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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1984
- Erscheinungsdatum
- 1984
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198400003
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19840000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19840000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise vorlagebedingter Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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-
Zeitschrift
Universitätszeitung
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Band
Band 1984
-
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Band
Band 1984
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Bekannte Probleme in fremdartiger Atmosphäre Zu dem vietnamesischen Film „Goldener Reis“ Der vom Filmstudio Ho-Chi- Minh-Stadt produzierte Spiel film „Goldener Reis“ behandelt eine Thematik, die dem Zu schauer in der DDR keineswegs fremd ist: die Neuordnung auf dem Lande, die vor allem durch die Gründung der landwirtschaft lichen Produktionsgenossenschaf- ten bestimmt wurde. Um die Gründung einer solchen Koopera tive nach der Befreiung von den eigenen und fremden Ausbeu tern geht es, um die Schwierig keiten des Anfangs, um die Zu rückhaltung bzw. strikte Ab lehnung der Mitarbeit gerade durch die besten und erfolgreich sten Bauern des Dorfes, um „Kin derkrankheiten“ der jungen Ge nossenschaft, wie mangelhafte Arbeitsorganisation, fehlerhaften Einsatz der noch unbekannten Technik, aber auch um das sek tiererische bis demagogische Ver halten mancher Funktionäre, um administrative Fehlentscheidun gen und Zwang, die eher den Wi derstand der Einzelbauern, ge gen die Genossenschaft förderten als brachen. Alles das geschieht in dem Film „Goldener Reis“, aber es geht eben um Reis, nicht um Rog gen. Damit soll gesagt sein, daß das Umfeld anders ist. Anders sind die kulturellen und ethnolo gischen Gegebenheiten, anders ist die Historie, aus der Gegen wärtiges ja erwächst, anders ist vor allem die Mentalität der Fi guren. Der Film spielt in Süd vietnam, nicht in Mecklenburg oder Thüringen. Der Zuschauer muß das berücksichtigen, denn dieser Umstand bestimmt auch die Machart des Films. Dynami sche Bilder, die nahezu ohne Text wirksam sind, wie beispiel- Weise am Anfang des Films, wenn der Bauer Hei Lua mit sei nem widerspenstigen Büffel kämpft, und wenn er dann nach Beendigung der Arbeit, selbst völlig ausgepumpt, das ermattete Tier fast zärtlich tätschelt, oder auch die bewegten Szenenfolgen bei der Bekämpfung des Hoch wassers, stehen neben dialogrei chen Versammlungsszenen, die ja immer schwierig filmgerecht aufzuarbeiten sind. Manches gerät hier ins Gebiet der Agitation, und der ältere Zu schauer wird sich erinnern, daß es ähnliche Erscheinungen im einheimischen Filmschaffen auch gab. Aber Aufgabe solcher Filme wie „Goldener Reis“ ist ja auch die Agitation für das Neue, die Aufklärung und die direkte Klärung anstehender Probleme vor allem unter den in Südviet nam gegebenen soziologischen und strukturellen Bedingungen. Dennoch wird eine Gestalt wie die des Bauern Hei Lua am Inter esse und an der Anteilnahme des Zuschauers in der DDR nicht „Vorbeispielen“. Das ist ein gan zer Kerl, kraftvoll, umsichtig, klug, nicht ohne Mutterwitz, einer, der sich seine Entschei dungen nicht leicht macht, und der so die Sympathie des Zu schauers gewinnt, auch wenn er sich zunächst in der Einschät zung seiner Pflichten und Verant wortlichkeiten irrt. Daß Hei Luas Entscheidung für die Ge nossenschaft nicht gedanklichen, theoretischen Einsichten folgt, sondern sich aus seinem aktiven Einsatz für die Gemeinschaft während des Wirbelsturms und darauffolgenden Hochwassers er gibt und aus der sehr konkreten Wahrnehmung der positiven Möglichkeiten auch für ihn ganz persönlich, entspricht durchaus dem Charakter dieser Figur. Der Film wurde als Beitrag der SR'' 7 auf dem 23 Internatio nalen Filmfect ival in Karlow Vary 1982 vorgestellt ILSE JUNG Ein Theaterzug startet wieder am 19. Mai in Richtung Berlin. Zwei Theatererlebnisse warten diesmal auf die Berlin-Fahrer. Im Deut schen Theater hebt sich der Vor ¬ hang zu „Maria Stuart“ und in den Kammerspielen des DT erwartet Sie Wolfgang Heinz. Er spricht Texte aus Homers „Odyssee“. Anne Braun rezensierte diese Vorstellung: Ewig junge Odyssee Eine Begegnung mit Prof. Wolfgang Heinz in den Kammerspielen des Deutschen Theaters Berlin Sein Gesicht ist vom Alter gezeich net, von Freundlichkeit und Schmerz. Würdevoll hat er an höl zernem Tische Platz genommen, stellt besonnenen Kontakt zum Pu blikum her, ohne das, was er ver mitteln will, gestenreich zu unter malen: Wolfgang Heinz spricht Texte aus Homers „Odyssee“. Die hell ausgeleuchtete Bühne mit dem darüber gespannten grauen Lei nensegel assoziiert Schiff und Meer, Strand und Horizont, analog der Ab sicht des Abends, Bilder eigener Phantasie entstehen zu lassen und sich bewußt zu werden, wie kostbar und unwiederbringlich unser Aufenthalt auf Erden ist. Denn wir haben weder die „nimmerver- blühende Jugend“ noch die Unsterb lichkeit griechischer Götter, auf die selbst der schwergeprüfte, immer wieder in Versuchung geführte Odyssee verzichtete, weil er heim kehren und unter seinen Landsleu ten nützlich sein wollte. Wissend und noch immer stau nend, verhalten und gleichwohl be wegt, verlockt Wolfgang Heinz zum Zuhören, zum Anhören einer alten Geschichte, zieht uns in den Strudel legendärer Ereignisse, wie er sie — auf andere Weise und in anderen Zeiten — durchlitten, durchlebt und ausgekostet hat: die Jahre des Exils und harte Kämpfe, die Bitternisse und Freuden des menschlichen Da seins, die Lust an sinnvollen Tätig keiten, an schöpferischem Tun. Odyssee, sein Bruder im Geiste, wird „der Erfindungsreiche“ ge nannt. Heinz läßt diesen Namen be dächtig und gewitzt auf der Zunge zergehen. Das ist einer, der den Wi dersachern trotzt, sich listig aus un seligen Verstrickungen zu lösen ver mag, der mehrere Handwerke be herrscht, um die Sorgen und Nöte des einfachen Volkes weiß, sich aus kennt im Umgang mit Göttern, Kö nigen und Bettlern, seine Worte und Taten bedenkt, sein Ziel nie aus den Augen verliert. Und dabei ein Mensch bleibt, der die Wonnen der Liebe genießt, die Schönheit der Na tur und alle Köstlichkeiten, die das Leben für uns bereithält. Den Wein und das frisch gebackene Brot, die saftigen Früchte und die lecker an gerichteten Speisen, den Gesang und die Wohlgerüche dieser Welt, das erfrischende Bad und die wär mende Sonne, das Glück der Frei heit und das Geborgensein am hei mischen Herd. Die Melodik der Homerschen Versgesänge über die Irrfahrten und die Rückkehr das tapferen, grie chischen Helden wird aufgegriffen, weitergeführt von rhythmischen Klängen verschiedenster Instru mente. Sobald sie verebben, setzt der Fluß der Erzählung aufs neue ein, mündet im Finale, wenn Odys seus die Schar schamloser Freier um Penelope vernichtet hat und von seiner Frau als der rechtmäßige Gatte erkannt und empfangen wird, wenn Pallas Athene die streitenden Scharen endlich zur Besinnung mahnt: „Ruht, ihr Ithaker, ruht vom unseligen Kriege! Schonet des Menschenblutes und trennet euch schnell voneinander!“ Wer Wolfgang Heinz bei der „Odyssee“ zuhört, fühlt sich in die Kindheit versetzt. Bangt und leidet mit dem Helden, wünscht nichts sehnlicher, als daß die Geschichte einen guten Ausgang finde, obwohl sie doch längst vertraut ist. Heinz entdeckt und erschließt sie uns, als begegneten wir ihr zum ersten Male. (entnommen aus Wochenpost 14/1984) P.S. Kartenbestellungen für den Theaterzug nimmt die HA Kultur schriftlich entgegen! I Gastspielangebote der Leipziger Theater Die Leipziger Theater laden für April und Mai zu interessan ten Gastspielen ein: 26. April, Georgisches Akade misches Theater Tbilissi, mit Wil liam Shakespeares „Othello“. 27. und 28. April sowie 4. Mai, Landestheater Halle, mit Wil liam Shakespeares „Romeo und Julia“ 29. April, Liederzirkus 1984 mit Annekathrin Bürger, Ange lika Neutschei, Kurt Demmler u. a. Preisträgern der 7. Chanson tage Frankfurt/Oder; 3. Mai, Barbara Thalheim mit ihrem Programm „In der Nacht ist der Mensch nicht gern al leine“; 5. und 6. Mai, Ekkehard Schall (3. Brecht-Abend) „Fragen, Kla gen, Antworten“. Alle Vorstellungen beginnen 19.30 Uhr im Schauspielhaus, Kartenbestellungen schriftlich an die Abt. Anrecht im Opern haus oder tel. 74 73. Aus Bibliothek und Archiv: Benedikt Carpzow Wer nicht weiß, wer Benedikt Carpzow war, greife zum dritten Band des „Großen Brockhaus“ (Leipzig 1929) und lese unter dem Stichwort „Carpzow“: „... der berühmte Benedikt, Kri minalist, geb. Wittenberg, 27. Mai 1595, gest. Leipzig, 30. Au gust 1666; er war 1620 Beisitzer am Leipziger Schöppenstuhl, 1639 Appellationsrat in Dresden, 1645 Prof, in Leipzig. Bekannt wurde er sowohl durch seine Schriften, die sich durch Klar heit und Gelehrsamkeit auszeich ¬ neten, jedoch, infolge ihrer Härte und Orthodoxie berüchtigt wa ren ...“ In von der Leipziger Universi tät etwa anläßlich der 500-Jahr- Feier herausgegebenen Schriften kann man noch mehr lobende Worte lesen, wobei solche Be griffe wie „berüchtigt“ gänzlich fehlen. In Wirklichkeit verhielt es sich freilich nicht nur so. Der Leipzi ger Schöppenstuhl galt als beson ders fähig, vermeintliche Hexen zu erkennen. Benedikt Carpzow war der oberste Hexenverfolger. In seinem Leben hatte er in He xenprozessen etwa 20 000 Todes urteile unterschrieben. War das vor 75 Jahren nicht bekannt oder glaubten seine lobhudeln den Biographen, daß die Ehre der Juristenfakultät darunter litte? G. S. Hinreißende Wiedergabe Budapester Bela-Bartok-Chor gastierte im Gewandhaus Seit mehreren Jahren Verbindet den Chor der Leipziger Karl-Marx- Universität eine künstlerische Part nerschaft mit dem Bela-Bartok- Chor der Eötvös-Loränd-Universität Budapest. So trat dieser ungarische Klangkörper mit seinem jüngsten Konzert im Gewandhaus nicht zum ersten Mal in Leipzig auf. Um es auf einen Nenner- zu bringen: Der Ausstrahlungskraft des Chores ist es zu danken, daß die ungewöhnlich langen zweieinhalb Stunden dem Hörer dennoch nicht zu lang wur den. Ein äußerst homogener Chorklang verbindet sich hier mit klangschö ner Stimmgebung und reiner Into nation. Insbesondere die Fähigkeit, im chorischen Piano ohne jedes „Flackern“ Spannung zu erzeugen und zu wahren, ist bestechend (bei spielsweise bei der Wiedergabe der berühmten „Klage der Arianna“ von Monteverdi). In engem Zusam menhang mit diesen Eigenschaften muß die hohe Musikalität des Cho res gesehen werden, die sich am offenkundigsten in den abschließen den Spirituals zeigte. Hier führte gerade der nötige Swing zu einer hinreißenden Wiedergabe. Zwei Eck punkte des Programms sind damit genannt. Es enthielt in der Haupt sache A-cappella-Musik ungari scher Komponisten unseres Jahr hunderts wie Bartok, Kodäly (u. a. „Jesus und die Krämer“) oder Szokolay. Aber auch Strawinski (Russisches Credo) und der Finne Rautavaara sowie als Gegenpol dazu Schütz (Deutsches Magnificat) waren vertreten. Damit wurde zugleich die sprachliche Vielseitig keit des Ensembles deutlich. Det Verständlichkeit der vorgetragenen fremdsprachigen lateinischen, deut schen, russischen und englischen Texte käme allerdings zugute, wenn die stimmlosen Verschlußlaute (p, t k) vom Chor bewußter artikuliert werden könnten. Als eine besondere Attraktion des Konzertes erwiesen sich zwei Dar bietungen auf dem Zymbal von Ag nes Szakäly. Dieses zitherähnliche Saiteninstrument — einer der Vor gänger des Cembalos — wird mit leichten Filzschlegeln gespielt und zeichnet sich durch einen volltönen den Klang aus. Die Interpretation der Chaconne d-Moll für Violine solo von Bach auf diesem Instru ment reiht sich würdig ein in die große Zahl von Bearbeitungen des unübertroffenen Stückes für ver schiedenste Instrumente und war eine faszinierende, virtuose Leistung. Tänze von Bartok und Weiner, ge spielt auf dem Zymbal mit Klavier begleitung (Ferenc Räkosi), ergänz ten schließlich das Programm dieses erlebnisreichen Abends. -rk Ich war sehr zufrieden mit dem Leipziger Publikum Gespräch mit der Zymbalistin Agnes Szakäly Die bekannte ungarische Zymbali stin Agnes Szakäly, (1951 in Buda pest geboren), die schon in nahezu allen Ländern Europas und in Me xiko gastierte, war 1980 auch in mehreren Städten der DDR aufgetre ten. Am 5. April 1984 hat sie sich zum ersten Mal dem Leipziger Pu blikum vorgestellt, in einem Kon zert des Budapester Universitäts chores unter der Leitung von Dr. Gabor Baross im Neuen Gewand haus, nachdem sie bereits am 3. April in der „Musikalischen Akade mie“ des Anrechtszyklus „Diens tags in der 19“ vor Angehörigen der Karl-Marx-Universität aufgetreten war. Wir hatten Gelegenheit, der Künstlerin einige Fragen zu stellen. Wie zufrieden waren Sie mit dem Leipziger Publikum und wie gefällt Ihnen das Neue Gewandhaus? A. Szakäly: Ich war sehr zufrie den mit dem Leipziger Publikum, natürlich, und es war ein schönes Gefühl, im Neuen Gewandhaus zu spielen. Zuerst hatte ich ein wenig Angst; ein kleines Instrument in einem so großen Saal! Aber die Aku stik ist wunderbar. Es klingt wie in einem Kammerraum. allem in der Unterhaltungsmusik eine Rolie. An unserer Musikaka demie „Ferenc Liszt“ kann man das Instrument erlernen. Ich habe an dieser Schule 1974 das Künstlerdi plom erhalten. Zymbalsolistcn sind so häufig nicht anzutreffen. Weshalb haben Sie sich auf dieses Instrument spe zialisiert? A. Szakäly: Als Fünfjährige er hielt ich Klavierunterricht. Mit 13 Jahren wechselte ich auf das Zym bal um. Das war ein klassisches In strument geworden, und ich hatte die Möglichkeit, neue Wege in der Musik zu beschreiten. Es kam hinzu, daß zeitgenössische Kompo nisten neue Werke für Zymbal ge schrieben haben. Schon während des Studiums wa ren Sie als Solistin des Kammeren sembles des Rundfunks von Novi Sad tätig und seit 1972 konzertieren Sie mit dem Budapester Sympho nieorchester. Ihr Mann, der Dirigent Dr. Gäbor Baross, ist sicher' Ihr wichtigster Berater und gewissen haftester Kritiker. Sie treten sowohl als Solistin, als Zymbalduo gemein sam mit Märta Fäbiän als auch mil Orchester auf. Welches Publikun wird Sie demnächst feiern können? Werden Sie auch wieder nach Leip zig kommen? In Ungarn ist das Zymbal sozusa gen zu Hause, und Ihr Land unter nimmt auch viel für seine Verbrei tung ... A. Szakäly: Besonders ausgeprägt ist bei uns die klassische Behand lung des Instrumentes. In den ande ren Ländern spielt das Zymbal vor A. Szakäly: Am 2. Mai bin ich in der Brucknerhalle in Linz. Danach schließt sich eine längere Gastspiel reise durch Italien an. Wann ich wieder in Leipzig sein werde, das kommt auf eine Einladung an. Mit Agnes Szakäly sprach Marianne H.-Stars Ehre den Mauerblümchen 1 Trickfilme im FDJ-Jugend- und Studentenzentrum Kurzfilme im FDJ-Jugend- und Studentenzentrum Moritzbastei — das ist längst nichts Ungewöhnli ches mehr. Bietet doch die Veran staltungstonne eine gute Möglich keit, den „Mauerblümchen“ des gro ßen Films noch mehr Gehör zu ver schaffen. Doch waren es sonst meist Dokumentarfilme, gehörte dieser Abend dem Trickfilm. Oder zeitge mäßer: dem Animationsfilm, was so viel heißt wie „beseelter“ Film. In diesem Sinn des Wortes verstanden, schaffte es der Regisseur Lutz Stammbeck vom Trickfilmstudio Dresden tatsächlich, die Tausenden Zeichnungen zu beseelen. Quick lebendig werden läßt er die Hum mel und Paul, den Frosch mit der roten Mütze, im Film „Die Ent deckung“. Liebenswert verschmitzte filmische und zeichnerische Gags am laufenden Band sicherten Erfolg beim Publikum. Nicht so einfach hatten es die fol genden drei Filme. „Der Schneider von Ulm“ — das in Szenen gesetzte Brecht-Gedicht vom Schneider, der trotz der vom Bischof vorgebeteten öffentlichen Meinung den Sprung vom Kirchendach wagt. Eindrucks voll ins Bild gebracht die öffentli che Meinung, wie sie als zäher Brei unablässig aus Mündern, Dachrin nen und Fenstern quillt. Hommage ist „ in" — nicht etwa eine Ehrung! Ehren nämlich wollte Dammbeck progressive Filmema cher und ihren Kongreß von 1929 in La Sarrah mit seinem Werk „Hom mage für La Sarrah: Realität — Zei chen“. Realistischer Film statt Kom merz, darum ging es diesen Regis seuren. Für den Trickfilmer nun heißt Realität Umsetzung der Wirk ¬ lichkeit in Zeichen; So zeigte Lutz Dammbeck in seinem Film, wie man in der Realität Linien, Figuren, Konturen erkennt und zusammen fügt, wie man Zeit rafft oder ver langsamt, Ausschnitte filtert und Wesentliches oder Unwesentliches betont. Und wie aus all diesen Ge dankensplittern der verschiedensten Leute ein Film wird. Dieses Trickexperiment war eine kleine Einführung in den letzten Film des Abends „Einmart“. Denn da wurde Wesentliches betont, ja bis ins Groteske verzerrt. Menschli che Wesen, nur aus Kopf, Ohr, Mund oder Bauch bestehend, ringen um ihr Dasein. Sie gehen kaputt — weil man nur mit allem leben kann und muß, weil Einseitiges die Vor wärtsbewegung hemmt. Ein Animationsfilmabend im FDJ-Jugend- und Studentenzen trum Moritzbastei — eine Ehrung für die „Kleinen“ der großen Film kunst, die ihr wachsendes Selbst bewußtsein und Selbstverständnis si gnalisieren. ALEXA HENNINGS Der Grafiker Lutz Dammbeck (Regie und Gestaltung) und Hans Schön« (Kamera) schufen den Zeichentrickfilm „Entdeckung“.
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