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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1979
- Erscheinungsdatum
- 1979
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-197900007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19790000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19790000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise vorlagebedingter Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 1979
-
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- Ausgabe Nr. 3, 19. Januar 1
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- Ausgabe Nr. 6, 9. Februar 1
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- Ausgabe Nr. 8, 23. Februar 1
- Ausgabe Nr. 9, 2. März 1
- Ausgabe Nr. 10, 9. März 1
- Ausgabe Nr. 11, 16. März 1
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- Ausgabe Nr. 23, 8. Juni 1
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- Ausgabe Nr. 25, 22. Juni 1
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- Ausgabe Nr. 29, 20. Juli 1
- Ausgabe Nr. 30, 27. Juli 1
- Ausgabe Nr. 31, 24. August 1
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- Ausgabe Nr. 37, 12. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 38, 19. Oktober 1
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Band
Band 1979
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I n ihrem Referat auf dem VIII. Pädagogischen Kongreß wies Mi- i nister Margot Honecker besonders darauf hin, . daß die gesamte Bildung und Erziehung der Jugend auf die Erziehung zur kommunisti schen Moral gerichtet ist.“ (DLZ- Information 43/78, S. 6) Erziehung zur kommunistischen Moral wird als ein komplexer Pro zeß charakterisiert, in dem sich die Charakterprägung der jungen Men schen vollzieht,’ und es werden als die wichtigsten anzuerziehenden Charakterzüge genannt: „. poli ¬ tisch-ideologische Überzeugtheit, Prinzipientreue zur Sache der Ar beiterklasse, Unversöhnlichkeit ge genüber dem Klassengegner ebenso wie Erkenntnisdrang, gesellschaft liche Aktivität, Willensstärke und Pflichtbewußtsein, Achtung vor dem Leben, vor den arbeitenden Men schen und den Älteren, Mut, Ehr lichkeit, Kameradschaftlichkeit, Hilfsbereitschaft, Bescheidenheit und Zuverlässigkeit.“ (A. a. O. S. 16). Breiter Spielraum zur Entfaltung von Eigenverantwortlichkeit Prinzipiell ist davon auszugehen, daß eine für das sozialistische Bil dungswesen gegebene Grundorientie- rung den Hochschulbereich nicht ausschließt, zumal die Aufgabe der kommunistischen Erziehung hier wie dort von erstrangiger Bedeutung ist. Dabei bleibt zu beachten, daß an unseren Hochschulen spezifische Be dingungen bestehen und eine Rolle spielen. So ist es z. B. notwendig, bei der Organisierung des Lehr- und Stu dienprozesses an Hochschulen einen relativ breiten Spielraum zur Ent- Plaltung von Eigenverantwortlichkeit ' und schöpferischer Initiative der (Studierenden zu ermöglichen und zu j nutzen. Erziehung im Marxschen Verständnis als Prozeß des Zusam menfallens von Umwelt- und Selbst veränderung zu planen und den „Spielraum“ für schöpferische Selbst tätigkeit hinreichend breit abzu stecken, ohne dabei die Selbstver änderung dem Selbstlauf zu über lassen — darin besteht das eigent liche Problem. Kleinliche Gängelei und Regle mentierung in Lehrveranstaltungen und in der Studienorganisation sind ebenso zu verurteilen wie die Ver suche mancher Hochschullehrer, Er ziehungsverantwortung ausschließ lich auf die FDJ-, Partei- und Stu diengruppen zu delegieren und sich selbst nur für die „Bildung“ verant wortlich zu fühlen. Nur im Zusammenwirken von Bildung und Erziehung erfolgreich Natürlich hat jede Bildung (posi- tive oder negative) erzieherische Wirkung, und jede Erziehung ist mit der Vermittlung und Gewinnung Von Bildung unlösbar verknüpft. Im Lehr- und Studienprozeß an unseren Hochschulen ist es uns niemals ein- zeitig u m Bildung oder um Erzie- ■ hung zu tun, sondern stets um Er- Höhung mittels Bildung und um Bildung mit beabsichtigtem erziehe- ischen Effekt, der nicht als eine art „Abfallprodukt“ notwendig aus ; Per Bildungsvermittlung hervorgeht. “ s gilt, mechanistische und undia- . hektische Auffassungen vom Ausbil- Cungsprozeß auch durch Aneignung Pädagogischer und lehrmethodischer Kenntnisse zu überwinden. Das Aufzeigen und Überwinden slementarer Erziehungsmängel ist Jedoch mit „kommunistischer Erzie- nung“ noch nicht identisch. Es ver- Aietet sich eigentlich von selbst, das dttribut „kommunistisch“, da mit Am revolutionären Kampfziel der dreiterklasse aufs engste verbun- sinnlos zu verschleißen bzw. als *eerformel" zu benutzen. yDieshistorische Leistung Lenins in | Verwirklichung dieser gewaltigen •Aufgabe besteht darin, unter den pomplizierten Bedingungen zu Be- 8inn der Sowjetmacht eine allge- । meine und (auch für uns) allgemein ¬ gültige Aufgabenstellung für die kommunistische Erziehung ausgear beitet zu haben. In seiner Rede über „Die Aufgaben der Jugendver bände“ vom 2. Oktober 1920 (vgl. LW Bd. 31, S. 272 ff.) nennt Lenin drei Hauptkomponenten für die kom munistische Erziehung junger Men schen, die er als eine untrennbare Einheit aufgefaßt wissen möchte. Es sind dies: — die Vermittlung einer soliden wissenschaftlichen und weltanschau lichen Bildung (bzw. „die ganze Summe menschlicher Kenntnisse an zueignen“) ; — die aktive Teilnahme der Jugend am Kampf um die neue Gesell schaftsordnung („zusammen mit den Arbeitern und Bauern“); — die Anerziehung kommunisti scher Überzeugungen, moralischer Qualitäten und Charaktereigenschaf ten („Erziehung zur kommunisti schen Moral“). Somit kann kommunistische Er ziehung nur im Zusammenwirken, nur in Verwirklichung des Prinzips der Einheit von Theorie und Praxis, von Bildung und Erziehung erfolg reich sein, eine Erkenntnis, die (u. a. durch die pädagogischen Er fahrungen Makarenkos) in ihrer Wahrheit praktisch bestätigt wurde. Sozialistische Umwelt in ihren Werten und ■hrer Wertigkeit bewußt machen War es in der ersten Phase der Sowjetmacht oder der antifaschisti- ohen Entwicklung bei uns nach 1745 normal und üblich, daß sich Junge Menschen aus ihrer konkreten "lassenkampferfahrung, ihrem Haß und ihrer Antihaltung gegenüber dem Klassenfeind zu Kommunisten entwickelten, so .sind die Entwick lungsbedingungen heute bei uns völ lig andere. Junge Menschen in unserer ent wickelten sozialistischen Gesell schaft zu Kommunisten erziehen, heißt vor allem, ihnen ihre soziali stische Umwelt in ihrem Wesen, ih- Am 8. Mai findet das Konzil zu Fragen der kommunisti schen Erziehung und des Geschichtsbewußtseins statt. Auf dieser Veranstaltung werden erste Erfahrungen und Ergebnisse beraten und neue Aufgaben abgesteckt. Zu einigen theoretischen Grundpositionen schrieb Dr. Heinz Sänger den folgenden Beitrag. ...denn Erziehungsfehler sind keine „Kavaliersdelikte" rer historischen Entstehung und ih rer historischen Rolle, eingeordnet in den weltgeschichtlichen Gesamt prozeß, in ihren Werten und in ihrer Wertigkeit bewußt zu machen und sie auf der Grundlage der Anerken nung und der Bereitschaft zur Si cherung der gesellschaftlichen Er rungenschaften zum bewußten Han deln für den gesellschaftlichen Fort schritt und damit zur Parteinahme gegen jede Reaktion zu befähigen. Konkret: Die Herausbildung von „gestählten“ Kadern, die bereit und in der Lage sind, sich hier und heute als Kommunisten zu bewäh ren, muß dem inzwischen erreichten Entwicklungsstand und den verän derten Lebensbedingungen; der Stra tegie und Taktik der Partei entspre chend den neuen Bedingungen des Klassenkampfes und der internatio nalen Beziehungen; der sich ver schärfenden Aggressivität und ideo ¬ logischen Diversion des Gegners notwendig Rechnung tragen. In diesem Zusammenhang ist die Frage nach dem Hauptkettenglied von Interesse, das es uns ermöglicht, gezielt und folgerichtig an die Lö sung dieser, unserer historischen Aufgaben heranzugehen. Auf die Frage, wo denn der Kommunismus eigentlich beginnt, gab Lenin in sei ner Schrift „Die große Initiative“ (1919) die folgende Antwort: „Der Kommunismus beginnt dort, wo einfache Arbeiter in selbstloser Weise, harte Arbeit bewältigend, sich Sorgen machen um die Erhö hung der Arbeitsproduktivität, um den Schutz eines jeden Puds Ge treide, Kohle, Eisen und anderer Produkte, die nicht den Arbeitenden persönlich und nicht den ihnen ,Nahestehenden’ zugute kommen, sondern .Fernstehenden’, d. h. der ganzen Gesellschaft in ihrer Ge samtheit ..." (LW Bd. 29, S. 416/17) Erziehung zur kommunistischen Moral ist Hauptkettenglied Nun meinen allerdings manche, diese Antwort Lenins wäre lediglich gültig für den Beginn der niederen Phase der kommunistischen Gesell schaftsformation, wo Armut und allgemeiner Mangel Selbstlosigkeit und strenge, normgerechte Vertei lung des Wenigen als eine notwen dige Existenzbedingung einfach er zwangen. Doch zeugt solch einseitige Interpretation von einem eklatanten Unverständnis des prinzipiellen Charakters dieser Leninschen Orien tierung, die, richtig verstanden, auch und ganz besonders für den Über gang zur höheren Phase des Kom munismus gilt und die Erziehung zur kommunistischen Moral als eben dieses Hauptkettenglied der kom munistischen Erziehung verdeutlicht. Oder ist etwa nicht die Bereit schaft, in selbstloser Weise seine Kraft im gesellschaftlichen Inter esse einzusetzen, der entscheidende Maßstab sowohl für den erreichten Entwicklungsstand des einzelnen als auch für den „Reifegrad“ unserer Gesellschaft? Und sind nicht Ver antwortungsbewußtheit für das Ganze, hohe Einsatzbereitschaft, Ehrlichkeit und strikte Ablehnung von Egoismus und Vetternwirtschaft moralische ‘ Qualitäten, auf die es auch in unserer Zeit besonders an kommt und die, als Hauptkriterien angewandt, sehr klar Kommunisten von Nicht- (oder Nochnicht-)Kom- munisten unterscheidbar machen? Die gleiche Unduldsamkeit, die wir in der materiellen Produktion ge genüber „Ausschuß“ mit Recht an den Tag legen, sollte auch — bei voller Berücksichtigung der viel größeren Kompliziertheit und Lang wierigkeit von Erziehungsprozessen — bei nachweislichem Versagen des Hochschullehrers als Erzieherper sönlichkeit demonstriert werden, denn Erziehungsfehler sind kein „Kavaliersdelikt“. Was wir nicht brauchen, aber hier und da in unserem Hochschulbereich noch vorfinden und manchmal auch tolerieren, ist z. B. — der Typ des politisch Indifferen ten, der zwar auf Abruf, jedoch ohne Überzeugung und Engagement politisches Grundwissen reprodu ziert, Funktionen jedoch prinzipiell ablehnt und sich ausschließlich als „Fachmann“ fühlt; — der Typ des Phrasendreschers und Schwätzers, der damit man gelnde Leistungen im eigentlichen Aufgabenbereich zu übertünchen sucht; — der Typ des berechnenden Ego- isten, der an alle Fragen ausschließ lich vom Aspekt des eigenen Nut zens herangeht, dies aber oft mit „gesellschaftlichen Interessen“ zu be mänteln versteht, und — der Typ des Karrieristen, Intri ganten und Demagogen, der in sei ner Umgebung Zersetzung betreibt und moralischen Schaden stiftet. Lösung der Aufgaben nur in Kooperation aller Erzieher möglich Die Leninsche Grundorientierung kann helfen, unser Augenmerk als Erzieher nicht nur auf äußerliches Verhalten, sondern stärker auf die dahinterliegenden echten Motive zu richten. Das erfordert, sich nicht mit bloßer Wissensreproduktion, glattem Zensurendurchschnitt, mit mehr oder minder gekonnter Rhetorik, mit formaler Pflichterfüllung und mit Bereitschaftserklärungen zufrie denzugeben, sondern die wirkliche Leistungsbereitschaft und Zuverläs sigkeit über längere Strecken und Zeiträume zu prüfen und Verant wortungsbewußtheit, Ehrlichkeit und Selbstlosigkeit als für einen Kommunisten wesentliche Merkmale systematisch (und nicht zuletzt durch die Kraft des eigenen Beispiels) zu entwickeln. Die Lösung dieser Aufgabe ist nur möglich über ein echtes Zusammen wirken, ber die Entwicklung einer beständigen Gemeinschaftsarbeit aller verantwortlichen Erzieher — nicht etwa nur der Lehrkräfte für ML — im jeweiligen Hochschul bereich. Hier gibt es in der Tat noch sehr große „Reserven“ (bzw. Reserviertheit), und somit ist die „Erziehung der Erzieher“ eine vor dringliche Aufgabe, um auch bei der Lösung der anderen aufgeworfe nen Fragen erfolgreich voranzu kommen. Eigentumsfrage - Grundfrage jeder revolutionären Bewegung Jürgen Becher: Eigentum im Zerrspiegel der bürgerlichen Ideologie, Verlag Die Wirt schaft, Berlin 1978, 120 Seiten Die Broschüre — im Rahmen der internationalen Reihe „Beiträge zur Kritik der bürgerlichen Ideolo gie und des Revisionismus“ er schienen — ist ein Beispiel für offensiv und konkret geführte Aus einandersetzung mit der bürger lichen Ideologie. Nachweis der Wissenschaftlichkeit und Partei lichkeit der marxistisch-leninisti schen Theorie in der Behandlung der Eigentumsfrage im Zusam- menhang mit der Widerlegung der Auffassungen der heutigen bürger lichen Gesellschaftslehre zu die ser Frage, zurückgeführt auf ihre unhaltbaren, reaktionären Grund- Positionen — das ist der zentrale Gedanke der Arbeit, verbunden mit der gestrafften Vermittlung historischer Abläufe, interessanter, aussagekräftiger Fakten und Zah len. Dabei wird die Aktualität bzw. „Wahrhaftigkeit der Voraus sagen“, wie der Verfasser so tref fend formuliert, der Klassiker des Marxismus-Leninismus immer wieder verdeutlicht. Die zentrale Stellung der Kategorie Eigentum an den Produktionsmitteln in der Theorie des Marxismus-Leninis- naus sowie in der Praxis des Auf baus des Sozialismus/Kommunis- mus ist die Ursache für die hefti gen Angriffe der bürgerlichen Ideo logen in dieser Richtung in Ver gangenheit und Gegenwart. Die Angriffe nehmen in der heu tigen Zeit an Umfang und Intensi tät zu. Diese Tatsache ist bedingt, wie Becher wiederholt nachweist, einerseits durch den sich auf der Grundlage des gesellschaftlichen Eigentums an den Produktions mitteln planmäßig vollziehenden Aufschwung der Produktivkräfte und die allseitige Entfaltung der menschlichen Persönlichkeit im Sozialismus und andererseits durch die zunehmende Vertiefung der allgemeinen Krise in den Ländern des Kapitals. Davon ausgehend formuliert Becher — gleichzeitig eingrenzend — die Aufgabe, die er sich mit seiner Broschüre stellt: Wahrung und Verteidigung der marxistisch-leninistischen Auffas sung vom dominierenden Platz des Produktionsmitteleigentums im System der Produktionsverhält nisse (S. 16). Im 1. Kapitel (Eigentum und Macht) verdeutlicht der Verfasser, daß die Eigentumsfrage die Grundfrage jeder revolutionären Bewegung ist. Durch die sozial ökonomische Bestimmung des Eigentumsbegriffes in Abgrenzung von seiner juristischen Fixierung, durch die Darlegung der Zusam menhänge zwischen Entwicklungs niveau der Produktivkräfte und dem damit verbundenen jeweili gen Typ des Eigentums als Kern des Systems der Produktionsver hältnisse sowie durch die Unter suchung der Dialektik von Basis und Überbau schafft der Autor die Grundpositionen für seine Aus einandersetzung mit den Vertre tern der bürgerlichen Ideologie. Hervorhebenswert, wie Becher dabei im 1. Kapitel die durch das Thema begrenzte Möglichkeit ein prägsam nutzt, einen Beitrag zur Festigung des sozialistischen Ge schichtsbewußtseins zu leisten. Im 2. Kapitel (Die heutige bür gerliche Gesellschaftslehre zur Eigentumsfrage), das in der Bro schüre den zentralen Platz, ein nimmt, führt der Verfasser die theoretischen Angriffe der mo dernen bürgerlichen Gesellschafts lehre gegen das gesellschaftliche Eigentum an Produktionsmitteln auf drei Grundaussagen zurück, die letztlich gegen alle drei Be standteile des Marxismus-Leninis mus gerichtet sind (S. 47/48): 1. Verleumdung des gesamtgesell schaftlichen Eigentums als Klas sen-, Partei- oder Staatseigentum bei weiterhin bestehender Ent fremdung der unmittelbaren Pro duzenten; 2. Darstellung des genossenschaft lichen Eigentums als Hauptform des sozialistischen Eigentums und Konfrontation dieser Eigentums form mit dem gesamtgesellschaft lichen (Volks-)Eigentum; 3. Leugnung der dominierenden Stellung des Produktionsmittel eigentums im System der Produk tionsverhältnisse und davon abge leitet seiner bestimmenden Rolle für die Charakteristik aller gesell schaftlichen Verhältnisse. • Dabei werden die inneren Zu sammenhänge und unlösbaren Widersprüche der Konzeptionen der bürgerlichen, sozialreformisti schen oder revisionistischen Ge sellschaftstheoretiker untersucht, angefangen von der These des Pro duktionsfaktors „Wissen“ bis hin zur Losung „Klassenfrieden statt Klassenkampf“. Für viele bürger liche Ökonomen ist nicht das Pro duktionsmitteleigentum das be stimmende Produktionsverhältnis, sondern solche ideellen Größen wie Wissen, Können und Bildung. Becher setzt sich dabei beson ders mit den Auffassungen von P. F. Drucker und J. K. Galbraith sowie mit der sozialreformisti schen Konzeption von der „Quali tät des Lebens“ auseinander. Gleichlaufend und für den Le ser einleuchtend verbunden mit der Darstellung dieser Gesell schaftstheorien führt er die Aus einandersetzung mit ihnen - auf wesentlich drei Ebenen: •Darlegung der marxistisch-leni nistischen Position zur Eigentums problematik vor allem anhand der Einheit von Eigentümer- und Machtfunktion der Arbeiterklasse unter Führung ihrer Partei im So zialismus. • Ableitung der bürgerlichen Ge sellschaftskonzeptionen aus den sich historisch vollziehenden ge sellschaftlichen Entwicklungspro zessen bzw. Rückführung auf diese. • Nachweis der Kontinuität der historischen Entwicklung der bür gerlichen Gesellschaftslehre hin sichtlich ihrer Zielstellung: theore tische Rechtfertigung der kapitali stischen Gesellschaftsordnung und Angriffe auf Grundpositionen und grundlegende Kategorien des Mar xismus-Leninismus. Im 3. Kapitel verdeutlicht Becher, daß die Angriffe gegen die sozialistische Planwirtschaft, trotz aller taktischen Manöver, auf deren Diskreditierung als einer nicht auf die Bedürfnisbefriedigung und allseitige Persönlichkeitsent wicklung orientierten Wirtschaft hinauslaufen. Die Ursache für diese Angriffe liegt darin begründet, daß die Planwirtschaft wesentliche Grundlage für die Verwirklichung des Sinns des Sozialismus dar stellt. In diesem Zusammenhang wäre es günstiger gewesen, der Verfasser hätte die Auseinander setzung mit der Verzerrung der Ziel-Mittel-Dialektik des ökonomi schen Grundgesetzes des Sozialis mus durch die bürgerliche Ideolo gie konzentriert in einem speziel len und entsprechend ausgewiese nen Unterabschnitt geführt. Im 4. Kapitel erfolgt die kriti sche Wertung der politökonomi schen Positionen des „linken“ Re visionismus bzw. der Linksradika len, deren Bedeutung für die Bourgeoisie in der ideologischen Auseinandersetzung mit dem Mar xismus-Leninismus in jüngster Zeit zugenommen hat. Sie stellen ihrem Charakter nach kleinbürger lich-utopische politische Ökonomie dar. Ihre antikommunistische Aus richtung wird deutlich in der For derung nach isoliertem (autarkem) Gruppeneigentum, in der Ableh nung der Warenproduktion unter sozialistischen Bedingungen und in den Konstruktion von Widersprü chen zwischen Eigentums- und Aneignungsverhältnissen. Im 5. Kapitel seiner Broschüre resümiert Becher, daß das gesell schaftliche Eigentum an den Pro duktionsmitteln die entscheidende Grundlage der sozialistischen Pro duktionsverhältnisse darstellt. Es ermöglicht und erfordert zugleich die Produktion im Dienste der Befriedigung der materiellen und geistig-kulturellen Bedürfnisse der Werktätigen und ihrer Entwick- lung als sozialistische Persönlich keiten. Damit ist das sozialistische Eigentum letztlich entscheidende Grundlage für die immer umfas sendere Ausprägung der Werte des Sozialismus. Dr. Jürgen Winckelmann, Sektion Marxismus-Leninismus
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