6 AUS DEM BEREICH MEDIZIN 27.Jul1984 UZ/3Ö Blick vom Platz des Anästhesisten. Hinter dan-Abdecktüchem beginnt die sterile Zone und das OP-Feld, / Oberarzt Dr. sc. med. Karl Emmrich stillt Blutungen mit einem Elektrochirurgie gerät. Hilfe für Ronnys Leben Ein Bildbericht aus der Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie des Bereiches Medizin S ein erster Geburtstag liegt erst tion beginnt. wenige Wochen zurück. Der Seit Beginn des Jahres wurden kleine Ronny hat eine angebo- hier in der Klinik für Herz- und Ge- rene Herzklappenverengung . zwi- fäßchirurgie etwa sieben bis .acht sehen der linken Herzkammer und Operationen pro Woche durchge- der Körperschlagader (Aorta). Jetzt führt. Am 4. Januar war die re- liegt er auf dem OP-Tisch, und die konstruierte Klinik eingeweiht wor- Herz-Lungenmaschine hat seine den. Jetzt haben sich nicht nur die wichtigsten Lebensmechanismen Arbeitsbedingungen für die Mit- übernommen. Die eigenliche Opera- arbeitet- verbessert, sondern es steht ein OP-Tisch mehr zur Verfügung, die Anzahl der Intensivbetten wurde verdoppelt, und eine zusätz liche Normalbettenstation wird ge nutzt. Mit ruhiger Hand und bei voller Konzentration aller, immerhin sind während so einer Operation ständig etwa neun bis zehn Ärzte und Schwestern anwesend, löst Oberarzt Dr. sc. med. Karl Emmrich mit ge zielten, kleinen Schnitten die Ver wachsungen zwischen den Aorten klappentaschen des kleinen Ronny. 11 Ärzte gehören zur Stammbe satzung dieser Klinik. Dazu kom men noch fünf Anästhesisten aus dem Funktionsbereich der Herzanäs thesie. Gegründet wurde die Klinik 1961 als eine der ersten Spezialkliniken dieses Fachbereiches in Europa. In der DDR ist sie auch heute noch die inzige selbständige Universitäts klinik dieses medizinischen Zwei ges. Direktor der Klinik ist Prof. Dr. sc. med. Lindenau seit September vorigen Jahres. In diesem Moment sehen alle ge spannt auf einen Monitor. Jetzt muß Ronnys Herz wieder selbst schlagen, denn der Eingriff ist been det und die Herz-Lungen-Maschine wird abgeschaltet. Es schlägt. Auf diesen Augenblick warten die Mit arbeiter der Klinik 250- bis 300mal im Jahr. Alles ist vorbei. Die Anästhesistin trägt Ronny, dessen Herz zur Sicher heit noch von einem Herzschrittma cher begleitet wird, in die Intensiv station. Dort wird er rund um die Uhr überwacht und umsorgt. Eine Woche später sitzt er bereits wieder lebensfroh im Bett und' Hier werden Kanülen für das Anschließen an die Herz-Lungenmaschine eingeführt und festgebunden. Bild links: Eine Infusionsflasche, aus der ein Narkosemittel getropft wird. Bild unten: Die Operation ist beendet, und Ronny wird zur Intensivstation ge bracht. Noch wird er beatmet. lacht. Seine Eltern sind überglück lich und können ihn besuchen. Aus gezeichnete Ärzte und Schwestern haben ihm geholfen. Ein Dankeschön in seinem Na men. Text und Fotos: LUDWIG RAUCH ce Oberarzt Dr. med. Hutschenreiter ist während der Operation erste OP-Assistenn Die instrumentierende Schwester (links), die sich in der sterilen Zone befindet) bekommt einen Trennageschiauch gereicht. Foto unten: Nach einer Woche sitzt Ronny schon wieder spielend in seinem Bett und lacht.