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WIR BERICHTEN SELBST ÜBER UNSERE Gruppe „Budjonny" auf großer Tour Als Hans uns sagte, daß wir zwei Tage an einer Fahrt teilnehmen dür fen, waren wir alle schrecklich begei stert. Die Sachen wurden gepackt; denn am folgenden Tag sollte es los gehen. 6.15 Uhr wurden wir geweckt. Wir frühstückten, nahmen unsere Ver pflegung und marschierten los. Zuerst in Richtung Chaussee nach Langen grobsdorf, durch Wälder, an Feldern und Wiesen vorbei. In einem Wald machten wir Rast und aßen tüchtig Heidelbeeren. An dem kleinen Teich warteten wir, bis das Auto unsere Zelte brachte. Eine Lichtung mit Zu gang zum Teich kam uns als „Wohn raum“ sehr zustatten. Im Wald bauten wir die Zelte auf. Als Auspolsterung nahmen wir Kiefernzweige. Darüber legten wir unsere Decken. Als Kopf kissen benutzen wir die Rucksäcke und Campingbeutel. Danach zogen wir die Zeltgräben. Vor dem Abendessen durften wir noch baden. Das Abendessen bestand aus Nudelsuppe und Wurstschnitten. Die Suppe war ziemlich scharf, aber es schmeckte doch allen gut. Nach dem Essen machten wir noch ein kleines Lagerfeuer, und Hans teilte die Nachtwachen ein. Die Nacht wurde sehr kalt. Wir wickelten uns Decken um und rieben das Gesicht mit kaltem Wasser ab. Dann rannten wir den schmalen Weg entlang. Nun froren wir nicht mehr. Oft überfiel uns die Müdigkeit, jedoch niemand schlief auf Wache ein. Immer nach zwei Stunden erfolgte die Ablösung. 7.00 Uhr standen wir auf. Toni hatte schon Kaffee gekocht. Nach dem Frühstück fingen wir an, die Kar toffeln zu schälen und das Gemüse für das Mittagessen zu putzen. Dann holten wir Wasser von einer Quelle und setzten den Topf auf das Feuer. Zwei von uns überwachten das Feuer, die anderen gingen baden, bis das Essen fertig war. Wir hatten mächti gen Hunger und fanden alle, daß das Essen viel besser schmeckt, wenn man es selbst kocht. Nachdem wir unsere Sachen gepackt hatten, zogen wir zurück zur Chaussee und liefen bis nach Weida. Daß wir keine Zeit mehr hatten, die Osterburg zu besichtigen, bedauerten wir sehr. Von Weida aus fuhren wir über Wün- schendorf nach Gera und waren ge gen Abend wieder im Lager. Diese Fahrt hat uns allen gut gefallen und war unser schönstes Erlebnis. Gruppe Budjonny Das Neptunfest machte den größten Spaß (Aus einem Brief, den Mädchen und Jungen aus dem Lager in Plgu am See an Angehörige der Medizinischen Klinik und Inspektion Wirtschaft sandten.) Dank Ihrer Fürsorge und der Gel der, die Sie der Ferien betreu ung zur Verfügung stellten, konnten wir in Plau viele schöne Tage verbringen. Ein schönes Erlebnis reihte sich an das andere. Wir wissen gar nicht, wo wir zu berichten anfangen sollen. Gleich als wir den Plauer See zum erstenmal sahen, waren wir von ihm begeistert. Jeden Tag durften wir uns darin waschen. Auch Ausflüge in die nähere Um gebung wurden unternommen. Eine in der Nähe gelegene Pelztierfarm wurde von allen besichtigt. An einem etwas kühleren Nachmit tag wurde ein Neptunfest veranstal tet. Jede Gruppe brachte eine Dar bietung. Die einen sangen, die ande ren veranstalteten eine Wasserschlacht usw. Zum Schluß wurden die Helfer von Neptun einmal richtig eingeseift. Das machte allen den größten Spaß. Am Abend wurde ein großes Lager feuer angezündet. Dieser Tag war für viele ein schönes Erlebnis. Unter den Gruppen lief ein Wett bewerb um einen Wimpel. Die beste Gruppe erhielt ihn und durfte einmal außerhalb des Lagers in kleinen Zel ten übernachten. Einmal unternah men wir eine Dampferfahrt nach Waren an der Müritz. Leider regnete es ab und zu. Zweimal wurde ein Sing- und Tanzabend veranstaltet. Leider wurde es schon recht zeitig dunkel, so daß wir nie länger als eine halbe Stunde singen und tanzen konnten. Mit den benachbarten Ferienlagern leben wir auf „freundschaftlichem Kriegsfuß“. Wir entführten den an deren die Lagerfahne. Die anderen griffen uns dann immer nachts an und versuchten die Fahne zurückzu- erobem, was ihnen auch manchmal gelang. Gisela Weiske, Hildegard Geselle, Annegret Kriemichen, Karl-Heinz Winkler, Siegbert Neubert FERIENERLEBNISSE VonGerazurSaaletalsperre Wir wußten schon lange, daß wir an die Saaletalsperre fahren würden. Der Lagerleiter hatte es gesagt. Eines Tages war es dann soweit. Wir stan den früher auf als sonst, und da es aussah, als wollte es kühl werden, zogen wir alle warme Sachen an. Allerdings wurde es ganz warm. Nach dem Frühstück fuhren wir los. Die Autobusse waren überfüllt, schnell wurden noch Bänke hineinge ¬ schoben. So fuhren wir durch die schöne Thüringer Landschaft. Nach einer Weile kamen wir auf die Auto bahn. In knapp zwei Stunden waren wir in Saalberg. Wir bestiegen dann einen Dampfer und fuhren eineinhalb Stunden auf dem Staubecken der Talsperre. Unter wegs sahen wir Waldstellen, an denen die Bäume wie Streichhölzer durch den Wind abgeknickt waren. Sie rag ten nur noch mannshoch aus der Erde. Im Hotel „Lug ins Land“ bekamen wir eine Bockwurst mit Brötchen. Anschließend ging’s direkt zur Saale talsperre und in das Turbinenkraft werk. Als wir genug gesehen hatten, fuh ren wir wieder nach „Lug ins Land“. Der Ort ist durch das Schleizer Drei eck-Rennen bekannt, und in den Gast räumen hängen viele Bilder von be kannten Motorrennfahrern. Wir tran ken Kaffee, ruhten noch ein paar Minuten aus und fuhren zurück nach Gera-Ernsee. Unsere Kameradschaft In unserer Gruppe herrschte eine gute Kameradschaft. Nur manch mal — wie es bestimmt auch in an deren Gruppen ist — gab es Streit. Wir halfen uns gegenseitig bei der Arbeit. Aber wir fanden, bei der Mit tags- oder Nachtruhe hätte noch mehr Disziplin herrschen müssen; denn wer schlafen wollte, fand dann keine • , Ruhe. Wenn einer Heimweh hatte und weinte, trösteten wir ihn, da es doch hier auch sehr schön war. Die mei sten von uns hatten jetzt auch kein Heimweh mehr. Jeden Morgen halfen wir uns gegenseitig beim Haarekäm men. Wir schrieben fast alle ein Tage buch und sagten einander, was nicht richtig war und was man noch besser machen kann. Gruppe Karl Liebknecht