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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1.1957
- Erscheinungsdatum
- 1957
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-195700006
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19570000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19570000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Heft Nr. 1 fehlt. Teilweise vorlagebedingter Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 1.1957
-
- Ausgabe Nr. 2, 16. April 1
- Ausgabe Nr. 3, 1. Mai 1
- Ausgabe Nr. 4, 15. Mai 1
- Ausgabe Nr. 5, 29. Mai 1
- Ausgabe Nr. 6, 12. Juni 1
- Ausgabe Nr. 7, 26. Juni 1
- Ausgabe Nr. 8, 9. Juli 1
- Ausgabe Nr. 9, 23. Juli 1
- Ausgabe Nr. 10, 6. August 1
- Ausgabe Nr. 11, 21. August 1
- Ausgabe Nr. 12/13, 17. September 1
- Ausgabe Nr. 14, 1. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 15, 15. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 16, 29. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 17, 12. November 1
- Ausgabe Nr. 18, 26. November 1
- Ausgabe Nr. 19, 10. Dezember 1
- Ausgabe Nr. 20, 31. Dezember 1
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Band
Band 1.1957
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- Titel
- Universitätszeitung
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Die Fahrkarte in der Tasche Das zunächst ungläubige Gesicht und dann Armins Freudensprung hätte ich sehen mögen, als er in der FDJ-Hochschulgruppen- leitung von seiner Auszeichnung erfuhr; Armin Ermisch ist einer der drei Studenten, die das Glück haben, die FDJ-Organisation unserer Karl - Marx - Universität zu den VI. Weltfestspielen vertreten zu dürfen. „Ich bin fast aus den Wolken gefallen, als ich das hörte“, meinte er. Ueberflüssig zu er wähnen, daß er sich riesig auf die August tage inmitten der Jugend aus aller Welt freut. Mit Armin Ermisch, dem Studenten am Biologischen Institut der Mathematisch-Na turwissenschaftlichen Fakultät, werden auch die Freundin Jutta Zschockelt von der Medi zinischen Fakultät und der Freund Fritz Welsch vom Philosophischen Institut zum Festival nach Moskau fahren. Wenn Armin von seiner Arbeit erzählt, dann tut er das mit bescheidenen Worten, und es hört sich alles ganz einfach an. Für ihn ist es eine Selbstverständlichkeit, daß sich Fachstudium und gesellschaftliche Ar beit nicht voneinander trennen lassen. „Ich habe mich immer dort am wohlsten gefühlt, wo es sehr viel Arbeit gab", sagte er. Und darüber hat sich der angehende Diplom biologe, sein Vater ist übrigens ein werk tätiger Einzelbaier, bisher wahrlich nicht zu beklagen gehabt. Im September 1954 begann er sein Stu dium, nachdem er bereits am Institut für Acker- und Pflanzenbau in Müncheberg (Mark) gearbeitet und einen Klub junger Agronomen geleitet hatte. Im zweiten Stu dienjahr wählten ihn seine Freunde als 1. Sekretär der Fachschaftsleitung. Wenn mmewrotogeen-heute bei der Bildung gute' Gruppenkollektive schon einen guten Schritt vorangekommen sind, dann ist das nicht zuletzt das Verdienst des Genossen Ermisch, der doch „eigentlich nichts Besonderes ge leistet" hat. In den letzten Tagen hat Armin alle seine Kräfte in der Wahlvorbereitung eingesetzt. Es wird sein ganz besonderer Stolz sein, den Freunden aus allen Ländern zu erzählen, wie sich unsere demokratische Ordnung von Jahr zu Jahr festigt. In Moskau wird er im Internationalen Studentenseminar für Biologie mitarbeiten, in dem besondere Fragen der Anwendung von radioaktiven Strahlen in der Biologie behandelt werden. Wir wünschen Armin und den anderen Delegierten eine glückliche Reise und frohe Tage in der Stadt der VI. Weltfestspiele! Karl Barth. Diplomarbeiten werden öffentlich verteidigt Fortsetzung von Seite 1 Frage: Wirkt dies Verfahren be reits positiv auf die Atmosphäre an den Universitätten und die Leistungen der Studenten? Antwort: An der Universität Kiew sah ich eine ganze Anzahl Studenten, die älteren Jahrgängen angehörten und sich teils in Redaktionen, teils in Betrie ben in der Arbeit bewährt haben. Die Professoren erzählten mir, daß diese Studenten bessere Leistungen aufwei sen, und daß ihnen nach dem Abschluß des Studiums, also nach dem Staatsexa men, im allgemeinen gleich Verantwort lichere Positionen übergeben werden, weil sie sich eben in der Praxis schon auskennen. An der Moskauer Fakultät für Journalistik trafen wir einen Stu denten, der den Orden „Held der So wjetunion“ auf der Brust trug. Er ist 32 Jahre alt und steht im 1. Studienjahr. Man sagte uns, noch ein zweiter Stu dent sei „Held der Sowjetunion“. Die Bedeutung der Lebenserfahrung mag für die verschiedenen Fächer un terschiedlich sein. Aber ich traf keinen Studenten und keinen Professor, der sie für sein Fach leugnete. Ganz allgemein wurde betont, daß die Studienleistungen durchschnittlich bei den älteren und er fahrenen Studenten weit höher liegen als bei den jungen Abiturienten. Frage: Sind Sie. Herr Professor, wdhrendjhres Besuchs in Moskau und Kiew auf bemerkenswerte Tatsachen in der Ausbildung der Studenten gestoßen? Antwort: Ich werde Ihnen etwas über Studentenzirkel sagen, die die selbständige Arbeit der Studenten för dern sollen. An der Fakultät für Journalfstik der Kiewer Universität gibt es drei Studen tenzirkel, die sich mit den Gebieten Feuilleton, Skizze und Leitartikel be fassen. Ein vierter Zirkel für Kritik (Rezension) soll hinzukommen. Die Zir kel werden von Lehrstühlen geleitet, und es werden Praktiker mit großer Er fahrung auf dem betreffenden Gebiet hinzugezogen. Der Lehrstuhl bespricht den Plan eines jeden Zirkels mit den Studenten und bestätigt ihn dann. Ob ein Zirkel floriert, hängt wesentlich von dessen I.eiter ab, de’ - es verstehen muß, das In teresse der Studenten wachzuhalten. Der Zirkel trifft sich wöchentlich ein mal für zwei Stunden, doch wird die Sitzung oft auf vier Stunden verlängert. Natürlich muß der Student außerdem zu Hause oder in Bibliotheken für den Zir kel arbeiten. Obwohl die Studenten durch den Lehrplan weit stärker als bei uns belastet sind, bestätigen sie sich freiwillig voll Eifer im Zirkel. Ich finde diese Bereicherung der üb lichen Ausbildungsformen nützlich und auch für andere Disziplinen als die Journalistik bemerkenswert. Noch einige Worte über das Diplom. An sowjetischen Universitäten werden nicht nur Dissertationen, sondern auch Diplomarbeiten öffentlich verteidigt. Ich habe an einigen solchen Verteidigungen teilgenommen. Eine Verteidigung begann jeweils da mit, daß der Dekan das Thema verlas und mitteilte, wer die Arbeit betreut hat. Der Student, den die Arbeit ver faßt hatte, referierte knappe zehn Mi nuten über die Disposition und den In halt. Darauf wurde eine Frage gestellt, die kurz beantwortet wurde. Darauf trug der jeweilige Rezensent auf Grund von Aufzeichnungen sein Urteil vor. Eine Verteidigung dauerte ungefähr 15 Minuten. Die Verteidigungen, die ich besuchte, machten im ganzen einen ziemlich for malen Eindruck. Es kam wenig Neues dabei heraus. Trotzdem scheint die Ver teidigung der Diplomarbeiten zur Er höhung der Bedeutung dieser Arbeiten beizutragen, und die Studenten folgen mit Spannung. Ueber den Marktplatz schallte es: X „Hör zu, Mann auf der Straße! 44 Freitag nachmittag vor Pfingsten. Auf der Tieckstraße sammelt sich das 1. Stu dienjahr der Fakultät für Journalistik. Ein wenig bange wird über die Aus sichten des geplanten Unternehmens diskutiert. Werden die Passanten stehen bleiben, werden sie uns anhören? Wird das Programm zünden? ... Doch es ist keine Zeit zum Sinnieren; der Agita tionsmarsch beginnt — pasaremos! Mit Liedern und Sprechchören geht’s zum Stadtzentrum. Am Ende der Kolonne klappert ein Wägelchen über das Pfla ster: es birgt die Requisiten des Uni versitätskabaretts und der Agitations trupps der Seminargruppen 5 und 15. * Erste Station: Neumarkt. Der Anfang ist nicht sonderlich erhebend. Das Mikrophon fehlt; die Solostimmen kön nen sich im Straßenlärm nicht durch setzen. Da kommt einem Kommilitonen eine treffliche Idee: „Auf zum Haupt bahnhof! Da gibt’s die richtige Reso nanz!“ Kaum haben die Blauhemden in der Westhalle ein weites Halbrund gebildet, bleiben auch schon die ersten neugieri gen Pfingstreisenden stehen. Lieder und Sprechchöre erschallen; das Kabarett und die Agitationstrupps treten in Aktion. In wenigen Minuten hat sich eine dicke Menschentraube um unsere Kommilitonen gebildet. Als dann die prächtige Moritat von den UFAschisten erklingt und Genosse Petersdorf char mant Zarah Leander imitiert, kommt die rechte Stimmung auf. Aufmerksam lauscht das Publikum den Studenten, die mit lustigen Versen oder einpräg samer Rede und Gegenrede den Ewig gestrigen, den RIAS-Hörern und Stän kerern den Prozeß machen. Jede Num mer erhält herzlichen Beifall... In der Osthalle wird das Programm wiederholt. Dann geht es zum Markt. Von einer kleinen Bühne herab schallt der Ruf durchs Mikrophon: „Hör zu, Mann auf der Straße!" Wieder rollen die Szenen in bunter Folge ab, wieder werden die Passanten gefesselt. An die zweihundert Zuschauer finden sich ein... * „Das war nicht das letzte Mal!“ sagen wir, und wir meinen damit: Auch bei künftigen politischen Aufgaben werden die Studenten der Karl-Marx-Universi tät ihren Mann stehen. G. B. Das ffibl’s audi! Man merkt’s doch gleich, wer wahre Große ist. Die Pitt Combos, die lausigen, haben sich nicht nur im Schweiße ihres Angesichts das Biergeld erblasen, sie wurden auch noch frech wie Rotzjungen. Und nun wissen’s alle Kommilitonen. Aber das geschieht ihnen recht, den Stümpern. Den Typ des akademisch getarnten Unternehmers mit Bechsteinflügel ver körpert Herr cand. phys. Horst Reichelt. Hier gibt es keine schrägen Rhythmen, keine unverschämten Briefe. „PKW an Selbstfahrer tage- oder wochenweise zu vermieten”, wird diskret annonciert. Aber das ist ein Geschäftchen! 28 DM für den Tag verlangt Herr Reichelt, der Besitzer von drei Autos, und 20 Pfennig für jeden Kilometer mehr als einhun dert. Solide Ware — stabile Preise! Und nun behaupten doch einige Leute, dieser lautere Charakter hätte nichts auf einer sozialistischen Universität zu suchen. Da verstehe einer die Welt! Gricf nach Herrn Prof. Dr. W. Ludwig Direktor des Zoologischen Instituts Lieber Herr Kollege Ludwig! Aus der Tagespresse ersehe ich, daß Sie in der heute die gesamte Menschheit be wegenden Frage der Anwendung der Atomkraft Ihre Stimme gegen deren Miß brauch, ihre Anwendung für kriegerische Zwecke, erhoben haben. Ich begrüße Ihre Haltung und versichere Ihnen, daß nicht nur ich Ihre Meinung teile, sondern auch unsere Studenseascbaft, die sich mit Ihnen und Ihren Studenten seit Ihrem gemein samen Besuch in Leipzig freundschaftlich verbunden fühlt, dies tut und für die Acchtung der Atomwaffe eintritt. Für Naturwissenschaftler ist zwar die Ablehnung der Atomwaffe selbstver ständlich, zumal nach dem Votum der Atomphysiker. Ich halte es aber für rich tig, dafür zu sorgen, daß auch im Wir kungskreis des einzelnen über diese Kar dinalfrage unserer Zeit und die Stellung des einzelnen zu ihr keine Zweifel be stehen. Zu unserem Wirkungskreis gehört nach geschlossener und bewiesener Freundschaft in erweitertem Sinne auch Ihr Institut, und deshalb bitte ich Sie, die Angehörigen des Zoologischen Institutes Heidelberg von dieser meiner Meinung und dem, was ich für die Meinung unserer Studenten halte, in Ihnen geeignet erscheinender Weise in Kenntnis zu setzen und sie unserer Sym pathie im Kampfe gegen die kriegerische Anwendung der Atomkraft zu versichern. Mit herzlichen Grüßen von Haus zu Haus und von Institut zu Institut Ihr Dr. phil. Arno Wetzel Direktor des Zoologischen Institutes Universitätsnachrichten Mit dem Karl-Marx-Banner wurden am 22. Juni die Freundj des FMI für ihre bei spielhafte Wahlvorbereitung ausgezeichnet. Herzliche Glückwünsche entbietet die Universitätszeitung nachträglich Prof. D. Johannes Herz, Träger des Vaterländischen Verdienstordens in Silber, der am 13. Juni seinen 80. Geburtstag feierte. Staatssekretär Dr. Girnus sprach auf einem Professoren-Klubabend am 19. Juni vor Wissenschaftlern unserer Universität über das Thema „Die Perspektive der Wissenschaff in der Deutschen Demokra tischen Republik“. Die 3. Jahrestagung der Arbeitsgruppe „Deutsch-Slawische Forschungen zur Na menskunde und Siedlungsgeschichte“ der Karl-Marx-Universität fand am 19. Juni statt. Auf der Tagung standen Vorträge der Herren Dr. Kaspers, Düren; Dr. Tscher- nik, Bautzen; Dr. Eichler und Dr. Walther, Leipzig, zur Diskussion. Mit der „Pestalozzi-Medaille für treue Dienste“ wurden anläßlich des Tages des T ehrers vierndschig Pädngngen unce- L rer Universität ausgezeichnet. Unter ihnen befinden sich die Herren Professoren Hugo Müller, Dr. Karl Werner, Ernst Eichler, Dr. Werner Renneberg und Dr. Herbert Schaller, In einem Flugblatt wandten sich die Studenten der Fachschaft Historiker gegen die Verleumdung der Hamburger „Welt“, sie würden sich der Anordnung des Staats- sekretariats widersetzen. Tatsache ist. daß alle 15 Seminargruppen der Fachschaft seit langem einmütig durch ihre Unterschriften erklärten, nicht in die NATO-Staaten zu reisen und in den Ferien beim sozialisti schen Aufbau zu helfen. Das Kultur-Ensemble der Karl-Marx- Universität unternimmt im Auftrage der Gewerkschaften W.ssenschaft und Land und Forst vom 1 bis 15. August eine Landtournee im Bezirk Neubrandenburg. In die CSR fährt das Kultur-Ensemble der Karl-Marx-Universität im September dieses Jahres ’m Rahmen eines Ensemble- Arbeiterjugend — auch bei uns überall in die erste Reihe! Vom 6. bis 8. Juni wurden die Stra ßen von Magdeburg durch die hellen Farben der neuen FDJ-Kleidung be stimmt. Eintausend junge Arbeiter, Bri gadiers, Meister und Ingenieure aus den sozialistischen Betrieben- hatten sich versammelt, um gemeinsam zu be raten, wie die neuen Aufgaben erfüllt werden können, die die Arbeiterjugend im sozialistischen Jugendverband über nehmen muß. Die Kongresse der Arbeiterjugend waren immer Ausgangspunkt für eine neue Initiative beim Aufbau unserer Gesellschaftsordnung. Zum I. Arbeiter jugendkongreß in Zeitz 1948 stellten die Delegierten die Aufgabe: die Jugend an die Spitze der Wettbewerbe. Der II. Kongreß 1949 in Erfurt stellte das Ziel, die Jugend zu allseitig gebildeten Menschen und zu Meistern der Technik zu machen. Zum III. Arbeiterjugend kongreß im Jahre 1954 in Leipzig ging es darum, Jugendbrigaden und Kon trollposten als die beste Form des Zu sammenschlusses der Jugend in der Produktion durchzusetzen. Unsere Aufgaben als Arbeiterjugend sind jetzt größer geworden. Es geht darum, Klarheit zu schaffen über die Entwicklung in der DDR und in der Welt. Alle jungen Menschen in Deutsch land werden im Sozialismus leben. Die Arbeiterjugend, der Kern der FDJ, muß unter der Führung der Partei der Arbeiterklasse alle Jugendlichen in die Front der Stoßbrigaden des Sozialismus einbeziehen. Deshalb gilt es mit den täglichen Aufgaben beim Aufbau des Sozialismus die systematische Propa- Universitätszeitung 26. 6. 1957 Seite 2 ganda für die Sache des Sozialismus zu verbinden. Das kann aber nicht nur Aufgabe der Arbeiterjugend in den Betrieben sein. Genauso notwendig ist es, die studentische Jugend zu aktiven und bewußten Erbauern des Sozialismus zu machen. Deshalb muß auch an den Universitäten die Arbeiterjugend zu Stoßbrigaden werden, die jene Studen ten, die heute noch schwanken, mit- reißen, die reaktionären Kräfte ent larven und von den Hochschulen ver weisen. Trotz der Erfolge in der Arbeit an den Universitäten in den letzten Mona ten ist es heute noch nicht überall so, daß die Arbeiter- und Bauernkinder, entsprechend der sozialen Zusammen setzung, das Gesicht jeder Fakultät und jedes Institutes bestimmen. Des halb wurde vor dem Gesamtplenum des Kongresses, besonders aber in der Kommission „Festigung der Beziehun gen der Arbeiterjugend und der stu dentischen Jugend“, sehr eingehend darüber gesprochen, welche Wege be schritten werden können, um eine enge Verbindung der studierenden Arbeiter kinder, darüber hinaus aber aller Stu denten mit der Arbeiterklasse und der Produktion herzustellen, und wie es möglich ist, den Einfluß der Arbeiter und Bauernkinder an den Universi täten und Hochschulen besser wirksam werden zu lassen. Die breite Bewegung unter den Studenten, während der Ferien in Betrieben oder in der Land wirtschaft zu arbeiten, ist sicher ein sehr guter Anfang; aber doch nur ein Anfang. Der Arbeiterjugendkongreß hat nur einige Anregungen gegeben, deren Verwirklichung sicher dazu bei tragen kann, auf diesem Wege vor wärtszuschreiten. Es wurde darüber gesprochen, inner halb der FDJ Zirkel junger Sozialisten zu bilden, die, angefangen mit dem Kommunistischen Manifest, die Werke unserer Klassiker studieren werden. Hier ist eine schöne Aufgabe für uns, nicht nur das Wissen weiterzuver mitteln, sondern auch in der gemein samen Arbeit eine enge Verbindung mit den Jugendlichen in den Betrieben und in der Landwirtschaft herzustel len. Karl Namokel sprach davon, daß in den Wohnbezirken mit Unterstützung der Arbeiterjugend Zentren der Kul tur und des Sports geschaffen werden sollen. Es wäre eine wichtige Aufgabe unserer Studenten, dabei mitzuhelfen, wie es schon einige Freunde des Franz- Mehring-Instituts tun. In der Ver gangenheit gehörten in Leipzig oftmals jene Wohngruppen der FDJ zu den besten, in denen Studenten der Karl- Marx-Universität aktiv mitarbeiteten. Wir sollten diese Tradition wieder auf nehmen und gemeinsam mit den jun gen Arbeitern aus den Betrieben in den Wohnbezirken so arbeiten, daß. alle Jugendlichen an unsere sozialisti sche Jugendorganisation herangezogen werden. Schließlich sollten wir an der Universität selbst Maßnahmen be raten, um die Arbeiterjugend wirklich zum Kern der FDJ zu machen. Wir haben vor einigen Jahren mit Konfe renzen der Arbeiter- und Bauernkin der an einigen Fakultäten schöne Er folge erzielt. Das ist sicher nicht die einzige Methode, um bei der organi ¬ satorischen und ideologischen Festi gung des Kerns unserer sozialistischen Jugendorganisation vorwärtszukommen. In einem Diskussionsbeitrag wandte sich Genosse Karl Schirdewan auf dem Kongreß besonders an die jungen Mit glieder der SED. Er verurteilte die Unterschätzung der Jugendarbeit durch manche jungen Genossen und betonte, daß Funktionen in der FDJ nicht etwa Untergeordnetes oder Zweitrangiges sind. Die Studenten kommen heute in der Regel mit 17 oder 18 Jahren zur Universität. Gerade unter diesen Um ständen ist es besonders erforderlich, daß unsere jungen Genossen Assisten ten, die oftmals während ihres Stu diums aktiv in der FDJ gearbeitet haben, wieder aktiv mithelfen. Es nützt gar nichts, wenn einige Assisten ten darüber lamentieren, daß zu „ihrer Zeit“ die FDJ eine starke Organisation war, jetzt aber „nichts mehr los“ sei — und gleichzeitig die Monate zählen, die sie noch bis zur Altersgrenze haben und in der FDJ bleiben sollen. Auf dem Kongreß wurde berichtet, daß die Jugendbrigaden meist dann große Er folge erzielten, wenn ihnen ein oder zwei ältere, klassenbewußte und fach lich erfahrene Arbeiter angehören. Wir werden an der Universität einen gro ßen Teil unserer Aufgaben in der FDJ lösen, wenn unsere Assistenten und jungen Dozenten ihre Erfahrung in der gesellschaftlichen und fachlichen Ar beit dazu benutzen, gemeinsam mit den Studenten den sozialistischen Ju gendverband auch an unserer Univer sität zu einer Kampforganisation zu machen. Fritz Welsch Austausches Die Kulturgruppe der Oeko- nomischen Hochschule Prag fährt im August für zwei Wochen in die DDR. Die tschechischen Freunde werden sieben Tage in Leipzig und eine Woche im Zeltlager unserer Universität auf Rügen verbringen. Die Rückmeldung für die Studenten der Karl-Marx-Universität findet am 16. 9. 57 in der Zeit von 7-30 bis 18 Uhr in der Mensa- Gaststätte „M. I- Kalinin“. Leipzig C 1, Neumarkt 21. statt. Vorzulegen sind SVK- und Studentenausweise, Am 12. Juni 1957 verschied im Alter von 26 Jahren nach schwerer Krank heit der Genosse Klaus Piehler Sein Name und seine Arbeit sind fest mit dem Kampfe aller fortschritt lichen Kräfte an unserer Universität verbunden. Mit Beginn des Winter semesters 1949/50 nahm Genosse Pieh ler sein Studium an der damaligen Gesellschaftswissenschaftlichen Fakul tät auf. Vom ersten Tage seiner Imma trikulation an stand er aktiv in der gesellschaftlichen Arbeit. Er gehörte zu den besten und einsatzbereitesten Ge nossen unserer Parteiorganisation. Als 2. Sekretär der FDJ-Hochschul- gruppe hatte er in der Vorbereitung der III. Weltfestspiele sowie der Ein führung des 10-Monate-Studienjahres großen Anteil an den Erfolgen unserer Universität. Nach seinem Staatsexamen am Franz-Mehring-Institut wurde Ge nosse Piehler als Mitarbeiter in den Apparat des Zentralkomitees berufen. Mit Eifer stürzte er sich in die Ar beit, als ihn unsere Partei später als Assistenten an das Institut für Gesell schaftswissenschaften der Bergakade mie Freiberg delegierte. Selbstlos und jederzeit hilfsbereit arbeitete er auch dort. Zusammen mit den Angehörigen und Freunden des Genossen Piehler stehen wir schmerzerfüllt in tiefer Trauer an seinem Grabe. 1 . gg gangseef"E ÖT -sa-prpy-
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