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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1989
- Erscheinungsdatum
- 1989
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198900008
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19890000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19890000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
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- Digitalisat
- SLUB Dresden
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-
Zeitschrift
Universitätszeitung
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Band
Band 1989
-
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Band 1989
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Veranstaltungen im Monat April Ausstellungen Kleine Galerie im Universitäts- hochhaus: Henry Szafranski — Fotografie, bis 29. April. Öff nungszeiten: Dienstag bis Don nerstag von 12 bis 17 Uhr, und Sonnabend von 10 bis 14 Uhr. Kleine Galerie im Carl- Ludwig-Institut, Liebigstr.: Mar tin Weiß (aus Anlaß seines 75. Geburtstages). Ausstellungszeit raum: 11. April bis 26. Mai. Grundeinheit Medizin Dienstag, 11. April, 20 Uhr, Klub der Medizinstudenten, Ta- rostr. 12: Literaturgespräch mit Prof. Dr. sc. med. Karl Rother zu „Die Sittlichkeit der Sprache“. Kommission Wissenschaft Mittwoch, 12. April. 19 Uhr, HdW: „Der gläserne Student“. Zu den Ergebnissen einer Stu dentenintervallstudie. Ein Ge spräch mit Doz. Dr. Uta Starke, Leiterin des Laboratoriums für Studentenforschung an der KMU. Gesprächsleitung: Frau Dr, sc. Ilse Wolf. Grundeinheit Germanistik/ Literaturwissenschaft Dienstag, 18. April, 19 Uhr, Uni-HH, I. Etage, Zi. 13: „Ein Abend mit Schweizer Gästen“ zu aktuellen Erscheinungen und Tendenzen der deutschsprachi gen Literatur in der Schweiz. Einführung: Prof. Dr. Andre Block, Lesung: Dr. Urs Faes, Ge sprächsleitung: Prof. Dr. sc, Pe zold. IG Natur und Umwelt Donnerstag, 20. April, 19 Uhr, Sektion TV: „Landwirtschaft — Boden — Abwasser — Gesund heit“. Forum mit einem einfüh renden Vortrag von Dr. Chri stoph Richter. 20. April, 18.30 Uhr: Sektions klub mit geladenen Gästen. Donnerstag, 4. Mai. Podiums diskussion im HS 2 der Sektion Chemie mit Prof. Dr. Steinberg, Sektion Chemie, Dr. Mohry und Herrn Hoffmann, Institut für Energetik. Eine Akademie, die mit der breiten Vielfalt der Musik vertraut macht „Musikalische Akademie" — das sind jährlich zwei Veranstaltungen unter Leitung von Wolfgang Unger im Rahmen des Anrechtszyklus’ „Dienstags in der 19" I ntegriert in den Anrechtszyklus „Dienstags in der 19“ sind alljähr lich zwei Veranstaltungen, die un ter dem Begriff „Musikalische Aka demie“ Hörgenuß und Kenntnisge winn vereinen. Die inhaltliche Vor bereitung und die Präsentation die ser Veranstaltung obliegt traditio nell dem künstlerischen Leiter des Leipziger Universitätschores; das ist seit September 1987 Wolfgang Un ger. Mit dieser Möglichkeit, ein Po dium fürs „Eigene“ zu haben, «ver binden sich Verpflichtungen ‘und eine Verantwortung gegenüber der Erwartungshaltung des Publikums. Zunächst gilt es, solche Themenbe reiche auszuwählen, die ein nicht ausschließlich oder spezifisch mu sikinteressiertes Publikum anspre chen, und die hinreichend Ansatz punkte bieten zur Erläuterung mu sikwissenschaftlicher, musikhistori scher oder anderer theoretischer Aspekte. Die Palette ist unendlich und reicht über das Porträt einer Musikerpersönlichkeit, über das Konzerterlebnis mit herausragen den Ensembles oder Solisten, über Interpretationsweisen klassischer Werke oder über die Auseinan dersetzung mit zeitgenössischen Kompositionen weit hinaus. Die erste, der hier zu besprechen den Veranstaltungen brachte im No vember des vorigen Jahres eine Be gegnung mit dem Schaffen von Heinrich Schütz. Wolfgang Unger versicherte sich der Mitwirkung namhafter Instrumental- und Vo kalsolisten, die zum Teil über ihre Mitgliedschaft bei der Heinrich- Schütz-Akademie Bad Köstritz an der Pflege und Verbreitung des mu sikalischen Nachlasses von Heinrich Schütz entscheidend Anteil nehmen. Mit knappen Umrissen skizzierte Unger die Lebensstationen des 1585 in Bad Köstritz geborenen Kompo nisten, um sich desto ausführlicher dem Werk und der Wirkungsge schichte Schütz’scher Musik zuwen den zu können. Daß die Chormusik von Heinrich Schütz splistisch dargeboten wird, entspricht durchaus einer Praxis, die in der durch Verheerung und Not des Dreißigjährigen Krieges ge prägten Entstehungszeit üblich war. Mit den Solisten Elisabeth Baum garten (Sopran), Hans-Martin Uhle (Tenor), Johannes Künzel (Baß), Christa Redder und Hans Bärwald (Violine), Thomas Fritzsch (Gambe) und Martin Stephan (Cembalo) de monstrierte Wolfgang Unger die für deutsche Musizierpraxis des 17. Jahrhunderts neue, realistische Mu siksprache von Heinrich Schütz. In dem er einzelne vokale oder in strumentale Stimmen herauslöste, machte er auf besondere signifi kante Wort-Ton-Verbindungen auf merksam und verwies auf Text und Themenwahl. So wurden die aus gewählten Motetten aus dem II. Teil der „Sumphoniae sacrae“ von 1639 und aus der „Geistlichen Chormu sik 1648“ durch Analyse und Syn these in ihrer Bedeutung als musika lisches und gesellschaftliches Zeit dokument zugleich verständlich. Es war also mehr als ein Exkurs in Musikgeschichte und -theorie zu erleben, sondern gleichsam ein hör barer Beweis, mit welcher Auf merksamkeit das Werk von Hein rich Schütz in unserem Lande be wahrt und lebendig erhalten wird. In der Bach-Stadt Leipzig ist dieser Umstand vielleicht doch nicht so in jedermanns Bewußtsein. Überdies bot der Abend dem Publikum eine gute Gelegenheit, eigene Hörge wohnheiten zu überprüfen und zu kultivieren. Über das ausgewogene Verhältnis von theoretischem, demonstrativem und künstlerischem Angebot an die ser Stelle zu reflektieren, kann nur müßig sein, denn dieses wurde si cher von jedem Zuhörer individuell und somit unterschiedlich empfun den. Auf jeden Fall wurde diese Ver anstaltung den mit dem Begriff „Akademie“ verbundenen Erwar tungen gerecht, indem sie den Hör pranino-, Sopran-, Alt-, Tenor- und Baßblockflöte. Andreas Clauß ist nach Studium der Konzertgitarre und nach Zusatzstudium der Viola da gamba (beides an der Hoch schule für Musik „Felix Men delsohn Bartholdy“ in Leipzig) soli- stisch und als Diplommusikpäda goge tätig. Bekannte und weniger bekannte, in jedem Fall aber reizvolle Kom positionen des 16. und 17. Jahrhun derts boten den beiden Instrumenta listen reichlich Möglichkeiten, ihre Virtuosität unter Beweis zu stellen und mit ihrem ausgewogenen Zu sammenspiel zu beeindrucken, so zum Beispiel in dem einen An onymus des 17. Jahrhunderts zu geschriebenen „Greensleeves" für Sopranblockflöte und Gitarre. Johannes Hamann, Blockflöte, und Andreas Clauß, Gitarre, in der Februarveran staltung der Musikalischen Akademie. Foto: MULLER genuß mit dem Kenntnisgewinn ein drucksvoll miteinander verband. Quasi als,‘Vorgriff auf die damals noch ausstehende zweite „Musikali sche Akademie“ in diesem Stu dienjahr hatte Wolfgang Unger zwei musizierende Medizinstuden ten unserer Universität seinem Schütz-Ensemble zugesellt. Mit Flöte (Anne Böttcher) und Gitarre (Michael Heuer) boten sie Renais sancetänze dar und ließen damit eine weitere zeittypische Musizier tradition anklingen. Renaissancemusik für Blockflöte und Gitarre war folgerichtig auch die Februarveranstaltung der An rechtsreihe überschrieben, die er neut ein sehr aufgeschlossenes Pu blikum im Hörsaal 19 zusammen führte. Mit Johannes Hamann, Block flöte, und Andreas Clauß, Gitarre, war ein Duo zu. erleben, das seit etwa einem Jahr miteinander musi ziert. Der Hallenser Johannes Ha mann ist Facharzt für Anästhesie und betreibt die Musik im Neben beruf. Daß dies nicht gleichbedeu tend ist mit „nebenher“, bewies, er durch souveräne Handhabung der fünf von ihm vorgestellten Instru mente der Blockflötenfamilie, So Wolfgang Unger war spürbar be strebt, diesen musikalischen Genuß nicht zu „zerreden“ und das Kon zerterlebnis als den wesentlicheren Teil des Abends wirksam werden zu lassen. Seine sparsam eingefügten Anmerkungen bezogen sich u. a. auf die Tatsache, daß die hier von der Gitarre übernommenen Parts ur sprünglich für die Laute geschrie ben war, und er verwies in diesem Zusammenhang auf den Unter schied zwischen einer Lautentabu latur und der Notenschrift. Ein wei teres Thema boten Geschichte und Spielweise der Blockflöte (flauto dolce) als einem der ältesten und volkstümlichsten Instrumente. Dem sich an diesem Abend mit der Funktion des sachkundigen Mo derators begnügenden Wolfgang Un ger und natürlich den beiden Soli sten dankte das Publikum mit 90mi- nütiger Aufmerksamkeit und mit herzlichem Applaus. Denkbar wäre, daß eine der näch sten „Musikalischen Akademien“ sich den im 19. und 20. Jahrhundert entstandenen Kompositionen für diese Instrumentenpaarung zu wendet. KARLA WILLE W iedermal hält die Hauptab teilung Kultur der KMU ein attraktives Angebot für alle Theaterfreunde bereit. Diese Offerte richtet sich — und das soll an dieser Stelle ausdrücklich hervorgehoben werden — nicht nur an die Mitarbeiter und Stu denten der Uni, sondern an alle Interessenten im Territorium. Seit den frühen sechziger Jah ren bereits ist es eine gute Sitte, ein- oder zweimal im Studien jahr eine Theaterfahrt nach Ber lin zu organisieren und den Be such einer Sondervorstellung in einem Berliner Theater zu er möglichen. So interessante Insze nierungen wie Schatrows „Blaue Pferde auf rotem Gras“ am Ber liner Ensemble, Brechts „Rund köpfe und Spitzköpfe“, Strind- unseres Landes finden die Dra+ men des in erster Linie als Schöp fer beeindruckender Plastiken bekannten Ernst Barlach nur sehr verhalten Aufnahme, Nach „Der blaue Boll“ (Premiere 1985) ist mit „Die echten Sedemunds" seit Mai 1988 die zweite Inszenie rung eines Barlach-Dramas im Repertoire des DT zu verzeich nen. Beide Inszenierungen ent standen in der Regie von Rolf Winkelgrund. Die möglicherweise an der in sich geschlossenen Ruhe und Kargheit der Form Barlachscher Plastiken orientierte Erwartungs haltung des Zuschauers kontert Barlach rigoros. Gleich einem Panoptikum präsentieren sich die „Sedemunds“ in verwirren den Formen-, Personen- und THEATERSONDERZUG NACH BERLIN • THEA Besondere Erlebnisse für Leipziger Theaterfreunde „Der fremde Freund" von Christoph Hein und Barlachs „Die echten Sedemunds" stehen auf dem Programm bergs „Totentanz“ oder „Nathan der Weise“ von Lessing — alles am Deutschen Theater — konn ten von Leipziger Theaterfreun den besucht werden. Diesmal wird es wieder das tra ditionsreiche Deutsche Theater Berlin sein, das in zwei Spielstät ten für die Besucher aus Leipzig am Sonnabend, dem 22. April, nachmittags die Pforten öffnet. In den Kammerspielen des Deutschen Theaters erleben Sie die Schauspielerin Inge Keller mit Christoph Heins „Der fremde Freund“. Heins Novelle erschien 1983 im Aufbau-Verlag und schildert das in seinen alltäg lichen Abläufen scheinbar per fekt funktionierende Leben der vierzigjährigen Ärztin Claudia. In den inneren Monologen und Reflexionen offenbart sich aber eine Dimension von Widersprü chen und sozialen Erfahrungen, die einen tief in die Selbstisola tion verharrenden Menschen zei gen. In dem Maße, wie die Ich- Erzählerin ihr Lebenskonzept der bewußten, ja geradezu kul tivierten Beziehungslosigkeit nicht in Frage stellt, fordert der Autor den Leser bzw. Zu schauer) heraus, dieses soziale Verhaltensmuster kritisch zu hin terfragen. Das Unterfangen, einen Prosa text ohne dramatische Bearbei tung auf die Schauspielbühne zu stellen, entgeht nur dann der Ge fahr lediglich „Lesung“ zu blei ben, wenn eine Schauspieler persönlichkeit von höchstem künstlerischem Rang ihre Dar stellungskunst und Sprachkultur voll ausschöpft. Mit Inge Keller steht eine solche Schauspielerin auf der Bühne. In ihrer Inter pretation findet die künstleri sche Qualität der literarischen Vorlage eine adäquate Entspre chung. Ein Theatererlebnis er ster Güte ist garantiert. Für die Texteinrichtung zeichnen Bar bara Abend und Hans-Martin Rahner verantwortlich. „Die echten Sedemunds“ von Ernst Barlach werden auf der großen Bühne des Theaters zu sehen sein. In die Spielpläne der Theater Handlungsvielfalt. Barlach be- nutzt Traditionen der nord deutschen Volkskomödie ebenso wie Elemente des Expressionis mus, um an einer morbiden Kleinstadtsippe den Verfall einer aufgeblasenen, selbstgefälli gen Gesellschaft zu demonstrie ren. Zur Uraufführung an den Ham burger Kammerspielen im Jahr 1921 schrieb C. A. Piper in den „Hamburger Nachrichten“: „Hier hat sich ein ganz einsamer den Menschenhaß, die herzliche Verachtung für das Gewimmel um ihn her von der Seele ge schrieben, er, der in der Welt der Formen sich zu weiser Beschrän kung, zu monumentaler Ruhe zwingt, läßt dem Teufel in seiner Natur einmal freien Lauf, und klirrend geht eine ganze Welt in Scherben.“ Über die Neugier auf das Theaterstück hinaus vermag auch die großartige Besetzung der Berliner Inszenierung Inter esse an diesem Theaterbesuch er wecken. Neben Kurt Böwe als „alter Se- demund“ stehen Frank Lienert (junger Sedemund), Dieter Mann, Jörg Gudzuhn, Simone von Zglinicki, Dagmar Manzel, Reimar Joh. Bauer, Friedo Söl ter Peter Dommisch, Volker Kleinert, Rolf Ludwig und viele andere namhafte Schauspieler auf der Bühne. Der Sonderzug fährt am 22. April gegen 7 Uhr vom Leipziger Hauptbahnhof ab und wird am Abend gegen 22 Uhr wieder in Leipzig sein. Die Vorstellungen am Deutschen Theater beginnen in beiden Häusern 14.30 Uhr! Wer sich für die Teilnahme an der Theaterfahrt interessiert, richtet seine Bestellung bitte schriftlich an die Hauptabteilung Kultur der KMU, Ernst-Schnel- ler-Straße 6, Leipzig, 7010. Tele fonische Rückfragen sind unter 7 96 04 00 oder 31 20 04 möglich. Theaterkarten sind zum Preis von 2 Mark bis 12 Mark (je nach gewünschter Platzgruppe) erhält lich. Die Mitfahrt im Sonderzug Deutschen 'kostet (incl. D-Zug-Zuschlag) 23,50 Mark, für Ermäßigungs berechtigte 16,60 Mark. K. W. IG Musik Mittwoch, 26. April, 19.30 Uhr, HdW: „Johannes Brahms und das Volkslied“. Ein Vortrag mit Beispielen von Dr. sc. Reinhard Szeskus, Dozent am FB Musik wissenschaft und Musikerzie hung der KMU. Poetisches Theater „Louis Fürnberg" Sonntag, 16. April, 19.30 Uhr, Ernst-Beyer-Haus, PREMIERE: „Warten auf Godot“ von Samuel Becket. Regie: Christian Becher/ Peer Dettmar. Vorankündigung Sonntag, 7. Mai, Wahltag. Kin derfest im Ernst-Beyer-Haus. Ba steln, Spiele, Musik, Puppenthea ter und viel Spaß. Beginn: 14 Uhr. ÄNDERUNG Die Veranstaltung „Chaos, Kri sen und Katastrophen ...“ findet nicht, wie angekündigt, am 12. April statt, sondern am 26. April, 20 Uhr im Raum 13 I. Etage, Uni-HH, Gesprächsleiter: Prof. Dr. Günter Vojta, Sektion Physik und Prof. Dr. Karl-Heinz Kan negießer, Sektion Marxistisch- leninistische Philosophie. TOZOnSIOn Zum 200. Jahrestag der Franzö sischen Revolution und zum 40. Jah restag der DDR bringt das Leipziger Schauspiel ein Stück eines, wie es bei uns heißt, jungen Autoren (Jahr gang 1955) zur Uraufführung, das tatsächlich zugleich beide Anlässe befragt: "Zum einen mit der aus“ drücklich als Legende bezeichneten Geschichte des historisch verbürg ten Brauers und plebejischen Re volutionärs Santerre, zum anderen als Modellfall zum Durchspielen von Revolution zu nachrevolutionä rer Situation und mit dem ganz heu tigen Untertext des Stücks. „Stücke, die in der Gegenwart geschrieben werden, sind Gegenwartsstücke.“ So einfach sagt es Christoph Hein, und nichts weniger soll dieser Satz hier bedeuten. Wenn das Spektakel wie einst die Revolution schon auf der Straße startet, die hier den Namen des Theaterphilisters Gottsched hat (dm bei dieser Art Theater wahr- Der Zuschauer im Revolutionstheater Zur Uraufführung von Peter Braschs „Santerre“ in der Neuen Szene scheinlich schlecht geworden wäre) und wenn dann die Sprungfeder des wunderschönen Maschinensol daten vom „Theater aus dem Hut“ sich entspannt hat, beginnt Braschs Stück mit einem Puppenspiel. Die auf das Skelett reduzierte Muse Clio zeigt uns das Kontinuum der Ge schichte, das es zu sprengen gilt. Der Inszenierungsstil Karl-Georg Kaysers findet hier schon im Vor spiel die kongeniale Übersetzung des Textes ins Theater und zeigt von Anfang an konsequent An spruch und Ästhetik des ganzen Un ternehmens. Mit den Mitteln des Jahrmarktbudentheaters, dem Pup penspiel, dem Variete mit dem Tod als Conferencier (denn er ist die Maske der Revolution), mit Gro teske und Burleske wird (eine) Ge schichte vorgeführt, die den denken den und informierten Zuschauer als Mitmacher, Mitlacher und Mitden ker voraussetzt. Das Stück ist in Sprache, Technik und Intention mit keinem geringeren Anspruch ge schrieben worden, als sich in die Traditionslinie eines Büchner, Grabbe und Müller zu stellen. Letz terer läßt freilich oft grüßen, wenn Köpfe rollen, skurrile Dialoge von Toten in einer Gruft geführt wer den und der Verrat an der Revolu tion eine Frau ist. Doch es ist wohl besser, den Standard zu erreichen, als ihn schlichtweg ignorieren zu wollen. Das aber sind sowieso nicht allein die wichtigen Ellen, mit de nen neue Dramen gemessen werden. Viel wichtiger scheint mir der in tellektuelle, generationsspezifische Anspruch, der mit diesen bunten und derben Mitteln gestellt wird. Was wird aus einer Revolution, die dann keine mehr ist und keine mehr sein kann? Was wird aus den einstigen Revolutionären, deren Blütenträume nicht reiften, wenn sie einer nachgewachsenen Genera tion gegenüberstehen? Wie verhält sich die Macht zu Forderungen, die erst für alle galten? („Nicht an alter Stelle neue Herren.“, sagt ein Bauer zu Santerre.) Das Stück umfaßt im merhin einen Zeitraum von zwei Jahrzehnten (vom Sturm auf die Ba stille bis zum Rußlandfeldzug Na poleons), der den Blick auf die Ent wicklung in der Perspektive von un ten öffnet, um Raum für diese Fra gen zu haben. Braschs Stück ist na türlich kein Vademekum für ver- schlafene Geschichte. „Vorhang zu und alle Fragen offen“ heißt dieses Theater, und das ist wichtiger denn je... Acht Schauspieler spielen 21 Rol len in den kurzen Szenen mit stän dig wechselnden Schauplätzen. Ein zig Santerres Kneipe ist ein Fix punkt, Anfang und Ende des Stücks, markiert auch durch die Ausstat tung in Axel Pfefferkorns Schaubu- den-Theater. Die Schauspieler ge ben eine runde Ensembleleistung; alle sollen genannt sein: Frank Siek- kel, der in der Titelrolle vom Kna ben bis zum alten Mann besteht, Wolfgang Jakob, Jörg Lichtenstein, Olaf Burmeister, Katrin Saß, in mehreren Rollen Fred-Arthur Gep pert, Wolf-Dieter Rammler und der schon als Student zum Ruhm gelan gende Volker Ranisch. Leipzigs Schauspiel, zum diesjäh rigen Nationalen Theaterfestival nach Berlin nicht geladen, hat mit dieser Uraufführung gezeigt, daß es dort doch vertreten sein könnte. Diese, wie ich meine, sehr gelun gene und originelle Inszenierung eines bedeutenden Stücks der neuen DDR-Dramatik ergreift den Zu schauer, indem er die eigene Rolle begreift. THOMAS IRMER „Santerre" - eine Legende aus der Französischen Revolution. Unter den Darstel lern: Frank Sieckei als Santerre (M.). Foto: ZB (Grubitzsch)
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