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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1989
- Erscheinungsdatum
- 1989
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198900008
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19890000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19890000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
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-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 1989
-
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- Ausgabe Nr. 4, 27. Januar 1
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- Ausgabe Nr. 8, 24. Februar 1
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- Ausgabe Nr. 10, 10. März 1
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- Ausgabe Nr. 41, 10. November 1
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- Ausgabe Nr. 43, 24. November 1
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Band 1989
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Vom 25. Februar bis zum 20. Mai findet im Krochhochhaus eine Aus stellung mit Exponaten aus der Me dizinhistorischen Sammlung des Karl-Sudhoff-Institutes un ter dem Titel „Instrumenta Me- dicinae" statt. Erstmals seit der Gründung des Institutes im Früh jahr 1906 werden die Exponate in einer in sich geschlossenen Exposi tion gezeigt. Diese Ausstellung wird durch eine Sonderausstellung zur Ge schichte der Brille komplettiert, wel che der Leipziger Augenoptikermei ster Gläß mit seinen Exponaten zu sammengestellt hat. Dem Besucher soll durch diese me dizinhistorische Ausstellung die ge genständliche Seite der Geschichte der Medizin anhand ausgewählter Exponate dargestellt werden. Er soll einen Überblick über die gegenwär tige Struktur der Medizinhisto rischen Sammlung des Karl- Sudhoff-Institutes gewinnen, zur Be schäftigung mit der Geschichte der Medizin angeregt und damit auch für die Bewahrung und Pflege mu sealer Objekte der Geschichte der Medizin interessiert werden. In den Vitrinen der Ausstellung sind historische Utensilien der Medizin zu sehen. Fotos: ZFF (Engel) Ausgehend von der obengenann ten Zielstellung wurde die Ausstel lung so gegliedert, daß die wichtig sten Bestandsgruppen der Samm lung für den Besucher erkennbar sind. Selbstverständlich waren Art und Umfang der Exponate von den vorhandenen räumlichen Möglich keiten des Ausstellungszentrums und dessen Vitrinenbestand abhän- gig. Wo die Bedingungen es zuließen, wurde versucht, durch die Auswahl der Instrumente die wissenschaft lich-technische Entwicklung zu de monstrieren. Soweit erforderlich für das Verständnis, mußte die Funk tion eines Gerätes bzw. Instrumen tes durch zusätzliches Bildmaterial illustriert werden. Da das Karl- Sudhoff-Institut nur komplizierte Geräte aus der Geschichte, der Augenheilkunde besitzt, aber kaum Brillen, erschien es zweckmäßiger, die in sich geschlossene Bril lensammlung des Augenoptikermei sters Gläß in Form einer Sonder ausstellung zu nutzen. Bestände wurden nach und nach vergrößert Im Prozeß der Konstituierung des damaligen Institutes für Geschichte der Medizin an der Universität Leip zig, zwischen Dezember 1904 und April 1906, wurde auch der Grund stein für die Medizinhistorische Sammlung des heutigen Karl- Sudhoff-Institutes für Geschichte der Medizin und der. Naturwissen schaften an der Karl-Marx-niversi- tät gelegt. Im Laufe der Jahrzehnte konnten die Bestände durch Schenkungen, Übernahmen und manchmal An käufe nach und nach vergrößert werden, erlitten jedoch durch Kriegsereignisse Schaden (Auslage rung, Diebstahl, Beschädigungen). Bedingt durch das Fehlen von Ausstellungsräumen im Institut nutzte man zahlreiche nationale und internationale Ausstellungen zwischen 1906 und 1930, um aus gewählte museale Objekte zu prä sentieren. Im Zusammenhang mit der Realisierung des Maßnahme- planes des Rektors: „Zur Entwick lung der musealen Einrichtungen und Sammlungen an der Karl- Marx-Universität bis zum Jahr 1990“, vom April 1978, wurden die Sammlungsbestände neu gegliedert, entsprechend den Möglichkeiten ge sichert und zunehmend genutzt. Als Aderlaß und Schröpfen noch Heilungsmethoden waren „Instrumenta Medicinae" widerspiegelt gegenständliche Seite der Geschichte der Heilkunde anhand ausgewählter medizinischer Geräte und Dokumente Gegenwärtig umfaßt die Samm lung vor allem folgende Bestands gruppen: — gegenständliche museale Objekte — Instrumentekataloge (alte Fir menkataloge) — Schriftgut, das museal nutzbar ist — Medaillen und Plaketten sowie Siegelabdrücke früherer medizini scher Fakultäten verschiedener Uni versitäten Europas — Porträts (Originalgrafik). Zur Bestandsgruppe der gegen ständlichen musealen Objekte gehö ren vor allem ärztliche Instrumente und Geräte, sowohl Einzelstücke als auch Instrumentensätze. Viele da von stammen aus dem 19. und dem ersten Viertel des 20. Jahrhunderts, manche werden in das 16., 17. und 18. Jahrhundert datiert. Dazu zäh len u. a. einzelne chirurgische In strumente, . Amputationsbestecke, Trepanationsbestecke, Geräte zum Aderlaß und zum Schröpfen, gy näkologische und geburtshilfliche Instrumente, Instrumentarium aus der Geschichte der Zahnmedizin, elektrische Geräte zur Selbstbehand lung sowie museale Objekte aus der Geschichte der Labordiagnostik. Die Instrumentensammlung wird durch wertvolle Nachbildungen antiker ärztlicher Instrumente aus der rö mischen Kaiserzeit vervollständigt. Historische Sammlung seit etwa 1900 1980 wurde begonnen, die Be standsgruppe „ Instrumentenkata loge“ der medizinhistorischen Sammlung aufzubauen. Sie umfaßt in der Ausstellung: Kataloge von Herstellerfirmen medizinischer Ge räte und Instrumente, Krankenhaus- einfichtungen und Einrichtungen medizinischer Labors sowie Ausstat tungen fachbezogener Lehr- und Un- terrichtsräume an Hochschulen und Universitäten, seit etwa 1900. An museal nutzbarem Schriftgut sind auf der Ausstellung zu sehen:. — Dokumente zur Geschichte medi zinisch-wissenschaftlicher Gesell schaften, wie z. B. Mitgliedsurkun den, Einladungen, amtlich be glaubigte Eintragungen von med.- wiss. Gesellschaften bei Amtsgerich ten, Tagungsprogramme, von größe ren Kongressen u. ä. Veranstaltungen zur Ausstellung Sonnabend, 1. VApril, 10.30 Uhr: Öffentliche Führung Donnerstag, 6. ABril, 17 Uhr: Vor trag: „Der Medizinhistoriker und Sammler Karl Sudhoff und seine Be ziehungen zum Verlagswesen der Buchstadt Leipzig, Referent: Doz. Dr. sc. med. Ingrid Kästner, Karl- Sudhoff-Institut Donnerstag, 13. April, 16 Uhr: The matische Führung: „Ärztliche Instru mente in der Geschichte der Medi zin" mit Dr. Klaus Gilardon, Karl- Sudhoff-Institut Donnerstag, 20. April 17 Uhr: Vortrag zu: „Vom Lesestein Zur Vollsicht brille - Zur Geschichte der Brille", Referent: Herbert Gläß, Augenop tikermeister Donnerstag, 11. Mai, 17 Uhr: Vor trag: „Karl Sudhoff und die medizin historischen Quellen — Ein Beitrag zu seiner Sammel- und Ausstellungs tätigkeit" von Dr. Klaus Gilardon — Dokumente zur Geschichte der Medizinischen Fakultät der Uni versität Leipzig . bzw. der Karl- Marx-Universität Leipzig, zur Ge schichte des heutigen Bereiches Me dizin, wie z. B. Studienpläne, Stu dien- und Collegbücher, alte Pro- motions- und Habilitationsordnun gen und Prüfungsordnungen — Dokumente zur medizinischen Be treuung und zur Geschichte der Hy giene, wie z. B.: alte Ordnungen über das Verhalten bei Cholera, und Impfscheine. Sammlung vereint über 1100 grafische Werke Innerhalb des nicht sehr umfang reichen Medaillen- und Plaketten bestandes der Medizinhistorischen Sammlung des Karl-Sudhoff- Institutes nehmen diejenigen einen geachteten Platz ein, die zu Ehren von verdienstvollen Mitgliedern des Lehrkörpers der damaligen Medizi nischen Fakultät an der Universität Leipzig in der ersten Hälfte unseres Jahrhunderts geprägt worden sind. Die bekannteste Medaille unter den obengenannten ist zweifellos die Sudhoff-Medaille. Die Porträtsamm lung umfaßt Abbildungen namhaf ter Ärzte, auf medizinischem Gebiet tätiger Naturwissenschaftler und an derer Persönlichkeiten, die für die Medizingeschichte von Interesse sind. Gegenwärtig vereint die Sammlung über 1100 grafische Ar beiten (Kupferstiche, Lithogra phien, Radierungen). Für diese Ausstellung wurden Bildnisse von Inhabern der Lehr stühle der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig ausgewählt. Dr. KLAUS GILARDON Kulturelles kurz Neues in der Galerie im Uni-Hochhaus Fotografien von Henry Szafran- ski sind derzeit in der Galerie im Uni-Hochhaus zu sehen. Henry Szafranski: „Fotografieren er möglicht mir eine Äußerung, die mit Worten schwer nachvollzieh bar ist. Erklärbar ist nur das Pro gramm. Ich möchte mit meinen Fotos den Menschen zur Kom munikation oder Konfrontation mit der ihn umgebenden Umwelt anregen und versuche auf eine möglichst reine, ursprüngliche Darstellungsform des Mediums zu besinnen, die spezifischen Möglichkeiten zu begreifen und sich ihrer zu bedienen.“ Die Ausstellung ist noch bis zum 29. April zu sehen. Am 6. April 20 Uhr findet unter der Lei tung von Helfried Strauß ein Ga leriegespräch statt (Eingang Panorama-Cafe). Die Kleine Galerie im Karl- Ludwig-Institut bietet noch bis zum 7. April Werke von Eber hard Klauß. Dr. Hans-Georg Sehrt leitet dazu am 28. März, 18 Uhr ein Galeriegespräch. Leipziger Theater Mitte März wurde in der NEUEN SZENE Peter Broeschs Santerre uraufgeführt. Der Autor nennt sein Stück eine Legende aus der Französischen Revolu tion. Unter der Regie von Karl Georg Kayser spielen im vom Axel Pfefferkorn gestalteten Bühnenraum unter anderem Frank Sieckei, Wolfgang Jakob, Olaf Burmeister, Katrin Saß Und Fred-Arthur Geppert. Premiere am Opernhaus hat am kommenden Sonnabend Ver dis Oper in drei Akten „Ein Mas kenball“! Regie führt Uwe Wand. Mit dem Theatersonderzug nach Berlin Wie bereits in UZ 09/89 gemel det, besteht am Sonnabend, dem' 22. April wieder die Möglichkeit, mit dem Theatersonderzug zu zwei Vorstellungen ans Deutsche Theater nach Berlin zu fahren. Gezeigt wird im Großen Haus Ernst Barlachs „Die echten Sede- munds“ und in den Kammerspie len: „Der .fremde Freund“ von Christoph Hein. Beginn- ist je weils 14.30 Uhr. • Kartenbestel lungen (schriftlich) nimmt noch die HA Kultur, Ernst-Schneller- Str. 6, Leipzig, 7010 entgegen. Der Kartenvorverkauf ist dann am Mittwoch, dem 12. April, in der Zeit von 10 bis 12 Uhr und von 15 bis 17 Uhr sowie am Dienstag, dem 18. April, von 14 bis 16 Uhr. Teilnehmerkosten: Fahrkarte (incl. D-Zug-Zu schlag) 23,60 Mark, ermäßigt 16.60 Mark; Theaterkarten von 2 bis 12 Mark. Eine bewegende Lesung Markus Wolf las aus seinem Erstlingswerk „Troika" Schlangen vor der Alten Börse. Der Saal vollbesetzt. Viele stehen. Markus Wolf las aus seinem Erst lingswerk „Die Troika“, Anfang März zeitgleich erschienen im Auf bau-Verlag und im Claasen-Verlag (BRD). Begonnen hatte alles mit der schwarzen Mappe, in der der Bru der Konrad Wolf über Jahre „hei- ßen“ Stoff auf bewahrte, Stoff für seine letzte Filmidee; die ungewöhn liche Kinder- und Jugendfreund schaft. im Moskau der 30er Jahre und die. konfliktreichen Widerbe gegnungen zehn und vierzig Jahre später. Um die Mappe mit Notizen, Fotos und Tonkassetten drehten sich die letzten Gespräche der Brü der im Krankenhaus, sie ließ dem Bruder keine Ruhe mehr .:. Nach ihrer Flucht aus dem hei matlichen Stuttgart treffen die Wolfs im April 1934 in Moskau ein und werden bekannt mit den Fi schers, er liberaler amerikanischer Journalist, der seit 1922 mit wachsender Sympathie über Sowjet rußland berichtet und mit den Wlochs, einer kommunistischen Ar beiterfamilie aus Berlin. Die Kinder schließen Freundschaft, teilen ju gendliche Begeisterung für die Revo lution, den Kampf der Republikaner in Spanien, glühen für ihre Ideale, nur gestreift von den Re pressalien unter Stalin. In angereg ter künstlerisch-intellektueller At mosphäre heranwachsend, lernen die Jungen in Peredelkino Konstan tin Fedin, Boris Pasternak, Alfred Kurella und viele andere kennen. Als Wlochs Vater Repressalien zum Opfer fällt, reist die Familie nach Hitlerdeutschland. Die Fischers kehren enttäuscht nach Amerika zu rück. 1946 trifft sich die Troika wieder: ein- US-Captain, ein Leutnant der Roten Armee, ein geschlagener Wehrmachtssoldat. Der Geist des be ginnenden Kalten Krieges trübt die Wiedersehensfreude. In einem Hippi-Lokal in New York prallen 1975 die verschiedenen Lebensgeschichten der 50jährigen bei ihrem erneuten Wiedersehen kompromißloser aufeinander. Der Westberliner Bauunternehmer will im Suff endlich die Atombombe auf Vietnam. George, aus seinem So- wjetologen-Dasein ausgebrochen, hängt leidenschaftlich alternativen Konzepten an. Konrad verficht sein Credo als Filmregisseur. - Die Bot schaft: Wir müssen reden, über Ta bus .inweg. Eine bewegende Lesung. Ständig fühlbar die innere. Betroffenheit vom Erlebten. Wohltuend der knappe Erzählstil. Ein Debütant, von dem man sich mehr Gedrucktes wünschte. Schade, daß keine Gele genheit war, danach und nach ande rem zu fragen. HEIDI MÜHLENBERG. - Sektion Journalistik - Irland Irrland Purpurstaub Sean O'Caseys „Abwegige Komödie" im Schauspielhaus Irische Dramatiker sind hier- missen möchten: Telefon, Elek zulande mächtig im Kommen: trizität, ein Badezimmer usw. Brendan Behan, Brian Friel, Es muß wohl an der Umge- Sean O’Casey, nicht zuletzt auch bungssituation liegen, daß auf Samuel Beckett. Der Shake- der Leipziger Bühne jenes speare- und O’Casey-Übersetzer Schloß im Zustande seines Ver- Maik Hamburger bemerkte mal fallens derartig übertrieben ge- in einem Gespräch, es gäbe da ge- zeigt wird, falls im Bühnenbild wisse Parallelen zwischen den Jochen Schubes überhaupt etwas Problemen auf der sogenannten anderes als eine Bauernkate im grünen Insel und den Dingen Ambiente eines immergrünen hi^r, die für ein Theater immer irischen Frühlings zu erkennen einen interessanten Kontext setz- ist. ten. Natürlich ist dabei nie von Wer die Natur nicht hat, schei- einer plumpen Gleichsetzung die tert an ihr, und so spült der im Rede, zumal die eigentümliche, irischen Regen anschwellende mit der deutschen Theaterträd.i- Fluß am Ende des dritten Aktes tion äußerst schwer zu bewäl- das kaputt' renovierte Schloß mit tigende Mischung aus Naturalis- seinen Besitzern in den endgül- men und Phantastik, Poesie, Mu- tigen Purpurstaub,' während die sik und Komik dies für O’Casey Handwerker mit den Mädchen ohnehin verbietet. in ihre auf Hügeln stehenden Häuser flüchten. Bei Horst Smiszeks „Pur- Für Schauspieler hat O’Casey purstaub“-Inszenierung blieb — obwohl' er kaum direkt mit das phantastische Element, „die einer Bühne, gearbeitet hat - Überzeugend in der Rolle des Cyril Poges: Klaus Pönitz. Foto: HELGA WALLMULLER Erscheinung mit tiefer Stimme“, auf die der Dichter großen Wert gelegt haben soll, gleich ganz weg. Eine solche Ratlosigkeit und Unentschlossenheit muß bei der Probenarbeit vorgeherrscht haben, als es um die Frage ging, wie oder ob man denn nun „feu rige Hinner“, eine blöde Kuh oder die am Ende alles ver schlingende Sintflut auf die Bühne bringt. Dabei ist das Stück wärmstens zu empfehlen. Zwei englische und ‘gutsi tuierte Herren fortgeschrittenen Alters, ihnen zur Seite zwei ein nehmende irische Bräute, erwer ben einen ziemlich ramponierten Landsitz genau dort, wo die Na tur noch am natürlichsten ist: in Irland. Man will sich erholen von der Hektik großstädtischer Spekulationen und so mühseliger wie geistloser Bildungsbeflissen heit, ' die immerhin dazu führte, daß das, was angeblich für die Natur noch eine Heimat ist, bis her als minderwertig verachtet wurde. Das alte Tudor-Schloß, bei O’Casey Symbol für einstige und neokoloniale Unterdrückung Irlands durch die Engländer, soll von gerissenen irischen Hand werkern eben in jenen Standard versetzt werden, den Großstäd ter auch auf dem Lande nicht eine Menge übrig gehabt: Rollen, deren Lebendigkeit nachgesagt wird, es wären Figuren aus der nächsten Eckkneipe. Die (gar nicht so) abwegige Komödie „Purple Dust“ hält allerhand be reit, was Schauspieler herausho len und hineinlegen können. Al len voran Klaus Pönitz, dessen (wie immer) psychologisch mo tivierte Darstellung des versnob ten Börsenmaklers Cyril Poges sich deutlich und somit auch un günstig abhebt von der Karika tur Basil . Stokes durch Werner Hahn, Barbara Trommer und Claudia Wenzel geben die iri schen Mädchen als gewiefte Maids, die den Handwerkern (Jo chen Noch, Siegfried Pappel bäum, Eberhard Strauß) um den Maurerpolier. John O’Killigain (Hilmar Eichhorn) mit Berech nung die Köpfe verdrehen. Genaue Arbeit erfolgte auch mit der.: Pfarrer Helmut Fiedlers und dem schrullig-komischen Postmeister Jan-Franz Krügers. Es ist ein Sean O’Casey, aber kein großer O’Casey, woran nicht allein die recht mißlunge nen Gesangsnummern und ei nige Temposchwierigkeiten schuld sind. THOMAS IRMER BUCHTIPS Verlag Tribüne Berlin Zeno Zimmerling Das Jahr 1 Einblicke in das erste Jahr der DDR Etwa 192 Seiten, mit etwa 170 Fo tos, Pappband, etwa 19,50 Mark Dieses Buch wird aus Anlaß des 40. Jahrestages der Grün dung der DDR herausgegeben. In dreißig Kapitel gegliedert, wer den in Wort und Bild (den Tex ten sind zahlreiche zeitgenössi sche Fotos beigefügt) vielfältige Einblicke in die gesellschaftliche Entwicklung im ersten Jahr des Bestehens unserer Republik ver mittelt. Vpr allem den Arbeitsta ten der Werktätigen und ihren damaligen Lebensbedingungen gilt große Aufmerksamkeit. Auf schlußreich und interessant sind die panoramaartig zusammen gestellten Beiträge; sie umfassen die wichtigsten Komplexe, bei spielsweise Staat und Wirtschaft, Kultur und Bildung, Soziales, Freizeit und Erholung sowie Au ßenpolitik. Dieser Band ist nicht nur eine Würdigung der sei nerzeitigen Begebenheiten; mit ihm werden historische Kennt nisse vermittelt und Geschichts bewußtsein gefördert. ★ Verlag für die Frau Mary Wallstonecraft Eine Verteidigung der Rechte der Frau Herausgegeben von Joachim Mül ler und Edith Schotte Erscheint anläßlich des 200. Jah restages der Französischen Revo lution 320 Seiten und 32 Tafeln mit 42 historischen Abbildungen, Papp band cellophaniert, 16,80 Mark Die Schrift der 32jährigen Eng länderin entstand 1791 unmittel bar unter dem Einfluß der Fran zösischen Revolution und zählt zu den herausragenden Doku menten in der Geschichte der Frauenemanzipation. Die erste Schrift einer Frau in der Ge schichte zu dieser Thematik über haupt ist ein leidenschaftliches Plädoyer für die Gleichberech tigung der Frau. Es ist zugleich eine Auseinandersetzung mit den Forderungen nach gleichen Men schenrechten für die Frau entge genstehenden Auffassungen eng lischer und französischer Den ker. Im Stil der Zeit geschrieben, ist, es nach der kenntnisreichen Übersetzung gut lesbar und für einen breiteren Leserkreis von Interesse.
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