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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1984
- Erscheinungsdatum
- 1984
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198400003
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19840000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19840000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise vorlagebedingter Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 1984
-
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- Ausgabe Nr. 8, 24. Februar 1
- Ausgabe Nr. 9, 2. März 1
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- Ausgabe Nr. 43, 23. November 1
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Band
Band 1984
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Interessantes aus der Geschichte der Stadt Leipzig auf vielfältige Art und Weise für breiten Leserkreis erschlossen Sammelrezension über Bücher und Periodika, die zwischen 1980 und 1983 über Vergangenheit und Gegenwart Leipzigs erschienen sind gründung für die Wahl des Zeit- eine bereits vorhandene Idee ver- des Alten Johannesfriedhofs, S. 22) raumes 1813 bis 1871 kaum einleuch- stärkt, einen weiteren Band folgen sitzt, der andere (Fehlen Goethes un- tet. zu lassen. ' ter den Spendern,. S. 27) nicht. Gegenstand dieser Sammelr- zension sind Bücher und Periodika, die zwischen 1980 und 1983 über die Stadt Leipzig erschienen, und für einen größeren Leserkreis gedacht sind. Die Publikationen sind zwar Gegenwart und Geschichte ge widmet, jedoch sollen hier die hi storischen Beiträge im Mittelpunkt stehen. Gedrängter Abriß der Historie Leipzigs im Stadtführer-Atlas Für den Band 3 der beliebten Stadtführer- Atlas-Reihe hatte Karl Czok die schwierige Aufgabe über nommen, unter der Überschrift »Aus der Geschichte Leipzigs“ einen gedrängten Abriß der Stadt geschichte zu geben. Eine Aufgabe, die um so verantwortlicher war, da dieser Band — vor allem infolge sei nes Karten teils — auch von vielen Ausländern gekauft wird. Beson ders die ersten Teile sind sehr gut gelungen. Der Leser erfährt, daß Leipzig erstmals in der Chronik des Bischofs Thietmar von Merseburg erwähnt wurde, daß der Gründungs akt, der um 1165 erfolgte, durch die Planmäßige Anlage des rechteckig gen Marktes und die Verleihung des Stadtrechts gekennzeichnet war. Es ist von Interesse zu erfahren, daß die Häuser um die Nicolaikirche be reits zur Neustadt zählten und wie sich die Einwohnerzahl Leipzigs ver änderte. An diesen wenigen Beispie len wird bereits deutlich, daß es C. sehr gut vermochte, den strukturel len Aspekt der Gliederung der Ge schichte voll zu erfassen. Die Ver knappung hat jedoch zur Folge, daß mitunter Begriffe benutzt werden, die unbedingt hätten erklärt wer den müssen, daß Verallgemeinerun gen nicht ganz zutreffend sind und daß manche wichtige Tatsache nicht genannt wurde, wobei an dererseits der letzte Teil auch Über flüssiges enthält. So fehlt z. B. ein Hinweis, daß die Universität zwar eine eigene Gerichtsbarkeit besaß, daß diese aber nach und nach im mer mehr eingeschränkt wurde (S. 17). Weitgehend unbekannt dürfte sein, warum es 1529 ein Türken steuerbuch (S. 19) gab. Die Strecke Leipzig—Dresden war — wie es rich tig heißt — die erste deutsche Eisen bahnfernstrecke (S. 27). Die Linie Nürnberg—Fürth hätte jedoch in einer Klammer erwähnt werden sol len, da man zunächst stutzt. Daß Hermann Duncker zu denen ge hörte, die der LVZ das Gepräge ga ben (S. 34), steht zu seiner eigenen Aussage im Widerspruch, die be sagt, daß er nur einige Zeit mitar beitete, aber bald erkannte, daß seine Fähigkeiten auf dem Gebiet der Bildungsarbeit liegen. Kurse an der Volkshochschule (S. 37) gaben ferner Prof. Litt, der neben Prof. Ja- cobi dem Vorstand 'angehörte, Dr. W. Blossfeld, Prof. Freyer, Prof. W. Hoffmann, Prof. F. Hund, Prof. H. Jahrreiß und andere. Eine Formu lierung auf S. 37f. verschleiert, daß Arthur Nikisch die Gewandhaus konzerte für Arbeiter einführte. Im letzten Teil werden solche wichtige Tatsachen, wie die Namensverlei hung für die Universität 1953 oder die sozialistische Umgestaltung der Landwirtschaft im Kreis Eilenburg leider nicht erwähnt. Diese kleinen Mängel dürften aber bei einer der zu erwartenden Nachautlagen leicht zu beheben sein. Vielfalt des Lebens in sechs Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts dargestellt Unter dem Titel „Mein Leipzig lob ich mir“ hat Rolf Weber „zeit genössische Berichte von der Völ kerschlacht bis zur Reichsgrün dung“ herausgegeben. Wer sich durch den Titel nicht vom Kauf ab schrecken ließ, hat ein lesenswertes Buch erworben. Auszüge aus Me moiren und Erinnerungsberichten, Briefe und Zeitschriftenaufsatze ver mitteln einen Eindruck von der Viel falt des Lebens in Leipzig in sechs Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts. Freilich widerspiegelt sich nur die Gedankenwelt eines Teils der Leip ziger Einwohner oder Gäste, desjeni gen, der fähig war, seinen Gedan ken schriftlich Ausdruck zu geben, w. ist als einer der Kenner der deut schen Geschichte des 19. Jahrhun derts seit langem ausgewiesen. Vor wort und Anmerkungen belegen das erneut. Dafür mußte der Nachteil in Kauf genommen werden, daß nur wenige Jahrzehnte aus der über 800 jährigen Geschichte Leipzigs vorge stellt werden konnten, wobei die Be- Autor gab auch Anregungen für Denkmalpflege Das Denkmal des Kaisers Maxi milian I. am Messehaus „Städti sches Kaufhaus“ wurde für geeignet gefunden, das Titelblatt der dritten Ausgabe der Reihe Brockhaus- Miniaturen zu schmücken. Die von Bernd Weinkauf beschriebenen und von Herbert Lachmann fotografier ten „Leipziger Denkmale“ erschie nen laut Impressum 1980, wurden aber erst ein Jahr später ausgelie fert und waren gleich vergriffen. Mit sicherem Griff wurden Leipzigs Attraktionen ausgewählt Gemeinsam mit H. Ludwig schrieb B. Weinkauf „Leipzigs lan ges Leben“, ein Buch — mit sehr schönen und aussagestarken Fotos ausgestattet —, das ebenfalls sofort vergriffen war. Der bewährte Stab reim stand wiederum bei der Gestal tung der Überschriften Pate: „Leip ziger Leid“, „Leipziger Lied“, „Leip- ziger Laut“, „Leipziger Lieb“, „Leip ziger Leu“, „Leipziger Lok“ und „Leipziger Leut“. Bei der beliebten - Bernd Weinkauf (Text)/Herbert Lachmann (Fotos): Leipziger Denkmale. VEB F, A. Brockhaus Verlag, Leipzig 1980, 112 S„ 82 Fotos, 1 Karte - Hans Ludwig/Bernd Weinkauf: Leipzigs langes Leben. VEB F. A. Brockhaus Verlag, Leipzig 1982, 256 S„ 175 Fotos, Illust. - Mein Leipzig lob ich mir. Zeitgenössische Berichte von der Völ kerschlacht bis zur Reichsgründung. Hrsg, von Rolf Weber, Ver lag der Nation, Berlin 1983, 436 S„ lllustr. — Walter Fellmann/Karl Czok: Tourist. Stadtführer-Atlas, Leipzig, VEB Tourist Verlag, Berlin/Leipzig 1981, 215 S. Abb., Karten - Leipzig. Aus Vergangenheit und Gegenwart. Beiträge zur Stadt geschichte, VEB Fachbuchverlag Leipzig, Bd. 1, 1981; Bd. 2, 1983 - Leipziger Blätter. Hrsg, vom Rat des Bezirkes Leipzig. Abt. Kul tur; Ausgabe 1, Herbst 1982, Ausgabe 2, Frühjahr 1983, Ausga be 3, Herbst 1983. Die der Ausgabe zugrunde lie gende Idee findet zweifelsohne Bei fall. Während die beiden voraus gegangenen Bände „Merseburg“ und „Kamenz“ kleineren Kreisstäd ten gewidmet und ' vielfältig ange legt waren (weitere Bände tragen die Titel „Greizer Sonate“ und „Hainichen“), konnte auch die Groß stadt Leipzig einbezogen werden, in dem sich Autor und Fotograf auf eine - Kategorie beschränkten (Die Hauptstadt wurde mit „Berliner Brücken“ gewürdigt, Städtegrenzen überschreitet „Roland der Ries“). Freilich faßten W. und L. den Denk malsbegriff weit und bezogen auch Gedenktafeln und Gebäude in die Darstellung ein. In einem flüssigen Stil schrieb der Autor in vier Ab schnitten (Von Kriegen. Königen und Zeitvergleichen; Von Goethe, Gärten, Beinamen; Von Abriß, Auf bau und großen Söhnen; Von Fra gen, Funden und vergessenen Stei nen) Episoden aus der Stadtge schichte auf und vergaß nicht, Anre gungen für notwendige Verände rungen bei der Erhaltung oder für Sendereihe „Außenseiter — Spitzen reiter“ wurde offenbar Anleihe auf genommen: Die Fotos sind unter den Überschriften „Vor-Sichten“, „Aus-Sichten“, „Ab-Sichten“, „Rund- Sichten“, „Ein-Sichten“, „An-Sich ten“, „Drauf-Sichten“ und „Ab- Sichten“ gruppiert. Mit sicherem Griff haben die Vf Leipzigs Attraktionen aus gruppiert. Mit sicherem Griff haben die Vf. Leipzigs Attraktionen aus gewählt, aussagestarke Quellen ge sucht und gefunden sowie mit leich ter, mitunter allzu leichter Hand kommentiert. Ihre Absicht, „Ge schichte im Alltag, den Alltag als Geschichte zu erzählen, in gefunde nen und erfundenen Warheiten, mit Anekdoten, Witzen, Klatsch und Tratsch, in Sagen und Legenden“ haben sie voll verwirklicht. Der Teil „Leipziger Lok“ enthält z. B. auch Informationen über die Straßen bahn, die Feuerwehr und die Luft schiffahrt. Manche ausgewählte Quelle hat ihre Bewährungsprobe längst bei anderer. Gelegenheit be standen: als Beitrag im „Mes „Das neue Gewandhaus Leipzig" ist einer der Spitzenartikel überschrieben, der im ersten Band von „Leipzig. Aus Vergangenheit und Gegenwart. Beiträge zur Stadtgeschichte", einem neuen Periodikum über die Messestadt - überschrieben ist. Foto: Archiv die Errichtung von Denkmalen zu geben. Einzelne Details, z. B. seine Wer tung des Admirals Rudolf Bromme, werden sicherlich Einwände pro vozieren. Das kann jedoch der Tat sache nicht Abbruch tun, daß man das Buch mit großem Vergnügen liest und durch die Straßen Leipzigs gehen wird. Die Fotografien werden mit wissenderen Augen als vorher dem Niveau des Textes gerecht. Der Erfolg des Buches hat Autor und Verlag offenbar veranlaßt oder semagazin international“ oder — von einer profilierten Leipziger Schauspielerin vorgetragen — im „Ratskeller“ oder im „Auerbachs Keller“. Die Reprint-Ausgabe von „Leipzig im Taumel“ durfte auch nicht fehlen. Sowohl Text als auch Bildteil geben vielfältige Hinweise auf wenig bekannte Details. An mancher Einzelheit wäre et was zu verbessern, an der Gesamt anlage nicht. Der eine Seitenhieb (Aussehen Während das Bierlied auf S. 66 sehr gut erläutert wurde, unterblieb das bei den Vorschriften für die Stadtpfeifer (S. 57). Neben das Käst- ner-Gedicht (S. 75f.) gehört die Zeichnung von Erich Ohser. Daß die Verf. ganz nebenbei wichtige Einsichten in soziale Verhältnisse vermitteln und der Gefahr nostalgi scher Verzückung entgingen, gehört zu den weiteren Vorzügen des Bu ches. Verstärkte Tendenz zur Aufnahme von Beiträgen über die Universitätsgeschichte Die Sammler des „Jahrbuches zur Geschichte der Stadt Leipzig“ konn ten aufatmen, als mit dem ersten Band von „Leipzig. Aus Vergan genheit und Gegenwart. Beiträge zur Stadtgeschichte“ ein neues Peri odikum über die Messestadt er schien, das als Fortsetzung aufge faßt werden konnte. Zwar ist der Nachfolger erheblich teurer und er scheint auch nur alle zwei Jahre, aber die geschätzten Eigenschaften sind geblieben: Vielfalt der Thema tik, Aufbau, Papierqualität. Auch Herausgeber und Redakteur blieben die alten (Ursula Oehme). Die Spit zenbeiträge des ersten Bandes sind einem Jubiläum gewidmet: „Das Neue Gewandhaus Leipzig“ und „200 Jahre Gewandhauskonzerte“. An Jubiläen sind auch die Aufsätze über das Ringen der Leipziger Ar beiterbewegung unter Führung der KPD um die entschädigungslose Für stenenteignung 1925/26 und das Stadtarchiv Leipzig (200 Jahre) ge bunden. Besondere Anerkennung verdient die Aufnahme von bisher unver öffentlichten Erinnerungen des er sten Stadtkommandanten von Leip zig, Generalleutnant N. I. Trufanow. Die Tendenz, auch Beiträge zur Universitätsgeschichte zu veröffent lichen, hat sich verstärkt. Im ersten Band sind sie zwei berühmten Stu denten der Leipziger Universität ge widmet: Karl Liebknecht und Franz Mehring, im zweiten Band einem dritten: Hermann Duncker. Aus Anlaß runder Jahrestage werden im zweiten Band wichtige Themen aus der Geschichte der deutschen und internationalen Ar beiterbewegung unter dem Leipzi ger Aspekt behandelt: das Ringen der Kommunisten um die antifaschi stische Aktion, Georgi • Dimitroff und der Reichstagsbrandprozeß. Weitere Beiträge sind Reformation und Bauernkrieg gewidmet. Her ausgeber und Redaktion werden allerdings gut beraten sein, wenn sie der neuen und schwierigen Si tuation dadurch gerecht werden, daß die Spitzenbeiträge stärker per spektivisch ausgerichtet werden. Da sie in der Regel an Jubiläen gebun den sind, müssen sie rechtzeitig vor dem Jubiläum erscheinen, da sonst der Wirkungsfaktor sinkt. „Leipziger Blätter“ behandeln anspruchsvoll historische Themen Es gilt auch zu beachten, daß mit den „Leipziger Blättern“ ein neues Periodikum zweimal im Jahr er scheint, das auf mitunter sehr an spruchsvolle Weise ebenfalls histo rische Themen behandelt. Das neue Organ, eine Gemeinschaftsarbeit der Verbände und Organisationen der Kunst- und Kulturschaffenden des Bezirkes Leipzig, hat sich trotz seines Preises zumindest in der Be zirksstadt eine Schar von Interes senten erobert. Beiträge zur Ge schichte finden sich nicht nur unter der Rubrik „Stadtgeschichte“ (Heft 1), „Stadtgeschichte — Stadtgeschich ten“ (Heft 2), „ Geschieh te/Tradi- tion/Jubiläen“ (Heft 3), sondern auch unter anderen. Dabei darf man es mit der Zuordnung nicht zu genau nehmen. Offenbar glaubte man, zunächst auf die Mitarbeit von Berufshistorikern verzichten zu kön nen. Der Aufsatz „Thälmann in Leipzig“ (Heft 2) beweist, .was dabei herauskommt, wenn sich interes sierte Laien eines Themas anneh men, dem schwer neue Aspekte ab zugewinnen sind. Im Heft 3 finden sich dagegen niveauvolle Aufsätze über Luther und über Karl Marx, die K. Czok und M. Neuhaus ver faßten. Sollten Leipziger Verlage weiterhin ein Herz für Leipzig und seine Geschichte haben und sollten die neuen Periodika in der gleichen Qualität weiter erscheinen, dürfte es um die. Literatur zur Geschichte Leipzigs nicht schlecht bestellt sein. GERHILD SCHWENDLER Zum 50. Todestag von Augusto C. Sandino General Augusto Cesar Sandino stand für die Ziele der Liberalen zu mobilisieren, die zu diesem Zeitpunkt die politisch fort schrittliche Kraft darstellten. Sandino ging es nie um per sönliche Interessen und Ziele, er wollte die Yankees aus Ni karagua vertreiben. Am 4. Mai 1927 verhandelten jedoch Vertreter der Liberalen, Abgesandte des konservativen Präsidenten Diaz, der nord amerikanische „Friedensstifter“ Stimson — Beauftragter des amerikanischen Präsidenten Coolidge — und General Mon cada über die Beilegung des be waffneten Konflikts. Moncada hatte einen Waffenstillstand mit den Konservativen ausgehandelt. Dafür wurde er ein Jahr später mit einer Kandidatur für die Prä sidentschaftswahlen „belohnt“. Diesen Verrat machten alle an deren Führer aus den Reihen der Liberalen mit, außer einem: Augusto Cesar Sandino. In einem Brief teilte er Moncada seine Entscheidung mit. Z u Ehren von General Augu sto Cesar Sandino findet am 26. Februar, um 9.00 Uhr im Kino „Casino“ aus Anlaß seines 50. Todestages ein Erinnerungs meeting statt. Gemäß den Prinzipien von Soli- darität, proletarischem Interna tionalismus und Antiimperialis mus werden wir den „Vater der nikaraguanischen Revolution“ ehren. Nikaragua hat eine lange Ge schichte von Militärinterventio nen, imperialistischen Angriffen und Eroberungen. Die Patrioten Nikaraguas haben das Erbe San dinos aufgenommen und für die Wiederherstellung der Nationa len Unabhängigkeit, für soziale und politische Gerechtigkeit bis zum Sieg der Revolution am 19. Juli 1979 gekämpft. Wer war Sandino, der „General der freien Menschen"? Sandino war ein Handwer ker, der am 18. Mai 1895 in der Ortschaft Niquinohomo im Gebiet Masaya geboren wurde. In den ersten zehn Jahren seines Lebens hat der kleine Sandino Elend und Unterdrückung der Sein Heer blieb gegen die Feinde immer Sieger „Ich werde lieber mit den we nigen, die mich begleiten, ster ben, weil ich es vorziehe, als Re bell zu sterben, denn als Sklave zu leben.“ Nachdem Moncada seinen Ver rat besiegelt hatte, marschierte Sandino mit seiner Truppe in die Berge, um gegen die US- Marineinfanteristen zu kämpfen. Hier wendeten die Patrioten die Guerilla-Strategie an und im Verlaufe von fast sechs Jahren kam es zu mehr als 500 Gefech ten, in denen Sandinos „Heer zur Verteidigung der nationalen Sou veränität“ Sieger blieb. Schließ lich mußte das Kommando der US-Truppen erkennen, daß San dinos Heer nicht zu schlagen war. 1932 kam ein neuer Präsident, Sacasa, der den Verrat Moncadas verurteilt hatte. Als die letzten Interventionstruppen der USA am 3. Januar 1933 das Land ver ließen, sah Sandino seine Mis sion erfüllt und die Zeit für einen Friedensvertrag gekom men. Am 3. Februar wurde ein Friedensprotokoll zwischen den Sandinisten und der Regierung Die Ideen Sandinos sind im nikaraguanischen Volk für immer tief verwurzelt Landbevölkerung kennengelernt. Einige Jahre später, 1923, fuhr er nach Mexiko und arbeitete dort auf den Ölfeldern einer USA- Gesellschaft. Sandino erlebte Kämpfe zwischen mexika nischen Arbeitern und Vertre tern der USA-Monopole. Die Streiks der Erdölarbeiter wurden für Sandino zu einer gro ßen politischen Schule, und un ter dem Einfluß ■ des Klas senkampfes in Mexiko entwik- kelte sich Sandino zum Interna tionalisten. In Nikaragua war die politi sche Situation kompliziert. Die Konservativen hatten die Unter stützungen des Imperialismus, und vor 30 Jahren besaßen sie die Macht. Der Präsident war Adolfo Diaz. Dagegen rebellierte die Liberale Partei unter Füh rung des Generals Moncada. Es kam zu einem Aufstand, um die Macht zu übernehmen, und einen liberalen Präsidenten ein zusetzen. Die USA-Marinein- fanteristen landeten an der ni karaguanischen Küste um „die Ordnung“ wieder herzustellen. Stets hatte sich Sandino für die Geschichte seines Heimat landes interessiert und sich mit ihr vertraut gemacht. Aufruf an die Bergleute zum Kampf für nationale Souveränität 1926 kam Sandino nach Ni karagua und ging ins Bergwerk von San Albino. Er rief die Berg leute zum Kampf für die Vertei digung der nationalen Souverä nität auf. Sandino erkannte, daß es wich tig war, den Kampf um die na tionale Unabhängigkeit mit dem Kampf der Arbeiter um ganz konkrete Ziele zu verbinden. Mit dreihundert Dollar aus seinen Er sparnissen kaufte er hondura nischen Händlern Feuerwaffen ab und am 19. Oktober begann ein Aufstand im Bergwerk. Da nach gelang es ihm, eine kleine Schar von Bergleuten zum Auf unterschrieben. Aber weder die USA noch die vermögenden Großgrundbesitzer waren ge willt, dabei tatenlos zuzusehen. Für sie war der Tod Sandinos be schlossene Sache. Das Verbrechen geschah am 21. Februar 1934. Sandino weilte zu Gesprächen im Palast des Prä sidenten in Managua. Um 22 Uhr verabschiedete sich Sandino vom Präsidenten. Bewaffnete Na tionalgardisten stoppten Sandi nos Wagen. Er wurde aus der Hauptstadt gebracht und dann zusammen mit seinem Begleiter ermordet. Somoza, Dirigent und Organi sator des Mordes, stürzte später den Präsidenten Sacaza und machte sich zum Diktator Ni karaguas. Sandino sagte einmal: „Ich will ein freies Vaterland oder sterben. Ich fürchte Euch nicht; ich vertraue auf die Glut des Patriotismus derer, die mit mir sind.“ Generationen des Volkes lebten nach Sandinos Idealen Sandino hatte Recht. Genera tionen Nikaraguas haben seine Ideen weitergetragen. Im Jahre 1961, als die Sandinistische Front der Nationalen Befreiung (FSLN) gegründet wurde, ent standen die ersten Guerilla- Gruppen mit den Idealen Sandi nos. 18 Jahre kämpften sie gegen die Tyrannei, bis am 19. Juli 1979 das blutige Regime gestürzt wer den konnte. In der Gegenwart ist die ni karaguanische Revolution durch den USA-Imperialismus bedroht, aber wir Nikaraguaner sagen, daß wir das Erbe Sandinos über nehmen, und immer die Souve ränität unseres Landes verteidi gen werden. Sandino ist nicht tot, Sandino lebt im Volk Nikaraguas. VILMA GUTIERREZ, nikaraguanische Studentin an der Sektion Journalistik
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