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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1984
- Erscheinungsdatum
- 1984
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198400003
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19840000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19840000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise vorlagebedingter Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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-
Zeitschrift
Universitätszeitung
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Band
Band 1984
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Band 1984
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„Auf dem Sprung" zu „Harry“ Dok.-Filmwoche an der Universität D ie 27. Internationale Dokumentar- und Kurzfilmwoche strahlte auch auf die Universität aus. Nicht nur, daß Angehörige der KMU zum guten Gelingen beitrugen; es wurden Veran staltungen an der Universität durchge führt. Im Anrecht für Lehrerstudenten kamen z. B. Filme aus Nikaragua, Ve nezuela, der CSSR, aus Ungarn und der Schweiz zur Aufführung. Ein Ge spräch mit Festivaldirektor R. Trisch und dem Leiter der Auswahlkommis sion R. Ritterbusch schloß sich an. Auch im FDJ-Jugend- und Studentenzen trum Moritzbastei war traditionsgemäß der Dok.-Film zu Gast. Auf dem Pro gramm der Kreisschule ML stand eben falls die Vorführung einiger Filme. Foto: Auf einem Lateinamerikaabend bekundeten die Teilnehmer der Dok.- Filmwoche ihre Solidarität mit Ni karagua; v. I. Prof. P. Ulbrich, 1. Sekr, des Verbandes der Film- und Fernseh schaffenden der DDR und das Jurymit glied und Regisseur Ramiro Lacayo Deshon. Foto: Wegner Jetzt im Kino: „Auf dem Sprung" (DDR) und „Ach du lieber Harry" (BRD) „Kinder interessieren mich eben mehr als Schaltpläne“, sagt Gottfried zu Karin und versucht zu erklären, weshalb er nicht wie geplant mit Markus, seinem langjährigen Freund, nach Dres den ging, um Physik zu studie ren. Dabei hatten es sich die Jun- gen und beider Freundin Karin doch so schön ausgemalt, ihr Le ben zu dritt in Kürze in der Elbe stadt fortzusetzen. „Gotte“ aber hat es sich plötzlich anders über legt: Ein zufällig beim Stehlen er tappter Ausreißer aus einem Kin derheim ließ in ihm den Ent schluß reifen, fortan als Heim erzieher zu arbeiten. Womit er nicht nur bei Markus auf Unver ständnis stieß, der seinen Traum, eines Tages gar als Nobelpreisträ ger gefeiert zu werden, nicht auf gegeben hat... Wie schon in „Sei tensprung“ und in „Das Fahr rad“ versucht Evelyn Schmidt auch in ihrem dritten DEFA- Film Lebensansprüche und -hal- tungen unauffälliger, „norma ler“ Menschen unserer Tage auf die Spur zu kommen, damit Fra gen des Verantwortungsbewußt seins gegenüber dem eigenen Ich und der Gesellschaft aufzuwer fen. Diesmal geht es um junge Leute Anfang zwanzig, die „Auf dem Sprung“ bleiben, vorgezeich nete Lebensbahnen nicht einfach hinnehmen wollen. Doch übers Ergebnis der jüngsten Koopera tion mit einem debütierenden Szenaristen (Rainer Koch), der auch die literarische Vorlage lie ferte. läßt es sich (wieder) strei ten. Zweifelsohne wurden durch aus wichtige Alltagsprobleme auf gegriffen, zweifelsohne hat die Kamera Peter Brands Milieu und Stimmung punktuell erfaßt (so die triste Altberliner Hinter hofwelt, das in romantischer Landschaft gelegene Heim u. a.), zweifelsohne gelang es der Re gisseurin, ihre vorwiegend ju gendlichen Darsteller zu un gezwungenem Stil herauszufor dern. und dennoch: Eine dra maturgisch schlüssige, geradli nige Fabel mit einer eindeutigen Absicht ist es nicht. Die Ge schichte ist da zu sehr zersplit tert, beschränkt sich nicht auf eine Handlung mit einem Hand lungsträger, so daß das ständige Pendeln verwirrt: auf der einen Seite die Beschreibung von Streit und Wieder-Zueinanderfin- den der beiden Jungen, auf der anderen die detaillierte Beobach tung „Gottes“ im neuen Metier. In den Heim-Szenen hat Till Kretzschmar als Gottfried wohl am. ehesten eine Chance, sich dem Zuschauer zu erschließen, Charakterzüge wirklich zu offen baren. Ansonsten betont die Un entschiedenheit in der Absicht des Films leider die Schwächen: mangelnde künstlerische Ver dichtung, das Unvermögen, den übrigen (zentralen) Figuren in dividuelles Profil zu verleihen, unmotiviert bleibende Entschei dungen, Handlungen ... Denn worin liegt der eigentliche Grund für Gottfrieds Sprung von der Physik zur Pädagogik? Wo her rührt die enge Dreierbezie hung? Schade, daß sich der Film (fast nur) in Beschreibungen er schöpft, Motive so gut wie gar nicht herausarbeitet. Schier endlose Schlangen vor den Kinokassen dagegen verur sacht „Ach du lieber Harry“, eine Blödelklamotte aus der BRD, 1980 vom französischen Re gisseur Jean Girault (Louis-de- Funes-Filme) gedreht. Dieter Hallervorden mimt darin einen trottlig-gestreßten Privatdetek tiv, der den Auftrag erhält, „Mi ster Theo“, ein Rassekarnickel, zu einer Ausstellung nach Zürich zu bringen, dabei aber allerlei Strapazen zu überstehen hat. Ver wechselungen und Verwicklun gen nehmen ihren Lauf, vor wiegend gespickt mit Nonsens ä la Hallervorden. Die Fans dieses bekannten Nonsens-Klamottiers kommen dabei ganz sicher auf ihre Kosten, wenn auch mancher Gag allzu sehr unter die Gürtel linie rutscht. HOLGER STEPHAN Verantwortung der und für die Künste Konferenz „Kultur und Kunst im ideologischen Klassen kampf" stand im Zeichen des Uni-Jubiläums Aus Anlaß der Gründung unserer Universität vor 575 Jahren veran staltete die Sektion Kultur- und Kunstwissenschaften eine interna tionale Konferenz zum Thema „Kul tur und Kunst im ideologischen Klassenkampf“. Gleichzeitig ver band sie sich mit dem 25jährigen Be stehen des Hochschulstudiums der Kulturwissenschaften. Am 27. November eröffnete Prof. Dr. Hans Piazza. Proretor für Gesellschaftswissenschaften, die Be ratung. An diesem Tag stellte Sich das Forschungskollektiv „Künste und so zialistische Wertorientierungen“ des Fachbereiches Ästhetik mit seinen Forschungsergebnissen vor, Im Hauptreferat zum Problemkreis von „Kultur und Kunst im ideolo gischen Klassenkampf" erläuterte Prof. Dr. sc. John die vom For schungskollektiv vertretene „weite“ Ideologieauffassung, in der Ideolo gie nicht auf logisch-theoretische Gebilde begrenzt wird. Für die er- folgreiche ästhetisch-theoretische Analyse der vielfältigen Zusam menhänge von Kunst und Ideologie wurde vorgeschlagen, zwischen den Intentionen des Künstlers, der In tentionalität des Kunstwerkes und der tatsächlichen Wirkung des Kunstwerkes im Rezeptionsprozeß zu unterscheiden. Es wurde im Refe rat darauf hingewiesen, daß zum Ge genstand der Konferenz vom Fach bereich Ästhetik bereits seit mehr als zehn Jahren intensive und kon tinuierliche Forschungsarbeit gelei stet wird. Mit den im Anschluß an das Hauptreferat gehaltenen Beiträgen stellten sich jene Wissenschaftler im Plenum vor, die am darauffolgen den Tag die Leitung der Arbeits gruppen übernahmen. Doz. Dr. I. Schmidt informierte über For schungsergebnisse „zur Entwick lung der Kunstprogrammatik in der bürgerlichen deutschen Emanzipa tionsbewegung“. Dr. U. Kösser griff das Problem konkret-historischer Kunstprogrammatik und ihrer ge sellschaftlichen Voraussetzungen auf und referierte zum sich ver ändernden Verständnis „eingreifen der Kunst“ in den kunsttheore tischen Positionen der Arbeiter klasse. Am historischen Material wurden von den beiden Referentin nen Zusammenhänge von Möglich keiten tatsächlicher Kunstwirkung und den an sie gestellten Anforde rungen behandelt. Zum Thema „Kunstpraxis, Kunstprogrammatik und ästhetische Theorie in der bür- gerlicnen Emanzipationsbewegung und in der Arbeiterbewegung“ tagte dann auch am a0. November die Ar beitsgruppe 1. Hier interessierte u. a. die Rolle des Mvthos in der Ge schichte sowie dessen Möglichkeiten und Grenzen in der Kunst heute. Dr. M. Lippold gab die grundlegend anderen Ausgangsbedingungen ge genüber jenen des Bürgertums zu bedenken und sprach die Widersprü che zwischen jeweiliger Kunstpro grammatik und dem tatsächlichen „Kunstgebrauch“ an. Dr. sc. M. Rammler sprach im Ple num zur Rolle künstlerischer Wert orientierungen im ideologischen Klassenkampf der Gegenwart. In dem er beispielsweise seine Position zu einem gegenwärtig aktuellen Be griff von der „Autonomie der Kunst“ darlegte, konnte er die vor her im Plenum zur Sprache ge kommenen Fragen historischer Kunstprogrammatik weiterhin ver folgen. Ih der von ihm geleiteten Ar beitsgruppe 2 beteiligten Sich an der Diskussion zu Problemen der „ästhe tischen Erziehung“ besonders die Gäste aus den sozialistischen Bru derländern. Große Aufmerksamkeit fanden des weiteren Meinungen zum Ideologiecharakter der Musik. Doz. Dr. sc. Ch. Herber sprach im Plenum zur „Wirkung der Künste im ideologischen Klassenkampf". Hier wurden u. a. Fragen der emotionalen Wirkung von Kunst aufgeworfen. Es wurde die Fähig keit der Kunst betont, „auch tiefere Schichten des menschlichen Bewußt seins zu beeinflussen", und auf die sich daraus ergebenden Konsequen zen für die ästhetische Forschung hingewiesen. In der Diskussion der Arbeitsgruppe 3 nahmen Probleme bei der Analyse des Wirkungspoten tials von Kunstwerken auf der einen und bei der Untersuchung der realen Kunstwirkung auf der ande ren Seite einen breiten Raum ein. Prof. Dr. sc. G. K. Lehmann ging in seinem Plenarvortrag vor allem auf die „globalen“ Probleme in un serer Gegenwart und ihre spezifisch künstlerische Widerspiegelung ein. Er betonte die wachsende Verant wortung von Künstlern und Rezi pienten angesichts der gegenwärtigen Bedrohung des Weltfriedens. In der Arbeitsgruppe 4 standen neben diesem Problemkreis Fragen der ideologischen Auseinandersetzung in Umweltgestaltung und Me dienkultur unter den Bedingungen der intensiv erweiterten Reproduk tion zur Debatte. Der Direktor des Herder-Instituts, Prof. Dr. sc. E. Hexeischneider, hielt den das Plenum abschließenden Vor trag zu Fragen imperialistischer Kultur- und Kunstpolitik. Imperiali stische Konzepte, die Kultur und Kunst als Instrumente der ideolo gischen Manipulation und Diversion einsetzen, standen auch im Mittel punkt der von ihm und Dr. , J. Schweinitz geleiteten fünften Ar beitsgruppe des Kolloquiums. Die gerade erschienene Broschüre von E. Hexeischneider und E. John „Kul tur — ein einigendes Band?“ war hierbei Anlaß eines konstruktiven Meinungsaustausches. Am 29. November tagten die Kon ferenzteilnehmer wiederum im Ple num. Dieser dritte und letzte Tag war ausschließlich den Wissen schaftlern aus unseren sozialisti schen Bruderländern vorbehalten. Hier sprach Prof. Dr. Stojkow aus Sofia zum „ideologischen Kern“ künstlerischer Kultur und deren Zu sammenhang mit Philosophie und Politik überhaupt. Prof. Dr. Vitany aus Ungarn referierte zur marxi stisch-leninistischen Aufhebung hi storischer Auffassungen von Kunst, insbesondere jener von I. Kant und G. Lukacs. Zur ideologischen Funk tion der Kunst und ihrer sozialen Wirksamkeit sprach Prof. Dr. L. Stolowitsch aus Tartu. Er beschäf tigte sich eingehend mit der Kate gorie der „Funktion“ in der Ästhe tik und entwarf eine Zusammenfas sung von funktionalen Aspekten der Kunst und Elementen ihrer Wir kung. Prof. Dr. Dziemidok aus Gdansk hielt einen anregenden Vor trag zu den Wirkungsmöglichkeiten des Komischen in der geistigen Aus einandersetzung. Prof. Dr. Ku- klinkova aus der CSSR sprach von den ideologiebildenden Wirkungen, die auch die künstlerische Formge staltung auszulösen vermag. Prof. Dr. Soos aus Debrecen beschäftigte sich in seinem Referat mit der Ent wicklung von Kultur- und Kunstpo litik in der UVR. Prof. Dr. sc, E. John hielt das Schlußwort zur Konferenz. Er re sümierte erreichte Forschungser gebnisse ebenso wie notwendig noch zu lösende Aufgaben. Er konnte feststellen, daß die im Kampf um die Erhaltung des Frie dens so wesentliche Frage nach den Zusammenhängen von Kultur, Kunst und ideologischem Klas senkampf auf der Grundlage ge meinsamer marxistisch-leninisti scher Klassenpositionen eine viel fältige Antwort auf dieser Kon ferenz erfahren hat. P. STEBER UZ-Korrespondentin Sein lOjähriges Jubiläum feierte kürzlich der Klub der jun gen Arbeiter und Angestellten unserer Universität. Im A&A- Klub waren die Festtage ein Hö hepunkt, die sicherlich noch lange Zeit im Gedächtnis des Klubrates und der Gäste bleiben werden. Musiker, die dem Klub schon seit Jahren verbunden sind, ließen es sich nicht neh men, persönlich zu gratulieren. Lutz Heinrich war zu Gast und bot Ausschnitte aus seinem Pro gramm. das vor zwei Jahren in diesen Räumen Premiere hatte. Er hat es verstanden, das Publi kum zum Mitmachen zu animie ren — ein „Klubchor“ als Back ground aus Besuchern und Klubratsmitgliedern ließ die Stimmung steigen. Stimmungsvoll ging es auch am zweiten Tag zu. der unter dem Motto „Dixie- und Disko- Schaffe bis früh 02 Uhr“ stand. Die „Jazz — Enthusiasten — Leip zig“ sind langjährige Mitstreiter, Klubjubiläum mit Pfiff A & A-Klub feierte zehnjähriges Bestehen wenn es um Dixieland, Blues oder New Orleans Jazz geht. 1974 traten sie das erste Mal in der ..Jazz-Kiste“ bei uns auf. Seitdem geben sie mindestens je des Jahr ein Konzert im Klub. Freitag — ..Klub-Intern“ — Treffpunkt der Ehemaligen, ob nun Klubratsmitglieder, Leiter öder Klubaktiv. Zahlreiche Ein ladungen wurden verschickt, und fast alle sind sie dem Ruf zu einer fröhlichen Runde gefolgt. Zu den Gratulanten gehörten an diesem Abend die Gruppe „Zart- Bitter“ und Manon Strache, Ka trin Bremer-Hart und Bernd- Lutz Lange von den „academi- xern“. und sie reizten gleich zu Anfang die Lachmuskeln. Die Diskothek „Relax“ mit F. Rauschenbach hat es alle Tage hervorragend verstanden. die Programme zu umrahmen und auch die Tanzveranstaltungen aus dem Alltäglichen herauszu heben. Den Abschluß dieser Ju biläumswoche bildete ein Kon zert mit „MTS“. CARMEN EHRENREICH Ausstellung an der Sektion Physik Die Sektion Physik zeigt ge genwärtig in einer kleinen Aus stellung Handzeichnungen. Ent würfe und Plastiken des Bild* Hauers Uwe Kracht. Er arbeitet z. Z, u. a. an zwei Porträtbüsten der Nobelpreisträger Peter Debye und Gustav Hertz, die lange Jahre in Leipzig wirkten. Die beiden Bronzeplastiken sol len im Frühjahr nächsten Jahres anläßlich des 150. Jahrestages der Gründung des Physika lischen Instituts aufgestellt wer den. Uwe Kracht erhielt seine Aus bildung an der Hochschule für Industrielle Formgestaltung Halle unter dem verdienten Pro fessor Lichtenfeld, vervoll ständigte sie in einem Zusatz studium bei Prof. Göbel am glei chen Institut und ist als Mitglied des Verbandes der bildenden Künstler des Bezirkes Leipzig freischaffend in Halle tätig. Er steht in der halleschen Bild- hauertradition und ist seiner Aus- bildungsstätte noch immer durch einen Lehrauftrag verbunden. 1983 erhielt er den Gustav- Weidanz-Förderpreis für Plastik. Dio Ausstellung ist noch bis 21. Dezember montags bis freitags von 8 bis 15 Uhr im Speisesaal der Sektion Physik. Linnestr. 5, zu sehen. Besucher weisen sich bitte beim Pförtner aus. Dr. K. D. BRZOSKA Kultur ist eben nicht nur Kunst... Zur jüngsten Premiere der „academixer" Um es gleich vorwegzuneh men: Ich habe lange kein thema tisch so geschlossenes, in der Dra maturgie (Hans-Wälter Molle) so präzis durchkomponiertes und auf produktives Nachdenken 'ab zielendes Kabarettprogramm ge sehen wie jüngst im Mixer keller „Kultur ist keine Kunst“ (Regie: Jürgen Hart) — politisch- satirisches Kabarett im besten Sinne des Wortes eben. Schon das originell' aufgemachte Pro grammheftchen (mit dem Layout der Dietz-Broschüre zur 6. Ta gung des ZK der SED vom Juli 1972) läßt den Zuschauer ahnen, worum es den Kabarettisten aus der Kupfergasse diesmal geht. Anhand jener Tagung nämlich, auf der sich Kurt Hager zu Fra gen der Kulturpolitik der SED äußerte, weisen sie in über an derthalb Stunden nach, daß es nach wie vor notwendig ist, sich mit Problemen der weiteren För derung des kulturellen Lebens in der DDR zu befassen. Was die „academixer“ denn auch auf ihre Weise tun: So werden be reits im Entree treffsichere Poin ten gezündet, wenn je ein Ver treter aus Wissenschaft. Wirt schaft, Volksbildung und Sport mit der „Dame Kultur“ Zusam mentreffen und Sich ein eifriges Wortgefecht zur Rolle der Kul tur in der Gegenwart liefern — ohne zunächst einzusehen, daß sie sich nicht nur auf Kunst be schränkt, sondern wesentlich weiter zu fassen ist. ja. alle Sphä ren der Gesellschaft durchdringt. Und das demonstrieren die Ka barettisten denn auch ausführ lich und zumeist tiefgründig an konkreten Beispielen aus dem DDR-Alltag und bringen damit die Weite des Kulturbegriffs zum Ausdruck. Etwa wenn die Mit glieder einer Theatertruppe — den Sturm auf das Winterpalais einstudierend — ihren Regisseur tast bis zur Verzweiflung trei ben, weil sie nur ihre gewerk schaftlich garantierten Rechte, Friseurtermine u. ü. im Kopf ha ben („Probe“). Öder wenn Ka trin Bremer-Hart, mit vollen Ein kaufsnetzen bepackt, im „Bür- gerlied" Hausfrauenproblemchen artikuliert, damit Kleinkariert- heit im Denken bloßstellt. Über haupt scheinen mir die Soli un ter den 15 Programmnummern die Krönung zu sein, haben doch somit beinahe alle Spieler die Möglichkeit, sämtliche Register ihres kabarettistischen Könnens zu ziehen. So Gunter Böhnke als spießiger DDR-Kneiper, der sei nen Ungarn-Urlaub in sommer licher Hochsaison verbringt, prahlend, daheim im Ort ja die einzige Gaststätte mit Mit tagstisch zu haben, auf die der Bürgermeister nun einmal ange wiesen sei. Bernd-Lutz Lange brilliert in der Rolle eines ver ¬ schmitzten Leipzig-Stadtführers, der einer Schweizer Touristen gruppe „Einkaufstips“ gibt. Wei tere Attacken richten die „academixer“ gegen kritikwür dige Gewohnheiten im offiziellen DDR-Sprachgebrauch („Baby lon“). gegen Kitsch und Pseudo- Unterhaltungskunst („Preis gabe“), gegen fragwürdige Ar beitsmoral („Auf Arbeit“) u. a. Nach den weitestgehend auf den Punkt gebrachten, vorrangig bin- „Kultur ist keine Kunst“ nannten die „academixer" ihr neues Pro gramm. Regisseur Jürgen Hart und seiner Truppe geht es dabei um den Umgang mit kulturellen Werten im Alltag. Auf der Bühne des „academixer-Kellers" agieren Ka trin Bremer-Hart (vorn rechts), Gun ter Böhnke (vorn links), Bernd-Lutz Lange, Manon Strache und Burkhard Damrau (v. I. n. r. hinten). Foto: ZB/Grubitzsch nenpointierten Texten der Haus autoren Becher, Hart, Lunge und Molle spielen außer den ’ bereits Genannte» noch Burkhard Dam rau und — als Debütantin — Ma non Strache, die schon jetzt ih ren erfahrenen Kollegen sowohl spielerisch als auch stimmlich keineswegs nachsteht. Nicht zu vergessen die Musikanten mit Andreas Peschel an der Spitze, die mit einigen amüsanten mu sikalischen Parodien (auf Strauß, Rossini u. aj, ihren Anteil zum Gelingen des Abends beitragen. „Kultur ist keine Kunst“ — ver gleicht man beispielsweise diese mit Inszenierungen anderer DDR-Berufsensembles, wird sichtbar, daß eine hohe Kabarett- kultur durchaus eine Kunst ist. Auch deshalb: Glückwunsch zur dritten erfolgreichen „academi- xer"-Premiere in diesem Jahr! FRANK WETZEL Lesung mit Prof. Jürgen Kuczynski Seinen Namen kennt wohl ein je der, ebenso sein Foto aus zahlrei chen Publikationen. Und nun gab es die Gelegenheit einer direkten Begegnung, eines unmittelbaren Kontaktes mit ihm. In der ersten Veranstaltung des Zyklus Schriftstellerlesungen war der prominente Gesellschaftswis senschaftler, Historiker, Autor und Kommunist Professor Jürgen Ku czynski im Hörsaal 19 Gast. Der Platz im Hörsaal schien kaum aus zureichen, unkonventionell wurden selbst die Treppengänge und der Bühnenrand als Sitzmöglichkeiten genutzt. Gespannte Erwartung schon lange vor Beginn der Veran staltung. Zunächst las sein Beglei ter einen Auszug aus seinem „Dia log mit meinem Urenkel“. Hier hörte der Autor selbst interessiert, gleich allen anderen Im Saal zu. Kritisch und offensiv beantwortete er dann alle Fragen. Dabei ging es in der Hauptsache um Widersprü che und Erscheinungen unserer Zelt. Beeindruckend, mit welcher Intensi tät und gleichzeitiger Kreativität er die Auseinandersetzung führte, glei ches von seinen Partnern und allen anderen in unserem Land verlangt. Auch Fragen Zu seiner eigenen Per son beantwortete er offen. Ins gesamt war der Abend eine be eindruckende Begegnung mit die ser Persönlichkeit, diesem inter essanten Menschen. HARALD PREUSCHOFT Foto: L. RAUCH
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