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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1984
- Erscheinungsdatum
- 1984
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198400003
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19840000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19840000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise vorlagebedingter Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 1984
-
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Band 1984
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UZ/41 9. November 1984 TRADITIONSPFLEGE 3 Traditionskalender Ereignisse, Prozesse, Persönlichkeiten Zeittafel zur Geschichte der Universität 1950 21. Januar. Tod von Rektor Prof. Dr. Dr. Julius Lips. 24. März. Wahl von Prof. Dr. Georg Mayer, seit 1948 Prorektor der Uni versität, zum Rektor; feierliche Amts übernahme am 18. April 1950. 15. Juni. Otto Grotewohl, Minister präsident der DDR, Max Seydewitz, Oberbürgermeister von Leipzig, in formieren sich über die Pläne zum Neuaufbau der Universität. 29./30. Juli. Abschluß eines Freund schaftsvertrages mit dem Kombinat Böhlen. 9. August. Gründung des Zentralen Friedensrates der Universität, Vor sitz; Prof. Dr. Emil Fuchs. 16; Dezember. Erstes Akademisches Konzil seit der Neueröffnung; Rek tor Prof. Dr. Georg Mayer spricht über den Wiederaufbau und die De mokratisierung der Universität. 1951 17. bis 19. Januar. 4. Plenum des ZK der SED; Annahme der Ent schließung „Die nächsten Aufgaben in den Universitäten und Hochschu len". 28. Januar; Aktivtagung der SED- Betriebsgruppe zur Auswertung der 4. Tagung des ZK der SED. 17./18. Februar. Funktionärskon ferenz der FDJ-Hochschulgruppe zur Vorbereitung des Zehn-Monate- Studienjahres. 16. April. Anordnung des Staatsse kretariates für Hochschulwesen zur Auflösung der Gesellschaftswissen schaftlichen Fakultät und zur Grün dung einer Wirtschaftswissenschaft lichen Fakultät. 1. September: Erstmalige Immatriku lation von Studenten zum Studium der Philosophie seit Wiedereröff nung der Universität. 10. bis 17. September. Beginn des Zehn-Monate-Studienjahres an den Fakultäten. 1952 Januar. Erscheinen der ersten Num mer der Wissenschaftlichen Zeit schrift der Universität. Dezember. Die Leitung der SED- Universitätsparteiorganisation bil det drei Zirkel für Professoren zum Studium des wissenschaftlichen So zialismus. 1953 1. Februar. Die Delegiertenkon ferenz der FDJ-Hochschulgruppe schlägt dem Senat vor, der Univer sität den Namen „Karl-Marx- Universität" zu verleihen. 5. Mai. Auf .Beschluß des Politbüros des ZK der SED vom 28. April 1953 und des Ministerrates der DDR vom 30. April 1953 wird der Universität auf einem Festakt in der Kongreß halle der verpflichtende Name „Karl-Marx-Universität" verliehen. 17. Juni. Die Universitätsangehöri gen bekunden durch den Schutz der Universitätseinrichtungen und in Stellungnahmen ihre Ablehnung gegenüber dem konterrevolutionä ren Putschversuch und ihre enge Verbundenheit mit der Partei- und Staatsführung der DDR. 1954 24. Mai. Verleihung der Ehrendok torwürde an Hermann Duncker durch die wirtschaftswissenschaftli che Fakultät. 20. September. Gründung der Fa kultät für Journalistik; Dekan: Prof. Dr. Hermann Budzislawski. 1955 1. Oktober. Ausgliederung der Ab teilung Gesellschaftswissenschaften aus dem Franz-Mehring-Institut und Bildung eines selbständigen Insti tuts für Gesellschaftswissenschaf ten. 1956 28. /29. Januar. Delegiertenkon ferenz der SED-Parteiorganisation unter der Losung: „Verbesserung der sozialistischen Erziehung - die wichtigste Voraussetzung höherer wissenschaftlicher Leistungen". 7. April. Erweiterte Sitzung des Akademischen Senats in Anwesen heit von Walter Ulbricht; Walter Ul bricht erläutert die Perspektiven des Hochschulwesens. 16. Juli. Übergabe des neuerbauten Physika lisch-Chemischen Instituts mit 360 Hörsaal- und 195 Arbeitsplät zen. 17. Oktober. Übergabe des neuer bauten Anatomischen Instituts. 27. Oktober. Gründung des Instituts für Ausländerstudium. 4. Dezember. Übergabe des neuer bauten Physikalischen Instituts. 21./22. Dezember. Delegiertenkon ferenz der SED-Parteiorganisation in Anwesenheit des Ersten Sekretärs des ZK der SED; in der Diskussion spricht Walter Ulbricht zu Grund fragen der Politik der Partei. 1957 Januar. Übergabe des Studenten wohnheimes Nürnberger Straße mit 527 Internatsplätzen. 19. März. Erscheinen der 1. Num mer der „Universitätszeitung". 20. Dezember. Verabschiedung der „Grundsatzerklärung zur sozialisti schen Entwicklung der Karl-Marx- Universität Leipzig" durch den Akademischen Senat. 1958 8. Februar. Beschluß der Universi tätsparteileitung der SED über die Einführung des Marxistischen Kol loquiums. 4. März. Eine Delegation des ZK der KPdSU, geleitet von Prof. W. A. Kirillin, Leiter der Abteilung Wis senschaft und Bildungseinrichtun gen, besucht die Universität. 31. März. Feierliche Eröffnung des Marxistischen Kolloquiums. Juli/August. 1. „Leipziger Stu dentensommer". 16. Dezember. Heft 1 der „Leipziger Universitätsreden - Neue Folge" er scheint unter dem Titel: „Der Weg zur sozialistischen Universität". 1959 6. Februar. Aufruf der Gruppe I/4 der Chemie-Studenten zum Kampf um den Titel „Gruppe sozialisti scher Studenten“. 8. April. Erste Vertrauensleutevoll versammlung der Gewerkschaft. 9. Juni. Unterzeichnung des Vertra ges über die Zusammenarbeit mit der Leningrader Staatlichen Shda- now-Universität in Leipzig. 8. bis 18. Oktober. Feierlichkeiten zum 550. Jahrestag der Gründung der Universität am 2. Dezember 1409. 1960 16. März. Veröffentlichung der „Empfehlung der Universitätspartei leitung" für die weitere sozialisti sche Entwicklung der Asien- und Afrikawissenschaften an der Karl- Marx-Universität in der „Universi tätszeitung". 14./15. April. Delegiertenkonferenz der Universitätsparteiorganisation der SED; Wahl von Hans-Joachim Böhme zum 1. Sekretär (bereits seit März 1959 in dieser Funktion). 1. September. Gründung des Insti tuts für tropische und subtropische Landwirtschaft. 13. Oktober. Feierliche Eröffnung des am 1. September gegründeten Afrika-Instituts an der Philoso phischen Fakultät. UZ-Serie zur Geschichte der Leipziger Universität Die Schaffung der Grundlagen der sozialistischen Universität (940blzzumBeginn aussetzungen für den Übergang zur Anfang Februar 1953 schlug der Im Braunkohlentagebau, bei der Er ¬ gaben in den Universitäten formulierte einen Shdanow-Universität wissenschaftlichen Vorlesungen' Bodenuntersuchungen ratungen, Universitätsbibliothek Folgende Neubauten wurden in dieser Zeit errichtet: 1956/57; 1955/57. und die Struktur, kultäten, tätsleben phische, Zu den traditionellen Fa- die bis 1946 das Universi- bestimmt hatten, Philoso- Juristische, Theologische, und sich ehe Der Hochschulen “ Grundzüge der p ro- des ihre bei der Ent- vor. Er trug Georg Mayer, Tode von Ju- Wirtschaftspläne und Wicklung der Kultur die Unterschrift von der nach dem frühen Konkretisierung auf der 4. Tagung des Zentralkomitees des ZK im Ja nuar 1951. Die dort angenommene Entschließung „Die nächsten Auf- Landwirtschaft, in Lagern der Ge sellschaft für Sport und Technik und der volkskünstlerischen Ensem bles bekannten sie sich mit manuel ler und geistiger Arbeit zur soziali stischen Entwicklung ihrer Univer sität. Der 550. Jahrestag der Gründung der Leipziger Universität im Jahre 1959 gab Anlaß, den erreichten wis senschaftlichen Leistungsstand un ter Beweis zu stellen. Die Feierlich- sich Ge- ..Tag nah- Im Zeitraum von 1945 bis 1959 wurden folgende Universitätsbauten wiederhergestellt: Hochschulen. An ihnen hatten in diesen fünf Jahren wesentli- Veränderungen durchgesetzt. Arbeiter- und Bauernanteil un- Anatomisches Institut 1951/56; Physika lisches Institut 1955/56; Studenten wohnheim Nürnberger Straße 1953/57; Veterinär-Anatomisches Institut 1957; Landwirtschaftlich-Gärtnerische Fakul tät (Teilobjekt) 1956/57; Neurologisch- Psychiatrische Klinik (Teilobjekt) 1958; Institut für Organische Chemie (Isoto- penlabor) 1957/58. der SED zum Gedenkjahr an den Be- • gründer des Wissenschaftlichen So zialismus, der FDJ-Hochschuldele- giertenkonferenz vor, den Akade mischen Senat der Universität, zu bitten., die Verleihung des Namens „Karl-Marx-Universität“ zu bean tragen. Dafür gab es an der Univer sität eine breite Zustimmung. Der Rektor ersuchte wenige Tage später den Senat, der Bitte zu entsprechen. Das ZK der SED empfahl am 28. April 1953 dem Ministerrat. der Leipziger Universität den Namen des größten Sohnes des deutschen Volkes zu verleihen. Die Wahl Leip zigs wurde mit der hervorragenden Rolle begründet, die diese Universi tät „bei der Einführung und Verstär kung des Arbeiter- und Bauernstu diums und bei der Durchsetzung der ter den Studierenden war so ange stiegen, daß er nun im wesentlichen der Bevölkerungszusammensetzung glich. Der V. Parteitag der SED im Juli 1958 leitete den letzten Abschnitt der Übergangsperiode zum Sozialis mus in der DDR ein. Er erarbeitete eine langfristige Konzeption zur wei teren Profilierung von Bildung und Wissenschaft sowie zur Ausprägung einer sozialistischen deutschen Na tionalkultur. Die Partei trug damit der Tatsache Rechnung, daß im Rin gen um den Sieg der sozialistischen Produktionsverhältnisse die Ent wicklung eines sozialistischen Be wußtseins bei der Mehrheit der Bür ger eine Schlüsselfrage geworden war. Für die Universitäten urx, Hochschulen ergab sich daraus die Verpflichtung, das Niveau in Lehre und Forschung auf den modernsten Stand des wissenschaftlich-tech nischen Fortschritts zu heben, die Beziehungen zur gesellschaftlichen Praxis enger zu gestalten und we sentlich zur Propagierung und Ver tiefung der Ideologie und Weltan schauung der Arbeiterklasse bei zutragen. In den Monaten Juli und August 1958 nahmen 5000 Studenten der Karl-Marx-Universität am ersten „Leipziger Studenten-Sommer" teil. DDR. Die Vorbereitung darauf, ins besondere das Erlernen der deut schen Sprache, erforderte eine ent sprechende Universitätseinrichtung. Am 1. August 1953 wurde die Abtei lung Ausländerstudium an der Ar beiter-und-Bauern-Fakultät gebil det. Mit den rasch wachsenden Stu dentenzahlen entstand daraus 1956 das Institut für Ausländerstudium unter der Leitung von Katharina Ha rig. Seit Juni 1961 trägt es den Na men Herder-Institut. Am Ende des ersten Fünfjahrpla nes zog die II. Hochschulkonferenz der SED vom 2-/3. Dezember 1955 in Leipzig die Bilanz dieser Entwick lungsetappe für die Universitäten lius Lips im März 1950 Rektor ge worden war. Der III. Parteitag der SED im Juli 1950 hatte auf die mit dem ersten Fünfjahrplan einsetzende langfri stige sozialistische Wirtschaftspla nung orientiert und hohe Anforde rungen an das Hochschulwesen for muliert. Im August 1950 erließ die Hauptabteilung Hochschulen und wissenschaftliche Einrichtungen des Ministeriums für Volksbildung „Stu dienrichtlinien für die gesellschafts- Die Gründung der DDR leitete auch eine neue Etappe der Entwick lung an den Universitäten und Hoch schulen ein. Sie wurde durch die Aufgaben der sozialistischen Umge staltung des Bildungswesens als Be standteil der sozialistischen Kultur revolution bestimmt. Ohne die tief greifenden Wandlungen auf ideolo gischem und kulturellem Gebiet war der sozialistische Aufbau nicht möglich. ' An der Leipziger Universität wirkte jedoch, wie auch an anderen Universitäten und Hochschulen in der DDR, noch immer die bürgerli che Ideologie, der Anteil der Arbei ter- und Bauernkinder unter den Studierenden war weiterhin unzu reichend. Er betrug zu dieser Zeit kaum 33 Prozent. Die Verbindung zwischen Universität und Praxis be stand erst in Ansätzen. Es galt des halb, die nächsten Aufgaben und die Perspektiven der Universität überzeugend darzulegen und die Mehrheit der Universitätsangehöri gen für die Mitgestaltung eines so zialistischen Hochschulwesens zu ge winnen. Im Vordergrund standen die weitere Festigung des Bündnis ses zwischen der Arbeiterklasse und Intelligenz sowie die Erziehung der studentischen Jugend zum offenen Bekenntnis für die Politik ihres Staates und zur Bereitschaft, den übernommenen Studienauftrag best möglich zu erfüllen. Zahlreiche Stu dentinnen und Studenten bekannten sich zu diesem Auftrag. Der Einfluß des Jugendverbandes erhöhte sich in allen Bereichen der Universität. Ermutigt durch die Parteiorgani sation der SED an der Universität, brachten die Studentinnen und Stu denten viele gute Vorschläge für die Verbesserung der Arbeit der gesam ten Universität ein. Sie regten z. B. den im Juli 1950 während eines „Dies academicus“ abgeschlossenen Freundschaftsvertrag mit dem Kom binat Böhlen an. Diese erste Ver einbarung zwischen einem soziali stischen Großbetrieb und einer Uni versität bzw. Hochschule in der Re publik sah die Zusammenarbeit der Böhlener Arbeiter und Angestellten mit den Wissenschaftlern, Arbei tern, Angestellten und Studenten der Hochschule zur Erfüllung der sozialistischen Umgestaltung Universitäten herangereift. Die grammatischen Überlegungen III. Parteitages der SED fanden eines Steinzeugwerkes, einer sozialistischen für alle Studierenden im Bereich des Hoch- und Fachschulwesens. Das FMI erhielt im Sommer 1950 den Rang einer zentralen Ausbil dungsstätte für die Lehrkräfte des marxistisch-leninistischen Grundla- genstudiums an den Universitäten und Hochschulen der DDR. Dieser Auftrag begründete eine neue Tra dition der Leipziger Universität. Im Oktober 1950 nahmen am FMI 223 Studenten das Studium „Lehrer für Gesellschaftswissenschaften“ auf. Die weitere Durchsetzung des Marxismus-Leninismus an der ge samten Universität blieb auf der Ta gesordnung; die Auseinanderset zung darum wurde in jedem Insti tut geführt. Die Orientierung der naturwis senschaftlichen und medizinischen Forschung auf die gesellschaftliche Praxis war mit besonderen Schwie rigkeiten verbunden. Für eine erfolg reiche Anwendung wissenschaftli cher Erkenntnisse in der Landwirt schaft setzte sich mit Nachdruck An ton Arland ein. Diese waren insbe sondere für die werktätigen Ein zelbauern bedeutungsvoll, die an die sozialistische Umgestaltung ih rer Produktions- und Lebensweise herangeführt werden sollten. Mit arbeiter der landwirtschaftswissen schaftlichen Institute trugen mit Be- Wissenschaft des Marxismus- Leninismus“ sowie bei der Herstel lung und Festigung enger Bezie hungen zur gesellschaftlichen Pra xis gespielt hatte. Im Beisein von Kurt Hager. Paul Fröhlich, Gerhard Harig, Paul Wandel, dem Schriftstel ler und Ehrendoktor der Universität Martin Andersen Nexö und zahlrei chen weiteren hohen Gästen wurde auf einem Festakt am 5. Mai 1953 in der Kongreßhalle der - Leipziger Alma mater der Ehrenname „Karl- Marx-Universität“ verliehen. Schon wenige Jahre nach Grün dung der DDR begannen ausländi sche Bürger ein Studium in der nete die Regierung Gustav Hertz un<j Robert Schröder mit dem Titel „ Hervorragender Wissenschaftler des Volkes“ aus. Erstmals wurde an 396 verdiente Absolventen die Eh rennadel der KMU verliehen. Mit Beginn der sechziger Jahre übernahm das Franz-Mehring- Institut mit der Weiterbildung für Diplomlehrer des Marxismus- Leninismus in der Republik eine neue Aufgabe. Zwischen 1950 und 1961 waren über 600 Diplomlehrer im Direktstudium ausgebildet wor den. Die naturwissenschaftliche Hochschulforschung wandte sich stärker volkswirtschaftlichen Pro blemen zu. Der Ausbau des sozialistischen Ge sundheitswesens vollzog sich Ende der fünfziger Jahre unter den Be dingungen besonders hartnäckiger Angriffe aus der BRD auf die me dizinische Intelligenz. Dank der um sichtigen Förderung der materiellen und technischen Voraussetzungen an der Universität und der aufopfe rungsvollen Arbeit der Ärzte und des medizinischen Pflege- und Hilfs personals konnte die medizinische Betreuung an Umfang und Qualität wesentlich verbessert werden. Ip Rahmen der Pflege internatio naler Wissenschaftsbeziehungen be mühte sich die Universität, vor al lem die Verbindungen zu sowje tischen Hochschulen und Akademie instituten zu erweitern; gleiche Be strebungen gingen auch von sowje tischer Seite aus. Im Juni 1959 un terzeichneten Georg Mayer für die Karl-Marx-Universität und Wladi mir J. Lebedew für die Leningrader Chemisches Institut 1952/56; Erweite rung des Chemischen Instituts 1951/56; Landwirtschaftlich-Gärtnerische Fakul tät 1951/56; Pharmazeutisches Institut 1956; Veterinärmedizinische Fakultät 1945/57; Landwirtschaftlich-Gärtneri sche Fakultät (Teilobjekt Fichtestr.) 1956/ 57; Fakultät für Journalistik 1951/52 und und Vorträgen über Probleme des Pflanzenschutzes zur Steigerung der agrarischen Produktion bei. Wis senschaftler der Mathematisch- naturwissenschaftlichen Abteilung der Philosophischen Fakultät nah men an Beratungen in Industrie betrieben teil und halfen bei der Einführung neuer Arbeitsmethoden. Leopold Wolf leitete umfangreiche Untersuchungen in volkseigenen Chemiebetrieben. Auch in den Kli niken und medizinisch-theore tischen Instituten zeichneten sich neue Traditionen ab. So waren auf wichtigen Gebieten der wissenschaftlichen Arbeit Vor- Hochschulreform. Damit wurde die bis dahin tiefgreifendste Umgestal tung des Hochschulwesens eingelei tet. Vom Herbst 1951 an bereicherten neue Elemente die akademische Aus bildung: das 10-Monate-Studien- jahr, das obligatorische Studium der „Grundlagen des Marxismus- Leninismus“, der Pflichtunterricht in Russisch, der deutschen Sprache und Literatur und in Sport, das Be rufspraktikum sowie die Gestaltung des Studienablaufes nach allgemein verbindlichen Studienplänen und die Einführung des Fernstudiums. Die FDJ-Organisation an der Uni versität Leipzig setzte sich — gelei tet von den Beschlüssen des Zentral rates und vom II. Hochschulpro gramm der FDJ (Januar 1950) — mit jugendlichem Schwung für die Ver wirklichung der Hochschulreform ein. Sie zog am 5./6. April 1951 auf einer zentralen Delegiertenkon ferenz eine erste Bilanz der Erfah rungen beim bisherigen Verlauf des 10-Monate-Studienjahres. Nach der Gründung des Staatsse kretariats für Hochschulwesen er folgten am 21. Mai 1951 auch Verän derungen an der Spitze der Univer sität Leipzig. Zur Entlastung des Rektors wurden vier Prorektoren er nannt. Die Weiterentwicklung aus gewählter Disziplinen erforderte eine Veränderung der Fakultäts- Institut für Anorganische Chemie und Institut für Organische Chemie 1951; Arbeiter-und-Bauern-Fakultät (später Herder-Institut) 1952/54; Kindertages stätte 1954; Landwirtschaftlich- Gärtnerische Fakultät (Lehrgebäude) 1954; Kinderklinik 1954; Medizinische Poliklinik 1955; Veterinär-Pathologi sches Institut (Hörsaal) 1955; Physika lisch-Chemisches Institut 1950/56; Orthopädische Klinik 1945/49; Univer sitätsfrauenklinik 1945/51; Medizini sche Klinik 1945/51; Pathologisches In stitut 1951; Physikalisch-Chemisches In stitut 1945/51; Augenklinik 1950/52; Kinderklinik 1951/53; Botanischer Gar ten 1954; Hygiene-Institut 1953/54; Kli nik für Zahn-, Mund- und Kieferkrank heiten 1952/54; Institut für Gerichtliche Medizin 1952/55; Physiologisch- men im Clara-Zetkin-Park, bei der Abschlußkundgebung auf dem Leip ziger Markt und vielen weiteren Kulturveranstaltungen etwa 100 000 Leipziger Bürger Anteil an dem Ju biläum. Als erste Hochschullehrer der Karl-Marx-Universität zeich- Karl - Marx - Universität Leipzig Freundschaftsvertrag über Zusam menarbeit, vorwiegend zur Förde rung des Wissenschaftleraustauschs, der Information über wissenschaft liche Vorhaben und Veranstaltun gen und des Austauschs von wissen schaftlicher Literatur. Von diesem Vertrag ging eine Förderung des wissenschaftlichen Lebens der Part neruniversitäten aus, er ermöglichte eine vielseitige und nützliche Ko- operation. Im gleichen Jahr gab die Sowjetunion über 1100 wertvolle Universitätsdokumente zurück, die während der letzten Kriegstage 1945 von sowjetischen Truppen sicherge stellt worden waren. Der Entwicklungsstand der Karl- Marx-Universität, ihre . Struktur und ihre Kapazität entsprachen dank der richtigen Wissenschafts- und Hochschulpolitik der SED und der Regierung den derzeitigen Er fordernissen. Im Zeitraum 1946 bis 1961 war die Zahl der Beschäftigten von 1348 auf 8903 gestiegen, die der Hochschullehrer von 84 auf 284, die der wissenschaftlichen Mitarbeiter von 288 auf 1994 und die der Stu dierenden von 2411 auf 13 417. An der Universität gab es im Verband der zehn Fakultäten außer den tech nischen Wissenschaften alle wichti gen Disziplinen. Die historisch ge wachsene, übermäßige Aufsplitte rung in selbständige Struktureinhei ten, nämlich in 111 Institute, 14 Kli niken. 5 Tierkliniken und 4 selbstän dige Abteilungen, erschwerte aller dings eine straffe und effektive Lei tung der Universität. In den 15 Jahren seit der Wieder eröffnung hatte die Universität zahl reiche Beiträge zur Wissenschafts entwicklung, zur Lösung volkswirt schaftlicher Aufgaben, zur Meiste rung des wissenschaftlich-tech nischen Fortschritts, zur Hebung des geistig-kulturellen Niveaus und zur sozialistischen Erziehung gelei stet. Eine Pionierrolle spielte sie bei der Entwicklung des dialektischen und historischen Materialismus, der politischen Ökonomie des Kapitalis mus und des Sozialismus sowie des Wissenschaftlichen Kommunismus zu eigenständigen Wissenschaftsdis ziplinen. Bedeutende wissenschaft liche Leistungen wurden in der Ge schichtswissenschaft, der Literatur wissenschaft, in der Physik, auf Ge bieten der Inneren Medizin und der Chirurgie, der Gynäkologie und Ge burtshilfe erbracht. keiten im Oktober gestalteten zu einem Höhepunkt in der schichte der Universität. Am der Karl-Marx-Universität“ Medizinische und Veterinärmedizi nische Fakultät, waren im Verlaufe der antifaschistisch-demokratischen Umgestaltung neue Fakultäten ge treten; durch Eingliederung der Handelshochschule die Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakul tät. die Pädagogische Fakultät die Gesellschaftswissenschaftliche Fa kultät und die Arbeiter- und Bau ernfakultät. Im April 1951 verfügte das Staats- ■ Sekretariat die wissenschaftlich not wendig gewordene Aufgliederung der Philosophischen Fakultät in eine Philosophische, eine Landwirt schaftlich-Gärtnerische und eine Mathematisch-Naturwissenschaftli che Fakultät. Die Gesellschaftswis senschaftliche Fakultät hatte ihre Aufgabe erfüllt und wurde aufge löst. Einige ihrer Wissenschaftsberei che übernahm die Wirtschaftswis senschaftliche Fakultät. Im Bereich der Gesellschaftswissenschaften gab es einige Neugründungen von Insti tuten bzw. Veränderungen in der In stitutsstruktur. Gegründet wurde 1951 das Institut für Publizistik und Zeitungswissenschaft, ein Institut für Geschichte des deutschen Vol kes (später Institut für deutsche Ge schichte) und das Institut für Ge schichte der Völker der UdSSR (spä ter Geschichte der europäischen Volksdemokratien). Das Historische Institut wurde mit dem Institut für Kultur- und Universalgeschichte zum Institut für Allgemeine Ge schichte vereinigt. Damit besaß die Leipziger Universität eine Struktur, die eine weitere erfolgreiche Ent wicklung gewährleisten konnte. anknüpfend an den Aufruf des ZK beim Eisenbahnbau und in der Medizinstudent Wilfried Wehner, richtung 1409 1984
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