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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1989
- Erscheinungsdatum
- 1989
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198900008
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19890000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19890000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 1989
-
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Band 1989
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Satzung des Studentinnenrates der KMU Leipzig Aufgrund immer noch nicht in ge nügendem Maße vorhandener Druckkapazitäten veröffentlichen wir an dieser Stelle — ausnahms weise — das vollständige Statut des Studentinnenrates (die für uns noch etwas ungewohnte Schreibweise ist beabsichtigt). Wir hoffen, daß wir damit noch vorhandene Unklarhei ten — Was will und kann der Stu dentinnenrat? — beseitigen helfen. DIE REDAKTION Präambel Der Studentinnenrat der KMU ist als kollektiv arbeitendes Organ In teressenvertreter der sozialen Gruppe Studentinnen. Studentinnen im Sinne dieser Sat zung sind: Direktstudentinnen, For schungsstudentinnen, Aspirantin nen. Der Studentinnenrat versteht sich als notwendige demokratische Er gänzung im Prozeß der Entschei dungsfindung durch die zuständigen staatlichen Organe. In dieser Funk tion initiiert und beeinflußt er Ent scheidungen, die diese Organe tref fen und die soziale und/oder politi sche Auswirkungen auf die Stu dentinnen haben. Dabei stellt er sich die Verbesserung der Lebens- und Studienbedingungen und somit auch die Erhöhung der Effektivität der wissenschaftlichen Arbeit der Studentinnen als Aufgabe. Seine in dieser Satzung festgeschriebenen Wahl- und Organisationsprinzipien ermöglichen, daß er seinem An spruch als demokratisch legiti mierte Interessenvertretung gerecht wird. Als Interessenvertretung der Stu dentinnen arbeitet der Studentin nenrat unabhängig von jeder poli tischen Partei und gesellschaftli-, chen Organisation. Er vertritt die Studentinnen unabhängig von ihren politischen und weltanschaulichen Haltungen sowie ihrer nationalen Zugehörigkeit. Das Primat der sozialen Inter essenvertretung schließt politische Interessenvertretung nicht aus. Poli tische Aufgaben hat der Studentin nenrat genau dann, wenn die an ihn herangetragenen Probleme politi scher Natur sind. Zu anstehenden politischen Fragen nimmt er im In teresse der Studentinnen Stellung. Antifaschismus, Antirassismus, Anti militarismus und Antistalinismus sind die grundlegenden Prinzipien seiner Tätigkeit. Der Studentinnenrat sucht die Zu sammenarbeit mit demokratisch le gitimierten Organisationen, Par teien und anderen Partnern, soweit das im Interesse der Studentinnen geboten ist und diese Zusammenar beit den Prinzipien der Satzung nicht widerspricht. A. Struktur und Verfahrensfragen I. Struktur und Arbeitsweise des Studentinnenrates Zur Struktur des Studentinnenra tes gehören a) die Versammlung der Sektionssprecher (im folgenden STuRa), b) die innerhalb dieser Ver sammlung gebildete Koordinierungs gruppe sowie c) die dem StuRa ne bengeordneten Arbeitsgruppen. a) Jede Sektion wählt-zwei Ver treter in den StuRa. Gehören'einer Sektion mehr als 500 Studentinnen an, so kann sie eine(n) dritte(n), mehr als 1000 Studentinnen, eine(n) vierte(n) Sprecherin wählen usf. Die Wahl erfolgt nach einem von den Studentinnen der jeweiligen Sektion festgelegten Modus. Die Sprecherinnen können ständig ab gewählt und durch eine(n) neue(n) Sprecherin ersetzt werden. Der StuRa tagt planmäßig aller 14 Tage in öffentlichen Sitzungen. Diese können als geschlossene Ar beitsberatungen durchgeführt wer den, wenn 2/3 der Sektionssprecher das durch Beschluß fordern. Die Durchführung der Zusammenkunft als .geschlossene Arbeitsberatung wird auf der jeweils vorangegange nen Arbeitsberatung oder Sitzung bzw. unmittelbar vor der Sitzung be schlossen. Es gibt die Möglichkeit, außerplan mäßige Arbeitsberatungen durch zuführen. Für ihre Einberufung gibt es 2 Varianten: 1. Mindestens 100 Studentinnen der KMU fordern dies per Unter schriftensammlung; solcherart er wirkte Arbeitsberatungen finden als öffentliche Sitzungen statt. 2. Die einfache Mehrheit der StuRa-Mitgliederlnnen fördert dies; die Entscheidung über die Öffent lichkeit derart erwirkter Arbeitsbe ratungen wird unmittelbar vor die sen getroffen. 100 Unterschriften von Studentin nen der KMU können die Behand lung eines bestimmten Themas auf einer außerplanmäßigen oder auf der nächsten planmäßigen Arbeits- beratüng ' erwirken.' Mindestens für die Dauer der Behandlung des sich daraus ergebenden Tagesordnungs punktes findet die Arbeitsberatung als öffentliche Sitzung statt. Die Beschlußfähigkeit des StuRa ist gegeben, wenn über die Hälfte der Sektionssprecherinnen oder 2/3 der im StuRa vertretenen Sektionen anwesend sind. Beschlüsse, mit denen der StuRa nach außen wirkt, sind mit 2/3- Mehrheit zu fassen. Beschlüsse, die interne Angelegenheiten des StuRa betreffen, bedürfen einer einfachen Mehrheit. Intern sind Beschlüsse im mer dann, wenn sie sich auf die Ver fahrensweise des Rates in den Ar- beitsberatungen/Sitzungen beziehen. b) Die Koordinierungsgruppe hat lediglich die Aufgabe, die Arbeit des Studentinnenrates zu organisie ren. Sie hat jedoch keine inhaltliche Richtlinienkompetenz. Die Koordinierungsgruppe besteht aus 2 Sprecherinnen (möglichst je 1 Vertreter aus den Bereichen Na- turwissenschaften/Mathematik und der Gesellschaftswissenschaften), die das Informationsbüro leiten (vergl. Teil B) und 3 Koordinatoren für folgende Sachgebiete: — Wissenschaft und Studienfragen — Soziales — Finanzen. Die Koordinierungsgruppe ver tritt den Studentinnenrat eigenver antwortlich nach außen und ist ihm darüber rechenschaftspflichtig. , c) Jede Studentin hat das Recht, Arbeitsgruppen zu bilden. Minde stens 3 Studentinnen können beim Studenlnnenrat die Anerkennung als Arbeitsgruppe beantragen. Diese Anerkennung hat zu erfolgen, wenn die Ziele und Aufgaben der Arbeits gruppe den in der Satzung veran kerten Prinzipien nicht widerspre chen. Der Studentinnenrat hat gegen über den Arbeitsgruppen keine ad ministrativen Befugnisse. Jede Ar beitsgruppe benennt eine(n) Spre cherin. Diesem kann auf Wunsch der Arbeitsgruppe die Möglichkeit gegeben werden, im Studentinnen rat aufzutreten. Die Arbeitsgruppen haben das Recht, Beschlußvorlagen im Studentinnenrat zur Entschei dung zu unterbreiten. Einem Ar- beitsgrupensprecherln kann durch Beschluß des Studentinnenrates die Vollmacht erteilt werden, im Na men des Studentinnenrates nach außen hin tätig zu werden. II. Urabstimmung Die Urabstimmung ist die höchste Entscheidungsinstanz. An ihr kann jeder Studentin der KMU teilneh men. Sie kann jeden Studentinnen ratsbeschluß außer Kraft setzen oder eigene Beschlüsse fassen. Eine Urabstimmung wird durchgeführt wenn: — sich eine Grupe von 500 Stu dentinnen per Unterschrift für die Urabstimmung erklärt. Zur Gewährleistung der korrek ten Durchführung jeder Unter schriftensammlung wird mit Vor drucken gearbeitet, die beim StuRa erhältlich sind. Diese 500 Unter schriften müssen innerhalb von 2 Wochen gesammelt werden. Die Ur abstimmung muß bis spätestens 21 Kalendertage nach Beantragung durchgeführt worden sein. Als Be antragung gilt die Vorlage der 500 Unterschriften beim StuRa. — die Kompetenz des Rates überschritten wird. Dieser Fall tritt ein, wenn das ge- meinsame Handeln aller Studentin nen der KMU notwendig wird, um artikulierte Interessen durchzuset zen. Beschlüsse, die durch die Urab stimmung herbeigeführt werden sol len, erfordern die einfache Mehr heit. ' Die Auszählung erfolgt öffentlich durch den StuRa. Das Ergebnis muß innerhalb einer Woche bekanntge geben werden. B. Öffentlichkeit Beschlüsse des StuRa müssen ver öffentlicht werden. Die Veröffent lichung erfolgt an jeder Sektion durch die jeweiligen Sektions sprecherinnen; eine Kopie geht an den Rektor. Alle Arbeitsberatungen/Sitzungen werden protokolliert. Die Protokolle sind jedem (r) Studentin einsehbar. Das der Koordinatiönsgruppe un terstellte Informationsbüro hat die eingegangenen Informationen zu sichten, zu vervielfältigen und wei terzuleiten. Die Adressaten ergeben sich aus der Spezifik der Informa tion. Eine Kopie jeder eingegange nen Information verbleibt im In formationsbüro und wird archiviert. C. Finanzen Die Finanzierung umfaßt alle For men des Erwerbs und der Vertei lung finanzieller Mittel durch den StuRa. Entscheidungen zu den Fi nanzfragen können nur vom StuRa durch Beschluß oder von der Ur abstimmung getroffen werden. ä) Quellen der Finanzierung kön nen sein: — Zuschüsse aus dem Staatshaus halt — Spenden — Gewinne aus eigener wirtschaft licher Tätigkeit (kulturelle Veran staltungen, Verkaufsbasare etc.) b) Grundprinzipien der Finanzie rung 1. Erwerb finanzieller Mittel — Alle Entscheidungen über die Annahme finanzieller Mittel haben unter strikter Wahrung der Un abhängigkeit des StuRa zu erfolgen. — Spenden und Gewinne als Form des Erwerbs finanzieller Mittel müs sen unter Einhaltung der gesetzli chen Bestimmungen erfolgen. — Spenden dürfen nur von sol chen Organisationen angenommen werden, deren Tätigkeit und Ziele den in der Präambel genannten Grundprinzipien entsprechen. 2. Verteilung finanzieller Mittel — Die Ausgabe finanzieller Mittel erfolgt grundsätzlich nur, wenn dar über ein Ratsbeschluß vorliegt. — Die Bestimmungen für die An nahme von Spenden gelten auch für die Verteilung finanzieller Mittel durch den StuRa. c) Verantwortlichkeit — Die Verantwortlichkeit liegt beim StuRa. Der Koordinator für Fi nanzen ist dem StuRa gegenüber verantwortlich. — Der Koordinatorin für Finan zen ist dem StuRa persönlich re chenschaftspflichtig. Einmal im Mo nat legt er öffentlich Rechenschaft über Situationen und Verwendung der Finanzen ab. — Die Brisanz der Finanzfrage er fordert ein kollektiv beratendes Or gan in der Gestalt eines Finanzaus schusses im StuRa. Seine Aufgabe ist: 1. die Erarbeitung eines jährli chen Haushaltplanes, der eine Auf ¬ schlüsselung der Ressorts enthält, 2. die Kontrolle der Tätigkeit des Koordinators für Finanzen — Kontrolle der Finanztätigkeit des Finanzausschusses erfolgt durch den StuRa. — Der Finanzausschuß des StuRa hat ein operatives Entscheidungs recht in Finanzfragen. Es umfaßt: — Entscheidungen über Reisegelder, die den in einer Handkasse enthaltenen Beitrag nicht überschreiten. — Entscheidungen, die die An nahme von Spenden betreffen. Das operative Entscheidungsrecht des Finanzausschusses besteht nur dann, wenn: — ein Beschluß des StuRa objekk- tiv nicht rechtzeitig herbeigeführt werden kann und — die Entscheidung des Finanzaus schusses den Grundprinzipien der Finanzierung und Verteilung nicht widerspricht. Einzelheiten regelt die Finanzord nung des StuRas. — Entsprechend dem Inhalt des Beschlusses des StuRas ist grund sätzlich nur der Koordinator/In für Finanzen auf Konten des StuRas zugriffsberechtigt. D. Revision der Satzung 1. Die Satzung wird durch Urab stimmung in Kraft gesetzt. 2. Die Satzung kann jederzeit durch Urabstimmung geändert oder aufgehoben Werden. 3. Wird im Ergebnis der Urabstim mung die Aufhebung der Satzung beschlossen, (Totalrevision), ist der StuRa verpflichtet, eine neue Sat zung zu erarbeiten und zur Diskus sion zu stellen. Beschluß Auf Grund der sich abzeichnen den Verlagerung der Entscheidungs kompetenz von der Universität — auf die Sektionsebene in den wich tigen Teilfragen empfehlen wir den Studenten der einzelnen Sektionen, unabhängige Studentenräte zu bil den, denen z. B. auf Ebene der Semi nargruppen — gewählte Sprecher so wie die gewählten Sektionsstu dentensprecher angehören. Durch diese Sektionsräte wäre 1. ein Interessenvertretungsorgan der Studenten gegenüber der Sektions leitung vorhanden und 2. ein direk ter Arbeitskontakt zum Studentin nenrat der Universität gesichert. An folgenden Sektionen haben sich bereits derartige unabhängige Studentenräte gebildet: Geschichte, ANW, Germanistik/Lit.wi., Biowis senschaften, Philosophie, TV, Theo logie, Mathematik, Medizin, Psycho logie. Leipzig, 28. 11. 89 An alle Jugendlichen unserer Universität JHNE FILTER Studenfenctenq Wi(e)der Sport „Basisdemo PS: Dieses Land ist unser Land. Richtig. Unser aller Land. Wir bestimmen, welchen Weg es nimmt. Richtig. Wir alle. Wir sind das Volk. Richtig. Wir alle! die sich noch als FDJler fühlen, und an alle die, die an politischen Organisationen der Jugend unserer Universität interessiert sind: Wir werden am 10. Januar 1990 letztmalig alle Mitglieder der FDJ- Kreisorganisation zusammenrufen. Darüber hinaus sind alle studen tischen Jugendverbände eingeladen, die sich an der KMU gebildet ha ben. Wir treffen uns 18 Uhr vor dem Hörsaal 19 im Hörsaalgebäude. Worum geht es? 1. Wir lösen die FD J-Kreisorgani sation an der KMU auf, da die tat sächliche Mitgliederzahl nicht mehr den Status eines Kreises rechtfer tigt. 2. Wir legen die Finanztätigkeit ren wollen. Wir haben noch nichts verändert. Überhaupt nichts und wollen es auch künf tig nicht. . Wir würden immer wieder ver suchen, ehrlicher Arbeit aus dem Weg zu gehen. Richtig. Studen ten studieren ja erwiesenerma ßen, um sich nur abzudrücken. Nicht alle Studenten aber zu mindest alle Roten. Das Volk wurde von der Stasi eingeschüch tert. Richtig. Und wir haben alle feste mitgemacht. Ja, und jetzt sind wir alle NASI-Mitarbeiter. Das ist klar Scham- und reuevoll sollten wir über die Schandtaten unse rer Potentaten nachdenken. Rich tig. Aber es fällt uns sehr schwer, so langsam bedauern wir es dennoch, daß diese Schandtaten vor allem durch die Studenten, selbstverständlich nur die Roten Studenten, mög lich waren. Obwohl ich Angst haben muß, daß mir nun die Haare ausgeris sen werden, ich eine Fahne in den Arsch gesteckt bekomme oder wie bei Adolf vergast werde, wie es uns auf der letzten Demo angedroht wurde, unter schreibe ich sogar mit meinem Namen. (Im Unterschied zu ande ren ...) ULI BRIESE, Roter Student (noch auf der Erde) der FD J-Kreisorganisation des Jah res 1989 offen. 3. Wir stellen die Konzepte der Ju gendverbände an der KMU vor, die sich aus der Basis der FDJ-Mitglie- der gebildet haben. Bisher haben gemeldet: Freier Studentenbund, Arbeiter- Angestell- ten-Rat, Marxistischer Jugendver band (IG Leipzig). 4. In freier und offener Wahl wer den aus der Versammlung aller Anwesenden die 10 Mandatsträger für das XIII. Parlament der FDJ be rufen. Alle Initiativgruppen, stu dentischen Jugendverbände und Ar beiterjugendvertreter können ihre Kandidaten zur Wahl stellen. FDJ-Kreisleitung KMU Leipzig, 8. Dezember 1989 Standpunkt Die Roten kommen, die Roten kommen. Sie kommen mit zur Demo, diese Roten Studenten. Nun hat man uns ertappt. Die Gruppe Demokratischer Studen ten, jeder kennt ihre Mitglieder mit Namen, legte unsere gefähr lichen Machenschaften bloß. „Wir sind das Volk!“ Wir Rote Studenten dürfen das nicht ru fen. Richtig. Nur demokratische Studenten gehören zum Volk. Wir nicht. Der blaue Personalaus weis reicht einfach nicht aus. Wir sollten uns ein anderes Land suchen. Richtig. Das Volk muß schließlich unter sich, also unter dem Volk sein. Volksfrem des muß raus. Vielleicht nimmt man uns ir gendwo auf. Das wird schwer. Richtig. Am besten, wir lassen uns auf den unbevölkerten Mond schießen. Klar, dort leben wir ja ohnehin schon. Wir hätten 40 Jahre unser eige nes Land gehabt. Richtig. Schon 40 lange Jahre besaßen wir es als junge Studenten. Jeder Stu dent natürlich sein zugewiesenes Stück inklusive Menschen. Unsere Gesinnungsväter be wirtschafteten das Land feudali stisch. Richtig. Völlig ohne Wi derspruch folgten wir diesen Für sten. Total begeistert. Und jetzt heulen wir ihnen voller Trauer nach. Weil die Rittergüter in Gefahr sind. Weil wir natürlich alles Alte wie z. B. Korruption voll auf begrüßen und auch bewah- kratie jetzt" an der KMU gegründet Es war ein Sieg der Basisdemokratie — die Gründung der Basisgruppe „Ba sisdemokratie Jetzt" (BDJ), die all je nen offen steht, die in den neu gegrün deten Vereinigungen arbeiten. Der Grund: Die Strukturen in den neuen Basisorganisationen nehmen mehr und mehr zentralistische Züge an. Sprecher sind sich uneins, äußern aber zu allem ihre Meinung, ohne basis demokratisch legitimiert zu sein. Die Kommunikation zwischen Basis und Sprechern ist tief gestört. Dieser Zu stand ist unerträglich. Innerhalb der DTSB-Verbands- wahlen fand am 5. Dezember 1989 die Delegiertenkonferenz der HSG KMU statt Der Rechenschaftsbericht des ver dienstvollen und langjährigen Vor sitzenden der HSG, Prof. Dr. Karl Bönninger, ging von einer ins gesamt erfolgreichen Bilanz im Wettkampfsport der Studenten aus. Im weiteren Verlauf des Berichtes und in der nachfolgenden Diskus sion wurden Probleme der gegen wärtigen Zeit aufgeworfen, über die zum Teil sehr differenziert und kon trovers gestritten wurde. Im Mittelpunkt des Interesses stand vor allem die Entscheidung des Rektors der KMU, den Stu dentensport ab sofort als fakultativ zu erklären. Trotz Meinungsvielfalt darüber einigten sich die Delegierten über den negativen Einfluß auf den Stu dentensport in folgenden Richtun gen: — Die Zahl der Studentenligen, die auf der Basis der Einheit von Un terricht (Seminargruppen) und Frei zeitsport betrieben wurden, werden drastisch sinken. — Sportinteressierte Studenten könnten ihren Sport nur in den Abendstunden betreiben; da aber sind die der HSG eigenen Sportstät ten durch den Wettkampfsport der Studenten hoffnungslos überfüllt. — Das bewährte gemeinsame Sport programm zwischen der HSG, dem FDGB und der FDJ wird demon tiert. Wie soll die HSG aber ohne Unterstützung attraktiven Sport für die 20 000 Mitarbeiter, Wissenschaft ler und Studenten der Universität anbieten und organisieren? Die Delegiertenkonferenz hat sich im Ergebnis dafür ausgesprochen, den Rektor in einem Schreiben auf zufordern, seinen Beschluß noch mals zu überdenken. (Die Studenten sowie die Leitung der HSG wurden vorher nicht befragt!) Die Delegierten beschlossen ein Aktionsprogramm, welches die näch sten Schritte der HSG in der ge genwärtigen Situation beinhaltet und bis Januar entsprechend den Vorschlägen der HSG-Mitglieder präzisiert wird SEKRETARIAT DER HSG KMU BDJ versteht sich daher als Plattform (Basis) für die Basis demokratischer Verbände. Die Arbeitsweise ist einfach. In Gesprächen mit der Basis von BDJ werden — selbstverständlich basisdemo kratisch - BDJ-Sprecher gewählt. Diese wiederum sind . berechtigt, sich mit Sprechern der Basis-Gruppen an den „Runden Tisch" zu setzen, um sie zu einem einheitlichen Auftreten im In teresse der eigenen Basis anzuhalten. Es lebe die Basisdemokratie! ULI BRIESE, Sprecher von BDJ BDJ dementiert: Nachfolgendes De menti erreichte uns zu q. g. Erklärung, aufgrund einer Vorabveröffentlichung kurz vor Redaktionsschluß: „Der Spre cher Briese vertrat hier seine persönli che Meinung, die nicht der der Basis entspricht. Es ist falsch, von zentralisti schen Zügen in den bisherigen basis demokratischen Gruppen zu sprechen. Das beträfe uns ja dann ebenso. Rich tig ist, daß dort die Basisdemokratie nur noch nicht basisdemokratisch um gesetzt wurde. Wir bedauern diese Ir reführung. Ein zusätzlich gewählter Sprecherrat wird fortan dafür Sorge tra gen, daß die BDJ-Sprecher künftig nur noch Auffassungen der BDJ-Basis ver treten und sich nicht von der Basis ent fernen." BODO BASIS, BDJ-Sprecherrat Briefe an Freunde „Unsere Koreaner sind weg — für immer?“ heißt eine Unter schriftenaktion von Studenten auf dem Uni-Innenhof. Sie rich tet sich gegen die unter fa denscheiniger Begründung er folgte Rückberufung aller ko reanischen Studenten und Aspi ranten aus der DDR. Eine fatale Parallele zur chinesischen „Kul turrevolution“. Die koreanische Botschaft teilte auf Anfrage mit. daß sich der Heimataufenthalt auf 4 Wochen beschränken werde. Was aber, wenn in einem Monat die Frist „verlängert“ wird? Nach einer turbulenten De batte am Dienstag der letzten Woche beschloß das ISK, bis da hin abzuwarten, sich aber gleich zeitig, wie .Eduardo Pastrana, Vorsitzender des ISK, erklärte, vorzubereiten, in einem solchen Fall massiv und unter Einbezie hung der Öffentlichkeit und Me dien zu protestieren. Unklarheit besteht nach wie vor darüber, was unseren korea nischen Kommilitonen derzeit in ihrer Heimat widerfährt. Kann man „Umerziehungslager“ mit anschließender Produk ¬ tions,, bewährung“ ausschlie ßen? Kann uns eine solche Ent wicklung gleichgültig lassen? Ich denke, hier kann der Einsatz des ISK nicht noch vier Wochen warten. Wenn Eduardo ein schätzt, daß das ISK über die Mehrzahl der Heimatadressen der koreanischen Studenten ver fügt, so sollte das dazu genutzt werden, in einer organisierten Aktion umgehend Briefkontakt zu möglichst allen Zurückgeru fenen dufzunehmen, um uns über die wirklichen Gründe und Bedingungen der Rückkehr zu in formieren, sie möglicherweise auch unterstützen zu .können. Und — dem Einwand zuvor kommend - auch das vierzigfa che Ausbleiben von Antwort würde ein Signal für die Not wendigkeit massiver Proteste sein. A. POGUNDKE „Ohne Filter“, die 5. Ausgabe der Studentenzeitung der KMU vom 15. Dezember 1989 Heute hier zu lesen: ® o AG „Studium generale“ zur Reform des mIG Kein Widerspruch zwi schen Plan und Markt Satzung des Studenten rates
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