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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1989
- Erscheinungsdatum
- 1989
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198900008
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- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19890000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19890000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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- Digitalisat
- SLUB Dresden
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Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 1989
-
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- Ausgabe Nr. 10, 10. März 1
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- Ausgabe Nr. 45, 8. Dezember 1
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Band 1989
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BTAT, UNIVER MARX U n i versitätszeitu ng Organ der Kreisleitung der SED 27. Oktober 1989 Beratung der SED-Kreisleitung zur aktuellen Lage Gründlich alles bedenken, was dann wirksam werden soll Es war dies eine bewegte Bera tung der SED-Kreisleitung am ver gangenen Freitag. Eine, wie man sie wohl in den letzten Jahren nicht gleichermaßen erlebt hatte. Enga giert, leidenschaftlich wurde gestrit ten, argumentiert, wurden Sorgen artikuliert, mögliche Lösungsan sätze formuliert. Vier Stunden lang wurde diskutiert, ohne daß am Ende ein Schlußstrich gezogen werden konnte, sind doch Probleme offen und parteilich ausgesprochen wor den, die die Genossen in den Grund organisationen bewegen und die bei leibe nicht ausdiskutiert werden konnten. Und es kann an dieser Stelle nicht annähernd die Brisanz der Diskussion wiedergegeben wer den, die zum Teil auch kontrovers geführt wurde. 20 Genossen, rund ein Drittel der Kreisleitungsmitglie der, meldeten sich zu Wort, ohne vorbereitete lange Beiträge — auch das ein Novum. Dr. Werner Fuchs, 1. Sekretär der SED-Kreisleitung, trug die Position des Sekretariats vor. Eine Position, die — so wurde dann in der Diskus sion deutlich — nur bedingt ange nommen wurde, und auf deren Grundlage die notwendig gestellten Fragen auch dann sehr heftig de battiert wurden. Es war, so machte die Mehrzahl der Diskussionsredner deutlich, mehr erwartet worden, es sei noch nicht „auf den Punkt“ ge bracht, was die Genossen in den Grundorganisationen wirklich be wege. Aber dazu sollte die Beratung eben beitragen. Man muß aber ehrlicherweise auch sagen, daß in der Diskussion auch nur spärlich auf die vom Se kretariat formulierten Schwer punkte der inhaltlichen Arbeit in der Kreisparteiorganisation einge gangen wurde. Ich meine, es wur de ein Angebot unterbreitet und schon Punkte angerissen, die uns alle bewegen sollten, weil es um un sere gemeinsame Sache geht. Wel che waren das? Im Referat wurden sie so formuliert: „Ohne eine Be schränkung vornehmen zu wollen, halten wir folgende Schwerpunkte für besonders geeignet, unsere Mei nung. Erfahrung und Leistung ein zubringen. Das betrifft die Erhö hung der Qualität, sprich die Wie dererlangung der Offensive der.poli tisch-ideologischen Arbeit der Par tei durch Grundlagen- und ange wandte Forschung aller gesell schaftswissenschaftlichen Diszipli nen über disziplinäre und interdis ziplinäre Zusammenarbeit hinaus. Das betrifft die konsequente Durch setzung des sozialistischen Lei stungsprinzips bei uns selbst und als Hilfe in der gesamten Republik. Das betrifft die Vervollkommnung der sozialistischen Demokratie ein schließlich der Vereinfachung des Leitungsmechanismus an der Uni versität und der besseren Einbezie hung der Angehörigen der Universi tät und der Studenten in die Ent scheidungsfindung durch vorhan dene oder mögliche neue Mechanis men und Formen. Und das betrifft mich die Entwicklung der Kultur des politischen Meinungsstreits, die Gewäh-lnietnne einer hohen Ord nung. Disziplin und gegenseitiger Verlßliek’teit und chenso den Rei- trag der Wissenschaften für die Er ¬ höhung der Effektivität unserer Volkswirtschaft und für umwell bewußtes Handeln, für die Weiter führung einer ausgeglichenen Ein heit von Wirtschafts- und Sozialpo litik.“ Das Sekretariat schlug vor, sich diesen Problemkreisen in den Par teiveranstaltungen, in den Beratun gen der Gewerkschafts- und FDJ- Kollektive zu stellen sowie die Dis kussionen in staatlichen und gesell- schaftlichen Leitungsgremien zu nut zen. Nun, die Mitglieder der SED- Kreisleitung werden diese aufgewor fenen Problemkreise sicher in ihre weitere Arbeit einbeziehen. In der Diskussion stellten sich solche Ge nossen wie Prof. Hans Piazza, Prof. Jürgen Kübler, Prof. Manfred Neu haus oder Prof. Klaus Gläß, um nur einige zu nennen, den brennenden Fragen, und es ist unmöglich, alle diese aufzugreifen. Vollständigkeit ist ausgeschlossen, zu viele waren es. Deshalb nur ein Anreißen eini ger. Genosse Hans Piazza betonte, daß der Dialog, der jetzt allerorten und vor allem auch durch unsere gestan denen Wissenschaftler geführt werde, sehr notwendig ist. Wir müs sen diskutieren, aber wir brauchen auch Zeit zur konstruktiven Arbeit. Die 9. Tagung, die Rede des Genos sen Krenz habe ihn beflügelt in sei nem Herangehen, aber sie habe auch gleichzeitig Besorgnis her vorgerufen. Wir müssen schnell stens über „wunde Punkte“ durch konkrete Analysen und vor allem Maßnahmen hinwegkommen. Nach denken muß man dabei auch über die Wahrnahme der Verantwortung. Jeder müsse sich prüfen, ob er den neuen Anforderungen gerecht wer den kann. Es gehe um die Bewah rung und die Festigung des Sozialis mus in unserem Lande. Ein Gedanke, der immer wieder vorangestellt wurde, auch zur Be gründung der Notwendigkeit zur Einberufung einer Beratung des Kreisparteiaktivs. Prof. Gerhard Wolter betonte z. B., daß wir als Partei „entschieden mehr Vertrauen zu den Vordenkern,» zu den ,Quer’-Denkern und zu den kri tischen Köpfen haben müssen. Und vielleicht“, so Gen. Wolter, „müssen wir auch darüber nachdenken, wel chem kritischen Kopf wir in den letzten Jahren unrecht getan haben und müssen u. U. manche kritische oder gute Idee noch einmal reakti vieren.“ Er sprach sich dafür aus, daß überall, wo möglich, der Dialog innerhalb der Partei geführt wird, Gegenstände überlegt und erarbei tet werden. Er bot mit seiner For schungsgruppe an, den Dialog dar über zu führen, wie wissenschaft liche Kompetenz in politische Ent scheidungen vermittelt werden kann. Prof. Manfred Neuhaus machte darauf aufmerksam, daß es um die Autorität der Gesellschaftswissen schaftler unseres Landes schon bes ser bestellt gewesen sei — eine Aus sage, die ebenfalls von vielen Dis kussionsrednern heraüsgehoben wurde. Er verwies auf den Vertrau ensverlust politischer Führungs kräfte, der geschuldet sei einer man gelnden Öffentlichkeit und gestör ten Verhältnisses von Politik und Wissenschaft, aber er signalisiere auch Defizite bei der Pflege und Entwicklung einer marxistischen Denk- und Streitkultur. Siege und Niederlagen müssen gezeigt werden. Die Zeit sei überreif, über das Ver hältnis von Wissenschaft und Poli tik und ein neues Herangehen an das klassische theoretische Erbe und die Lehren der Geschichte her anzugehen. „Es gilt, persönliche Konsequen zen zu ziehen“, so beendete Prof. Klaus Gläß seinen Diskussionsbei trag, in dem er sehr selbstkritisch sein eigenes Wirken beschrieb und betonte, daß Parteidisziplin für alle gleich sei, auch für die Leitungen vor den Mitgliedern. Prof. Jürgen Kübler hob hervor, daß die Gesellschaftswissenschaft ler der KMU in die Pflicht genom men sind, dem XII. Parteitag Alter- nativvorschläge zu Grundentwick lungsproblemen der Gesellschaft vorzulegen. „Und wenn wir For schungsaufgaben .wegfeuern’, wenn wir den Plan korrigieren, brutal. Und das müssen wir den Studenten sagen, und wir müssen die Studen ten einbeziehen.“ Er bezog sich auf seine Vorredner, als er forderte, daß sich jeder persönlich fragen muß, in wieweit er mit seiner Person die Glaubwürdigkeit zur Ausübung sei ner Funktion hat und auszustrahlen vermag, ohne Ausnahme. Und er for mulierte es als eine dringende Auf gabe, sich wissenschaftlich begrün deter Instrumentarien der Meinungs erforschung. der Motivationserfor schung zu bedienen, um echte wis senschaftliche Analysen zu erhal ten. Ein letzter Diskussionsredner sei hier noch genannt: Prof. Ernstgert Kalbe, der forderte, daß in der sehr kurzen Zeit, die wir haben, eine ehr liche Situationsanalyse erfolgen muß und daß jeder in seinem Be reich die ersten Richtungen der Ar beit, die in der Rede von Egon Krenz abgesteckt wurden, in den Veränderungen notwendig sind, nun auszufüllen hat. Wir dürfen nicht auf Aufgabenstellungen von oben warten. Sehr prorionciert sprach er sich zur Arbeit der SED-Kreislei tung aus und betonte, daß die SED- KL das gewählte Organ ist und das Sekretariat sein Instrument. Und nicht umgekehrt. Das erfordere aber, daß die Kreisleitungsmitglie der einen Packen mehr an Einsatz zu übernehmen haben. Manchmal sei es eben auch sehr bequem gewe sen. daß das Sekretariat die Arbeit in die Hände genommen habe. Dies zu verändern erfordere ein Um denken auf beiden Seiten. Viele weitere Probleme wurden diskutiert, die in engem Zusam menhang stehen mit der schnell zu vollziehenden Wende. Aber noch viele Diskussionen wird es geben müssen. Prof. Kübler verlangte in seinem Diskussionsbeitrag, daß die Kreis leitungssitzung eine gebührende und kluge Reflexion finden möge. Ich bin mir nicht sicher, ob man eine solche bewegende Diskussion journalistisch überhaupt reflektie ren kann. Alle Fragen und Pro bleme waren wichtig, und der Platz ist begrenzt... Außerordentliche Sitzung der FDJ-Kreisleitung Zu einer außerordentlichen Sit zung hat sich die FDJ-Kreislei tung der Karl-Marx-Universität am Mittwoch, dem 24. Oktober, zusammengefunden. Auf dieser Sitzung wählten die Mitglieder der Kreisleitung Ga briele Watze1 als 1. Sekretär ab. Als neuer 1. Sekretär wurde Diet mar Mülsch gewählt, der gleich zeitig von seiner Funktion als Se kretär Wissenschaft entbunden wurde. Die Teilnehmer der Kreislei tungssitzung verständigten sich außerdem zur aktuellen Situa tion des Jugendverbandes an der Universität und zu Aktivitäten zur Gründung eines Studenten rates. Im Ergebnis der Diskus sion wurde eine Arbeitsgruppe unter der Leitung des neuen 1. Sekretärs gebildet, die sich mit einzuleitenden Sofortmaßnah men zur grundlegenden Erneue rung der Arbeit des Jugendver- bandes an unserer Universität be schäftigt. Sie erarbeitet jetzt eine Kon zeption zur Lösung brennender Aufgaben an unserer Kreisorga nisation. Diese Arbeitsgruppe hatte am 25. Oktober ihre erste Zusammenkunft. Eine positive Bilanz bei Wissenschafts beziehungen Junge Nachwuchswissen schaftler stärker in Forschungs kooperation einbeziehen (UZ-Korr.) Herzlich begrüßter Gast an der Karl-Marx-Univer sität war kürzlich Prof. Dr. H.-J. Koglin, Vizepräsident für For schung der Universität des Saar landes Saarbrücken. Im Verlaufe seines Besuches in Leipzig konnte eine positive Bi lanz gegenseitiger Wissenschafts beziehungen in den Jahren des Bestehens des Kooperationsver trages zwischen den beiden Uni versitäten gezogen werden. Alle sieben im Arbeitsplan 1988 und 1989 vereinbarten Themen und Projekte sind erfolgreich in der Bearbeitung. Daneben ist beab sichtigt. sich künftig auch in stär kerem Maße übergreifenden Ge bieten, wie z. B. der Informatik und Ökologie, zu widmen, um so mit auch einen weiteren Beitrag zur Erhöhung der Interdiszipli narität der Forschung einzubrin gen. Es gilt verstärkt nach Möglich keiten zu suchen, den Anteil der jungen Nachwuchswissenschaftler zu erhöhen, die in die internatio nale Forschungskooperation ein gebunden werden. Erste Schritte wurden durch die Karl-Marx- Universität und die Universität des Saarlandes dahingehend voll zogen, weitere werden künftig folgen. Dabei geht es in erster Linie darum, die Nachwuchskader zielgerichtet in die Projektzusam menarbeit einzubeziehen und die gegenseitige Delegierung zu län gerfristigen Studienaufenthalten zu forcieren. Schrittweise wird auch daran gedacht, ausgewählte / Wissen schaftsgebiete. wo eine Koopera tion zum gegenseitigen Vorteil gute Ergebnisse erhoffen läßt, mit in die Projektbearbeitung im Vertrag aufzunehmen, so wie die Friedensforschung. Erfreulich die resümierende Feststellung, daß der 1987 ge schlossene Universitätsvertrag zwischen beiden Einrichtungen sich voll bewährt hat, daß die ergebnisorientierte und konkrete Zusammenarbeit von tragender Bedeutung ist. INTSEM-Kurs zur Schuranalysis erregte internationales Interesse In der Woche vom 16. bis 20. Ok tober fand im Rahmen des interdiszi plinären Seminars der KMU unter der Leitung von Prof. H.-J. Girlich (Sektion Mathematik der KMU) der Kurs „Schur analysis" statt, der sich eines überaus großen Zuspruchs aus dem In- und Aus land erfreute. Die relativ hohe Zahl von 43 Teilnehmern aus 8 Ländern (UdSSR, USA, BRD, Niederlande, Finn land, Libyen, Vietnam, DDR) führte dazu, daß nahezu jeder der Referenten auf ein überfülltes Auditorium stieß. Das Ziel der Veranstaltung bestand darin, den Seminarteilnehmern in Form von Übersichtsvorträgen Wesen, Lei stungsfähigkeit und Perspektiven der Schuranalysis, einer mathematischen Disziplin, die sich in den 80er Jahren rasant entwickelte, nahezubringen. Diese Zielvorstellungen konnten von den Lesenden P. R. Masani (Pitts burgh), V. E. Katznelson, I. V. Kovalis- hina, V. K. Dubovoj (alle Charkow), J. L. Smuljan, I. M. Spitkovskij (beide Odessa), A. Dijksma, H. S. V. de Snoo (Groningen T. Huckle (Würzburg), B. Silbermann, A. Böttcher, K. Rost (TU Karl-Marx-Stadt), E. Wegert (Bergaka demie Freiberg) sowie H.-J. Girlich, G. Heinig, B. Fritzsche, B. Kirstein, W. Apitzsch (KMU) überzeugend in die Tat umgesetzt werden. Besondere Er wähnung sollte die Tatsache finden daß Herr Professor P. R. Masani, der bereits das 70. Lebensjahr vollendet hat, die Strapazen einer weiten Reise auf sich nahm, um dem wissenschaftli chen Nachwuchs seine Erfahrungen weiter zu vermitteln, die er vor allem aus der direkten Zusammenarbeit mit dem Genius Norbert Wiener (1894 bis 1964) schöpfen konnte. Nahezu alle Vorträge wurden lebhaft diskutiert, wobei in diesen Diskussionen gleicher maßen Anwendungen der Schuranaly sis in der Praxis (es nahmen fünf Ver treter aus der Industrie teil) wie auch i ( • perspektivische Fragen der Schurana lysis Berücksichtigung fanden. Besonde rer Dank gilt Professor V. E. Katznel son, der dank seines fast einzigartigen universellen Wissens den Hörern eine Vielzahl von bislang unbekannten Querverbindungen zwischen verschie denen mathematischen Teildisziplinen verdeutlichen konnte und so immer wie der die Einheit der Mathematik als Ganzes unterstrich, über das offizielle Programm hinaus fanden bis weit in die Abendstunden hinein zahlreiche Se minare und Diskussionsrunden der Spe zialisten statt, aus denen alle Beteilig ten wesentliche neue Erkenntnisse ge wannen. Ein Wermutstropfen fiel am letzten Tag in die Arbeit des Seminars als die Nachricht eintraf, daß am 17 Oktober Professor Mark Grigorevitsch Krein in Odessa verstorben ist. Er ge hörte zu den bedeutendsten Ma thematikern des 20. Jahrhunderts. Seine gemeinsam mit Adamjan und Arov Ende der 60er Jahre verfaßten Ar beiten werden heute einmütig als be sonderer Meilenstein in der Entwick lung der Schuranalysis angesehen. Das Seminar ehrte M. G. Krein mit einer Minute stillen Gedenkens. Kultureller Höhepunkt des Seminars war eine Exkursion zur Wilhelm- Ostwald-Gedenkstätte Großbothen, welche den Kursteilnehmern einen Ein blick in das Leben eines bemerkens werten Gelehrten in der Geschichte der Leipziger Universität vermitteln konnte und einen nachhaltigen Ein druck bei allen hinterließ. Die Sektion Mathematik der KMU plant zu Ehren des 50. Todestages von Issai Schur im Jahre 1991 die Ausrich tung einer internationalen Konferenz zur Schuranalysis in Leipzig. Diese Ab sicht fand große Zustimmung bei den Seminarteilnehmern. Dr. sc. nat. B. FRITZSCHE, Dr. sc. nat. B. KIRSTEIN INTSEM-Kurs 64 „Schuranalysis“ - erste Reihe v. r. n. I. V. E. Katznelson, G. Heinig, H.-J. Girlich, P. R. Masani, J. L. Smuljan, B. Fritzsch, B. Kirstein. Fotos: ZFF (Kranich) 1100 Hörer ins Veteranenkolleg '89/90 aufgenommen Mit einer feierlichen Immatrikulation im Großen Saal des Gewandhauses wurden am 19. Oktober 1100 Rentner Leipzigs in das Veteranenkolleg auf genommen. Diese Bildungsmöglichkeit wurde 1979 vom damaligen Rektor, Prof. Dr. Rathmann, und von OMR Prof. Dr. Ries ins Leben gerufen, über 6500 ältere Bürger beteiligten sich schon an den jeweils zweijährigen Kur sen und „die Anzahl der interessierten Rentner wächst ständig“, wie der neue Leiter des Veteranenkollegs MR Prof. Dr. Wolfgang Rötzsch in seiner Be grüßungsansprache aufzeigte. „Im Stu dienjahr 1989/90 haben wir erstmalig sogar zwei Kurse im Angebot und konn ten dennoch nicht alle Teilnahmewün sche erfüllen." Das Veteranenkolleg zeichnet sich vor allem durch die Uni versalität des Vorgetragenen aus. Je Kurs werden vierzehntägig in zwölf Vor lesungen Themen aus Medizin, Ge schichte, Gesellschaft u. a. behandelt (z. B. „Ursachen des biologischen Alterns", „Das Phänomen des Lebens auf der Erde", „Zwischen Karlskirche und Belvedere — Gedanken zum Wie- ner Barock"). Diese Vorlesungen wer den in allgemein verständlicher Form geboten und sind mit Lichtbildern un termalt, so daß sie den Interessen der Rentner entsprechen. Wie auch die ehrenamtlichen Dozen ten immer wieder betonen, erweisen sich die älteren Bürger als aufmerk same, neugierige Zuhörer, denen die Universität auf diese Weise für ihre ge leistete Arbeit danken möchte. In der Ansprache des Rektors Prof. Dr. Horst Hennig während der Imma trikulationsfeier wurde nochmals die Bedeutung des Veteranenkollegs ver deutlicht, als eine Art der Zuwendung und Betreuung für die Rentner, die noch vertieft werden sollte. Weiterhin machte er die Anwesenden mit der Ge schichte der Karl-Marx-Universität be kannt und erläuterte einige Resultate aus der Forschung des Gerontologen Prof. Dr. Ries, dem ehemaligen Leiter des Veteranenkollegs, dem nochmals herzlich für seinen jahrelangen, un ermüdlichen Einsatz gedankt wurde. Der musikalische Rahmen der Ver anstaltung wurde vom Collegium musi- cis delectans des Bereiches Medizin der KMU gestaltet, das Werke von Tele mann, Löhlein und Buxtehude sehr zur Freude aller musikbegeisterten Anwe senden bot. Sozialistisches Leistungsprinzip an unserer Uni Grundlegende Gedanken zur FDJ-Arbeit Zu Ansprüchen in der Arbeit der Massenmedien Zu den Poetikvorlesungen an der KMU
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