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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1984
- Erscheinungsdatum
- 1984
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198400003
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19840000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19840000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise vorlagebedingter Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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-
Zeitschrift
Universitätszeitung
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Band
Band 1984
-
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- Ausgabe Nr. 8, 24. Februar 1
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- Ausgabe Nr. 43, 23. November 1
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Band 1984
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Fremdsprachenwettstreit mit hervorragenden Leistungen Studenten stellten ihre gewachsenen Sprachkenntnisse unter Beweis Im Geiste des proletarischen Internationalismus Treffen mit Freunden aus Lateinamerika Am 22. Mai fand im Haus der Wis senschaftler die Auszeichnungs veranstaltung zum diesjährigen Fremdsprachenwettstreit statt. Die besten Leistungen wurden mit dem Ehrenpreis des Rektors der KMU, mit Herdermedaillen, Geld- und Sachpreisen sowie dem Sonderpreis des Kreisvorstandes der DSF ge würdigt. Am Fremdsprachenwettstreit 1983/84, der unter dem Motto „35 Jahre DDR — 35 Jahre unermüdli ches Wirken für Frieden und Fort schritt“ durchgeführt wurde, nah men insgesamt 534 Studenten teil, davon 489 Studenten an der Fremd- sprachen-Olympiade in den Spra chen Russisch, Englisch und Fran zösisch und 45 Studenten am Über setzerwettstreit in den Sprachen Russisch, Englisch und Französisch. Die steigende Teilnehmerzahl an diesem Wettbewerb bewies, daß im mer mehr Studenten erkennen, daß die Beherrschung von Fremdpra- chen für viele Bereiche unseres ge sellschaftlichen Lebens eine immer größere Notwendigkeit wird. Die Sieger: 1. Fremdsprachen-Olympiade Russisch 1. Silke Werner, Sektion TAS 2. Britta Theil, Sektion TAS 3. Ute Schuster, Sektion Journali stik Englisch 1. Dirk-Thomas Orban, Bereich Me dizin 2. Mathias Langer, Sektion Biowis senschaften 3. Jeannot Jaffroy, Sektion Journa listik Französisch 1. Frank Müller, Sektion ANW 2. Claudia Bergt, Sektion ANW 3. Jörg Lorenz, Sektion ANW Ein stimmungsvolles Freund- ' schaftstreffen erlebten die FDJler der Sektion Wissenschaftlicher Kom- | munismus und Studenten der latein amerikanischen Gruppe an der KMU im vergangenen Monat. Ein geladen war auch der Singeklub der Sektion. Für das leibliche Wohl sorgte die Barmannschaft des Sek- : tionsstudentenklubs in der Philipp- ; Rosenthal-Straße. Die Sekretäre beider Seiten drück ten in ihren Worten den Wunsch nach weiterer intensiver Zusam menarbeit aus. Beschlossen wurden ein gemeinsamer Subbotnik und ein Solidaritätsbasar. Des weiteren , auch die Organisation von Foren zu Problemen des revolutionären Pro zesses in Lateinamerika. , Ute Schuster von der Sektion Journalistik belegte in der Fremdsprachen-Olym- piade in Russisch Platz 3. Sie erhielt dafür den Ehrenpreis der DSF Stufe III und die Herder-Medaille in Silber. Foto: MÜLLER 2. Übersetzerwettstreit Russisch 1. Gabriele Fricke, Sektion ANW 2. Herbert' Fröhlich, Sektion Ge schichte 3. Helmut Sandeck, Bereich Medizin Englisch 1. Michael Pommert, Sektion Journa listik 2. Frank Maiwald, Sektion Journali stik Französisch 1. Mona Knappe, Sektion TV 2. Doris Pabst, Sektion TV Mit Herder-Medaillen wurden aus gezeichnet: Silke Werner, Sektion TAS, Gold Britta Teil, Sektion TAS, Gold Ute Schuster, Sektion Journalistik, Silber Sigrid Heinrich, Sektion Journali stik, Silber Corry Gemeinhardt, Bereich Medi zin, Bronze Thomas Erge, Sektion Physik, Bronze Den Sonderpreis des Kreisvorstan des der DSF erhielt: Gabriele Fricke, Sektion ANW, 3. Stdj., für ihre Übersetzung „Das heutige Nigeria“ (Historischer Abriß), Allen Ausgezeichneten wünschen wir weiterhin viel Erfolg und er warten von ihnen, daß sie auch wei terhin an der Vervollkommnung ih rer Sprachkenntnisse arbeiten, darin ihren Kommilitonen Vorbild und Beispiel bleiben und sie eben falls zur intensiveren Beschäftigung mit den Fremdsprachen anregen. BECKMANN Verantw. f. FSW Sektion Fremdsprachen Die lateinamerikanischen Freunde, besonders eine Genossin aus Chile, begeisterten mit tem peramentvollen Liedern aus ihrer Heimat und regten damit auch die Jugendfreunde der Sektion WK zum Singen an. Gemeinsame Lieder, Diskussionen und Tänze — all das ließ den Abend zu einem hoffnungs- vollen Auftakt für weitere gute Zu sammenarbeit werden. BIRGIT GABRIEL, GO WK FDJ-GO „Heinrich Rau" diskutierte über: Die Rolle der FDJ bei der Förderung der Studenten Die FDJ-Grundorganisation der Sektion Wirtschaftswissenschaften „Heinrich Rau“ führte kürzlich einen Erfahrungsaustausch über die Rolle der FDJ bei der Förderung von begabten Studenten durch. An liegen der Diskussion zwischen Ver tretern der FDJ-GOL, der staatli chen Leitung, der Leitung der SED- GO und förderungswürdigen Stu denten war es, anknüpfend an die Festlegungen der Aktivtagung im Februar dieses Jahres, auf dem Ge biet der Förderung begabter Stu denten entscheidend voranzukom men. Die Hauptvoraussetzungen da für sind neben dem erforderlichen hohen Leistungsniveau und gesell schaftlichen Engagement der Stu denten einerseits ihr Interesse, sich auf einem bestimmten Gebiet .Spe zialkenntnisse anzueignen und an dererseits, die Bereitschaft der Hochschullehrer, die dafür in Frage kommenden Studenten gezielt zu fördern. Aufgabe der FDJ ist es, kon tinuierlich nach den Prüfungen über den Kreis der förderungswür digen Studenten zu beraten. Denn die FD J-Gruppe kann am besten einschätzen und entsprechende Vor schläge unterbreiten. Gradmesser muß neben dem erreichten Leistungs stand vor allem die Persönlichkeits entwicklung der Studenten sein. Von Beginn an muß Klarheit über das jeweilige Ziel der Förderung herrschen, beispielsweise die Vor bereitung auf ein Forschungsstu dium oder die Übernahme speziel ler Funktionen in der Praxis. Die Wege dabei sind sehr vielfältig, an gefangen bei einer über das nor male Maß hinausgehenden Arbeit im Studentenzirkel oder Obersemi nar, über die Hilfsassistententätig keit bis hin zum Sonderstudienplan, der speziell Ausbildungsabschnitte an anderen Einrichtungen des In- oder Auslandes vorsehen kann. Vor allem das frühzeitige Angebot der Arbeitsmöglichkeiten in Studenten zirkeln oder Oberseminaren sowie die Organisation von Veranstaltun gen (Fachrichtungskolloquia, Stu dentenkonferenzen) zur Vorstellung der Ergebnisse der selbständig wis senschaftlich schöpferischen Arbeit, organisiert durch die FDJ, haben sich bewährt. In der Dissussion wurde hervor gehoben, daß trotz Forderung nach schriftlich fixierten Förderungs vereinbarungen jeglicher Formalis mus vermieden und eine auf den konkreten Studenten zugeschnit tene, frühzeitig einsetzende, indi viduelle Förderung gesichert wer den muß. Dazu bedarf es eines ab gestimmten Vorgehens von Partei-, staatlicher und FDJ-Leitung bei der Realisierung notwendiger Maßnah men. STEFFI DINTER, GO Wiwi „Die Aula", „Die Kastanie" und anderes in der Diskussion Konferenz an Sektion Pädagogik mit Lehrerstudenten ■ Am Lehrbereich Geschichte der Erziehung / Sektion Pädagogik un ter Leitung von Prof. Dr. sc. G. Uh lig bildete sich in den vergangenen Jahren eine schöne Tradition her aus. In jedem Jahr findet mit Lehrer studenten des ersten Studienjahres eine Konferenz statt, die inzwischen fester Bestandteil der Pädagogikaus bildung ist. Das Thema der diesjäh rigen Konferenz am 16. Mai lautete: Die Entwicklung von Schule und Pädagogik in der DDR im Spiegel belletristischer Literatur. Studenten der Seminargruppe Deutsch/Geschichte 83-04 und Deutsch/Englisch 83-26, 27 beschäf tigten sich ausführlich mit einigen ausgewählten Werken der DDR- Literatur, um mit ihren Beiträgen ein eindrucksvolles Bild der Ent wicklung von Schule und Pädagogik in 35 Jahren DDR-Geschichte zu zeichnen. Das Diskussionsspektrum reichte von E. Strittmatters Buch „Tinko“, W. Johos „Die Kastanie“, über H. Kants „Die Aula“ und G. Görlichs „Eine Anzeige in der Zeitung“ bis zu E. Neutschs Novelle „Zwei leere Stühle“. Besonders der Diskussions beitrag zu Günter Görlichs Buch regte sowohl die Studenten, aber auch die zahlreich erschienenen Gä ste zu einer lebhaften Diskussion an, deren Schwerpunkte das Ver hältnis zwischen Lehrer, und Schü ler und das Auftreten des Lehrers in unserer Zeit waren. VEIT BAER I ch bin Medizinstudentin im 5. Stu dienjahr an der Karl-Marx- Universität und war mit weiteren Kommilitonen des Bereiches Medi zin Teilnehmer des Vorbereitungs lehrganges für Zugführer des Me dizinischen ZV-Praktikums. Wäh rend dieser Woche erhielten wir einen guten Überblick über unsere zukünftige Tätigkeit. Unsere Aus bildung enthielt verschiedene Kom plexe. Einen wichtigen Teil bildete die Kommando- und Exerzieraus bildung. Es war für uns nicht ganz einfach, sofort die Kommandos mit militärischer Exaktheit einzusetzen, aber durch die sehr gute Anleitung des Genossen Ausbilder und der ho hen Einsatzbereitschaft aller Genos sen konnten die Aufgaben bewältigt werden. Im Rahmen der Ausbil dung absolvierten wir alle die Prü fungen mit sehr guten und guten Er gebnissen. Durch die Verbindung FDJler werden sich als Zugführer im ZV-Praktikum bewähren von theoretischen Grundlagen und praktischen Übungen erhielten wir einen guten Einblick in das Aus bildungsprogramm. Studenten der TU Dresden gestal teten die Lehrvorführung „Teil weise sanitäre Behandlung“. Inter essant war für uns der Aufbau und das Funktionieren einer solchen Be handlungsstelle. Die Ausbildung in Topographie enthielt zunächst theo retische Elemente und danach hat ten wir Gelegenheit, die erworbe nen Kenntnisse in der Praxis um zusetzen. Durch hohe Einsatzbereitschaft und kollektive Leistung konnten alle drei Gruppen unseres Zuges die Anforderungen der Übung erfüllen. Für uns Lehrgangsteilnehmer gilt es nun, das erworbene Wissen wäh rend des Praktikums an unsere Kommilitonen weiterzugeben und unsere Funktion als Zugführer zu nutzen, daß das Praktikum in sehr hoher Qualität durchgeführt wer den kann. Es muß allen Studenten die große Bedeutung der Zivilvertei digung bewußt werden. Da mir die Aufgaben der Zivilver teidigung im Rahmen der sozialisti schen Landesverteidigung und da mit bei der Erhaltung des Friedens bewußt sind, werde ich nach dem Abschluß meines Studiums auch weiterhin auf dem Gebiet der ZV in meiner Einrichtung mitarbeiten; SIGRID REINHARDT Aufruf zur Blutspende SG 2e-02 der Medizinischen Fachschule geht mit gutem Beispiel voran Wir sind Studentinnen des 2. Stu dienjahres der Medizinischen Fach schule. Neben unseren Studien pflichten leisten wir natürlich auch gesellschaftliche Arbeit. Vor einiger Zeit war in der „UZ“ zu lesen, wie wir im Feierabendheim Grünau die Rentner mit Kulturprogramm und Kuchenbasar betreuen. Als Anwär ter für einen medizinischen Fach schulberuf liegt uns natürlich die Blutspende sehr am Herzen. Doch dabei gibt es selbst noch in unseren Reihen Vorbehalte und sogar Äng ste, so daß wir unsere „Universitäts zeitung“ nutzen wollen, alle Mit arbeiter aufzurufen, es uns gleich zutun, die wir inzwischen Dauer spender geworden sind. Mit bangen Herzen gingen frei lich auch wir das erstemal zur Blutspendezentrale. Für große Be denken blieb uns aber nicht viel Zeit: Von der Anmeldung ging es zur Blutentnahme aus dem Ohrläpp chen, danach folgte die gründliche Untersuchung durch einen Arzt. Spätestens jetzt wußten wir, daß wir einen richtigen und wichtigen Schritt getan haben; denn ohne die Zustimmung des Arztes darf keiner Blut spenden. So wurden auch schon einige unserer Kommilitonin nen aus der Seminargruppe zurück gestellt. Ehe wir uns versahen, war die vorgesehene Menge unseres Blutes gespendet. Alle Angst war wirklich umsonst. Als wir an der Fachschule unser Vorhaben vortrugen, für die „Uni versitätszeitung“ einen Beitrag, zu schreiben, fand man das nicht nur gut, sondern gab uns noch folgende Zahlen mit: Bisher spendeten an der Fachschule in diesem Stu dienjahr bereits 260 Studentinnen und Mitarbeiter 423 Transfusions einheiten Blut. Man ließ uns auch wissen, daß täglich etwa 1200 Blut übertragungen in unseren Kliniken benötigt werden. Sicher leisten wir dabei schon einen wesentlichen Bei trag; unsere Zeilen aber sollen be wirken, daß jeder überlegt, wenig stens einmal im Jahr Blut zu spen den, wenn nicht gar Dauerspender zu werden. ANNETT KUHNERT, HEIKE LEHNIGER, SG 2e—02 Fragen, die uns bewegen - Argumente, die wir brauchen e Die roten Nelken des April dürfen nicht verdorren P ortugal blickt gegenwärtig auf historische Ereignisse zu rück. Kürzlich beging es den 10. Jahrestag der „Revolution der Nelken“, die am 25. April 1974 einen befreienden Schluß strich unter 48 Jahre bitterer fa schistischer Diktatur setzte. Wie auch in den vergangenen Jahren war der Tag der Befrei ung auch in diesem Jahr weni ger Festtag, sondern vielmehr Tag des Kampfes. Das, weil die Errungenschaften der Revolution ständig verteidigt werden müs sen, da sich die Angriffe häufen, sie zu beschneiden bzw. rück gängig zu machen. Am 25. April 1974 um 0.30 Uhr sendete die Radiostation „Re- nascenca“ das Lied „Grandola vila morena“ als Signal für den Aufstand demokratisch gesinnter Militärs zum Sturz des verhaß ten Caetano-Regimes und setzte damit der fast 50jährigen faschi stischen Herrschaft in Portugal ein Ende. Was führte dazu? In den portugiesischen Kolo nien brach in den 60er Jahren' der bewaffnete Kampf gegen die Kolonialherrschaft aus: 1961 in Nach Versuchen, die Revolu tion zu bremsen, kam es unter dem ehemaligen Ministerpräsi denten Goncalves zu wichtigen revolutionär-demokratischen, an timonopolistischen Umgestaltun gen: Proklamierung des Rechts auf Selbstbestimmung für die Ko- lon'en, Erlaß eines Gewerk schaftsgesetzes, Annahme eines Programms zur Wirtschafts- und Sozialpolitik, welches die Ent eignung des Großgrundbesitzes, die Schaffung und Festigung von kollektiven Produktionseinheiten der Landarbeiter, die Arbeiter selbstverwaltung in den natio nalisierten Betrieben und eine weitere Einengung der Macht des Großkapitals beinhaltete. Von der ersten Stunde an un terstützte die PKP die Aktionen der Bewegung der Streitkräfte ur.d wurde in den folgenden Jah ren zur bestimmenden Kraft bei der Verteidigung der Interessen des Volkes, der Errungenschaf ten des Aprils und der nationa len Unabhängigkeit. Die Ereignisse des 25. April 1974 sind im portugiesischen Volk tief verwurzelt, denn sie ha- Angehörige der Sektion TAS zu den Ereignissen in Portugal Angola, 1962 in Guinea-Bissau, ben gezeigt, zu welchen Leistun- 1964 in Mocambique, im De zember 1964 beseitigte Indien die portugiesische Herrschaft in Goa, Damao und Diu. Portugal stand seit Jahren mit den Völkern seiner „Über seeprovinzen“ in einem Krieg, den es militärisch nicht gewin nen konnte und der dazu führte, das Regime auf internationaler Ebene immer mehr zu isolieren. Wachsende Ausgaben für Kriegszwecke, steigende Infla tion, rapide Erhöhung der Le benshaltungskosten einerseits führten andererseits dazu, die oh nehin elende Lage der arbeiten den Bevölkerung weiter zu ver schlimmern. Hunderttausende Portugiesen waren gezwungen, auf Arbeitssuche ins Ausland zu gehen, da sie im eigenen Land ihre Familie nicht mehr ernäh ren konnten. Kleinere Händler und Unternehmer wurden in den Ruin getrieben. Die Machthaber des „portugie sischen Weltreiches“ konnten je doch nicht verschleiern, daß Por tugal in Wirklichkeit das wirt schaftlich unterentwickeltste Land Europas war; und es trat immer offener zutage, daß das herrschende faschistische Re gime nicht in der Lage war, auch nur eines der brennendsten Pro bleme des Landes zu lösen. Es kam zum Anwachsen einer brei ten antifaschistisch-demokra tischen Bewegung innerhalb des portugiesischen Volkes, der Volkswiderstand wuchs, der we der durch verschärften faschisti schen Terror noch durch dem agogische Liberalisierungsmanö ver gebrochen werden konnte. Diese Bewegung erreichte ih ren Höhepunkt mit dem Auf stand am 25. April, der Ausdruck der extrem zugespitzten Wider sprüche des faschistischen Regi mes war und zu seinem Sturz führte. Im Ergebnis der Aprilrevolu tion wurden die politische Geheim polizei und andere faschistische Unterdrückungsorgane aufgelöst, die politischen Gefangenen frei gelassen, die PKP und andere Parteien legalisiert. Die PKP mit ihrem Generalse- kretär Alvaro Cunhal an der Spitze und im Bündnis mit ande ren demokratischen und patrio tischen Kräften setzte sich für die Vertiefung der Revolution, für eine demokratische Boden reform, für die Enteignung der Monopole, die Säuberung des Staatsapparates von Faschisten und Reaktionären, für die De mokratisierung der Massenme dien sowie für die Gewährung der Unabhängigkeit an die Kolo nien ein. gen die Arbeiterklasse, die de mokratischen und patriotischen Kräfte fähig sind, wenn sie ge meinsam handeln. Obwohl die Reaktion in Portu gal seit Ende 1975/Anfang 1976 im Vormarsch ist und den de mokratischen Errungenschaften ernste Schläge versetzt hat, stößt sie jedoch bei dem Versuch, die alten Machtstrukturen vollstän dig wieder herzustellen, auf den enormen Widerstand des Volkes, das gewillt ist, die Errungen schaften der „Revolution der Nel ken“ zu schützen und zu vertei- digen. Erfolgreicher Neuaufbau der Lehre und Forschung des Portugiesischen Die Ereignisse in Portugal hat ten auch Konsequenzen für die Leipziger Romanistik. Ent sprechend den sich nun entwik- kelnden Beziehungen zu Portu gal und besonders zu den portu giesischsprachigen Ländern Afri kas (nach 1975), machte es sich notwendig, mit einem Neuauf bau der Lehre und Forschung des Portugiesischen zu beginnen. Hierfür gab es zunächst keine Voraussetzungen da weder qua lifizierte Kader noch ein ent sprechender Buchbestand vor handen waren. So war es dem großen Engagement einzelner Ro manisten zu verdanken., die ent weder portugiesische Sprach- kenntnisse auffrisehten oder autodidaktisch die Sprache er- lernten so daß bereits 1975 die erste Seminargruppe mit dem Studium des Portugiesischen be ginnen konnte. Mittlerweile ha ben schon zahlreiche Absolven ten des Sprachmittler- Erwach senenbildner- und Romanistikstu- diums bewiesen, daß die Be mühungen der ersten Jahre er folgreich waren. Neben den Verpflichtungen in der Lehre — so wurden zusätz lich noch Fakultativkurse für Universitätsangehörige und In tensivkurse für Kombinate durchgeführt — sind aber auch die Bemühungen zu nennen, eine lusitanistische Forschung aufzu bauen Heute kann festgestellt wer den,. daß die hierzu vorgelegten Leipziger Arbeiten, besonders zum’ Portugiesischen in Afrika, national und international An erkennung finden. ANTONIO DOMINGOS. BERND DYRBA, Sektion TAS
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