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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1989
- Erscheinungsdatum
- 1989
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198900008
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- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19890000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19890000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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- Digitalisat
- SLUB Dresden
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Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 1989
-
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Band 1989
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PARTEILEHRJAHR aktuell b “nte^themav seminar I mperialistische Hochrüstungspoli tik hat heute erwiesenermaßen ne gative Auswirkungen auf ökono mischem und sozialem GeDies. Dies ergibt sich vor allem dadurch, daß die ökonomische Dimension der im perialistischen Hochrüstungspolitik gewaltig angewachsen ist. Ins gesamt sind heute weltweit in der militärischen Entwicklung etwa drei Millionen Wissenschaftler und Ingenieure beschäftigt, und fünf Mil lionen Arbeiter sind direkt in der Rüstungsproduktion tätig. Neben dem hohen geistigen Potential, das hier tätig ist, existiert eine große materielle Vergeudung von Rohstof fen. Große Mengen spaltbaren Mate rials, fünf bis sieben Prozent der Weltrhölvorkommen und mehr als zehn Prozent wichtiger Metalle (z. B. Kupfer, Nickel, Platin u. a.) Werden für die Rüstungsproduktion verwandt. Dieser ökonomische Raubbau führt in den kapitalisti schen Ländern zu ökonomischen Konsequenzen (Wirtschaftswachs tum, Staatshaushaltsverschuldung zur internationalen Entwicklung und zu aktuellen Aufgaben des Kampfes für die Sicherung des Friedens Mittel zur Lösung ihrer Probleme verloren. Die Existenz der globalen Probleme, die besonders eng mit den Entwicklungsländern verbun den sind (Unterentwicklung, Hun ger, Analphabetentum,' ökologische Fragen durch den Raubbau an der Natur und teilweise einer Massen arbeitslosigkeit von 30 bis 40 Pro zent), stellen für diese eine ökono mische und soziale Bedrohung dar, die, wenn keine Lösungen gefunden werden, in eine Katastrophe führen müssen. Die Menschheit ist nicht in der Lage, unter den Bedingungen der WTR, Produktivkräfte und De struktivkräfte gleichzeitig im Sinne des sozialen Fortschritts zu ent wickeln. Die Menschheit steht heute an einem Scheideweg: entweder den Prozeß des Wettrüstens fortzu setzen und damit selbst, wenn es zu keinem Kernwaffenkrieg kommt, die Menschheit in den ökono mischen und ökologischen Ruin zu führen — oder eine drastische Wende in der Abrüstungsfrage zu er reichen. Sehr vereinfacht ist heute Werktätige haben soziale Folgen imperialistischer Hochrüstung zu tragen Ökonomische und soziale Auswirkungen der imperialistischen Hochrüstungspolitik unter den Bedingungen der wissenschaftlich- technischen Revolution u. a.) und vor allem zu sozialen Aus wirkungen für die Werktätigen (Massenarbeitslosigkeit, Inflation, breiter Sozialabbau). Wenn auch die Hochrüstung nicht die Hauptursache für Krisen im Im perialismus darstellt, so verschärft sie doch alle ökonomischen und so zialen Probleme und Widersprüche. Sozialer Fortschritt ist auf Dauer nur möglich, wenn es gelingt, mit der Abrüstung zu beginnen und dies nicht nur bei Rüstungen und Streit kräften, sondern auch die ökonomi sche Abrüstung in Gang gesetzt wird, d. h. die Rüstungshaushalte drastisch eingeschränkt werden. Mit ihren jüngsten Initiativen haben die sozialistischen Staaten gerade auf diesem Gebiet ein wichtiges Signal gegeben. Heute ist der Prozeß des Wettrü stens besonders durch die qualita tive Dimension gekennzeichnet. Un ter den Bedingungen der wissen schaftlich-technischen Revolution (WTR) werden Produktivkräfte mas senhaft in Destruktivkräfte umge wandelt, und dies nicht nur auf dem Gebiet der atomaren, sondern auch der chemischen und kon ventionellen Rüstung. Dieser Prozeß hat nicht nur negative ökonomische und soziale Folgen für die einzelnen kapitalistischen Länder, er hat auch gravierende internationale Aus wirkungen. In dem Prozeß des Wett rüstens sind die Entwicklungsländer heute fest eingebunden. Damit ge hen diesen Ländern wichtige eigene ein Zusammenhang von Rüstung/ Abrüstung und Unterentwicklung/ Entwicklung unbestreitbar. Auf der einen Seite werden heute weltweit etwa 1000 Mrd. Dollar für Rüstung ausgegeben, und auf der anderen Seite belaufen sich die Schulden der Entwicklungsländer etwa auf die gleiche Summe, ökonomische Abrü stung ist deshalb heute ein Gebot der Stunde. Die WTR bietet heute der Mensch heit die einmalige Gelegenheit, mit der Lösung der globalen Probleme erfolgreich zu beginnen. Für die Lö sung dieser Probleme fehlt es nicht an Mitteln. Nein, die Mittel sind nur im falschen Bereich investiert. Die Zahlenbeispiele für die sinnvolle Nutzung von Rüstungsausgaben für zivile Zwecke (Arbeitsplätze, Be kämpfung von Hunger und Krank heiten, Lösung von Energie- und Umweltfragen) sind hinlänglich be kannt. Die Freisetzung solcher Mit tel könnte wesentlich zur Lösung ökonomischer und sozialer Pro bleme in Entwicklungsländern und kapitalistischen Ländern beitragen. In unserer heutigen bewegten Zeit muß sich weltweit die Überzeu gung herausbilden, daß die Mensch heit nur überleben kann, wenn es gelingt, den Abrüstungsprozeß (ma teriell, finanziell, personell und gei stig) genauso schnell voranzutrei ben, wie in der Vergangenheit der Prozeß des Wettrüstens forciert wurde! Dr. BURKHARD BLASS, Institut f. int. Studien Z u Beginn der 80er Jahre wur den die kapitalistischen Län der erneut von einer Krise heimgesucht, die sich als tiefer und nachhaltiger erwies als die von 1974/75. Als Reaktion auf die Verschlechterung der äußeren und inneren Existenzbedingun gen des Imperialismus kam es in der zweiten Hälfte der 70er Jahre zu einer Umgruppierung der Kräfte im Lager des Impe rialismus. Erneut gewannen die mit dem militärisch-industriel len Komplex verbundenen ag gressivsten imperialistischen Kreise die Oberhand, die die Ent spannung von Anfang an torpe diert hatten und nun die Zeit ge kommen sahen, um ihren auf of fene Konfrontation gegenüber den Staaten der sozialistischen Gemeinschaft gerichteten Kurs durchzusetzen. Sie nutzten dabei den Umstand, daß sich jene impe rialistischen Kreise, die die Ent spannung mitgetragen hatten, von dieser enttäuscht sahen, weil sich ihre Erwartungen, mit Hilfe der Entspannung die sozialisti sche Gesellschaftsordnung unter minieren zu können, als unreal erwiesen hatten, der Weltsozialis mus und die nationale Befrei ungsbewegung weitere Erfolge erreichen konnten. Die politische Entspannung der 70er Jahre war aber auch deshalb anfällig ge blieben, weil es nicht oder nur in Ansätzen gelungen war, sie durch die militärische zu er gänzen. Mit der These von der militä rischen Bedrohung aus dem Osten und von der Notwendig keit einer militärischen „Nach rüstung“ begründeten die NATO-Staaten 1978 ihr Langzeit rüstungsprogramm, welches ab Ende 1983 die Stationierung neuartiger nuklearer Mittelstrek- kenraketen in Westeuropa und in der BRD vorsah. Geschickt nutzten die imperialistischen Kräfte ab 1979 die sogenannte „afghanische Krise“, den Olym pia-Boykott 1980 und den Luft zwischenfall mit einem japa nischen Zivilflugzeug über dem Territorium der UdSSR 1983 so wie die seinerzeitige in bestimm tem Maße unflexible Außenpoli tik der Sowjetunion zur Anhei zung der Spannungen. Konserva tive Regierungsbildungen in den imperialistischen Staaten führ ten zu einem Generalangriff auf die Rechte und Errungenschaf ten der Werktätigen. Vor allem erhöhte sich auf Dauer die Mas senarbeitslosigkeit. Der Einfluß der Arbeiterbewegung und ihrer Parteien stagnierte oder ging zu rück. Trotz einer in solcher Breite noch nie dagewesenen Weltfriedensbewegung gegen die geplante Raketenstationierung wurden Ende 1983/Anfang 1984 die ersten Pershing 2 und Cruise Missiles in Westeuropa und der BRD stationiert. Gleichzeitig planten die USA zur Zerstörung des militär-strategischen Gleich gewichts die Militarisierung des Kosmos. Das stellte die sozialistischen Staaten vor eine strategisch neue Situation, aus der sie damals die Schlußfolgerung ableiteten, ent sprechende Gegenmaßnahmen einzuleiten und auf dem Territo rium der CSSR und der DDR°so- wjetische Mittelstreckenraketen seminar zur Entstehung und Entwick lung der DDR unter Führung der SED Friedenssicherung wurde eine Aufgabe, zu der es keine Alternative gibt Die Verwirklichung der ökonomischen Strategie des XI. Partei tages der SED. Die Internationale Wissenschaftliche Konferenz des Zentralkomitees der SED „Karl Marx und unsere Zeit — der Kampf um Frieden und sozialen Fortschritt" und ihre Rolle im Kampf gegen den Hochrüstungs- und Konfrontationskurs der aggressivsten imperialistischen Kreise. zu stationieren. Die UdSSR stellte gleichzeitig ihre seit 1981 und 1982 in Genf geführten Ver handlungen über die Begrenzung taktischer bzw. strategischer Ra ketenkernwaffen mit den USA ein. Die Welt und besonders Europa waren in eine erneute Phase politischer und militäri scher Konfrontation eingetre ten.1) Der X. Parteitag der SED 1981 tagte in einer innen- wie außen politisch sehr bewegten und wi derspruchsvollen Zeit und hatte bei seinen Entscheidungen zu be rücksichtigen, daß sich die inne ren und äußeren Bedingungen für die Verwirklichung der pro grammatischen Ziele der Partei insgesamt und der Hauptaufgabe in ihrer Einheit von Wirtschafts- und Sozialpolitik im besonderen wesentlich verändert hatten. Einerseits wies die Volkswirt schaft der DDR zu Beginn der 80er Jahre qualitativ neue Ele mente auf. Wichtigen Tendenzen und Erfordernissen der wissen schaftlich-technischen Revolu tion Rechnung tragend, waren vor allem mit der durchgängigen Bildung zentralgeleiteter Kom binate, mit Veränderungen in der Struktur der Volkswirtschaft und mit Schritten zur Vervoll kommnung und Modernisierung der materiell-technischen Basis der DDR entscheidende Potenzen für ein schnelleres ökonomisches Wachstum und damit günstigere Bedingungen für die Gestaltung der entwickelten sozialistischen Gesellschaft insgesamt entstan den. Nunmehr kam es darauf an, eine dauerhafte Wende zur vor ¬ wiegend intensiv erweiterten Re produktion zu vollziehen (etwa 1982/83) und sie dann umfassend und dauerhaft zu machen. Den Weg dazu wiesen die vom Par teitag beschlossenen 10 Schwer punkte der ökonomischen Stra tegie für die 80er Jahre. Darin sah die SED Anfang der 80er Jahre die Voraussetzung für die Möglichkeit, zwei strategische Aufgaben gleichzeitig lösen zu können — zum einen das militär strategische Gleichgewicht trotz nunmehr erforderlicher höherer Verteidigungsaufwendungen zu sichern und zum anderen den un ter den Bedingungen der poli tischen Entspannung in Europa konzipierten und erfolgreich ver wirklichten Kurs der Hauptauf gabe als strategische Grundorien tierung beizubehalten. So wie die Bruderparteien er kannte auch die SED am Beginn der 80er Jahre, daß sich Frieden und sozialer Fortschritt nunmehr mit neuer Qualität miteinander verflochten hatten und ein nukleares Inferno den Unter gang der Menschheit bedeuten würde. Die Sicherung des Frie dens war zur alles dominieren den Aufgabe geworden, zu der es keine Alternative gab. Die Poli tik der friedlichen Koexistenz mußte zur allgemein anerkann ten Grundlage für die Gestal tung der Beziehungen zwischen Staaten unterschiedlicher Gesell schaftsordnung werden. Dies war eine wichtige theoretische Erkenntnis, die praktische und z. T. neuartige Konsequenzen in der Politik erforderten, die sich nicht widerspruchsfrei vollzogen. Große internationale Resonanz fand die Internationale Wissenschaftliche Karl-Marx-Konferenz des ZK der SED, die im Palast der Republik Vertreter aus der ganzen Welt vereinte. Foto: ADN-ZB Der SED gelang es sehr frühzei tig, befördert durch die territo riale Lage der DDR und die da mit im Zusammenhang stehende Zentrierung der Gefahr, sich ein außenpolitisches Konzept zu erar beiten, dessen Kern die Intensi vierung der Zusammenarbeit mit allen Menschen guten Willens in den kapitalistischen Ländern war. Dem konnten sich auch realistisch denkende Politiker und Staatsmänner der westli chen Welt nicht verschließen. Be stimmte Wandlungsprozesse in der SPD und deren Anerken nung durch unsere Partei be günstigten die langfristige Bil dung einer Sicherheitspartner schaft zwischen SED und SPD. Auch nach 1983/84 hielt die SED an dieser außenpolitischen Grundkonzeption fest, die sich schrittweise in den nächsten Jah ren und durch eigenständige Bei träge der Bruderparteien zu einem geschlossenen außenpoli tischen Programm der sozialisti schen Länder zur Schaffung einer Koalition der Vernuntt und des Realismus entwickelte. Angesichts der vielen bren nenden Fragen zur Gegenwart und Zukunft der Menschheit im nuklear-kosmischen Zeitalter fand der Vorschlag der SED welt weit außerordentlich großen Wi derhall, im Karl-Marx-Jahr 1933 in Berlin eine internationale wis senschaftliche Konferenz unter dem Thema: „Karl Marx und un sere Zeit — der Kampf um Frie den und sozialen Fortschritt"2) durchzuführen. Die Vorbereitung der Konferenz ordnete sich ein in das beständige Bemühen der •SED, den Beitrag der revolutio nären, nationaldemokratischan und friedliebenden Kräfte zur Verhinderung eines Nuklearkrie ges zu erhöhen. Sie war Aus druck des beharrlichen Strebens nach politischem Dialog und Zu sammenwirken der Kommuni sten mit unterschiedlichen poli tischen Kräften im Ringen um Frieden und sozialen Fortschritt. Zur Konferenz im April 1983 ka men 145 Delegationen aus 111 Ländern: 95 kommunistische und Arbeiterparteien sowie re volutionäre Vorhutparteien, 31 andere revolutionäre und de mokratische Parteien und Be wegungen sowie 18 sozialistische und sozialdemokratische Par teien, darunter 8 aus Europa. Erstmals nahm an einem solchen Treffen eine Delegation der SPD teil. Niemals zuvor hatten sich ’n solcher politischen Breite Abge sandte aller Kontinente zusam mengefunden, um ihre Meinun gen zu den Grundfragen der Zeit auszutauschen. Das bestätigte, wie dringend und zeitgemäß ein solches Treffen war. Dr. JUTTA FUNKNER, Sektion Geschichte Lnmerkungen: 1) Vgl. Allgemeine Geschichte der neuesten Zeit. 1917 bis Ge genwart, Berlin 1988, S. 386 ff. 2) Vgl. Karl Marx und unsere Zeit — der Kampf um Frieden und sozialen Fortschritt. Inter nationale Wissenschaftliche Kon ferenz des ZK der SED, Berlin, 11. bis 16. 4. 1983 Reden und Bei träge, Dresden 1983. D ie Notwendigkeit einer Politik des Dialogs mit allen Kräften derVernunft und des Realismus ergibt sich daraus, daß die Mensch heit in unserer Zeit grundlegende existentielle Lebensinteressen nur realisieren kann, wenn Vertreter der entgegengesetzten Gesellschafts systeme gegen eine Minderheit be sonders aggressiver Kräfte des Im perialismus konstruktiv Zusam menwirken. Ein Dialog und eine Zu sammenarbeit sind besonders not wendig, um den Frieden zu sichern, der zur Grundvoraussetzung für das Überleben der Menschheit gewor den ist und nur durch den Über gang von der Konfrontation zur Ent spannung und durch die Verwirkli chung des Prinzips der friedlichen Koexistenz zwischen Staaten ver schiedener Gesellschaftsordnungen dauerhaft realisiert werden kann. Die Politik des Dialogs, die beson ders in der Zusammenarbeit zwi schen Kommunisten und Sozial demokraten bereits mit einigen Er folgen praktiziert wird, steht jedoch in untrennbarem dialektischem Zu sammenhang mit dem ideologischen Kampf der Arbeiterklasse und ist mit hohen Anforderungen an die ideologische Arbeit der Partei ver bunden. So ist die Durchsetzung der Poli tik des Dialogs selbst eine zentrale Aufgabe für den ideologischen Kampf der Arbeiterklasse. Es Wurde zu einem grundlegenden Ziel des ideologischen Kampfes, mit den spezifischen Mitteln der geistigen seminar Zur Leninschen Theorie des Imperialismus Bürgerliche Ideologie und sozialistische Ideologie sind nicht vermischbar Die Dialektik von politischem Dialog und ideologischer Aus einandersetzung zwischen Sozialismus und Imperialismus in der Gegenwart. Der Kampf gegen die imperialistische Kriegsideologie. Auseinandersetzung dazu beizutra gen, der imperialistischen Politik der Konfrontation und der Vorberei tung eines atomaren Krieges Ein halt zu gebieten und gleichzeitig alle an der dauerhaften Sicherung des Friedens interessierten Kräfte unabhängig von ihren sonstigen weltanschaulichen Positionen zu ge meinsamem Handeln zusammenzu führen. Die Härte des weltweiten ideologischen Kampfes in der Ge genwart ergibt sich vor allem dar aus, daß ein Denken, das den Ge boten der Vernunft und der Selbst erhaltung der Menschheit ent spricht, nur gegen den beharrlichen und raffinierten Widerstand der po litischen und ideologischen Verfech ter der Konfrontation, der Politik der Stärke und der Hochrüstung, der Gegner der Politik der friedli chen Koexistenz durchgesetzt wer den kann. Unter den Bedingungen des weltweiten Ringens um die Er haltung und Sicherung des Friedens ist der ideologische Kampf der Ar beiterklasse vorrangig gegen jene extrem reaktionären friedens- und menschheitsfeindlichen Konzeptio nen einiger imperialistischer Ideo logen konzentriert, die gegen den So zialismus und den sozialen Fort schritt die Anwendung militärischer Mittel bis hin zum atomaren Krieg einkalkuiieren oder gar offen propagieren. Hauptsächlicher Ge genstand des ideologischen Kämpfes der Arbeiterklasse sind jene beson ders aggressiven ideologischen Rich tungen des Imperialismus, die gegen den Sozialismus und andere Frie denskräfte unserer Zeit mit Lügen, groben Entstellungen, böswilligen Verdrehungen, Verketzerungen und Hetze arbeiten, die blinde Emotio nen des Hasses zu erzeugen beab sichtigen, um Anhänger für ihre friedensbedrohende Konfrontations politik zu gewinnen. Auch der politische Dialog führt keineswegs dazu, daß die objektiv bedingten gegensätzlichen ideolo gischen Positionen sich verwischen. Im Gegenteil! Unter den Bedingun gen des politischen Dialogs nehmen Bedeutung, Stellenwert und Intensi tät geistiger Auseinandersetzung, des Streits der Ideen, zu. Bürgerli che Ideologie als geistiger Ausdruck der Klasseninteressen der Bourgeoi sie und sozialistische Ideologie als geistiger Ausdruck der Klassenin teressen der Arbeiterklasse und al ler Werktätigen können nicht mit einander vermischt oder versöhnt werden. Auch der politische Dialog der Vernunft im Interesse der Si cherung des Friedens ist kein ideo logiefreier Prozeß und kein Prozeß der „Entideologisierung“, wie er von bürgerlichen Ideologen nicht selten interpretiert wird. Das Auf finden gemeinsamer politischer Auf fassungen im Friedenskampf kann nur erfolgreich sein, wenn die Dia logpartner frei sind von der Illu sion, die unterschiedlichen ideolo gischen Grundpositionen miteinan der vermischen zu können.'Grund voraussetzung für eine erfolgreiche Führung des politischen Dialogs mit nichtmarxistischen Politikern ist das Vermögen, die gesellschaftli chen Prozesse unserer Epoche selbst auf der Grundlage des Marxismus- Leninismus tiefgründig zu verste hen. Ohne Klarheit in den Köpfen, ohne ein festes sozialistisches Be wußtsein ohne einen unerschütter lichen Klassenstandpunkt vermag die Arbeiterklasse und ihre Partei die komplizierten und vielschichti gen Anforderungen der Politik des Dialogs nicht zu bewältigen. Im Streit der Ideologien, der so zu füh ren ist, daß er den Einfluß beson ders friedensfeindlicher aggressiver imperialistischer Kräfte entgegen wirkt, gilt es, die historische Über legenheit der sozialistischen Ideolo gie für die Bewältigung der grund legenden sozialen und politischen Probleme der Menschheit nachzu weisen. Im Mittelpunkt steht der Nachweis des untrennbaren Zu sammenhangs von Sozialismus und Frieden und der Nachweis, daß wis senschaftlich-technischer Fort schritt im Sozialismus im Interesse der arbeitenden Menschen verwirk licht wird und unter den Bedingun gen gesicherter Menschenrechte und sozialer Sicherheit verläuft. Schließ lich kommt der Darstellung der so zialen, politischen und kulturellen Rechte der Werktätigen, ihrer per sönlichen Rechte und Freiheiten ein hoher Stellenwert in der offensiven Auseinandersetzung mit der bürger lichen Ideologie zu. Prof. Dr. ULRICH GEISLER. Sektion WK Günter Stillmann Berlin — Palästina und zurück Erinnerungen — Vorwort: Rudolf Hirsch 169 S., 41 Abb., Broschur, 5,80 Mark Günter Stillmann (1912—1986) schildert in schlichten, einpräg samen Bildern Stationen seines Lebens. In seinen Erinnerungen, die vorwiegend den Zeitraum von 1929 bis 1950 umfassen, sind wesentliche historische Ereig nisse und Prozesse eingebettet. So vermittelt der Autor interes sante Details über die Anfänge der Judenverfolgung im faschi stischen Deutschland, über sein Exil im unter britischer Mandats hoheit stehenden Palästina sowie über den Kampf jüdischer und arabischer Kommunisten gegen die Teile-und-herrsche-Politik der britischen Regierung. Aus dem Inhalt: Lehrling in einer Hutfabrik — Mit Zille im „Nußbaum“ — Die Angst der Frau Buck — Meine erste Aus landsreise — Im Kibbuz Giwath- Chajim — Wieder in Berlin — Treffen hinter der Grenze — Als Angeklagter vor Gericht — Der Paß mit dem „J“...
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