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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1.1957
- Erscheinungsdatum
- 1957
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-195700006
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19570000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19570000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Heft Nr. 1 fehlt. Teilweise vorlagebedingter Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 1.1957
-
- Ausgabe Nr. 2, 16. April 1
- Ausgabe Nr. 3, 1. Mai 1
- Ausgabe Nr. 4, 15. Mai 1
- Ausgabe Nr. 5, 29. Mai 1
- Ausgabe Nr. 6, 12. Juni 1
- Ausgabe Nr. 7, 26. Juni 1
- Ausgabe Nr. 8, 9. Juli 1
- Ausgabe Nr. 9, 23. Juli 1
- Ausgabe Nr. 10, 6. August 1
- Ausgabe Nr. 11, 21. August 1
- Ausgabe Nr. 12/13, 17. September 1
- Ausgabe Nr. 14, 1. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 15, 15. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 16, 29. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 17, 12. November 1
- Ausgabe Nr. 18, 26. November 1
- Ausgabe Nr. 19, 10. Dezember 1
- Ausgabe Nr. 20, 31. Dezember 1
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Band
Band 1.1957
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- Universitätszeitung
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Dem Land als Lehrer helfen DEBATTE Fruchtbare Diskussion der Germanisten zum 33. Plenum Klaus Kändler werden. Praktikums-Betriebe nicht vergessen Was wird aus schnell dem Lande Dr. Schneider? Brüll Einsatz in der Braunkohle Teil des Verdienstes für Rostock für den Heinz Gundlach Hannelore Röhr. stud. hist. us Uuiversitätsgaschahau Es singt und spielt der Garnison Dresder Anschließend Tanz Dipl.-Landwirt Rudolf Troitzsch führen, einen Teil ihres Lohnes Rostocker Ueberseehafen spenden. sich freiwillig zur um den sozialsti- übersehen, daß man auf sie wartet, um leichter Zugang zur Kultur zu finden. kulturelle Entwicklung des Dorfes, sozialistische Kulturrevolution wird ihnen als ein Vorgang gesehen, mit ihnen nichts zu tun hat. Sie die Die von der Diese Problematik wurde vornehm lich in unserer Mitgliederversammlung über Fragen der Landwirtschaft dis kutiert. Es kommt nicht darauf an, daß sich der Germanist, der einmal auf dem Lande arbeiten will, gleichzeitig zu einem halben Agronomen ausbilden muß — auch solche Vorschläge wurden in der Diskussion gemacht — es kommt darauf an, daß er sich seiner Kultur ¬ setzt werden und Verfügung stellen, sehen Aufbau auf voranzu treiben. es in erster Linie darauf an, die Ver bindung zu den MTS und LPG aufrecht zuerhalten, in denen unsere Genossen ihr Praktikum durchführten. Die Absolventen unseres Instituts sol len mehr als bisher zur Unterstützung der Parteiarbeit auf dem Lande einge- Als ich die letzte „UZ“ las und darin die Stellungnahme Dr. Müllers zu dem Pro blem „Was wird aus Dr. Schneider?“ fand, konnte ich nur den Kopf schütteln. Ich kenne Dr. Müller nicht, aber ich glaube, er unterscheidet sich nicht sehr ■viel von Dr. Schneider! Es genügt eben nicht, „Nur-Wissenschaftler“ zu sein, Herr Dr. Müller, sondern gerade die Wissen schaftler müssen sich mit ganzer Kraft für unsere Sache einsetzen. Unsere Karl-Marx-Universität soll eine sozialistische Universität werden. Da ge- nüzen vhis djeseiDr Sronniqer nicht melr An einer sozialistischen Universität brau chen wir Wissenschaftler, die für die Sache der Arbeiter und Bauern Partei ergreifen und uns jungen Menschen ihre Erfahrun gen übermitteln. Aus diesem Grunde kön nen wir Dr. Schneider nicht so nehmen wie er ist, sondern wir alle müssen ihn umerziehen Und wenn er den Willen dazu nicht mitbringt, werden wir das Tischtuch zwischen ihm und uns zerschneiden! Karten zu 2,10 DM sind im Sekre tariat der Hochschulgruppenlei tung der DSF, Dittrichring 21, Zimmer 117, zu erhalten. funktion voll bewußt ist. Die Partei organisation der Germanisten will mit helfen, dieses Bewußtsein zu wecken. Im Beschluß der Versammlung wurde festgelegt, daß die Genossen den Par teilosen mit gutem Beispiel voran gehen und daß sie alle Parteilosen, vor allem die Absolventen, mit der dar gestellten Problematik vertraut machen Kürzlich führte die Parteiorganisation des FMI ihre zweite Mitgliederver sammlung zur Auswertung des 33. Ple nums des ZK unserer Partei durch. Im Referat wurden besonders die Rolle und die Bedeutung des Bündnisses der Arbeiterklasse und der werktätigen Bauernschaft, die .Aufgaben des 33. Ple nums über die Steigerung der tierischen Produktion, die Rolle und Bedeutung der MTS und der LPG behandelt. Für unsere Grundorganisation kommt Inzwischen hat die „Aktion Rostock" an der Fakultät für Journalistik breite Kreise gezogen. Lassen wir ein Beispiel für alle sprechen: Siebzehn Freunde der Seminar gruppe 12 spenden durchschnittlich 30 Pro zent ihres Lohnes, den sie für ihren Ar beitseinsatz während der Winterferien erhalten, für den Rostocker Ueberseehafen. Wir rufen alle FDJ-Organisationen der Karl-Marx-Universität auf, unserem Bei spiel zu folgen und den Bau des Ueber- seehafens bei Rostock durch Geldspenden zu unterstützen. Der Hölle entronnen? Auch der Verfasser dieser Zei~ len verspürt bisweilen das Ver langen nach einer geselligen Runde, nach ein wenig Tuchfüh lung mit einer charmanten Kom militonin und einem Gläschen Branntwein. Das vorweg. Unlängst fand im großen Kon ferenzsaale der Hölle eine Protest kundgebung statt. Alles was Hör ner trägt und dazu noch den be rühmten Pferdefuß aufzuweisen hat. war versammelt. Beelzebub, der Erhabene, sprach, und er solle, wie die Agentur DHN (Daily Hell News) mitteilt, eine Rede gehal- Die Grundorganisationen der Sozia- listis ten Einheitspartei Deutschlands führen zur Zeit Versammlungen durch, in denen die Aufgaben des 33. Plenums unserer Partei erläutert und für die einzelnen Bereiche an der Universität ausgewertet werden. Verständnislos fragten bei uns Germanisten zuerst einige Genossen, als im Rahmen des Versammlungszyklus Probleme der Landwirtschaft behandelt werden soll ten, welchen Sinn das für sie habe. Die Erfüllung der Aufgaben in der Landwirtschaft hängt nicht allein vom Einsatz der Technik, besserer Boden bearbeitung und ähnlicher Faktoren ab. In größerem Maße muß dabei die sozia listische Bewußtseinsbildung wirksam werden. Eine entscheidende Rolle kommt der Fortführung der sozialisti schen Kulturrevolution auf dem Lande ' zu. Dafür sind auch die Germanisten auf gerufen. Sie sollen dabei mithelfen, sei es als Lehrer oder in anderen kulturellen Funktionen. Theoretisch weiß fast jeder, daß im kulturellen Leben auf dem Dorfe der Lehrer einen wichtigen Platz einnimmt. Das ist nicht erst in unserer Gesellschaftsordnung so gewor den, sondern diese Funktion wußte die Reaktion in der kapitalistischen Zeit trefflich auszunutzen. Warum folgt aber bei vielen Germa nisten der theoretischen Einsicht nicht die praktische Schlußfolgerung, nach Beendigung des Studiums, und sei es auch nur für eine bestimmte Frist, aufs Land zu gehen. Viele haben davor Angst, auf dem Lande vom kulturellen Leben abgeschnitten zu sein. Gerade dadurch, daß sie nicht in ländlichen Gebieten arbeiten wollen, hemmen sie Kongreßhalle, 14. Dezember, 19.30 Uhr Vignette: Ritzmann ten haben, die die Mediziner des 3. Studienjahres hätte erzittern lassen. Gegen jene vorwitzigen Knaben und Mägdelein war die Rede des Höllenfürsten in erster Linie gerichtet. Ihr letztes großes Enthemmen stand unter dem Motto „Der Hölle entronnen“, wo bei, wie Eingeweihte bestätigent das Physikum gemeint sein soll. Kurzum. Beelzebub stellte fest, daß sein Kombinat eine Arbeit zu leisten imstande sei, die all jenen, die es zu betreten gezwungen sind, künftig die Lust zu Vergnügun gen nimmt, wie es wohl jener Me dizinerball war. Ergo sei das Physikum nicht mit der Holte zu vergleichen, sondern es handelt sich um eine für jeden angehenden Medizinmann zu durchlaufende Etappe. Von der Hölle ist das nicht unbedingt zu sagen. Was nun die maßlose Ueber- treibungssucht anbelangt. die Beelzebub und seine Mannen em pörte, ist sie wohl für Mediziner deshalb nicht angebracht, weil ja auch bei einer Verdauungsstörung nach reichlichem Alkoholgenuß auf einem Medizinerball nicht gleich der Magen operiert wird. Nach DHN sollen führende Höl- lenmitarbeite- im Zusammenhang I /a'B s tattgefundenen Bäl ¬ len unter anderem der Pnysiker 'und Chemiker und einem Vogel- 'schießen der Mediziner auch Zu stimmung geäußert haben. Nicht nur wegen der in reichem Maße genossenen teuflischen Wässer, die ihre Opfer suchten und fan den, sondern wegen des ganzen ■ Milieus dieser Vergnügungen. eass. Die sowjetischen Physiker Professor Ussow und Professor Dshanelides, die als Gäste der Gesellschaft für kulturelle Ver bindung mit dem Ausland im Rahmen des Kulturplanes 1957 vom 10. bis 23. 12 in der DDR weilen, kommen am 12. Dezember an die Karl-Marx-Universität, um sich über Fragen ihrer Spezialgebiete zu orientieren. Kinmütig erklärte das "Kökty" dr- Fä" kultät für Journalistik, daß Lektor Dor- schan, der im Fach Russisch unterrichtete, nicht mehr an der Fakultät zü suchen habe. Trotz einer Verwarnung, die Dorschan im vergangenen Jahr durch das Dekanat aus gesprochen wurde, setzte er provokatorisch seine NATO-Propaganda fort. Er machte sich weiterhin einer Reihe dienstlicher und moralischer Vergehen schuldig. Die Fakul tätsangehörigen fordern die Entfernung Dorschans aus dem Lehrbetrieb. Dipl-Chem. R. Schmiedel Die Frage in dieser Form ist ihres alter nativen Charakters wegen unglücklich ge stellt. Sie könnte den Eindruck erwecken, daß nur diese beiden Möglichkeiten ihrer Beantwortung bestünden. Wäre es nicht naheliegender, Herrn Dr. Schneider für den Aufbau auch der sozialistischen Uni versität zu gewinnen? Daß dies selbst bei viel ungünstigeren Voraussetzungen als sie der geschilderte Dr. Schneider aufzuweisen hat, möglich ist, wird niemand bestreiten wollen. Es sei in diesem Zusammenhang auf die Ausführungen N. S. Chruschtschows auf dem Empfang der sowjetischen Regie- rungsdelegation im Leipziger Rathaus am 9. 8. 1957 über das Verhältnis der Wissen schaftler zum Sozialismus verwiesen. Am Beispiel eines sowjetischen Wissenschaft lers. der vom Feind der Sowjetmacht zu ihrem Mitkämpfer — ja zu einem ihrer be- Frau Dr. Eva Müller wurde zur Dozentin für Politische Oekonomie am Franz-Meh ring-Institut ernannt. Prof. Dr. Gossiorovsky, Bratislava, hielt am 4. 12. 1957 eine Gastvorlesung am Franz-Mehring-Institut über den slowaki schen Nationalaufstand. Dr. Genkovsky, Polen, der sich auf einem. Studiena fenthalt in Berlin-Babelsz berg befindet, feitam 3.12. 1957 Vortrag an der Juristischen’ Fakultät der Karl-Marx-Universität. Ueber die neueste Geschichte Italiens sprachen die Professoren Ragionieri und Mili am Institut für Allgemeine Ge schichte, Abteilung Allgemeine Geschichte der Neuzeit, am 29. 11. 1957. Professor Dr. Natscheff, Bulgarien, hält vom 9. bis 17. 12. Gastvorlesungen an der Veterinärmedizinischen Fakultät. sten Vertreter wurde —, erläuterte Chru schtschow den komplizierten, aber gesetz mäßig verlaufenden Umbildungsprozeß im Denken der Menschen innerhalb der Ueber- gangsperiode vom Kapitalismus zum So zialismus. Professor Dr. Borchert (Martin-Luther- Universität Halle/Wittenberg) schreibt dar über: „Gerade mit diesen Worten berührte Chruschtschow einen Punkt, der die Wis senschaftler in der DDR zutiefst betrifft. Seine von menschlichem Verständnis zeu genden Ausführungen gaben allen Anwe senden eine große Kraft mit für ihre wei tere wissenschaftliche Arbeit im Interesse des Sozialismus.“ Ich denke, in diesem Sinne wird sich auch die Frage beantworten lassen, was mit Dr. Schneider bei der sozialistischen Umgestaltung der Universität geschehen soll. Das Sowjetische Armee Ensemble Wo gestern auf den Weiden von Rostock- Petersdorf noch Kühe und Schafe weide ten, werden in vier Jahren 10 000-Tonnen- Schiffe die Wellen durchschneiden. So beschloß es das ZK der SED. Dieser Beschluß über den Bau des Hoch seehafens bei Rostock begeisterte viele Studenten der Fakultät für Journalistik. Sie zerbrachen sich den Kopf darüber, wie auch sie dem Rostocker Hafen helfen kön nen. Denn: Ohne die tatkräftige Hilfe aller, ohne die Unterstützung der Republik wird Hauptaufgabe Nr. 3 des 2. Fünfjahr planes nicht gelöst. Darum schlugen sie vor, daß alle Studenten, die während der Wintermonate einen Arbeitseinsatz durch- An die UZ geschrieben... Von Verpflichtung keine Rede Genosse Rothe hat den Beschluß des Parteiaktivs der Juristenfakultät (UZ Nr. 16, 29. Oktober) über die Abgabe eines Teils des beim Ernteeinsatz verdienten Geldes kritisiert und gefordert, diesen Beschluß aufzuheben, da er dem Prinzip der Freiwilligkeit widerspreche. Seine Kritik geht aber von falschen Voraus setzungen aus, da er den betreffenden Beschluß mißverstanden hat (und, wie ich gestehen muß, auf Grund meiner allzu knappen Darstellung vielleicht mißver stehen konnte, obwohl ich ausdrücklich von Freiwilligkeit gesprochen hatte). In halt des Beschlusses war nicht eine Ver pflichtung der Genossen, einen Teil des Geldes zu spenden, sondern eine Empfehlung an die Parteigruppen, in diesem Sinne zu handeln. Das Partei aktiv hatte gerade das getan, was Genosse Rothe sehr richtig fordert: Es hatte über die Gründe diskutiert, die in den einzel nen Studienjahren zu einer sehr unter schiedlichen Bereitschaft zu freiwilligen Spenden geführt hatten. Als Resultat die ser Diskussion kam das Aktiv zu dieser Ueberzeugung, daß etwa 25 Prozent des verdienten Geldes als freiwillige Spende abzugeben, eine erstrebenswerte Frieden UJalt Fortsetzung von Seite 1 Viele Grundorganisationen der SED haben begonnen, Klarheit über die Grundfragen unserer Tage zu schaffen. In den Wochen bis Semesterschluß kommt es darauf an, noch einen großen Aufschwung der Initiative gegen die westdeutschen Imperialisten als die rabiatesten Feinde des Friedens im Her zen Europas zu organisieren. An allen Fakul täten und Instituten sollen außer Gesamtver sammlungen Aussprachen an jedem Arbeits platz stattfinden. Das wird dem Ziele, unsere Universität zur sozialistischen Universität umzugestalten, in hohem Muße dienen. Universitätszeitung, 10. 12. 1957, Seite 2 und auch erreichbare Aufgabe für alle Studienjahre wäre. Das Parteiaktiv hatte damit ein Ziel für die Diskussion gesteckt, die nun in den Partei- und Seminargrup pen geführt werden sollte. Es hatte damit einen Maßstab gefunden, der gesund und dem ideologisch-moralischen Niveau unse rer Fakultät angemessen war. Dr, Brehme Und wenn es nur Nägel wären Unsere Seminargruppe leistete an der Trümmeraufbereitungsstätte an der Gu stav-Freytag-Straße einen Aufbaueinsatz. Die Arbeit dort ist der Karl-Marx-Uni versität übertragen worden, und diese erhält, wie uns mitgeteilt wurde, für das Projekt eine Vergütung von 30 000 DM. Soweit — so gut. Die Universität kann diese Summe sicher gut gebrauchen. Nicht zu verstehen ist aber, daß nicht ein ganz kleiner Bruchteil dieser Geldsumme für die Bereitstellung eines noch so ein fachen Umkleideraumes verwendet wor den ist. Mit uns waren noch andere Gruppen von Studenten gleichzeitig dort tätig, und so wird es sicher häufiger sein. Dann müs sen sich 40 bis 60 Studenten und Studen tinnen in einem Raum von etwa fünf Quadratmetern umziehen, denn sie kom men meistens im Anschluß an die Vor lesungen dort hinaus. Sie finden nicht einmal einen Haken für das Aufhängen der Mäntel und sonstiger Kleidungsstücke vor, keinen Tisch — nichts. Wir mußten uns in einer benachbarten Werkstatt einige Nägel erbitten, die wir dann in die Wand schlugen, damit wir nicht unsere Sachen auf den schmutzigen Boden zu legen brauchten. Wir sind der Meinung, einige Garde robenhaken und einen alten Tisch kann die Universitätsverwaltung doch sicher dort hinschaffen. Hoffentlich brauchen wir zu unserem nächsten Einsatz nicht wieder Nägel mitzubringen. Martin Jönsson Med. Fak. 5. Studienjahr Wer spielt Weihnachtsmann? Die Kleinen im Betriebskindergarten Lichtenbergweg suchen Ersatz für die bei eifrigem Spiel zerbrochenen Puppen- und Sportwagen. Puppenstuben, Kaufläden und Eisenbahnen. Wer gut erhaltene Spielsachen entbehren An die UZ geschrieben. kann, möchte sie in der Universitätstisch lerei, Leipzig C 1, Hainstraße 11, abgeben. Außerdem wünschen sich die Kinder eine Kuckucksuhr. Kann jemand diese Bitte erfüllen? Zentraler Frauenausschuß Wir treiben keine Propaganda für Junge Gemeinde Am 12. November veröffentlichte die UZ eine Zuschrift des Bürgermeisters von Nenkersdorf-Schönau. Darin heißt es. daß Studenten des Dolmetscher-Instituts wäh rend eines Ernteeinsatzes Propaganda für die Junge Gemeinde getrieben hätten, worüber sich Bürgermeister und LPG- Mitglieder sehr wunderten. Hier die tat sächlichen Ereignisse: Die vom Bürger meister erwähnten Druckerzeugnisse fanden wir — mit Erstaunen — in einem Schubfach im Aufenthaltsraum, den wir in unserer Freizeit benutzen konnten, nahmen sie in die Hand und legten sie sofort wieder beiseite. Losungen aus der „Stafette“ — dieser Name ist uns völlig neu — haben wird nirgends angeschlagen. Keiner von uns hat irgendwelches Schrift material. dieser Art in das Dorf gebracht. Seminargruppe 1/1 des Dolmetscher-Institutes Auch das Kollektiv profitierte Am Sonnabend, dem 16. 11. 1957, sprach der Direktor der Arbeiter-und-Bauem- Fakultät in überzeugender Weise zu den Studenten über die Notwendigkeit, der Landwirtschaft bei der Zuckerrübenernte zu helfen. Es gab keine großen Diskus sionen über die Teilnahme am Einsatz. Ob wohl unsere Studenten erst Im Oktober sechs Tage in der Kartoffelernte mitge holfen hatten, verpflichteten sich etwa 90 Prozent, den Bußtag in den Dienst einer guten Sache zu stellen. Sie wollten mit dabeisein, wenn an diesem Mittwoch die letzten Zuckerrüben geerntet wurden. Am Mittwoch, morgens sechs Uhr, trafen wir uns am Hauptbahnhof. Ein Teil der Studenten wurde bereits in Eilenburg in Empfang genommen. Der Rest fuhr in den Kreis Torgau. Hier war alles gut organi siert, Lastwagen standen bereit, um uns nach den einzelnen LPG zu bringen. Dann ging es in der LPG Döbern ans Werk. Ein kalter Wind pfiff über die Fel der. Es war ein guter-Bundesgenosse un serer LPG,- denn wer hier nicht frieren wollte, mußte kräftig zufassen. Bis gegen 14.30 Uhr wurde tüchtig gearbeitet, dann brachte uns ein Lastwagen zurück zum Verwaltungsgebäude. 30 Minuten vor Abfahrt des Zuges trafen wir uns alle wieder in Torgau. Es war Grund zur Fröhlichkeit vorhanden. Hat ten wir doch nicht nur den' Bauern gehol fen und unserem Staat, auch den Arbeits gruppen kam dieser Einsatz zugute. Alle hatten gemeinsam angefaßt, alle waren wieder ein Stück vorangekommen in dem Bemühen, ein besseres Kollektiv zu wer den. Werner Buschendorf Erst prüfen, dann schreiben In unserer letzten Ausgabe berichteten wir über eine Parteiversammlung der Grundorganisation Physikalische Institute, auf der von einigen Diskussionsrednern kritische Hinweise zur Institutsarbeit gegeben wurden. Institutsleitung und Ab- teilungsgewerkschafsleitung nahmen dazu ausführlich Stellung, um den Sachver halt richtigzustellen. Sie erklären, daß in der Werkstatt seit langem das Prinzip strengster Sparsamkeit herrsche. Es könne keine Rede davon sein, daß aus Bequem lichkeit Apparate aus Buntmetall ange fertigt würden. Die Meister würden in je dem Falle verantwortungsbewußt prüfen, ob Buntmetall oder Ersatz verwendet wer den müsse. Ferner heißt es wörtlich: „Es trifft na türlich auch nicht zu, daß, wie behauptet wird, die Vorteile einer kollektiven For schungsarbeit bei uns noch nicht überall erkannt worden seien. Es liegt in der Na tur der Sache, daß der Kollektivismus, zum Beispiel bei Diplomaufgaben, nicht immer durchgeführt werden kann. Auf der ande ren Seite sind gerade im Physikalischen Institut hervorragende Beispiele kollek tiver Zusammenarbeit aufzuführen, die hier im einzelnen nicht genannt werden können. Man kann auch nicht verlangen, daß jedes Diplomthema in jedem Falle für die Volkswirtschaft von Nutzen ist. Oft mals ist es tatsächlich der Fall, wie viele Bispiele aus dem Arbeitsgebiet der Abtei lung Technische Physik zeigen. Vielfach werden aber mit Diplomarbeiten for- schungsmäßige Grundlagen geschaffen, die sich natürlich nicht immer sofort volks wirtschaftlich ausnutzen lassen.“ Auch ich bin der Meinung, daß es an un serer Universität immer noch Wissenschaft ler gibt, die in dem von Ihnen so treffend geschilderten „Dr. Schneider“ ihr Spiegel bild erblicken müssen. So bedauerlich diese Tatsache in bezug auf die Entwick lung unserer Hochschulen zu sozialistischen Bildungsstätten ist, so unbegreiflich ist sie mir. Haben doch diese Menschen, groß ge- worden in bürgerlichen Vorstellungen, die furchtbaren Auswirkungen der sie beein flussenden Umwelt an ihren Mitmenschen (Deportation in KZ) und auch an sich selbst (Krieg und Gefangenschaft) erleben müssen! Hier erblicke ich die große, verantwor tungsschwere und im Augenblick wich tigste Aufgabe derjenigen, die in der Er ziehung junger Wissenschaftler tätig sind. Sie müssen wachsam ihre Kraft nicht allein der Gegenwart und Zukunft widmen, son dern besonders auch der Vergangenheit, damit unserem Ziel — der sozialistischen Hochschule — keine Gefahren drohen kön nen. Leicht ist diese Arbeit keinesfalls, denn „umerziehen ist schwieriger als er ziehen“. Gestützt auf die Arbeiter-und- Bauern-Macht und im vollen Bewußtsein der nicht zu übersehenden Erfolge, die nach dem Chaos von 1945 errungen worden sind, ist sie zu meistern. Dr.K. Senglaub Wir wollen Menschen ausbilden, die als Lehrer oder Wissenschaftler aktive poli tische Kräfte sind. Wer soll diese Kräfte ausbilden? Der in der „Universitätszei tung“ charakterisierte Dr. Schneider wird solche Kräfte nicht ausbilden! Der Dr. Schneider hat nämlich nicht erzogen, sondern ist während der vergangenen Jahre außerordent lich mühsam mitgeschleppt worden, um einen politischen Status zu erreichen, der sich bestenfalls als passive Loyalität kennzeichnen läßt. Es gibt Institute, deren Assistentenschaft ausschließlich aus weiblichen und männ lichen Vertretern der Gattung Dr. Schnei der besteht. Die Atmosphäre solcher Institute ist die Atmosphäre der auswech selbaren Perspektive. Wir wollen aber keine Duckmäuser mit auswechselbarer Perspektive, sondern begeisterte, Partei ergreifende Menschen erziehen. Die Ent wicklung drängt vorwärts, wir haben an der Universität eine Situation, die den nächsten Schritt verlangt. Hie Rhodus, hie salta! Mir scheint, es muß gesprungen werden! Diese Meinungen entsprechen nicht in je dem Fall der Ansicht der Redaktion,
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