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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1984
- Erscheinungsdatum
- 1984
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198400003
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19840000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19840000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise vorlagebedingter Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 1984
-
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Band 1984
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UZ/38 19. Oktober 1984 ' । THEORIE UND PRAXIS 3 Erkenntnisse aus dem Parteilehrjahr in täglicher Arbeit konsequent anwenden Zur Verantwortung des Propagandisten für hohes Niveau der politischen Schulung Wir alle wissen, daß der Kampf um die Erhaltung des Friedens die derzeitig wichtigste Aufgabe ist, denn der Frieden ist in der Gegen wart äußerst gefährdet. Genosse Erich Honecker konstatierte in die sem Zusammenhang: „Nicht nur, daß die Gefahren für den Frieden gewachsen sind, gewachsen sind auch die Kräfte, die dem entgegen wirken. Sie gehen von der Möglich keit aus, daß die Lage trotz der er höhten Bedrohung durch die aggres siven Kreise der USA und der NATO nicht unumkehrbar ist ... Im Interesse der Friedenssicherung kommt es darauf an, die prinzipielle Haltung der sozialistischen Bru derländer zu den Grundfragen der Gegenwart umfassend zu erläu tern.“ (ND vom 18./19. 8. 1984) In diesem unserem Kampf um den Frieden kommt dem Parteilehr jahr als der Hauptform der Partei schulung eine wichtige und wachsende Bedeutung zu. Ein we sentliches Anliegen des Parteilehr jahres sehe ich in der Beantwortung der Grundfragen unserer Zeit aus marxistisch-leninistischer Sicht, um auf diese Weise mitzuhelfen, daß po litisch-ideologische Klarheit bei je dem Genossen zu bewußten Taten für die Stärkung unseres sozialisti schen Staates und damit auch zur Erhaltung des Friedens führt. Darin besteht zugleich die große politische Verantwortung des Propagandisten. Bei der Vorbereitung und Durch führung der Seminare ruß sich der Propagandist immer der beiden Funktionen des Parteilehrjahres be wußt sein. Die bildende Funktion wird bekanntlich realisiert durch die Vermittlung bzw. Festigung mar xistisch-leninistischer Kenntnisse, die Behandlung aktueller Fragen der Politik unserer Partei wie auch durch die immanente Auseinan dersetzung mit der imperialisti schen Politik und Ideologie. Weit aus schwieriger ist es. der erziehe rischen Funktion — Konsolidierung sozialistischer Überzeugungen als Voraussetzung für parteiliches Han deln am Arbeitsplatz, im Wohnge biet etc. — voll gerecht zu werden. Von diesen beiden Funktionen aus gehend, habe ich die Vorbereitung auf die Leitung eines jeden Semi nars immer unter zwei Aspekten ge sehen. 1. Um ein hohes theoretisches Niveau der einzelnen Veranstaltun gen zu sichern, wurden die zu ver ¬ mittelnden Fakten zu den verschie denen Themen jeweils in die Theo rie des sozialistischen Aufbaus ein geordnet. (Ich leitete einen Zirkel zur Geschichte der SED.) Dabei wurde auf relevante konkret-historische ge sellschaftliche Prozesse, aber auch auf aktuell-politische Ereignisse Be zug genommen. 2. Die methodische Aufbereitung des Themas sollte von jedem Propagandisten sehr sorgfältig vor genommen werden. Sie verlangt pädagogisches Geschick und ist ab hängig von der personellen Zusam mensetzung, vom politisch-ideolo gischen und auch allgemeinen Qua lifikationsniveau der Zirkelteilneh mer. Bei Beachtung dieser Gesichts punkte hat sich ein problemorien tiertes Herangehen an das jeweilige Thema bewährt und letztlich zum schöpferischen Meinungsstreit bei getragen. Jeder Propagandist sollte sich dar über im klaren sein, daß das Zu standekommen schöpferischer Dis pute viel davon abhängt, wie er die Diskussion zu leiten vermag. Nach meiner Meinung können die diesbe züglichen Hinweise des Genossen O. Ernst sehr hilfreich sein. „Die gute Leitung der Seminardiskussion durch den Propagandisten muß sich in erster Linie auf die Anregung und Steuerung des aktiven, schöpfe rischen und . erkenntnisfördernden Gesprächs zwischen den Teilneh mern konzentrieren. Nicht, der Propagandist arbeitet am besten, der selbst am meisten spricht, son dern der,'der es am besten versteht, die lebendige Diskussion der Teil nehmer in Gang zu bringen und ziel strebig zu führen. In einem guten Zirkel des Parteilehrjahres herrscht ein Wechselgespräch vor, an dem möglichst alle Genossen beteiligt sind, in dem der Propagandist den noch die Führung (immer auf die Er reichung des Zieles gerichtet) fest in der Hand behält und den Genossen der nötige Spielraum gewährt wird, um von Anfang bis zum Schluß des Seminars aktiv teilzunehmen. “ (Otto Ernst, Das politische Gespräch im Parteilehrjahr, Berlin 1975, S. 6) Auf ein Problem möchte ich noch hinweisen. Es betrifft die Organisie rung des Selbststudiums, insbeson dere des Klassikerstudiums. Noch nicht von allen Genossen wird die Notwendigkeit des selbständigen und tiefgründigen Eindringens in die Werke der Klassiker erkannt. Letztlich kann aber nur auf diese Weise die wissenschaftliche Arbeits methode, die materialistische Dia lektik der Klassiker begriffen wer- den. Das wiederum ist bekanntlich eine Grundvoraussetzung für die schöpferische Umsetzung der Er kenntnisse der Klassiker in der eige nen Arbeit. Dr. sc. RITA BAUMANN, GO ANW Seit 35 Jahren im ältesten botanischen Garten Europas Anläßlich des 35. Jahrestages der DDR mit dem Hubert-Jusek-Preis der Karl-Marx-Universität geehrt: Karl-Heinz Kaletta Er kennt sich aus in der Flora un serer Breiten wie in der Asiens, Süd- amerikas oder Australiens. Die Si cherheit im Umgang mit Namen und Zahlen läßt auf eine große Be rufs- und Lebenserfahrung schlie ßen. Dieser Eindruck wird gleich sam bestätigt von seinem weißen Haar. Karl-Heinz Kaletta ist dem Rentenalter nicht mehr fern. Hätte er’s nicht selber erwähnt, wer fragte danach ?! Sein Revier und sein Pläsier, Be ruf und Berufung — das sind ihm der älteste ständig existierende bota nische Garten Europas — der Botani sche Garten der KMU Leipzig ge worden. Seine unermüdlichen Anstren gungen und seine auch internatio nal anerkannten Leistungen wurden anläßlich des 35. Jahrestages der Re publik mit dem Hubert-Jusek-Preis der KMU gewürdigt. Mit dem 35. Re publikgeburtstag kann auch er per sönlich auf 35 Jahre an der Univer sität zurückblicken. 1949 an den Bo tanischen Garten gekommen, seit 1963 Lehrbeauftragter des Instituts für Tropische Landwirtschaft — wer könnte da die Zahl vor allem der ausländischen Studenten noch er mitteln, die durch seine Hände gin gen? Das Profil des Leipziger Gartens - in der Republik gibt es übrigens insgesamt 12 botanische Gärten — wird geprägt durch die Pflanzen welt Mittel- und Südamerikas und Tropische Nutzpflanzen. Karl-Heinz Kaletta unterrichtet die Studenten Lateinamerikas, Asiens, Afrikas in Bodenkunde, Düngung, Obst- und Gemüsebau, Melioration u. a. m. Mit viel Einfühlungsvermögen, sich auf die Mentalität seiner Stu denten einstellend, sieht er in jeder neuen Aufgabe seine Aufgabe, die zu lösen ist, bei der es Probleme vor wärtsschreitend zu bewältigen gilt. Und es wundert nicht, daß die Ver bindung zu „seinen Schülern“ — „die manchmal anhänglich sind wie kleine Kinder“ (K.-H. K.) — oft über Jahre hinweg nicht abreißt. Ob da eines Tages ein Bus mit kuba nischen Freunden, ehemalige Stu denten am ItL, vor der Haustür Karl-Heinz Kaletta während der Ausbildung mit Studenten. Foto: HÜBNER hält oder ob er als Experte nach Bul garien, Vietnam oder Mittelasien kommt — überall genießt er hohe Wertschätzung als Fachmann und Mensch. Und Karl-Heinz Kaletta kommt nie mit leeren Händen. In Zusam menarbeit mit Betrieben der DDR- Düngemittelindustrie werden im Bo tanischen Garten neue Methoden der Düngung an tropischen Zier- und Nutzpflanzen getestet, deren Er gebnisse sich im Düngemittelexport niederschlagen. Sein Spezialgebiet allerdings sind der Kaffeeanbau und die Kaffeedüngung der coffea arabica in kaffeeanbauenden Län dern. In diesem Zeichen stand ein Forschungsauftrag in den Jahren 1962 bis 65, dessen Ergebnisse Viet nam und Kuba nutzen konnten, stand seine Tätigkeit bis 1972 als Leiter einer Lehr- und Versuchssta tion und steht seine Mitarbeit im ■Wissenschaftlichen Beirat zur Reali sierung des Regierungsabkommens „Rohkaffee SR Vietnam“. Gern er innert er sich an seine Tätigkeit in jenem Land, als er den vietname sischen Kollegen und Genossen beim Anlegen von Kaffeeplantagen mit Rat und Tat zur Seite stand. Daß Kollege Kaletta dennoch oder zugleich ein leidenschaftlicher Teetrinker ist, kann einen schon schmunzeln lassen. Jahrelange Kontakte verbinden ihn mit Teutschenthal, wo er Lehr gänge für landwirtschaftliche Ka der aus vorwiegend arabischen Staa ten durchführt, ihnen Fachwissen vermittelt und, zugleich Einblick in Theorie und Praxis der sozialisti schen Landwirtschaft gewährt. Viel wäre noch zu berichten über diesen bemerkenswerten Menschen und Kollegen Karl-Heinz Kaletta, über den Kollektivleiter und seine Bemühungen um die Verbesserung der Arbeits- und Ausstellungsbedin gungen in der Johannisallee, die Pu- blikations- und Vortragstätigkeit — über einen Menschen, bei dem Hobby und Beruf eine fruchtbare Symbiose zu unser aller Nutzen ein gegangen sind. Aufgeschrieben von STEFFI GRÜNEWALD A uf ihrer festlichen Mit gliederversammlung an läßlich des 35. Jahrestages der DDR beschlossen die Kommunisten der Grundor ganisation TV Schwerpunkte für die weitere Gestaltung der Parteiarbeit. Sie stellen sich das Ziel, in Weiterfüh rung der initiativreichen Ar beit zum Republikjubiläum und in Auswertung der ein gelösten vielfältigen Ver pflichtungen, die Leistungen der Sektion in Ausbildung und Erziehung, Forschung und Weiterbildung' in Vor bereitung auf den 40. Jahres tag der Befreiung weiter zu erhöhen. Im folgenden einige Aus züge aus dem Beschluß: 1. Die Arbeit in der GO ist darauf auszurichten, — die Festigung der Kampf kraft über die Erhöhung des Niveaus der Parteiarbeit in den APO und allen PG und mit dem Ziel der Mobilisie rung aller Genossen weiter zu erhöhen, — die Wirksamkeit der poli tisch-ideologischen Arbeit in allen Arbeits- und Studien kollektiven unter Verantwor tung der Genossen zu ver bessern, — eine solche Atmosphäre zu schaffen, daß in den Haupt prozessen der Arbeit an der Sektion die Reserven noch mehr genutzt und hohe Lei stungen erbracht werden. Kommunisten der GO TV mit vielfältigen Initiativen zum 40 Jahrestag der Befreiung 2. Die gewählten Leitungen und alle Genossen richten die politisch-ideologische Arbeit darauf, die Leistungsatmo sphäre in den Kollektiven nach den Maßstäben des 7. und 8. Plenums weiterzuent wickeln. In allen Parteigrup pen ist die begonnene Dis kussion um die ehrliche und offene Bewertung der Arbeit jedes einzelnen Genossen, ent sprechend dem Beschluß der KL zur Durchsetzung des Lei stungsprinzips vom 21. 12. 1983, weiterzuführen. 3. Das Niveau der innerpar teilichen Arbeit an der GO ist durch Verbesserung der indi viduellen Arbeit zu erhöhen. Die GOL und APL richten ihre besondere Aufmerksam keit auf die Arbeit mit den Parteigruppenorganisatoren. 4. In Verantwortung der APL ist schwerpunktmäßig die Arbeit der Parteigruppen der Studenten zu verbessern. 5. In stärkerem Maße ist in der GO die Arbeit mit Partei- aufträgen zu entwickeln. 6. Eine besondere Aufgabe jeder APO ist die Gewinnung von Kandidaten und ihre Erziehung zu erprobten Mit gliedern unserer Partei. 7. In der Erziehung und Ausbildung muß die För derung begabter Studenten weiter vorangebracht werden. Durch die staatliche Leitung sind weitere Formen zu ent wickeln. 8. Das marxistisch-lenini stische Grundlagenstudium ist als Hauptform der poli tischen Bildung der Studenten auf hohem Niveau durchzu führen. 9. Der Niveauanstieg der Ar beit der FDJ-GO ist fortzu setzen. Das verlangt schwer punktmäßig eine Verbesse rung der Arbeit der gewähl ten Leitungen. 10. Die GOL verstärkt ihre Führungstätigkeit bei der Wei terentwicklung der interdis ziplinären Arbeit und weite ren Qualifizierung leistungs fähiger Forschungskollektive. Der Forschungsplan des Jah res 1985 ist mit höchsten Er gebnissen in allen Positionen zu erfüllen. 11. Aus Anlaß des 40. Jah restages der Befreiung ist in allen Kollektiven eine Ni veauerhöhung der DSF- Arbeit anzustreben. Gemein sam mit der Gewerkschaft werden vielfältige Formen der DSF-Arbeit entwickelt, die alle Seiten des Bruder bundes mit der UdSSR und die Rolle der Sowjetunion für die Erhaltung des Friedens hervorheben. 12. Die Gewerkschaftswah len sind unter der führenden Einflußnahme der Genossen als Höhepunkt im politischen Leben jeder Gewerkschafts gruppe zu gestalten. Im Mit telpunkt der Aussprachen muß die Diskussion um eine weitere Erhöhung der Quali tät der Gewerkschaftsarbeit in den Gruppen und der Bei trag der Gewerkschaft zur Er schließung weiterer Reserven in der Arbeit stehen. Großes persönliches Engagement für eine weitere Verbesserung der medizinischen Betreuung Mit Einzug in das Bettenhaus günstigere Arbeits- und Lebensbedingungen sowie Behandlungsmöglichkeiten Erst jetzt ist mir als Stations schwester und meinem Kollektiv so richtig zum Bewußtsein gekommen, welch großzügige Mittel aufge bracht wurden, um einerseits die Ar beits- und Lebensbedingungen für alle Mitarbeiter zu verbessern, zum anderen aber auch die Behandlungs voraussetzungen für unsere Patien ten entscheidend zum Positiven ver ändert werden konnten. Dies ist der Ausdruck der auf das Wohl des Vol kes gerichteten Politik unseres Staa tes. Mit dem Einzug in das Betten haus übernahmen wir eine große Verantwortung und er bedeutete Umstellung unserer gesamten Ar beitsorganisation. Relativ schnell gewöhnten sieh Pa tienten und Mitarbeiter an die neuen Gegebenheiten, die für beide Seiten viele Vorteile, aber auch Pro bleme brachten. Standen uns in Dö sen jeweils 4 Säle mit 6 bis 14 Bet ten zur Verfügung, so leben unsere Patienten jetzt in 4-Bett-Zimmern. Dadurch ist die Kommunikation der Patienten untereinander, aber auch unser Überblick über viele Patien ten gleichzeitig erschwert. Aber ge rade das persönliche Gespräch ist Hauptbestandteil unserer therapeu tischen Arbeit. Das Kollektiv paßte sich der neuen Situation an und ge meinsam fanden wir neue Möglich keiten, die Betreuungsqualität zu verbessern. Ein Beweis dafür ist, daß die Pa tienten sich den gegebenen Situa tionen besser anpassen. Unsere vor dringlichste Aufgabe ist es, einen überregionalen Nachweis zu erbrin gen, daß entsprechend der Besch’uß- Vorlage des Ministeriums für Ge sundheitswesen die Psychiatrie durchaus eingliederbar in ein All gemeinkrankenhaus ist. Diese Ein gliederung bietet nicht nur unserer Klinik Vorteile, sondern wir ma ¬ chen anderen Kliniken differen zierte Angebote in der interdiszipli nären Zusammenarbeit, speziell in der Konsiliarbetreuung. So arbeiten wir an einer gemeinsamen For schungsaufgabe der Gastroenterolo gie, der Inneren Medizin, der Chir urgie und der Sektion Psychologie. Wir beteiligen uns an der Entwick lung von Rehabilitationsprogram- men für Patienten mit Myocardin farkt, besonders in der Erarbeitung von Gruppenprogrammen. All das ist uns deshalb optimal möglich, weil wir jetzt örtlich eng miteinan der arbeiten. Auch in der Erziehung und Aus bildung unserer- Studenten an der Klinik bieten sich neue Möglichkei ten. So erarbeiten wir gemeinsam mit der Inneren Medizin, Dr. Bosse, Tonbandmaterial für die medizi nisch-psychologischen Seminare, welche auch praxisrelevant sind. Vor allem in der Weiterbildung wer den sich entscheidende Verände rungen ergeben. So hoffen wir, daß das Interesse an psychotherapeu tischen Grundkursen bei den Ärzten und mittleren medizinischen Mitar beitern geweckt wird. Das hätte den Vorteil, daß das Arzt-Patient- Verhältnis zum Wohle des Patien ten entscheidend verbessert würde. Umzug — Eingewöhnungsphase — und nun die Arbeit im Bettenhaus be deutete und bedeutet noch immer für uns alle ein großes persönliches Engagement, hohes Verantwortungs bewußtsein und ein gestiegenes Be rufsethos. Mit der Erreichung der vollen Funktionsfähigkeit unserer Klinik leisten auch wir Mitarbeiter der Klinik vom Arzt bis zur tech nischen Kraft einen entscheidenden Beitrag zur Stärkung unserer Deut schen Demokratischen Republik. CAROLINE OPPERMANN, Schwester, GO Medizin NEU BEI DIETZ EVNm IMS»« HnümKA „... und man hört schon die Revolte im Untergrund rollen.. Louis Blanc / Louis Auguste Blanqui / Ludwig Börne / Jewgeni Tarle: Die Lyoner Arbeiteraufstände 1831 und 1834, hrsg. und eingel. von Kurt Holzapfel, Dietz Verlag, Berlin 1984 (Schriftenreihe Geschichte) In dem vom VI. Weltkongreß der Kommunistischen Internationale 1928 angenommenen Programm heißt es: „Die Kommunistische In ternationale setzt alle glorreichen, heroischen Traditionen der interna tionalen Arbeiterbewegung fort: die Traditionen der englischen Charti sten und der französischen Aufstän dischen von 1831, der revolutionä ren Arbeiter Deutschlands und Frankreichs von 1848, der unsterbli chen Kämpfer und Märtyrer der Pa riser Kommune...“ Diese Aufzählung, die noch fort gesetzt wird, beweist, daß die re volutionäre Weltorganisation sich als aktve Erbin aller revolutionä ren Traditionen im Sinne des Goe the-Wortes „Was du ererbt von dei nen Vätern hast, erwirb es, um es zu besitzen“ verstand. Es steht deshalb der marxistisch- leni nisti sehen Gesch i chts wi ssen- schaft der DDR gut zu Gesicht, wenn sie die von der Komintern nach 1919 begonnene Traditions pflege fortsetzt und dabei dank der veränderten Bedingungen eine hö here Qualität erreicht. Daß die Lyoner Arbeiteraufstände von 1831 und 1834 einem größeren Kreis nahegebracht werden können, ist das Verdienst von Dr. sc. Kurt Holzapfel, Dozent an der Sektion Ge schichte der KMU. Er hat in jahrelanger Forschungs arbeit die wissenschaftlichen Grund lagen für die in diesem Jahr er folgte Edition von Texten zu den Er eignissen von 1831 und 1834 geschaf fen. Als Historiker, der um die Sugge stivkraft der Quellen weiß, wählte er Texte von Louis Blanc, einem der Begründer des kleinbürgerlichen So zialismus, von Louis Auguste Blan qui, den Marx als „Kopf und Herz der proletarischen Partei in Frank reich“ bezeichnete und von Ludwig Börne, dem 1786 in Frankfurt ge borenen späteren Schriftsteller und Publizisten, aus. Daran schließt sich ein Kapitel aus dem Werk des be rühmten sowjetischen Historikers Jewgeni Tarle „Die Arbeiterklasse in Frankreich zu Beginn der Maschi nenproduktion“ an: Das wirft natürlich sofort die Frage auf, weshalb der Herausgeber diesen vier Texten einen inhaltlich anspruchsvollen und im Stil an Franz Mehring geschulten Prolog voranstellte. Die Antwort ist offensichtlich. Ob wohl Tarles Arbeiten heute noch le senswert sind (deshalb ja die Auf nahme), sind seit ihrem Erscheinen mehrere Jahrzehnte vergangen und Kurt Holzapfel verstand, seine Auf gabe als Herausgeber darin, dem Le ser den neuesten Forschungsstand zu vermitteln. Ausgehend von der Einschätzung der Klassenlage von Bourgeoisie und Proletariat vor der Julirevolution 1830 über die Schil derung der Klassenverhältnisse in Lyon, wo schon vor der Großen Französischen Revolution der eigent lich sekundäre Widerspruch im.Drit ten Stand zwischen Bourgeoisie und Volksbewegung zum Hauptwider spruch geworden war, werden de tailliert Ursachen und Folgen der Lyoner Aufstände untersucht. Der Abschnitt „Lyon und der Adel Euro pas“ mag auf den ersten Blick in einer derartigen Einleitung einen Verfremdungseffekt auslösen, er füllt jedoch voll und ganz die ihm zugedachte Funktion: zur Wertung der Ereignisse beizutragen und die komplizierte internationale Situa tion zu erhellen. Die Schrift beweist erneut die Be rechtigung der Forderung solcher namhafter Historiker wie Ernst Wer ner, erst dann über historische Er eignisse, Prozesse und Persönlich keiten für einen größeren Kreis zu publizieren, wenn der notwendige Forschungsstand erreicht ist. Die hohe Qualität dieser Folge der Schriftenreihe Geschichte des Dietz Verlages ist dieser Voraussetzung ge schuldet. Es ist freilich kein Buch, das man in einem öffentlichen Ver kehrsmittel lesen kann, sondern ver langt die Stille von Bibliothek oder Studierstube. GÜNTER KATSCH
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