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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1979
- Erscheinungsdatum
- 1979
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-197900007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19790000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19790000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise vorlagebedingter Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 1979
-
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Band
Band 1979
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Ml 9. November 1979 Parteilehrjahr 5 ------------ 'ARTEILEHRJAHR Thema2 Die welthistorische Rolle der Arbeiterklasse, das Entstehen der revolutionären Partei des Proletariats und die Entwicklung der deutschen Sozialdemokratie im 19. Jahrhundert Vom 22. bis zum 27. Mai 1875 trafen sich die Delegierten der Eisenacher Partei und der Lassalleaner in Gotha zum Vereinigungskongreß. (Gemälde von H. Kohl mann, 1953) Repro: R. Müller Stets ging der Kampf um eine lelbstbewußte Klassenpartei [kretische Einsichten in die Bedingungen, den Gang und die allgemeinen Resultate "proletarischen Bewegung gewinnen I H 668ich Ende 1889 der dänische i ne Gerson Trier im Zusam- Behd8 mit den heftigen innerpar- 1 Auseinandersetzungen um । dsnletarischen Klassencharakter Mei nischen sozialdemokratischen Iwnatsuchend an Friedrich En- antwortete ihm Engels: * Pam Tage der Entscheidung te"lletariat stark genug ist zu g 8(ISt es nötig — und das haben 2 F4nd ich seit 1847 vertreten —, " Behheine besondere Partei bildet, A %l Von allen anderen und ihnen J snngesetzt, eine selbstbewußte 8 daPartei."1 Es war dies gleich- 6 Resümee der mehr als vier- ’ Sasen Geschichte des theo- Bukn wie praktisch-politischen Fe Von Marx und Engels elaKklassenbewußte Partei des ken3ts, der ihr gemeinsames , 1 durchzog und bestimmte. 2 Be *on Arbeiterklasse 2 Bnürtei begründet 5 x 11 im ..Manifest der Kommu- • B3ign Partei“ hatten sie ihre KSf 1 - Erkenntnisse über die M pische Mission des Prole- Bhindzusammengefaßt, umfassend und in engstem Zusam- S ? damit die Notwendigkeit Rghr utionären Arbeiterpartei I 3dlesen. Hier und in den Sta- I Eeh Bundes der Kommunisten, Behen revolutionären Partei des n und internationalen Pro ¬ letariats, legten sie ihre Vorstellun gen über das Wesen, das Ziel und die Aufgaben der Kommunistischen Partei in konzentrierter und relativ geschlossener Form dar: Die Kommunistische Partei ist un trennbarer Teil der Arbeiterklasse, aber sie hat „theoretisch vor der übrigen Masse des Proletariats die Einsicht in dieBedingungen, den Gang und die allgemeinen Resultate der proletarischen Bewegung voraus“ und ist deshalb „praktisch der trei bende Teil der Arbeiterparteien aller Länder“. 2 Präzis begründeten sie so wohl die Einheit von Arbeiterklasse und Partei als auch den Charakter der kommunistischen Partei als der revolutionären Vorhut der Arbeiter klasse. Sie arbeiteten als die zen trale Aufgabe der kommunistischen Partei heraus, das Proletariat zum Kampf zu organisieren und im Kampf um die Eroberung der politi schen Macht zu führen, wobei sie als ein Grundprinzip der revolutio nären Klassenpartei den proletari schen Internationalismus, den inter nationalen Charakter des Emanzipa tionskampfes der Arbeiterklasse be sonders hervorhoben. Revolutionäre Parteibildung — zentrales Problem Diese Grundlagen der revolutio nären Partei fanden ihre wirkungs ¬ volle Ergänzung im Statut des Bun des der Kommunisten, das den demo kratischen Zentralismus als Leitbild für dip Organisation der politischen Arbeiterpartei bestimmte. Die An erkennung des wissenschaftlichen Kommunismus als der theoretisch ideologischen Grundlage der Partei war von Anfang an aufs engste ver knüpft mit dem aktiven persönli chen Einsatz eines jeden Mitgliedes für die praktische Verwirklichung des Programms, mit der Unterord nung unter die gemeinsame Sache, mit strenger proletarischer Diszi plin. Ob als führende Vertreter des Bundes der Kommunisten (1847 bis 1852) und der I. Internationale (1864 bis 1876) oder als Ratgeber des deut schen und internationalen Proleta riats, immer nahmen die Probleme der revolutionären Parteibildung des deutschen wie des internationa len Proletariats einen zentralen Platz im theoretischen wie praktisch politischen Wirken von Marx und Engels ein. Stets als besondere politische Partei konstituieren In konsequenter Auseinanderset zung mit den verschiedensten Spiel arten des kleinbürgerlichen Sozialis mus, mit dem Lassalleanismus, dem Proudhonismus und Bakunismus setzten sie 1872 auf dem letzten gro ßen Krongreß der I. Internationale in Den Haag als Grundkenntnis der revolutionären Arbeiterbewegung durch: „In seinem Kampf gegen die kollektive Macht der besitzenden Klassen kann das Proletariat nur dann als Klasse handeln, wenn es sich selbst als besondere politische Partei im Gegensatz zu allen alten, von den besitzenden Klassen gebil deten Parteien konstituiert. Diese Konstituierung des Proletariats als politische Partei ist unerläßlich, um den Triumph der sozialen Revolu tion und ihres höchsten Zieles, der Aufhebung der Klassen, zu si chern.“ 3 Die erfolgreiche Formulierung na tionaler Arbeiterparteien in den sieb ziger und achtziger Jahren des 19. Jahrhunderts, die sich zu den Grundprinzipien des Marxismus be kannten. macht überzeugend deut lich, daß die von Marx und Engels begründete Lehre von der Partei Eingang in die internationale Arbei terbewegung gefunden hatte. Prof. Dr. sc. Jutta Seidel 1 MEW, Bd. 37, S. 326 2 MEW, Bd. 4, S. 474 3 MEW. Bd. 18, S. 149 Die Sicherung des Friedens bedarf unser aller Kraft FDJ-Studenten der Gruppe 45 der Sektion Journalistik unterzeichneten Willenserklärung der DDR „Zweieinhalb Jahre habe ich an unserer Staatsgrenze zur BRD unser Land geschützt. Hier habe ich zahlreiche imperialisti sche Provokationen erlebt. Ich kann sagen, daß ich die Aggres sivität des Imperialismus aus eigenem Erleben kenne. Deshalb gebe ich meine Unterschrift für den Frieden.“ „Das SALT-II- Abkommen ist noch nicht ratifiziert, doch die Imperialisten versuchen es schon zu unterlaufen. Jetzt gibt es auf der Erde bereits 15 Tonnen Sprengstoff pro Kopf. Welches Ausmaß soll das Wettrüsten noch annehmen? Es ist an der Zeit, dem Einhalt zu gebieten.“ Zwei Meinungen von zukünfti gen Journalisten der Seminar gruppe 45 — geäußert bei der Un terzeichnung der Willenserklä rung, sich mit Wort und Tat für den Frieden einzusetzen. Auf einer Gruppenversammlung knüpften die FDJler an ihren Aufruf zu den Verbandswahlen an der KMU an, in dem es heißt: Den Titel „Sozialistisches Stu dentenkollektiv der KMU“ kön nen wir nur dann verteidigen, wenn bei allen Freunden hohe politische und fachliche Befähi gung eine Einheit bilden. Gutes Wissen im Fach und in der Politik sind die Grundlagen für die zu künftigen Journalisten, imperia listische Manöver im ideolo gischen und politischen Kampf bloßzulegen und zu vereiteln. Das heißt, im Klassenkampf Sieger zu sein. Deshalb beschränken sie sich schon heute nicht nur auf das Studieren. Wie im vergange nen Jahr wird die FDJ-Gruppe anläßlich der Dokumentar- und Kurzfilmwoche einen Solidaritäts basar im „Capitol“ organisieren. Weitere Aktivitäten sind gefragt. In der Nationalen Front wirksam werden heißt zum Beispiel, im Wohngebiet mit den Bürgern über das Gewicht ihrer Unter schrift unter der Willenserklä rung sprechen, als Agitatoren auf zutreten. So verstehen die FDJler der SG 45 die Worte des Sekretärs des Stadtbezirksausschusses der Nationalen Front Leipzig Süd, Erich Thurau, der an der Ver sammlung teilnahm und ihnen erläuterte, daß die eine Seite die Unterschrift ist, die andere je doch die Tat. Die Stimmen für Frieden und Abrüstung von jun gen Bürgern unseres Landes (die jüngsten sind 14 Jahre alt), die keinen Krieg kennen, und von der älteren Generation, die die Schrecken des Krieges miterleben mußte, reihen sich ein in den weltweiten Kampf gegen Krieg, für Frieden und Abrüstung, sie unterstützen die Friedensinitia tive der sozialistischen Länder. Gerald Semkat Wandzeitung regt politisches Gespräch an Sofort nach der Veröffentlichung der Willenserklärung der DDR gestal tete Genosse Siegfried Wolff, Leiter der Bildungsstätte der SED-KL, in sei nem Haus eine Wandzeitung zum Anliegen und zur Kontinuität der so wjetischen Friedenspolitik. Seine Erfahrung: Es wird dazu diskutiert, man kommt ins Gespräch. Foto: R. Müller Tagebuch des Zirkelleiters •.Lenin und die schichte unserer Partei 8 Oberschrift löst sicher bei . er jenem Leser Verwun- R.6e“8 Da ist sicher die Rede R v Einrennen offener Türen I 6sled darauf verweisen, daß 2 de Bilanz, wie sie die Werk- B* “S, DDR unter Führung R’BseFartei zum 30. Jahrestag ke konnte nicht ohne die c se erreicht worden wäre. schreiben täglich in ^hallen, auf den Feldern, in &Parind Hörsälen die Geschichte 6 6, Und ohne die Klassiker bei der Ausbildung 6 m Journalisten nicht. Nsuochte mit dieser Überschrift 8*, einen Zusammenhang hin- F3 Sr Tausende seit Septem- S Hn,nserer Universität und in n Republik bewegt. Näm- S962Wo mit dem Parteilehrjahr S9es Rur „Geschichte der SED“ Wurden. Wenn man sich SnsGise für die Zirkelteilneh- N dsht, wird man feststellen, Sker"e Themen 13 Werke der unserer Weltanschauung 8 ob sind. Also entfällt die B2 vonman sie einbezieht, oder Snan vorherein? So einfach 88 ijt es. sich nicht machen. Zu A.B0e2 für meine Begriffe im- 33 fedie Frage des Wie? M Stnen Zirkel mit Studenten SBmsienjahres will ich versu- . RBgendest zwei Grundsätze zu 8en der Klassiker sollen zuur Ergänzung oder „Vor- m Thema sein. Diese Ge ¬ fahr liegt nahe, wenn Themen der jüngeren Geschichte auf dem Plan stehen. Immer muß man versuchen, auf wirksame Art und Weise den aktuellen Bezug, die Konkretheit in der heutigen Politik der Partei deutlich zu machen. — Alle Studenten an unserer Uni versität haben eine gute Ausbildung in Marxismus-Leninismus. Man ist also gut beraten als Zirkelleiter mit seinem Zirkelsekretär zu klären, welche Werke sind in welchem Um fang bekannt. Muß ich im Zirkel mehr den Gedankeninhalt und die Verbindung zum Thema herausar beiten oder kann ich auf der Kennt nis des Werkes aufbauen und stärker die konkrete Anwendung bestimmter Erkenntnisse der Klassiker in der Politik der Partei herausarbeiten. Damit ausgerüstet. hinzu die Kenntnis aktueller Einschätzungen durch unsere Partei und die Bruder parteien über den weiteren Gang des revolutionären Weltprozesses sind die sichere Gewähr, das reali sieren zu helfen, was Genosse Wer ner Fuchs bei der Eröffnung des Parteilehrjahres formulierte: Ver mittlung und Anerziehung stets klas senmäßigen Reagierens als der Kern frage kommunistischer Erziehung in den Parteikollektiven. Und so werden uns Marx’ Kritik des Gothaer Programms oder Lenins „Große Initiative“’ gute Helfer bei der Behandlung der Geschichte unserer Partei sein. Manfred Anders Mrerrvevevecng UZ antwortet — Im Objektiv: Bewährte Propagandisten Mit dieser Rubrik möchte die UZ Antwort auf Fragen und Probleme aus den Zirkeln des Parteilehrjah res geben, die nicht sofort im er sten Anlauf geklärt werden konnten bzw. bei denen das Bedürfnis nach einem Mehr an Informationen und Argumenten besteht. In kurzer Form, sicher oft nur thesenartig, sollen diese hier vermittelt wer den. Deshalb die Bitte der Redak tion an alle Zirkelleiter und selbst verständlich auch an alle Teilneh mer, uns die offen gebliebenen Fra gen zuzusenden. Um bereits eine erste Antwort auf eine mögliche Frage zur neuen Ge staltung der Parteilehrjahresseite in der „Universitätszeitung“ zu geben: In Übereinstimmung mit dem Se kretariat der SED-Kreisleitung hat sich die Redaktion entschlossen, sich im Studienjahr 1979/80 auf den Zir kel zur Geschichte der SED zu kon zentrieren. Monatlich einmal werden wir einen größeren Beitrag zum je weiligen Thema veröffentlichen, der sich einem konkreten Problem des entsprechenden Abschnittes zuwen den und je nach Möglichkeit Bezie hungen zur Geschichte der Hoch schulpolitik der Partei bzw. zur Geschichte der Kreisparteiorganisa tion herstellen wird. Weiterhin möch ten wir stärker als bisher gute Er fahrungen bei der Durchführung der Zirkel publizieren (Das schließt kri tische Wertung keinesfalls aus!) Aus diesem Grunde wollen wir in den beiden Rubriken „Tagebuch des Zir kelleiters“ und „Im Objektiv: Be währte Propagandisten“ Anregun gen zur Gestaltung des Lehrjahres veröffentlichen bzw. erfahrene Pro pagandisten würdigen. Auch dazu erwarten wir eure Hinweise. Die Redaktion über die besondere Kunst, streitbare Standpunkte herauszufordern „Ich könnte zu Hause mit meiner Frau und den beiden Töchtern eine Parteigruppe gründen.“ Der das da von sich mit einem verschmitzten Augenzwinkern und ein bißchen Stolz auf seine Erziehungskünste be hauptet. ist Genosse Dr. Siegfried Jünger, Leiter der Abteilung Aus länderstudium. Wohl weniger Er ziehungskünste und ein Schüler- Lehrer-Verhältnis als vielmehr fun diertes Wissen und Argumentations fähigkeit fordert von ihm jedoch seine Arbeit als Zirkelleiter für 11 Genossen des Direktorats Kader und Qualifizierung sowie der Gruppe Ordnung und Sicherheit des Rekto rats. Engen Kontakt pflegt er zu den APO-Sekretären seiner Zir kelmitglieder, „schaut ab und zu mal bei ihnen herein“, erkundigte sich, welche Probleme 'anstehen, was dis- kutierti wird. „In jedem Parteilehr- jahr spüren wir erneut, wie gründ lich sich Genosse Jünger vorberei tet. wie erst er trotz verschiedenster anderer Verpflichtungen seine Auf gabe nimmt“, bestätigen mir seine Mitstreiter. „Als Genosse weiß ich, wie wichtig es ist, den Marxismus- Leninismus zu propagieren. Ich ma che das gern“, bekennt der 46jäh- rige. -da steckt noch die Liebe zum früheren Beruf in mir: Ich war ja mal Lehrer für M/L.“ In seinem „Fahrplan“, den er je desmal zum Parteilehrjahr ausar beitet. notiert er sich zu bestimmten Schwerpunkten Fragen und sammelt Argumente. „Natürlich sind nicht alle Fragen im voraus planbar, und lieber stelle ich eine zurück, als daß ein Problem ungelöst bliebe“, erläu tert er. Seine Zielstrebigkeit, ein Thema zu verfolgen, gepaart mit der Feinfühligkeit zu merken: Halt, hier ist ein Problem, das muß geklärt werden, heben auch die Genossen des von ihm geleiteten Zirkels immer wieder hervor. „Er spricht dich ein fach an“, erzählen sie, „fordert dich auf: Na. sag doch mal deine Mei nung zu diesem oder jenem Pro blem. Da antwortest du dann, be ziehst Stellung, obwohl du manch mal gar nichts sagen wolltest.“ Aber sie finden es gut und richtig, wie er die Diskussion leitet, wie es ihm ge lingt, mit Dias, Filmen und Doku menten die Dinge zu veranschauli chen, wie er mit aktuellen Beispie len arbeitet und es versteht, histo rische Ereignisse immer wieder mit den Tagesfragen zu verbinden, also die Kontinuität unserer Politik zu zeigen. „In diesem Jahr — unser Zirkel beginnt mit der Geschichte der SED — werden wir uns verstärkt dem Klassikerstudium widmen“, be richtet Genosse Jünger. „Immer wie der gibt es allerdings einige Genos sen“, stellt er mit seinen bereits ins FDJ-Leben zurückreichenden Zirkel leitererfahrungen fest, „die glauben, mit dem weiterzukommen, was sie von früher noch über die Werke der Klassiker wissen.“ Ihnen stellt er seine Fragen, kurz und knapp, eine genaue Antwort erwartend. „Ich möchte sie dazu bringen“, so formu liert er, „einzusehen, daß es eben doch nicht mehr ausreicht. Andere Genossen, die sich nicht so klar und präzise ausdrücken können, würdest du mit einer derartigen .Strategie' abschrecken", fügt Genosse Jünger hinzu. Er ist bemüht, sich auf den Menschen einzustellen, kann das auch, in solch einem kleinen Zirkel. „Es ist wichtig“, unterstreicht er, „daß ich im Parteilehrjahr wirklich jeden erreiche, da erkläre ich auch gern etwas ein zweites Mal.“ Er schätzt ein ehrliches, kameradschaft-' liches Verhältnis zu seinen Zirkel- teilnehmem, hat auch den Mut, ein zugestehen, eine Frage nicht beant worten zu können. Diese Ehrlichkeit gehört für ihn genauso zu einem gu ten Zirkelleiter wie im Fahrstuhl das freundliche Wort zum Kollegen. Steffi Hunger
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