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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1989
- Erscheinungsdatum
- 1989
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198900008
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19890000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19890000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Ausgabe
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-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 1989
-
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- Ausgabe Nr. 10, 10. März 1
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- Ausgabe Nr. 45, 8. Dezember 1
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Band 1989
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6 KULTUR 3. November 1989 UZ/40 „Ex libris lipsiae" - Buchbörse zum „75.“ mann in einer eigenen Schule ausbilden lassen, die alsbald, am 12. Oktober 1914, gegründet wurde. Aus ihr ist die heutige Fachschule für Bibliothekare „Erich Weinert“ hervorgegan gen. Dr. Erwin Marks vom Institut für Bibliothekswissenschaft der Humboldt-Universität Berlin be tonte, daß Leipzig drei bedeu tende Bibliothekare hervorge bracht habe. Das sei erstens Wal ter Hofmann als Begründer des Leipziger städtischen Bibliotheks wesens mit seinen vier Bü cherhallen, deren Leitung er in nehatte. Und das seien weiter Gu stav Hennig (1868 bis 1948) und Heinrich Uhlendahl (1886 bis 1954). Hennig hat sich große Ver dienste als Leiter des Allgemei nen Arbeiterbildungsinstitutes Leipzig und als Leiter der Arbei ter-Zentralbibliothek sowie als Herausgeber der ersten interna tionalen Zeitschrift für das Ar beiterbibliothekswesen „Der Bi bliothekar“ erworben. Uhlendahl machte sich verdient um den Aufbau der Deutschen Bücherei Leipzig, der er von 1924 bis zu seinem Tode als Generaldirektor vorstand. Leipzig habe Glück gehabt mit diesen engagierten Bibliotheka- die Größe einer Bibliothek aus schlaggebend sei, sondern wie sie funktioniere. In Leipzig gibt es insgesamt etwa 280 Biblio theken und Informationsstellen, einschließlich der an Hoch- und Fachschulen, an Museen und In stituten. Zur Stadt- und Bezirks bibliothek gehören etwa 40 Bi bliotheken. Auf die Georg- Maurer-Bibliothek und die Stadt bezirksbibliothek Süd in ' der Steinstraße — seinerzeit als Zweckgebäude für Bücherhallen erbaut — ist die Buchstadt beson ders stolz, sind sie doch zwei der schönsten und bedeutendsten Einrichtungen der Stadt- und Be zirksbibliothek, die im übrigen Werke Leipziger Autoren sam melt. Als einen von ihnen stellte Bernd Weinkauf den Schriftstel ler Dr. Volker Ebersbach vor. Aus der Vielzahl seiner Werke hatte er den Roman „Der Schat ten eines Satyrs“ mitgebracht Das sind fast 600 Seiten über Pe- tronius, mit dem sich Ebersbach schon als Student in Jena wis senschaftlich beschäftigt hatte. Die gebürtige Leipzigerin Uschi Brüning und Ernst- Ludwig Petrowsky begleiteten die 41. Buchbörse auf ihre Weise. start 13000 Blicke zurück - Historia Saxoniae - Zu den am häufigsten benutz ten Bestandsgruppen der Uni versitätsbibliothek Leipzig gehö ren die Bücher mit der Signatur Hist. sax. — Historia Saxoniae. Die etwa 13 000 Bände beinhal ten Werke zu Geschichte, Kul tur- und Wirtschaftsgeschichte, Geographie und Bildungswesen -der ehemaligen deutschen Ter ritorialstaaten der Wettiner- Sachsen, Anhalt und Thüringen. Der Gesamtbestand ist neben der alphabetischen Katalogisierung sachlich im Bandkatalog er schlossen. Er füllt sieben Fo liobände, einschließlich der drei Bände zur Ortsgeschichte und Registerband. Neben umfassen den historischen Darstellungen en-6 awaw-*eGa, S*g cu2- 1 zur Landesgeschichte ist eine Fülle von regionalgeschichtlich relevantem Kleinschrifttum ent halten. Das umfangreiche Mate rial gibt Einblick in die Sozial und Wirtschaftsgeschichte der ge nannten historischen Territorien und wird nicht nur von Histori kern, sondern auch von Mitglie dern des Kulturbundes zur Er arbeitung von Ortschroniken, von Denkmalpflegern und von Hobbyforschern mit rein persön lichem Interesse an der Ge schichte genutzt. Titel wie das „Alphabetische Verzeichnis aller in dem Chur fürstlichen Sachsen, und in de nen dazu gehörigen incorporir- ten und übrigen Landen befind lichen churfürstlichen Aemter, Städte, Schlösser, Dörfer und Forwerge, desgleichen aller Land- und Vasallen-Städte, Rit ter-Güther und dazu gehörige Flecken und wüste Marken...“ (erschienen Friedrichstadt 1768). ergänzen die in Archiven lagern den, oft nur lückenhaft überlie ferten Quellen zur Ortsge- schichte. Auch zu Ereignissen überre gionaler Bedeutung — hier sei nur die Völkerschlacht bei Leip zig 1813 genannt — bietet die Be standsgruppe Hist. sax. wertvol les ergänzendes Material. Hier sind vor allem Darstellungen zu nennen, die sich mit den Aus Wirkungen der politischen und militärischen Ereignisse auf die Bevölkerung Leipzigs und der von den Kampfhandlungen be sonders betroffenen Ortschaften befassen. Diese oft knappe 11 Schilderungen sind unmittelbar nach den Begebenheiten verfaß, und gedruckt worden und strab- len eine Lebensnähe aus, die wis senschaftlich exakten Editionen späterer Jahre verständlicher weise fehlt. In vielen Büchern und Bro. schüren sind handschriftliche An merkungen, Stempel oder Exll bris der ehemaligen Besitzer ent halten. In einigen Fällen läb sich daraus ermitteln, auf wel ehern Wege diese Bestände in die Universitätsbibliothek gelang sind. Als ein Beispiel sei hier au den Historiker Johann Gottlo. Böhme (1717 bis 1780) verwiesen der seit 1751 an der Universita Leipzig lehrte und zwischen 176 und 1772 viermal Rektor der Uni versität war. Die Universitäts bibliothek erwarb 1782 sein- rund 6500 Bände umfassende P. vatbibliothek und konnte da durch auch die BestandsgrupP 6 Hist. sax. ergänzen. Für historische Forschung 6 ' Ausstellungen und zur Herst, lung von Reprints wird dieB Standsgruppe Hist. sax. als Te unseres kulturellen Erbes 6 wahrt und durch die Univers. tätsbibliothek zielgerichtet 6 gänzt. Das erfreuliche Interesse » den Büchern dieser Bestanin. gruppe, auch über die DDR hat. aus, hat jedoch auch seine Sch tenseite. Mehr als 100 Verut sind in dieser Gruppe festgestai. worden. Um weitere Beschadi. gungen oder Verluste zu vermor den, werden diese Bücher V . wiegend im Lesesaal der Hauge, bibliothek zur Verfügung 1e stellt. Einige besonders wertem Objekte, vornehmlich aus “das 16. Jahrhundert, wurden in.täts Sondermagazin der Universit bibliothek umgesetzt. CLAUDIA TXSCHNBB Die Welt des Barock? „Schmerz, Wollust, Ekstase“, un ter diesen populären Titel stellte kürzlich der französische Essayist Dominique Fernandez in der „Mo- ritzbastei“ seine Gedanken über die Welt des Barocks vor. Die Ableh nung von Berninis Fassadenentwurf für den Louvre und die Reserviert heit der Franzosen gegenüber den Formen .des italienischen Hochba rocks nahm er zum Ausgangspunkt, um mit knappen Strichen die Kunst der katholischen Länder Europas im 17. und IS. Jahrhundert zu kenn zeichnen. Fasziniert vor allem vom süd deutschen Kirchenbau dieser Zeit, entging er aber nicht der Gefahr, Kunstmittel und intendierte Wir kung s ab sichten mit dem Lebens gefühl der Zeitgenossen zu verwech seln. Da das Problematische des Ba rockbegriffs, über dessen Inhalt be stenfalls ein minimaler Konsens be steht, nicht thematisiert, vielmehr die von der Kunstgeschichtsschrei bung der 20er Jahre beeinflußte Idee eines kulturellen Lebensstils vorgetragen wurde, dürfte bei den meisten Zuhörern der Eindruck zu rückgeblieben sein, daß es eine ein heitliche Epoche des Barocks und den „Barockmenschen“ tatsächlich gegeben habe. Dessen Vorliebe für Erotisches. Konditoreiwaren und Opernmusik sei in Italien. Süd deutschland und den Habsburger Ländern gleichermaßen zu beobach ten. Als kulturelle Konstante scheint sich nach der Auffassung des Refe renten der Barock bis heute in Spa nien und Lateinamerika zu behaup ten. Wenn jedoch Gabriel Garcia Marquez als „Barockschriftsteller des 20. Jahrhunderts“ vorgeführt wird, muß man damit rechnen, nicht mehr sehr ernst genommen zu werden. PETER LEONHARDT Einmal ist Die Moritzbastei stellte sich wie jedes Jahr den Neulingen unserer Universität vor. Sicher hatte man cher von ihnen schon den Abstieg in die Kellermauern gewagt — ob tagsüber ins Caf oder sogar abends zu einer der zahlreichen Veranstal tungen. Jedoch erscheint anfangs vielen dieses Haus labyrinthisch, das „Personal“ unendlich. Am 25. Oktober 1989 versuchten die Klub mitglieder mit ihrer Veranstaltung „mb stellt sich vor“ etwas Ordnung in die Köpfe des 1. Studienjahres zu bringen sowie gleichzeitig für dieses Haus zu werben. Schon um 13.00 Uhr begannen die doch gut besuchten Führungen durch die Kellergewölbe. Der Rund gang endete im nicht geöffneten Cafe, was kritisch angemerkt wer den muß! Schon am Nachmittag hätte man das 1. Studienjahr zu Ti sche bitten können (mit einer grö ßeren Garantie sich ihre Plätze selbst zu wählen). Um die Karten für den Abend rissen sich die Neu linge trotzdem — es füllte sich dann auch das Haus ab 19.00 Uhr. Im Mittelpunkt der Abendveran staltung stand die kleine ..Talk Foto: M. Rücker/„realo" nie genug Show “ im Cafe. Die Arbeitsgrup penleiter hatten Rede und Antwort zu stehen — Bargruppe: „Das We sentliche ist das Bier!“, Ordnungs gruppe (scherzhaft): „An uns kommt keiner vorbei“. AG Politik/Philosophie: „Wir ha ben derzeit Hochkonjunktur“. AG Internationale Arbeit: „Wir bringen Temperament und Exotik in die Mo ritzbastei!“ Das Publikum wußte, woran es war. Temperament voll an jenem Abend wurde es noch auf der Tanzfläche bei Dis koklängen, die Exotik auf dem Moni tor (Videos über vergangene Son derveranstaltungen wie der Fa sching in der Bastei) ging leider et was unter, jedoch das hausgebak- kene Blatt „Neuer Moritz“ schien auf die derzeit vorhandene Infor mationsgier zu treffen. Der Abend — ein wenig mehr als der gewöhnliche Mittwoch mit 2- Kanal-Papperlanop,- aber zuwenig, um das ganze Haus kennenzulernen. Dazu werden die Studenten noch oft in die Moritzbastei kommen „müs sen“— sicher mit Vergnügen! MAREN SCHIBILSKY. AG Öffentlichkeitsarbeit Basteitips für die nächste Woche Am Montag, dem 6. 11., wird in der VT das Aktionsprogramm „Herr Blum kömmt daher“ von Wagner/Wagner aus Berlin ge boten. Zur gleichen Zeit im SN stellt sich in der Reihe „Der dur stige Pegasus“ der Berliner Lyri ker Frank Weiße vor. Ab 21 Uhr laufen im OK alte „Augenzeu gen“! Für Dienstag, den 7. 11., sind für 19.30 Uhr zwei Foren ge plant: Fragen zur sozialistischen Rechtsstaatlichkeit mit Prof. Bönninger in der VT sowie „Zwi schen Terror und Korruption“ — ein Gespräch im SN zu Proble men mit der Drogenmafia; Gäste sind der Botschafter Luis Villar Borda und kolumbianische Stu denten. Am Mittwoch, dem 8. 11., be ginnt um 19 Uhr in a. R. die An tialkoholfete der AG Uni/Wiss. Im OK wird die Collagenausstel lung von Yogi Spahnke/Berlin er öffnet. Auf dem Plan für Donnerstag, den 9. 11., 19.30 Uhr stehen: das vom Klub Junge Wissenschaftler organisierte Forum „Industrie macht DDR - Anspruch oder Le gende?“ mit Prof. Lotze von der Handelshochschule in der VT; im SN »Gramscis Visionen einer Gesellschaft“ (I) mit Prof Boch- mann/KMU. REAKTION Lieber Frank-Thomas Suppe! Ihre Verärgerung über die Ver anstaltung des Kulturbundes am 27. September 1989 im Haus der Wis senschaftler ist sicherlich berechtigt (UZ/38, S. 2, Aufgespießt: Platzver weis). Da wir. der Kulturbund an der KMU, der Veranstalter waren, möchte ich mich einerseits entschul digen und andererseits einiges dazu erklären. Die Kulturbund-Kreisor ganisation der KMU besitzt keinen eigenen Raum und ist daher auf die unterschiedlichen Möglichkeiten der Universität angewiesen. Die Mehrzahl unserer Veranstaltungen finden in den Räumen des Universi- tätshochhauses oder in den Hör- Sälen der Uni statt. Da wir aber mit unseren Veranstaltungen auch die Möglichkeit geben wollen, sich ni veauvoll (und damit meine ich auch gastronomisches Niveau) im Ge spräch zusammenfinden, nutzen wir gern die für uns vorgesehenen Ter mine im Haus der Wissenschaftler. Ein großer Teil unserer Mitglieder und Gäste sind Hochschullehrer, die den ganzen Tag in Hörsälen und Se minarräumen der Uni beschäftigt sind. Sie sind dankbar, wenn sie „nach dem Uni-Alltag“ bei einem Diskussionsabend im Haus der Wis senschaftler etwas „entspannen“ können. Die Betreuung und das Ver ständnis von Seiten der Kollegen aus dem Haus der Wissenschaftler war bisher immer sehr gut, und wir sind für die Zusammenarbeit sehr dankbar. Was nun die Veranstal tung am 27. September betrifft: Die Kulturbundgruppe der Sektionen Physik, Chemie, Biowissenschaften (Grundeinheit Naturwissenschaft) hatte zu einem Gespräch mit NPT Prof. em. Werner Holzmüller ge laden. Es sollte ein Gespräch ent ¬ sprechend dem Charakter des Hau ses der Wissenschaftler werden und kein Forum. Nach unseren Erfah rungen (ich arbeite seit 1987 als Kreissekretär) war mit einer Besu cherzahl zwischen 20 und 25 Perso nen zu rechnen. Sicher haben wir dabei die Wirkung des Themas un terschätzt und werden daraus un sere Schlußfolgerungen ziehen. Aber der Kulturbund hat bei seinen Veranstaltungen selten mit Ein trittskarten oder ähnlichem gearbei tet, da wir jedem die Möglichkeit ge ben wollen, an unseren Veranstal tungen teilzunehmen. Das bringt uns manchmal auch in Schwierig keiten, für die wir uns entschuldi gen müssen. Noch etwas zum Thema „Was können wir selbst für unsere Umwelt tun“. Die Kreisor ganisation hat eine sehr aktive IG Natur und Umwelt. Diese Inter essengemeinschaft veranstaltet re gelmäßig und in entsprechend gro ßen Räumen Vorträge, Foren und Diskussionsrunden mit kompetenten Partnern. Alle Veranstaltungen der IG sind im Monatsprogramm des Kulturbundes ausgewiesen. Zur Ar beit der IG gehören aber auch Ar beitseinsätze in der Kläranlage im Rosental und Pflanzungen von Bäu men. Anbei übersende ich Ihnen das aktuelle Material unserer IG und würde mich freuen. Sie auf der nächsten Veranstaltung der IG (z. B. am 9. November im A&A- Klub) begrüßen zu können. Über die Arbeit der IG Natur und Umwelt gibt auch eine große Wand zeitung im Hörsaalgebäude Aus kunft. In der Hoffnung, Ihnen einige Aufklärung gegeben zu haben, ver bleibe ich mit freundlichen Grüßen Dr. BETTINA GEORGI, 1. Sekretär der Kreisleitung des Kulturbundes an der KMU M it dem vierten Teil beenden wir heute die Veröffentlich ung der ■ Tagebuchaufzeich nungen von Daria Santi, Studentin an der Sektion TAS im 5. Stu dienjahr. Sie hatte an den XIII. Weltfestspielen der Jugend in Phjongjang Im Sommer dieses Jah res teilgenommen. Sonnabend, 8. 7. 1989 Nach dem Frühstück erfahren wir, daß die für den Vormittag ge plante Veranstaltung für uns aus- wällt. Das bedeutet für uns: frei ver fügbare Zeit bis Mittag! Keine Frage über das, was es nun zu tun gibt: Wir machen uns zu Viert auf den Weg in die Stadt. Wir wollen mehr sehen als das, was man von unserem Bus aus sieht. Also Stellen wir uns hier an eine öffent liche Bushaltestelle und werden auch prompt von einem Bus mit genommen. (In Korea gibt es keine Privatautos; es gibt Busse, in Phjongjang die Metro, dafür so gut wie keine Fahrräder, Dienstautos und Lkw, mit denen auch Personen befördert werden). Nach etwa 5 Mi nuten Fahrzeit steigen wir aus. Die Gegend scheint das zu sein, Was wir suchen: ein landestypisches Stück chen Phjongjang. relativ unberührt vom Festivaltrubel. Wir laufen ein Stück, biegen in eine kleine Gasse ein. Hier gibt es Häuschen mit asia tischen Schiebetüren, kleine Gärt chen drumherum. Wir fotografieren und freuen uns über den Erfolg un serer Suche. Unterdessen kommen zwei koreanische Männer atemlos hinter uns hergelaufen. Auf Eng lisch fragen sie, wohin wir wollen und erklären uns, daß man da bes ser nicht hingeht, da sei eine Bau stelle, wo einem etwas auf den Kopf fallen könnte. Genau das, was wir erwartet hatten. Natürlich müssen wir uns guter Miene zur Umkehr be wegen lassen. In den Geschäften, wo wir daraufhin hineinschauen, gibt es nur „rote“ und „blaue Preise“. Manchmal ist das zwar nicht zu lesen, aber daran zu sehen, daß zwar Einheimische in den Ge- schäften stehen, aber keine Kauf handlung vollzogen wird. Auf der Straße wollen wir Kinder Anstecker schenken. Sie weigern sich, sie anzunehmen, laufen weg. Wenn die Eltern dabei sind, lassen sich die Kinder etwas geben, aber nur nach mehrmaligem guten oder sogar energischem Zureden. Die Reaktion der Leute auf uns ist hier allgemein eine andere, als wir es vorher erlebt hatten. Die Menschen werfen uns neugierige Blicke zu, sind aber ansonsten sehr zurück haltend, fast ausweichend. Wir müs sen zurück zum Hotel. 13.00 Uhr: Wir fahren vom Hotel los in Richtung Stadtzentrum, zur Eishalle. Wir werden uns die Eis show mit Katarina Witt anschauen Als Ehrengast wird Kim II Sung bei der Veranstaltung zugegen sein. 15.00 Uhr: Das Eisstadion ist voll sowie Katarina Witt auf. Diese Eis show war für uns ein wichtiges Er lebnis. 19.00 Uhr: Wir befinden uns in un seren Bussen in Richtung 1.-Mai- Stadion, wo in wenigen Stunden die große Abschlußveranstaltung be ginnen wird. Diesmal haben wir un sere Regenmäntel im Gepäck; die Regenzeit scheint ihre Vorboten zu schicken. 21.00 Uhr: Das 150 000 Mann fas sende, neugebaute 1.-Mai-Stadion brodelt. Die Veranstaltung wird mit herrlichen „lebenden Bildern“ er öffnet. Im schnellen Wechsel lösen sich die farbenprächtigen, mit höch ster Präzision von 20 000 Menschen zusammengefügten Bilder ab: bald zeigt die ganze Stadionseite bunte Auf Wiedersehen zum nächsten Festival in Algerien besetzt. Tausende Koreaner, die mit Dienstwagen zur Veranstaltung ge fahren worden waren, sitzen in schwarzen Anzügen bzw. pastell farbenen Nationalkleidern in den Rängen. Die DDR-Delegation ist im Ehren-Block plaziert. Zwischen den FDJlern einige deutschsprechende koreanische Männer in schwarzen Anzügen. 15.10 Uhr: Die Regierungsdelega tion, angeführt vom Großen Führer Kim II Sung, betritt das Stadion Alle Anwesenden erheben sich von den Plätzen. Die koreanischen Ge nossen begrüßen Kim II Sung mit Hochrufen im Sprechchor. Dazu he ben und senken sie beide Arme im Rhythmus. Die Begrüßung ist lang- andauernd. Plötzlich findet sie ih ren Abschluß; die Menschen setzen sich auf ihre Plätze. Im ersten Teil der Veranstaltung zeigen junge koreanische Eisläufer ihr Können, etwas später treten Gä ste aus der CSSR, der Sowjetunion Blumen, die sich im Sommerwind hin und her bewegen, bald Häuser, Städte, Menschen, Losungen. Auch auf der Innenfläche des Stadions wechseln sich die Bilder ab; sportli che Vorträge, Tänze, Aufmärsche. Indessen steht der Boden schon zentimeterhoch unter Wasser. Es regnet wie aus Kannen, was wir, die wir unter dem Tribünendach ge schützt sind, nur von weitem sehen. Sodann werden die Abschluß deklaration und weitere Erklärun gen verlesen. An den Stirnseiten des Stadions leuchten kurze Zusammen fassungen auf: Die Jugend der Welt protestiert gegen die Apartheid in Südafrika! Freiheit für Nelson Man dela! Die gemeinsame Deklaration konnte erst ganz kurzfristig Zustandekom men. Bis dahin hatte es zu große Dif ferenzen zwischen den Delegationen gegeben. Wir spüren, daß dieses Treffen der Jugendlichen der gan gen Welt seinem Ende zugeht. Noch verbleiben etwa 30 Minuten ein drucksvollen Showprogramms, be vor die Festivalflamme gelöscht wird und die in diesem Stadion ver einten Menschen für immer aus einandergehen. Die ersten werden morgen schon die Heimreise antre ten. Was wir nun vor uns sehen steht stellvertretend für die or ganisatorische Seite des Festivals: harmonische Aufeinanderfolge von Farben, Bildern, Effekten, großar tige artistische Leistungen, Präzi sion bis ins Detail. Und so wie die 70 000 Mitwirkenden der Abschluß veranstaltung in den letzten zwei Jahren kaserniert untergebracht wa ren, um Tag für Tag am Programm zu üben, hat auch das ganze Land für die Durchführung des Festivals viel Kraft aufgewendet, freiwillig Opfer gebracht. Viele Menschen waren direkt am Bau der Festivalobjekte beteiligt, an dere haben Souvenire hergestellt, alle sind dem Aufruf gefolgt, von ih rer Reiseration bereits geraume Zeit vor dem Festival einen Teil für die Festivalgäste zu spenden. 22.15 Uhr: Der große, eindrucks volle und schwermütige Augenblick ist gekommen. Das Flutlicht geht aus, das Stadion wird allein noch von der Festivalfackel erleuchtet. Über Lautsprecher wird das 13. Fe stival der Jugend und Studenten für beendet erklärt. Das Festivalfeuer erlischt, bunte Lichterketten gehen dafür an, lebende Bilder künden vom Wiedersehen zum nächsten Fe stival. Die Bewerbung Algeriens um die Austragung liegt bereits vor. Feuerwerk geleitet uns aus dem Sta dion hinaus ins Freie. Die Abschluß veranstaltung hat uns beeindruckt. Es stimmt schon nachdenklich, das Festivalsymbol mit der 13 zerfließen und die Flamme erlöschen zu sehen. Wie viel Kraft wird es der Welf, den hier anwesenden Menschen ko sten, ihren Kampf für die Ideale der Weltfestspiele jeden Tag neu zu ver- .fechten? Wie viele der hier Anwe senden wird bis zum nächsten Festi val ein persönlich hartes Schicksal treffen Für sie muß ein Festival wie ein Ruhepunkt vor dem neuen Sturm sein. Und für uns? Dreizehn Jahre sind mittler weile seit der ersten Leipziger Buchbörse vergangen. Der Rat der Stadt Leipzig und die Stadt- und Bezirksbibliothek Leipzig als Veranstalter des „Dauerbren ners“ präsentierten seit Anfang Die „75“ geht auf das Jahr 1914 zurück, als im alten Leipzi ger Buchhändler- und Buch druckviertel die erste städtische Bücherhalle ihre Arbeit auf nahm. Mit dem Aufbau und der Leitung hatte der Rat der Stadt Walter Hofmann (1879 bis 1952) beauftragt, der schon in Dres den-Plauen nach dem Vorbild der englischen und amerika nischen public library eine mo derne Volksbibliothek aufgebaut hatte. Das erforderliche Bi bliothekspersonal wollte Hof Oktober mit der Nummer 41 un ter dem Titel „Ex libris lipsiae“ eine Buchbörse in eigener Sache. Anlaß war das 75jährige Be stehen des öffentlichen städ tischen Bibliothekswesens in Leipzig. ren, meinte Dr. Marks, jedoch trage offenbar'keine Leipziger Bi bliothek ihre Namen. Operativ nahm Leipzigs Stadtrat für Kul tur, Dr. Uwe Fischer, diese An regung im Gespräch mit Gastge ber Bernd Weinkauf auf und ver sicherte, daß er gemeinsam mit der Stadt-' und Bezirksbibliothek drei Bibliotheken auswählen werde, die würdig sind, die bei spielhaften Traditionen lebendig zu halten. Eine generelle Feststellung von Dr. Marks lautete, daß nicht
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