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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1984
- Erscheinungsdatum
- 1984
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198400003
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- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19840000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19840000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise vorlagebedingter Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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-
Zeitschrift
Universitätszeitung
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Band
Band 1984
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Band 1984
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KONZIL •84 schäft. Ihre Ergebnisse sind unent behrlich für die Vervollkommnung und Verwirklichung unserer Gesell schaftsstrategie. Die Praxis ist Aus gangspunkt und Ziel wissenschaftli cher Erkenntnis. Die Einheit von Theorie und Praxis, von Wissen schaft und Politik, muß als dialekti sche Wechselbeziehung in der gesell schaftswissenschaftlichen Arbeit auf stets höherer Ebene immer wie der neu bewältigt werden. ,Rat und Tat für die Praxis 1 — das sollte der Leitspruch eines sozialistischen Ge sellschaftswissenschaftlers sein.“ Messen wir die Arbeit unserer Ge sellschaftswissenschaftler an diesem hohen Anspruch, so kann festge stellt werden, daß die Theorie be reichernde und wirksam in den poli tischen Kampf eingreifende Leistun gen im breit gefächerten und in sich sehr differenzierten gesellschafts wissenschaftlichen Bereich unserer Universität dort erreicht wurden, wo politisch und fachlich engagierte ■Wissenschaftler ihre Arbeitsergeb nisse schonungslos am Weltstand messen, aus den herangereiften ge sellschaftlichen Erfordernissen neuartige wissenschaftliche Fra gestellungen ableiteten und es ver standen, durch ihr Beispiel kreative Kollektive zu formieren und talen tierte Nachwuchskräfte an neue For schungsthemen heranzuführen. Sie prägten und prägen mit ihren na tional und international ausgewiese nen und anerkannten Leistungen das gesellschaftswissenschaftliche Profil unserer Universität, dieses großen Bereiches mit seinen fast 2000 Wissenschaftlern, und sie set zen Maßstäbe auch für jene Diszipli nen oder Teilgebiete, in denen wir das erforderliche theoretische Niveau noch nicht erreicht haben. gischen Vorlauf für den nächsten Fünfjahrplan zu erarbeiten haben, überzeugend, konkret und ehrlieh beantworten sollte. 1. Prüfe sich jedes Kollektiv mit der gebotenen Tiefenschärfe und auf der Grundlage einer schonungs losen Einschätzung des erreichten Forschungsstandes, ob seine wissen schaftliche Profillinie und die The menbestimmung in der Grundla genforschung bereits von der nöti gen Weitsicht und wissenschaftli chen Gründlichkeit getragen sind, um prognostisch Innovationen zu ge währleisten, die für die Entwick lung unserer sozialistischen Gesell schaft unerläßlich sind. Dabei geht es um Spitzenleistun gen, die den Wissensstand nicht nur graduell, sondern qualitativ erwei tern, die der Forschung neue Ge biete eröffnen und die Vorstufe für unerwartete Anwendungen bilden, kurzum, die Generator des wissen schaftlichen Fortschritts in einem weiten Sinne sind. 2. Prüfe jedes Kollektiv, ob die Stoßrichtung seiner Grundlagenfor schung auch auf gesellschaftliche Nutzung mit hohem Effekt zielt. 3. Spitzenleistungen, die echte wissenschaftliche Durchbrüche er warten lassen, müssen durch eine der Aufgabe adäquate optimale Qua litätsstruktur des Kollektives vor bereitet werden. Prüfe deshalb je der Leiter, inwieweit er bereits The menerkundung und -bestimmung mit der Schaffung der langfristigen Voraussetzungen für die erforderli che Kaderqualität verbindet. 4. Die Hauptleistungen erbringt unsere Universität in der disziplin orientierten Forschung. Das ist mei nes Erachtens auch gerechtfertigt. Aber wir müssen mit diesen For venten heranzubilden, die sich die Weltanschauung des Marxismus- Leninismus zu eigen machen, eine feste Klassenposition einnehmen, die bereit und fähig sind, ihre so zialistische Heimat zu verteidigen und mit einem hohen Wissen und Können ausgestattet, ihre ganze Per sönlichkeit für die Stärkung unserer Republik einsetzen. Jeder von uns, der Hochschullehrer voran, muß sich in vollem Maße bewußt sein; Erziehung und Bildungsarbeit an der' Universität ist Investition für die Zukunft, sie beeinflußt wesent lich das künftige Antlitz der Gesell schaft, sie wird immer mehr zu einem speziellen Multiplikator der geistigen Potenz unseres Landes, und von ihrer politischen und fach lichen Qualität hängt es maßgebend ab, auf welchem Niveau wir die hi storische Aufgabe der organischen Verbindung von wissenschaftlich- technischer Revolution mit den Vor zügen des Sozialismus zu lösen ver mögen. Die Ausgangsfrage, die es dabei für jede Studienrichtung zu beant worten gilt, könnte man so formu lieren: Welcher Einfluß geht von der rasanten Dynamik der Gesell- schafts- und Wissenschaftsentwick lung aus der Sicht des Jahres 2000 auf Erziehung und Ausbildung unse rer jungen Hochschulkader aus und auf welche Weise kann der erfor derliche Bildungsvorlauf geschaffen werden? Auf der Tagung des Hoch- und Fachschulrates am 13. September vergangenen Jahres in Berlin nannte der Genosse Minister zwei Wege, die zur weiteren inhaltlichen Ausgestaltung der Hochschulbil dung begangen werden: zubildenden Studenten erarbeitet. Dabei wurde Klarheit darüber er zielt, daß wir Ökonomen auszubil den haben, die als politische Funk tionäre und Organisatoren der Pro duktion in der Lage sind, die Wirt schaftspolitik der Partei überzeu gend zu vertreten und offensiv zu verwirklichen. 2. Auf der Grundlage des analy tischen Materials über die gegen wärtigen und künftigen Anforde rungen der entwickelten sozialisti schen Gesellschaft an die Ökono men dieser Fachrichtung rückte die Sektion in einer zweiten Runde die Qualität der Lehrinhalte in das Zen trum des Meinungsstreites. 3. Trotz aller Fortschritte, die wir durch die Lehrprogramme erreicht haben, ist der Zustand noch vor handen, daß viele Lehrende nur ihr spezielles Lehrgebiet, gewisserma ßen- nur einen kleinen Ausschnitt des gesamten Ausbildungsprozesses im Blick haben. Es wird noch zu we nig daran gedacht, wie und ob sich das, was der einzelne Lehrabschnitt bringt, im Kopf des Studenten zu einem vernünftigen „Ganzen“ fügt. Wir müssen aus dieser Enge heraus. Das Komplexdenken, die Verantwor tung für den gesamten Ausbildungs prozeß muß stärker als bisher zu einer Grundhaltung aller Lehren den werden. 4. Um den Erfordernissen der Be schleunigung des wissenschaftlich- technischen Fortschritts zu entspre chen, hatten wir der Sektion Wirt schaftswissenschaften die Aufgabe gestellt, die enge Verflechtung von Aus- und Weiterbildung konzeptio nell auszuweisen. Dabei gilt als Grundorientierung: Im Ausbildungs- prozeß sind jeweils die Grundlagen- Die enge Verbindung von Wissenschaft und Praxis - Auftrag und Verpflichtung der KMU zur Stärkung des Sozialismus Auszüge aus dem Referat des Rektors An dieser Stelle nannte Rektor Prof. Rathmann Beispielkollektive sowie Wissenschaftler, die das ge sellschaftswissenschaftliche Profil der KMU bestimmen. Die Spezifik der Mathematik und Naturwissenschaften bei der Ver wirklichung des Kernpunktes der ökonomischen Strategie des X. Par teitages, wonach die Möglichkeiten der wissenschaftlich-technischen Re volution unmittelbar zur Hauptre serve für Leistungswachstum und Effektivität unserer Volkswirtschaft geworden sind, ist darin begründet, daß das Niveau der Produktions kräfte eines Landes nicht höher sein kann als die Entwicklung seiner Na turwissenschaften. Die Agrarwis senschaften als angewandte Natur wissenschaften sind damit unmittel bar einbezogen, da sie neue Wege zu finden haben, um — wie Erich Hon ecker sagte — die Gratiskräfte der Natur besser auszuschöpfen, um die biologische Rohstoffproduktion zu steigern. Der naturwissenschaftlich agrarwissenschaftliche Bereich der Universität ist durch eine Reihe in ternational und national anerkann ter Hochschullehrer vertreten. Der Rektor nahm nun eine Aus wahl von neu entstandenen Entwick lungsrichtungen vor, womit er diese Ausführungen verdeutlichte. Auf der Grundlage des sozialpoli tischen Programms des X. Parteita ges hat die medizinische Forschung die entscheidenden Grundlagen für ein ; hohes Niveau in der medizi nischen Betreuung zu schaffen und damit direkt oder indirekt zur Erhö hung der Leistungsfähigkeit der Menschen unseres Landes und der Volkswirtschaft beizutragen. Die medizinischen Wissenschaften sind sowohl im Hinblick auf die For schungsgegenstände als auch die ein gesetzten Methoden sehr breit gefä chert. Mit der Profilierung der me dizinischen Forschung in der DDR auf gesundheitspolitisch wichtige Sehwerpunkte wurde eine neue Qua lität der wissenschaftlichen Zu sammenarbeit eingeleitet. Die For schungskollektive des Bereiches Me dizin haben daran einen wesentli chen Anteil. Der Rektor nannte im folgenden dazu Beispiele. Fragenan jedes Kollektiv Es gibt eine Reihe von Fragen, die jedes Kollektiv in diesem Sehlüs- schungen nicht nur einen wirksa meren Beitrag leisten zur Weiter entwicklung der theoretischen Grundlagen der jeweiligen Fachdis ziplin, sondern uns gleichzeitig der Tatsache stellen, daß es einfach zur Funktion einer sozialistischen Uni versitas litterarum gehört, auf die sich aus objektiven Zwängen erge bende und von der Parteiführung immer wieder erhobene Forderung nach verstärkt komplexem Einsatz unseres Potentials mit hochkaräti gen interdisziplinären Ergebnissen zu antworten. 5. Ein an der Universität bisher wenig genutzter Weg zur Erarbei tung von wissenschaftlichem Vor lauf ist die sogenannte Rektorfor schung, deren Aufgaben seit 1973 durch eine Ministeranweisung be stimmt sind. Diese Art Forschung ist gedacht als Vorlauf-, Erkun dungsforschung zur Prüfung der Tragfähigkeit neuer Ideen, zur Si cherung wissenschaftlichen Vor laufs für Entscheidungen über neue Staatsaufträge. Arbeitsrichtungen, auch zur Prognose neuer Lehrge- biete. Neue Qualität ist notwendig Abschließend zu diesem ersten Problemfeld möchte ich sagen: Den Forderungen der 80er Jahre mit dem Blick auf das Jahr 2000 zu entsprechen, heißt nicht, noch etwas konzentrierter, noch etwas komple xer, noch etwas anspruchsvoller, noch etwas zeitintensiver zu for schen, sondern es geht darum, eine wirklich neue Qualität im Prozeß der Grundlagenforschung selbst durchzusetzen - bei der Auswahl der Thematik und der Festlegung der Prioritäten beginnend bis hin zur erforderlichen konzentrierten und intensiven Bearbeitung und das alles unter strikter Beachtung der inneren Dynamik der Wissenschaft, denn wer das außer acht läßt, läuft, ständig Mittelmaß produzierend, hin terher oder sieht sich schnell vom Spitzenfeld in die Verfolgergruppe abgeschlagen. Im zweiten Problemfeld verwies Prof. Dr. Rathmann auf Anforde rungen an Erziehung und Ausbil dung mit dem Blick auf das Jahr 2000. Im Mittelpunkt aller Bemühun gen unserer Universität steht die Verwirklichung der verpflichtenden Das ist zum einen die Vorberei tung und Einleitung grundlegender Neugestaltungen in einigen Studien richtungen, und das ist zum ande ren die weitere Niveauerhöhung auf der Grundlage der bestehenden prä zisierten Studienpläne in allen Wis senschaftsgebieten und Studienrich tungen. Der erstgenannte Weg wurde auch an der Karl-Marx- Universität mit der Neugestaltung des Lehrerstudiums 'zu einem fünf jährigen Studiengang eingeleitet. Neue Wege und Methoden im Lehrerstudium Mit dem Politbürobeschluß vom 28. Juni 1983 und mit dem Beschluß des Ministerrates vom 7., Juli 1983 über die „Konzeption für die Gestal tung der Aus- und Weiterbildung der Ingenieure und Ökonomen in der DDR“ werden nunmehr ent scheidende Veränderungen für diese Studienrichtungen eingeleitet. Die Karl-Marx-Universität ist mit. ih ren wirtsdiafts-wissenschaftlichen Studienrichtungen und mit der Aus bildung der Agraringenieure in die sen Prozeß integriert. Und mit der Studienrichtung Rechnungsführung und Statistik gehören wir zu jenen wenigen Hochschulen, die bereits im Studienjahr 1984/85 mit der Er probung des neuen Studienganges beginnen und damit große Verant wortung für das Erschließen von Wegen und Methoden zur Verwirk lichung der Konzeption tragen. Un sere Sektion Wirtschaftswissenschaf ten hat sich in den letzten sechs Mo naten der intensiven Vorbereitung des Experimentes gestellt. Von den dabei gewonnenen Erfahrungen möchte ich hier jene nennen, die für alle Studienrichtungen der Univer sität von genereller Bedeutung sind: 1. In einer von heftigem Meinungs streit gekennzeichneten, zunächst auch kontrovers geführten Diskus sion wurden in enger Zusammenar beit mit kompetenten Vertretern der Praxis gründliche Einschätzun gen über die langfristige Entwick lung der Zweige der Volkswirt schaft erarbeitet, für die die Aus bildung der Kader in Rechnungs führung und Statistik erfolgt. Und von dieser Skala künftiger, auch vor aussichtlicher Entwicklungstenden zen abgeleitet, wurden die Anforde- rungseharakteristiken für die auf und Spezialkenntnisse zu vermit teln, die dem Ausbildungsziel ent sprechen und den Absolventen auf eine möglichst rasche Einarbeitung in seinem Einsatzgebiet vorbereiten. Jede darüber hinausgehende, auf gaben- und arbeitsplatzbezogene Spezialisierung hat im Rahmen der postgradualen Weiterbildung wäh rend der beruflichen Tätigkeit zu er folgen. Ausgehend von dieser Orientie rung wird von der Sektion gegen wärtig ein Programm für das post graduale Studium Rechnungsfüh- rung/Statistik zur Qualifizierung von Praxiskadern vorbereitet, das bereits im Herbst 1984 beginnen soll. 5. Ein Kernpunkt der Konzeption besteht in der Aufgabe, die Befähi gung der Studenten zu selbständig- wissenschaftlicher Arbeit bis zu ih rer Einbeziehung in die Forschung als deren anspruchsvollste Form als durchgängiges Prinzip des gesamten Ausbildungsprozesses zu verwirkli chen. Die Sektion Wirtschaftswissen schaften kann hierbei auf gute Er fahrungen zurückgreifen. Generell bin ich aber der Meinung, daß wir an der Universität den Ansprüchen dieser Forderung des Politbüro beschlusses vom März 1980 noch nicht in vollem Maße gerecht wer den. Gewiß, es gibt Fortschritte: In zwischen sind knapp 50 Prozent un serer Studenten an der Lösung von Forschungsaufgaben beteiligt, ebenso viele arbeiten an Jugendob jekten mit, und mit 58 Arbeiten stellt sich die Universität den 19 Ausschreibungen für die IN. Zen trale Leistungsschau. Ich fordere alle Lehrenden, insbe sondere die Hochschullehrer, auf, hinsichtlich der Befähigung der Stu denten zu selbständig-wissenschaft licher Arbeit noch größere Anstren gungen zu unternehmen, und auch über neue Wege nachzudenken. 6, Zur Problematik „Förderung be sonderer studentischer Talente und Entwicklung studentischer Spit zenkräfte“ haben wir unsere Posi tion auf dem Konzil ,1982 dargelegt, Ich will hier lediglich auf meine auf der jüngsten Plenartagung des Wis senschaftlichen Rates gemachten Be merkungen zurückgreifen: Sie alle wissen, daß hier — im Vor feld der Nachwuchsentwicklung — noch manches im argen liegt. Bei 750 Professuren und Dozenten an un- serer Universität ist die Zahl von H eute soll ein Aspekt im Wirken unserer Hohen Schule angespro chen werden, der immer mehr ihr eigentliches Wesen ausmacht: Die enge Verbindung von Universi tät und Praxis als den von Karl Marx vorgegebenen Auftrag an die Wissenschaft im Sozialismus. Überlegungen zum Praxisbegriff Gestatten Sie mir zunächst ein ginführendes, von den Genossen Pro fessor Goßler und Fabiunke mit- Vorbereitetes Wort, zum marxi stisch-leninistischen Praxisbegriff. Verbindung zur Praxis wird oft als Schlagwort für ausschließlich jene Verbindung gebraucht, die zur Einrichtung außerhalb der eigenen bestehen. Machen wir uns damit die Sache, um die es geht, nicht zu ein- fach? Müssen wir nicht vielmehr Ausgehen von der Praxisauffassung des Marxismus-Leninismus? Der Begriff „Praxis“ wurde von Marx und Engels Mitte der 40er lahre des vorigen Jahrhunderts in einer wichtigen Entwicklungsphase des historischen Materialismus aus- Bearbeitet, um das qualitativ Neue ihres philosophischen Standpunktes Begenüber der bisherigen Philoso phie darzustellen und die revolutio- hären Aufgaben des Proletariats am Vorabend der bürgerlichen Revolu- tion in Deutschland zu formulieren. Dazu war zu klären, welche Tätig- keiten und Lebensprozesse der Men- Schen die grundlegenden und ent- cheidenden sind. Denn diese zu be- Reichnen, ist der Zweck des Begrif fes „Praxis“. Als Materialisten faßten Marx und Engels Praxis als sinnlich- Menschliche, als gegenständliche, als revolutionäre Tätigkeit auf. Und diese Praxis war für sie das Zu- Sammenfallen einerseits des Än- derns der Umstände, andererseits der menschlichen Selbstverände- hing. Die Herausarbeitung der ma- sriellen, gegenständlichen Natur Praktischer Tätigkeit der Menschen, ie darin besteht, die Natur im Ar- beits- und Produktionsprozeß um- ^gestalten und die gesellschaftli- Chen Verhältnisse zu schaffen und 2u verändern, ist der Sinn ihrer Pra- Sisauffassung. Die Klassiker ignorierten aller- dings keineswegs die Bewußtheit dleser materiellen Tätigkeit. „Der Mensch ..." — schrieb Marx — „hat Qewußte Lebenstätigkeit“. (Marx- Engels-Werke, E I, S. 516) Und da düe Menschen Bewußtsein haben, Müssen sie bei der Ausübung ihrer Tätigkeit dieses Bewußtsein auch Ahwenden. (Marx-Engels-Werke, 3. S. 272) Wenn wir nun, von dieser Marxschen Grundposition aus- Behend, der Verbindung universitä- Fer Tätigkeit zur Praxis nähertre- ln, dann lassen sich unseres Er- ^htens zwei Felder abstecken; Zum Ersten: Wissenschaft erschöpft sich nicht darin, die in mannigfaltigen Erschei- Dungsformen unmittelbar und kon- ket existierende und überdies stän- Mg in Bewegung befindliche Praxis 2 erfassen, exakt zu beschreiben Und zu systematisieren, sondern for- dert vor allem, in ihre. Zusammen- ,änge einzudringen, ihr Wesen auf- spüren, ihren Inhalt freizulegen. Has aber ist nur im Wege der Ab- Straktion, des abstrahierenden theo- Tetischen Denkens möglich, durch das Aufsteigen vom Konkreten zum Abstrakten, von der Empirie zum Allgemeinen, von der Praxis zur Theorie. .Das zweite Problemfeld bündelt Sich in der Fragestellung: Welchen Beitrag vermögen wir 3ls Universität, gemäß den Beschlüs- Sen und Orientierungen der Partei, sbesondere ihrer ökonomischen Strategie, ausgehend von den Er- Bebnissen unserer theorieintensiven Arbeit zur praktischen Veränderung Ses gesellschaftlichen Lebens, zur Stärkung des Sozialismus zu lei sten? Führt man beide Problemfelder Ssammen, so ergibt sich die Kette Saxis-Theorie- Praxis, von deren Bedeutung Prof. Kurt Hager auf der , Gesellschaftswissenschaftlichen Konferenz des Zentralkomitees so Dachhaltig sprach. Um sie zu er- Schließen, gibt es nur einen erfolg- Versprechenden Weg: die Intensi- Vierung der wissenschaftlichen Ar- beit. Wesen und Inhalt der Praxis erfassen p Im folgenden wandte sich der *ektor dem ersten Problemfeld zu. tWie steht es an der Karl-Marx- Diversität um ihren Beitrag zur Pitbestimmung des internationalen Mkenntnisf ortschritts? In welchem eaße ist die so maßgeblich den Ruf kner Universität bestimmende Er- senntnisfunktion an unserer Hohen 'hule ausgeprägt? Werfen wir zu- schst unseren Blick auf die Gesell- haftswissenschaften. „.Die Maßstäbe für die Arbeit in pesem Bereich wurden von Gen. r °t Hager auf der Gesellschafts- SSenschaftlichen Konferenz ge- wizt. Er führte dazu aus: „Wenn wr von der wachsenden Rolle der "enschaft bei der Gestaltung der ^Wickelten sozialistischen Gesell- und im Kamei um den Frie- m n sprechen, dann meinen wir im- er auch die Gesellschaftswissen- :, Absol 150 i der Grundlage der Konzeption aus wir uns besonders begabte Studenten ebenso indiskutabel wie die zunehmenden Probleme, die wir mit der Auswahl von Forschungsstudenten, ihrem Durchhaltevermögen und ihrer rechtzeitigen Graduierung haben. Hier gibt es noch viel zu tun. Vor al lem muß sich an der gesamten Uni versität die Erkenntnis durchsetzen, daß Begabtenförderung im Studium und systematische Arbeit mi dem wissenschaftlichen Nachwuchs eine Einheit bilden, die durch viele kluge und abgestufte Schritte zu realisie ren ist. Erfahrungen der Besten bei Überführung in Praxis anwenden Wenden wir uns nun dem zweiten Aspekt dieses Problemfeldes, der Kette Grundlagenforschung — an gewandte Forschung — Überfüh rung zu, die letztlich in die alles ent scheidende Frage der Relationen zwischen der Anwendung heute und dem Erkenntnisgewinn von morgen mündet, Mehrere Wege haben sich' als erfolgreich erwiesen, um diese Kette erfolgreich zu gestalten. In den Gesellschaftswissenschaf- ten ist Überführung angesichts der Spezifik ihrer Funktion besonders breit und vielfältig zu fassen. Sie kann nicht auf das Eingreifen in die volkswirtschaftlichen Prozesse be schränkt werden, obwohl das von immenser und wachsender Bedeu tung ist. Erstes Erfordernis ist zweifels ohne die unverzügliche Umsetzung der gewonnenen theoretischen Er kenntnisse in die Erarbeitung von Hochschullehrbüchern. Praxiswirksamkeit der Gesell schaftswissenschaftler bedeutet des weiteren die auf hohem Niveau ste hende Wahrnehmung ihrer Verant wortung bei der erzieherischen und politisch-ideologischen Qualifizie rung der Universitätsangehörigen. Zugleich kommt die bessere Be herrschung des Praxis-Theorie- Praxis-Verhältnisses in dem Bestre ben einer wachsenden , Zahl gesell schaftswissenschaftlicher Kollektive zum Ausdruck, mit der Sicherung einer hohen theoretischen Qualität, die Wirksamkeit ihrer Forschungs ergebnisse durch rasche Überfüh rung in die gesellschaftliehe Praxis zu erhöhen. Für die Mitarbeiter des Bereiches Medizin heißt Forschung für die Praxis, sieh ständig um die Erhö hung der Qualität der Behandlung der ihnen anvertrauten Menschen zu bemühen. Der Praxispartner der Medizin ist damit letzten Endes der Patient, mit dem sie in ihrer tägli chen Arbeit ständig konfrontiert wird. Eine Reihe von Einrichtungen des Bereiches Medizin kann eine erfolg reiche Zusammenarbeit mit der In dustrie naehweisen. Damit wurden einerseits Voraussetzungen für die Herstellung von Produkten geschaf fen, die nicht nur für die DDR von Bedeutung sind, sondern auch in den Export eingingen und anderer seits die Entwicklung und Produk tion spezieller Geräte für Forschung und medizinische Betreuung voran brachten. Der Bereich Naturwissenschaften der Universität vermochte seit dem X. Parteitag Forschungsleistungen zu überführen, die zu einem volks wirtschaftlichen Nutzen in Milliar denhöhe führten. Das Problem der Überführung wissenschaftlicher Ergebnisse und Erkenntnisse in die praktische Nut zung hat für die angewandten Na turwissenschaften, wie sie die Tech nik- und Agrarwissenschaften dar stellen, zwangsläufig einen anderen Stellenwert als etwa für die Ma thematik, Biowissenschaften oder Physik. Unter diesem Aspekt haben die Sektion Tierproduktion und Ve terinärmedizin sowie das Institut für Tropische Landwirtschaft schon immer eine Schrittmacherrolle an unserer Universität bei der prak tischen Anwendung von Forschungs ergebnissen gespielt, und viele der dabei gesammelten Erfahrungen konnten erfolgreich auf andere Be reiche der Universität übertragen werden. Die Erfahrungen unserer besten Kollektive besagen, daß der Erfolg dann programmiert werden kann, wenn - die strategischen Profillinien der Kollektive auf Schwerpunkte der Gesellschafts- und Wissenschafts entwicklung, insbesondere auf die ökonomische Strategie des X. Par teitages, konzentriert werden, — wenn eine der Zielstellung ange messene hohe Qualitätsstruktur des Kollektivs gesichert ist, — wenn das bestmögliche methodi sche Instrumentarium zur Anwen dung gelangt, - wenn dem Faktor Ökonomie der Zeit bei der Überführung gebüh rende Aufmerksamkeit geschenkt Wird, - wenn die Forschungsstrategie mit Exportangeboten synchron läuft, - wenn man die für die Durchset zung des Leistungsprinzips geschaf fenen Regulative voll nutzt. - wenn die Tendenz, unter der Flagge „Planerfüllung“ Mittelmaß anzustreben, keine Chance hat, son dern die Ergebnisse an der harten internationalen Konkurrenz ge messen werden, - und wenn schließlich die territo rialen, nationalen und internationa len Kooperationsbeziehungen der Universität noch konsequenter dem Kampf um Spitzenleistungen sub ordiniert werden.
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