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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1979
- Erscheinungsdatum
- 1979
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-197900007
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- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19790000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19790000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise vorlagebedingter Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 1979
-
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- Ausgabe Nr. 8, 23. Februar 1
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Band 1979
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filmtip Foto: Kühne Petra Stuber und Thomas Rühmann bei der Probe. Großvorhaben des Poetischen Theaters der KMU erlebt im Inszenierung „Aussagen die erst tiefes Theater sein. Wir stellen nun in „Spektakel“-Projekt euch auch vor Moritzbastei: Heißer Jazz im kalten Keller so oft schon war er hier. Der etwas frühzeitig . hereinge- gültig zu formen. Neben Sommers Uwe Kuhr, FDJ-Redaktion mir nicht verkneifen, Empfehlungen auch gleichzeitig als Solisten auftreten zu lassen und dabei die Musik end- nach einer um 21 Uhr bestand unserer südafrikanische Athol Fugard Gastspiel eines „Baby“ Sommer (DDR; perc). A. v. viel anzufangen. Nach der Pause Schlippenbach, der 1966 seine Globe 'hatte man dann ein wirksames Ge ¬ meine Südafrika. Vielen wird der Theaterschriftsteller seit dem Leipziger Verhaftung beginnt). die Kleinen und die manlike und doch westwärts radelten. Ein Westmann vom Ensembles vom Deutschen Theater mit der „Insel“ Begriff für erlebnis- Ich kann es unter diesen brochene Winter machte anfangs al len Beteiligten Schwierigkeiten: Die Musiker brauchten fast eine Drei viertelstunde, um sich warmzuspie len, die Zuschauer wußten mit dem Gefrierfleisch ihrer Hinterteile nicht Im kalten Keller saßen wir zum letzten Jazz 1978 ä la Moritzbastei. Gekommen waren ■ die Fans moder nen Free Jazz diesmal mit Alex ander von Schlippenbach (BRD; p), Evan Parker (USA; ts, ss) und Das Trio demonstrierte, gerade in der zweiten Hälfte des Abends,, was moderner Free Jazz ist, was Free UZ: „Spektakel“ heißt das neueste Projekt des Poetischen Theaters. Was erwartet den Zuschauer? Michael Hametner: Schon lange genmittel gefunden, die Musiker zeigten jetzt wirklich guten Free Jazz und heizten tüchtig ein. Kalte Hände applaudierten eifriger, die Begeisterung taute vollständig auf, und alles ging richtig mit. Auch der Humor zog wieder ein, den vor al lem Sommer herausforderte. Auch in alten Ruinen erscheint zuweilen der Geist — bezüglich des Western-Genres belegte dies „Mein Name ist Nobody“. Dieser Italowe stern von Tonio Valerii galoppiert nicht nur in wohltuendem Abstand zur üblichen Westernmasche, er wurde auch arfders eingeritten, als die bekannten Parodien, in denen eine Reihe von organisatorischen Schwierigkeiten gestellt hat, denn für ein so „totales“ Theater ist si cher das Beyer-Haus, euer Domizil, gar nicht eingerichtet — oder? Michael Hametner: Wir sind mit dem Spektakel-Projekt nicht nur — wie man so schön sagt — bis an die Grenzen des Möglichen gegan gen, sondern ich glaube fast, wir ha ben sie überschritten. Ich glaube, wenn ich das sage, muß der Zu- Unity, Big Band gegründet hatte, kam aus der BRD in Begleitung des mit ihm dort musizierenden E. Par ker Zu uns. Schlippenbach war einige Jahre Anfang der 60er in den USA und hatte sich auf der ameri kanischen Jazz-Szene engagiert. In die BRD zurückgekehrt, begann er mit eigenständigen Versuchen im Big. Band Free Jazz, Womit der durch seine vom amerikanischen Free Jazz geprägte Eigenart und Müden gentle- zwiebelkauend In „Nobody“: Schlage eines Henry Fonda wird aus dem Film verkehr gezogen von einem Italowe sternhelden vom Typ eines Terence Hill, selbstverfreilich dargestellt von Fonda & Hill. „Nobody“ öffnet die Schubfächer mit den brav geordne ten Westerncharakteristika, ver fremdet diese und bietet so ver gnüglich genießbare Filmbonbons an. Kostprobe gefällig? Bitte: Ein Show down wird heruntergeballert, vor zeitig in der Filmmitte, gleich auf dem Friedhof, malerisch bis zum non plus ultra fotografiert, Geräusche überdeutlich. Zu Füßen der heeren Filmidole: Grabsteine, u. a. ruhte dort Sam Peckinpah. (Unkundigen sei gesagt, daß Mister Peckinpah er stens putzmunter und zweitens sei nes Zeichens aktueller Western- Obermacher von Hollywood ist.) Vom Komödienregisseur Claude Zidi springt wahrlich „Ein irrer Typ“ durchs Programm. Mit anima lischer Gewandtheit schlägt sich ein Stuntman, sprich Double, mit den Tücken des Films und besonders mit einem (ihm wie aus dem Gesicht ge schnittenen) ebenso weltberühmten Schauspieler wie auch feigen Buben herum. Nebenbei hat das Double noch seine Privatfehde mit einem ebenfalls verrückten und heiß ge liebten weiblichen „Stunt“. Die Ko mödie zeigt mehr die tollkühnen Männer in ihren rasenden und flie genden Requisiten als daß sie heiter ist. Dafür aber wurde sie für Jean Paul Belmondo und seine Doppel rolle als Held und Antiheld maß geschneidert. ich auf diesem Wege noch einmal einen Überblick über den Ablauf der drei Premierentage geben. Wir beginnen das Spektakel am Montag um 19 Uhr mit der Kantate und spielen anschließend Lorraine Hans berrys „Zeichen am Fenster“; der Dienstagabend beginnt wieder mit der Kantate, anschließend bieten wir unserem Publikum die Wahl zwi schen den beiden Fugard-Inszenie rungen; am Mittwochabend spielen wir um 19 Uhr Lorraine Hansberrys Stück und anschließend zur Aus wahl beide Fugard-Inszenierungen. UZ: Was für ein Publikum wünscht ihr euch? Michael Hametner: Was soll ich dazu sagen? Natürlich jedes: Stu denten, Wissenschaftler, Arbeiter, Angestellte — möglichst viele Uni versitätsangehörige. Und für das „Spektakel“ ein möglichst ausge ruhtes Publikum, denn keiner der drei Theaterabende wird kürzer als drei Stunden sein (für gute Gastro nomie ist gesorgt!). Gedankensplitter zu „Mein Name ist Nobody", „Ein irrer Typ", „Der kleine Polizist" und „Eroberung der Zitadelle" Von Tilo Prase wirkungsvoller sein. Und unser erinnere nur an von Stefan Leipzig von diesem Autor (nach („Blutsband“, das die Städtischen Theater im Spielplan haben) zwei weitere Stücke vor: „Aussagen nach einer Verhaftung auf Grund des Ge setzes gegen Unsittlichkeit“ (Regie: Konstanze Lauterbach und Dr. Bern hard Scheller) und „Sizwe Bansi ist tot“ (Regie Luta Graf). In den „Aussagen nach einer. Ver haftung ..steht die vom unmensch lichen Apartheidgesetz bedrohte Universität, desto kann unsere Arbeit Wollen ist groß. Ich die Uraufführung stimmter in Arbeitskonzeptionen un serer Universität einzufügen. Ich glaube, dabei tragen unsere guten persönlichen Kontakte zu den Ge nossen der SED-Kreisleitung, und zum Prorektor, Prof. Dr. sc. Hans Piazza, erste Früchte. Je besser unser Theater einbezo gen ist und je fester sein Platz in der Den Kartenbesitzern ,Spektakel“-Vorstellungen die Absicht, uns mit Theaterarbeit abge- für die. möchte Schütz’ moderner Kleist-Bearbeitung vom „Kohlhaas“ und an unseren Mühsam-Abend „Zwar ist dies nichts Besunderes — Erich Mühsam zwischen Cabaret und Barrikade“, mit denen wir einen uns möglichen Beitrag zur Herausbildung eines Ge schichtsbewußtseins unserer Studen ten zu leisten versuchen. Mit dem Theaterspektakel zur an tiimperialistischen Solidarität wol len wir anknüpfen an die Neruda- Ehrungen im Herbst vergangenen Jahres und dem Solidaritätsgedanken auf theaterbesondere Weise einen neuen Impuls geben. UZ: Für welche Stücke habt ihr euch entschieden? Michael Hametner: Wir haben uns Inszenierungen zugewandt, die lite rarische Mitteilungen aus einer Welt sind, in der der Kampf gegen den Imperialismus Tag für Tag und nicht selten opferreich geführt wird und unserer moralischen wie prak tischen Unterstützung bedarf. Ich Liebe einer weißen Frau und eines schwarzen Mannes im Zentrum,, in „Siwze Bansi ist tot“ die durch ein vernichtendes Arbeitserlaubnisgesetz erzwungene Identitätsaufgabe eines jungen schwarzen Arbeiters. Ich glaube, daß beide Stücke in der Lage sind, hinter mehr oder weniger nüchternen Zeitungsnotizen aus die ser politischen Region Gesichter zu schieben, die uns teilhaben lassen an Schicksalen, an der Lethargie dieser Menschen und ihrem Protest, an ih rer Verzweiflung und ihrer Hoff nung und an 'ihrem Kampf. Die in so ausgezeichneten Stücken vorge führten Menschen lassen uns keine Gelegenheit zu einer mehr oder min der distanzierten Haltung, die uns — deren Solidarität mitunter über Spendenmarken nicht hinaus kommt — ab und an prägt. Ich könnte mir denken, daß die Vorführung dieser dramatischen Fi guren Theater als Kunstwirklichkeit vergessen macht und unseren Zorn auf ihre Feinde herausfordert und uns verbindet in Solidarität mit ih nen selbst. Die dritte Premiere im Rahmen des Spektakels ist ein Stück der Afro amerikanerin Lorraine Hansberry: „Das Zeichen am Fenster“, das ich selbst inszeniert habe. Dieses Stück stellt so etwas wie einen Appell an die bürgerlichen amerikanischen In tellektuellen dar, sich zu ihrer Ver antwortung für die Gesellschaft zu bekennen und sich nicht darauf zu beschränken, die Welt tiefsinnig zu betrachten. Es ist, wie ich finde, ein hochaktuelles Stück. Die Stoffquelle des vierten Bei trages ist der lateinamerikanische Kontinent: Im Rahmen des Spekta kels gibt es die erneute Möglichkeit einer Begegnung mit der Kantate „Sarita Maria de Iquique“ von der chilenischen Songgruppe „Alerce" des Ensembles Solidarität. UZ: Es ist vorstellbar, daß das Wunder gibt es immer wieder. Planvoll gelingen sie auch unserem Verleih. In diesem Fall außerhalb der reichhaltigen Auswahl von Wal- .lace an BRD-Produktionen. Wie dem auch sei: „Die Eroberung der Zitadelle“ von Bernhard Wicki ist in unseren Kinos, und somit ein Werk des großen filmischen (und natürlich politischen) Einfalls. Ein saturierter Bundesrepublika ner muß, von mißlichen Umständen getrieben, in Italien als Gastarbei ter fronen. Bei zwei Brüdern, klei nen Handwerkern, molocht der ehe malige Lektor. Ein Grieche, ein Baske — beides politische Emigran ten — schuften ebenfalls mit. Die fünf schwitzen ihr Blut zu Wasser, um für einen Mailänder Makler ein idyllisches Lustnest auf einer Land zunge zu errichten. Als ein Heu schreckenschwarm von Bourgeois in die Bauarbeiten platzt, sich ver- snobt-hysterisch gebärdet, eine Freß-und-Sauf-Orgie vom Stapel läßt, bricht der Vulkan aus. Wie weiland Hercules misten die fünf Proleten den Augiasstall aus. Bern hard . Wickis Report ist ein Werk mit der Bildstärke eines Fellini, mit der Aussageschärfe eines Kramer. seine Neigung zu aleatorischer Mu- Jazz kann. In der Besetzung Kla- sik auch auf nationale Trends im vier/Saxophon/Schlagzeug — der Jazz nachhallen konnte. „Baby“ , „klassischen“ im Free Jazz — wurde Sommer vorzustellen hieße, Schlag- seine- Grundkonzeption konsequent instrumente in die Tonne tragen, durchgesetzt, jeden Musiker auch einen Tip besonderer Art einzu bauen. In der Voraufführung vom „Kleinen Polizisten“ stürzten zwei Leipziger Filmkritiker vor Begeiste rung aus dem Raum, zwei weitere versäumten dieses Wunderwerk, der kärgliche Rest der Anwesenden hockte ergriffen-angegriffen in den Sesseln, „Der kleine Polizist“ kann durchaus als Spitzenwerk in die Ge schichte eingehen, als Lehrfilm scheint er geeignet, eine „vollendete“ Kollektivleistung des Drehstabes, ein Werk des „erlesenen“ Ge schmacks. Und der Film ist auch Rekordhalter: Er ist der abstoßend ste der Saison. Der sinnleerste Blöd sinn wurde gipfelangetrieben, die Verbindung von Möchte-gern-Hu- mor und Brutalität war selten so innig. Eine gelbe Karte für den Ein käufer! schauer keine Angst um die Qualität unserer Inszenierungen haben, ich spreche damit mehr das notwendige organisatorische Drum und Dran an, das am Theaterabend niemals mit sichtbar wird. Die Ensemblemitglie der und die Organisationsleiterin unseres Theaters haben in den ver gangenen Wochen wirklich Außer ordentliches geleistet. Schon seit Monaten war das Beyer-Haus Abend für Abend „ausgebucht“, kein Raum war mehr frei. Ich wünschte mir nur, daß unsere Arbeit mit großer Publikumsresonanz ihren Lohn be kommen wifd. Die „Spektakel“-Vor stellungen allerdings sind bereits bis auf wenige Karten für die An rechtsinhaber „Künstlerische En sembles der Universität“ ausver kauft, doch danach finden sehr viele Einzelvorstellungen statt, die jedem interessierten Universitätsangehöri gen Gelegenheit zum Besuch geben werden. „Aussagen nach einer Verhaf tung ...“ spielen wir wieder am 31. 1., 2. 2., 6. 2., 7. 2.; „Sizwe Bansi ist tot“ am 29. 1., 16. 2. und 18. 2.; „Das Zeichen am Fenster“ am 13. 2„ 14. 2. und 20. 2.; Anfangszeiten sind jeweils 20 Uhr, mit Ausnahme der bekannter Güte am Schlagzeug war es Evan Parker, der durch wunder schöne Saxophonsoli, die in hekti schen, technisch brillanten Glissandi zwischen Naturton und Flageoletten pendelten, seine Zuhörerschaft zu Spannung hinriß und Szenenbeifall und Zwischenrufe erntete. Schlip penbach stand den beiden nicht nach, obwohl er mehr aus dem mu- skalischen Background heraus mu sizierte. Das Trio verstand es, seine spielerischen Höhepunkte umsichtig und gründlich aufzubauen, und ließ sie das Publikum richtig auskosten. Die angenehm hervortretende Leich tigkeit und Verspieltheit betonte einmal mehr, daß Free Jazz, um einer laienhaften Auffassung ent gegenzutreten, kein „plan- und ziel loses Geplärre“ ist, sondern es ge nau wie jede gute Musik vermag, sich mit lauten und leisen Tönen, mit Lyrik und überschäumender Emotionalität in die Herzen seines Publikums zu spielen , Theater-Spektakel " "" " " "" " " " sö" " " "d" 88" "S ""8 "888 UZ-Interview mit Michael Hametner, Lel ter des Poetischen Theaters Sdubienjalu " AKTUELL W enn wir die gesellschaftliche Entwicklung in der • Land wirtschaft überschauen, so haben sich bedeutende revolutio näre Veränderungen vollzogen. Ein Ausdruck dafür ist der Weg über die Bildung von LPG, VEG und ihren kooperativen Einrich tungen zum spezialisierten, indu striemäßig organisierten Pflanzen oder Tierproduktionsbetrieb. Die Vielfalt der Landwirtschaftsbe triebe ist dabei nennenswert. Auch gegenwärtig weisen die Landwirtschaftsbetriebe, in de nen Genossenschaftsbauern und Arbeiter Pflanzen, Tiere und de ren Produkte erzeugen und ver arbeiten, große Unterschiede auf. Beispiele dafür sind der Stand der sozialökonomischen Entwick lung, die Art und der Umfang der technischen Ausstattung, die An zahl und die Größe der Produk tionseinheiten im Betrieb sowie die Art und der Umfang der ko operativen Beziehungen. Es exi stieren Betriebe mit weniger als 100 Beschäftigten und solche mit mehr als 1000 Beschäftigten. Die Veränderungen in der sozialisti schen Landwirtschaft der DDR, die durch die weitere Konzentra tion, Spezialisierung, Arbeitstei lung und Kooperation wesentlich bestimmt werden, tragen dem ge sellschaftlichen Erfordernis, die Produktion ständig zu steigern, Rechnung. Damit werden die Ziele der Agrarpolitik der SED deutlich sichtbar, und zwar als Ausdruck der Einheit ihrer Wirt schafts- und Sozialpolitik entspre chend den spezifischen Entwick- einhalb Stunden je Dezitonne. Im Jahre 1950 waren 2192 000 Be rufstätige in der Landwirtschaft tätig; heute sind es noch 774 000 Berufstätige, davon sind 606 000 Genossenschaftsbauern. Mit dieser Anzahl von Beschäftigten werden heute im Vergleich zu 1950 das l,7fache an Getreide, das 6,lfache an Schlachttieren, das 4,4fache an Milch und das 13,4fache an Eiern produziert. Diese Beispiele unter streichen die gewachsene Stärke des Sozialismus auch auf diesem Gebiet gegenüber dem Kapitalis mus. Dabei bewähren sich die LPG als Grundformen der soziali stischen Agrarproduktion gut ne ben vielfältigen anderen Betriebs formen, die objektiv mit der ge sellschaftlichen Arbeitsteilung und Kooperation entstehen. Die erfolgreiche Entwicklung der Landwirtschaft ist begründet in der ständigen richtigen Anwen dung des Leninschen Genossen schaftsplanes durch die SED. Bis zur Errichtung der klassenlosen kommunistischen Gesellschaft wird er die inhaltliche Grundlage marxistisch-leninistischer Klassen politik sein. Bei konsequenter und Schöpferischer Anwendung des Leninschen Genossenschaftspla nes über den Weg der Koopera tion wird die industriemäßige Produktion die bestimmende Art und Weise der Agrarproduktion in der entwickelten sozialistischen Gesellschaft sein. Im Jahre 1977 waren in indu striemäßigen Tierproduktionsbe- Agrarpolitik der SED - ihr Ziel und Inhalt lungsbedingungen der Landwirt schaft und der Klasse der Genos senschaftsbauern; im Programm unserer Partei heißt es dazu: 1. „In der Land- und Nah- > rungsgüterwirtschaft (ist) die Pro duktion und deren Effektivität systematisch zu erhöhen, um eine stabile, sich stetig verbessernde Versorgung der Bevölkerung mit hochwertigen Nahrungsmitteln und der Industrie mit Rohstoffen zu sichern; 2. Die Lebensbedingungen des Dorfes (sind) denen der Stadt an zunähern, um die wesentlichen Unterschiede zwischen Stadt und Land allmählich zu überwinden.“ Die sozialistische Umgestaltung der Produktionsverhältnisse ge stattete die freie Entwicklung der Produktivkräfte in der Landwirt schaft entsprechend diesen mit einander verknüpften Zielen un serer Agrarpolitik. Grundlegend hat sich die materiell-technische Basis der Landwirtschaft verän dert. Es veränderten sich die Bauern in der DDR als soziale Gruppe. Heute wirken sie auf der Grundlage des genossenschaftlich- sozialistischen Eigentums als ein heitliche sozialistische Klasse. Die berufliche Qualifikation und das kulturelle Lebensniveau sind ge wachsen. Noch im Jahre 1963 be trug der Anteil der Beschäftigten in der Landwirtschaft mit abge schlossener Berufsausbildung nur 18 Prozent, z. Z. sind es über 80- Prozent und bis 1980 werden es 90 Prozent sein. Dazu kommen noch etwa 12 000 Hochschulkader und knapp 40 000 Fachschulkader. Ein solches Bildungsniveau ist für das Dorf im Kapitalismus un denkbar. Die Intensivierung der Produk tion auf dem Wege der Koopera tion und die Anwendung von Me thoden und Verfahren der indu striemäßigen Groß-Produktion brachten und bringen sichtbare Erfolge. Um 1 dt. Getreide bzw. Milch zu erzeugen, waren im Betrieb der 50er Jahre 6 bis 7 bzw. 7 bis 8 Arbeitskraftstunden (Akh) nötig, in der LPG der 60er Jahre waren noch 2 bis 3 bzw. 4 bis 5 Akh er forderlich, und bei industriemäßi ger Produktion rechnet man mit einer halben Stunde bzw. mit ein ¬ trieben untergebracht: 16,8 Pro zent der Jungrinder, 4,1 Prozent der Mastrinder, 5,8 Prozent der Kühe, 7,4 Prozent der Mast schweine, 27,0 Prozent der Lege hennen. Mit der weiteren Be schleunigung des wissenschaftlich- technischen Fortschritts und dem Wachstum anderer Produktiv kraftelemente, z. B. der Entfal tung des Wissens und Könnens der werktätigen Bauern, entste hen neue, höherentwickelte For men der Kooperation, z. B. Agrar- Industrie-Vereinigungen der Pflanzenproduktion,* in de nen Pflanzenproduktionsbetriebe, Agrochemische Zentren, Meliora tionsbeiriebe und Verarbeitungs betriebe für pflanzliche Produkte unter einer einheitlichen koordi nierten Leitung freiwillig und gleichberechtigt bei Beibehaltung der juristischen Selbständigkeit der Mitgliedbetriebe mit dem Ziel Zusammenarbeiten, den größten Nutzen aus dem Wirtschaften zu ziehen. Es geht also nicht darum, Be triebe durch Zusammenschluß zu vergrößern, sondern durch Ko operation höhere Ergebnisse in der Produktion zu erreichen und die sozialistische Betriebswirt schaft auf wissenschaftlicher Grundlage dabei anzuwenden. Mit der Kooperation als we sentliches Merkmal der gesell schaftlichen Entwicklung auf dem I,ande werden vor allem die Ar- beits- und Lebensbedingungen verbessert. Auch witterungsbe dingte Ertragsausfälle und Er tragsminderungen werden durch die industriemäßige Produktion und Kooperation ausgeglichen. Das ZK der SED hat deshalb auf seiner 9. Tagung erneut einge schätzt, daß es jetzt und künftig darauf ankommt, das Erreichte zu festigen, die Leistungsfähigkeit der Landwirtschaftsbetriebe zu erhöhen und dazu auf dem Wege der- Intensivierung und Rationali sierung alle ihre inneren Kräfte zu erschließen und nutzbar zu machen; um den im Vergleich zum geplanten wesentlich höheren Nahrungsmittel- und Rohstoffbe darf in den nächsten Jahren ab sichern zu können. Dazu sind vor allem stabilere Erträge pro Hekt ar und pro Tier, die Senkung der Pflanzen- und Tierverluste und der effektivere Einsatz aller Fonds erforderlich. Dr. Gropp
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