Suche löschen...
Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1989
- Erscheinungsdatum
- 1989
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198900008
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19890000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19890000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 1989
-
- Ausgabe Nr. 1, 6. Januar 1
- Ausgabe Nr. 2, 13. Januar 1
- Ausgabe Nr. 3, 20. Januar 1
- Ausgabe Nr. 4, 27. Januar 1
- Ausgabe Nr. 5, 3. Februar 1
- Ausgabe Nr. 6, 10. Februar 1
- Ausgabe Nr. 7, 17. Februar 1
- Ausgabe Nr. 8, 24. Februar 1
- Ausgabe Nr. 9, 3. März 1
- Ausgabe Nr. 10, 10. März 1
- Ausgabe Nr. 11, 17. März 1
- Ausgabe Nr. 12, 27. März 1
- Ausgabe Nr. 13, 31. März 1
- Ausgabe Nr. 14, 7. April 1
- Ausgabe Nr. 15, 14. April 1
- Ausgabe Nr. 16, 21. April 1
- Ausgabe Nr. 17, 28. April 1
- Ausgabe Nr. 18, 5. Mai 1
- Ausgabe Nr. 19, 12. Mai 1
- Ausgabe Nr. 20, 19. Mai 1
- Ausgabe Nr. 21, 26. Mai 1
- Ausgabe Nr. 22, 2. Juni 1
- Ausgabe Nr. 23, 9. Juni 1
- Ausgabe Nr. 24, 16. Juni 1
- Ausgabe Nr. 25, 23. Juni 1
- Ausgabe Nr. 26, 30. Juni 1
- Ausgabe Nr. 27, 7. Juli 1
- Ausgabe Nr. 28, 14. Juli 1
- Ausgabe Nr. 29, 21. Juli 1
- Ausgabe Nr. 30, 28. Juli 1
- Ausgabe Nr. 31, 1. September 1
- Ausgabe Nr. 32, 8. September 1
- Ausgabe Nr. 33, 15. September 1
- Ausgabe Nr. 34, 22. September 1
- Ausgabe Nr. 35, 29. September 1
- Ausgabe Nr. 36, 6. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 37, 13. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 38, 20. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 39, 27. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 40, 3. November 1
- Ausgabe Nr. 41, 10. November 1
- Ausgabe Nr. 42, 17. November 1
- Ausgabe Nr. 43, 24. November 1
- Ausgabe Nr. 44, 1. Dezember 1
- Ausgabe Nr. 45, 8. Dezember 1
- Ausgabe Nr. 46, 15. Dezember 1
-
Band
Band 1989
-
- Titel
- Universitätszeitung
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Studenten des Herder-Institutes zum Wahlrecht Khaled Noufal, Staat Palästina: Mehr als die Hälfte seiner Landsleute leben in fremden Staaten. Unfreiwillig. „Auslän der raus“ schreien Neonazis in der Bundesrepublik. Arbeitslosig keit, Wohnungsmangel, steigende Kriminalität — dafür macht „man“ die ausländischen Bürger verantwortlich. Sie werden zu Zielscheiben des Hasses. „Ja, sie ist eine wirkliche Hei mat für mich geworden, die DDR.“, antwortet Khaled mir auf die Frage, ob er zurechtkomme mit uns, mit unserem Land. Bis her lebte der junge Palästinenser in Jordanien. Zu uns kam er, um Medizin zu studieren. Doch muß er sich zuvor am Herder-Institut mühen, sich mit Sprache, Sitten, der ihm fremden Landeskultur vertraut machen. Er hat eine Hei mat gefunden, für die Zeit seines Studiums. Und in dieser Zeit wird er Heimatrechte und -pflichten wahrnehmen, sich ih nen stellen, auch dem Wahl recht. Text: ANKE LUDWIG Fotos (2): GOZBAJAR' REN- ZENDORDSCH Florencio Papelo, VR Mocambiquer Vergangenes Jahr kam er zu uns, der 22jährige Mocambiquer. Seine Zukunftspläne sind klar ab gesteckt Nach Abschluß der Aus bildung am Herder-Institut wird Florencio bei uns studieren. An 'der KMU, Sektion Journalistik. Für ein halbes Jahrzehnt ist un ser Land sein Zuhause. Nicht zu letzt durch die ihm jetzt gebo tene Wahlmöglichkeit fühlt sich Florencio gleichberechtigt. Von seinen Kommilitonen und Leh rern wird er anerkannt. Sein Name ist am Herder-Institut kein unbekannter. Engagieren will er sich, gleichberechtigter Partner sein. Die Ergänzung zum Wahlrecht ist für den jungen Mo cambiquer und seine Kommili tonen ein Schritt dahin. Mehr als 75 Prozent der Mitglie der und Kandidaten der Partei an unserer Sektion sind jünger als 26 Jahre. In der täglichen Arbeit in Lehre und Erziehung, aber auch in der Parteiarbeit beobachten wir, daß diese Genossen von anderen Er fahrungen ausgehen und auch ak tuelle Ereignisse anders bewerten, als die älteren Genossen. Dies ist na hezu eine Binsenweisheit. Trotz die ser Erkenntnis gehen wir noch zu oft gewissermaßen zur Tagesord nung über und tragen dieser Tatsa che zu wenig Rechnung. Im Rechenschaftsbericht an un sere Delegiertenkonferenz hatten wir formuliert, daß das Studium an unserer Sektion — also die Ausbil dung von Funktionären der Partei und des Staates — zugleich immer auch „Schule der Parteiarbeit“ sein muß. Das bedeutet zunächst und in allererster Linie, sich die Politik der Partei anzueignen, sie zu verinner lichen und offensiv zu vertreten. Im Verständnis solcher Grund fragen, wie dem Zusammenhang von Frieden und Sozialismus, der weiteren Durchsetzung der Politik der friedlichen Koexistenz in ihrer Einheit von Kooperation und Aus einandersetzung und der Realisie rung der ökonomischen Strategie in der Einheit von Wirtschafts- und So zialpolitik als unserem Beitrag zur Entwicklung des Sozialismus haben wir mit den Parteiwahlen weitere Fortschritte erreicht. Aber wir ha- , ben auch solche Erfahrung machen müssen — und das betrifft nicht nur die jungen Genossen —, daß es Mühe macht, aktuelle Ereignisse und Situationen in ihrem Wesen zu erkennen und entsprechend in Zu sammenhänge einzuordnen. Die Ge nossen haben Schwierigkeiten mit der Erarbeitung eigener Argumenta tionen, weil — wenn diese überzeu gend sein sollen — konkrete Fak tenkenntnisse aus Geschichte, Poli tik, Kultur oder Ökonomie nicht ab rufbar vorhanden sind. So kann nicht jede Frage sofort und überzeu gend beantwortet werden. Und die Fragen unserer Genossen werden. nicht weniger. Das hat etwas zu tun mit oft komplizierten Prozessen der gesellschaftlichen Entwicklung in der Welt. Das hat in den vergange nen Wochen und Monaten auch zu oft hitzigen Debatten geführt. Es sollte auch immer das Recht der Ju gend bleiben, Fragen zu stellen, diese ungeduldig, vielleicht auch zugespitzt zu formulieren und auf Antwort zu drängen. Die Pflicht der jungen Genossen sollte dabei aber auch sein, selbst noch mehr.nach Antworten zu su chen, um Standpunkte zu ringen und dabei die Meinung der Erfahre neren anzuhören, zu achten und zu durchdenken. Nicht sein darf, daß sich Genossen in der Auseinan dersetzung zurückziehen oder gar nur Meinungen anderer wieder Dr. Manfred Anders geben. Für jeden Genossen gilt es, sich in diesen Diskussionen als Kämpfer für die Sache des Sozialis mus zu profilieren. Wir haben als ein Ergebnis aus den Parteiwahlen für die poli tisch-ideologische Arbeit eine Reihe von Schlußfolgerungen gezogen. Dazu gehört, daß es uns besser als bisher gelingen muß, einzelne Tat sachen und Ereignisse immer im Ge samtzusammenhang zu diskutieren und zu bewerten. Dabei sollte dies immer im Kontext zu den eigenen Aufgaben im Arbeitsbereich gese hen werden. Die in der politischen Massenar beit genutzten Formen und Metho den sind- durch eine sinnvolle Ko ordination effektiver aufeinander abzustimmen. Besonderen Stellen wert hat in dieser Hinsicht die Ar beit mit den Agitatoren. Wie dies in der praktischen Ar beit konkret umzusetzen ist, wird noch eine Reihe Überlegungen in den Parteileitungen erfordern. Wel che Gedanken bewegen uns dabei? Natürlich bleibt für unsere Abtei lungsparteiorganisationen die Mit gliederversammlung das Forum, wo über die ideologischen Fragen dis kutiert wird, die uns bei der Erfül lung unseres wichtigsten Parteiauf trages — die Erziehung von Partei journalisten — in der tagtäglichen Arbeit begegnen. Darüber hinaus wollen wir auch den Austausch von Informationen und die Standpunkt bildung zu aktuellen Fragen in der Mitgliederversammlung befördern. Dabei zeigt sich aber, daß die Klä rung komplizierter Fragen dort al lein nicht möglich ist, bei der gro ßen Zahl von Genossen in unseren APO. Also müssen wir das Ge spräch fortsetzen in den Parteigrup pen, im Parteilehrjahr und vor al lem persönlich von Genosse zu Ge nosse. Im unmittelbaren Dialog se hen wir eine wichtige Reserve für unsere Parteiarbeit. Das erfordert Zeit, viel Zeit, aber diese müssen wir uns ganz einfach nehmen! In der Anleitung der Arbeit der Agitatoren haben wir Rückstand zugelassen, das kann sich unsere Parteiorganisation nicht leisten. Das muß schnell überwunden werden. Wenn ich eingangs vom Zusam menhang zwischen politisch- ideologischer Arbeit und der Er füllung unserer Aufgaben in Lehre, Erziehung und Forschung sprach, bedeutet dies zunächst, immer die sen engen Zusammenhang im Auge zu behalten. Wohin sich die Waage im Frie denskampf in den nächsten Jahren neigen wird, hängt auch von unse rem Tun ab. Wir als Leitung der Grundorganisation, alle APO- Leitungen, alle Funktionäre unserer Partei haben dabei eine große Ver antwortung. Dieses große Ziel immer im Auge zu behalten, auch bei der Diskus sion „kleiner Probleme“ aus dem täglichen Leben, ist eine wichtige Erfahrung für die Parteiarbeit. HEÖHDIETZ Ein Nachschlagewerk für alle gesell schaftlich Tätigen: Autorenkollektiv, Leitung Karl Nuß Das gesellschaftliche Leben im Wohngebiet — Handbuch Dietz Verlag Berlin 1989, 319 Seiten, Pappband, 9,80 Mark Die Anliegen der Bürger, über die es alljährlich zu beraten und zu ent scheiden gilt, gehen in die Millionen — sie reichen von der Mietpreisfest setzung, der Werterhaltung von Wohnraum und seiner Vergabe, be treffen Fragen der medizinischen Betreuung, der Öffnungszeiten, Rechtsmittelbelehrung und Feier abendarbeit bis hin zum Katastro phenschutz und der öffentlichen Ordnung und Sicherheit. Wer aber hat was zu entscheiden, wer ist da für zuständig, wer nimmt sich wel cher spezifischen Interessen der Bür ger an. was liegt zum Beispiel in der Entscheidungsbefugnis einer Hausgemeinschaftsleitung, wofür ist der Wohngebietsausschuß der Na tionalen Front, wofür, sind welche Aktivs, Kommissionen, Beiräte zu ständig und wie wirken sie zusam men? Die Publikation ist für die tau send alltäglichen Fragen im Wohn gebiet — und damit für jedermann — ein nützlicher Ratgeber. Insbeson dere ist sie jedoch ein Handbuch für jene Bürger, die in den verschiede nen Kommissionen, Ausschüssen, in den örtlichen Organen und Aktivs mitarbeiten, mitentscheiden und mitverantworten. Auch als Feuerwehrleute kommunalpolitisch aktiv Vorschlagsrecht für Kandidaten zur Wahl wahrgenommen Gleich neben dem Schönauer Park befindet sich im Neubau gebiet Grünau ein modernes, großzügig angelegtes Feuerwehr gebäude, dessen rote Tore schon von weitem leuchten. Hier ist die Kommandostelle Garskestraße untergebracht, die gemeinsam mit der Kommandostelle Leutzsch die Freiwillige Feuer wehr Leipzig-West bildet. Die zu ihrem Personalbestand zählen den Frauen und Männer absol vieren in ihrer Freizeit alle 14 Tage Übungsdienste, um sich die notwendigen Kenntnisse und Er fahrungen auf den Gebieten des vorbeugenden und operativen Brandschutzes anzueignen. Na türlich werden diese Aufgaben im engen Kontakt mit der Abtei lung Inneres des Rates des Stadt bezirkes und dem Kommando West der Abteilung Feuerwehr wahrgenommen. Hieraus ergeben sich vielfäl tige kommunalpolitische Wirk samkeiten der Kameraden der FFW. Durch die Gegebenheiten der Großstadt resultieren be sondere Anforderungen an die Kontrollen im Brandschutz. Nicht nur die Massenkontrollen der Wohnstätten, die im Herbst jeden Jahres gemeinsam mit ge sellschaftlichen Kräften vorge nommen werden, sondern über längere Zeiträume verteilte Über prüfungen von Einrichtungen und Betrieben bestimmen die Tätigkeit. (Im Jahre 1988 konn ten 1766 derartige Kontrollen ab gerechnet werden.) Auf Veran staltungen vqn Schulen und im Wohngebiet wurde oft über brandschutzgerechtes Verhalten informiert. Besonders deutlich für die Öffentlichkeit wird die Präsenz der FFW bei Einsätzen mit Son dersignal. Davon gab es im ver gangenen Jahr 33, glücklicher weise fast ausschließlich Übun gen, die gemeinsam mit den Ge nossen des Kommandos Feuer wehr absolviert wurden. Durch die Organisation im Wohngebiet gehören die Kameraden der FFW den unterschiedlichsten Be rufen an, was sich in diversen Spezialkenntnissen auszahlt. Na türlich ergibt sich so auch ein Fo rum für politische Diskussionen. Neben Fragen der internationa len Lage werden oft Aspekte un serer Entwicklung angesprochen. Hierzu gehört das Aufwand- Nutzen-Verhältnis in der Arbeit und die größere Verantwortung der einzelnen. Durch kontinuier liche Kontakte mit Vertretern des Rates des Stadtbezirkes und des Kommandos Feuerwehr kön nen fundierte Auskünfte über die Entwicklung im Wohngebiet gegeben werden. Selbstverständlich wurde aus Anlaß der diesjährigen Kom munalwahlen über das Vor schlagsrecht für Kandidaten ge sprochen, das jetzt auch für die FFW besteht; eine Kandidatin wurde vorgeschlagen. Dr. KARL-HEINZ HALLMEIER, Sektion Chemie, Mitgl. d. Wehrleitung der FFW Leipzig-West UZ antwortet auf Leserfragen Die Universitätszeitung be ginnt heute mit einer Artikelse rie, die ihren gedanklichen Ur sprung im Jugendobjekt Rechts propaganda der FDJ-Grundor- ganisation „Karl Liebknecht“ Sektion Rechtswissenschaft, hat. Grit Lehmann, Seminargruppe 86-01, versucht, auf interessante Rechtsfragen Antworten zu fin den. Aus aktuellem Anlaß be ginnt die Serie mit dein Thema WAHLEN. Was wollen wir mit den Wah len erreichen? Die gesellschaftliche Funktion der Wahlen in der DDR besteht in folgendem: Wahlen allgemein sind eine Form der Machtausübung der von der Arbeiterklasse und ihrer Partei geführten Werktätigen. Sie führen zur Bildung der staat lichen Machtorgane. Deshalb un terscheiden wir Wahlen zur ober sten Volksvertretung, der Volks kammer, und Wahlen zu den ört lichen Volksvertretungen, den Kommunalwahlen. Alle Volks vertretungen der DDR werden re gelmäßig in Abständen von fünf Jahren gewählt. Die Wahlen begründen die Mandate der Volksvertreter (Ab geordnete). Somit wird mit ih nen nicht über die Frage ent schieden, welche Klasse an der Macht ist, sondern welche per sönlichen Vertreter die Inter essen des Volkes wahrnehmen. Die Stellung der Abgeordneten ist vor allem dadurch geprägt, daß sie den Wählern verantwort lich und rechenschaftspflichtig sind. Dies nennt man imperati ves Mandat. Die demokratischen Wahlen sind ein wesentliches Element der Verwirklichung der Grundrechte und Grundpflichten der Bürger. Besonders das Recht auf Mitbestimmung, Mitgestal tung wird beispielsweise so von den Werktätigen realisiert. Dem zufolge sind die Wahlen ein Aus druck der sozialistischen Demo kratie und dienen deren Vertie fung. An der Vorbereitung und Durchführung wirkt die Mehr heit der Bürger mit vielgestalti gen Aktivitäten mit. Sicherlich sind die Wahlgrund sätze der freien, gleichen, direk ten, geheimen und allgemeinen Wahl bekannt. Was verbirgt sich aber hinter diesen Bezeichnun gen? Der Terminus „freie Wahl“ ist schnell erklärt. Es bedeutet für die sozialistische Gesellschaft, daß jeder wahlberechtigte Bür ger ohne irgendwelche Ein schränkungen an der Wahlbe- wegung teilnehmen und in freier Entscheidung wählen kann. Die Wahlen in der DDR' wer den als allgemeine Wahlen durchgeführt. Allgemeinheit der Wahl beinhaltet, daß jeder Bür ger der. DDR und laut neuem Ge setz auch ausländische Bürger (s. UZ 11. Seite 3). der das 18. Le bensjahr vollendet hat. unabhän gig von Geschlecht. Klassenzu gehörigkeit. sozialer Stellung. Bil dungsgrad oder Vermögenslage das Recht besitzt, zu wählen (ak tives Wahlrecht) oder In alle Volksvertretungen gewählt zu werden (passives Wahlrecht). . (wird fortgesetzt) W ohl an die 600 Mal hat Man fred Zscherneck seinen Namen unter Gerichtsprotokolle ge setzt, denn genauso viele Mal wirkte er als Schöffe mit, um bei Verhandlungen am Kreisgericht Leipzig-Mitte die Wahrheit heraus zufinden und gerechte Urteile zu fäl len. Seinen ersten „Fall“ erlebte der heute 63jährige Spezialist für Kran kenhausbau am Bereich Medizin vor 25 Jahren. 1964 war er als eh renamtlicher Richter gewählt wor den. und seitdem sorgte und sorgt er dafür, daß Recht bleibt, was Recht ist. Auch in diesem Jahr ge hört Manfred Zscherneck zu den 4654 Bürgern in unserem Bezirk, die von den Parteien und Massenorga nisationen als Kandidaten für die Schöffenwahlen vorgeschlagen und in' ihren Arbeitskollektiven bestä tigt wurden. Begonnen aber hat die Arbeit in der Rechtspflege für Manfred Zscherneck nicht erst 1964. Nein, das war schon 15 Jahre früher, als er noch als Tischler arbeitete und aktives Gewerkschaftsmitglied war. Er wirkte damals in der Gewerk schaft, setzte sich dort für die Lö sung strittiger Fragen ein, und das in der ihm eigenen Art: sachlich be trachtend, klug durchdenkend, ge recht urteilend und natürlich auch dann konsequent durchsetzend. Im Jahre 1963 geschah es dann — ein komplizierter Fall wurde in der Konfliktkommission verhandelt; an Wenn ich etwas mache, dann mache ich es richtig UZ stellt vor: M. Zscherneck, Spezialist für Krankenhausbau, seit 25 Jahren ehrenamtlich als der Verhandlung nahm der dama lige Direktor des Kreisgerichtes Leipzig-Mitte teil. . Er wurde auf Manfred Zscherneck aufmerk sam, nahm ihn nach der Verhand lung „beiseite“, führte ein längeres Gespräch und — Manfred Zscher neck erklärte sich bereit, künftig als ehrenamtlicher Richter mit Recht zu sprechen. Wie sieht ei- diese Arbeit heute, nach nunmehr fünf Wahlperioden? „Wenn ich etwas mache, dann ma che ich es auch richtig. Ich möchte nicht nur .dabeisitzen’, sondern in die Wahrheitsfindung eingreifen. Die Arbeit bereitet mir auch nach den vielen Jahren noch Befriedi gung. Besonders wichtig für mich ist es, immer Kontakt zu den Men schen zu haben, ihre Probleme zu kennen, ihnen in Rechtsfragen bei zustehen. Besonders freut es mich wenn ich erfahre, daß meine Rechtsauskünfte dazu beigetragen haben, Streitfragen zu lösen.“ Das sind sicherlich nicht wenige, Schöffe tätig wenn man in Rechnung stellt, wel ches Pensum an ehrenamtlicher Ar beit Manfred Zscherneck neben sei ner Tätigkeit als Schöffe noch er füllt. So ist er Mitglied des Schöf fenaktivs beim Kreisgericht Mitte, einem Gremium, in dem die akti- sten Schöffen und Leiter der Schöf fenkollektive der Einrichtungen ver einigt sind; seit 1976 arbeitet er als Jugendbeistand, betreut also straf fällig gewordene Jugendliche, hilft ihnen zurück auf den richtigen Weg — 39 Einsätze hat er in dieser Funk tion bereits absolviert. Und da ist natürlich die Arbeit an unserer Uni versität selbst. Es hieße die berühm ten Eulen nach Athen zu tragen, würde man herauskehren, daß Man fred Zscherneck in seinem Arbeits kollektiv und dem Bereich Medizin Rechtsauskünfte gibt. „Das ist doch selbstverständlich“, meint er, und die Kollegen, die um ihn herum ar beiten, bestätigen, daß er noch nie jemanden mit seinen Fragen wegge schickt hat. Wir können immer Hilfe von ihm erwarten, sagen sie voller Überzeugung. Manfred Zscherneck an seinem Arbeitsplatz am Bereich Medizin der KMU. Foto: GOZBAJAR RENENDORSCH Seit, Jahren ist Manfred Zscher neck, der übrigens auch die ersten Projektunterlagen für das Betten haus am Bereich Medizin mit er arbeitet hat, Mitglied der Rechts kommission beim Kreisvorstand der Gewerkschaft Wissenschaft, gestal tet die Rechtssprechstunden des Kreisvorstandes regelmäßig mit, ist natürlich auch bei Rechtsauskünf ten am Gericht mit ein gesetzt. Ja, und da sind eben die jährlichen Schöf- feneinsätze — seit zwei Wahlperi oden vorrangig beim Arbeitsgericht — in denen jeweils bis zu 30 Verfah ren mit zu bestreiten sind. Diese sind beileibe nicht immer einfach. Besonders ärgert es ihn, wenn z. B. Verantwortliche in Betrieben wegen mangelnder Rechtskenntnisse Ent scheidungen treffen, die dann vor Gericht behandelt werden müssen; oder auch die Haltung so mancher Werktätigen, die wohl genau ihre Rechte aber gar nicht ihre Pflichten kennen (wollen). Bleibt bei diesem Arbeitspensum — die ständige Weiterbildung in der Freizeit über Gesetze und alle Fra gen des Rechts eingeschlossen — überhaupt noch Zeit lür die Fami lie. für ein privates Hobby, wie z. B. die Modelleisenbahn? Manfred Zscherneck sieht das so: Erstens ist die ehrenamtliche Arbeit bei den Rechtspflegeorganen selbst sein Hobby, und zweitens ist alles andere eine Frage guter Organisation - und die ist bei ihm selbstverständ lich. Das Verständnis seiner Frau für seine Tätigkeit ist ihm dabei von Anfang an sicher. Und die Wünsche für die nächste Zeit? Natürlich Gesundheit, damit er die Arbeit auch weiterhin im Sinne unseres sozialistischen Rechts weiterführen kann, auch nach Er reichen des Rentenalters. Bleibt nur noch hinzuzufügen, daß Manfred Zscherneck Träger der Ehrennadel ..Für Verdienste in der sozialisti schen Rechtspflege“ in Silber und Bronze ist. Wir wünschen ihm auch weiter hin viel Erfolg in seiner verantwor tungsvollen Arbeit. GUDRUN SCHAUFUSS
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)