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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1984
- Erscheinungsdatum
- 1984
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198400003
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19840000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19840000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise vorlagebedingter Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Ausgabe
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Zeitschrift
Universitätszeitung
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Band
Band 1984
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Neues aus der Sowjet wissenschaft Regenerierung des Knorpelgewebes Vollständig möglich Zwei Wissenschaftler des so- Jietischen wissenschaftlichen “entralen Forschungsinstituts tür Traumatologie und Orthopä- : le haben experimentell die frü- le unbekannte Erscheinung der Follständigen Regenerierung des norpelgewebes beschädigter Ge- enke festgestellt. Sie wiesen Dach, daß die Regenerierung er- olgt, wenn einers. 'ts eine nor- Dale Bewegung des beschädig- 69 Gelenkes für die schnellst- Bögliche Wiederherstellung sei- 8 Struktur und Funktion er- olgt und andererseits, so para- p dies auch klingen mag, Ruhe r das Gelenk gewährleistet "ird und übermäßige Reibung so- hie übermäßiger Druck, welche Qie Gelenkenden verletzen, voll- fommen ausgeschlossen werden. Doch wie sollen Ruhe und Be- Negung gleichzeitig in Einklang Bebracht werden? Durch die von beiden sowjetischen Wissen- Eehaftlern entwickelte Behand- Nngsmethode sowie Scharnier- Aistraktionsapparate zur Wie- derherstellung der Funktionen des Ellenbogen-, Handwurzel- Und des Fingergrundgelenks, der Aticulation interphalangea, des Knie- und des oberen Sprungge- enkes gelang es, diesen Wider- Spruch zu lösen und ein Be- Wegen im vollkommen entlaste- en Gelenk zu erreichen. Die wissenschaftliche Bedeu- °ng dieser sowjetischen Ent- leckung, die patentiert wurde, besteht darin, daß sie wesentlich die bisherigen Ansichten über lie Regenerierung des Gelenk- “horpels veränderte. Aus: „Prawda“ vom 28. Mai Entwöhnungskur mit Kaugummi Im sowjetischen Großkondito- Sei- und Teigwarenkombinat in Arewan (Armenische SSR) sind Sie ersten Industrieserien des Deuen sowjetischen Nichtrau- Cher-Kaugummis produziert wor- “en, der unter der Bezeichnung Gamibasin" in den Handel ge- angen wird. ...Eine Schachtel Gamibasin, die eine Entwöhnungskur reicht, Zird zum Preis von viereinhalb Rubel in der UdSSR erhältlich Ssin. Das wissenschaftliche Mnions-Forschungsinstitut zur Überwachung und Standardisie- tUng von Arzneimitteln nahm lie letzten Überprüfungen vor. Alle vorangegangenen Analysen hätten bereits hervorragende Er- Bebnisse erbracht. Das in Minsk erfundene und Dtwickelte neue sowjetische Präparat hat den Vorzug, daß keine Entzugserscheinungen wie bei Antinikotin-Präparaten, die anderen Ländern entwickelt Wurden, auftreten. (Siehe auch •2 16, S. 5.) Aus: „Iswestija" vom 22. Mai Übersetzungen: E. LOHSE Interdisziplinäre Diskussion vor dem VI. Philosophie-Kongreß Emotionen und bewußtes Handeln Philosophen, Psychologen, Pädagogen, Journalistikwissenschaftler und Mitarbeiter des Zentralinstituts für Jugendforschung führten einen interessanten und konstruktiv-kritischen Meinungsaustausch In Vorbereitung des VI. Philoso phie-Kongresses der DDR, der vom 17. bis 19. Oktober 1984 in Berlin stattfinden wird, fand eine interdis ziplinäre Diskussion mit Dozent Dr. sc. Alfred Arnold (Stellv. Leiter des Bereiches „Philosophische Fragen der Wissenschaftsentwicklung“, Akademie der Wissenschaften der DDR) zu seiner Monographie „Emo tionen und bewußtes Handeln“ statt, die 1983 als Manuskriptdruck des Zentralinstituts für Philosophie der AdW erschienen war. Im Rahmen der von Prof. Dr. sc. Werner Müller geleiteten For schungsgruppe „Philosophische Fra gen der Entwicklung des geistigen Lebens im realen Sozialismus“ kam es am 12. April 1984 zu einem inter essanten, konstruktiv-kritischen Meinungsaustausch, an dem sich so wohl Philosophen der Sektionen Phi losophie (Prof. Dr. sc. S. Böhnisch) und Marxismus-Leninismus als auch Psychologen (Prof. Dr. sc. W. Kessel, Prof. Dr. sc. W. Meischner), Pädagogen, Journalistikwissen schaftler sowie Mitarbeiter des Zen tralinstituts für Jugendforschung (Dr. sc. D. Schreiber) aktiv beteilig ten. Emotionen (oder Gefühle) haben auf das individuelle und kollektive Leben der Menschen zweifelsohne starken aktivierenden — richtung weisenden und regulierenden oder hemmenden und desorientierenden — Einfluß. Deshalb rückt gerade un ter unseren gegenwärtigen Bedin gungen das dialektische Verhältnis von Emotionen und bewußtem Han deln mindestens aus drei Gründen in den Blickpunkt, wenn es gilt, Ent wicklungsprobleme des geistigen Le bens im realen Sozialismus einer praxisnahen, konstruktiven Lösung zuzuführen. Emotionen erfüllen nicht ersetzbare spezifische Funktionen Erstens sind Emotionen mit der wachsenden Rolle des subjektiven Faktors, mit der Aktivität der sozia len und individuellen Subjekte des sozialen Fortschritts untrennbar ver bunden. Im Komplex der psy chischen Tätigkeitsregulation erfül len sie — wechselwirksam mit allen anderen Komponenten verbunden — eine notwendige, nicht ersetzbare spezifische Antriebs-, Orientie- rungs- und Regulationsfunktion. Zweitens sind Emotionen als spe zifische Form subjektiver Widerspie ¬ gelung objektiver Realität untrenn bar mit Prozessen der Herausbil dung, Reproduktion und Entwick lung des Massenbewußtseins ver knüpft, das heißt mit dem konkret historischen Entwicklungsstand des Bewußtseins der Werktätigen der so zialistischen Gesellschaft, ihrer Kol lektive und der einzelnen Persön lichkeit. Massenbewußtsein schließt als praktisches Handlungsbewußt sein der Menschen nicht nur unmit telbar eigene Alltagserfahrungen und mehr oder weniger bewußt an ¬ geeignete und verarbeitete theoreti sche Erkenntnisse und Wertungen, sondern auch emotionale Erlebens qualitäten und persönlich verfe stigte, mehr oder weniger stabile Überzeugungen ein. Bekanntlich hatte Karl Marx die Totalität der Gemütskräfte der revolutionären Ar beiterklasse im Auge, als er auf zeigte, daß die Theorie zur materiel len Gewalt wird, sobald sie die Mas sen ergreift. Denn dieses „Ergrei fen“ bezieht sich nicht nur auf das theoretische Aneignen und Verar beiten, sondern schließt gerade auch emotionale, erlebensmäßige Kom ponenten des Bewußtseins ein. Die unmittelbare erlebensmäßige Wer tung von Subjekt-Objekt-Beziehun- forschung und Praxis UZ gen und der sie vermittelnden Tätig keit mit ihren sozialen Wechselbe ziehungen durch das soziale und in dividuelle Subjekt hat im Massen bewußtsein eine wesentliche regula tive Funktion. Drittens schließlich ist den Emo tionen — sowohl als spezifische sub jektive Widerspiegelungsform und als Komponente psychischer Tätig- keitsregulation als auch hinsichtlich ihrer Bewertungs- und Motivie rungsfunktion sowie ihres Platzes in der sozialen Kommunikation — in der Leitungstätigkeit insgesamt und im Bildungs- und Erziehungsprozeß der heranwachsenden Generation im besonderen in angemessener Weise Rechnung zu tragen, ist ihre Wirkungskraft auf dem Wege des so zialistischen Fortschritts optimal zu nutzen. In der betont praxisbezogenen und zugleich auf hohem ideolo gisch-theoretischen Niveau geführ ten Diskussion wurden als wesentli che Gesichtspunkte herausgearbei tet, die bei der weiteren Erörterung dieser komplexen und komplizier ten Thematik besonders beachtet werden sollten: (1) Emotionen im Komplex be wußten Handelns sind nur dann allseitig hinsichtlich ihres Wesens und Inhalts, ihrer Struktur, ihrer Funktionen und Dynamik konkret historisch erklärbar, wenn stets von der Gesamtposition des Marxismus- Leninismus aus an sie herangegan gen wird. Historisch-genetische, er kenntnistheoretische und soziologi ¬ sche Analyse organisch miteinander zu verbinden, heißt in bezug auf Emotionen als soziale Erscheinung stets den untrennbaren Zusammen hang des tätigkeitsbezogenen Aspekts mit dem objektbezogenen (naturgeschichtlich, gesetzmäßig) so wie mit dem persönlichkeitsbezoge nen (humanistischen) Herangehen nie aus dem Auge zu verlieren. Emotionen sind mit Aneignungsweisen der Wirklichkeit verbunden (2) Emotionen sind so oder so mit allen Aneignungsweisen der Wirk lichkeit verbunden. Das heißt: ihre Aktivierungsfunktion betrifft so wohl die praktisch-gegenständliche Tätigkeit als auch die geistig theoretische (Erkenntnis-) und prak tisch-geistige Tätigkeit. Gerade be züglich der geistig-praktischen Tätigkeit, in der Interessen und Be dürfnissen, Wertungen, Motiven und Zielen besonderes Gewicht zu kommt, sind Emotionen mit diesen ideellen Determinanten des be wußten Handelns besonders eng ver knüpft. Leider wurde bisher in der philosophischen Literatur zu Fragen des geistigen Lebens im realen So zialismus diesen Beziehungen nur wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Das hängt gewiß auch damit zu sammen, daß die wechselwirksamen Zusammenhänge von Wissenschaft, Ideologie, Kunst, sozialer Psyche nicht ausreichend konkret analy siert worden sind. (3) Die konkret-historische Aus prägung von sozialen Gefühlen der Bürger der sozialistischen Gesell schaft ist sowohl mit der Tätigkeit der Individuen in ihren Kollektiv beziehungen als auch mit der An eignung der sozialistischen Ideolo gie verbunden. Zu beachten ist dabei, daß unter unseren heutigen Bedingungen persönliche Identifi zierung mit der sozialistischen Ideo logie immer mehr Identifizierung mit dem realen Sozialismus einschließt. Und je breiter und über zeugender, lebensverbundener und praxiswirksamer der Marxismus- Leninismus auf allen Ebenen unse rer politisch-ideologischen Arbeit in Denkweise, Gefühlswelt und All tagspraxis hineingetragen und als weltanschauliche Lebenshilfe ange eignet wird, um so kritisch- konstruktiver wird der Blick der Bürger auf den realen Sozialismus und die zu lösenden Aufgaben und Anforderungen sein. Die interdisziplinäre Diskussion von Philosophen, Psychologen, Päd agogen und anderen Gesellschafts wissenschaftlern zum Buch von Al fred Arnold hat wichtige Fragen ins Zentrum gerückt. In Vorbereitung und Auswertung des VI. Philoso phie-Kongresses der DDR werden sie weiter zielstrebig zu bearbeiten sein. Prof. Dr. sc. WERNER MÜLLER, Sektion Marxistisch-leninistische Philosophie Zeittafel zur Geschichte der Universität 1810 Eröffnung des „Trierschen In stituts“; Johann Christian Gott fried Joerg (1779—1856) wird er ster Direktor des Institutes. 1812 Samuel Hahnemann (1755-1843) wird Privatdozent; bekannt als Bahnbrecher der Ho möopathie; 1821 durch Gegner schaft der Professoren vertrie ben. 1813 Professor Wilhelm Traugott Krug ruft zum Kampf gegen die napoleonische Fremdherrschaft auf. 1817 Neubau des anatomischen Theaters. 1818 7. Juni Gründung der Leipzi ger Burschenschaft. 1820 Philipp Ritterich (1787—1866) gründet die „Heilanstalt für arme Augenkranke“. Dezember: Untersuchung ge gen die Burschenschaft mit ih rem anschließenden Verbot; den noch lassen sich geheime Stu dentenverbindungen nicht ver hindern. 1825 Die Kontrolle der Universitäts finanzen geht mit der Errichtung des Universitätsrentamtes an den sächsischen Staat über. 1828 29. März: Robert Schumann (1810—1856) immatrikuliert. 1830 6. Februar: Reform der Uni versitätsverfassung: Aufhebung der mittelalterlichen Nationenein teilung, Beseitigung des Unter schiedes zwischen Professoren al ter und neuer • Stiftung, Einset zung eines akademischen Senats, Ernennung eines Regierungsbe vollmächtigten an der Universi tät. Die Studentenschaft unter stützt den kompromißbereiten li beralen Rektor Wilhelm Trau gott Krug bei der Wiederherstel lung von „Ruhe und Ordnung“ während der revolutionären Aus einandersetzungen. 1831 23. Februar: Richard Wagner (1813—1883) immatrikuliert. Grundsteinlegung für den Neu bau des Universitätshauptge bäudes („Augusteum“). 1832 Die Universitätsbibliothek ist von nun an täglich geöffnet. 1833 Unterdrückung der Leipziger Burschenschaft. 1836 3. August: Feierliche Einwei hung des „Augusteums", das nach Vorstellungen Schinkels durch den Baumeister Geute- brück errichtet wurde. 7. De zember: Die Leipziger solidari sieren sich mit den „Göttinger Sieben“. 1838 Karl Biedermann (1812—1901) wird außerordentlicher Professor für Philosophie; als führender li beraler Politiker war er 1848/49 Abgeordneter der Paulskirche. 1839 Unter geistiger Führung Ro bert Blums (1807—1848) entsteht die burschenschaftliche Organi sation „Kochei“. 1841 Die politisch fortschrittliche Progreßbewegung der Studenten erfaßt breite Kreise; Herausbil dung illegaler progressistischer Stud enten vereine. 1843 Wilhelm Eduard Weber (1804-1891), Mitglied der „Göt tinger Sieben“, wird Professor der Physik. (wird fortgesetzt) Die Chronologie erarbeitete PETRA MÜLLER, Archiv der KMU Ansicht des „Augusteums" aus dem Jahre 1851. Foto: UZ/Archiv Forschung und Lehre auf höhere Anforderungen ausrichten Kolloquium mit Prof. Dr. sc. Rolf Reißig gab wesentliche Orientierungen und vermittelte Anregungen für die weitere Arbeit an der Sektion Wissenschaftlicher Kommunismus in den nächsten Jahren Auf einem Kolloquium der Sek- lion Wissenschaftlicher Kommunis- Dus sprach Prof. Dr. sc. Rolf Reißig, Yorsitzender des Rates für Wissen- schaftlichen Kommunismus und Di- "ektor des Instituts für wissenschaft- ichen Kommunismus der Akademie lür Gesellschaftswissenschaften heim ZK der SED, zur weiteren Ent wicklung des WK als Forschungs- isziplin (vgl. auch UZ 23, S. 1). Im olgenden ein Bericht über das Kol- 0quium, das wesentliche Orientie- Eungen gab und Anregungen ver- mittelte. Prof. Dr. sc. R. Reißig hob einleitend hervor, daß sich der Wissenschaftli- Che Kommunismus (WK) als Lehr- Und Wissenschaftsdisziplin erfolg- Feich herausgebildet hat und einen festen Platz im System der Gesell- sshaftswissenschaften der DDR ein- nimmt. Sein theoretisches Niveau und seine praktische Wirksamkeit — insbesondere für die politische Füh- rungstätigkeit der SED — sind we- sentlich erhöht worden. Gegenwärtig befindet sich der WK an einem Schnittpunkt seiner Entwicklung, insbesondere als For- schungsdisziplin. Um den Anforde- rungen gerecht zu werden, die die seSellschaftliche Entwicklung an ihn stellt, bedarf es der Beachtung von vier Kettengliedern in Seiner Weiterentwicklung: Erstens besteht das Kardinalproblem in einer inten siveren, wirksameren Praxisnähe der Untersuchungen des Sozialis mus- und des revolutionären Welt prozesses; zweitens muß — in Ab hängigkeit davon — das Niveau der Lehre und Propaganda des WK er höht werden; drittens müssen die zentralen Forschungslinien, der un verwechselbare Beitrag des WK zu unserer gesellschaftswissenschaftli chen Forschung herausgearbeitet und die vorhandenen Kräfte auf diese konzentriert werden und vier tens schließlich ist es erforderlich, eine langfristige Kaderstrategie so wie die Verbesserung der Leitungs tätigkeit im WK zu realisieren. Ausgangspunkte weiterer Untersuchungen dargelegt Sodann wandte sich Gen. Prof. Dr. R. Reißig vor allem den neuen Anforderungen an oie Forschungs arbeit im WK zu, in deren Mittel punkt die Untersuchungen zur ent wickelten sozialistischen Gesell schaft und zum revolutionären Welt prozeß stehen werden. Ausgehend von den Orientierungen der Gesell schaftswissenschaftlichen Kon ferenz, erläuterte er eine Reihe in haltlicher Positionen der Theorie des entwickelten Sozialismus, von denen aus diese Untersuchungen vorangetrieben werden müssen: Zu ihnen gehört das Begreifen der Ge staltung der entwickelten sozialisti schen Gesellschaft als eines gesetz mäßigen, historisch langfristigen und durch eine hohe Dynamik der gesellschaftlichen Entwicklung ge kennzeichneten Prozesses. Dabei müssen die immer stärkere Wech selbeziehung von inneren und äuße ren Faktoren, die Einflußnahme der äußeren Faktoren auf alle Bereiche der sozialistischen gesellschaftli chen Entwicklung sowie auch die Triebkraftwirkung der Systemausein andersetzung zur Entfaltung der, Vorzüge und Potenzen des Sozialis mus weit mehr in den Vordergrund der Untersuchungen rücken. Die Fragen der Vorzüge und Triebkräfte des Sozialismus — ins besondere die Aufdeckung der Be dingungen, unter denen diese Vor züge tatsächlich zu Triebkräften der sozialistischen gesellschaftlichen Entwicklung werden — sind wich tige Forschungsobjekte des WK. Un ter diesen Aspekten ist auch an die Untersuchungen zur Einheit von wissenschaftlich-technischem und sozialem Fortschritt, zur unabding baren Einheit von Wirtschafts- und Sozialpolitik sowie zu Fragen der ökonomischen und politischen Sta bilität bei der Gestaltung der ent wickelten sozialistischen Gesell schaft heranzugehen. Die immer en ger werdenden Wechselbeziehungen zwischen den einzelnen Sphären und Bereichen im Prozeß der zu nehmend ganzheitlichen Entwick lung der sozialistischen Gesellschaft bilden einen weitereh inhaltlichen Ansatz für die Forschung zur Theo rie der entwickelten sozialistischen Gesellschaft. Beitrag zur Entwicklung der Sozialismustheorie Im Rahmen des zu erbringenden Beitrags des WK zur Entwicklung der Sozialismustheorie sollen in den nächsten Jahren vor allem For schungen zum politischen System der sozialistischen Gesellschaft und zur sozialistischen Demokratie in den Mittelpunkt rücken, wobei von ihren bisherigen strukturellen Un tersuchungen mehr zur funktiona len Analyse übergegangen werden muß. Fragen der Funktion und der Wirksamkeit des politischen Sy stems, seiner Wirkung als Trieb kraft und zur Freisetzung weiterer Triebkräfte, der Funktionsweise derkonfe. renz , bericht und Entfaltung der sozialistischen Demokratie in allen Bereichen der Gesellschaft soll dabei ein großes Gewicht zukommen. Die eigenständige Verantwortung des WK für diese speziellen For schungen wird im Zentralen For schungsplan der marxistisch- leninistischen Gesellschaftswissen schaften der DDR 1986—90 veran kert werden. Zur Erforschung des revolutionä ren Weltprozesses soll der WK gleichermaßen einen unverwechsel baren Beitrag einbringen. Die Ta gung des Rates für WK am 23. März 1984 orientierte hier schwerpunkt mäßig auf Untersuchungen 1. zur Friedensfrage und Systemauseinan dersetzung im revolutionären Welt prozeß, 2. zu Fragen der Systemaus einandersetzung selbst als einer we sentlichen Ebene der Weiterentwick lung des revolutionären Weltprozes ses sowie 3. zu weiteren Grundpro zessen, den Strömen, Triebkräften, Tendenzen und Gesetzmäßigkeiten des revolutionären Weltprozesses. Ausgangspunkte bilden hier die neue Qualität und die Dimensionen der Systemauseinandersetzung in den achtziger Jahren sowie die Frage der Erhaltung des Friedens als unabdingbare Voraussetzung und .wichtigster Bestandteil allen so zialen Fortschritts in unserer Zeit. Hier muß der Untersuchung der Faktoren und Triebkräfte des Frie denskampfes sowie des Verhältnis ses der kommunistischen und Ar beiterparteien zu ihnen große Auf- merksamkeit gewidmet werden. Deß weiteren wird im WK auf Forschun gen zu den politischen Strategien der beiden Gesellschaftssysteme in der Auseinandersetzung, zur Aufar beitung der Revolutionen der sieb ziger Jahre, zum Verhältnis von Hauptströmen und Triebkräften des revolutionären Weltprozesses sowie zu dessen zunehmender Einheitlich keit und weiterer Differenzierung orientiert. Ein entsprechender Pro blemrat zu Fragen des revolutionä ren Weltprozesses wird geschaffen werden. Von diesem Kolloquium gingen wichtige Orientierungen und Anre gungen für die wissenschaftskon zeptionelle Arbeit sowie auch für die Lehre und Propaganda auf dem Gebiet des WK an den Leipziger Hoch- und Fachschulen aus. Dr. sc. BRIGITTE HÄHNER, Sektion Wissenschaftlicher Kommunismus
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