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Lesen Sie auf Seite 3: Zu Dr. Schneiders Perspektive UNIVERSITATSZEITUNG DER KARL MARX-UNIVERSITAT ORGAN DER SED-PARTEILEITUNG 1. Jahrgang / Nummer 20 Leipzig, den 31. Dezember 1957 Preis: 15 Pf Ein erfolgreiches neues Jahr! Die Welt sagt ja zum Friedensmanifest kraft! Universitäts-Parteileitung, gez. W. Heinke FDJ-Hochschul-Delegiertenkonferenz Jede Grundeinheit eigenes Programm chaftswissenschaftlichen Grundstu- dazu Wie im Vorjahr < Heinz Krause i eltkrieg zu verhindern.' einen dr den schuß durch von I | zu ergreifen und in vorderster Front beim Aufbau zu helfen. Die Entschlie ßung fordert, daß sich die Mitglieder exakter auf die Seminare des gesell- FDJ- Insti- Die Universitätsparteileitung er Sozialistischen Einheits partei Deutschlands grüßt zum Jahreswechsel alle Univer- sitätsangehörigen. Das vergangene Jahr war ein Jahr inten siver Arbeit zur sozialistischen Umgestaltung unserer Karl- Marx-Universität, deren höchstes Ziel es ist, alle Kräfte für den Aufbau des Sozialismus cinzusetzen und damit gleich zeitig die beste Garantie für die Erhaltung des Friedens in unserem Vaterland schaffen zu helfen. Für dieses große Ziel wirkten Wissenschaftler,’ Studenten, Arbeiter und An- Unter der Losung „Wir wollen sozialistische Studenten werden, treue Kämpfer für die Sache der Arbeiter und Bauern“ tagte am 14. und 15. Dezember im Großen Hörsaal der DHfK die Delegiertenkonferenz der FDJ an unserer Universität. Im Rechenschaftsbericht der Hochschulgruppenleitung erläuterte Georg Sommer die Situation der FDJ-Organisation an der Universität und stellte fest, daß der Jugendverband seit der 16. Tagung des Zentralrats er folgreich vorwärtsschreitet. Die Ausführungen beschäftigten sich besonders schaffen. Die Freunde der Juristenfakultät mußten auf der Kon ferenz zugeben, daß sie damals nur den formalen Weg über gestellte. Wir danken am Jahresende allen Universitätsan gehörigen für diese ihre Arbeit. Unser ganz besonderer Dank gilt den Mitgliedern und Kandidaten unserer Partei organisation, die neben ihrer fachlichen Arbeit keine Mühe gescheut haben, um die Beschlüsse unserer Partei in die Tat umzusetzen. Allen Universitätsangehörigen wünschen wir zum Jahreswechsel Gesundheit und weitere Schaffens- Jahre Mitglied der NATO, und mit dem Wachsen der NATO unterdrückt Frankreich das algerische Volk, Aber Algerien steht nicht allein in seinem Kampfe, alle Menschen guten Wil lens sind mit uns. - terte düng Kräfte. ten der Juristenfakultät gaben mit einer Einschätzung des Aktivs und der Notwendigkeit, in allen Grundeinheiten eigene Programme zur sozialistischen Umbildung der tute und Fakultäten auszuarbeiten. hinreichend Anlaß. Wie die „Universitäts zeitung“ bereits berichtete, versuchte der ehemalige Student Schepper zur Zeit dar Konterrevolution in Ungarn durch legierten der Juristenfakultät auf die Ratschläge erfahrener Verbandsfunktio näre, sich umfassender mit den Ursachen auseinanderzusetzen, ist entschieden zu verurteilen. Die Mehrheit der Delegierten verwahrte sich gegen die kritikfeindliche Haltung der Juristen. Es bleibt als erste Aufgabe nach den Winterferien, daß sich die FDJ-Funktionäre der Juristenfakultät darüber klar werden, daß Kurzsichtigkeit und Starrköpfigkeit die sozialistische Um gestaltung ihrer Fakultät hemmen. Die Entschließung zeigt Wege, alle Studenten von der Notwendigkeit zu überzeugen, nicht nur den Sozialismus anzuerkennen, sondern für ihn Partei Kürzlich fand im Haus der Wissen schaftler eine Aussprache zwischen Pro fessor Seijiro Usami aus Tokio und einem Mitarbeiter der „Universitäts- zeitung“ statt. Professor Usami von der „Fakulty Department of Economics“ der wurde zum Sekretär Scheu vor Auseinan der HGL gewählt dersetzungen erleich- Den Rechenschaftsbericht der Hochschulgruppenleitung hielt der ehemalige Sekretär Georg Sommer. Ernsthaft warewdit. Delegierten bei der Sache (Blick in den Tagungsraum). Fotos: Konrad Magnifizenz 65 fahre alt Der Rektor der Karl-Marx-Universität Professor Dr. Georg Mayer beging am 26. Dezember 1957 seinen 65, Geburtstag, Im Nomen der Parteiorganisation der Sozia listischen Einheitspartei Deutschlands an unserer Universität sprach die Universitäts- Parteileitung dem Rektor ihre herzlichsten Glückwünsche aus. Ali-Yahia Mohand Student aus Algerien Meine Heimat ist Algerien, Dort tobt drei Jahre der Krieg, und viele meiner jungen Freunde sind, schon tot. Ich begrüße den Inhalt des Frie densmanifestes, weil meine Heimat den Frieden so nötig braucht. Ich studiere zusammen mit jungen Menschen vieler Nationen. Wir sind alle Freunde. Aber im Falle eines Krieges wären.wir vielleicht gezwun gen, Feinde zu sein. Weil wir das nicht wollen, müssen wir alle die Forderungen des Friedensmanifestes erfüllen. Das Manifest richtet sich an alle Menschen guten Willens. Es drückt dos Streben der Völker nach Frieden aus. Eine Kriegsdrohung ist vor allem die Politik der Militärblocks und die Errichtung von Stützpunkten in ande- ren Ländern. Der wichtigste Militär« Stützpunkt der NATO ist Westdeutsch land. Wenn es zu einem Kriege zwischen den beiden Weltlagern kommen würde, dann wäre zuerst Deutschland einer furchtbaren Zer störung preisgegeben. Deshalb ist die deutsch© Jugend ganz besonders vers pflichtet, im Sinne des Friedensmani festes zu arbeiten und zu kämpfen. Tausende Studenten und zahlreiche Wissenschaftler der Karl-Marx-Universi tät arbeiten in diesen Semesterferien wieder gemeinsam mit den Bergarbei tern der Braunkohlengruben oder hel fen in den Leipziger Textilbetrieben. Bei Redaktionsschluß lagen uns noch keine genauen Teilnehmerzahlen vor. Von den Historikern und Journalisten wird große Einsatzbereitschaft berichtet. Besondere Anerkennung verdienen die 26 Studenten der Landwirtschaftlich- Gärtnerischen Fakultät, die während der Weihnachtsfeiertage oder über Sil vester und Neujahr im Braunkohlen werk Regis-Bi eitingen arbeiten. Von den Studenten der Juristischen Fakultät, die bekanntlich zum Wettbewerb um die höchste Teilnehmerzahl aufgefordert hatten, gab es bei Semesterschluß noch keine Zahlen. Die ..UZ“ berichtet in ihrer nächsten Ausgabe ausführlicher über die Einsätze. konnte Schepper von der Universität ver wiesen werden. Diese Sorglosigkeit der Ju risten und ihre Die Delegierten mußten be- daß sich unter der Tarnung diums vorbereiten und den Marxismus- Leninismus intensiver studieren. In den ersten drei Studienjahren der Medizinischen Fakultät soll überprüft werden, wie die Delegierten und FDJ- Funktionäre diese Verpflichtung erfül len. Die innerhalb des FDJ-Studien- jahres vorgesehenen Veranstaltungen müssen von den FDJ-Leitungen so vor bereitet werden, daß sie für die sozia listische Erziehung von größtem Nutzen sind. An Hand der Rede Lenins auf dem 3. Komsomolkongreß soll in Ver bindung mit dem Stand der sozialisti schen Erziehung der jeweiligen Grund einheit über sozialistische Moral und Ethik diskutiert werden. Anfang 1958 will die HGL dem Akademischen Senat ihr Programm der politischen Erziehung der Studenten zur Diskussion vorlegen. Es wird erwartet, daß die staatlichen Stellen sich zur Unterstützung bereit erklären. Die Delegiertenkonferenz spiegelte die immer aktiver werdende Arbeit des sozialistischen Jugendverbandes an unserer Universität wider. Die zwei Konferenztage gaben allen Delegierten theoretische und praktische Hinweise für die erfolgreiche Tätigkeit im näch sten Studienabschnitt. Das Fazit: Alle Grundeinheiten der FDJ an der Karl- Marx-Universität müssen sozialistische Kampfgemeinschaften, alle Studenten leidenschaftliche Streiter für die Sache des Sozialismus werden. Bereitschaft und Kraft dazu haben sich auf der Konferenz gezeigt. Ueber die Taten werden wir im Jahre 1958 berichten. richten, — . persönlicher Freundschaften mehrere Stu denten zusammengeschlossen hatten, die fortschrittlichen Gedanken .ablehnend gegenüberstanden. Der Initiator sol1 nun exmatrikuliert, drei seiner engsten An hänger sollen mit einem Verweis bestraft werden. Die ablehnende Haltung der De- Universitätsangehörige helfen der indusrie Habibur Rahim Student aus Indien Im Namen der indischen Studen- ten, die in der Deutschen Demokra tischen Republik studieren, und auch im Namen des indischen Volkes be grüßen wir das Friedensmanifest der kommunistischen und Arbeiterpar teien. Wir hoffen, daß dieses starke Band der Freundschaft und des Frie dens zwischen allen Ländern einen Krieg verhindert. Wir verdammen den Gebrauch der Atomwaffen und die Versuche mit ihnen. Zusammen wol len wir mit allen friedliebenden Men schen für eine Welt ohne Atom- und Wasserstoffbombe kämpfen, in der wir frei leben können. Hamid Fadlalla Im Namen der Studenten aus dem Sudan Mit Freuden nahmen wir sudane- sischen Studenten das Friedensmani fest, welches in Moskau von Ver tretern der kommunistischen und Arbeiterparteien angenommen wurde, zur Kenntnis. Wir erkennen dieses Manifest vollinhaltlich an, denn es dient dazu, allen Menschen der Welt den Frieden zu erhalten. Vor fünf Jahren schüttelte das suda nesische Volk das Kolonialjoch von seinen Schultern. Wir kämpften für unsere Freiheit und bauen jetzt ein neues, schöneres Leben ouf. Das können wir aber nur im Frieden. Doch nicht nur unser Volk, sondern alle Menschen der Welt brauchen den Frieden, um glücklich leben zu können. Auch wir denken, daß ein neuer Krieg verhindert werden kann, wenn alle friedliebenden Menschen Die Hochschulgruppenleitung kriti sierte, daß weder das Aktiv der HGL noch die Aktivs der Grundeinheiten bisher Zentren einsatzbereiter und erfahrener FDJ-Mitalieder waren, die umsichtig und tatkräftig die Arbeit in den Grundeinheiten unterstützten. Die Unterschätzung der Aktivs begann in der HGL, die oft die Aufgaben selbst löste, da ihnen der Weg über das Ak tiv zu langwierig erschien. Aber auch die Leitungen der Grundeinheiten ha ben die Bedeutung der Aktivs noch nicht erkannt. Die Zusammensetzung entspricht nicht in allen Fällen den Anforderungen. (Die Delegiertenkonfe renz erklärt z. B. den Beschluß der Historiker über die Zusammensetzung ihres FDJ-Aktivs für ungültig, da von ihm keine erfolgreiche Arbeit zu er warten war.) Georg Sommer forderte eine Ueberprüfung der Aktivs, um im neuen Jahr mit ihrer Hilfe rechnen zu können. Die Idee der sozialistischen Umgestal tung sei zwar in die ganze Universität gedrungen, erklärte er, der Standpunkt der einzelnen Grundeinheiten dazu sei aber noch nicht in festen Programmen dargelegt. Mit Beginn des neuen Seme sters müssen alle Grundeinheiten solche Programme schaffen, die den Stand punkt des Jugendverbandes zu den politischen Hauptfragen, die Anforde rungen an den sozialistischen Studenten, die Perspektive der späteren Tätigkeit, die Traditionen, an die es anzuknüpfen gilt, eine Analyse, inwieweit Lehre und Forschung den sozialistischen Prinzipien entsprechen, und Wünsche an den Lehr körper enthalten. Während die Diskussion des ersten Konferenztages Berichtscharakter trug, wurde sie am zweiten Tag von Ausein andersetzungen bestimmt. Die Delegier- Hosein-Universität. an der etwa 20 000 Studenten immatrikuliert sind, bereiste in den letzten Monaten zahlreiche euro päische Länder. Zur Zeit ist er Gastpro fessor unserer Universität. Er berichtete unserem Mitarbeiter vom regen Interesse der jungen japanischen Intelligenz für die fortschrittliche deutsche Wissen schaft. • Während der Aussprache überreichte Professor Usami den Wortlaut einer Ent schließung, die Professoren aller Fakul- ■ 'ten der Hosein-Universität gegen die Fortführung der Experimente mit Kern waffen verfaßten. In einem Brief Professor Usamis an die Professoren und Studenten der Karl- Marx-Universität, den der Gast außer dem der „UZ“ übergab, heißt es unter anderem: ■ „Gestatten Sie mir, Ihnen recht herzliche Grüße zum neuen Jahr von den fortschrittlichen japanischen Professoren und Studenten zu über bringen. Sie wünschen Ihnen weitere große Erfolge in Ihrer Arbeit und beim Aufbau des Sozialismus in der Deutschen Demokratischen Republik. Wir, die fried liebenden japanischen Menschen, die zum ersten Maie in der Geschichte der Menschheit die grausamen Folgen eines Atomkrieges am eigenen Leib verspür- tpn- werden alle Kräfte dafür einsetzen, zum Beispiel die Gruppenbil- schwankender und feindlicher der Welt gemeinsam gegen den Krieg kämpfen. Wir versprechen hier- 5 mit allen Menschen, daß wir immer unser Leben für den Kampf um den Frieden einsetzen werden und nicht eher ruhen, bis dieses hohe Ziel er- S reicht ist. Nieder mit dem Krieg! Lange lebe der Frieden! Disziplinaraus sahen. Erst das Eingreifen FDJ-Aktivisten Gemeinsam gegen Atomkriegsgefahr „UZ“ sprach mit Prof. Usami, Tokio Mithilfe bei sozialistischer Umgestaltung im Mittelpunkt / Kämpferische Diskussion am zweiten Konferenztag