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UN I VE RS ITATSZ EITU NG , DER KARL- MARX-UNIVERSITÄT andag. Bibi. ORGAN DER SED PARTEILEITUNG 1. Jahrgang / Nummer 18 Leipzig, den 26. November 1957 Preis: 15 Pf Üun Sia mich fragan... Prof. Dr. Dorling, Direkior des Instituts für Techno logie Die UZ macht uns mit den Proble men der Universität über unsere In stitutsgrenze hinaus bekannt. Sie in formiert nicht nur. sondern regt da zu an, auch im eigenen Hause kri tisch zu sein. Ich hoffe, daß sich recht viele Institutsdirektoren der Zeitung bedienen, denn fachliche Arbeit wird nur erfolgreich sein, wenn die poli tischen Aufgaben nicht vergessen "werden. Peter Möbius, Elektriker Ich habe die Zeitung gerade ge lesen, mir gefallen besonders die kurz- Zen Notizen und Berichte. Davon müßten mehr in die Zeitung. Und auch etwas aktueller könnte sie sein. Prof. Dr. Budzislawski, Dekan der Fakultät für Journalistik Ueber die Notwendigkeit der ..Universitätszeitung" kann es bereits nach der kurzen Dauer ihres Be stehens keine Zweifel geben. Die Wirksamkeit der Zeitung hängt nicht zuletzt von der Mitarbeit aller Uni versitätsangehörigen ab. Reinhold Weigel, Heimleiter des Internats „Ernst Schneller“ Die Arbeiter und Angestellten kommen etwas zu kurz. Außerdem vermisse ich Berichte aus dem Leben unserer Studentenheime, denn es gibt ja mehr als das in der Nürnberger Straße. Oberin Herta Schmidt, Klinikum Ich bin gerade dabei, die UZ abzu bestellen. Sie berichtet ja nur, was Studenten interessiert. Denken Sie nicht daran, daß bei uns Tausende von Arbeitern, Angestellten und Schwestern beschäftigt sind, die ihre eigenen Probleme haben? Manfred Diersch, stud. germ. Zweifellos hat sich die Zeitung seit ihrem Bestehen sehr verbessert. Be sonders interessant finde ich es, wenn grundsätzliche Probleme auf Fakultätsebene behandelt werden. Ein gutes Beispiel dafür war die letzte Ausgabe. Ihre Funktion als vermisse ich Berichte aus dem Leben UZ häufiger wahrnehmen. Dr. Lieselotte Böhme, Institut für Pflanzenzüchtung Ich kann nicht behaupten, daß mir die UZ nicht gefällt. Aber vielleicht sollten in ihren Spalten mehr Fra gen wissenschaftlicher Art diskutiert werden, deren Lösung für unsere Universität notwendig ist. Dr. Dietrich Uhlmann, Assistent am Zoologischen Institut Die Zeitung ist in der letzten Zeit besser geworden. Die Auslandsbe richte, besonders, wenn sie Neues über ausländische Universitäten zu sagen haben, gefallen mir. Leider bringt die Zeitung oft genug Artikel, die man in ähnlicher Art im „Neuen Deutschland“ lesen kann, weil sie nicht spezifisch für die Universität geschrieben sind. Und Ihre Meinung? Besuchen Sie unsere Leserkonferenz am 3. Dezember 1957, 19.30 Uhr, Haus der Deutsch-Sowjetischen Freundschait, Ditirichring, Großer Saal. Sie sind herzlich eingeladen! 33.Plenum geht uns alle an Für die sozialistische Praxis studieren - Strengste Sparsamkeit auch bei Physikern und Chemikern nötig - Arbeitseinsätze sind Ehrensache Sammlungen wurden die neuen Aufgaben noch zuwenig im Zusammenhang mit dem Umgestaltungsprozeß unserer Universität in eine sozialistische Bildungsstätte behandelt. Die Entwicklung der Deutschen Demokratischen Republik im 2. Fünfjahrplan verlangt von den Wissenschaftlern und Studenten eine Ausbildung, die den erhöhten Anforderungen der sozialistischen Praxis entspricht. Darüber gründlich zu diskutieren, war Aufgabe der Beratungen. Chemiker: Ist das Praktikum richtig? Genosse Dr. Montag sprach kürzlich vor den Genossen der Chemischen In stitute. Er schenkte der besseren Aus bildung von Diplomchemikern für un sere sozialistische Industrie große Auf merksamkeit und forderte die Partei organisation unter anderem auf, über drei Fragen zu diskutieren: 1. Wie entspricht die Ausbildung an den Instituten den Anforderungen der sozialistischen Betriebe? 2. Ist das Berufspraktikum richtig organisiert oder wäre es nicht besser, vorwiegend in der Industrie zu prak tizieren? 3. Sind fakultative Vorlesungen über ökonomische Probleme der chemiischen Industrie von Nutzen? Mit diesen drei Fragen wird sich die Grundorganisation der Chemischen In stitute in der nächsten Zeit zu be schäftigen haben. In der Diskussion während der ersten Versammlung fan den die Vorschläge des Genossen Dr. Montag noch keine Beachtung. Dafür sprach Genossin Pietsch, Verwaltungs leiterin der Institute ausführlich über Möglichkeiten, Geld, Energie und Ma terial zu sparen. Sie wies darauf hin, daß größere Mengen hochwertiger Glas waren unbeschädigt in den Scherben kästen zu finden sind, Gasflammen un genutzt lange Zeit brennen und Reste teurer Chemikalien nicht gesammelt, sondern ins Abwasser gespült werden. Die Hinweise von Genossin Pietsch müssen all denen zu denken geben, die in wenigen Jahren für den spar samsten Umgang mit Millioneinmitteln verantwortlich sind. Strengste Sparsam keit ist ein Prinzip sozialistischen Wirt- auch die Chemie studenten schon an der Universität an eignen sollten. Journalisten: Perspektive Dorizeitung Kennzeichnend für die Versamm lungen in der Grundorganisation war das Bemühen, die Bereitschaft zur pro duktiven Tätigkeit zu erhöhen und vor allem eine intensivere politische Arbeit zu erreichen. Genosse Puder von der Parteigruppe 12 schlug vor, daß die Leiter der Praktikantengruppen in den Betriebszeitungen ihre Erfahrungen aus tauschen, um die Ergebnisse des 33- Ple nums wirksam zu verbreiten. Interes sant ist der Entschluß der Parteigrup pen 2 und 10, die wieder regelmäßig Zeitungsschauen durchführen wollen. Die Parteigruppe der Wissenschaftler kam überein, öfter zusammenzutreffen, um gemeinsam über die ideologische Arbeit zu beraten. In der Parteigruppeß wurde im Zusamt. enhang mit den Pro blemen der Landwirtschaft über den Einsatz der Absolventen in Dorfzeitun gen gesprochen. Die meisten Studenten gelangten zu dem Entschluß, nach dem Staatsexamen als Dorfzeitungsredak teure zu arbeiten. S.ie wollen auch die übrigen Freunde davon überzeugen. Genosse Schulz berichtete, daß sich die Parteigruppe 6 verpflichtet hat, im Winter eine Woche in der Braunkohle zu arbeiten. Andere Gruppen haben sich ihr angeschlossen. Physiker: Es muß nicht Bunimelall sein Nach dem Referat des Genossen Seidler sprachen 15 Genossen zur Dis kussion. Obwohl der Parteisekretär, Genosse Roth, zu Beginn darauf hin- wies, daß es in der Hauptsache darauf ankomme, die Rentabilität der wissen schaftlichen Arbeit zu untersuchen und Gedanken über ihre bessere Organi sation darzulegen, spielte dieses Pro blem in der Diskussion vorerst nur eine zweitrangige Rolle. Weit größeren Raum nahm eine lebhafte Aussprache über Einsparungen in der Werkstatt ein. Der Hinweis des Genossen Kampf, daß es aus Bequemlichkeit gang und gäbe sei, Apparate nicht aus Eisen, sondern aus Buntmetall anzufertigen, sowie seine kritischen Bemerkungen zur unrentablen Arbeit der Werkstatt sollten eingehend untersucht werden. Zum Kernproblem kam Genosse Schu mann. Er kritisierte, daß die Vorteile der kollektiven Forschungsarbeit noch nicht überall erkannt worden seien. Ferner bemängelte er, daß offenbar immer noch Diplomthemen vergeben werden, ohne daß sie in jedem Falle der Volkswirtschaft von Nutzen sind. Ueberlegenswert erschien sein Vor schlag, das physikalische Praktikum der Mediziner zu verändern und damit erst nach zwei einführenden Semestern zu beginnen. Es wäre empfehlenswert, wenn in den folgenden Diskussionen solchen für die gesamte Arbeit des Instituts wich tigen Fragen mehr Beachtung geschenkt würde. Im Gegensatz zum 4. Studienjahr haben die Genossen des 3. Studien jahres ihre Kommilitonen noch nicht überzeugen können, in den Winterferien an Braunkohleneinsätzen teilzunehmen. Die Genossen wurden beauftragt, in der nächsten Versammlung zu berich ten, inwieweit sie ihr Versäumnis, auf- geholt haben. In den Grundorganisationen der Partei unserer Universität wurden die Mitgliederversammlungen über die auf dem 33. Plenum behandelten ökonomischen Probleme durch geführt. Einige Grundorganisationen konnten Gäste aus Patenbetrieben begrüßen. Bei den Aussprachen standen Vor schläge, wie Geld, Material und. Energie einzusparen sind, so wie die Vorbereitung der Arbeitseinsätze während der kom menden Semesterferien im Vordergrund-Auf den meisten Ver ¬ schaffens, das sich Sozialistisce Fakultät auf derTagesordnung AUS DEM INHALT Sie fragen, warum hier in einem der Arztziinmer unserer Universität kein Arzt zu sehen ■ ist? Antwort darauf gibt unser Artikel zum Ge sundheitsschutz auf Seite 2 Ichiro Ono leitete die Delegation des Weltstudentenbundes, die kürzlich unsere Universität besuchte. Ein Interview mit ihm sowie Berichte über FDJ-Wahlversammlungen auf Seite 3 Von „Lomonossow" über Rügen-Ra dio zur „UZ“: „Als deutsche Teil nehmer an der sowjetischen Expe dition mit .Lomonossow' auf dem zur Zeit sehr stürmischen Atlantik senden wir Ihnen und allen Ange hörigen der Karl-Marx-Universität viele Grüße. Dr. Bruns, Peter Hupfer“. Lesen Sie dazu unseren Beitrag auf Bedeutsame Konferenz der Genossen Wissenschaftler unserer Medizinischen Fakultät Am 23. November 1957, von 13.30 bis 18 Uhr, fand im Hörsaal der Hautklinik eine bedeutsame Arbeitstagung der Grundorganisation Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät statt. Die sehr lebendige Diskussion, mit erfreulich zahlreicher Beteiligung, blieb stets auf das Wesentliche gerichtet. Zu den Hauptanliegen der Beratung ge hörte: die Herstellung einer einheit lichen Erzieherfront durch die Genossen Wissenschaftler in allen Lehrfächern und Instituten, offene Parteinahme für die dialektisch-materialistische Welt anschauung in den Lehrveranstaltun gen, Erzielung eines höheren Niveaus der Wissenschaft durch kollektive Ar beit, auch zwischen Medizinern und Ge sellschaftswissenschaftlern. Es kommt darauf an, auch die parteilosen Kol legen zur bewußten Mitgestaltung der Fakultät als sozialistische Bildungsstätte zu gewinnen. Im Zusammenhang mit der Notwendigkeit, daß auch Partei und Staatsapparat eng zusammenarbeiten müssen, wiesen die Genossen Hering und Heinke darauf hin, daß jedoch die offensive Führung des ideologischen Klassenkampfes nichts mit einem „schar fen Kurs“ gegenüber der nichtmarxisti schen Intelligenz zu tun habe. Vielmehr ist und bleibt die Ueberzeugung vom tiefen Humanismus des sozialistischen Erziehungsideals die Hauptsache, nicht aber die administrativen Maßnahmen. Die Versammlung nahm einmütig eine Zustimmungs- und Verpflichtungserklä rung zu dem Friedensmanifest der kom munistischen und Arbeiterparteien aus Moskau an. H. W. Interessierte Gäste Während ihres Aufenthaltes im Insti tut für Technologie besuchten Prof. Ga- tilin (rechts), Prof.Auermann (links) und Dozent Belaschow, Moskau, die Ausstel lung zum 40. Jahrestag der Großen So zialistischen Oktoberrevolution der Wirt schaftswissenschaftlichen Fakultät im Geschwister-Scholl-Haus.Mit großem In teresse betrachteten sie die statistischen Darstellungen und die Auslagen in den geschmackvoll ausgestalteten Vitrinen. Diese Schau vermittelte allen Besu chern ein recht eindrucksvolles Bild vom vorrevolutionären Rußland, der Ok toberrevolution, des Aufbaus der Volks wirtschaft und des Hochschulwesens so wie der Entwicklung der Wirtschafts wissenschaften in der Sowjetunion. Ein Kollektiv hat hier in anerkennenswer tem Einsatz eine Ausstellung geschaffen, die einen wertvollen Einblick in die Er folge sozialistischer Aufbauarbeit ge währt. Seite 4 Unsere Kulturgruppen überraschten am 40. Jahrestag der Großen Sozia listischen Oktoberrevolution mit einem festlichen Programm. Eine ausführliche Rezension finden Sie auf unserer Kulturseite Seite 5 Der Kampf um den UZ-Fußball-Po- kal hat begonnen. Die ersten Spiel berichte lesen Sie auf unserer Sport seile Seite 6