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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1979
- Erscheinungsdatum
- 1979
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-197900007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19790000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19790000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise vorlagebedingter Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 1979
-
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- Ausgabe Nr. 3, 19. Januar 1
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- Ausgabe Nr. 5, 2. Februar 1
- Ausgabe Nr. 6, 9. Februar 1
- Ausgabe Nr. 7, 16. Februar 1
- Ausgabe Nr. 8, 23. Februar 1
- Ausgabe Nr. 9, 2. März 1
- Ausgabe Nr. 10, 9. März 1
- Ausgabe Nr. 11, 16. März 1
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- Ausgabe Nr. 25, 22. Juni 1
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- Ausgabe Nr. 29, 20. Juli 1
- Ausgabe Nr. 30, 27. Juli 1
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- Ausgabe Nr. 37, 12. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 38, 19. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 39, 26. Oktober 1
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- Ausgabe Nr. 42, 16. November 1
- Ausgabe Nr. 43, 23. November 1
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Band
Band 1979
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4 Medizin/Kultur 16. März 1979 UZ/11 W ie an allen Einrichtungen des Bereiches Medizin der KMU hat, die vom MHF im Januar 1979 in Leipzig durchgeführte „Wis senschaftlich-methodische Konfe renz zum vorklinischen Studium für Medizin und Stomatologie“ auch an der HNO-Klinik eine breite Auswer tung erfahren. Wir begrüßen die Er gebnisse dieser Konferenz und be mühen uns, unserer Verantwortung bei der Erziehung des ärztlichen Nachwuchses gerecht zu werden. Neben der wichtigen erzieherischen Tätigkeit im Studium sind wir der Meinung, daß besonders das vor klinische Praktikum (Krankenpfle gepraktikum) noch wesentliche Re serven im Erziehungs- und Ausbil dungsprozeß hat. Deshalb wurde vom Leitungskollektiv der Klinik angeregt, eine Problemberatung zu speziellen Aufgaben des Kranken pflegepraktikums durchzuführen. Wir sind der Auffassung, daß es un bedingt notwendig ist, den wichti gen theoretischen Inhalt der Refe rate des Leiters der Abteilung Ge sundheitspolitik des ZK der SED, Genossen Hering, und des Mini sters, Genossen Prof. Böhme, in Praxisnähe umzusetzen. Wir wollten außerdem mit' dieser Veranstaltung dazu beitragen, die Wortmeldung der KMU zur Führung des Wettbe werbes zum 30. Jahrestag der DDR auf dem Sektor Erziehung und Aus bildung in die Tat umzusetzen. Unsere Veranstaltung hatte einen guten Erfolg. I m einleitenden Beitrag wurde vom Direktor der HNO-Klinik, Prof. Dr. Oeken, die Bedeutung des Prak tikums herausgearbeitet. Er verwies darauf, daß sich die Neueinführung des einjährigen Krankenpflegeprak tikums für Medizin- und Stomato logiestudenten vor dem eigentlichen Studium hervorragend bewährt hat. In allen Beiträgen und Diskussionen der „Wissenschaftlich-methodischen Konferenz“ wurde bestätigt, daß dadurch der Ausbildungs- und Er ziehungsprozeß der Studenten we sentlich verbessert wird. Es ergab sich aber auch, daß im allgemeinen die Zeit des Praktikums noch nicht optimal genutzt wird. Aus den kri tischen Diskussionen des Kollo quiums werden daher wichtige Hin weise für die weitere Verbesserung erwartet. Der Verlauf des Kollo quiums bestätigte dies in hervorra gender Weise. Prof. Thom vom Karl-Sudhoff- Institut ging in seinem Kurzreferat auf Probleme der gesellschaftspoli tischen und ethischen Motivation des Praktikums ein. Er gab dabei die Anregung, daß für den angehen den Studenten eine „Einführung in das Studium“, in der eine Übersicht über die komplexe Gestaltung des Studiums, über die Struktur der Medizin als Wissenschaftssystem, über soziale, ethische und juri stische Grundsatzfragen enthalten sind, von großer Hilfe sei. In einem solchen Buch könnten auch Hin weise über Lehrbücher, insbesondere der offiziellen DDR-Lehrbuchreihe sowie Hinweise für die Studienvor bereitung und für das Selbststudium gegeben werden. Von Dozent Dr. Strobel wurde über die Erfahrungen mit den vor immatrikulierten Studenten in der Hals-Nasen-Ohrenklinik berichtet. Im allgemeinen, so hob er hervor, ha ben sich die angehenden Studenten ausgezeichnet bewährt. Für die Ver besserung der Arbeit sollte aber eine höhere Flexibilität in der Ge staltung des Ausbildungsprozesses für die einzelnen Kliniken gegeben sein, da nur auf diese Weise die Möglichkeiten, beispielsweise auch von Einrichtungen im Territorium, für die Unterweisung in der Kran kenpflege voll genutzt werden kön nen. Im Umgang mit den oft schwer kranken Patienten muß der Prakti kant auch einschätzen können, ob er den hohen Anforderungen des Arztberufes überhaupt gerecht wer den kann. Vom APO-Sekretär der HNO-Kli nik, Dr. Michalski, wurde darauf hingewiesen, daß die Einbeziehung der Praktikanten in das Stationskol lektiv von entscheidender Bedeu tung für die Ausbildung ist. Im ein zelnen bedarf es aber noch der Ver besserung. Die FDJ-Arbeit sollte bei spielsweise durch die Praktikanten mehr als bisher befruchtet werden. Es sollen auf jeden Fall alle Mög lichkeiten der kommunistischen Er ziehung im Rahmen des Kollektivs ausgenutzt werden. V ier Praktikantinnen und Prakti kanten, die entweder an der Hals-Nasen-Ohrenklinik oder an Einrichtungen des Territoriums ihr Praktikum durchgeführt haben, sprachen im Kolloquium über ihre Erfahrungen. Von Kornelia Jeschke, Ein inhaltsreiches Krankenpflegepraktikum absolvieren die zukünftigen Medizin studenten an der Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten, Fotos: HFBS/Anke Krankenpflege praktikum - ein wichtiger Studienabschnitt HNO-Klinik wertete wissenschaftlich methodische Konferenz aus Vorschläge zur Verbesserung des Praktikums - An allen Einrichtungen, an denen ein Krankenpflegepraktikum durchge führt wird, muß neben dem Verantwortlichen für die Ausbildung auf dem Pflegesektor ein qualifizierter ärztlicher Mitarbeiter benannt werden. Das darf nicht zur Minderung der Verantwortung der Klinikleitung führen. — Die Ausbildungspläne müssen verbessert und präzisiert werden. Dabei sollte den Einrichtungen mehr Verantwortung und Flexibilität in der Detail gestaltung zugeständen werden. Kurzbelehrungen über die zu erlernenden Fähigkeiten, aber auch über Krankenhaushygiene, einfache ärztliche Maß nahmen und Darstellung von Krankheitsbildern usw. sowohl von der Sta tionsschwester als auch vom Stationsarzt sollten mindestens einmal wö chentlich durchgeführt werden. Die Praktikanten sollten kontrollierbare Aufzeichnungen führen, aus denen die Ausbildungsleiter ersehen können, inwieweit die Ausbildungspläne erfüllt sind. — Errichtung von Konsultationspunkten in den Hochschuleinrichtungen unter Leitung bewährter Hochschullehrer. Es sollten mit allen Praktikanten im Bezirk wenigstens zwei Beratungen im Jahr über anstehende Probleme erfolgen. - Der DRK-Lehrgang muß im Niveau erhöht werden und besser mit dem IDK Notfallmedizin abgestimmt werden. In das Lehrprogramm für den Lehrgang „Medizin in der sozialistischen Gesellschaft", sind mehr als bis her profilierte Hochschullehrer einzubeziehen. - Erarbeitung einer „Einführung in das Medizin- und Stomatologiestu dium" mit Richtlinien über das Krankenpflegepraktikum, Übersichten über die komplexe Gestaltung des Studiums einschließlich der sozialen, ethi schen und juristischen Grundsatzfragen, Hinweise über Studiengang, Stu dienvorbereitung, Selbststudium und benötigte Lehrbücher, insbesondere der offiziellen DDR-Lehrbuchreihe. Kerstin Kunzmann, Andrea . Blu menreich und Christian Gräf wurde offen und kritisch dargestellt, daß das Krankenpflegepraktikum als Einführung in den Beruf von gro ßem Nutzen war, daß die Anwei sungen und Anleitungen durch die Schwestern sehr gut waren, jedoch ihre Erwartungen, auch Anleitungen auf ärztlichem Sek tor zu erhalten, nicht voll er füllt wurden. Es fehlen ihnen auch etwa im Rahmen eines Leit fadens, Hinweise auf den späteren Studiengang, auf notwendige Vor bereitung, auf evtl, schon zu be schaffende Bücher. Vor allem von den im Territorium eingesetzten Praktikanten wird bedauert, daß von Seiten der Hochschulen nicht eine Art „Konsultationsstützpunkt“ eingerichtet wird, an dem die Prak tikanten etwa zweimal im Jahr zu einem Erfahrungsaustausch eingela den werden. Alle Praktikanten sind der Mei nung, daß das Niveau des DRK- Lehrganges angehoben und daß eine Abstimmung mit dem interdisplinä- ren Komplex Notfallmedizin durch- geführt werden müßte. Das sind Anregungen, die auch bereits wäh rend der wissenschaftlich-methodi schen Konferenz gegeben' wurden. Nach Meinung der angehenden Stu denten sollte aber auch der von der Bezirksakademie veranstaltete Kurs „Medizin in der sozialistischen Ge sellschaft“ inhaltlich verbessert und es müßten mehr Hochschullehrer als Referenten gewonnen werden. D ie Oberin des Bereiches Medizin, Eleonore Sander, nahm an Hand ihrer großen Erfahrungen mit den Prakti kanten und des Erfahrungsaustau sches während der Oberinnenkonfe renz im Februar in Erfurt Stellung. Sie wies darauf hin, daß sich die Praktikanten gerade im Hinblick auf die prekäre Arbeitskräftesituation als hervorragende Helfer im Kranken pflegeeinsatz bewährt haben. Sicher müssen von den angehenden Stu denten auch Hilfsarbeiten auf dem Reinigungsektor und bei der Ver sorgung der Stationsküchen mit übernommen werden. Dabei sollte man aber den eingesetzten Prakti kanten Sinn und Notwendigkeit die ser Tätigkeiten mehr als bisher er läutern. Das Erlernen ärztlicher Handlungen, wie es von den Prakts kanten gern gewünscht wird, sei schon aus rechtlichen Gründen nicht möglich. Für die Kontrolle des Aus bildungsganges wird vorgeschlagen, daß von den Praktikanten Aufzeich nungen über die erlernten Fertig keiten geführt werden, die von den Ausbildungsleitern eingesehen wer den. Es ist nicht übertrieben zu sa gen, daß die Ergebnisse und Erfah rungen des Bereiches Medizin der KMU im DDR-Maßstab als gut 1 ein zuschätzen sind. Eine besondere In itiative ist darin zu sehen, daß an der Karl-Marx-Universität für die Praktikanten ein Grundkurs der la teinischen Sprache (kleines Latinum) durchgeführt werden kann. O berschwester Annegret Malue von der Hals-Nasen-Ohren klinik berichtete ebenfalls über gute Erfahrungen mit den Praktikanten. Der Vorgabeplan für die zu erlernenden Fähigkeiten in der Krankenpflege müßte allerdings überarbeitet und präzisiert werden. Die Kliniken müßten auch mehr als bisher die Möglichkeit haben, die Praktikanten dort einzusetzen, wo der beste Erfolg sowohl für den Praktikanten als auch für ’ die Ein richtung . zu erzielen ist. Eine Ver besserung der ärztlichen Betreuung sei zwar wünschenswert, der eigent liche Charakter der Vorbereitungs zeit als Krankenpflegepraktikum dürfe aber dadurch nicht verwässert werden. Von Prof. Dr. Birnbaum, Leiter des Fachbereiches Stomato logie, wurden weitere wertvolle Hin weise gegeben: Im Rahmen der Stomatologie ist in Auswertung der Diskussion auf der ..Wissenschaft lich-methodischen Konferenz“ der Ausbildungsplan für die Praktikan ten bereits den notwendigen Ver hältnissen in der Stomatologie bes ser angepaßt worden. '•Prof. Braun, Direktor der Kinder klinik der KMU, vertrat die Mei- nung, daß sich auch die Hochschul lehrer mehr als bisher noch der Krankenpflegepraktikanten anneh men sollten. Als Fazit des Kolloquiums ergaben sich zahlreiche Vorschläge, die des Leitung des Bereiches Medizin über mittelt wurden und die wir hier zur Diskussion stellen. • Leitungskollektiv der Klinik Aufmerksam verfolgen die Teilnehmer des Kolloquiums die Diskussionsbeiträge, die viele Anregungen zur Verbesserung des Praktikums vermittelten. Foto: Pham van Hoat Anmerkungen und Gedanken über die „Musikalische Abend akademie“ Es ist eine neue Anrechtsreihe der Hauptabteilung Kultur im Angebot: „Dienstags in der 19“. In dieser Reihe kommen die verschiedenen Genres der Berufskunst zu Wort- Da bei gibt es für musikalisch Interes sierte eine ganz besondere Attrak tivität, nämlich die „Musikalische Abendakademie“, die mit der Ver anstaltung „J. S. Bach, Kunst der Fuge“, Bearbeitung für zwei Cem bali von Walter-Heinz Bernstein, Ausführende: Walter-Heinz Bern stein und UMD Dr. Max Pommer (Foto), seine Geburtsstunde hatte. Denen, die sich dafür interessieren, sei verraten, daß die nächste „Musi kalische Abendakademie“ am 29. Mai mit „Ragtimes von Joplin“ stattfindet. Annelies Fanten, Leiter der HA Kultur * Lieber Herr Pommert: Sie haben mich gefragt, wie mir die „Kunst der Fuge“, die erste Lek tion der „Musikalischen Akademie“ gefallen hat, die Sie und Ihr Kol lege Bernstein kürzlich so virtuos vortrugen. Nun, ich höre gern gute Musik und glaube sogar, diejenigen, welche in dieser Hinsicht Abstinenz üben, nur selbst nicht wissen, wie gut sie ihnen täte. Der solistisch und auf zwei Cembali vorgetragenen und, wie ich lernte, „kunstvollsten Form der kontrapunktisch-mehrstimmigen Musik“ habe ich jedenfalls mit Ver gnügen gelauscht. Dazu kam ein we nig Theorie, die die Architektur die ser Musik erahnen läßt und vielleicht das Hören etwas verfeinert. Für die weiteren Veranstaltungen der „Mu sikalischen Akademie“ wünsche ich Ihnen und Ihren Kollegen Erfolg und mir die Gelegenheit, zuhören zu können. Ihr Armin Uhlmann, Sektion Physik und Naturwissen schaftlich-theoretisches Zentrum * Kein Konzert, in dem man aus schließlich den Klängen der „Kunst der Fuge“ von Johann Sebastian Bach lauschte, auch kein bloß theo retischer Vortrag. Nein, ein Abend, der beides ausgezeichnet verband: theoretische Kenntnis über die Kunst, Fugen zu komponieren und über den Aufbau der unter schiedlichsten Arten und Fugen — veranschaulicht durch das Cembalo spiel von Heinz Bernstein und Dr. Max Pommer. Und damit ein sehr wertvoller Beitrag zum besseren Musikverständnis vieler Hörer. Ich freue mich schon jetzt auf die näch ste Veranstaltung dieser Art. Petra Stuber, 4. Studienjahr Sektion Kunst- und Kultur wissenschaften ★ Es ist ein weiter Weg vom Garten des Heros Akademos bei Athen, in dem Platon um 387 vor der Zeit rechnung Schüler zu philosophischen Gesprächen um sich versammelte, bis zu den „Akademien"-Abonne- mentskonzerten — der Theaterorche ster von Mannheim (ab 1799) und München (ab 1811) des Bürgertums der Aufklärung. Die Akademien der Renaissance wie des 17. und 18. Jahr hunderts widmeten sich der künstle rischen Ausbildung ihrer Mitglieder und erwiesen sich darüber hinaus als Anreger bedeutender musikali scher Leistungen wie die Academia degl’ Invaghiti zu Mantua, vor der 1607 Monteverdis Oper „Orfeo" ur aufgeführt wurde, öder die Royal Academy of Music in London, wel che die materielle Grundlage der von Händel geleiteten italienischen Oper bot. Aber für alle ist ein ge meinsames Ziel erkennbar: das in zwangloser gelockerter äußerer Form angestrebte Bildungserlebnis. Hanns Eisler schrieb in einem Brief (Sinn und Form 6/1951): . Der Hörer muß wissen, daß das Hören einer historischen Veränderung un terworfen ist. Wenn er Verständlich keit fordert, so wird er gefragt wer den: Welche? Ist Bach, Beethoven leicht verständlich? Doch die Kunst dieser Meister erreicht den höchsten Grad der Vollendung und ist das Ziel von Volkstümlichkeit. Der Hörer muß wissen, daß nicht jedes Musikstück sofort verstanden werden kann ...“ Zum Verständnis von Musik beizutragen, zugleich aber auch den sinnlichen Genuß des unmittelbaren Erlebens zu vermit teln, soll das Ziel unserer Musikali schen Akademie sein. Dr. Max Pommer, Universitätsmusikdirektor Durch Dialog zum besseren Werkverständnis Meinungen nad einem Gespräch mi Frei. G. K. Müller Inge Tessenow, 5. Studienjahr, Sektion Kunst- und Kulturwissen schaften: Die Plastiken und Skizzen fügen sich gut in ihre Umgebung ein. Durch die Wahl des Standortes ist für eine gewisse Massenwirksam keit von vornherein gesorgt. Ger hard Kurt Müller sagte heute, daß die Plastik bei uns noch etwas stief mütterlich behandelt wird. Dem kann ich nicht ganz zustimmen, wenn ich an den Halleschen Boule vard oder die nationale Sammlung von Kleinplastiken in Magdeburg denke. Was die Fragen der Rezep tionsfähigkeit des Publikums be trifft, gebe ich dem Künstler recht. Harry Müller, Bildhauer, Leipzig: Von Gerhard Kurt Müller wissen wir, daß er kein „akademisch gebil deter Bildhauer“ ist. In seinen Wer ken widerspiegelt sich deutlich die Haltung eines „Nichtprofessionel len“, wenn man so sagen darf. Seine Werke sind sozusagen von aller Schule frei. Im Gegensatz zu vielen jüngeren Kollegen fühlt sich Ger hard Kurt Müller nicht an einen akademisch angelernten Formenka non gebunden. Ich weiß nicht, ob man das überhaupt so ausdrücken kann: Das Emotionale bei Müller ist der art überwältigend, daß man sich fragt, durch welche Formen solche Emotionen entstehen. Günter Rabs, Fernstudent Päd agogik: Eigentlich bin ich ein Laie auf diesem Gebiet. Wenn Sie so wol len, bin ich aus reiner Neugierde gekommen. Aber Neugierde kann als Motiv gelten. So ist schon man cher zur Kunst gekommen. Meine Beziehung zur Kunst ist nicht sehr entwickelt. Das empfinde ich mit unter als Mangel. Diese Ausstellung habe ich mir mehrmals angesehen. Bei dem Gespräch hätte ich auch einige Fragen gehabt, aber wenn dann die Fachleute diskutieren, hat man doch einige Hemmungen. Karl Quarch, Verlagsleiter, Leip zig: Die Ausstellung, die Müller hier zeigt, birgt auch für mich manches Neue. Zu meinem Bedauern hat er sich vom kleinen Format entfernt und sich seit ein paar Jahren, nun, sagen wir ruhig: den Barlachschen Formen zugewandt. Silke Böhm, 1. Studienjahr, Sek tion TAS: Ich bin gekommen, weil die Plastiken von Gerhard Kurt Müller an die von Barlach erinnern. Ich wollte wissen, wie er zu Barlach steht. Beim Ansehen der Ausstel lung habe ich vieles nicht verstan den, deshalb bin ich zu dem Ge spräch gekommen. Durch die direkte Konfrontation mit dem Künstler wurde einiges deutlicher. Ich habe ansonsten wenig mit Kunst zu tun, ein paar Schulkenntnisse. Ich bin froh, daß ich gekommen bin. So etwas braucht man einfach, sonst wird man doch ein „Fachidiot“.
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