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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1989
- Erscheinungsdatum
- 1989
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198900008
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19890000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19890000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 1989
-
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Band 1989
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Die grundlegende Wende in der Gestaltung unserer Gesellschaft muß auch den Jugendverband ein schließen. Fundament dafür kann aber nur die reale Einschätzung der wirklichen Basis,-Akzeptanz und eine kritische Analyse der bisheri gen Arbeit sein. Die derzeitige Krise, an der die FD J nicht unschul dig ist, spiegelt sich ebenso in ihrer Ausstrahlungskraft wider. Mit dem Namen FDJ ist vor allem in den letz ten Jahren — im Bewußtsein ihrer jetzigen Mitglieder — eine formale Mitgliedschaft, Bürokratie, Initia- tivlosigkeit und vieles Negative mehr verbunden. Dieser Verband er weist sich in seinen bisherigen Strukturen als uneffektiv, als eine Verschleuderung von produktivem und intellektuellem Potential. An Universitäten, Hochschulen und Betrieben sind viele junge Fach kräfte zeitweise oder dauerhaft aus der materiellen und geistigen Pro duktion herausgelöst, um zu ver walten. Veränderungen innerhalb der FDJ, die nicht mehr aufschieb bar sind, bedürfen eines kreativen Denkens, d. h. alternative Lösungs- möglichkeiten sind gefragt, öffent lich diskutiert in den Massenme dien. Daß wirksame erfolgver sprechende Umgestaltung nicht nur unter konzeptionellen und theore- tischen Aspekten betrachtet und be wertet werden kann, sondern. Ak zeptanz und Engagement auch stark massenpolitisch zu sehen sind, sollte zuerst gefragt werden. Kann bzw. darf der Jugendverband weiterhin unter der Bezeichnung FDJ existie ren? Läßt das ramponierte Image eine tatsächliche grundlegende Ver änderung der Strukturen und Me thoden — und darum muß es gehen — unter seinem bisherigen „Mar kenzeichen“ eigentlich noch zu? Dies 1 muß überlegt werden, auch wenn es nur als ein formales Pro blem anmutet. Die FDJ erfaßt ein sehr breites Spektrum von Jugendlichen. Aus gehend von den unterschiedlichen Altersstufen, sozialen Stellungen und verschiedenen Bewußtseinsbil dungen sowie persönlichen Erfah rungen ergeben sich vielfältige In teressen, die nur auf einer sehr all- gemein gehaltenen Plattform, mit wenigen, aber deutlichen Grundsät zen (Frieden. Sozialismus, Antifa schismus) zusammenzuführen sind. Demzufolge ist es notwendig, Spiel räume für die individuelle Entfal tung eines jeden zu schaffen. Nur wer eigene Interessen und Ambitio nen in der Programmatik eines Ju gendverbandes wiedererkennt, und nur wer von der Erfolgsaussicht eigenen Wirkens in dem Verband überzeugt ist wird sich mit diesem identifzieren. An den Hochschulen ist es bereits in Gang gekommen mit den Grün dungen von Studentenräten und -bünden. Auf dem ökologischen Sek tor bestehen' sie schon etwas länger — selbständige Organisationsformen zu konkreten Problem- und Aufga benbereichen mit überschaubaren Zielstellungen. Dieser Trend zur „Spezialisierung “ gesellschaftlicher Tätigkeit muß sich u. E. in Zukunft durchsetzen. Daher ist zu überlegen, ob nicht statt der jetzigen FDJ ein nationaler Jugendrat in Form einer Dachorganisation gegründet werden sollte. Das bedeutet konkret die Auf lösung der vorhandenen FDJ- Gruppen und -Grundorganisatio nen. An ihrer Stelle sollten Basis gruppen entstehen, deren Gründung nicht verlangt und nicht behindert werden darf. Das Spektrum muß Was nun? schaubar) turnusmäßig in einer Art! Jugendparlament zusammentreten und als Legislative fungierend den Nationalen Jugendrat als Exekutive wählen. Dieser Rat wiederum sollte durch seine kompetentesten Mit glieder in der Volkskammer vertre ten sein und dort alle diskutierten Probleme, Gesetzentwürfe und Vor lagen primär unter dem Gesichts punkt bewerten, ob sie den tatsäch lichen Interessen ihrer jugendlichen Wähler entsprechen. Jugendradio DT 64, das Jugend fernsehen „elf 99“ und die „Junge Welt“ sollten als Zentralorgane fun gieren. Der Nationale Jugendrat soll te hier als gesellschaftlicher Heraus geber arbeiten. Eine so grundle gende Veränderung ist — um glaub würdig und damit machbar zu wer den — nur mit konsequenten perso nellen Veränderungen möglich. Nur zwei Beispiele: Ohne unserem jetzi gen 1. Sekretär des Zentralrates zu nahe treten zu wollen — eine deutli che Änderung der Jugendorgani sation ist mit ihm als ersten Mann nicht möglich. Das ist nicht durch mangelnde Einsatzbereitschaft oder ungenügenden Änderungswillen be Überlegungen zur Umprofilierung der Jugendorganisation in der DDR kommunistische Jugendgruppen, Junge Gemeinden, Studentenräte, Jugendklubs, Sportgruppen, Fan klubs genauso umfassen wie ökolo- gische, technisch orientierte, künst lerische und andere Zusammen schlüsse. Die Basis-Gruppen sollten das Recht haben, limitierte Mit gliedsbeiträge zu erheben und über diese frei zu verfügen — wobei ein festzulegender Prozentsatz an die Dachorganisation abzuführen ist. Auch sollte jede Gruppe die Mög lichkeit erhalten, öffentlich wirk sam zu werden. Die jetzigen FDJ- Kreisleitungen könnten umfunktio niert werden in lokale Organi sationszentralen, territoriale Anlauf punkte für die jeweiligen Basisgrup pen aller Coleur, die Kontakte un tereinander vermitteln, die Verb'n- dung zu den jeweiligen örtlichen Staatsorganen organisieren und alle Probleme, die im jeweiligen Rah men nicht zu lösen sind, an die Zen trale zur Bearbeitung weiterleiten. Über die Berechtigung solcher Insti tutionen, wie sie jetzt die Bezirks leitungen der FDJ darstellen, müßte nach Erprobung entschieden wer den. Dafür sollte das Gremium des jetzigen Zentralrates der FDJ zu einem wirklichen Interessenvertre ter der Jugend dieses Landes wer den. Als Dachorganisation könnte sie allerdings nicht mehr den An spruch erheben, Kaderschmiede der SED zu sein. Statt dessen sollten die zu gründenden kommunistischen Ju gendgruppen diese Aufgabe über nehmen, deren Auswahlprinzip ähn lich dem des Komsomol funktionie ren könnte. Die Kreisorganisationen der Dach organisation würden demokratisch in freien Wahlen bestimmt werden. Sie könnten somit als legitimierte Interessenvertreter mit Kompetenz (denn Kreise sind gerade noch über gründet, sondern dem dringenden notwendigen Imagewandel der Orga nisation geschuldet. An der Tatsache, daß mit be stimmten Namen und Gesichtern sich bestimmte Konzepte, Strate gien, Meinungen und somit Emotio nen verbunden sind, kommen wir nicht vorbei. (Ein Problem, das ja nicht nur die FDJ hat...) Gleiches gilt auch für den derzeitigen Chef redakteur der „Jungen Welt“, Hans-Dieter Schütt. Seine, das poli tische und journalistische Profil der Zeitung stark prägende Grundauf fassung über Rolle und Ziel dieses Jugendblattes ist mit den neuen Konzepten nicht zu vereinbaren. Abschließende Bemerkung: Oben Genanntes versteht sich nicht als ausgereifte Konzeption, sondern le diglich als Grundüberlegung, die einen von vielen möglichen neuen Ansatzpunkten dar legt. Damit ist das derzeitige Hauptproblem be nannt: Wir müssen neu denken ler nen, konzeptionell neu — schon im Ansatz. Das ist keine Absage an die Erhaltung von Bewährtem. Aber die FDJ in ihrer gegenwärtigen Form entspricht nicht mehr den Anforde rungen einer modernen Jugendor ganisation, sie hat sich in ihren ver alteten Strukturen totgelaufen — und wir alle haben dabei zugesehen. Die nach Tausenden zu zählenden Austritte sollten Alarmsignal genug sein, diese Strukturen zu überden ken, Zielstellungen neu zu formulie ren. Auch für unsere Jugendorgani-, sation gilt, was während einem der Leipziger-mb-Frühschoppen von Bernd-Lutz Lange, Mitinitiator des berühmten (bekannten) Aufrufs, so formuliert wurde: „Jetzt hilft uns keine Kosmetik mehr, jetzt nutzt nur noch Chirurgie. “ JENS RIEHLE UND KATHRIN PIETZNER Die Idee einer selbständigen Stu dentenvertretung der KMU ist nicht schlecht, der Abend des 26. 10. je doch hat gezeigt — vor allem die Dis kussion —, daß das Konzept noch völlig unausgereift ist. Vor allem fehlt es an Sachlichkeit. Hier nun einige Gedanken von mir dazu, ent sprechend der dortigen Verfahrens weise: I. Präambel, II. Prinzipien, III. Problemkatalog. I. Präambel Der Studentenrat überspitzt mit seiner Behauptung, die FDJ hat grundsätzlich und überall versagt. Ihr solltet nicht die Präambel von „Humboldts“ übernehmen, sondern handlungsfähig. Wie soll diese Lei tung aussehen? Wer, mit welchen Aufgaben wird darin mitarbeiten? Wie sind diese Mitarbeiter rechen schaftspflichtig, welche Vollmach ten besitzen sie? usw. zu: „SR vertritt Interessen der Studenten“: Ich glaube, der SR sollte an der ganzen Uni ermitteln, welche, wieviel Studenten sich durch ihn vertreten wissen wollen. Dies ist auch notwendig, um festzu stellen, welche Studenten evtl, als Sprecher in Frage kämen, als Mit arbeiter einer AG und wer sich letzt lich den Beschlüssen des SR zu fü gen hat. 3) Die Bildung freiwilliger AG ist o. k. tionalen Einsicht der beteiligten Sei ten zu klären sein wird? Dann bräuchte man doch auch den SR nicht und könnte alles auf der Ebene direkter Aus- oder Abspra che der Interessenten klären. Also, ich denke, in diesem Punkt sollte viel genauer nachgedacht wer den, wie der SR nach oben und un ten handlungsfähig ist, ansonsten bleibt der SR ein Debattierklub. III. Problemkatalog Hier sind von den Vertretern des SR sehr interessante Fragen ge nannt worden. Trotzdem bin ich der Auffassung, daß sich der SR nicht jedem x-beliebigen Problem stellen GedankenzurStudentenratsversammlung am26.10.89 konkret auflisten, auf welchen Ge bieten die FDJ der KMU versagt hat bzw. welchen Fragen sich die FDJ aufgrund ihrer Struktur und programmatischen Zielstellungen an der KMU nicht in genügendem Maße stellen kann. Dort habt Ihr (SR) konkrete Ansatzpunkte. Die FDJ. generell schafft Ihr bestimmt nicht aus der Welt. II. Prinzipien 1) zu den Sprechern: Hier fehlt der Wahlmodus. Wie sollen die zwei Sprecher jeder Sektion ermittelt werden? Durch direkte Wahl? Dann wird es schwer sein, zwei Vertreter zu finden, die von allen Studenten einer Sektion als Vertrauensperson akzeptiert werden. Oder durch „Wahlmänner“? Das kann ein sehr kompliziertes Wahlsystem werden. 2) zum Studentenrat: Wie wird die Arbeitsweise des SR aussehen? Der SR benötigt sicher ein eigenes Leitungsgremium, ansonsten ist der SR mit 40 bis 60 Mitarbeitern kaum 4) zu den 100 Unterschriften: Sollte der SR als Vertretung aller KMU-Studenten auftreten, sind dann 100 nicht etwas zu wenig, bei mehreren Tausend? Kann man sich auf dje Art nicht zu schnell in Ne bensächliches verlieren? 5) zur Urabstimmung: Wer soll ab stimmen? Alle oder jene, die sich bei Euch einschreiben? 6) Der Wunsch, flexibel zu blei ben (Sprecher jederzeit abwählbar, Struktur veränderbar usw.) ist gut. Jedoch der Anspruch: „Keine Admi nistration“ ist utopisch. Der SR wird zu vermitteln haben zwischen Seminargruppen, Sektionen, zwi schen Studenten und verschiedenen Leitungsgremien, Organisationen usw. Der SR wird Beschlüsse an nehmen müssen. Der SR will ver mitteln von „unten nach oben“, muß aber auch umgekehrt funktio nieren. Wie soll das zu realisieren sein, ohne bestimmte administrative Mittel? Die Vertreter des SR glau ben doch nicht wirklich, daß jedes Problem auf der Grundlage der ra kann. Eine Organisation ist immer nur so stark, wie sie es versteht, ge meinsame Interessen ihrer Anhän gerschaft durchzusetzen. Daher sollte der Aktionsradius des SR genauer abgesteckt werden. Ich würde einen selbständigen, von. der FDJ unabhängigen SR, im Sinne einer Studentengewerkschaft sehr gut finden. Deshalb müßte der SR sich vor allem auf folgende Be reiche konzentrieren: Studienver lauf und -Organisation, Lehrinhalte, materielle, finanzielle und soziale Belange der Studenten. Weitere genannte Schwerpunkte, wie ökologische Fragen, überregio nale Verbindungen der Uni usw. sollte der SR sein lassen. Das sollte man doch den dafür kompetenten, materiell besser dastehenden Insti tutionen überlassen. In diesem Sinne hätte der SR tatsächlich eine Legitimation, damit wäre sein Ver hältnis zu anderen Organisationen genauer abgegrenzt (einschl. FDJ); und der SR wäre, wie angestrebt, keine primär politische Organi- 449 Seminargruppen waren durch ihre Vertreter an den Gesprächen beteiligt. Nirgends leichte Diskussionen - der neue erste Sekretär der FDJ-KL. Foto: F. Gehrmann 1. Die Studentenschaft jeder Sektion wählt nach einem durch sie festzu legenden Modus jährlich zwei SEK TIONSSPRECHER in den Stu dentenrat der KMV Leipzig; bei Sektionen mit mehr als 500 Studen ten wird festgelegt, daß für je wei tere 500 Studenten ein zusätzlicher Sprecher zu wählen ist. 2. Diese Sprecher konstituieren den Stu dentenrat der KMU Leipzig. Er wird also 40 bis 50 Mitglieder ha ben. Die Interessen der Studenten schaft sind in erster Instanz in die sem Rat zu verhandeln. 3. Als wei tere Instanz zur Artikulation stu dentischer Interessen sollen AR BEITSGRUPPEN ihre spezifi schen Ansprüche oder Forde rungen im Rat zur Verhand lung bringen. 4. Eine dritte Instanz, mit der Verhandlungen im Rat initi iert werden können, ist mit folgen der Regelung gegeben: Indern s s nh 100 STUDENTEN PER UNTER SCHRIFT für die Bearbeitung eines spezifischen Problems ERKLÄREN, erreichen sie DESSEN BEHAND LUNG IM STUDENTENRAT auf kürzestem Wege, d. h. ohne die Gründung einer Arbeitsgruppe bzw. ohne Inanspruchnahme eines Sek tionssprechers. 5. VERBINDLICHE BESCHLUSSFASSUNG im Namen der Studentenschaft ist auf zweier lei Art möglich: — entweder durch den Rat selbst — oder, bei Beschlußinkompetenz oder Uneinigkeit des Rates, durch Urabstimmung. Letztere Verfahrensweise wird notwendig, wenn sich eine Gruppe von 500 Studenten per Unterschrift für , die Urabstimmung erklären bzw. wenn sich mehr als ein Drittel der Ratsmitglieder gegen einen Be schluß ausspricht bzw. die Kom petenz des Rates überschritten wird (dieser Fall tritt ein, wenn das Han deln ALLER Studenten der KMU notwendig ist, um artikulierte Inter essen durchzusetzen). 6. Als IN TERESSENVERTRETER DER STU DENTENSCHAFT der KMU Leipzig werden durch eine Vollversamm lung, eine Urabstimmung oder den Rat festgelegt: — ein Sprecher im Namen des Rates — bzw. ein Sprecher einer Arbeits- Studenten bald nicht mehr RAT-los Bis zum 9. 11. werden die Sektionssprecher gewählt Hauptgebäude der KMU, Hörsaal 19. Donnerstag, 26. Oktober. 449 Studenten aus 19 Sektionen (je ein Sprecher pro Seminar gruppe) waren dem Aufruf der Ko ordinierungsgruppe gefolgt, um sich über die mögliche und notwendige Bildung eines unabhängigen Stu dentenrates an der Uni, deren Grundkonzeption und ihr Verhält nis zur FDJ klarzuwerden. Die Er klärung und Diskussionen konnten in mehreren Hörsälen verfolgt wer den, Boten sicherten, daß alle Fra gen gesammelt und behandelt wur den. Delegationen anderer Universitä ten, Hoch- und Fachschulen aus Leipzig, Jena, Merseburg, Ilmenau, Zittau und Weimar waren als Gäste anwesend, um konkrete Äußerun gen zum Selbstverständnis des Stu dentenrates mitzunehmen.' Zur Diskussion wurde eine aus acht Vorschlägen hervorrgegangene Konzeption vorgelegt (siehe Spalte links). Im weiteren wurde ein zu präzi sierender Problemkatalog vorge stellt, der die inhaltliche und or ganisatorische Reform des Studium (gezielte Individualisierung, neues Prüfungssystem und Leistungsbe wertung), soziale Probleme (Wohn heime, Ausbildung mit Kind, Ver sorgung, Studentenwohnungen) so wie die Absolventenlenkung, den Studentensommer, ökologische Pro bleme und die Verbindung zu ande ren Hochschulen und Universitäten behandelte. Magnifizenz Hennig brachte wäh rend seiner kurzen Ansprache die Bereitschaft zu weiterführenden Ge sprächen zum Ausdruck. Sein Le bensprinzip sei, nicht zu bevormun den, sondern zu beraten.-Über eine Zulassung des Rates könne er nicht entscheiden. Die Forderung für Wis senschaftler wie Studenten bestehe jetzt darin, in der Hektik die richti gen Prioritäten zu setzen. Grund lage muß sein, daß die Arbeitsfähig keit der Universität gewahrt bleibt, denn, die erste Aufgabe ist trotzdem das Studieren. Im folgenden stellten sich je zwei Vertreter der Konzeptionen von Stu dentenrat, FDJ-Kreisleitung und Studentenbund in einer Podiums diskussion den Anfragen, die sich hauptsächlich auf das Verhältnis von FDJ und Studentenrat kon zentrierten. Zum Selbstverständnis befragt, antwortete Dietmar Mülsch, neuer 1. Sekretär der Kreis leitung: Der Jugendverband ist re formfähig und reformbedürftig, das Statut muß dringend überarbeitet werden, außerdem kann der Passus, als Kampfreserve der Partei zu wir ken, nicht aufrecht erhalten bleiben., Die FDJ könnte zum Interessenver treter aller Jugendlichen werden, hat aber im Moment nicht die Ver- trauensgrundlage. Somit wäre' in späterer Zukunft für den Studenten rat auch innerhalb der FDJ Platz, korrigierte er die entgegengesetzten Meldungen aus der „Jungen Welt“. Nach ersten Überlegungen wollen beide in förderlicher Konkurrenz ihre Konzepte ausprobieren, der Stu dentenrat arbeitet dabei außerhalb der FDJ. Längst nicht alle Unklarheiten, und Probleme konnten beseitigt wer den, aber auf drei Hauptschwer punkte für die nächsten Wochen wurde sich mit einer über zwei Drit tel Mehrheitgeeinigt: Wahl der Sek- tionssprecher, Bildung einer neuen Koordinierungsgruppe und die For derung nach Publikations- und Le- gitimationsmöglichkeiten, wie Wand zeitung, Stempel, Aushänge und Briefkästen. KATJA HERR, - , Sekt. Journ. P.S.: Weiterhin wurde auf der Versammlung ein offener Brief der Studenten der KMU verabschiedet, welcher sich gegen die gesetzlosen Handlungen durch Polizei- und Si cherheitskräfte Anfang Oktober wendet. Dem • Brief stimmten 326 Studenten zu, 90 stimmten dage gen. gruppe. Die durch einen solchen Sprecher ausgehandelten Vereinbarungen mit Einrichtungen oder Körperschaften werden erst dann für die Studen tenschaft der KMU verbindlich, wenn ein entsprechender Beschluß von Studentenrat oder Vollversamm lung Oder per Urabstimmung ange nommen worden ist. 7. Folgende PRINZIPIEN liegen DER ARBEIT DES STUDENTENRATES zu grunde: . — keine administrative Gewalt des Rates gegenüber der Studenten schaft (d. h., jeglicher Beschluß des Rates ist durch die oben beschriebe nen basisdemokratischen Struktu ren jederzeit anfechtbar); — jeder Sprecher im Studentenrat ist durch die Studentenschaft der ihn entsendenden Sektion jederzeit abwählbar, ersetzbar. — Die Struktur ist jederzeit refor mierbar u,nd -fähig. sation. Zwei Dinge müßten jedoch dabei noch überdacht werden: a), Wie soll die Mitarbeit des SR in den anderen Leitungsgremien konkret aussehen? b) Wie finanziert sich der SR und seine Arbeit? Auf „irgendwelche Quellen“ zu. hoffen, ist etwas mager. Möglicherweise macht sich doch ein kleiner Obulus der Studenten not wendig. Ausgehend von den obigen Be-, merkungen, würde ich dem SR fol gende Verfahrensweise für die nächsten Schritte Vorschlägen: 1) Konkretisierung der Organi sationsstruktur des SR 2) Abstecken des Aktionsradius 3) Publikation dieser Materialien 4) Registrierung der Anhänger schaft 5) Wahl des SR und Ermittlung der brennendsten Probleme 6) Erarbeitung eines Maßnah- mekatalogs für ein Semester oder Studienjahr 7) Ausarbeitung konkreter inhalt licher Konzeptionen zu den einzel nen Problemen. JENS BAUM, Technische Hochschule Leipzig Was haltet ihr vom Studentenrat, wollte UZ am Montagnachmittag von Angehörigen unserer Universität wis sen. An dieser Stelle einige Meinun gen, die zeigen, daß der Verständi gungsprozeß noch voll im Gange ist. Michael Weise, Sektion WK, SG 85-01 Mit der Idee bin ich einverstanden. Kommt für mich im 4. Studienjahr nur zu spät. Allerdings bin ich nicht mit al len Punkten einverstanden. Wie soll denn die Selbstverwaltung der Wohn heime funktionieren? Wo kommen die Gelder her? Man müßte den Haupt verantwortlichen stärker auf die Finger essen aller Studenten zu vertreten. Im Gegensatz zum Rat halte ich eine poli tische Interessenvertretung innerhalb der FDJ für notwendig. Das könnte eine Vereinigung für, die studentische Jugend sein. Andreas Gutzmann, Sektion Physik, 3. Studienjahr Ich habe Zweifel, daß Studenten die sen ‘Arbeitsaufwand neben ihrem Stu dium noch bewältigen können. Außer dem übersteigen manche Forderungen (Verbesserung materieller Studien- grundlacen) die realen Möglichkeiten. Wolf-Dieter Haqert, Unibücherei, Ge sellschaftswissenschaftliche Zweigstelle Meinungen zum Studenterat klopfen, und somit könnte der Rat mit der FDJ konkurrieren. Thomas Miklich, Sektion Theologie Ich find’ den Rat gut, weil er der wahre Interessenvertreter sein wird und jetzt nichts mehr oktruiert werden kann. Axel Lühnke, Franz-Mehring-Institut Wenn die FDJ die Artikulation der •Studenten wieder wahrnimmt, sehe ich auch keinen Gruncf mehr für einen Stu dentenrat. Aber jetzt brauchen wir erst einmal'einen kräftigen Schub, um die verkrusteten Strukturen aufzubrechen. Sigrun Neubert, Sektion TAS, SG 87-19 Inwieweit er nötig ist, und welcher Zusammenhang zur FDJ besteht, ist mir noch nicht ganz klar. Da fehlen mir ge nauere Informationen. Prof. Dr. Wolfaang Seifert, Sektion Rechtswissenschaften Ich halte eine Studentenvertretung für richtig. In welchem Rahmen, wäre mir dabei gleichgültig: FDJ oder Stu dentenrat. Wichtig ist, daß der Student dabei eine Rolle spielt. Die FDJ hat sich ja als Weitergeber von Weisungen der zentralen Ebene auf die untere er wiesen und nicht umgekehrt. Oliver Nix. Sektion Journalistik, FDJ- AQL-Sekretär Den Rat unterstütze ich, weil die FDJ (derzeit) nicht in der Lage ist, die Inter- Manche Forderungen sind berech tigt. Warum sollte sich nicht einer von unseren jungen Leuten als Beobachter beim Rat melden. Bis jetzt hatte ja jede Sektion einen Büchereibeauftrag ten. Aber real hat sich nicht viel getan. Günter Erdmann, LHD, Sektion Ger manistik/Literaturwissenschaften Vor der Einberufung wäre eine Urab stimmung über seine Notwendigkeit wichtig gewesen. Das hätte das „Hin terland" gesichert. Was am Donners tag vorgestellt wurde, war ein Problem katalog ohne Prioritäten. Zumal: Der Neuigkeitsbonus verschwindet sehr schnell. Dr. Denisow (UdSSR), Sektion WK Ähnliche Gremien gibt es auch bei uns. Das wirkt einerseits positiv, an dererseits gibt es Konflikte zwischen Lehrkräften und Studenten, weil man beispielsweise nicht alle Lehrveranstal tungen attraktiv machen kann. Ina Heink, Sektion Mathematik, 3. Studienjahr Ich denke, er fördert die Selbstän digkeit der Studenten. Kerstin Zimmer, Sektion TAS, SG 87-19 Ich war am Donnerstag mit dabei, über eigene Initiativen - habe ich noch nicht nachgedacht. Fragen habe ich hinsichtlich der Zeitung und der Finan zierung des Rates.
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