Hobby Im „Fotoclub Philosophie" arbeiten 25 Studenten und junge Wissenschaftler Das Internat in der Philipp- Rosenthal-Straße 31 ist der „Anlauf punkt“ für zahlreiche KMU- Angehörige. Der Wasch- und Trok- kenraum 5 im Wohnheim beheima tet den Labor- und Konsultations punkt des „Fotoclubs Philosophie“. 25 Mitglieder gehören heute zu der Gemeinschaft, die im Herbst 1976 an der damaligen Sektion Philoso- phie/Wissenschaftlicher Kommunis mus gegründet worden war und der bis 1982 vor allem Studenten und junge Wissenschaftler dieser Sek tionen und der Sektion ML ange hörten. In den letzten beiden Jah ren entwickelte sich der Klub, der von der Leitung und der FDJ-GO der Sektion Philosophie getragen wird, zu einem Domizil für Fo tofreunde der KMU, die besonders an der Ausstellungsarbeit interes siert sind. Angehörige der Sektionen TAS, Rewi, WK, Philosophie, ML, Journalistik, TV und ANW gehen ge meinsam ihrem Hobby nach. Erfolge blieben nicht aus. Der Klub errang Anerkennungen auf der Universitätsfotoschau 1982 und 1983. In sechs Ausstellungen, die der „Fotoclub Philosophie“ bisher ge staltete, gaben die Fotografen Aus kunft über ihre Arbeit. So konnten sich die KMU-Angehörigen in Schauen im Hörsaalgebäude, im Uni versitätshochhaus und in der Medizi nischen Fachschule sowie die Mit arbeiter der LVZ-Druckerei’ in Aus stellungen in den Gebäuden im Pe- terssteinweg und in der Oststraße und Mitarbeiter und Studenten der DHfK in der Schwimmhalle sowie im Säulenfoyer der Hochschule vom fotografischen Können der Klub mitglieder überzeugen. Porträt- und Landschaftsaufnahmen, künstleri sche Aktfotos sowie thematische Kollektivarbeiten waren zu sehen (z. B. „Ein Fotoclub geht baden“ — Ausstellung in der DHfK). Die Ausstellungen fanden An klang und dennoch waren die Freunde nicht rundum zufrieden. Sie wünschen sich ein kritisches Pu blikum, das auch Anregungen gibt. Viel haben sich die Fotofreunde für die kommende Zeit vorgenom men. Geplant ist die Teilnahme an Ausstellungen, die auch über den Universitätsrahmen hinausgehen wie z. B. die Bezirksfotoschau. Ge ¬ meinsame Exkursionen, die Bildung von Arbeitsgruppen innerhalb des Klubs zu bestimmten Themen unter Anleitung erfahrener Mitglieder so wie theoretische thematische Dis kussionen zu bestimmten fotogra fischen Arbeits- und Sondertechni ken sollen dazu beitragen, das Lei- stungsniveau des Klubs weiter an zuheben. Auch die engere Koopera tion mit anderen Fotoklubs und eine Verbindung zur Hochschule für Graphik und Buchkunst vor allem auf dem Gebiet der Theorie wird an gestrebt. Die Arbeit im Fotoklub ist für die Studenten und jungen Wissenschaft ler mehr als nur ein Hobby. Viel Zeit müssen sie investieren, um dann gute Ergebnisse auf den Aus stellungen vorzustellen. Und des halb wünschen sie sich auch, daß ihre künstlerische Arbeit In ihren Einrichtungen - stärker anerkannt wird. Wer nun auf den „Geschmack“ ge kommen ist, dem sei noch mitge teilt, daß Interessenten gern gese hen sind. Doch, so Jürgen Roloff, der Leiter des Klubs, „wer zu uns kommt, braucht viel Lust und Zeit. Wir verfügen über eine sehr gute Ausstattung, zu der nicht nur meh rere Fotoapparate vom Typ ,Prak- tica‘ und ,Pentacon six‘ sowie alle gängigen Objektive, sondern auch gute Bedingungen im Labor gehö ren und die nicht nur beste Arbeits bedingungen sondern auch vielfäl tige Möglichkeiten bieten, den ver schiedensten fotografischen Nei gungen nachzugehen.“ Einen Ein blick in die Arbeit gibt z. B. die Ausstellung, die gegenwärtig im Foyer zum Betriebsrestaurant unter dem Motto „Neue Klubmitglieder stellen sich vor“ zu sehen ist. Und noch eine wichtige Informa tion für Fotofreunde sei angefügt: Auch in diesem Jahr wird eine Uni versitätsfotoschau gestaltet. Anfang April werden dazu in der HA Kul tur wieder Konsultationen durchge führt. Der letzte Einsendetermin für die Fotos, die eine Mindestgröße von 24 mal 36 cm haben sollen, ist der 7. Mai. Nun denn, allen Fotofreunden viel Erfolg und Spaß bei der Motiv suche und den Mitgliedern des „Fo toclubs Philosophie“ Weiterhin toi, toi. toi. GUDRUN SCHAUFUSS Wie im vergangenen Jahr wird auch 1984 wieder eine Fotoausstellung gestaltet. Foto: Archiv Thackeray-Roman bei Rütten und Loening Ein großes Familiengemälde, ein ironisches Zeitbild der Vik torianischen Epoche zeichnet der zweibändige Roman des Eng länders William Makepeace Thackeray (1811—1863), der jetzt innerhalb der Gesamtausgabe seiner Werke im Verlag Rütten & Loening erschien. Von Eitelkeit, Hoffart, Eigennutz und Gier, glei chermaßen aber auch von Liebe und Güte, Treue und Mit leid erzählt diese Geschichte des Kolonialoffiziers Thomas New- come und seines Sohnes Clive. In der Auseinandersetzung mit ih rer einflußreichen großen Ver wandtschaft nötigt das Bekennt nis des Offiziers zu Werten wie Ehre und Pflicht den neuen Aristokraten der City ein spötti sches Lächeln ab. Geduldet wer den Vater und Sohn in ihren Sa lons nur, solange beide über ein beträchtliches Vermögen ver fügen. Nichts hingegen zählen ihre klassische Bildung, ihre Be kanntschaften mit Männern von Weisheit und Genie. Und so setzen sie alles daran, die Bindung Clives an seine Cou sine Ethel zu hintertreiben, dem Mädchen einen einflußreicheren, finanzkräftigeren Mann zu su chen, der besser zur Sippe paßt. Als sich schließlich am Börsen markt , der finanzielle Untergang des Obersten abzeichnet, interes siert sich für ihn und seinen Sohn keiner der Verwandten mehr. Beide sind verloren, weil sie nicht kreditwürdig sind. Der Roman von Thackeray entwirft ein gewaltiges Bild der eng lischen Gesellschaft zu Anfang des vorigen Jahrhunderts, als die englische Bourgeoisie wirtschaft lich und politisch zunehmend erstarkte. Zeichnungen und Initiale von Richard Doyle illustrieren die zweibändige Ausgabe des Ro mans und vermitteln Thackerays ironische Sicht auf die Viktoria nische Epoche (beide Bände 31 Mark). Uschi Brüning gastierte in der mb Zu später Stunde begrüßten am 7. Februar in der Veranstaltungstonne im FDI- Jugend -und Studentenzentrum Moritzbastei zahlreiche Gäste die Sängerin Uschi Brüning, die schon mehrere Konzerte in der Moritzbastei gegeben hat und auch diesmal das Publikum mit ihrer Musik begeisterte. Foto: Joachim Rauch „Gerade weil wir 30 sind" UZ-Interview mit Uta Reich, Dramaturgin an der „Leipziger Pfeffermühle" In wenigen Wochen, am 22. März, feiert die „Leipziger Pfeffermühle“ — nach der Berliner „Distel“ das zweitälteste Berufskabarett der DDR — ihren 30. Geburtstag. Recht zeitig zu diesem runden Jubiläum wird noch im Februar im Weißen Saal des Zoo das Programm „Ge rade weil wir 30 sind“ Premiere ha ben. Aus diesem Grund sprachen wir vorab mit Uta Reich, Dramatur gin an der „Leipziger Pfeffer mühle“. UZ: Uta Reich, Sie sind erst seit Beginn dieser Spielzeit bei der „Mühle“ beschäftigt und haben gleich die Dramaturgie für das Ju biläumsprogramm übernommen. Eine Aufgabe, die sicher nicht leicht war... U. R.: Natürlich war es nicht ganz einfach für mich, bei der „Mühle“ gleich mit einem Reprisen programm zu beginnen. Denn im merhin kenne ich ja nur wenige Pro gramme aus den letzten Jahren und kann somit auch nicht die Resonanz der vielen Texte einschätzen. Da kann es schon passieren, daß man che Erfolgsnummer „ untergegan gen“ ist. Allerdings haben mich bei der Textauswahl die beiden lang jährigen „Pfeffermüller" Rainer Otto und Siegfried Mahler unter stützt, so daß sich schon wichtige und beliebte Texte im Jubiläumspro gramm wiederfinden werden. UZ: Matthias Meyer, Künstleri scher Leiter des Potsdamer „Kaba rett am Obelisk“, führt diesmal Re gie — auch eine Neuheit in der „Pfeffermühle“. Warum? U. R.: Matthias Meyer- und ich sind, weil ja durch bereits gebuch ten Erfolg der einzelnen Nummern nicht „vorbelastet“, völlig unvor eingenommen an die Texte heran gegangen und haben versucht, neue Gesichtspunkte in die Darstellung der Texte einzubringen. Es war also von vornherein beabsichtigt, dieses Programm mal von Leuten inszenie ren zu lassen, die auf diese Weise den bisherigen Pfeffermühlen-Stil bereichern. UZ: Welche Kriterien konkret wa ¬ ren bei der Auswahl und Neuzu sammenstellung der Texte aus schlaggebend? U. R.: Uns ging es stets darum, die Reprise unter aktuellem Aspekt zu sehen und bei der Auswahl be reits gespielter Texte immer die Frage zu stellen: Inwiefern geben sie uns heute noch etwas? Dabei ka men wir natürlich nicht umhin, die meisten Fassungen zu überarbeiten, zu aktualisieren und neu zu akzentu ieren, ohne aber die kabarettistische Idee aufzugeben. Wenn wir unser Programm „Gerade weil wir 30 sind“ nennen, so soll hiermit ausge drückt werden, daß es gerade heute nicht nur notwendig, sondern auch möglich ist, die in den über drei Jahrzehnten in der DDR erreichten Erfolge zu verteidigen und zu meh ren. Jeder kann etwas für den Frie den tun, und zwar an seinem Ar beitsplatz. Allerdings müssen wir - und darauf orientieren wir als Ka barettisten — noch einige Reserven im Denken und Handeln erschlie ßen. Zugleich wollen wir auf das verweisen, worauf wir mit Recht stolz sein können und was uns Mut macht im täglichen Kampf. UZ: Man darf auf die Premiere ge spannt sein. Weil auch die „Univer- sitätszeitang" noch darüber berich ten wird: Welchen Tip kann man UZ-Lesern geben, um mal in die „Mühle“ zu kommen? U. R.: Entweder durch schriftli che Vorbestellungen an die „Pfeffer mühle“, 7010 Leipzig, Friedrich- Ludwig-Jahn-Allee 24, oder man nutzt den Halbjahresvorverkauf in der LEIPZIG-INFORMATION am Sachsenplatz. Das wird in der Presse rechtzeitig angekündigt. Oder aber man kann sich kurzfri stig zu einem Besuch der „Mühle“ entschließen, wenn — so über die LVZ — Restkarten an der Abend kasse angeboten werden. Für Gast spiele auswärtiger Künstler und En sembles erfolgt der Vorverkauf aber generell nur über die LEIPZIG- INFORMATION. (Das Gespräch mit Uta Reich führte FRANK WETZEL.) Erfahrungen einer 16jährigen mit dem Faschismus Im KMU-Filmzyklus lief „Nach Mitternacht" (Berlin/West) „Nach Mitternacht“ — dieser von Wolf Gremm 1981 gedrehte Streifen nach dem gleichnamigen Roman von Irmgard Keun (1910 bis 1982) kam zwar schon Mitte vorigen Jah res in unsere Lichtspielhäuser, lief aber erst jetzt im Filmzyklus der KMU. Das ist nicht weiter tragisch, wenngleich doch das Ziel dieser An rechtsreihe — wie bei „Missing“ oder „Olle Henry“ — eigentlich darin bestehen sollte, Filme aus dem aktuellen Spielplanangebot vor und danach zur Diskussion zu stel len. Denn darin liegt ja gerade der besondere Reiz: sich auszutauschen, zu diskutieren über einen soeben in unsere Kinos gelangten Streifen. Wenn es jedoch — wie bei dem wirk lich diskussionswürdigen „Nach Mit ternacht“ — noch nicht einmal mög lich war, die sonst übliche Ge sprächsrunde organisatorisch abzu sichern, so stellt sich hierbei für mich die ernsthafte Frage nach dem Sinn des Filmzyklus ... Nichtsdestotrotz — das „Casino“ war (fast) vollbesetzt an jenem Don nerstagnachmittag, und dankbar war man auch für die in der Ein führung gegebenen Informationen zur Autorin Irmgard Keun. Diese an tifaschistische Schriftstellerin bür gerlich-humanistischer Gesinnung brachte 1937 im Amsterdamer Quer ido-Verlag ihren Roman „Nach Mit ternacht“ heraus, der, als einer von insgesamt sieben, wohl mit die mei ¬ ste Popularität erlangt haben dürfte. Nicht zuletzt auch wegen der beeindruckenden Verfilmung dieses größtenteils autobiogra phischen Buches durch Wolf Gremm. Im Mittelpunkt der im Nazi- Deutschland 1935/36 angesiedelten Handlung steht die 16jährige Sanne (Desiree Nosbusch), genauer: stehen die Erfahrungen, die dieses Mäd chen aus gutbürgerlichem Hause mit dem faschistischen Hitlerstaat machen muß. Die widerlichsten Aus wirkungen der braunen Tyrannei spürt sie nach ihrer Ankunft in Frankfurt (Main), wo für Sanne das Leben bei der fanatischen und de nunzierenden Tante Adelheid zur Hölle wird: beklemmend und auf reibend für sie, das unheimliche Milieu einer Gestapo-Zentrale ken nenlernen zu müssen, den frene tischen Massenauflauf in der Stadt anläßlich des „Führerbesuchs“, die Hysterie, die dabei selbst vor einem kleinen Mädchen wie Bertchen nicht halt macht, indem es das ihm eingetrichterte „Ich bin ein deut sches Mägdelein“ so oft runterleiern muß, bis es schließlich zusammen bricht ... Szenen, die in Sanne in stinktiv immer stärkeren Haß gegen die unmenschliche Nazidiktatur erzeugen. Ebenso die Um-Welt ihres resignierenden und nur noch zynisch reagierenden Bruders Algin, eines durch die „Reichsschrifttumkam- Kultur spiegel mer“ mit Berufsverbot belegten Schriftstellers. Für Sanne wird’s mehr und mehr unerträglich in die sem Deutschland, so daß es für sie und ihren Cousin letztlich nur einen Ausweg gibt — mit dem Zug nach Mitternacht nach Amsterdam aus zureisen. Auch wenn die Schlußszene im Zug dialogisch etwas aufgesetzt und kitschig wirkt, ist dennoch ins gesamt ein Film entstanden, der in Wort und Bild den Grundton der Keunschen Erzählweise trifft: vor wiegend sarkastisch-verbittert wird die Ohnmacht des deutschen Klein bürgers geschildert, wenngleich hier mehr der Eindruck haften bleibt, als wolle man eher um Verständnis „für damals“ werben statt Haltun gen entlarven. Trotzdem: Schon der eindeutig antifaschistischen Posi tion wegen verdient „Nach Mitter nacht“ gerade in der BRD und in Westberlin ebenso aufmerksame Beachtung wie bei uns, —el Die untenstehende Reproduktion zeigt ein Wintermotiv aus Alt- Connewitz. Gezeichnet von Berta Meißner. Veröffentlicht im „Leipzi ger Kalender. Illustriertes Jahrbuch und Chronik“ für das Jahr 1910. Werden vor etiva 75 Jahren die Studenten der Leipziger Universität oft dort gewesen sein? Diejenigen, die sich nach, der Leip ziger Studenten-Geographie von 1773 richteten, unter einer bestimm ten Bedingung: „Die Lage einer fremden Gegend kennen, / Der Städte Pracht und ihre Nahmen nen nen, / Ist nichts als blosse Theo rie ... Allein in Städten hübsche Mädchen küssen, / Des Dorff es Bier AusBibliothek~ und seine Stärke wissen, / Ist practi- sche Geographie.“ G. S.
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